@phdthesis{Jandl2006, author = {Jandl, Stephanie}, title = {Systematische Erfassung sonographischer Befunde der Halsgef{\"a}ße bei Intensivpatienten}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-21167}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2006}, abstract = {Die vorliegende sonographische Studie zur Anatomie und Punktion der großen Blutgef{\"a}ße am Hals befasste sich vor allem mit folgenden Fragestellungen: Wie tief etwa liegt die VJI unter der Hautoberfl{\"a}che? Ist die Gef{\"a}ßgr{\"o}ße abh{\"a}ngig von Alter, Geschlecht, BMI, Blutdruck, positiv endexspiratorischem Beatmungsdruck (PEEP), Halsumfang oder dem zentralven{\"o}sen Druck (ZVD)? Wie und in welchem Ausmaß ver{\"a}ndern sich die Durchmesser der Vena jugularis interna (VJI) und der Arteria carotis communis (ACC) unter einem Lagewechsel von der 0°-Position in die sitzende Position? Wie hoch ist die Inzidenz von Thromben in der VJI? Insgesamt wurden 101 kritisch kranke und beatmete Patienten der operativen Fachgebiete in die Untersuchung aufgenommen. Die sonographische Untersuchung erfolgte nach folgendem Protokoll: Zuerst wurden die Durchmesser der VJI und der ACC in 0°-R{\"u}ckenlage auf der rechten sowie linken Seite in Inspiration, Exspiration, auf Ringknorpelh{\"o}he und drei Zentimeter oberhalb davon gemessen. Daraufhin wurden die Messungen in sitzender Position (45°) wiederholt. Die Punktionsstelle des ZVK und das Vorhandensein von Thromben oder Plaques wurden registriert. Die Querschnittsfl{\"a}che der VJI sowohl in Horizontallage als auch in (halb)sitzender Position des Patienten war in Inspiration signifikant gr{\"o}ßer als am Ende der Exspiration, rechts gr{\"o}ßer als links, und auf Ringknorpelh{\"o}he gr{\"o}ßer als drei Zentimeter oberhalb des Ringknorpels. Bei Lagewechsel in die sitzende Position zeigte sich zwar eine mittlere Reduktion der Querschnittsfl{\"a}che der VJI um 25\%, die VJI war aber dennoch gut sonographisch darstellbar und nicht kollabiert. Ein signifikanter Unterschied der Gef{\"a}ßgr{\"o}ße lag einzig zwischen den Geschlechtern vor. Bei M{\"a}nnern war beidseits die VJI signifikant gr{\"o}ßer als bei Frauen. Die anderen untersuchten Faktoren hatten keinen statistisch signifikanten Einfluss auf die Querschnittsfl{\"a}che der Venen. Der Gef{\"a}ßmittelpunkt der VJI lag im Durchschnitt auf der rechten Seite 2,1 ± 0,4 cm und links 1,9 ± 0,4 cm unter der Hautoberfl{\"a}che. Die Punktionsstelle der VJI in der Tiefe des Gewebes liegt durchschnittlich auf H{\"o}he des Ringknorpels. Es fand sich eine unerwartet hohe Thromboserate mit Lumeneinengungen der VJI von ca. 30\%, die in der Mehrzahl der F{\"a}lle katheterassoziiert war. Wir schließen aus diesen Ergebnissen, dass beatmete m{\"a}nnliche wie weibliche Patienten zum Legen eines zentralven{\"o}sen Katheters f{\"u}r die Punktion der VJI nicht in Kopftieflage verbracht werden m{\"u}ssen, wenn die Kann{\"u}lierung unter bildgebender Ultraschallkontrolle erfolgt. Die Punktionskann{\"u}le sollte etwa 2 cm oberhalb des Ringknorpels im 45°-Winkel durch die Haut gef{\"u}hrt werden. In der Regel sollte die Kan{\"u}le dann nach ca. 2,5 cm die Gef{\"a}ßwand erreichen und sich bei maximal scharfem Schliff in das Gef{\"a}ß einf{\"u}hren lassen. Die hohe Inzidenz von katheterassoziierten Thromben in der VJI weist auf das Risiko kleinerer rezidivierender Lungenembolien und thrombenassoziierter Katheterinfektionen hin, selbst wenn es sich um heparinisierte Intensivpatienten handelt. M{\"o}glicherweise ist die regelm{\"a}ßige sonographische Kontrolle der am Hals eingef{\"u}hrten zentralen Venenkatheter ein probates Mittel, um dieses Risiko durch Fr{\"u}herkennung zu vermindern.}, language = {de} }