@phdthesis{Dufner2020, author = {Dufner, Vera Christine}, title = {Effektivit{\"a}t und Sicherheit von Blinatumomab im Long-term Follow-up bei Non-Hodgkin-Lymphom-Patienten}, doi = {10.25972/OPUS-18476}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-184762}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2020}, abstract = {Das Non-Hodgkin-Lymphom (NHL) steht an siebter Stelle der Inzidenzen aller Krebserkrankungen, mit j{\"a}hrlich steigender Tendenz. Wie kann einer so gef{\"a}hrlichen und heterogenen Krankheitsentit{\"a}t in der heutigen Medizin angemessen begegnet werden? Neben etablierten Therapien, die geraden bei rezidivierten oder refrakt{\"a}ren NHL an ihre Grenzen stoßen, bieten experimentelle Therapieans{\"a}tze neue Hoffnung: Blinatumomab ist ein bispezifischer Antik{\"o}rper, der durch seine beiden Dom{\"a}nen als Adapter f{\"u}r die T-Zelle und die Tumor-Zelle fungiert und eine Zytolyse der malignen B-Zelle induziert. Bei der ALL fand Blinatumomab schon Anwendung in mehreren klinischen Studien und wurde im Dezember 2014 von der FDA in den USA zur Behandlung von Philadelphia-Chromosom-negativer rezidivierten/ refrakt{\"a}ren B-Zell Vorl{\"a}ufer-ALL zugelassen. Als erste klinische Studie an NHL-Patienten wurde von 2004-2011 die MT103/104-Studie veranlasst. Im Zuge dieser unverblindeten, multizentrischen Phase I/II Studie wurden 76 Patienten mit refrakt{\"a}rem und rezidiviertem NHL vier bis acht Wochen mit Blinatumomab als Dauerinfusion behandelt und hierbei Informationen zu Toxizit{\"a}t und Tolerabilit{\"a}t gesammelt. Mit der Langzeitbeobachtung der W{\"u}rzburger Kohorte aus dieser Studie befasst sich die vorliegende Arbeit. Ziel ist es zun{\"a}chst, festzustellen, wie lange die Patienten nach Blinatumomab-Therapie im Zuge der MT103/104 Studie gesamt, rezidiv- oder therapiefrei {\"u}berlebten und ob bei einem bestimmten Patientensubkollektiv ein besonders vorteilhaftes Langzeit{\"u}berleben gezeigt werden kann. Die Frage nach der Sicherheit von Blinatumomab beantwortet die Erfassung des Langzeitnebenwirkungsspektrums: Somit werden als zweiter Endpunkt die h{\"a}ufigsten Gr{\"u}nde f{\"u}r Krankenhausaufenthalte nach Blinatumomabtherapie, eventuelle H{\"a}ufungen einer spezifischen Nebenwirkungsentit{\"a}t und die Reversibilit{\"a}t der unter der Therapie aufgetretenen Nebenwirkungen mit einem selbst entwickelten Fragebogen erfasst. Der MoCA-Test soll neurokognitive Langzeittoxizit{\"a}ten ausschließen. Die Arbeit konnte nicht nur zeigen, dass Patienten, die auf Blinatumomab ansprachen gegen{\"u}ber den Patienten ohne Ansprechen ein deutlich l{\"a}ngeres {\"U}berleben zeigten, sie best{\"a}tigte die Wichtigkeit des Erhalts der effektiven Dosis von 60 µg/m²/24h f{\"u}r das Erreichen und den Erhalt der Progressionsfreiheit. Sechs Patienten waren bei Beobachtungsende noch in Remission. Die unterschiedlichen Eindosierungsmodi hatten keinen Effekt auf das Langzeit{\"u}berleben, k{\"o}nnen aber nebenwirkungsbedingte Therapieabbr{\"u}che w{\"a}hrend der Therapie minimieren. Alle w{\"a}hrend der Therapie aufgetretenen Nebenwirkungen waren in der Langzeitnachbeobachtung vollst{\"a}ndig reversibel. Am h{\"a}ufigsten mussten Patienten auf Grund von Infektionen im Verlauf hospitalisiert werden, bei zwei Patienten traten zus{\"a}tzliche Tumorerkrankungen auf, die allerdings nicht mit der Blinatumomab-Therapie assoziiert waren. Die Rate der Transformationen von indolenten in aggressive NHL war nicht erh{\"o}ht. Im MoCA-Test lassen sich keine H{\"a}ufungen von neurokognitiven Defiziten finden. Blinatumomab zeigt sich auch in der Langzeitbeobachtung als ein f{\"u}r die Behandlung von rezidivierten und refrakt{\"a}ren NHLs effektives und sicheres Medikament.}, subject = {Non-Hodgkin-Lymphom}, language = {de} }