@phdthesis{Hoyer2005, author = {Hoyer, Caroline}, title = {Diagnostische Wertigkeit der nativen und der kontrastmittelverst{\"a}rkten Dobutamin-Stressechokardiographie und der Gewebedoppleruntersuchung bei Patienten mit angiographisch mittelgradigen Koronarstenosen}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-17209}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2005}, abstract = {Herz-Kreislauferkrankungen sind weltweit die h{\"a}ufigste Ursache f{\"u}r Tod oder Hospitalisation. Um die Mortalit{\"a}tsrate an KHK, Myokardinfarkt und Herzinsuffizienz g{\"u}nstig zu beeinflussen, ist es wichtig, eine chronisch isch{\"a}mische Herzkrankheit m{\"o}glichst fr{\"u}hzeitig zu diagnostizieren, ihren Schweregrad richtig einzusch{\"a}tzen und entsprechend fr{\"u}h zu therapieren. In der Koronarangiographie kann eine Aussage {\"u}ber die h{\"a}modynamische Relevanz einer mittelgradigen Koronarstenose rein visuell nicht eindeutig getroffen werden. Deshalb fordern die Leitlinien der kardiologischen Fachgesellschaften vor einer Koronarintervention den Nachweis der h{\"a}modynamischen Relevanz einer Stenose mittels Isch{\"a}mietest. Die vorliegende Studie pr{\"u}fte die diagnostische Wertigkeit der nativen und der kontrastmittelverst{\"a}rkten Dobutamin-Stressechokardiographie (DSE) sowie der Gewebedoppleruntersuchung bei Patienten mit angiographisch mittelgradigen Koronarstenosen. Als Referenzmethoden dienten zum Nachweis der h{\"a}modynamischen Relevanz einer mittelgradigen Koronarstenose die w{\"a}hrend der Herzkatheteruntersuchung durchgef{\"u}hrte Druckdrahtmessung mit Bestimmung der fraktionellen Flussreserve (FFR) sowie die Myokard-Perfusions-Szintigraphie und Laevokardiographie f{\"u}r die Bestimmung der linksventrikul{\"a}ren Auswurffraktion (EF). In der vorliegenden Studie wurden 70 Patienten (mittleres Alter 65 Jahre, 45 M{\"a}nner) mit einer koronarangiographisch visuell mittelgradigen Koronarstenose (50-75\%) mit den oben genannten Methoden untersucht. Unsere Ergebnisse best{\"a}tigten, dass sich durch Applikation eines Ultraschallkontrastmittels bei der echokardiographischen Untersuchung die Endokarddelineation in klinisch relevantem Ausmaße verbessern l{\"a}sst. Ein besonders großer Nutzen wurde f{\"u}r die Segmente nachgewiesen, die in der nativen Bildgebung schlecht darstellbar waren. Unter den Bedingungen einer Belastungsuntersuchung wie z.B. einer Dobutamin-Stressechokardiographie (DSE) war dieser Vorteil noch deutlicher ausgepr{\"a}gt als unter Ruhebedingungen. Die diagnostische Aussagekraft der DSE hinsichtlich belastungsinduzierter Wandbewegungsst{\"o}rungen in den durch das mittelgradig stenosierte Gef{\"a}ß perfundierten Myokardarealen stieg nach der Applikation von Ultraschallkontrastmittel signifikant an und gelangte dadurch erst in diagnostisch sinnvolle Bereiche. Auch wenn die vom mittelgradig stenosierten Gef{\"a}ß perfundierten linksventrikul{\"a}ren Segmente nativ gut darstellbar waren, wurde durch die Kontrastmittelapplikation die Sensitivit{\"a}t und Spezifit{\"a}t der Untersuchung signifikant erh{\"o}ht. Vom Standpunkt der diagnostischen Sicherheit und des diagnostischen Zugewinns ist es deshalb sinnvoll, bei jeder DSE ein Ultraschallkontrastmittel zu verwenden. {\"A}hnlich verhielt es sich mit der Bestimmung der linksventrikul{\"a}ren EF. Zwischen der mittels Myokard-Perfusions-Szintigraphie bzw. Laevokardiographie bestimmten und der in der echokardiographisch nativ gemessenen EF bestand keine signifikante Korrelation. Erst unter Zuhilfenahme von Kontrastmittel war eine signifikante Korrelation nachweisbar. Im Bland-Altman-Plot zeigte sich konsistent eine Abnahme der Streuung nach Applikation des Kontrastmittels. Aus diesen Beobachtungen folgerten wir, dass die verbesserte Endokarddelineation nach Kontrastmittelapplikation zu einer reliableren Bestimmung der EF f{\"u}hrt. Der Gewebedoppler ist eine echokardiographische Methode mit hohem pr{\"a}diktivem Wert f{\"u}r beginnende Wandbewegungsst{\"o}rungen und durch Weiterentwicklung der Software und Vereinfachung der Auswertung sowie durch Validierung von cut-off Werten an gr{\"o}ßeren Patientenkollektiven eine zukunftsf{\"a}hige Methode zur nicht invasiven Isch{\"a}miediagnostik. Unsere Ergebnisse zeigten eine fehlende Zunahme der maximalen strain rate, eine Abnahme des systolischen strain und eine signifikant gr{\"o}ßere Zunahme der postsystolischen Wanddickenzunahme bei Patienten mit pathologischer FFR. Dies stand im Gegensatz zu einer Zunahme der maximalen strain rate, einem gleichbleibenden systolischen strain und einer signifikant geringeren Zunahme der postsystolischen Wanddickenzunahme bei Patienten, deren Koronarstenose nicht h{\"a}modynamisch relevant war. Wir folgerten, dass sich anhand dieser f{\"u}r eine Myokardisch{\"a}mie typischen Charakteristika untersucherunabh{\"a}ngig und objektivierbar die h{\"a}modynamische Relevanz einer Koronarstenose korrekt diagnostizieren l{\"a}sst. F{\"u}r das praktische Vorgehen bei der myokardialen Isch{\"a}miediagnostik bedeuten die hier vorgelegten Ergebnisse, dass die Applikation von Ultraschallkontrastmittel in der Echokardiographie zu einer besseren Endokarddelineation, zu einer besseren Beurteilbarkeit der Wandbewegung und zu einer verl{\"a}sslicheren Bestimmung der linksventrikul{\"a}ren EF f{\"u}hrt. Die Kontrastmittelapplikation resultiert in einer diagnostisch wertvolleren Aussage und sollte daher insbesondere bei Patienten mit angiographisch schwer beurteilbaren mittelgradigen Stenosen zur Isch{\"a}miediagnostik routinem{\"a}ßig herangezogen werden. Eine Erg{\"a}nzung der Untersuchung durch Myokarddoppler-Messungen kann die Diagnose weiter absichern.}, language = {de} }