@phdthesis{Hampel2015, author = {Hampel, Christine}, title = {Evaluierung des Resplex-Testsystems zum Nachweis des respiratorischen Synzytialvirus und von Adenoviren bei Kindern mit akuten respiratorischen Erkrankungen}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-134704}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2015}, abstract = {Hintergrund: In den letzten Jahren werden in der virologischen Routinediagnostik herk{\"o}mmliche Methoden, wie der Immunfluoreszenztest (IFT), zunehmend durch neue molekulare Detektionsmethoden ersetzt. Auf der Suche nach einem f{\"u}r das Kinderklinik-Kollektiv geeigneten alternativen Screeningtest war im Vorfeld das Resplex Panel im Vergleich zum aktuellen Standard (IFT) getestet worden. Die Ergebnisse f{\"u}r ADV und RSV waren dabei deutlich diskrepant. Studiendesign: Zur weiteren Abkl{\"a}rung der diskrepanten Ergebnisse zwischen IFT und Resplex wurden respiratorische Proben aus dem Zeitraum Mai 2004 bis Februar 2008 von Patienten aus W{\"u}rzburger Kinderkliniken verwendet. Dies umfasste 71 Proben, die im IFT positiv f{\"u}r Adenovirus-Antigen vorgetestet waren, und 68 Proben, die im IFT positiv f{\"u}r RSV-Antigen vorgetestet waren. F{\"u}r alle Proben lagen Resplex-Ergebnisse vor. Mittels Sequenzierung aus Restmaterial wurden Adenovirus-Typen und RSV-Subtypen bestimmt. IFT-, Resplex- und Typisierungs-Ergebnisse wurden verglichen. Zus{\"a}tzlich erfolgte eine epidemiologische Auswertung. Ergebnisse: Das Resplex Panel zeigt sich im vorliegenden p{\"a}diatrischen Kollektiv zur Detektion von ADV und RSV aufgrund unterschiedlicher Ursachen als ungeeignet: F{\"u}r ADV ist sein auf zwei Spezies (ADV B und E) beschr{\"a}nktes Spektrum unzureichend, wodurch es die im Kollektiv h{\"a}ufige ADV C-Spezies (43\%) nicht erfasst. F{\"u}r RSV bed{\"u}rfen die Primer bzw. Sonden einer {\"U}berarbeitung, da das Resplex Panel, verglichen mit dem IFT, wesentlich weniger Proben (41\%) als RSV-positiv erkennt. Bez{\"u}glich der Pr{\"a}valenz der Typen wurde eine f{\"u}r ADV typische Verteilung in Kinderkollektiven (54\% ADV 3, 26\% ADV 2, 12\% ADV 1) nachgewiesen. Betroffen waren vor allem Kinder im Alter von sechs Monaten bis f{\"u}nf Jahren. Kinder mit ADV C-Infektionen waren signifikant j{\"u}nger als Kinder mit ADV B-Infektionen. F{\"u}r RSV zeigte sich in der respiratorischen Saison 2006/2007 und in den Wintermonaten 1 - 2/2008 eine Dominanz von RSV Subtyp B. Betroffen waren vor allem Kinder im ersten Lebensjahr. Resum{\´e}: Die vorliegende Studie best{\"a}tigt die unzureichende Detektion von ADV und RSV durch das Resplex Panel, wobei bez{\"u}glich ADV ein unzureichendes Spektrum, f{\"u}r RSV unzureichend optimierte Primer und Sonden vermutlich urs{\"a}chlich sind. Die epidemiologischen Daten stehen mit denen aus anderen Studien an {\"a}hnlichen Kollektiven in Einklang.