@phdthesis{Peterka2021, author = {Peterka, Manuel}, title = {Propriozeptive St{\"o}rungen bei Morbus Parkinson - Explorative Untersuchungen zu Art, Ausmaß und potenzieller Rekalibrierung mithilfe der LSVT-BIG-Therapie}, doi = {10.25972/OPUS-22612}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-226129}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2021}, abstract = {Beim idiopathischen Parkinson Syndrom (IPS) gewinnen nicht-motorische Symptome in Forschung und Klinik zunehmend an Bedeutung. So findet sich in der Literatur vermehrt Evidenz, dass die Propriozeption bei Patienten mit IPS (PmIPS) gest{\"o}rt ist. Verschiedene klinische und neuroanatomische Studien weisen darauf hin, dass es beim IPS zu einer fehlerhaften sensomotorischen Integration von propriozeptiven Informationen in den Basalganglien kommt. Zudem gibt es Hinweise, dass die passiv-sensible Wahrnehmung von Propriozeption pathologisch ver{\"a}ndert ist. Außerdem wird vermutet, dass durch propriozeptives Training eine Verbesserung der Parkinsonsymptomatik erreicht werden kann. Ein spezielles Trainingsprogramm, die LSVT-BIG-Therapie, bei der gezielt trainiert wird, Bewegungen mit einer großen Amplitude durchzuf{\"u}hren, konnte motorische Symptome und Mobilit{\"a}t beim IPS effektiv verbessern. In der vorliegenden Arbeit stellten wir folgende Hypothesen auf: Das IPS geht mit einer fehlerhaften sensomotorischen Integration von Propriozeption einher. Die afferente propriozeptive Wahrnehmung ist ebenfalls pathologisch ver{\"a}ndert. Eine propriozeptive Rekalibrierung ist mithilfe der LSVT-BIG-Therapie m{\"o}glich. F{\"u}r die {\"U}berpr{\"u}fung dieser Hypothesen schlossen wir 30 PmIPS und 15 gesunde Probanden in unsere Fall-Kontroll-Studie ein und f{\"u}hrten eine Eingangsuntersuchung durch. 11 PmIPS absolvierten anschließend eine vierw{\"o}chige LSVT-BIG-Therapie. Die Folgeuntersuchungen fanden 4 und 8 Wochen nach der Eingangsuntersuchung statt. 78 Diese beinhalteten neuropsychologische Testungen, außerdem die Bestimmung der Lebensqualit{\"a}t, die Erhebung des motorischen Teils der Movement Disorder Society Unified Parkinson´s Disease Rating Scale (MDS-UPDRS III), Untersuchungen zur Feinmotorik, die Durchf{\"u}hrung einer diagnostischen Transkraniellen Magnetstimulation (TMS) sowie Testverfahren zur Propriozeption, darunter sowohl Zeigeversuche, als auch die Bestimmung der Position einer Extremit{\"a}t, ohne visuelle Kontrolle. Die Ergebnisse zeigten, dass die IPS-Gruppe gegen{\"u}ber der gesunden Kontrollgruppe signifikant gr{\"o}ßere Zeigefehler machte, wohingegen die Bestimmung der Position einer Extremit{\"a}t in beiden Gruppen vergleichbar pr{\"a}zise m{\"o}glich war. Zus{\"a}tzlich zeigte eine von sieben Messungen der Feinmotorik einen signifikanten Unterschied zwischen PmIPS und Kontrollen. Die Messungen der TMS erbrachten hingegen keine signifikant messbaren Unterschiede zwischen den Gruppen. In den Folgeuntersuchungen nach therapeutischer Intervention ergaben die Zeige{\"u}bungen eine signifikante Verbesserung der BIG-Gruppe im Zeitverlauf. Die Untersuchungen zu Feinmotorik und MDS-UPDRS III ergaben zwar eine tendenzielle Verbesserung durch die LSVT-BIG-Therapie, waren jedoch statistisch nicht signifikant. Die Lebensqualit{\"a}t der PmIPS in der BIG-Gruppe verbesserte sich signifikant nach Intervention. Die Ergebnisse sprechen f{\"u}r die Hypothese der fehlerhaften propriozeptiven Integration beim Morbus Parkinson. Dies zeigte sich f{\"u}r aktive sensomotorische Tasks, nicht hingegen in der passiv-sensiblen propriozeptiven Testung. Auch wenn weitere Studien mit gr{\"o}ßeren Kohorten ben{\"o}tigt werden, legt unsere Studie nahe, dass die LSVT-BIG-Therapie mit einer propriozeptiven Rekalibrierung einhergeht. Damit erkl{\"a}rt sich m{\"o}glicherweise der nachhaltige Erfolg der Therapie.