@phdthesis{Huckauf2013, author = {Huckauf, Franziska Maria}, title = {Wertigkeit eines Ganzk{\"o}rper-Computertomographie-basierten Schockraumalgorithmus in der Prim{\"a}rdiagnostik polytraumatisierter Patienten am Beispiel des W{\"u}rzburger Schockraums - Eine retrospektive Datenanalyse der Jahre 2005 bis 2008}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-109423}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2013}, abstract = {Die Frage nach der optimalen Diagnostik bei polytraumatisierten Patienten wird in der Literatur derzeit nicht abschließend beantwortet. Nichtsdestotrotz ist die Multislice-Computertomographie zur prim{\"a}ren Diagnostik schwerstverletzter Patienten in regionalen sowie {\"u}berregionalen Traumazentren unverzichtbar geworden. Seit 2004 ist im W{\"u}rzburger Schockraum ein Computertomograph direkt im Schockraum verf{\"u}gbar und die Ganzk{\"o}rper-CT als prim{\"a}res diagnostisches Mittel in den Schockraumalgorithmus integriert. Ziel dieser Datenerhebung ist es deshalb, die Wertigkeit dieses Konzeptes zu {\"u}berpr{\"u}fen. Zu diesem Zweck wurden retrospektiv Daten der Jahre 2005 bis einschließlich 2008 ausgewertet. Im Kollektiv enthalten sind 155 Patienten mit einem durchschnittlichen Alter von 39 Jahren und einem M{\"a}nneranteil von 72,3\%. Die Abbreviated Injury Scale ergab beim W{\"u}rzburger Kollektiv verglichen mit den Daten der DGU einen hohen Anteil von Patienten mit schweren Verletzungen vor allem im Bereich von Abdomen (43,2\% im Vergleich zu 22,8\% bei der DGU), Thorax (75,5\% vs. 58,0\% bei der DGU), Extremit{\"a}ten (65,8\% vs. 38,0\% bei der DGU) und Gesicht (21,9\% vs. 4,6\% bei der DGU). Beim Injury Severity Score wurde in vorliegender Datenerhebung ein Mittelwert von 37,8 Punkten berechnet, im Gegensatz zu durchschnittlich 24,5 Punkten bei den Daten der DGU. Ursache hierf{\"u}r ist das Einschlusskriterium dieser Datenerhebung eines ISS ≥ 16, w{\"a}hrend bei der DGU nur 73\% der Patienten eines ISS ≥ 16 hatten. 29\% der W{\"u}rzburger Patienten wurden entsprechend einem initialen GCS von ≤ 8 am Unfallort bewusstlos vorgefunden. Dieses Ergebnis deckt sich mit den gesamtdeutschen Daten, die im Jahresbericht 2008 der DGU ver{\"o}ffentlicht wurden. Die Standardisierte Mortalit{\"a}tsrate, die mit Hilfe der RISC-Prognose und der Mortalit{\"a}tsrate f{\"u}r dieses Kollektiv ermittelt wurde, lag bei 0,66. Das bedeutet, dass deutlich weniger Patienten verstorben sind als nach RISC-Prognose erwartet. Im Vergleich zu den Angaben der DGU, die f{\"u}r das Jahr 2007 das bisher beste Ergebnis mit einer SMR von 0,75 im Gesamtkollektiv berechneten, ein gutes Ergebnis. Die im direkten Vergleich h{\"o}here Letalit{\"a}t von 18,1\% im W{\"u}rzburger Kollektiv im Gegensatz zu 14\% bei den gesamtdeutschen Daten der DGU l{\"a}sst sich durch den deutlich h{\"o}heren durchschnittlichen ISS begr{\"u}nden. Insgesamt wurde in den Jahren 2005 bis 2007 am Uniklinikum W{\"u}rzburg eine Zunahme der Letalit{\"a}t polytraumatisierter Patienten innerhalb der ersten 24 Stunden nach dem Unfall beobachtet. Zunehmend weniger Patienten verstarben dagegen w{\"a}hrend des folgenden Krankenhausaufenthaltes. Bei der Gesamtletalit{\"a}t konnte eine Abnahme von 20,0\% im Jahr 2005 auf 14,1\% im Jahr 2007 verzeichnet werden. Die Berechnung der Diagnostikzeiten ergab eine durchschnittliche Gesamtuntersuchungsdauer von 51 Min (von der Ankunft des Patienten im Schockraum bis zum Ende der Datenrekonstruktion) und 29 Min von Beendigung des Scans bis zum Ende der Rekonstruktion. Durchschnittlich 22 Min wurden f{\"u}r den Zeitraum von Ankunft des Patienten bis zum Ende des Polytraumascans ermittelt, 7 Min betrug die reine Scanzeit. Die Daten decken sich mit den Berechnungen fr{\"u}herer Studien. Bei 30,3\% der W{\"u}rzburger Patienten wurden zus{\"a}tzlich konventionelle R{\"o}ntgenaufnahmen im Schockraum angefertigt. Der {\"u}berwiegende Anteil der Aufnahmen, das heißt 34,0\%, entfielen dabei auf R{\"o}ntgenbilder des Thorax. Als Erkl{\"a}rung werden h{\"a}ufig notwendige Lagekontrollen nach Installation einer Thoraxdrainage oder eines zentralen Venenkatheters angef{\"u}hrt. Computertomographische Folgeuntersuchungen wurden bei insgesamt 72,9\% der Patienten durchgef{\"u}hrt. Mit Abstand am h{\"a}ufigsten, in 47,6\% der F{\"a}lle, wurden weitere Aufnahmen des Sch{\"a}dels angefertigt. Die Kontrolle der