@phdthesis{Zelinskyy2004, author = {Zelinskyy, Gennadiy}, title = {Untersuchungen zur Rolle von zytotoxischen Molek{\"u}len bei der Immunabwehr gegen Retroviren}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-13874}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2004}, abstract = {Zytotoxische T-Zellen (CD8+) spielen eine wichtige Rolle bei retroviralen Infektionen des Menschen, wie HIV und HTLV. Ihre molekulare Wirkweise war bisher aber nicht bekannt. Die Infektion von M{\"a}usen mit dem retroviralen Friend Virus Komplex (FV) wurde daher als Modell verwendet, um die antiviralen Mechanismen gegen Retroviren aufzukl{\"a}ren. Als erstens wurde die Beteiligung von CD8+ T-Zellen bei der Kontrolle der FV Infektion in Depletion-Experimenten gezeigt. In akut FV infizierten Tieren konnten außerdem aktivierte Virus-spezifische CD8+ T-Effektorzellen nachgewiesen werden, welche zytotoxische Molek{\"u}le produzierten. Die Infektion von „knockout" M{\"a}usen ergab, dass die CD8+ T-Zellen haupts{\"a}chlich den Exozytoseweg benutzten, um FV-infizierte Zellen zu eliminieren. Die Anwesenheit eines der drei am Exozytoseweg beteiligten zytotoxischen Molek{\"u}le Perforin, Granzym A oder Granzym B war in der akuten Phase der Infektion ausreichend, um die Virusreplikation zu kontrollieren. Diese Ergebnisse weisen auf neue molekulare Mechanismen von Granzymen bei der Virusabwehr hin. In Gegensatz zur Abwehr des pathogenen FV Komplex benutzten CD8+ T-Zellen nicht den Exozytoseweg zur Abwehr von apathogenen Retroviren. Eine Infektion von M{\"a}usen mit dem nicht-pathogenen F-MuLV induzierte keine Produktion von zytotoxischen Molek{\"u}len in CD8+ T-Zellen. Die Infektion von „knockout" M{\"a}usen zeigte, dass F-MuLV von CD8+ T-Zellen {\"u}ber den Fas/FasL Weg kontrolliert wurde. Das pathogene Potential von Retroviren scheint also einen Einfluß auf den jeweils verwendeten Abwehrmechanismus von zytotoxischen T-Zellen zu haben. Trotz der wichtigen Funktion von CD8+ T-Zellen bei der Kontrolle der akuten FV Infektion, spielten diese Zellen bei der persistierenden Infektion keine Rolle mehr. Die Untersuchungen von aktivierten CD8+ T-Zellen aus persistierend infizierten M{\"a}usen zeigte, dass die Zellen agranul{\"a}r waren und keine zytotoxischen Molek{\"u}le produzierten. Folglich hatten sie auch keine zytotoxische Aktivit{\"a}t in vitro. Der Exozytoseweg von Virus-spezifischen CD8+ T-Zellen war also in der persistierenden FV Infektion gest{\"o}rt. So entwickelten viele persistierend infizierte Tiere nach einer Reinfektion eine Splenomegalie, was zus{\"a}tzlich beweist, dass die Funktion von Virus-spezifischen T-Zellen auch in vivo gest{\"o}rt war. M{\"a}use, die chronisch mit FV infiziert waren, wiesen also einen kompletten Funktionsverlust von CD8+ T-Zellen auf, der offensichtlich eine wichtige Voraussetzung f{\"u}r die Persistenz des Virus darstellt. Da die CD8+ T-Zellen nicht mehr funktionell waren, mussten vermutlich CD4+ T-Zellen {\"u}ber den Fas/FasL-Weg die Kontrolle {\"u}ber die chronische Infektion {\"u}bernehmen. Das Verst{\"a}ndnis der molekularen Mechanismen der CD8+ T-Zell Abwehr gegen Retroviren erm{\"o}glicht es neue Strategien der Immuntherapie gegen retroviralen Infektionen zu entwickeln.}, subject = {Friend-Leuk{\"a}mievirus}, language = {de} }