}, subject = {Adenoviren}, language = {de} } @phdthesis{Heinze2010, author = {Heinze, Britta}, title = {Charakterisierung der angeborenen Immunantwort gegen Pneumoviren in einem in vivo Modell}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-56454}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2010}, abstract = {In dieser Arbeit wurde das PVM-Mausmodell verwendet, um die Bedeutung der Typ I und Typ III Interferonantwort f{\"u}r die Pathogenese einer pneumoviralen Infektion zu analysieren. Hierzu wurden zun{\"a}chst mit Hilfe der reversen Genetik rekombinante PVM-Mutanten hergestellt, bei denen die Gene f{\"u}r die NS-Proteine, welche vermutlich als Interferonantagonisten fungieren, deletiert sind. Die Charakterisierung der Replikationsf{\"a}higkeit der rPVM dNS-Mutanten erfolgte in vitro in Interferon-kompetenten und Interferon-inkompetenten Zelllinien. Ein zentraler Schritt innerhalb dieser Charakterisierung war die Untersuchung der Induktion von Interferonen in vivo und in vitro nach Infektion mit den rPVM dNSMutanten, wobei nachgewiesen wurde, dass die NS-Proteine von PVM als Interferonantagonisten fungieren. In allen Interferon-kompetenten Zellkulturen wurde eine Attenuierung von rPVM dNS1, rPVM dNS2 und rPVM dNS1dNS2 bezogen auf rPVM beobachtet. In allen Interferon-inkompetenten Zellkulturen konnte die Attenuierung der rPVM dNS-Mutanten nahezu vollst{\"a}ndig revertiert werden. Nach Infektion mit den rPVM dNS-Mutanten wurde in verschiedenen Zelllinien eine Induktion von Typ I und Typ III Interferonen betrachtet, wobei Unterschiede in der St{\"a}rke der Interferon-Induktion nach Infektion mit den rPVM dNS-Mutanten vorhanden waren. Zusammenfassend war es m{\"o}glich, die NS1- und NS2-Proteine von PVM in Analogie zu RSV eindeutig als Antagonisten der Interferonantwort zu identifizieren. Die Untersuchung der protektiven Rolle von Typ I und Typ III Interferonen f{\"u}r die Replikation und Pathogenit{\"a}t von PVM bildete den zweiten Teil dieser Arbeit. Hierzu wurde die Replikationsf{\"a}higkeit und Pathogenit{\"a}t der rPVM dNS-Mutanten in verschiedenen Interferon-defizienten Mausst{\"a}mmen getestet. Die Untersuchungen ergaben eine protektive Rolle von Typ I und Typ III Interferonen bei einer Infektion mit PVM, wobei den Typ I Interferonen ein effektiverer Einfluss zugeordnet werden konnte. Ein Vergleich von Replikation und Virulenz zwischen den verschiedenen Typ I oder Typ III oder Typ I/Typ III Interferonrezeptor-defizienten Mausst{\"a}mmen belegte eine erh{\"o}hte Suszeptibilit{\"a}t der Typ I/Typ III Interferonrezeptor-defizienten M{\"a}use gegen{\"u}ber einer Infektion mit den rPVM dNS-Mutanten. Eine vollst{\"a}ndige Aufhebung der Attenuierung wurde auch in den Typ I/Typ III Interferonrezeptor-defizienten M{\"a}usen nicht erlangt. Eine anti-apoptotische Funktion der NS-Proteine zus{\"a}tzlich zu ihrer Wirkungsweise als Interferonantagonisten wurde aufgrund der unvollst{\"a}ndigen Revertierung der Pathogenit{\"a}t der rPVM dNS-Mutanten in Typ I/Typ III Interferonrezeptor-defizienten M{\"a}usen vermutet. Der abschließende Teil dieser Dissertation befasste sich mit der Frage, welche Zellen bei einer nat{\"u}rlichen pulmonalen Infektion Interferone in vivo produzieren. In vitro wurde beobachtet, dass {\"u}berraschenderweise nur sehr wenige virusinfizierte oder uninfizierte