@phdthesis{Hinkes2003, author = {Hinkes, Bernward Gottfried}, title = {Einfluß des Ca2+-sensitiven Kaliumkanals hIK1 auf die Migration humaner neutrophiler Granulozyten auf Fibronektin}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-7454}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2003}, abstract = {Die Migration neutrophiler Granulozyten aus dem Gef{\"a}ßsystem in das umgebende Gewebe stellt einen zentralen Schritt bei der Entstehung von akuten Entz{\"u}ndungsherden dar. Es ist bislang vergleichsweise wenig {\"u}ber die Rolle von Ionenkan{\"a}len und Carriermolek{\"u}len wie dem Ca2+-empfindlichen K+-Kanal hIK1 oder den Na+/H+- und Cl-/HCO3 --Austauschern bei der Wanderung von Neutrophilen bekannt. Nach heutigem Wissen ist die Funktion dieser Transportmolek{\"u}le neben zytoskelettalen Umbauvorg{\"a}ngen aber unter anderem in metastasierenden Melanomzellen, Fibroblasten oder auch sogenannten MDCK-F-Zellen f{\"u}r die Migration wichtig. Große {\"U}bereinstimmungen bekannter Migrationsmechanismen zwischen diesen Zelltypen und Neutrophilen, wie auch erste Versuche an Granulozyten legen eine Kanalfunktion auch bei ihnen nahe. In meiner Arbeit untersuchte ich, inwieweit ein Einfluss Ca2+-empfindlicher K+-Kan{\"a}le auf die Migration von humanen neutrophilen Granulozyten bei einer Migration auf dem Matrixprotein Fibronektin nachweisbar ist. Dazu wurden humane neutrophile Granulozyten mit dem Chemotaxin fMLP stimuliert und auf verschieden starken Fibronektinbeschichtungen zur Migration gebracht. Die Neutrophilen wurden dabei mit erw{\"a}rmter Ringerl{\"o}sung {\"u}berstr{\"o}mt, und ihre Migrationsgeschwindigkeit mittels Zeitraffer-Videomikroskopie und computergest{\"u}tzter Auswertung der Migrationstrajektorien bestimmt. Den Einfluss der hIK1-Kan{\"a}le auf die Migration beobachtete ich durch Kanalinhibition mittels Clotrimazol bzw. Kanalaktivierung mittels 1-EBIO. Es stellte sich heraus, dass die Migrationsgeschwindigkeit der neutrophilen Granulozyten stark von der Fibronektinbeschichtung abhing. Die Migrationsgeschwindigkeit hing biphasisch von der Fibronektinkonzentration ab und wies ein Maximum von 6 µm/min bei einer mittleren Beschichtungsst{\"a}rke von 100 µg/ml Fibronektin auf. Unter diesen Bedingungen wanderten die Neutrophilen in einer am{\"o}boiden Weise. Bei Hemmung der Kaliumkan{\"a}le mit Clotrimazol oder Aktivierung mit 1-EBIO zeigten alle Zellen unabh{\"a}ngig von ihrer Morphologie und Geschwindigkeit keine Ver{\"a}nderung der Migrationsgeschwindigkeit. Dies war angesichts vergleichbarer Versuche auf Polylysinbeschichtungen {\"u}berraschend, da diese eine dosisabh{\"a}ngige Verlangsamung der Neutrophilen nach Blockade der Kaliumkan{\"a}le mit Clotrimazol und Charybdotoxin ergebenhatten. Nachdem ausgeschlossen wurde, dass Zellmorphologie oder -geschwindigkeit diesen Unterschied bedingten, spricht dies f{\"u}r einen matrixspezifischen „Crosstalk" zwischen Adh{\"a}sionsmolek{\"u}len der Zelle und Untergrund. Die dabei aktivierten verschiedenartigen Signalkaskaden bzw. alternative in die Zellmembran eingebrachte Kaliumkanaltypen k{\"o}nnten zur Kompensation der hIK1-Blockade auf Fibronektin gef{\"u}hrt haben. Vor dem Hintergrund der sich durch meine Arbeit abzeichnenden hohen Modulationsf{\"a}higkeit kanalvermittelter Migrationsschritte d{\"u}rfte sich die Entwicklung neuer antimigratorisch-antiinflammatorisch wirkender Kaliumkanalhemmstoffe f{\"u}r Neutrophile deutlich schwieriger gestalten, als bislang vermutet.}, language = {de} }