@phdthesis{Romberg2010, author = {Romberg, Sophie}, title = {Therapeutisches Drug Monitoring von Ribavirin bei Patienten mit chronischer Hepatitis C und Patienten mit einer Koinfektion mit dem Hepatitis-C-Virus und dem Humanen Immundefizienz-Virus}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-52306}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2010}, abstract = {Weltweit sind etwa 170 Millionen Menschen chronisch mit Hepatits-C-Virus (HCV) infiziert, in der Bundesrepublik Deutschland leben ca. 500.000 HCV-Infizierte. Ein großes Problem bereitet die hohe Chronifizierungsrate der Erkrankung mit 60 - 80 \%. Die Therapieerfolge konnten deutlich gesteigert werden, seitdem die Behandlung aus Interferon in Kombination mit Ribavirin besteht. Es gibt jedoch noch immer viele Patienten, die unzureichend auf die Therapie ansprechen. Es ist Gegenstand der For-schung, die Behandlung der chronischen Hepatitis C weiter zu optimieren. In der vorliegenden Arbeit wurden 622 Ribavirin-Plasmaspiegel von 155 konsekutiven Patienten mit Hepatitis C unter antiviraler Therapie retrospektiv ausgewertet. Ziel dieser Arbeit war es, ein Therapeutisches Drug Monitoring (TDM) f{\"u}r RBV zu evaluieren, bei dem die Dosierung von RBV auf der Basis von RBV-Plasmakonzentrationen angepasst wird. Der Durchschnitt der RBV-Spiegel im Steady State betrug 1980 ng / ml bei großer interindividueller Variabili{\"a}t. Einige Patienten wiesen große intraindividuelle Schwan-kungen der RBV-Spiegel auf. Andere Patienten zeigten stabile Spiegel. Als Einflussfak-toren f{\"u}r hohe RBV-Spiegel konnten weibliches Geschlecht und h{\"o}heres Alter identifiziert werden. Die Spiegel lagen bei den weiblichen Patienten im Durchschnitt bei 2192 ng / ml, bei den m{\"a}nnlichen Patienten bei 1904 ng / ml. Die Patienten im Alter von 50 - 72 Jahre hatten RBV-Werte von durchschnittlich 2254 ng / ml, die Patienten im Alter von 21 - 49 Jahre 1933 ng / ml. Ein lediglich sehr geringer Zusammenhang bestand zwischen RBV-Spiegeln und dem K{\"o}rpergewicht (KG) und zwischen RBV-Spiegeln und der RBV-Dosierung pro KG. Keinen Einfluss zeigte der Body Mass Index (BMI) und der Genotyp. Die Erfolgsrate der Therapie betrug insgesamt 58 \%, f{\"u}r den Genotyp 1 und 4 45 \%, f{\"u}r den Genotyp 2 und 3 80 \%. Bei RBV-Spiegeln gr{\"o}ßer als 2000 ng / ml in den ersten Therapiewochen steigerte sich die Erfolgsrate auf 73 \%. Bei RBV-Spiegeln unter 1000 ng / ml in den ersten Wochen sank die Zahl der Therapieerfolge auf 38 \%. Bei den RBV-Mittelwerten des Steady States ab der f{\"u}nften Therapiewoche bis zum Ende der Therapie konnten hohe oder niedrige RBV-Spiegel nur geringe {\"A}nderungen der Er-folgsraten bewirken. Mehr m{\"a}nnliche Patienten konnten einen Therapieerfolg erreichen. Die Patienten mit Therapieerfolg waren durchschnittlich j{\"u}nger. In BMI, KG und RBV-Dosierung unter-schieden sich die Patienten mit oder ohne Therapieerfolg nicht. Die h{\"a}ufigste Nebenwirkung der Therapie mit RBV ist die An{\"a}mie. Der durchschnittli-che Hb-Abfall der Patienten betrug 2,6 g / dl. St{\"a}rkere Hb-Abf{\"a}lle waren mit h{\"o}heren RBV-Spiegeln verbunden. Auch Einfluss auf die Hb-Werte nahmen der Ausgans-Hb-Wert und das K{\"o}rpergewicht. Geringeren Einfluss hatte das Alter des Patienten und sehr geringen Einfluss die RBV-Dosierung pro KG. 15 Patienten waren mit HIV koinfiziert. Von diesen Patienten wurde bei sechs gleich-zeitig eine antiretrovirale Therapie durchgef{\"u}hrt. Die RBV-Spiegel der HIV-Koinfizierten waren niedriger, im Durchschnitt 1625 ng / ml. Der Therapieerfolg betrug 25 \%, der Erfolg der Patienten mit gleichzeitiger HAART 17 \%. Die Leberwerte der HIV-positiven Patienten sanken w{\"a}hrend der Therapie nicht so stark wie bei den HIV-negativen Patienten. Die Hb-Werte w{\"a}hrend der Therapie waren bei den HIV-positiven Patienten geringf{\"u}gig niedriger, die Kreatinin-Werte geringf{\"u}gig h{\"o}her als bei den HIV-negativen Patienten. Da Therapieerfolg und Nebenwirkungen nicht so stark mit der RBV-Dosierung zusam-menh{\"a}ngen wie mit den RBV-Spiegeln, scheint ein TDM f{\"u}r RBV durchaus sinnvoll, insbesondere in den ersten Therapiemonaten. Gerade die ersten Therapiewochen und Monate sind sowohl f{\"u}r den Therapieerfolg als auch die An{\"a}mie entscheidend. Da HIV-koinfizierte Patienten mehr Nebenwirkungen erleiden und es Hinweise auf Medikamenteninteraktionen zwischen RBV und den HIV-Therapeutika gibt, ist die RBV-Plasmaspiegelmessung gerade bei diesem Kollektiv sehr wichtig. Ein TDM f{\"u}r RBV bietet zusammenfassend folgende Vorteile: Durch ein TDM in den ersten Therapiewochen kann die Therapieeffizienz durch schnell erreichte hohe RBV-Spiegel gesteigert werden. F{\"u}r bestimmte Patientenkollektive bietet es folgende Vorteile: Bei Patienten mit einem Risiko f{\"u}r niedrige RBV-Spiegel kann die The-rapieeffizienz gesichert werden. Bei Patienten mit einem Risiko f{\"u}r hohe RBV-Spiegel kann die Sicher-heit der Therapie gesteigert werden. Die Therapie bei HIV / HCV-koinifizierten Patienten kann optimiert werden. Insbesondere Patienten mit gleichzeitiger antiretroviraler Thera-pie profitieren von gr{\"o}ßerer Therapiesicherheit.}, language = {de} }