@phdthesis{Hemkeppler2023, author = {Hemkeppler, Juliane}, title = {Qualitative Studie zu Einflussfaktoren auf das Verordnungsverhalten bei der Therapie akuter unkomplizierter Harnwegsinfekte in der ambulanten allgemeinmedizinischen Versorgung in Deutschland}, doi = {10.25972/OPUS-32006}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-320061}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2023}, abstract = {Hintergrund: Die Studie ermittelte die Einflussfaktoren auf haus{\"a}rztliches Verord¬nungs-verhalten bei der Therapie von akuten unkomplizierten HWI in Deutschland. Methodik: In offenen Leitfadeninterviews mit Haus{\"a}rztinnen und Haus{\"a}rzten in Stadt und Region W{\"u}rzburg wurde untersucht, wie diese ihre Verordnungsentscheidung treffen und durch welche Faktoren sie dabei beeinflusst werden. Von besonderem Interesse wa-ren der Umgang mit Patientenerwartungen, Gr{\"u}nde f{\"u}r Abweichungen vom {\"u}blichen Thera¬pie¬verhalten, Unsicherheiten bei der Verordnungsentscheidung und W{\"u}nsche nach Un¬ter¬st{\"u}tzung bei der Behandlung von HWI. Die Interviews wurden mithilfe der Soft-ware MAXQDA anonymisiert transkribiert und anhand der inhaltlich strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse nach Kuckartz ausgewertet. Ergebnisse: Die Studie zeigte, dass Haus{\"a}rztinnen und Haus{\"a}rzte bei der Behandlung von Patientinnen mit HWI aufgrund der Notwendigkeit, wirtschaftlich zu agieren, Zeit-druck empfinden. Dies erschwert ausf{\"u}hrliche Beratungsgespr{\"a}che, was sich auf das Ver-ordnungsverhalten auswirkt. Hohen Beratungsbedarf sahen die Teilnehmenden insbeson-dere bez{\"u}glich der Pr{\"a}vention von HWI, aber auch im Umgang mit Erwartungen, Erfah-rungen und hohem Leidensdruck der Patientinnen. Die genannten Faktoren wurden f{\"u}r die Verordnungsentscheidung teilweise als wichtiger angesehen als die Leitlinienemp-fehlungen. Die Vermeidung finanzieller Belastung der Patien¬tinnen wurde ebenfalls als relevanter Faktor gesehen, da bei HWI Pr{\"a}parate zur symptomatischen The¬rapie anders als Antibio¬tika durch die Krankenkassen nicht finanziert werden. Der Wunsch nach vali-den In¬formationen zur lokalen Resistenzlage uropathogener Erreger weist zudem darauf hin, dass {\"A}rztinnen und {\"A}rzte ihr Verordnungsverhalten an Informa¬tionen zur Resistenz-situ¬ation orientieren w{\"u}rden. Diskussion: Wirtschaftlichkeit und Zeitdruck sowie Erwartungen und hoher Beratungs-bedarf der Patien¬tinnen wirken einer leitliniengerechten Behandlung von HWI nach Ein-sch{\"a}tzung der Haus{\"a}rztinnen und Haus{\"a}rzte entgegen. Diese Faktoren bieten Ansatz-punkte zum Abbau von Hindernissen f{\"u}r Haus{\"a}rztinnen und Haus{\"a}rzte und zur Steige-rung der Leitlinienad¬h{\"a}¬renz. Die Studienergebnisse k{\"o}nnen als Basis f{\"u}r Interventionen zur F{\"o}rderung einer rationalen Antibiotikaverordnung dienen.}, subject = {Harnwegsinfektion}, language = {de} }