@phdthesis{Zouboulidis2006, author = {Zouboulidis, Vassilios}, title = {Dualistische Raum- und Wirtschaftsstrukturen in Griechenland : Eine regional{\"o}konomische Problemanalyse mit Vorschl{\"a}gen f{\"u}r Entwicklungsstrategien}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-20483}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2006}, abstract = {Die Volkswirtschaft Griechenlands wird durch die ungleichm{\"a}ssige Entwicklung ihrer Wirtschaftsbereiche und Regionen charakterisiert. Im Laufe der wirtschaftlichen Entwicklung haben sich somit in den Wirtschaftssektoren und/oder -regionen des Landes ein moderner und ein traditioneller bzw. wirtschaftlich r{\"u}ckst{\"a}ndiger Bereich herausgebildet. Die Auseinanderentwicklung der beiden Wirtschaftsbereiche wird zus{\"a}tzlich verst{\"a}rkt, weil sie weitgehend unverbunden nebeneinander bestehen und sich somit gegenseitig kaum, bzw. nur unzureichend f{\"o}rdern. Durch diesen Vorgang kann sich folglich keine integrierte nationale Wirtschaftsstruktur herausbilden. Man spricht in diesem Zusammenhang von dualistischen Raum- und Wirtschaftsstrukturen. In einer Analyse der griechischen Volkswirtschaft unter Ber{\"u}cksichtigung ihrer dualistischen Struktur, werden die einzelnen Erscheinungsformen bzw. Auspr{\"a}gungen des wirtschaftlichen Dualismus erkennbar. Sie existieren sowohl innerhalb als auch zwischen der einzelnen Sektoren bzw. Regionen des Landes, sie treten allerdings im prim{\"a}ren Sektor am deutlichsten hervor. Solche Erscheinungsformen sind der technologische Dualismus, der dualistische Arbeitsmarkt, der gespaltene Geld- und Kapitalmarkt, der finanzielle Dualismus sowie die dualistischen M{\"a}rkte. Ausgehend von der vorher dargestellten Problemsituation der griechischen Wirtschaft werden in dieser Arbeit L{\"o}sungsvorschl{\"a}ge bzw. Massnahmen entwickelt. Die formale Trennung von Massnahmen ist heuristischer Art. Sie ist notwendig, da erst die Aufspaltung der gesamten Dualismusproblematik in Teilabschnitte eine systematische Analyse der verschiedenen Zusammenh{\"a}nge und Wirkungsmechanismen erm{\"o}glicht. In der praktischen Wirtschaftspolitik m{\"u}ssen hingegen diese Teilbereiche insgesamt ber{\"u}cksichtigt werden. Eine Wirtschaftspolitik, die die {\"U}berwindung der dualistischen Wirtschaftsstrukturen als Hauptziel hat, muss logischerweise ihr Augenmerk zuerst auf strukturellen Reformen richten. In dieser Arbeit befassen wir uns mit der Reform des griechischen Verwaltungsapparates sowie mit einer notwendigen Boden- und Agrarreform. Zur {\"U}berwindung des wirtschaftlichen Dualismus ist ein uneingeschr{\"a}nkter Austausch von Sach- und Dienstleistungen, insbesondere zwischen den traditionellen und den modernen Bereich einer Volkswirtschaft unabdingbar. Wenn das freie Spiel der Marktkr{\"a}fte schwache Ausbreitungseffekte und starke Kontereffekte in den r{\"u}ckst{\"a}ndigen Gebieten hervorruft, dann ist eine organisierende und finanzierende Einwirkung des Staates auf dieses freie Kr{\"a}ftespiel geboten, um der tendenziellen Auseinanderentwicklung der Sektoren und Regionen entgegenzuwirken. Einen wesentlichen Beitrag zu diesem Umstrukturierungsprozess k{\"o}nnen auch die privaten Unternehmer leisten. Deshalb muss der griechische Staat mit einer Unternehmerf{\"o}rderungspolitik die Voraussetzungen dazu schaffen. Der Erfolg einer Wirtschaftspolitik zur {\"U}berwindung des wirtschaftlichen Dualismus h{\"a}ngt auch von der Frage ab, ob und inwieweit der moderne und der traditionelle Bereich einer Volkswirtschaft in ihren Wirtschaftst{\"a}tigkeiten, aufeinander reagieren. Die wirtschaftliche und regionale Integration der gespaltenen Wirtschaftsstruktur und die Diffusion des technischen Fortschritts in Richtung zum traditionellen Bereich sind grunds{\"a}tzlich dann m{\"o}glich, wenn die wirtschaftlichen Aktivit{\"a}ten beider Bereiche in komplement{\"a}rer Weise und ohne Diskriminierung des traditionellen Bereichs aufeinander angewiesen sind. Deshalb muss die Wirtschaftspolitik die Diffusion des technischen Fortschritts in Richtung zum traditionellen Wirtschaftsbereich mit entsprechenden Massnahmen f{\"o}rdern und unterst{\"u}tzen. Die Kr{\"a}fte der Wachstumsimpulse aus dem modernen Bereich einer dualistischen Wirtschaft sind oft zu schwach, um eine Aufw{\"a}rtsbewegung im r{\"u}ckst{\"a}ndigen Bereich effizient zu erm{\"o}glichen. Das liegt nicht nur in der regionalen Konzentration der Wachstumsimpulse, sondern vielmehr am Fehlen von geeigneten Organisationen. Ihre zentrale Aufgabe w{\"a}re die Wachstumsimpulse aufzufangen und an den r{\"u}ckst{\"a}ndigen Wirtschaftsbereich weiter zu vermitteln. Dazu k{\"o}nnen genossenschaftliche Organisationen im r{\"u}ckst{\"a}ndigen Wirtschaftsbereich Abhilfe schaffen. Die F{\"o}rderung von Genossenschaften muss deshalb ein fundamentaler Bestandteil der Wirtschaftspolitik Griechenlands sein. Wesentliche Inhalte einer F{\"o}rderungspolitik f{\"u}r den Genossenschaftssektor sind ausser den direkten finanziellen Hilfeleistungen an die Genossenschaften, der Auf- und Ausbau der Marktinfrastruktur im r{\"u}ckst{\"a}ndigen Wirtschaftsbereich, die F{\"o}rderung des genossenschaftlichen Integrationsprozesses, die Festlegung von genossenschaftlichen Organisationsprinzipien sowie die F{\"o}rderung einer modernen genossenschaftlichen Organisationsb{\"u}rokratie. Die {\"U}berwindung des wirtschaftlichen Dualismus in Griechenland kann nur in einem langfristigen Umstrukturierungsprozess erfolgen. Dazu sind seitens der Wirtschaftspolitik rahmensetzende Richtlinien und Massnahmen erforderlich. Jede wirtschaftliche Unterst{\"u}tzung vom Ausland bzw. von der europ{\"a}ischen Union f{\"u}r die griechische Wirtschaft wird kaum einem sichtbaren Erfolg haben, solange die wirtschaftlichen Strukturen des Landes in einem Desintegrationsprozess beharren. Eine gesunde Wirtschaftspolitik kann und muss nur von den endogenen Kr{\"a}ften getragen werden. Die Hilfe von aussen bzw. von der Europ{\"a}ischen Union kann diese Kr{\"a}fte erg{\"a}nzen und verst{\"a}rken, und das auch nur dann, wenn man es versteht, von ihr kritisch und strategisch Gebrauch zu machen.}, subject = {Wirtschaftsentwicklung}, language = {de} }