Kurzbefunde der Ganzk{\"o}rper-CT ergab bei sechs der insgesamt 155 Patienten initial nicht diagnostizierte L{\"a}sionen. Die entsprechenden Verletzungen waren bei drei Patienten auch unter Kenntnis der intraoperativen Diagnosen in der retrospektiven Analyse nicht nachvollziehbar. Bei nur einem Patienten ergab sich eine reale therapeutische Relevanz, hier wurde eine Mandibulafraktur {\"u}bersehen, die sp{\"a}ter einer operativen Versorgung bedurfte. Die Rate von initial sechs nicht entdeckten Verletzungen verdeutlicht die hohe Qualit{\"a}t der prim{\"a}ren Diagnostik im W{\"u}rzburger Schockraum. Die SMR als Kriterium der Versorgungsqualit{\"a}t bei der Behandlung polytraumatisierter Patienten ergab einen, im gesamtdeutschen Vergleich, hohen Standard. Zusammenfassend belegen unsere Daten den {\"u}berlegenen Stellenwert eines Ganzk{\"o}rper-Computertomographie-basierten Schockraumalgorithmus in der Prim{\"a}versorgung polytraumatisierter Patienten am Beispiel des W{\"u}rzburger Schockraums.}, subject = {Polytrauma}, language = {de} } @phdthesis{Hische2022, author = {Hische, Sophie Luisa Hella}, title = {Untersuchung des Therapieprinzips "Damage Control Orthopaedics" an Verletzungen der oberen Extremit{\"a}t bei polytraumatisierten Patienten}, doi = {10.25972/OPUS-24453}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-244539}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2022}, abstract = {Die vorliegende Arbeit untersucht die Therapiekonzepte „early total care" (ETC) und „damage control orthopaedics" (DCO) bei der Behandlung 90 polytraumatisierter Patienten mit Verletzungen an der oberen Extremit{\"a}t in der Universit{\"a}tsklinik W{\"u}rzburg. Nach dem „first hit" im Rahmen des Polytraumas kann der Organismus und das Immunsystem durch eine aufwendige Operation im Sinne eines „second hit" {\"u}berfordert werden. Ziel des DCO ist es den „second hit" zu minimieren, indem initial nur die notwendigsten Behandlungen durchgef{\"u}hrt werden und keine vollst{\"a}ndige Ausversorgung entsprechend ETC durchgef{\"u}hrt wird. Es werden Kriterien herausgearbeitet, welche relevant f{\"u}r die initiale Therapieentscheidung sind. Liegen eine hohe Verletzungsschwere (ISS), Kreislaufkomplikationen und eine niedrige {\"U}berlebensprognose nach dem RISC II sowie schwere begleitende Kopf-, Abdomen-, Becken- oder Wirbels{\"a}ulenverletzungen vor, werden die Verletzungen an der oberen Extremit{\"a}t nach DCO therapiert. Zudem wird f{\"u}r komplexe Verletzungen der oberen Extremit{\"a}t mit Gelenkbeteiligung, Bandsch{\"a}den oder schwerem Weichteilschaden, welche zeitaufwendige und planungsintensive Operationsverfahren bed{\"u}rfen, die DCO-Strategie favorisiert. Wenn die notwendige Lagerung des Patienten auf dem Operationstisch f{\"u}r die Ausversorgung der Verletzung an der oberen Extremit{\"a}t initial m{\"o}glich ist, wird die obere Extremit{\"a}tenverletzung nach ETC therapiert, insbesondere wenn eine schwere Verletzung an der oberen Extremit{\"a}t vorliegt. In der ETC-Kohorte ist kein Patient verstorben. Das schlechtere Outcome in der DCO-Kohorte liegt vor allem an der initial h{\"o}heren Verletzungsschwere. Auf Grund der besseren tats{\"a}chlichen als erwarteten Mortalit{\"a}t kann DCO als eine erfolgreiche Therapiestrategie bei schwerverletzten Patienten angesehen werden. Jedoch kann die vorliegende Arbeit keinen Nachteil f{\"u}r die Patienten durch die ETC-Behandlung feststellen.}, subject = {Polytrauma}, language = {de} } @phdthesis{Malik2017, author = {Malik, Michelle Uta}, title = {Schockraumaufnahme schwerverletzter oder kritisch kranker Patienten - gesch{\"a}tzte und tats{\"a}chliche Eintreffzeit im Vergleich. Eine Untersuchung zur Analyse der Prozessqualit{\"a}t des Alarmierungsalgorithmus}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-155801}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2017}, abstract = {Hintergrund: Die tats{\"a}chliche Ankunftszeit von schwerverletzten oder kritisch kranken Patienten im Schockraum einer Klinik stimmt nicht immer mit der von der Rettungsleitstelle angek{\"u}ndigten Ankunftszeit {\"u}berein. Im Rahmen einer retrospektiven Analyse an einem deutschen {\"u}berregionalen Traumazentrum wurde untersucht, ob der dortige Alarmierungsalgorithmus geeignet ist, Zeitabweichungen in der Patientenankunft zu kompensieren. Methode: Die Datenanalyse erfolgte