@phdthesis{Koerner2014, author = {K{\"o}rner, Anita}, title = {Psychological Mechanisms in Embodied Cleansing}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-112569}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2014}, abstract = {Ein schwerer Rucksack l{\"a}sst H{\"u}gel steiler wirken (Proffitt et al., 2003). Kaum wahrgenommene Ger{\"u}che beeinflussen Ordentlichkeit (Holland, Hendriks, \& Aarts, 2005). Kaubewegungen beeinflussen, als wie vertraut man vorher gesehene Namen bewertet (Topolinski, 2012). Die vorliegende Arbeit besch{\"a}ftigt sich mit derartigen Auswirkungen von k{\"o}rperlichen Zust{\"a}nden, Sinneswahrnehmungen und Handlun- gen auf psychische Zust{\"a}nde und Vorg{\"a}nge, die als Embodiment bezeichnet werden. In der vorliegenden Arbeit wird zuerst Embodiment im Vergleich zur Computer- metapher des Informationsverarbeitungsansatzes definiert und Betrachtungen zu Metaphern f{\"u}r die menschliche Psyche im Allgemeinen aufgestellt. Danach werden verschiedene psychologische Mechanismen f{\"u}r Embodiment-Ph{\"a}nomene aufgezeigt. Kapitel 2 f{\"u}hrt alle Embodiment-Ph{\"a}nomene auf drei verschiedene grundlegende psychische Mechanismen zur{\"u}ck, die alleine oder in Kombination alle Embodiment- Ph{\"a}nomene erkl{\"a}ren k{\"o}nnen. Da die Untersuchung zugrundeliegender Mechanis- men bisher eher wenig verbreitet ist, werden außerdem empirische Testverfahren dargestellt, mit deren Hilfe zwischen verschiedenen Mechanismen f{\"u}r spezifische Ph{\"a}nomene unterschieden werden kann. W{\"a}hrend die Inhalte dieser Arbeit also Embodiment-Ph{\"a}nomene sind, ist die Herangehensweise—die Untersuchung kog- nitiver Prozesse—in der Social Cognition Perspektive verwurzelt. Der empirische Teil der Arbeit untersucht einen spezifischen Embodiment-Effekt genauer, n{\"a}mlich den Einfluss k{\"o}rperlicher Reinigung auf psychische Prozesse, die verk{\"o}rperte Reinigung. In Kapitel 4 wird untersucht, inwiefern sich Hilfsbereitschaft nach eigenem moralischen oder unmoralischen Verhalten durch physikalische Reinigung {\"a}ndert—inwiefern man sich also von einem moralisch positiven oder moralisch negativem Gef{\"u}hl reinwaschen kann (zwei Experimente mit insgesamt 476 Teilnehmern). In Kapitel 5 wird untersucht, wie sich durch physikalische Reinigung die {\"A}nderungen in Optimismus und Selbstwert reduzieren, die durch Erfolg oder Misserfolg in einem vorangehenden Leistungstest hervorgerufen wor- den waren (drei Experimente mit insgesamt 372 Teilnehmern). Die Grundidee bei verk{\"o}rperter Reinigung ist also, dass physikalische Reinigung nicht nur physis- che sondern auch psychische R{\"u}ckst{\"a}nde entfernt. Das heißt, dass der Einfluss vorheriger Erfahrungen durch H{\"a}ndewaschen reduziert werden sollte. In dieser Arbeit sollen die psychologischen Prozesse untersucht werden, die den Einfluss von Reinigung auf die Psyche vermitteln k{\"o}nnten. Ausgehend von be- reits bekannten Auswirkungen k{\"o}rperlicher Reinigung auf verschiedene psychische Prozesse, werden zwei m{\"o}gliche Erkl{\"a}rungen f{\"u}r das Ph{\"a}nomen der verk{\"o}rperten Reinigung kontrastiert und {\"u}ber deren zugrundeliegende Prozesse spekuliert (Kapi- tel 3). Kapitel 4 vergleicht die Effekte verk{\"o}rperter Reinigung, wenn die beiden Erkl{\"a}rungen konvergierende Vorhersagen machen (nach moralisch negativen Erin- nerungen) und wenn die beiden Erkl{\"a}rungen divergierende Vorhersagen machen (nach moralisch positiven Erinnerungen). Kapitel 5 untersucht dann eine der beiden Erkl{\"a}rungen genauer. Daf{\"u}r werden verschiedene Aspekte der Reinigungshandlung variiert um die notwendigen und hinreichenden Kriterien f{\"u}r verk{\"o}rperte Reinigung und damit auch die beteiligten psychischen Prozesse zu untersuchen. Die Ergebnisse des Einflusses verk{\"o}rperter Reinigung in Kapitel 4 sind nicht interpretierbar, weil der vorausgesetzte Einfluss positiver und negativer moralischer Erinnerungen auf prosoziales Verhalten nicht nachweisbar war. Mit ge{\"a}ndertem Grundparadigma ließ sich dann in Kapitel 5 ein stabiler Effekt verk{\"o}rperter Reini- gung nachweisen. Eine Variation verschiedener Faktoren der Reinigung ergab, dass eine intentionale oder zumindest wissentliche Reinigung essentiell ist und dass sich diese Reinigung auf den eigenen K{\"o}rper (und nicht auf einen Gegenstand) bezieht damit physische Reinigung zu psychischer Reinigung f{\"u}hrt. Damit spielen sowohl inferentielle als auch automatisch Prozesse eine Rolle bei Effekten verk{\"o}rperter Reinigung. Zum Abschluss der Arbeit werden die Erkenntnisse und Limitierungen der ak- tuellen Arbeit diskutiert und die beiden m{\"o}glichen Reinigungserkl{\"a}rungen in einen anthropologischen Kontext gestellt. Anschließend wird der hier verfolgte Ansatz mit anderen Arten von Embodiment-Erkl{\"a}rungen verglichen.}, subject = {Psychologie}, language = {en} }