@phdthesis{Offinger2005, author = {Offinger, Alexander}, title = {Untersuchungen zur r{\"a}umlichen Tiefenwahrnehmung mit Visuell Evozierten Potentialen}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-17363}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2005}, abstract = {Ziel der Arbeit war es, die objektiven elektrophysiologischen Untersuchungsmethoden des Binokular- und Stereosehens zu verbessern, da nur durch eine fr{\"u}hzeitige Diagnose und Therapie der Verlust binokularer Neurone und somit des Stereosehens verhindert, und dadurch ein Strabismus vermieden werden kann. Die Experimente und deren Ergebnisse lassen sich folgendermaßen zusammenfassen: Mittels Ableitung aller VEPs {\"u}ber zwei Referenzelektroden war es einerseits m{\"o}glich, bei einer Ableitung {\"u}ber Oz-Fpz Antworten großer Amplitudenh{\"o}he zu erhalten. Durch eine Verbesserung des Signal-Rausch-Verh{\"a}ltnisses wurden andererseits {\"u}ber Oz-Pz auch noch bei geringer Reizst{\"a}rke hochsignifikante Antworten herausgefiltert. Beim Binokularit{\"a}ts-VEP (BVEP) wurde mithilfe einer Rot-Gr{\"u}n-Brille beiden Augen das gleiche Schachbrettmuster in verschieden Frequenzen umkehrend (invertierend) gezeigt. Dabei fanden sich bei fast 80 \% der Probanden hochsignifikante Antworten bei den zum Nachweis des Binokularsehens entscheidenden Intermodulations(IM)-Frequenzen. Das dreidimensionale Sehen untersuchten wir durch unterschiedlich stark invertierende Schachbrettmuster (dynamische Random-Dot-Stereogramme, dRDS). Diese k{\"o}nnen nur bei binokularer Betrachtung mit einer Rot-Gr{\"u}n-Brille als dreidimensionale Muster wahrgenommen und als Stereo-VEP abgeleitet werden. Bei den Stereo-VEPs zeigte sich mit zunehmender r{\"a}umlicher Tiefe und Disparit{\"a}t neben einer Ver{\"a}nderung der zeitlichen Verarbeitung der Reize auch eine deutliche Amplitudenzunahme. Dies deutet mit den Ergebnissen von Wesemann et al. (1987) darauf hin, dass bis zu Disparit{\"a}ten von {\"u}ber 10 min eine steigende Sensibilit{\"a}t f{\"u}r querdisparate Reize vorliegt, was gleichzeitig mit einer zunehmenden Dichte an spezifischen Neuronen einhergehen k{\"o}nnte. Durch psychophysische Verfahren mit dRDS unterschiedlicher Disparit{\"a}t wurden sub-jektive r{\"a}umliche Wahrnehmungsschwellen ermittelt. Diese lagen ann{\"a}hernd im Bereich etablierter klinischer Testmethoden und waren teilweise deutlich besser als die Schwellen, die andere Versuchsgruppen (Norcia et al., 1985; Wesemann et al., 1987) gefunden haben. Untersuchungen mit standardisierten schwarz-weiß Schachbrettmustern (Kontrast-VEP) ergaben {\"u}ber sechs mal so hohe VEP Amplituden wie bei dRDS-Musterreizung. Zusammen mit Experimenten von Skrandies (1991; 2001) best{\"a}tigt sich damit die Vermutung, dass durch r{\"a}umliche dRDS-Muster nicht nur weniger, sondern andere Neuronengruppen erregt werden als durch vergleichbare Kontrastmuster. Das urspr{\"u}ngliche Ziel dieser Arbeit war das Stereo-VEP bei Kindern zu erproben, um zuk{\"u}nftig eine objektive Untersuchung des Stereosehens entwickeln zu k{\"o}nnen. Da wegen starken Rauschens zu wenig signifikante Amplituden generiert werden konnten, verlagerten wir den Schwerpunkt der Studie auf die Optimierung des Versuchsaufbaus und der Reizparameter. Unsere Ergebnisse dienen als Baustein auf dem Weg zu einer ausgereiften, klinisch anwendbaren Untersuchungsmethode zur objektiven Beurteilung des Binokularsehens und somit zum fr{\"u}hzeitigen Nachweis eines m{\"o}glicherweise korrigierbaren Strabismus.}, language = {de} }