@phdthesis{Forster2005, author = {Forster, Eva}, title = {Psychische Ver{\"a}nderungen und Liquorparameter bei intensivbehandelten Patienten mit akutem Guillain-Barr{\´e}-Syndrom}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-20619}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2005}, abstract = {Das akute Guillain-Barr{\´e}-Syndrom (GBS) ist eine akute Erkrankung des peripheren Nervensystems, bei der es aufgrund komplexer immunologischer Prozesse h{\"a}ufig im Anschluss an einen bakteriellen Infekt zu Sensibilit{\"a}tsst{\"o}rungen und aufsteigenden Paresen bis hin zur Panplegie mit Beatmungspflichtigkeit kommt. Die Hirnnerven und das autonome Nervensystem sind oft mitbetroffen. Aufgrund der Paresen ist die Kommunikationsf{\"a}higkeit bei erhaltenem Bewusstsein zum Teil erheblich eingeschr{\"a}nkt. Bei intensivmedizinisch behandelten Patienten mit schwerer Verlaufsform werden h{\"a}ufig psychische Ver{\"a}nderungen beobachtet. Die vorliegende Arbeit beschreibt Ergebnisse einer Untersuchung an 54 Patienten mit einem akuten Guillain-Barr{\´e}-Syndrom, die im Zeitraum von April 1989 bis Juni 1996 in der Neurologischen Universit{\"a}tsklinik W{\"u}rzburg behandelt wurden. Ziel dieser Arbeit war es, m{\"o}gliche Korrelationen zwischen Liquorparametern, somatischen Befunden und Psychopathologie bei manifestem Guillain-Barr{\´e}-Syndrom zu untersuchen, um Hinweise f{\"u}r m{\"o}gliche diagnostisch und {\"a}tiologisch bedeutsame Zusammenh{\"a}nge dieser in der Regel sowohl in Forschung als auch Patientenversorgung getrennt betrachteter Krankheitsparameter zu erhalten. Ann{\"a}hernd ein Viertel der Patienten entwickelte w{\"a}hrend der akuten Krankheitsphase produktiv-psychotische Symptome wie Halluzinationen, Wahnvorstellungen oder oneiroides Erleben (24,1\%). Mit dem Auftreten einer psychotischen Symptomatik korrelierten neben der H{\"o}he des Gesamteiweißes im Liquor auch der Auspr{\"a}gungsgrad der somatischen Befunde (multiple Hirnnervendysfunktion, ausgepr{\"a}gte Tetraparese) sowie die Beatmungspflichtigkeit. Signifikante Korrelationen ergaben sich des weiteren f{\"u}r das Auftreten der psychotischen Symptome Halluzinationen, wahnhaftes Verhalten und oneiroides Erleben mit der Konzentration einiger Immunglobuline im Liquor. Hinweise f{\"u}r das Vorliegen einer Depression fanden sich bei 67,9\% der untersuchten Patienten. Das Vorhandensein depressiver Symptome korrelierte mit der Konzentration von Gesamteiweiß und IgG im Liquor, wie auch mit dem Auftreten von Beatmungspflichtigkeit und ausgepr{\"a}gter Tetraparese signifikant. Als h{\"a}ufigster psychopathologischer Befund wurde das Auftreten einer Angstsymptomatik beobachtet, welche bei fast allen Patienten evident war (88,7\%). Das Vorhandensein von Angst korrelierte weder mit der H{\"o}he der Liquorwerte noch mit dem neurologischen Status. Auch f{\"u}r den Auspr{\"a}gungsgrad einiger somatischen Befunde ließen sich statistisch signifikante Zusammenh{\"a}nge mit der H{\"o}he der Liquorparameter Gesamtprotein, Albumin, Albuminquotient und IgM nachweisen. Aus der vorliegenden Untersuchung geht hervor, dass psychische Symptome bei GBS-Patienten h{\"a}ufig vorkommen. Als Ursache der psychischen Ver{\"a}nderungen werden eine Reihe