@phdthesis{Hage2010, author = {Hage, Felix}, title = {Titanoxidnanotubes und ihre Anwendung als Drug-Release-System}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-51996}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2010}, abstract = {Infektionen medizinscher Titanoberfl{\"a}chen stellen ein aktuelles Problem in der rekonstruktiven Medizin dar. Dabei wird oft versucht, diesem Problem mit systemischer Antibiotikaanwendung zu begegnen, die jedoch Resistenzentstehung beg{\"u}nstigt und am Ort der Infektion nur einen oft unzureichenden Wirkspiegel erm{\"o}glicht. Eine m{\"o}gliche Verbesserung wir hierbei in lokaler Wirkstofffreisetzung gesehen. Gegenstand dieser Arbeit war die Modifikation medizinischer Titanoberfl{\"a}chen mittels Anodisierung in fluoridhaltigen Elektrolyten und die Absch{\"a}tzung ihres Potentials hinsichtlich der Einlagerung und der Freisetzung ausgew{\"a}hlter antibakteriell wirksamer Substanzen. Durch die Anodisierung der Titanoberfl{\"a}chen konnten Titannanotubes aus Titanoxiden mit R{\"o}hrenl{\"a}ngen von bis zu 6,54 m und R{\"o}hrendurchmessern von bis zu 160 nm erzeugt werden. Als Modellwirkstoffe wurden das noch heute als Reserveantibiotikum gegen manche Problemkeime geltende Chemotherapeutikum Vancomycin, sowie Silber als Element mit breiter antibakterieller Wirkung, verwendet. Es konnte gezeigt werden, dass durch die Oberfl{\"a}chenvergr{\"o}ßerung, die sich aus der Entstehung von nanotubef{\"o}rmigem Titanoxid ergab, im Vergleich zu nicht anodisierten Referenzproben um bis zu 447 \% mehr Wirkstoff eingelagert werden konnte. In der Freisetzungskinetik von Vancomycin zeigten sich oberfl{\"a}chenabh{\"a}ngig deutliche Unterschiede. Dabei setzten Titanoberfl{\"a}chen, die in einem Elektrolyten auf Wasserbasis anodisiert worden waren, den adsorbierten Wirkstoff schneller frei als die Referenzproben, w{\"a}hrend das Vancomycin auf Oberfl{\"a}chen, die in einem Elektrolyten auf Ethylenglycolbasis modifiziert worden waren, deutlich retardiert {\"u}ber einen Zeitraum von circa 305 Tagen freigesetzt wurde. Des weiteren wurde Silber in Proben eingelagert, die in einem Elektrolyten auf Wasserbasis anodisiert worden waren. Auch f{\"u}r Silber resultierte eine deutliche Steigerung der Gesamtmenge des adsorbierten Wirkstoffs um bis zu 229 \%. Dabei war seine Freisetzung, verglichen mit der Referenzprobe, deutlich verz{\"o}gert. Durch die Anodisierung der Titanproben in fluoridhaltigen Elektrolyten konnten Oberfl{\"a}chen erzeugt werden, die entsprechend ihrer Morphologie verschiedene Wirkstoffbeladungen und Freisetzungskinetiken erm{\"o}glichen. Hinsichtlich der unterschiedlichen Anforderungen in der klinischen Medizin nach Abgabemenge und Abgabekinetik antibakteriell wirksamer Substanzen zur postoperativen Infektionspr{\"a}vention offerieren diese Oberfl{\"a}chenmodifikationen ein hohes Potential f{\"u}r die Erzeugung schnell verf{\"u}gbarer und kosteng{\"u}nstiger Drug-Release-Systeme.}, subject = {nanotube}, language = {de} }