retrospektiv. Es wurde die Differenz zwischen angek{\"u}ndigter und tats{\"a}chlicher Eintreffzeit aller {\"u}ber das Schockraumtelefon angek{\"u}ndigten und im Schockraum aufgenommenen Patienten von September 2010 bis M{\"a}rz 2011 ermittelt. Die Teamalarmierung erfolgte 10 Minuten vor angek{\"u}ndigter Patientenankunft. Ergebnisse: In die Untersuchung wurden 165 Patienten eingeschlossen. Bei 11\% aller Patienten und bei 9\% der prim{\"a}r {\"u}ber den Schockraum aufgenommenen Traumapatienten stimmten angek{\"u}ndigte und tats{\"a}chliche Ankunftszeit {\"u}berein. In 24\% aller F{\"a}lle lag die tats{\"a}chliche Ankunftszeit des Patienten vor der angek{\"u}ndigten Ankunftszeit. 3\% des gesamten Patientenkollektives und 0\% aus der Gruppe der schwer betroffenen Traumapatienten kamen vor der Teamversammlung im Schockraum an. Zu Wartezeiten des Teams von {\"u}ber 20 Minuten kam es in 9\% aller F{\"a}lle. Schlussfolgerung: Bei einer Teamalarmierung 10 Minuten vor angek{\"u}ndigter Ankunftszeit kann eine vollst{\"a}ndige Versammlung des Schockraumteams vor Ankunft des Patienten in 97\% aller F{\"a}lle erreicht werden. Gleichzeitig resultieren akzeptable Wartezeiten f{\"u}r das Team.}, subject = {Polytrauma}, language = {de} } @phdthesis{Lackner2007, author = {Lackner, Gabriele}, title = {Pr{\"a}ventive Gabe von standardisierten Serumeiweißl{\"o}sungen in der Traumaversorgung - kann die Ressourcenbelastung durch Einsparung von Gerinnungssubstanzen und Erythrozytenkonzentraten reduziert werden?}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-27634}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2007}, abstract = {Ausgehend davon, dass die in einer standardisierten Eiweißmischpr{\"a}paration enthaltenen Immunglobuline, Anti-Proteasen und Transportproteine eine verminderte zellul{\"a}re und Leukozyten-Aktivierung sowie eine verminderte Gewebssch{\"a}digung nach Trauma induzieren sollten, war Ziel der Studie zu kl{\"a}ren, ob ihr Einsatz in der Traumaversorgung den Verbrauch von Gerinnungssubstanzen (FFP) und Erythrozytenkonzentraten verringern und die Verweildauer der Patienten auf der Intensivstation verk{\"u}rzen kann. In der vorliegenden Studie wurden insgesamt 71 Traumapatienten prospektiv eingeschlossen; davon erhielten 31 Patienten in den ersten 3Tagen die Eiweißmischpr{\"a}paration Biseko®. Dies senkte den Verbrauch von Fresh Frozen Plasma und Erythrozytenkonzentraten signifikant. Im Bezug auf eine Kosten-Nutzen-Analyse, welche vor allem durch die Dauer des Intensivaufenthalts bestimmt wird, erbrachte die standardisierte Eiweißmischpr{\"a}paration jedoch keine Vorteile. Die immunologischen Ver{\"a}nderungen durch die enthaltenen Proteine und Proteasen scheinen nicht so ausgepr{\"a}gt wie erhofft und spiegelten sich in ihrer Auswirkung auf sekund{\"a}re, hier betrachtete Outcomeparameter nicht wider.}, subject = {Trauma}, language = {de} } @phdthesis{Raida2014, author = {Raida, Markus}, title = {Kosteneffizienzanalyse der Polytrauma-Patienten im Jahr 2010}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-106511}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2014}, abstract = {Mit der Einf{\"u}hrung des G-DRG Systems im Jahr 2003 {\"a}nderte sich die Abrechnung der Behandlungskosten grundlegend. Die fallgenaue Berechnung der tats{\"a}chlich entstandenen Kosten wurde durch eine gleiche Verg{\"u}tung gleicher Entlassdiagnosen ersetzt. Bereits vor Einf{\"u}hrung des G-DRG wurde {\"u}ber m{\"o}gliche negative Folgen insbesondere im Bereich der Schwerverletztenversorgung spekuliert. Besorgniserregende Studien aus anderen L{\"a}ndern mit DRG-System sahen Traumazentren in der Gefahr einer {\"o}konomiebedingten Schließung. Die ersten Ver{\"o}ffentlichungen nach Einf{\"u}hrung des G-DRG best{\"a}tigten die zuvor getroffenen Bef{\"u}rchtungen und zeigten eine deutlich defizit{\"a}re Verg{\"u}tung. Fallgenaue Berechnungen gibt es seither nur noch an den Kalkulationsh{\"a}usern des InEK. Das UKW steht als {\"u}berregionales Traumazentrum im Focus dieses Missstandes und gew{\"a}hrleistet indes die Versorgung von rund 120 Polytrauma-Patienten pro Jahr. Diese Studie betrachtet retrospektiv die tats{\"a}chlich entstandenen Kosten von 43 solcher Patienten aus dem Jahr 2010 mit einem mittleren ISS von 22,7±9,9 Punkten und benutzt dazu eigene Berechnungen. Die berechneten Kostenfaktoren sind OP-Kosten (Personal