Zellen Typ I Interferone bilden. Der Nachweis dar{\"u}ber, welche Zellen w{\"a}hrend einer pulmonalen Infektion haupts{\"a}chlich Interferone in vivo produzieren, war aufgrund der fehlenden Eignung der kommerziell erh{\"a}ltlichen Interferon-Antik{\"o}rper f{\"u}r intrazellul{\"a}re Gewebef{\"a}rbungen nicht m{\"o}glich. Dennoch gelang es abschließend durch eine neue Nachweismethode erstmals Zellen mit rezeptorgebundenen Interferon zu identifizieren, wobei es sich um ziliierte Epithelzellen, Alveolarmakrophagen und vermutlich Clarazellen sowie Typ I und Typ II Pneumozyten handelte.}, subject = {Interferon}, language = {de} } @phdthesis{Haerlein2019, author = {H{\"a}rlein, Miriam}, title = {Epidemiologie und Klinik respiratorischer Viruserkrankungen bei Kindern der Universit{\"a}tskinderklinik W{\"u}rzburg in den Jahren 2012 bis 2014}, doi = {10.25972/OPUS-18160}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-181605}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2019}, abstract = {Ziel dieser retrospektiven, monozentrischen Studie war es, die virale {\"A}tiologie und die klinischen Charakteristika bei hospitalisierten Kindern und Jugendlichen unter 17 Jahren mit ARE an der Universit{\"a}ts-Kinderklinik W{\"u}rzburg im Zeitraum Juni 2012 - Juni 2014 zu untersuchen. Die Virusdiagnostik erfolgte dabei aus respiratorischen Sekreten mittels Multiplex-RT-PCR f{\"u}r 18 respiratorische Viren. Es wurden insgesamt 960 Kinder mit ARE und Multiplex-PCR-Testung auf respiratorische Viren in die Untersuchung eingeschlossen. 566 Kinder (59\%) waren m{\"a}nnlich. Der Altersmedian betrug 1,9 Jahre (IQR 1,0-4,4). Die Patienten befanden sich im Median 3 Tage (IQR 2-5) in station{\"a}rer Behandlung. Die h{\"a}ufigsten mit ARE assoziierten Symptome waren Fieber (n=538, 56\%), Husten (n=527, 55\%) und Nahrungs-/ Trinkverweigerung (n=382, 40\%). Bei 52\% der Patienten (n=502) lag eine URTI und bei 48\% (n=458) eine LRTI vor. Ca. 50\% der Kinder (n=481) hatten eine oder mehrere Vorerkrankungen, wobei eine bestehende chronische Lungenerkrankung mit 18\% (n=176) und Fr{\"u}hgeburtlichkeit (n=100, 10\%) die h{\"a}ufigsten pr{\"a}disponierenden Faktoren darstellten. 13 Kinder (1,4\%) ben{\"o}tigten eine intensivstation{\"a}re Betreuung. 460 Kinder (48\%) erhielten initial eine antibiotische Therapie. 168 Kinder (18\%) ben{\"o}tigten eine Sauerstofftherapie. Zwei Kinder (0,2\%) starben bei vorher bestehender Grunderkrankung. Zusammenfassend konnte in dieser Dissertation gezeigt werden, dass hospitalisierte Kinder mit LRTI, mit positivem Virusnachweis oder mit einer viralen Koinfektion wesentlich j{\"u}nger waren als Kinder mit URTI, negativem Virusnachweis oder viraler Monoinfektion. Zudem wurde vor allem bei Kindern mit hMPV- oder RSV-Nachweis ein schwererer klinischer Verlauf verzeichnet, wobei sich insbesondere hMPV als h{\"a}ufigster Erreger bei Kindern mit viraler Pneumonie herausstellte. Insgesamt spiegeln die Studienergebnisse die hohe Krankheitslast der viral bedingten ARE im Kindesalter wieder, welche trotz vielseitiger Bestrebungen zu konsequenten Hygienemaßnahmen nur begrenzt reduziert werden k{\"o}nnen. Obwohl eine symptomatische Therapie mehrheitlich zu einer raschen Genese der Kinder f{\"u}hrt, w{\"a}re der differenziertere und folglich reduzierte Einsatz einer Antibiotikatherapie unter Einbezug einer standardisierten Virusdiagnostik w{\"u}nschenswert.