}, subject = {Propriozeption}, language = {de} } @phdthesis{Waldmann2021, author = {Waldmann, Amelie Friederike}, title = {K{\"o}rperselbstgef{\"u}hl und Puppenhandillusion bei Patienten mit Morbus Parkinson im medikament{\"o}sen ON und OFF}, doi = {10.25972/OPUS-23200}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-232009}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2021}, abstract = {In der vorliegenden Studie untersuchten wir das K{\"o}rperselbstgef{\"u}hl von Patienten mit Morbus Parkinson und altersgematchten gesunden Teilnehmern mithilfe der Puppenhandillusion. Bei diesem Paradigma wird dadurch, dass die verdeckte Hand der Testperson zeitgleich mit einer sichtbaren Puppenhand bestrichen wird, das Gef{\"u}hl hervorgerufen, die Kunsthand sei die eigene (gemessen mittels Fragebogen zur Illusion und propriozeptivem Drift). Eine zeitlich versetzte (asynchrone) Stimulation dient als Kontrollbedingung. Innerhalb der Parkinsonpatienten wurde dar{\"u}ber hinaus eine Untergruppe zus{\"a}tzlich im medikament{\"o}sen OFF-Zustand untersucht. Die Annahme, dass die Parkinsonerkrankung mit einer gest{\"o}rten K{\"o}rperselbstwahrnehmung einhergeht, spiegelt sich in den Ergebnissen wider: Bei den Patienten mit Parkinsonerkrankung trat unabh{\"a}ngig vom Stimulationsmodus ein h{\"o}herer propriozeptiver Drift als bei den Gesunden ein. Wurden die Patienten anschließend nach dem Erleben der Illusion befragt, fielen die Antworten allerdings nur w{\"a}hrend der asynchronen Durchf{\"u}hrung positiver als bei der Kontrollgruppe aus. Die Untersuchungen des Drifts und Fragebogens im ON- gegen{\"u}ber OFF-Zustand lieferten keinen Unterschied. Die vorliegende Studie liefert Hinweise darauf, dass die gemessenen Unterschiede bei Parkinsonpatienten gegen{\"u}ber Gesunden auf ein internes Rauschen eingehender sensorischer Signale beim Morbus Parkinson sowie auf die Beteiligung nicht-dopaminerger Systeme zur{\"u}ckzuf{\"u}hren sein k{\"o}nnten. Die zunehmende Aufmerksamkeit gegen{\"u}ber einer ver{\"a}nderten K{\"o}rperwahrnehmung bei Parkinsonpatienten und deren Grundlagen im Bereich der multisensorischen Integration k{\"o}nnte k{\"u}nftig neue M{\"o}glichkeiten in der ganzheitlichen Therapie liefern mit dem Ziel, die Lebensqualit{\"a}t der Patienten zu steigern.}, subject = {Parkinson-Krankheit}, language = {de} } @phdthesis{Wind2020, author = {Wind, Teresa Elisabeth}, title = {Einfluss von Alter und Polyneuropathie auf zeitliche Wahrnehmungsschwellen somatosensorischer und kin{\"a}sthetischer Stimuli und propriozeptive Leistungsf{\"a}higkeit}, doi = {10.25972/OPUS-20804}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-208047}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2020}, abstract = {Zeitliche Diskrimination somatosensorischer und kin{\"a}sthetischer Stimuli wurde als neurophysiologisches Korrelat f{\"u}r propriozeptive Pr{\"a}zision postuliert und bei verschiedenen Bewegungsst{\"o}rungen als pathologisch beschrieben. Ziel der Untersuchung war es, den Einfluss von Alter und Polyneuropathie auf die kin{\"a}sthetische (TDMT) und taktile (STDT) zeitliche Wahrnehmungsschwelle sowie die propriozeptive Genauigkeit bei Zeigeversuchen systematisch zu untersuchen. Hierf{\"u}r wurden 54 gesunde Probanden und 25 Polyneuropathie-Patienten im Alter zwischen 30 und 76 Jahren untersucht. Die STDT-Messung erfolgte mit Oberfl{\"a}chenelektroden, die an der Zeigefingerspitze bzw. am Großzehengrundgelenk angebracht wurden. Die TDMT-Werte wurden mit Hilfe einer sterilen Nadelelektrode erfasst, welche in den Musculus flexor carpi radialis bzw. Musculus tibialis anterior inseriert wurde. Die Daten zur Propriozeption wurden mit Hilfe eines Goniometers erhoben und beinhalteten dabei aktive Zeigeaufgaben (Zeigen auf eine LED, Nachahmung einer Bewegung anhand einer auf einem Computerbildschirm dargebotenen PFEIL-Darstellung unterschiedlicher L{\"a}nge) und die Einsch{\"a}tzung der Position der jeweiligen Extremit{\"a}t nach passiver Bewegung (PASSIV). Die Messungen erfolgten jeweils ohne visuelle R{\"u}ckmeldung. Die Zeigefehler (Abweichung von der Zielposition) bzw. Sch{\"a}tzfehler (Abweichung der gesch{\"a}tzten von der tats{\"a}chlichen Position nach passiver Auslenkung) wurden als Maß der propriozeptiven Pr{\"a}zision