und Material), Radiologie, Labor, Transfusion, An{\"a}sthesie und Intensivstation. Diese beziehen sich auf tats{\"a}chlich entstandene Kosten. Infrastruktur und Vorhaltung finden dabei beispielsweise keine Beachtung. Es zeigt sich eine Kostenunterdeckung von 2.616±7.461€ pro Patient. Haupts{\"a}chlich wurden die MDCs Pr{\"a}-MDC (Langzeitbeatmung) und MDC 08 (vom DRG nicht als Polytrauma erkannte F{\"a}lle) defizit{\"a}r verg{\"u}tet. Die wesentlichen Kostenanteile entfallen auf die Kosten der Intensivstation. Trotz der Nichtbeachtung relevanter Kostenpunkte, wie dem der Vorhaltekosten, konnte bereits eine Unterfinanzierung des Patientenkollektivs nachgewiesen werden. Die tats{\"a}chlichen Kosten scheinen in ihrer Gesamtsumme also noch deutlich h{\"o}her zu liegen. Die bisherigen Anpassungen des Entgeltsystems durch Erh{\"o}hung des Basisfallwertes und der Abbildungsgenauigkeit scheinen unzureichend zu sein. Eine Forderung nach fallgenauer Berechnung insbesondere im Bereich klinischer Polytrauma-Patienten, die jedoch in eine andere MDC eingeordnet wurden, scheint gerechtfertigt. Gerade im Hinblick auf eine weitere Zentralisierung der Schwerverletztenversorgung im Zuge des Ausbaus des Traumanetzwerks der DGU und des Schwerstverletzungsartenverfahrens der DGUV.}, subject = {Kosten-Nutzen-Analyse}, language = {de} } @phdthesis{Quaisser2010, author = {Quaisser, Constanze}, title = {Integration der Ganzk{\"o}rper-Computertomographie in einen modernen Schockraumalgorithmus - Auswirkung auf den Zeitpunkt der fr{\"u}hen operativen Versorgung und das klinische Outcome polytraumatisierter Patienten}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-51471}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2010}, abstract = {Ein Zeitgewinn in der fr{\"u}hen klinischen Versorgung polytraumatisierter Patienten ist nach wie vor eines der vorrangigen Ziele moderner Schockraumalgorithmen. Insbesondere Patienten, die unmittelbar im Anschluss an die prim{\"a}re klinische Versorgung operativ versorgt werden m{\"u}ssen, k{\"o}nnten von einer verk{\"u}rzten Zeit bis zum Beginn des operativen Eingriffes profitieren. Die Prim{\"a}rdiagnostik mittels Ganzk{\"o}rper-MSCT hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung in der Schockraumversorgung polytraumatisierter Patienten gewonnen. Ihr entscheidender Vorteil k{\"o}nnte insbesondere die Zeitersparnis durch den schnelleren diagnostischen Arbeitsablauf im Rahmen eines MSCT-gest{\"u}tzten Schockraumalgorithmus sein. Bisherige Studien berichteten {\"u}ber deutliche Zeitgewinne im Vergleich zur konventionellen R{\"o}ntgendiagnostik. Es wird aber weiterhin diskutiert, welches Verfahren als „golden standard" gilt, insbesondere welches Verfahren das klinische Outcome polytraumatisierter Patienten verbessern kann. In der vorliegenden Studie wurde daher ein Vergleich zwischen einem konventionellen Schockraumalgorithmus mit konventioneller R{\"o}ntgendiagnostik, Sonographie und organfokussiertem CT sowie einem modernen Schockraumalgorithmus mit fester Integration der Ganzk{\"o}rper-MSCT gezogen. Es wurde die Hypothese untersucht, ob die MSCT eine signifikante Zeitersparnis in der Schockraumversorgung polytraumatisierter Patienten bis zum Beginn dringlicher operativer Eingriffe bringt und ob dieser Zeitgewinn eine Verbesserung des klinischen Outcome bedeutet. In der vorliegenden retrospektiven Studie wurden im Zeitraum von 2001-2007 zwei Gruppen von Schockraumpatienten erfasst: In Gruppe I wurden 155 Patienten von 2001-2003 eingeschlossen, die nach dem konventionellen Schockraumalgorithmus behandelt wurden. In Gruppe II wurden von 2004-2007 163 polytraumatisierte Patienten eingeschlossen, die prim{\"a}r im Rahmen eines MSCT-gest{\"u}tzten Schockraumalgorithmus versorgt wurden. Bei allen Patienten wurden die tOR als Zeitintervall zwischen Beginn der Schockraumversorgung und Beginn des operativen Eingriffes sowie demographische und klinische Daten erfasst. Das klinische Outcome wurde mittels der Intensivliegezeit, der Beatmungsdauer und der Mortalit{\"a}t untersucht. Bei dem Vergleich der Gruppen wurde als nicht-parametrischer Test der Man-Whitney-Rank Sum Test verwendet, mit p<0.05 als Signifikanzniveau. Die tOR in Gruppe I war 120 Minuten (Interquartilabstand 90-150 Minuten), w{\"a}hrend sie in Gruppe II 105 Minuten (85-133 Minuten) betrug (p<0.05). In beiden Gruppen starben insgesamt vierzehn Patienten, davon f{\"u}nf in den ersten vierundzwanzig Stunden. Die Intensivliegezeit betrug in Gruppe I f{\"u}nf Tage (Interquartilabstand 1-14), in Gruppe II acht Tage (Interquartilabstand 2-19), p=0,157. In Gruppe I wurden die Patienten drei Tage (Interquartilabstand 1-12) maschinell beatmet, in Gruppe II f{\"u}nf Tage (Interquartilabstand 1-15). Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Einf{\"u}hrung der MSCT als prim{\"a}re Schockraumdiagnostik die tOR, also das Zeitintervall bis zum Beginn dringlicher operativer Eingriffe verk{\"u}rzt. Diese Aussage passt zur vorherrschenden Meinung in der aktuellen Literatur. Das Outcome konnte im Gegensatz zu anderen Studien nicht verbessert werden. Es ist davon auszugehen, dass einen Hauptgrund hierf{\"u}r ein signifikant h{\"o}herer ISS-Wert in der Gruppe II darstellt. F{\"u}r eine definitive Aussage {\"u}ber eine m{\"o}gliche Verbesserung des klinischen Outcome durch die MSCT als Prim{\"a}rdiagnostik im Schockraum sind weitere Untersuchungen an einem gr{\"o}ßeren Patientenkollektiv {\"u}ber einen l{\"a}ngeren Zeitraum erforderlich.}, subject = {Polytrauma}, language = {de} } @article{FuchsEdenGilbertetal.2021, author = {Fuchs, Konrad F. and Eden, Lars and Gilbert, Fabian and Bernuth, Silvia and Wurmb, Thomas and Meffert, Rainer H. and Jordan, Martin C.}, title = {F{\"u}hrt eine COVID-19-bedingte Ausgangsbeschr{\"a}nkung zu einer Reduktion schwer verletzter Patienten an einem {\"u}berregionalen Traumazentrum?}, series = {Der Unfallchirurg}, volume = {124}, journal = {Der Unfallchirurg}, number = {5}, doi = {10.1007/s00113-020-00924-1}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-265268}, pages = {352-357}, year = {2021}, abstract = {Hintergrund Intensiv- und Beatmungskapazit{\"a}ten sind f{\"u}r die Behandlung COVID-19-erkrankter Patienten essenziell. Unabh{\"a}ngig davon beanspruchen auch schwer verletzte Patienten h{\"a}ufig Intensiv- und Beatmungskapazit{\"a}ten. Daraus ergibt sich folgende Fragestellung: F{\"u}hrt eine Ausgangsbeschr{\"a}nkung zu einer Reduktion schwer verletzter Patienten, und kann hierdurch mit frei werdenden Intensivkapazit{\"a}ten gerechnet werden? Material und Methoden Es erfolgte eine retrospektive Auswertung schwer verletzter Patienten mit einem Injury Severity Score (ISS) ≥16 zwischen dem 17.03.2020 und 30.04.2020 (landesweiter Shutdown) an einem {\"u}berregionalen Traumazentrum. Erfasst wurden der Unfallmechanismus, ISS, Versicherungstr{\"a}ger (BG vs. GKV/PKV), ob es sich um einen dokumentierten Suizidversuch handelte, und ob eine operative Intervention innerhalb der ersten 24 h erforderlich war. Als Kontrollgruppe wurden die Daten des gleichen Zeitraums der Jahre 2018 und 2019 ausgewertet. Ergebnisse Es konnte keine wesentliche Ver{\"a}nderung bez{\"u}glich der Anzahl an schwer verletzten Patienten festgestellt werden (2018 n = 30, 2019 n = 23, 2020 n = 27). Es zeigten sich insgesamt keine deutlichen Ver{\"a}nderungen der absoluten Zahlen bez{\"u}glich der Intensivpflichtigkeit in den ersten 24 h und der Beatmungspflichtigkeit beim Verlassen des Schockraums. Die Anzahl an Patienten, die eine Operation innerhalb der ersten 24 h nach Eintreffen im Schockraum ben{\"o}tigten, war 2020 sogar leicht erh{\"o}ht, jedoch nicht statistisch signifikant. Der durchschnittliche ISS blieb konstant. Bez{\"u}glich der Unfallursache zeigte sich 2020 kein Motorradfahrer, der einen nicht berufsgenossenschaftlich versicherten Unfall erlitt (2018 n = 5, 2019 n = 4, 2020 n = 0). Es wurde 2020 ein erh{\"o}hter Anteil an Arbeitsunf{\"a}llen mit einem ISS ≥16 festgestellt (2018: 10 \%, 2019: 26,1 \%, 2020: 44,4 \%). Diskussion Eine Ausgangsbeschr{\"a}nkung f{\"u}hrte zu keiner Reduktion verletzter- und intensivpflichtiger Patienten am untersuchten Zentrum. Auch unter einer landesweiten Ausgangsbeschr{\"a}nkung muss f{\"u}r dieses Patientenkollektiv eine ausreichende Menge an Intensiv- und OP-Kapazit{\"a}ten vorgehalten werden. Die Best{\"a}tigung dieser Ergebnisse durch Auswertung nationaler Register steht noch aus.}, language = {de} } @article{FuchsEdenGilbertetal.2021, author = {Fuchs, Konrad F. and Eden, Lars and Gilbert, Fabian and Bernuth, Silvia and Wurmb, Thomas and Meffert, Rainer H. and Jordan, Martin C.}, title = {F{\"u}hrt eine COVID-19 bedingte Ausgangsbeschr{\"a}nkung zu einer Reduktion schwerverletzter Patienten an einem {\"u}berregionalen Traumazentrum?