}, subject = {Atemwegsinfektion}, language = {de} } @phdthesis{Prager2024, author = {Prager, Lisa}, title = {Spatiotemporale Entwicklung der Immunantwort nach Pneumovirus-Infektion}, doi = {10.25972/OPUS-17988}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-179885}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2024}, abstract = {Das humane Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) gilt als wichtiger Krankheitserreger f{\"u}r S{\"a}uglinge und Kleinkinder sowie f{\"u}r {\"a}ltere Personen und immunsupprimierte Patienten. Krankheitssymptome und teils schwerwiegende Verl{\"a}ufe werden dabei eher einer Immunpathogenese zugeschrieben als der Virusvermehrung selbst. Aus Ermangelung eines ad{\"a}quaten Tiermodells wird h{\"a}ufig das RSV-verwandte Pneumonievirus der Maus (PVM) als Ersatzmodell f{\"u}r schwere Pneumovirusinfektionen verwendet. In dieser Dissertation wurde zum einen die spatiotemporale Rekrutierung von zellul{\"a}ren Komponenten der angeborenen und adaptiven Immunantwort im Verh{\"a}ltnis zum Verlauf einer PVM-Infektion in immunkompetenten und immunsupprimierten Wirten untersucht. Zum anderen wurde die Pathogenese einer Pneumovirusinfektion anhand des PVM-Modells in Mauslinien mit definierten Immundefizienzen analysiert. Wie bereits in einer fr{\"u}heren Untersuchung ermittelt, korrelierte die Rekrutierung von CD8+ T-Lymphozyten mit der Viruseliminierung (Frey et al., 2008). B-Lymphozyten wurden aktiv in das Lungengewebe PVM infizierter C57BL/6-M{\"a}use rekrutiert, wobei sie perivaskul{\"a}re und peribronchiale Foki, die ebenfalls CD4+ T-Zellen enthielten, bildeten. Dies k{\"o}nnte auf die Bildung terti{\"a}rer lymphoider Gewebe hindeuten. Die Rekrutierung von Zellen der angeborenen Immunantwort (NK-Zellen, neutrophile Granulozyten) geschah parallel bzw. verz{\"o}gert zur Virusvermehrung und damit eher sp{\"a}t w{\"a}hrend der Infektion. Die Rekrutierung von eosinophilen Granulozyten erfolgte erst in der Eliminationsphase der PVM-Infektion zusammen mit CD4+-T-Zellen. Zus{\"a}tzlich wurde ermittelt, dass Alveolarmakrophagen (AMΦ) in vivo mit PVM infiziert und dabei transient depletiert wurden. Die Depletion der AMΦ schien dabei nicht durch Lymphozytenpopulationen zu erfolgen. Die Charakterisierung der PVM-Infektion bei M{\"a}usen mit definierten Immundefizienzen ergab, dass B-Lymphozyten zur partiellen Viruskontrolle in T-Zell-defizienten M{\"a}usen beitragen und dadurch zur Protektion vor letalen Verl{\"a}ufen bei diesen M{\"a}usen f{\"u}hren. Die Letalit{\"a}t bei diesen M{\"a}usen, insbesondere in Abwesenheit von funktionellen B-Zellen, war mit Kontrollverlust {\"u}ber die Virusvermehrung assoziiert. B-Lymphozyten 2 wurden effizient in das infizierte Lungengewebe von T-Zell-defizienten M{\"a}usen rekrutiert. Das