@phdthesis{Eujen2010, author = {Eujen, Heike Carola}, title = {Blockade der Antigenerkennung als therapeutische Strategie in einem CD8+ T-Zell vermittelten Mausmodell der Multiplen Sklerose}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-52052}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2010}, abstract = {Die Multiple Sklerose (MS) ist eine schwere, momentan noch unheilbare Autoimmunerkrankung des Zentralnervensystems, die weltweit ca. 1 Mio. Menschen betrifft. Da die zur Zeit verf{\"u}gbaren, anti-inflammatorischen und immunsuppressiven Therapieformen lediglich krankheitsverz{\"o}gernd wirken, ist es Gegenstand intensiver Forschungsbem{\"u}hungen, M{\"o}glichkeiten zur spezifischen Interferenz mit bei der MS ablaufenden Pathomechanismen zu ergr{\"u}nden und im Tiermodell zu testen. Das von uns f{\"u}r diese Arbeit verwendete Mausmodell einer CD8+ T-Zell vermittelten Experimentellen Autoimmunen Enzephalomyelitis (EAE) tr{\"a}gt dabei neuen Erkenntnissen Rechnung, die zeigen, dass zytotoxische T-Lymphozyten bei der Pathogenese der humanen MS von entscheidender Bedeutung sind. Es handelt sich um doppelt transgene Nachkommen von M{\"a}usen, die das Modell-Antigen Ovalbumin (OVA) unter der Kontrolle eines Oligodendrozyten (ODC-)-spezifischen MBP-Promotors im ZNS exprimieren, und M{\"a}usen, die Ovalbumin-spezifische CD8+ T-Zellen besitzen (OT-I Zellen). Es kommt in diesem Modell zur Autoantigenerkennung durch die CD8+ T-Zellen mit konsekutiver Ausbildung einer fulminanten, letal verlaufenden EAE. Ziel der vorliegenden Arbeit war es nun, die therapeutische Potenz des monoklonalen Antik{\"o}rpers 25-D1.16 zu evaluieren, der gegen das Autoantigen Ovalbumin in Kombination mit einem MHC-I-Molek{\"u}l gerichtet ist. Mit Hilfe von FACS-Analysen und Fluoreszenz-Mikroskopie konnten wir zun{\"a}chst best{\"a}tigen, dass 25-D1.16 spezifisch den Komplex aus dem Peptid SIINFEKL (antigenes Epitop von Ovalbumin) gebunden an ein MHC-I-Molek{\"u}l (H-2Kb) erkennt. In nachfolgenden in vitro Versuchen wurde der Einfluss des Antik{\"o}rpers auf Aktivierung und Proliferation von durch SIINFEKL:MHC-I-Komplex stimulierten OT-I Zellen untersucht. Es wurden hierf{\"u}r Zellproliferation (Proliferations-Assays), Expression des Oberfl{\"a}chenmolek{\"u}ls CD69 (FACS-Analysen) sowie IFN-γ-Sekretion (ELISA) gemessen. In Gegenwart von 25-D1.16 zeigte sich durchweg eine hochsignifikante Reduktion der jeweiligen Proliferations-/Aktivierungsmarker. Wir konnten somit in vitro zeigen, dass der gegen das Autoantigen Ovalbumin/H-2Kb gerichtete, monoklonale Antik{\"o}rper 25-D1.16 kompetitiv die Aktivierung und Proliferation entsprechender T-Lymphozyten inhibieren kann. Um diese Daten in vivo zu validieren und die pathogenetische Relevanz zu {\"u}berpr{\"u}fen, haben wir ODC-OVA/OT-I doppelt transgenen M{\"a}usen verschiedene Dosen von 25-D1.16 vor Auftreten erster EAE-Symptome einmalig intraperitoneal verabreicht. Anschließend wurde der Krankheitsverlauf klinisch beurteilt. Im EAE-Stadium 4 ohne Besserungstendenz oder bei Versuchsende wurden außerdem histologische Schnitte des Zentralnervensystems angefertigt, gef{\"a}rbt (H.E., CD3, Mac-3, Luxol Fast Blue/PAS) und mit unbehandelten Tieren verglichen. Ein Teil der ODC-OVA/OT-I doppelt transgenen Tiere blieb nach Applikation des Antik{\"o}rpers v{\"o}llig gesund, w{\"a}hrend bei einem anderen Teil der Ausbruch der EAE zwar nicht vollst{\"a}ndig verhindert, ihr Schweregrad aber deutlich gemildert wurde. Der Effekt der Antik{\"o}rpertherapie war jedoch nicht nur klinisch, sondern auch histopathologisch {\"u}berzeugend. So zeigte das Zentralnervensystem erfolgreich therapierter M{\"a}use eine weitgehend bis vollst{\"a}ndig intakte Gewebsarchitektur (H.E.-F{\"a}rbung) mit im Vergleich zu unbehandelten M{\"a}usen drastisch reduzierter OT-I Zell- und Makrophagen/Mikroglia-Infiltration (Immunhistochemie CD3 und Mac-3). In der Luxol Fast Blue/PAS-F{\"a}rbung fanden sich keinerlei Entmarkungsherde sondern durchg{\"a}ngig myelinisierte Axone. Es gelang uns somit durch hohe Antik{\"o}rperdosen (500 μg pro ODC-OVA/OT-I doppelt transgener Maus) bei 83 \% der behandelten Versuchstiere den Ausbruch der EAE ganz zu verhindern bzw. deren Verlauf deutlich abzumildern. Zusammenfassend beschreiben wir hier erstmals die antigen-spezifische Therapie einer CD8+ T-Zell mediierten EAE mittels eines gegen Peptid:MHC-I-Komplex gerichteten, monoklonalen Antik{\"o}rpers. Durch Interferenz mit der Erkennung des Autoantigens durch die CD8+ T-Zellen waren wir in vivo in der Lage, den Pathomechanismus der EAE zu inhibieren. Hieraus ergibt sich ein vielversprechendes Behandlungskonzept f{\"u}r die Therapie der Multiplen Sklerose am Menschen.