psychodynamisch-somatischer Interaktionstheorien angef{\"u}hrt, welche die Entstehung psychopathologischer Befunde vornehmlich durch die gest{\"o}rte Kommunikations- und Wahrnehmungsf{\"a}higkeit der Patienten in der akuten Krankheitsphase erkl{\"a}ren. Die hier vorgelegte Arbeit st{\"u}tzt im Kontext mit Ergebnissen anderer Autoren dar{\"u}ber hinaus die These, dass immunologische und pathologische Ver{\"a}nderungen im ZNS m{\"o}glicherweise als zus{\"a}tzliche Faktoren bei der Entstehung und Vermittlung der psychischen Krankheitssymptome in Betracht kommen. Inwiefern die hier vorgelegten Ergebnisse auch pr{\"a}diktiv-diagnostisch nutzbar gemacht werden k{\"o}nnen sollte in nachfolgenden prospektiv-randomisierten Studien untersucht werden. Zusammenfassend betont die vorliegende Arbeit, dass beim akuten Guillain-Barr{\´e}-Syndrom, wie bei vielen weiteren Krankheitsentit{\"a}ten, eine komplexe Interaktion zwischen somatischen und psychischen Alterationen besteht. Daraus folgert, dass zum Verst{\"a}ndnis und zur Weiterentwicklung der Behandlung der Erkrankung die Entwicklung eines integrativen Gesamtkonzeptes unter Ber{\"u}cksichtigung aller Parameter und ihrer komplexen Wechselwirkungen anzustreben ist.}, language = {de} } @phdthesis{MoellerSchmidt2002, author = {M{\"o}ller-Schmidt, Franziska}, title = {Retrospektive Untersuchung {\"u}ber psychische und k{\"o}rperliche Langzeitbeeintr{\"a}chtigungen bei Patienten nach Guillain-Barr{\´e}-Syndrom}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-4308}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2002}, abstract = {Um die psychischen, physischen und psychosozialen Langzeitbeeintr{\"a}chtigungen bei Patienten nach schwerem Guillain-Barr{\´e}-Syndrom erheben und zu beschreiben wurden 1994 41 Patienten in der Neurologischen Universit{\"a}tsklinik W{\"u}rzburg nachuntersucht. 1 bis 12 Jahre nach der akuten Erkrankung wurden die Patienten mittels eines halbstrukturierten Interviews befragt und neurologisch nachuntersucht. 17\% der Patienten zeigten zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung keinerlei neurologische Ausf{\"a}lle mehr. 76\% wiesen leichte sensible Ausf{\"a}lle auf. An motorischen Ausf{\"a}llen litten 37\% der Patienten. Als Folge der motorischen Deprivation und des Verlustes von Kommunikationsf{\"a}higkeiten litten 17\% der Patienten an depressiven Symptomen, 32\% an vermehrten Stimmungsschwankungen und 34\% an einer verminderten seelischen Belastbarkeit. Ein Zusammenhang zwischen vermehrten Stimmungsschwankungen und motorischen Ausf{\"a}llen zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung (p<0,05) und einer Beatmungsnotwendigkeit zum Zeitpunkt der st{\"a}rksten Auspr{\"a}gung (p<0,01) konnte nachgewiesen werden. 44\% der Patienten waren beruflich eingeschr{\"a}nkt, 29\% beschrieben {\"A}nderungen in ihrer Partnerschaft und 29\% {\"a}nderten ihre Freizeitgestaltung. Zwei Drittel der Befragten (66\%) beschrieben positive Ver{\"a}nderungen ihrer Lebenseinstellung. Das GBS zeigt langfristige, komplexe psychische und psychosoziale Beeintr{\"a}chtigungen, so dass eine langfristige Betreuung der GBS-Patienten, zum Erkennen und Behandeln psychischer Beschwerden w{\"u}nschenswert und sinnvoll erscheint.}, language = {de} }