Serum T-Zell-defizienter M{\"a}use wies eine PVM-neutralisierende Aktivit{\"a}t auf, die mit dem Erscheinen PVM-spezifischer IgM-Antik{\"o}rper, T-Zell-unabh{\"a}ngig synthetisiert, korrelierte. IgG-Antik{\"o}rper waren jedoch zu diesen Zeitpunkten (14 d.p.i.) nicht nachweisbar. Dies wurde m{\"o}glicherweise durch unvollst{\"a}ndigen oder verz{\"o}gerten Reifungsprozess von B-Lymphozyten in T-Zell-defizienten M{\"a}usen reflektiert, da verschiedene Antik{\"o}rperklassen, wie IgM- und IgG-Antik{\"o}rper zeitgleich exprimiert wurden. Eine hohe Heterogenit{\"a}t bzgl. der klinischen Symptome und dem Ausgang der Infektion schien außerdem ein Kennzeichen von PVM-Infektionen unter bestimmten Immundefizienzen zu sein. Der adoptive B-Zell-Transfer in B6.Rag1-/--M{\"a}use ver{\"a}ndert die Krankheitsverl{\"a}ufe nach PVM-Infektion, da einige B-Zell-transplantierte M{\"a}use ohne klinische Symptome zu zeigen {\"u}berlebten und andere zwar Gewicht verloren und die Versuchsabbruchkriterien erreichten, aber die Heterogenit{\"a}t der Krankheitsverl{\"a}ufe reduziert war. Adoptiv transferierte B-Lymphozyten wurden außerdem in lymphatische Organe und in infiziertes Lungengewebe rekrutiert und waren in der Lage zu Plasmazellen zu reifen. Es gibt somit erste Indizien, dass B-Zellen zu einem Schutz bei einer akuten PVM-Infektion beitragen.}, subject = {RS-Virus}, language = {de} } @phdthesis{Runge2015, author = {Runge, Benjamin}, title = {Respiratory Syncytial Virus-assoziierte Atemwegserkrankungen auf p{\"a}diatrischen Intensivstationen und ihre Bedeutung im Vergleich zu weiteren viralen Atemwegserkrankungen}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-139984}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2015}, abstract = {In dieser Dissertation wurden die H{\"a}ufigkeit und das klinische Erscheinungsbild von Kindern mit schwerer RSV-assoziierten akuten Atemwegserkrankung (ARE) auf p{\"a}diatrischen Intensivstationen untersucht. Die Daten stammen aus einer prospektiven multizentrischen Studie zu intensivstation{\"a}r behandelten viralen ARE bei Kindern, die im Studienzeitraum von Oktober 2010 - September 2013 durchgef{\"u}hrt wurde und an der bayernweit 23 von 30 Kliniken (77\%) mit p{\"a}diatrischen Intensivstationen teilnahmen. RSV war mit 31\% aller Erregernachweise in der Multiplex-PCR und mit 28\% aller untersuchten PICU-ARE-Patienten der h{\"a}ufigste virale respiratorische Erreger auf p{\"a}diatrischen Intensivstationen. Die H{\"a}lfte der Patienten war m{\"a}nnlich und das mediane Alter der betroffenen Kinder lag bei 2,5 Monaten mit einem (IQR von 1,5 bis 19,2 Monaten, min. 0,6 Monate alt, max. 193 Monate ~ 16,1 Jahre). Die hohe Bedeutung schwerer RSV-Infektionen im ersten Lebensjahr wurde dadurch belegt, dass 70\% aller Patienten S{\"a}uglinge waren. Das h{\"a}ufigste Symptom bei Aufnahme auf die Intensivstation war Atemnot (93\%). Es folgten an zweiter und dritter Stelle die Symptome Husten (78\%) und Trink- und Nahrungsverweigerung (63\%). Pathologische r{\"o}ntgenologische Befunde des Thorax wurden bei 85\% der Kinder erhoben. In der