@phdthesis{Proff2004, author = {Proff, Peter Christian}, title = {Vertikale Gesichtssch{\"a}delanomalien - Bedeutung und Behandlungsans{\"a}tze in der orthognathen Chirurgie}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-9809}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2004}, abstract = {Vertikale Gesichtssch{\"a}delanomalien - Bedeutung und Behandlungsans{\"a}tze in der orthognathen Chirurgie Abweichungen im vertikalen Gesichtsaufbau sind durch einen {\"U}berschuss oder durch ein H{\"o}hendefizit der skelettalen Strukturen gekennzeichnet und manifestieren sich in einer vergr{\"o}ßerten oder reduzierten Untergesichtsl{\"a}nge. Obwohl vertikale Anomalien erst in j{\"u}ngerer Zeit vermehrte Aufmerksamkeit bei der kieferchirurgisch-kieferorthop{\"a}dischen Behandlung finden, gilt die Korrektur des skelettal offenen Bisses und des skelettal tiefen Bisses seit langem als eine der schwierigsten Behandlungsaufgaben, da sie mit hohen Rezidivraten behaftet ist. In der vorliegenden Arbeit wird die Bedeutung vertikaler Anomalien in ihren f{\"u}r die orthognathe Chirurgie relevanten Aspekten auf der Basis einer Literatur{\"u}bersicht skizziert und werden m{\"o}gliche Behandlungsans{\"a}tze unter W{\"u}rdigung ihrer Ergebnisse im Hinblick auf die Langzeitstabilit{\"a}t der erzielten Ver{\"a}nderungen dargestellt. Die vorliegenden Ans{\"a}tze zur chirurgischen Korrektur vertikaler Fehlbildungen sind aufgrund inhomogener Patientenkollektive, individueller Kombinationen der angewandten operativen Techniken und einer uneinheitlichen Klassifikation und Nomenklatur schwer vergleichbar. Daher werden die Anomalien lediglich nach der unter- oder {\"u}berdurchschnittlichen vertikalen Auspr{\"a}gung des Untergesichts (short face /long face)und die operativen Prozeduren nach ihrer Lokalisation im Ober- oder Unterkiefer eingeteilt. Folgende Behandlungsans{\"a}tze werden abgehandelt: Subtotale und totale maxill{\"a}re Osteotomien, sagittale Spaltung der aufsteigenden {\"A}ste, weitere Osteotomien der Unterkiefer{\"a}ste, anteriore Segmentosteotomien und die Genioplastik. Die modernen standardisierten Osteotomietechniken, insbesondere die Le Fort I „down fracture"-Osteotomie im Oberkiefer und die stufenf{\"o}rmige sagittale Spaltung des Unterkiefers, erm{\"o}glichen eine fast unbegrenzte Flexibilit{\"a}t bei der sagittalen, vertikalen und transversalen Umstellung der Kiefer im Einzelfall, so dass heute weniger die Operationstechnik als die individuelle Planung der vorzunehmenden Bewegungen entscheidend f{\"u}r das Behandlungsresultat ist. Allerdings unterscheiden sich die operativen Prozeduren in Abh{\"a}ngigkeit von der Lokalisation und Richtung der Verlagerung teilweise deutlich in ihrem Rezidivverhalten. Trotz methodischer Einschr{\"a}nkungen der meisten Studien lassen sich folgende Schl{\"u}sse im Hinblick auf die Stabilit{\"a}t bestimmter Prozeduren ziehen: Bei der Korrektur vertikaler {\"U}berentwicklungen spricht die Mehrzahl der entsprechenden Studien f{\"u}r eine Kranialverlagerung der Maxilla durch eine totale Le Fort I Osteotomie, die gegebenenfalls durch die simultane Vorverlagerung des Unterkiefers erg{\"a}nzt wird. Dabei weist die Verlagerung des Oberkiefers meist eine h{\"o}here Stabilit{\"a}t auf als jene des Unterkiefers. Dagegen gilt eine Kaudalverlagerung des Oberkiefers bei Patienten mit kurzem Untergesicht als rezidivanf{\"a}llig und wird daher nur selten durchgef{\"u}hrt. Ein individuell abgestimmter, kombiniert kieferorthop{\"a}disch-kieferchirurgischer Ansatz, der beispielhaft anhand des W{\"u}rzburger Konzeptes zur Behandlung eines skelettal tiefen Bisses bei Klasse II-Relation dargestellt wurde, vermag dagegen mittels einer sagittalen Spaltung des Unterkiefers okklusal, funktionell und {\"a}sthetisch g{\"u}nstige und stabile Ergebnisse zu gew{\"a}hrleisten, wenn die {\"U}berdehnung der Masseter-Pterygoideusschlinge und der suprahyoidalen Muskulatur vermieden wird. Unter den Einflussfaktoren der postoperativen Stabilit{\"a}t kommt der Fixationsmethode besondere Bedeutung zu. Die meisten Studien sprechen hier f{\"u}r eine starre (Miniplatten-) Osteosynthese. Andere modifizierende Faktoren sind muskul{\"a}re Effekte, insbesondere im Unterkiefer, sowie die Segmentierung, f{\"u}r deren Rolle noch weiterer Kl{\"a}rungsbedarf besteht.}, language = {de} }