}, subject = {Multiple Sklerose}, language = {de} } @phdthesis{Jud2010, author = {Jud, Johanna}, title = {Benigne Knochentumoren und tumor{\"a}hnliche L{\"a}sionen im Kindesalter - Eine retrospektive Analyse {\"u}ber 14 Jahre}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-52005}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2010}, abstract = {Benigne Knochentumoren und tumor{\"a}hnliche L{\"a}sionen sind insgesamt sehr seltene Erkrankungen und machen weniger als 1\% aller Tumoren aus. Trotz dieser Seltenheit weisen sie mit mehr als 100 verschiedenen Entit{\"a}ten eine extreme Vielfalt auf. In der vorliegenden Arbeit wurden die Daten von 68 Patienten erfasst, die in einem Zeitraum von mehr als 14 Jahren (1993-2007) aufgrund eines benignen Knochentumors oder einer tumor{\"a}hnlichen L{\"a}sion in der kinderchirurgischen Abteilung der Universit{\"a}tsklinik W{\"u}rzburg behandelt wurden. Die erfassten Daten wurden im Hinblick auf die epidemiologischen Daten wie H{\"a}ufigkeit, Alter, Geschlecht und Lokalisation sowie besonders im Hinblick auf diagnostische und therapeutische Vorgehensweisen sowie auf die Rezidivh{\"a}ufigkeit ausgewertet. Die h{\"a}ufigsten benignen Knochentumoren in unserer Erhebung stellten das Osteochondrom (39\%) und die juvenile Knochenzyste (38\%) dar, gefolgt von der aneurysmatischen Knochenzyste (9\%), der fibr{\"o}sen Dysplasie (7\%) und dem eosinophilen Granulom (4\%). Das Enchondrom, der fibr{\"o}se Kortikalisdefekt und das nicht ossifizierende Fibrom traten jeweils lediglich in 1\% der F{\"a}lle auf. 58,8\% der Tumoren waren in der Altersgruppe der 10- bis 18- J{\"a}hrigen zu finden und das Geschlechterverh{\"a}ltnis von ♀:♂ betrug 1:1,43. Die meisten L{\"a}sionen waren in den langen R{\"o}hrenknochen zu finden, n{\"a}mlich im Humerus (36\%), im Femur (19\%) und in den Unterschenkelknochen (23\%). In unserer Studie wurden die benignen Knochentumoren und tumor{\"a}hnlichen L{\"a}sionen in 37\% der F{\"a}lle mit Exkochleation behandelt, in 24\% mit Prevot- Nagelung, in 18\% mit Cortisoninstillation und in 15\% mit K{\"u}rettage mit anschließender Spongiosaf{\"u}llung. Bei den restlichen 6\% wurde eine K{\"u}rettage ohne Spongiosaf{\"u}llung durchgef{\"u}hrt. Die Rezidivrate lag bei unserer Erhebung insgesamt bei 13,2\%. Hierbei war auff{\"a}llig, dass bei den ≤3- J{\"a}hrigen signifikant h{\"a}ufiger Rezidive auftraten als bei den 4- bis 18- J{\"a}hrigen. Ebenso war der Radius von Rezidiven prozentual h{\"a}ufiger betroffen (33,3\%) als Humerus (16,7\%), Unterschenkel (13,3\%) und Femur (7,7\%). Im Bezug auf das angewandte Therapieverfahren kam es nach Cortisoninstillation signifikant h{\"a}ufiger (41,7\%) zu Rezidiven als nach den anderen Operationen (3,8\%-20\%). In 5,88\% der F{\"a}lle traten nach Operation Komplikationen auf. In keinem der 68 F{\"a}lle wurden im gesamten Verlauf Anzeichen f{\"u}r eine maligne Entartung gefunden. Ein Vergleich mit den Angaben in der internationalen Literatur f{\"u}hrte in fast allen Bereichen zu weitgehender {\"U}bereinstimmung. Hervorgehoben werden sollen an dieser Stelle jedoch die Ergebnisse unserer Studie im Bezug auf die juvenile Knochenzyste. Auch hier zeigte sich ein signifikanter Unterschied beim Vergleich der Rezidivraten der ≤3- J{\"a}hrigen mit der der 4- bis 18- J{\"a}hrigen. Außerdem war die Rezidivquote nach Cortisoninstillation mit 50\% signifikant h{\"o}her als die nach Prevot-Nagelung und nach K{\"u}rettage mit Spongiosaf{\"u}llung (jeweils 0\%). Im Hinblick auf diese exorbitante Rezidivquote nach Cortisonistillation und nach Abw{\"a}gung weiterer Faktoren wie Morbidit{\"a}t, Mobilit{\"a}t, Hospitalisation und Kosten stellt unserer Meinung nach die Prevot-Nagelung bei der Behandlung der juvenilen Knochenzyste die bessere Alternative dar.}, subject = {Knochentumor}, language = {de} }