Schweregradbeurteilung mittels SIC-Score wurden von den behandelnden {\"A}rzten 17\% der Kinder bei Aufnahme als lebensbedrohlich erkrankt eingestuft. Die h{\"a}ufigsten Diagnosen bei intensivstation{\"a}r behandelten Kindern mit RSV-assoziierter ARE waren mit 86\% Bronchiolitis, Infektionen der oberen Atemwege (76\%) und Pneumonie (58\%). Von den erkrankten Kindern hatten 46\% mindestens eine Grunderkrankung. Die h{\"a}ufigsten waren Fr{\"u}hgeburtlichkeit (23\%), neurologische Vorerkrankungen (17\%) und pulmonologische Vorerkrankungen (14\%). Die h{\"a}ufigste Behandlungsmaßnahme war die Sauerstoffgabe (88\%) f{\"u}r eine mediane Dauer von 4 Tagen (IQR 3-7 Tage). Eine CPAP-Behandlung erhielten 36\% (mediane Dauer 3 Tage; IQR 2-5 Tage) und eine mechanische endotracheale Beatmung 14\% der Patienten (mediane Dauer 7 Tage; IQR 5-10 Tage). Eine orale oder intraven{\"o}se Antibiotikagabe erhielten 80\% aller Patienten. Die mediane Verweildauer im Krankenhaus betrug acht Tage (IQR 6 bis 11 Tage), darauf entfielen vier Tage (IQR von 2 bis 7 Tagen) auf die intensivstation{\"a}re Betreuung. Von allen Kindern mit RSV-assoziierter ARE konnten 97\% das Krankenhaus ohne Krankheitsfolgen verlassen, bei drei (2\%) Patienten konnten m{\"o}gliche Folgesch{\"a}den nicht ausgeschlossen werden, und zwei Kinder (1\%) mit vorbestehender schwerer Grunderkrankung (eine weibliche Patientin, Alter 1 Jahr mit spinaler Muskelatrophie und progredienter respiratorischer Insuffizienz; sowie ein m{\"a}nnlicher Patient, Alter 5 Jahre mit spastischer Tetraparese bei Z.n. Asphyxie und hypoxisch-isch{\"a}mischer Enzephalopathie) verstarben w{\"a}hrend des intensivstation{\"a}ren Aufenthalts. Interessanterweise war die station{\"a}re Aufenthaltsdauer von {\"a}lteren Kindern (> 3-17 Jahre) signifikant l{\"a}nger (2 Tage im Median) als die j{\"u}ngerer Kinder (≤ 3 Jahre) (p-Wert=0,044). Dies k{\"o}nnte auf eine h{\"o}here Pr{\"a}valenz von Grunderkrankungen bei den {\"a}lteren Patienten (96\% versus 37\%; p-Wert=<0,001) zur{\"u}ckzuf{\"u}hren sein. Hier wurden v.a. deutliche Unterschiede bei neurologischen (57\% versus 9\% p-Wert=<0,001) und pulmonologischen (39\% versus 9\%; p-Wert=0,001) Grunderkrankungen beobachtet. Eine respiratorische Partialinsuffizienz war ein h{\"a}ufigeres Symptom bei den {\"a}lteren Kindern (87\% versus 58\%; p-Wert=0,009), bei denen die Diagnose Pneumonie in der Tendenz (74\% versus 56; p=0,113) und ARDS (22\% versus 5\%; p-Wert=0,013) signifikant h{\"a}ufiger vorkam. Eine Trink- und Nahrungsverweigerung kam, nicht {\"u}berraschend, bei den j{\"u}ngeren Kindern h{\"a}ufiger (68\% versus 35\%; p-Wert=0,004) vor, ebenso die Diagnosen Bronchitis/Bronchiolitis (92\% versus 52\%; p-Wert=<0,001) und Infektion der oberen Atemwege (80\% versus 57\%; p-Wert=0,030). Die Inzidenz schwerer RSV-assoziierter ARE bei Kindern auf Intensivstationen lag f{\"u}r die erste Saison bei 31/100.000/Jahr, f{\"u}r die zweite Saison bei 27/100000/Jahr und f{\"u}r die dritte Saison bei 29/100.000/Jahr. In der prospektiven Studie von Forster et al. mussten 1117/100000 aufgrund einer