@phdthesis{Wagemann2017, author = {Wagemann, Esther}, title = {Biopsiediagnostik von entz{\"u}ndlichen Polyneuropathien}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-155031}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2017}, abstract = {Polyneuropathien sind Erkrankungen des peripheren Nervensystems. Die Erkrankung kommt geh{\"a}uft als Zweiterkrankungen bei anderen Prim{\"a}rerkrankungen vor, daher ist es schwierig, epidemiologische Angaben zu machen. {\"A}tiologisch lassen sich Polyneuropathien in f{\"u}nf große Gruppen einteilen: Heredit{\"a}re Polyneuropathien, entz{\"u}ndliche Polyneuropathien, vaskul{\"a}r bedingte Polyneuropathien, exotoxische Polyneuropathien und endotoxisch-metabolische Polyneuropathien. Die Differentialdiagnose der Polyneuropathie richtet sich nach dem zeitlichen Verlauf der Krankheit, dem betroffenen System und danach, ob prim{\"a}r die Axone oder die Markscheiden betroffen sind. F{\"u}r die Diagnosestellung einer Polyneuropathie werden Anamnese und klinischer Befund, elektrophysiologische Untersuchungen, Laboruntersuchungen, genetische Untersuchungen und die histopathologische Untersuchung herangezogen. Entscheidend f{\"u}r die Therapie ist es, die behandelbaren Polyneuropathien zu erkennen, hierunter u.a. die entz{\"u}ndlichen Formen. Die hierf{\"u}r entnommene Suralisbiopsie ist wegen ihrer invasiven Natur erst dann indiziert, wenn die Differentialdiagnose mit nicht-invasiven Maßnahmen nicht gekl{\"a}rt werden kann, sich aber eine Behandlungskonsequenz erwarten l{\"a}sst. Die exakte Diagnose setzt bei einigen Polyneuropathien eine neuropathologische Diagnostik voraus. Die Nervenbiopsie muss optimal aufbereitet und ausgewertet werden. Hierf{\"u}r stehen verschiedene F{\"a}rbe- und Aufbereitungsmethoden zur Verf{\"u}gung. In dieser Arbeit wurde untersucht, ob anhand eines Schnellschnittes (d.h. Gefrier-Querschnitt des biopsierten Nerven mit H{\"a}matoxylin-Eosin gef{\"a}rbt) bereits Hinweise auf entz{\"u}ndliche Infiltrate als Zeichen einer Neuritis und damit einer therapiebed{\"u}rftigen und aber auch therapierbaren Neuropathie gefunden werden k{\"o}nnen. Anhand eines vordefinierten Schemas wurden die Biopsate in verblindeter Weise von einem Laien und einem erfahrenem Untersucher histologisch begutachtet und den entz{\"u}ndlichen/nicht entz{\"u}ndlichen Diagnosegruppen zugeordnet. Es wurde untersucht, ob die entz{\"u}ndlichen Ver{\"a}nderungen im H{\"a}matoxylin-Eosin-Gefrierschnitt so deutlich sind, dass auch ein Laienauswerter diese erkennen kann. Ebenso wurden die Untersuchungsergebnisse mittels H{\"a}matoxylin-Eosin- F{\"a}rbung an Gefrier- und Paraffinschnitten mit den Untersuchungsergebnissen mittels immunhistochemischer F{\"a}rbemethoden verglichen. Des weiteren wurde untersucht, ob bei histologisch gesicherter Entz{\"u}ndung klinische Einflussfaktoren ermittelt werden k{\"o}nnen, die auf die neuropathologische Diagnostik Auswirkung haben. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass sich die H{\"a}matoxylin-Eosin-F{\"a}rbung f{\"u}r eine erste und schnelle Diagnostik von entz{\"u}ndlichen Polyneuropathien als wertvoll erwies. Dies gilt f{\"u}r den erfahrenen und unerfahrenen Untersucher. Es zeigen sich keine klinischen Einflussfaktoren f{\"u}r die histopathologische Diagnosestellung. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass schon eine einfache F{\"a}rbemethode wie die H{\"a}matoxylin-Eosin-F{\"a}rbung an Gefrier-und Paraffinschnitten bei Polyneuropathie unklarer Genese hilfreich bei einer differenzierten Diagnosefindung sein kann.}, language = {de} }