@phdthesis{Steckel2013, author = {Steckel, Juliane}, title = {Effects of landscape heterogeneity and land use on interacting groups of solitary bees, wasps and their flying and ground-dwelling antagonists}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-87900}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2013}, abstract = {Die Heterogenit{\"a}t unserer heutigen Landschaften und Habitate ist gepr{\"a}gt und von jahrzehntelanger Landnutzungsintensivierung. Die daraus hervorgegangene Verarmung von weitr{\"a}umigen Arealen f{\"u}hrte zu einer zeitlich und r{\"a}umlich stark eingeschr{\"a}nkten Verf{\"u}gbarkeit von Nistm{\"o}glichkeiten und Nahrungsressourcen f{\"u}r Wildbienen und Wespen. Die Folgen sich ver{\"a}ndernder Ressourcenverf{\"u}gbarkeit f{\"u}r Wildbienen und Wespen war und ist eine Gef{\"a}hrdung der Artenvielfalt und der {\"O}kosystemprozesse, die diese Arten in Gang halten. Konsequenzen f{\"u}r diese wichtigen Best{\"a}uber und Pr{\"a}datoren sind kaum erforscht, genauso wenig wie f{\"u}r ihre Gegenspieler als nat{\"u}rliche Top-Down-Regulatoren. Nisthilfen f{\"u}r Wildbienen, Wespen und ihre nat{\"u}rlichen Gegenspieler eignen sich hervorragend um diese Wissensl{\"u}cken zu f{\"u}llen, da sie wertvolle Einblicke gew{\"a}hren in ansonsten verborgene trophische Interaktionen, wie Parasitierung und Pr{\"a}dation, aber auch in {\"O}kosystemprozesse wie Best{\"a}ubung und Reproduktion. Somit stellten wir uns in Kapitel II zun{\"a}chst die Frage, wie die Abundanz von st{\"a}ngelnistenden Bienen und Wespen im Gr{\"u}nland von dessen Bewirtschaftung abh{\"a}ngt. Außerdem untersuchten wir, wie Landnutzung die Effektivit{\"a}t der Top-Down-Regulation von Wildbienen und Wespen durch zwei verschiedene Gruppen von Gegenspielern beeinflusst. Dazu haben wir einer der beiden Gruppen, den bodenlebenden Gegenspielern, den Zugang zu den Nisthilfen vorenthalten. In einer großangelegten Feldstudie, die sich {\"u}ber drei verschiedene Regionen Deutschlands erstreckte, installierten wir 760 Nisthilfen auf 95 Gr{\"u}nlandfl{\"a}chen. Der Versuchsplan beinhaltete gem{\"a}hte und nicht gem{\"a}hte Versuchsplots, sowie Plots mit und ohne Ausschluss von Bodenpr{\"a}datoren. Wildbienen und Wespen besiedelten die Nisthilfen unabh{\"a}ngig davon, ob Bodenpr{\"a}datoren nun Zugang zu den Nisthilfen hatten oder nicht. Allerdings erh{\"o}hte sich die Rate der von fliegenden Gegenspielern gefressenen und parasitierten Brutzellen (Fressrate) sobald bodenlebende Gegenspieler ausgeschlossen wurden. Diese Fressrate war vom experimentellen M{\"a}hen unabh{\"a}ngig. Jedoch wiesen ungem{\"a}hte Versuchsplots marginal signifikant mehr Brutzellen von Wespen auf. Beide Manipulationen, das M{\"a}hen und der Pr{\"a}datorausschluss, interagierten signifikant. So wurden auf gem{\"a}hten Plots, auf denen Bodenpr{\"a}datoren ausgeschlossen waren, h{\"o}here Fressraten der fliegenden Gegenspieler beobachtet, w{\"a}hrend dieser Effekt auf der ungem{\"a}hten Plots ausblieb. Das Thema in Kapitel III ist der relative Einfluss lokaler Gr{\"u}nlandnutzung, Landschaftsdiversit{\"a}t und Landschaftsstruktur auf Artenvielfalt und -abundanz von Wildbienen, Wespen und ihrer fliegenden Gegenspieler. Dazu kartierten wir Landnutzungstypen innerhalb konzentrischer Kreise um die Versuchsplots. Mithilfe der digitalisierten Landschaftsdaten berechneten wir Indices als Maße f{\"u}r Landschaftsdiversit{\"a}t und -struktur f{\"u}r acht Radien bis 2000 m. Der negative Effekt lokaler Landnutzung auf die Wirtsabundanz war nur marginal signifikant. Jedoch stellten wir einen positiven Effekt der Landschaftsdiversit{\"a}t innerhalb kleiner Radien auf die Artenvielfalt und -abundanz der Wirte fest. Die fliegenden Gegenspieler allerdings profitierten von einer komplexen Landschaftsstruktur innerhalb großer Radien. Die letzte Studie, vorgestellt in Kapitel IV, behandelt die Bedeutung von Ressourcenverf{\"u}gbarkeit f{\"u}r die Dauer von Fouragierfl{\"u}gen und die sich daraus ergebenen Konsequenzen f{\"u}r den Reproduktionserfolg der Roten Mauerbiene. Dazu beobachteten wir nistenden Bienen auf 18 Gr{\"u}nlandfl{\"a}chen in zwei der Untersuchungsregionen in Deuschland. Wir ermittelten die lokale Landnutzungsintensit{\"a}t, lokale Bl{\"u}tendeckung sowie Landschaftsdiversit{\"a}t und -struktur als wichtige potentielle Einflussfaktoren. Jede Gr{\"u}nlandfl{\"a}che wurde mit acht Nisthilfen und 50 weiblichen Bienen ausgestattet. Verschiedene Nestbau-Aktivit{\"a}ten, wie Fouragierfl{\"u}ge f{\"u}r Pollen und Nektar, wurden aufgenommen. Wir stellten fest, dass Fouragierfl{\"u}ge f{\"u}r Pollen und Nektar in komplexen, strukturreichen Landschaften signifikant k{\"u}rzer waren, dass jedoch weder lokale Faktoren, noch Landschaftsdiversit{\"a}t eine Rolle spielten. Wir konnten keinen Zusammenhang zwischen der Dauer von Fouragierfl{\"u}gen und Reproduktionserfolg feststellen. Um eine r{\"a}umlich und zeitlich konstante Versorgung von Nahrungs- und Nistressourcen zu gew{\"a}hrleisten und damit biotische Interaktionen, Diversit{\"a}t und Besiedlungserfolg von Wildbienen, Wespen und ihrer Gegenspieler zu unterst{\"u}tzen, empfehlen wir Maßnahmen, die sowohl die lokale Landnutzung als auch unterschiedliche Landschaftsfaktoren ber{\"u}cksichtigen.}, subject = {Wildbienen}, language = {en} }