RSV-Infektion hospitalisiert werden [24], eine Inzidenzabsch{\"a}tzung zu intensivstation{\"a}r behandelten Kindern mit RSV in Deutschland gibt es in dieser Form noch nicht. Bei 24\% der Kinder mit RSV-assoziierter ARE konnte parallel in der durchgef{\"u}hrten Multiplex-PCR Untersuchung, die insgesamt 19 virale Erreger nachweisen kann, ein weiterer viraler Erreger nachgewiesen werden. Bei RSV waren 34\% Mehrfachinfektionen (30\% waren Doppelinfektionen, 4\% waren Dreifachinfektionen). Das CoV war mit 9\% der h{\"a}ufigste zus{\"a}tzlich nachgewiesene Erreger, darauf folgten RV mit 7\% und hBoV mit 4\%. Kinder mit viraler Mehrfachinfektion waren im Median 4,4 Monate {\"a}lter als Kinder mit RSV-Monoinfektion (p-Wert=0,030). Die Symptome Atemnot (97\% versus 83\%; p-Wert=0,017) und Trink- und Nahrungsverweigerung (73\% versus 42\%; p-Wert=0,003) kamen bei Kindern mit RSV-Monoinfektion h{\"a}ufiger vor. Bez{\"u}glich des Schweregrades der Erkrankung gab es keinen Unterschied zwischen Kindern mit Mono- oder Mehrfachinfektion. Neurologische Vorerkrankungen waren jedoch h{\"a}ufiger bei Kindern mit viralen Mehrfachinfektionen (31\% versus 9\%; p-Wert=0,005) Pr{\"a}disponierende Faktoren/chronische Vorerkrankungen kamen bei den viralen Mehrfachinfektionen h{\"a}ufiger vor (61\% versus 31\%; p-Wert=0,004). Insgesamt waren virale Mehrfachinfektionen mit einem Drittel aller RSV-ARE h{\"a}ufig. Die vorliegende Dissertation best{\"a}tigt die Bedeutung von RSV als h{\"a}ufigen Erreger akuter respiratorischer Infektionen der Winter- und Fr{\"u}hlingsmonate in Deutschland und als h{\"a}ufige Ursache f{\"u}r Hospitalisationen, v.a. im fr{\"u}hen Kindesalter. In dieser Dissertation konnte die besondere Bedeutung von RSV als Ursache f{\"u}r intensivstation{\"a}r behandlungspflichtige Atemwegserkrankungen im Kindesalter hervorgehoben werden. Es ist bemerkenswert, dass RSV mit fast 30\% der h{\"a}ufigste Erreger bei Kindern mit respiratorischen Infektionen auf Intensivstationen war, die Letalit{\"a}t mit einem Prozent jedoch vergleichsweise gering war. Bei fast einem Viertel aller Patienten wurde zus{\"a}tzlich zu RSV mindestens ein weiterer viraler Erreger nachgewiesen. In weiteren Untersuchungen ist zu kl{\"a}ren, ob die parallel nachgewiesenen Erreger gemeinsam pathophysiologisch an der untersuchten schweren Atemwegserkrankung beteiligt sind oder ob sich bei Kleinkindern noch {\"u}ber zuvor abgelaufene virale Infektionserkrankungen Virus-DNA nachweisen l{\"a}sst, die dann im Rahmen der n{\"a}chsten Erkrankung weiterhin nachweisbar ist. Die derzeitig verf{\"u}gbare passive Immunisierung mit einem monoklonalen Antik{\"o}rper kommt aufgrund der begrenzten Wirksamkeit und der hohen Kosten nur f{\"u}r eine kleine Zahl an Hochrisikopatienten in Frage. Ein geeigneter, m{\"o}glichst im fr{\"u}hen S{\"a}uglingsalter zu applizierender aktiver Impfstoff gegen RSV oder eine maternale Impfung in der Schwangerschaft k{\"o}nnten theoretisch die RSV-Morbidit{\"a}t insgesamt und insbesondere auch die Zahl schwerer RSV-assoziierter ARE senken.}, subject = {RS-Virus}, language = {de} }