}, series = {Der Unfallchirurg}, volume = {124}, journal = {Der Unfallchirurg}, issn = {0177-5537}, doi = {10.1007/s00113-020-00924-1}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-232547}, pages = {352-357}, year = {2021}, abstract = {Hintergrund Intensiv- und Beatmungskapazit{\"a}ten sind f{\"u}r die Behandlung COVID-19-erkrankter Patienten essenziell. Unabh{\"a}ngig davon beanspruchen auch schwer verletzte Patienten h{\"a}ufig Intensiv- und Beatmungskapazit{\"a}ten. Daraus ergibt sich folgende Fragestellung: F{\"u}hrt eine Ausgangsbeschr{\"a}nkung zu einer Reduktion schwer verletzter Patienten, und kann hierdurch mit frei werdenden Intensivkapazit{\"a}ten gerechnet werden? Material und Methoden Es erfolgte eine retrospektive Auswertung schwer verletzter Patienten mit einem Injury Severity Score (ISS) ≥16 zwischen dem 17.03.2020 und 30.04.2020 (landesweiter Shutdown) an einem {\"u}berregionalen Traumazentrum. Erfasst wurden der Unfallmechanismus, ISS, Versicherungstr{\"a}ger (BG vs. GKV/PKV), ob es sich um einen dokumentierten Suizidversuch handelte, und ob eine operative Intervention innerhalb der ersten 24 h erforderlich war. Als Kontrollgruppe wurden die Daten des gleichen Zeitraums der Jahre 2018 und 2019 ausgewertet. Ergebnisse Es konnte keine wesentliche Ver{\"a}nderung bez{\"u}glich der Anzahl an schwer verletzten Patienten festgestellt werden (2018 n = 30, 2019 n = 23, 2020 n = 27). Es zeigten sich insgesamt keine deutlichen Ver{\"a}nderungen der absoluten Zahlen bez{\"u}glich der Intensivpflichtigkeit in den ersten 24 h und der Beatmungspflichtigkeit beim Verlassen des Schockraums. Die Anzahl an Patienten, die eine Operation innerhalb der ersten 24 h nach Eintreffen im Schockraum ben{\"o}tigten, war 2020 sogar leicht erh{\"o}ht, jedoch nicht statistisch signifikant. Der durchschnittliche ISS blieb konstant. Bez{\"u}glich der Unfallursache zeigte sich 2020 kein Motorradfahrer, der einen nicht berufsgenossenschaftlich versicherten Unfall erlitt (2018 n = 5, 2019 n = 4, 2020 n = 0). Es wurde 2020 ein erh{\"o}hter Anteil an Arbeitsunf{\"a}llen mit einem ISS ≥16 festgestellt (2018: 10 \%, 2019: 26,1 \%, 2020: 44,4 \%). Diskussion Eine Ausgangsbeschr{\"a}nkung f{\"u}hrte zu keiner Reduktion verletzter- und intensivpflichtiger Patienten am untersuchten Zentrum. Auch unter einer landesweiten Ausgangsbeschr{\"a}nkung muss f{\"u}r dieses Patientenkollektiv eine ausreichende Menge an Intensiv- und OP-Kapazit{\"a}ten vorgehalten werden. Die Best{\"a}tigung dieser Ergebnisse durch Auswertung nationaler Register steht noch aus.}, language = {de} } @phdthesis{Schlereth2013, author = {Schlereth, Stefan}, title = {Fr{\"u}he Kontroll-Computertomografien des Sch{\"a}dels bei beatmeten Polytraumapatienten mit Verdacht auf Sch{\"a}del-Hirn-Trauma - Befunde und Einfluss auf die Intensivtherapie}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-105329}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2013}, abstract = {Background. Missed or delayed detection of progressive neuronal damage after traumatic brain injury (TBI) may have negative impact on the outcome. We investigated whether routine follow-up CT is beneficial in sedated and mechanically ventilated trauma patients. Methods. The study design is a retrospective chart review. A routine follow-up cCT was performed 6 hours after the admission scan. We defined 2 groups of patients, group I: patients with equal or recurrent pathologies and group II: patients with new findings or progression of known pathologies. Results. A progression of intracranial injury was found in 63 patients (42\%) and 18 patients (12\%) had new findings in cCT 2 (group II). In group II a change in therapy was found in 44 out of 81 patients (54\%). 55 patients with progression or new findings on the second cCT had no clinical signs of neurological deterioration. Of those 24 patients (44\%) had therapeutic consequences due to the results of the follow-up cCT. Conclusion. We found new diagnosis or progression of intracranial pathology in 54\% of the patients. In 54\% of patients with new findings and progression of pathology, therapy was changed due to the results of follow-up cCT. In trauma patients who are sedated and ventilated for different reasons a routine follow-up CT is beneficial.