@phdthesis{Stengel2022, author = {Stengel, Helena Maria}, title = {Paranodale und nodale Autoantik{\"o}rper: Charakterisierung der Anti-Neurofascin-Autoantik{\"o}rper-assoziierten Neuropathie und Untersuchung des Effektes von Anti-Contactin-1-Autoantik{\"o}rpern im Zellkulturmodell}, doi = {10.25972/OPUS-25466}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-254662}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2022}, abstract = {Die (Para-)nodopathie ist neben der prim{\"a}r axonalen und der prim{\"a}r demyelinisierenden Polyneuropathie eine neue Krankheitsentit{\"a}t, die sich durch eine Sch{\"a}digung der Funktion des Ranvierschen Schn{\"u}rringes auszeichnet. Die Forschung zu (para-)nodalen Autoantik{\"o}rpern fokussierte sich bislang haupts{\"a}chlich auf Neurofascin-155- und Contactin-1-Autoantik{\"o}rper der Subklasse IgG4. In dieser Studie wurden die Seren von insgesamt 264 PatientInnen mit CIDP, GBS oder anderen Formen von Polyneuropathien mittels Bindungsassays an murinen Ischiadicuszupfnerven und gegebenenfalls ELISA auf (para-)nodale Autoantik{\"o}rper gescrennt. Positive Autoantik{\"o}rperbefunde wurden bei IgG-Autoantik{\"o}rpern mittels Bindungsassays an transfizierten HEK-293-Zellen und bei IgM-Autoantik{\"o}rpern mittels Western Blot best{\"a}tigt. ELISA Untersuchungen dienten zur n{\"a}heren Spezifizierung. Weiterhin wurde die zeitabh{\"a}ngige Wirkung von Contactin-1-Autoantik{\"o}rpern im Zellkulturmodell untersucht. Die im folgenden dargestellten Ergebnisse zeigen, dass die (Para-)nodopathie nicht auf die bisher am h{\"a}ufigsten beschriebene Erkrankung mit IgG4-Autoantik{\"o}rpern beschr{\"a}nkt werden sollte. Bei dem extrem schwer betroffenen IgG-Patient 1 konnte ein Pan-Neurofascin-IgG3-Autoantik{\"o}rper nachgewiesen werden. Als charakteristische Symptome f{\"u}r diese Autoantik{\"o}rper konnten in {\"U}bereinstimmung mit weiteren Fallberichten Tetraplegie, Beatmungspflichtigkeit sowie eine schwere Hirnnervenbeteiligung bis zur Locked-In-Symptomatik identifiziert werden. Diese Patienten heben sich deutlich von den PatientInnen mit den bisher haupts{\"a}chlich beschriebenen Neurofascin-155-IgG4-Autoantik{\"o}rpern ab, die wie IgG-Patient 2 charakteristischerweise in jungem Alter an einer CIDP mit Tremor ohne Besserung unter IVIG-Therapie leiden. Es wurden f{\"u}nf PatientInnen mit Neurofascin-155-IgM-Autoantik{\"o}rpern identifiziert, die eine akut beginnende Erkrankung mit Tetraparese, Tremor und neuropathischen Schmerzen zeigten. Ob sich dieser Ph{\"a}notyp als charakteristisch f{\"u}r eine Neurofascin-155-IgM-(Para-)nodopathie best{\"a}tigt, sollte in weiteren Studien untersucht werden. Im murinen Zellkulturmodell an cerebell{\"a}ren Neuronen und Spinalganglienneuronen zeigte sich nach Inkubation mit Contactin-1-IgG-Patientenantik{\"o}rpern eine zeitabh{\"a}ngige, rasch reversible Verminderung der Contactin-1-Protein-Expression in immunhistochemischen F{\"a}rbungen sowie Western Blots, die durch eine Internalisierung des Contactin-1-Proteins erkl{\"a}rbar w{\"a}re. Der Angriff von Autoantik{\"o}rpern an Spinalganglienneuronen und cerebell{\"a}ren Neurone sollte in weitere pathophysiologische {\"U}berlegungen miteinbezogen werden, da hierdurch typische Symptome der (Para-)nodopathie wie eine sensible Ataxie oder ein cerebell{\"a}rer Tremor erkl{\"a}rt werden k{\"o}nnten.}, subject = {Ranvier-Schn{\"u}rring}, language = {de} }