verwendet. Die Ergebnisse der gesunden Probandengruppe zeigten, dass h{\"o}heres Alter mit h{\"o}heren STDT- und TDMT-Werten korrelierte. Die Polyneuropathie-Patienten erzielten in allen Bereichen (Diskriminationsschwellen und Propriozeptionsaufgaben) signifikant schlechtere Ergebnisse als die gesunde Kontrollgruppe. Zus{\"a}tzlich konnte eine statistisch signifikante positive Korrelation zwischen der propriozeptiven Pr{\"a}zision bei den aktiven Zeige-Aufgaben (LED und PFEIL) und den zeitlichen Diskriminationsschwellen (STDT und TDMT) gezeigt werden. In Anbetracht dieser Ergebnisse sollten das Patienten-Alter und m{\"o}gliche St{\"o}rungen der peripheren Nervenleitung ber{\"u}cksichtigt werden, wenn STDT-und TDMT-Bestimmungen bei Patienten mit Bewegungsst{\"o}rungen angewendet werden. Die Korrelation zwischen den Diskriminationsschwellen und der Performance bei aktiven Zeigeversuchen (PFEIL- und LED-Aufgabe) legt nahe, dass STDT und TDMT Indikatoren der propriozeptiven Funktion sein k{\"o}nnten. Es ist weitere Forschungsarbeit notwendig, um diese Beziehung exakt zu beleuchten. Im Falle einer Best{\"a}tigung der Befunde auch bei Patienten mit Bewegungsst{\"o}rungen erscheint denkbar, dass sich STDT und TDMT als vergleichsweise leicht messbare und gut quantifizierbare Parameter der Propriozeption herausstellen mit Potenzial zur differenzialdiagnostischen Anwendung, m{\"o}glicherweise aber auch als Surrogatparameter einer gezielten rehabilitativen Behandlung.}, subject = {Propriozeption}, language = {de} } @phdthesis{Hornburger2021, author = {Hornburger, Hannah}, title = {Die Rolle des prim{\"a}ren somatosensiblen Kortex f{\"u}r die multisensorische Integration bei der Puppenhandillusion - eine tDCS-Studie}, doi = {10.25972/OPUS-23232}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-232323}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2021}, abstract = {In der Puppenhandillusion (PHI) wird durch die synchrone Ber{\"u}hrung der nicht-sichtbaren Hand des Probanden und einer sichtbaren Puppenhand ein illusio-n{\"a}res K{\"o}rperzugeh{\"o}rigkeitsgef{\"u}hl induziert. Dieses Paradigma erlaubt es zu untersuchen, wie das Gehirn widerspr{\"u}chliche multisensorische Informationen w{\"a}hrend einer perzeptiven Inferenz aufl{\"o}st. Vorausgehende Studien weisen darauf hin, dass der Konflikt zwischen visueller und propriozeptiver Information vor der PHI durch eine Abschw{\"a}chung des so-matosensiblen Inputs behoben wird. Um herauszufinden, ob eine Exzitabilit{\"a}ts-Minderung des prim{\"a}ren somatosensiblen Kortex die PHI verst{\"a}rken kann, kam die kathodale transkranielle Gleichstromstimulation (c-tDCS) zum Einsatz. An dreißig gesunden Probanden wurde die PHI ohne (=baseline) und w{\"a}hrend tDCS untersucht. Jeder Proband erhielt kathodale, anodale und sham-Stimulation an drei unterschiedlichen Tagen im Abstand von je einer Woche. Das PHI-Paradigma wurde in sechs Distanzen (von 17,5 bis 67,5 cm) zwischen der eigenen Hand und der Puppenhand durchgef{\"u}hrt. Das Auftreten der PHI wurde anhand eines Fragebogens (Illusionsscore, IS) und der Abweichung der gef{\"u}hlten Handposition in Bezug zur realen Position (relativer Drift, RD) evalu-iert. Die kathodale Stimulation war mit einem signifikanten Anstieg des IS im Vergleich zur anodalen Stimulation assoziiert, wohingegen die RD-Werte {\"u}ber alle Stimulationsarten hinweg vergleichbar waren. Die fehlende Signifikanz zwischen Verum und Sham-Stimulation wurde auf die geringe Effektst{\"a}rke bei vergleichsweise kleinem Probandenkollektiv bezogen. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen jedoch eine verst{\"a}rkte Wahrnehmung der PHI unabh{\"a}ngig von demographischen Faktoren, wenn kathodale tDCS {\"u}ber dem kontralateralen prim{\"a}ren somatosensiblen Kortex appliziert wurde. Dies unterst{\"u}tzt unsere Hypothese, dass eine Abschw{\"a}chung der somatosensiblen Pr{\"a}zision den Weg f{\"u}r eine erleichterte Integration eines fremden K{\"o}rperteils in das eigene K{\"o}rperschema ebnet.}, subject = {tDCS}, language = {de} }