}, subject = {Computertomografie}, language = {de} } @phdthesis{Hopfner2006, author = {Hopfner, Witiko}, title = {Die CT-gest{\"u}tzte Ganzk{\"o}rperdiagnostik Schwerverletzter : Implementierung einer relationalen Datenbank und Untersuchungen zum W{\"u}rzburger Schockraumalgorithmus}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-18254}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2006}, abstract = {Untersuchungen von schwer verletzten Patienten, die in die zentrale Notaufnahme der Universit{\"a}t W{\"u}rzburg eingeliefert wurden. Es wurde eine relationale Datenbank und entsprechende Auswertemechanismen implementiert, um die Patientendaten zu erfassen, zu strukturieren und auszuwerten. Weiterhin wurde anhand von CT Bildern polytraumatisierter Patienten der ISS berechnet und in die Datenbank eingetragen und entsprechend analysiert. Die Konformit{\"a}t der Verdachtsdiagnose Polytrauma, die anhand bestimmter Kriterien erfolgte, wurde mit dem ISS - Grenzwert 16 verglichen.}, language = {de} } @phdthesis{Manger2013, author = {Manger, Sabine}, title = {Der W{\"u}rzburger Schockraumalgorithmus beim polytraumatisierten Kind - eine retrospektive Analyse der Jahre 2004 bis 2009}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-94293}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2013}, abstract = {Seit M{\"a}rz 2004 ist im Zentrum f{\"u}r operative Medizin der Universit{\"a}tsklinik W{\"u}rzburg der Schockraum mit einem Somatom Sensation 16 der Firma Siemens, einem CT mit Sliding-Gantry in Betrieb. Auch schwer verletzte Kinder werden hier nach dem W{\"u}rzburger Schockraumalgorithmus behandelt. Insgesamt gibt es nur wenige Daten zur Anwendung von GK-CT bei Kindern. Die DGU beschreibt im TraumaRegister die Daten von zuletzt 266 Kliniken. Nur 5,1 \% dieser Daten stammen von Kindern unter 16 Jahren. Die Unterschiede zu Erwachsenen entstehen durch die geringere Erfahrung im Straßenverkehr, die kindliche Anatomie, die gr{\"o}ßere Gef{\"a}hrdung durch den hypovol{\"a}mischen Schock und die bessere Rekonvaleszenz von Kindern. Ebenso ist die radiologische Diagnostik durch das geringere K{\"o}rpervolumen und die h{\"o}here Strahlenempfindlichkeit der Kinder problematischer. Der Schockraumalgorithmus der Universit{\"a}tsklinik W{\"u}rzburg besteht aus der Reanimations-, CT- und Versorgungsphase. Die Indikation zur GK-CT wird nach dem Triage-Schema gestellt und ist auch bei polytraumatisierten Kindern Diagnostik der Wahl. Die Schwere der Verletzungen wird mit dem ISS bestimmt. In den Jahren 2004 bis 2009 wurden 72 Kinder mit Verdacht auf ein Polytrauma behandelt. Davon erhielten 57 (79,2\%) ein GK-CT, 15 (20,1 \%) erhielten eine organbezogene CT (CCT, Thorax, Abdomen). 15 (26,3 \%) der 57 Kinder mit GK-CT hatten retrospektiv kein Polytrauma (ISS < 16), wobei hier von einer Overtriage auszugehen ist. Die Kinder wurden haupts{\"a}chlich im Straßenverkehr und hier als Beifahrer eines PKWs verletzt, gefolgt von den Radfahrern und Fußg{\"a}ngern, die von einem PKW erfasst wurden. Ein Drittel der Patienten erlitt Sturzverletzungen aus bis zu f{\"u}nf Metern H{\"o}he. Die am h{\"a}ufigsten verletzte K{\"o}rperregion war mit 52,8 \% der Kopf, gefolgt vom Thorax, den Extremit{\"a}ten und 25 \% Gesichtsverletzungen. Dies ist durch die ung{\"u}nstigere K{\"o}rper-Kopf-Relation der Kinder erkl{\"a}rbar. Im Vergleich zu Erwachsenen ist bei Kindern vermehrt das Gesicht, der Hals und die untere Extremit{\"a}t verletzt, die Wirbels{\"a}ule war weniger betroffen. 82 \% der Kinder wurden maschinell beatmet, davon 65\% initial und 14\% in der ZNA. Es wird empfohlen, Kinder fr{\"u}hzeitig zu intubieren, was sich in der Intubationsrate von 82\% widerspiegelt. Eine Notfalloperation wurde in 38,9 \% der F{\"a}lle durchgef{\"u}hrt, wobei es sich haupts{\"a}chlich um Frakturrepositionen handelte, vor allem bei Kindern mit ISS < 16. Bei Kindern mit ISS ≥ 16 wurde in 8,8 \% der F{\"a}lle eine Kraniotomie durchgef{\"u}hrt. Insgesamt wurden 62 \% der Kinder operiert, wobei es sich auch bei den Operationen im Verlauf haupts{\"a}chlich um Frakturrepositionen handelte. 