@phdthesis{Menzel2010, author = {Menzel, Michael}, title = {Oliven{\"o}l: Untersuchungen zur Herkunft und Authentizit{\"a}t mittels Multielement-Isotopenverh{\"a}ltnismassenspektrometrie}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-54633}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2010}, abstract = {Natives Oliven{\"o}l, ein wegen seiner allgemein als positiv betrachteten Wirkung auf die menschliche Gesundheit gesch{\"a}tztes, teures {\"O}l, l{\"a}sst sich nur aus Oliven hoher Qualit{\"a}t produzieren. Es gibt Autoren, die davon ausgehen, dass lediglich ein kleiner Teil (etwa 10 \%) der geernteten Oliven geeignet ist, Spitzenqualit{\"a}ten an nativen {\"O}len hervorzubringen. Den-noch finden sich in den Supermarktregalen fast nur {\"O}le der h{\"o}chsten Qualit{\"a}tsstufe „extra nativ". Man vermutet, dass dieses offensichtliche Missverh{\"a}ltnis von der Verwendung illegal teilraffinierter desodorierter {\"O}le (so z.B. Lampant{\"o}le) herr{\"u}hrt, um diese minderwertigen {\"O}lsorten so zu „extra nativen" {\"O}len unerlaubt aufzuwerten. Dar{\"u}ber hinaus erscheint es als wahrscheinlich, dass Oliven{\"o}le aus L{\"a}ndern, die traditionell eine niedrige Qualit{\"a}t produzieren (meist außerhalb der EU), unter falscher Herkunftsangabe verkauft werden. Von legislativer Seite betrachtet, regelt die EU-Verordnung VO (EWG) Nr. 2068/91 Analysenmethoden und Qualit{\"a}tsklassen speziell f{\"u}r Oliven{\"o}le. Da diese Angaben nicht mehr den aktuellen An-forderungen gen{\"u}gen und somit keine zuverl{\"a}ssige Basis zu Authentizit{\"a}tsbewertungen lie-fern, ist die Entwicklung neuer Ans{\"a}tze zur Authentizit{\"a}ts- und Herkunftsanalytik von Oliven-{\"o}len unausweichlich. Eine in vielen anderen Bereichen bew{\"a}hrte Methode ist hierbei die der Isotopenverh{\"a}ltnismassenspektroskopie (IRMS). Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es, anhand der IRMS eine Methode zu entwickeln, mit der die Authentizit{\"a}t hochwertiger nativer Oliven{\"o}le {\"u}berpr{\"u}ft werden kann. Im Gegensatz zu den wenigen in der Literatur ver{\"o}ffentlichten Modelluntersuchungen sollte dies durch Scree-ning einer hohen Anzahl von {\"O}lproben aus Groß- und Einzelhandel geschehen; so wurden von uns 165 Oliven{\"o}le untersucht, davon 50 aus Italien, 29 aus Spanien, 27 aus Frankreich, 23 aus Griechenland, 20 „Billig{\"o}le" unbekannter Herkunft, 4 aus der T{\"u}rkei, jeweils 3 aus Chile und Tunesien, jeweils 2 aus Portugal und Australien sowie jeweils 1 {\"O}l aus Israel und den USA (Kalifornien). In Anbetracht der experimentellen Unzul{\"a}nglichkeiten, die sich bei Messung von {\"O}lproben, die unter kontrollierten Wachstums- und/oder Extraktionsbedingun-gen erhalten wurden, ergeben, wurde bewusst nahezu ausschließlich Handelsware unter-sucht. Zun{\"a}chst erfolgten Bestimmungen der Wasserstoff-, Kohlenstoff- und Sauerstoff-Isotopenverh{\"a}ltnisse der Oliven{\"o}le mittels Elementaranalysator- Isotopenverh{\"a}ltnismassen-spektroskopie (EA-IRMS); die ermittelten Bereiche der Isotopenverh{\"a}ltnisse lagen f{\"u}r Was-serstoff zwischen δ2HVSMOW= -161 und -114 per mille, f{\"u}r Kohlenstoff zwischen δ13CVPDB= -31,7 und -26,1 per mille, und zwischen δ18OVSMOW= 15,8 und 31,1 per mille f{\"u}r Sauerstoff. Zudem wurde das Wasserstoff- und Kohlenstoff-Isotopenverh{\"a}ltnis des mittels S{\"a}ulenchromatographie (SC) aus den {\"O}len jeweils isolierten Squalens ebenfalls anhand von EA-IRMS Analysen bestimmt. Die IRMS-Werte lagen zwischen δ2HVSMOW= -174 und -144 per mille sowie δ13CVPDB= -32,3 und -26,6 per mille. Ferner erfolgten IRMS-Messungen in der Kopplung mit der Kapillargaschromatographie (HRGC-IRMS). So wurden die Wasserstoff-Isotopenverh{\"a}ltnisse von Palmitins{\"a}ure- und {\"O}l-s{\"a}uremethylester (Palmitins{\"a}uremethylester δ2HVSMOW= -156 und -95 per mille, {\"O}ls{\"a}uremethylester δ2HVSMOW= -157 und -107 per mille) ermittelt und durch die Bestimmung deren relativer Gehalte im {\"O}l erg{\"a}nzt (Schwankungsbreite zwischen 15 und 35 \% f{\"u}r Palmitins{\"a}ure sowie zwischen 39 und 78 \% f{\"u}r {\"O}ls{\"a}ure). Mittels multidimensionaler Skalierung (MDS) erfolgte eine statistische Betrachtung und Auswertung der einzelnen Datens{\"a}tze sowie aller erhaltenen Daten in Kombination. Dabei zeigte sich, dass mittels massenspektrometrischer Stabilisotopenuntersuchung eine Bewertung der Herkunft und Qualit{\"a}t von Oliven{\"o}len nicht m{\"o}glich ist. Dies steht im Wider-spruch zu den Ergebnissen einiger in der Literatur publizierter Studien, bei denen unter kon-trollierten Bedingungen gewonnene Oliven{\"o}le (d.h. die wenn stets gleiche Bedingungen an Sorte, Extraktion und Wachstum herrschten) mit der Stabilisotopenanalytik im Nachhinein definiert werden konnten. Anhand der von uns durchgef{\"u}hten Screening-Untersuchungen einer hohen Anzahl Proben konnte jedoch gezeigt werden, dass unter realistischen Kontrollbedingungen (mit nicht vorselektierter Probenauswahl) eine Untersuchung mittels IRMS zur Beurteilung von Herkunft und Qualit{\"a}t von Oliven{\"o}len nicht hilfreich ist.}, subject = {Massenspektrometrie}, language = {de} }