15 Kinder erhielten kein GK-CT als prim{\"a}re Diagnostik, obwohl dies retrospektiv gem{\"a}ß des Triage-Schemas indiziert gewesen w{\"a}re. Bei diesen Kindern wurden zus{\"a}tzlich zum CCT selektive CTs, R{\"o}ntgenaufnahmen und Abdomenultraschalluntersuchungen durchgef{\"u}hrt. Bei sechs Kindern wurde trotz initialer GK-CT eine therapierelevante Diagnose erst im Verlauf des Klinikaufenthalts gestellt. Dabei handelte es sich um eine Sch{\"a}delbasis-, eine Orbitaboden-, eine Klavikula-, eine Talusfraktur, ein Mesenterialarterieneinriss und eine Ileumruptur. Ein Kind verstarb, weil dessen Ileumruptur in der radiologischen Diagnostik nicht detektiert wurde und die Zeit bis zur Laparotomie verz{\"o}gerte. W{\"a}hrend des Krankenhausaufenthalts wurde zur Verlaufsdokumentation die R{\"o}ntgenuntersuchung, gefolgt von der Sonographie, am h{\"a}ufigsten angewendet. Die CT tritt hierbei in den Hintergrund, wobei die MRT h{\"a}ufiger durchgef{\"u}hrt wurde als bei der initialen Diagnostik. Die Strahlenbelastung des p{\"a}diatrischen Kollektivs ist im Kontext der schnellen Diagnoseerhebung therapierelevanter Verletzungen zu sehen. Bei der GK-CT ist mit einem durchschnittlichen DLP von 2268 mGy•cm, bei der CCT von 956 mGy•cm zu rechnen. Bei den R{\"o}ntgenuntersuchungen ein DFP von 4 cGy•cm2 bei Thoraxr{\"o}ntgenuntersuchungen und 11 cGy•cm2 bei anderen R{\"o}ntgenuntersuchungen. Zur korrekten Einordnung der Strahlendosis sind genauere Richtwerte f{\"u}r Kinder und genauere Protokolle n{\"o}tig. Die GK-CT ist Methode der Wahl bei polytraumatisierten Kindern und wird nur in seltenen F{\"a}llen von der FAST oder der R{\"o}ntgenuntersuchung ersetzt. Trotz der GK-CT k{\"o}nnen nicht alle therapierelevanten Diagnosen gestellt werden. Insgesamt verbrachten die Kinder durchschnittlich 17 Tage im Krankenhaus und sieben Tage auf der Intensivstation. 77,8 \% konnten danach nach Hause entlassen werden, sieben Kinder mussten nach dem Krankenhausaufenthalt in eine Rehabilitationsklinik verlegt werden. Die Letalit{\"a}t der Kinder ist mit 10,5\% (n=6) im Vergleich zu den Erwachsenen mit 13,5 \% und anderen Studien mit einer p{\"a}diatrischen Letalit{\"a}t mit durchschnittlich 18 \% geringer. Vier Kinder verstarben an schwerem SHT, ein Kind in Folge seines schweren Thoraxtraumas und ein Kind entwickelte eine Sepsis in Folge einer in der radiologischen Diagnostik nicht detektierbaren Ileumruptur. Die radiologische Diagnostik des kindlichen Polytraumas hat sich durch das MSCT in den letzten Jahren stark gewandelt. Die geringe Letalit{\"a}t unseres Patientenkollektivs ist ein deutlicher Hinweis auf die Effizienz des W{\"u}rzburger Schockraumalgorithmus auch beim p{\"a}diatrischen Polytrauma.}, subject = {Polytrauma}, language = {de} } @phdthesis{Backhaus2023, author = {Backhaus, Roman}, title = {Altersbezogene Analyse polytraumatisierter Fahrradfahrer anhand des TraumaRegister DGU®}, doi = {10.25972/OPUS-31677}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-316771}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2023}, abstract = {Die Anzahl an Fahrradfahrern steigt in allen Altersgruppen. Mit zunehmender Popularit{\"a}t erh{\"o}ht sich die Anzahl an Unf{\"a}llen mit zum Teil schweren Verletzungen. Im Zuge dessen stellt sich die Frage, welchen Einfluss das Alter auf die Art und Schwere der Verletzungen, die {\"U}berlebenswahrscheinlichkeit und die Krankenhausverweildauer bei schwerverletzten Fahrradfahrern hat. Methoden: Es wurde eine retrospektive Auswertung der Daten des TraumaRegisters DGU® der Jahre 2010-2019 durchgef{\"u}hrt. Alle schwerverletzten Fahrradfahrer mit einem MAIS 3+ (N=14.651) im TR-DGU wurden in diese Studie eingeschlossen und die vorliegenden Parameter ausgewertet. Es erfolgte eine Unterteilung in vier Altersgruppen (20 - 59, 60 - 69, 70 - 79 und ≥ 80 Jahre). Ergebnisse: Verletzungen des Sch{\"a}dels traten mit 64,2\% mit Abstand am h{\"a}ufigsten auf. Es zeigte sich eine deutliche Zunahme der schweren Kopfverletzungen in der Gruppe der {\"u}ber 60-J{\"a}hrigen. Mit steigendem Alter nahm des Weiteren die Wahrscheinlichkeit einer pr{\"a}klinischen Intubation, die Katecholaminpflichtigkeit, die Intensiv- und Krankenhausverweildauer sowie die Sterblichkeit zu. Schlussfolgerung: Kopfverletzungen stellen die h{\"a}ufigste schwere Verletzung bei Fahrradfahrern dar. Da das Helmtragen nicht erfasst wird kann auf dessen Effektivit{\"a}t kein R{\"u}ckschluss gezogen werden. Ein h{\"o}heres Alter korreliert des Weiteren mit einer h{\"o}heren Sterblichkeit, stellt jedoch keinen unabh{\"a}ngigen Risikofaktor zum Versterben bei einem schwerverletzten Patienten dar.}, subject = {Fahrrad}, language = {de} }