@phdthesis{Adler2022, author = {Adler, Philipp}, title = {Erfolgsrate wurzelkanalgef{\"u}llter Z{\"a}hne in Abh{\"a}ngigkeit von der Obturationstechnik: Adh{\"a}sive Obturation mit Continuous-Wave-Technik versus Single-Cone-Obturation mit silikonbasiertem oder epoxidharzbasiertem Sealer}, doi = {10.25972/OPUS-27815}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-278158}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2022}, abstract = {Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich um eine klinische und radiologische Nachuntersuchung von insgesamt 114 Patientinnen und Patienten, die zwischen 2009 und 2012 in der Poliklinik f{\"u}r Zahnerhaltung und Parodontologie der Universit{\"a}t W{\"u}rzburg von approbierten Zahn{\"a}rztinnen und Zahn{\"a}rzten endodontisch behandelt wurden. Dabei kamen drei verschiedene Obturationsmethoden zum Einsatz. 1. Single-Cone-Technik mit Guttapercha und AH Plus® (SCGP) 2. Single-Cone-Technik mit Guttapercha und GuttaFlow® (SCGF) 3. Adh{\"a}sive Obturation in Continuous-Wave-Technik mit Resilon® (CWR) Die Erhebung der Ausgangsvariablen (zum Behandlungszeitpunkt) erfolgte retrospektiv unter Zuhilfenahme der klinischen und radiologischen Dokumentation. Die Reevaluation des periapikalen Zustands der Z{\"a}hne und die Erhebung weiterer klinischer Parameter erfolgte im Rahmen eines aktiven Patientenrecalls nach durchschnittlich 6,3 Jahren. Dabei wurden mit m{\"o}glichst hoher Standardisierung postoperative Einzelzahnaufnah-men angefertigt. Diese wurden anhand der PAI-Klassifikation ausgewertet, um den pe-riapikalen Zustand der Z{\"a}hne vor und nach Therapie zu bestimmen. PAI-Werte von 1 und 2 galten als Behandlungserfolg, Grad 3 bis 5 als Misserfolg. Im Hinblick auf die de-finierten Arbeitshypothesen wurden die Erfolgsraten innerhalb der Kohorten miteinander verglichen. Das vorrangige Ziel der hier vorliegenden Arbeit war, zu untersuchen, ob der endodontische Behandlungserfolg abh{\"a}ngig von der jeweiligen Obturationsmethode ist und ob technikspezifische Unterschiede sich einerseits auf die Qualit{\"a}t der Obturation und andererseits auf das Auftreten m{\"o}glicher Komplikationen, wie der periapikalen Extrusion von Wurzelf{\"u}llmaterial, auswirken. Ferner sollten diese Aspekte neben weite-ren zahn- und patientenbezogenen Variablen bez{\"u}glich ihres Einflusses auf die Erfolgs-rate der endodontischen Therapie analysiert werden. Es konnten keine signifikanten Unterschiede der endodontischen Erfolgsraten zwischen den hier untersuchten Obturationsmethoden ermittelt werden (p = ,16). In der SCGP-Kohorte lag die Erfolgsrate bei 85 \% (34/40) verglichen mit 68,8 \% (44/64) f{\"u}r CWR und 80 \% (8/10) f{\"u}r SCGF. Die Homogenit{\"a}t der Obturation (p = ,2) und die Extrusion von Wurzelf{\"u}llmaterial in das periapikale Gewebe (p = ,93) zeigten keine Abh{\"a}ngigkeit von der gew{\"a}hlten Obturationstechnik. Die L{\"a}nge der Wurzelkanalf{\"u}llung hingegen unter-schied sich signifikant zwischen den Kohorten (p = ,04*). Die Obturation mittels SCGP-Technik erzielte den h{\"o}chsten Anteil ad{\"a}quater Wurzelkanalf{\"u}llungen (92,5 \%, 37/40) gegen{\"u}ber SCGF (80 \%, 8/10) und CWR (71,88 \%, 46/64). Die CWR-Methode zeigte mit 18,8 \% (12/64) den h{\"o}chsten Anteil an unterf{\"u}llten Obturationen (SCGP: 7,5 \%, 3/40; SCGF: 0 \%). Unabh{\"a}ngig von der Obturationsmethodik zeigte sich der endodontische Behandlungs-erfolg im Allgemeinen unbeeinflusst von der Qualit{\"a}t der Wurzelkanalf{\"u}llungen. Die Va-riablen Obturationsl{\"a}nge (p = ,12) und -homogenit{\"a}t (p = ,11) sowie die Extrusion von Wurzelf{\"u}llmaterial in die periapikale Region (p = 1,00) zeigten keinen signifikanten Ein-fluss auf die Erfolgsrate. Das Durchschnittsalter im Patientenkollektiv betrug 60 Jahre mit einer tendenziellen {\"U}berrepr{\"a}sentation weiblicher Probandinnen (60,5 \%, 69/114). 73 \% (81/111, 3 Mis-sings) der Studienteilnehmer/-innen wurden ab einem PSI-Grad von 3 als parodontal erkrankt eingestuft und 23,7 \% (27/114) zeigten eine positive Raucheranamnese. Der BMI betrug im Durchschnitt 26,3 kg/m2. 42,3 \% (47/111, 3 Missings) der Studienteil-nehmer/-innen wurden anhand der Einnahme von Medikamenten zur Therapie bzw. Pr{\"a}vention von kardiovaskul{\"a}ren Erkrankungen und/oder oraler Antidiabetika als chro-nisch erkrankt klassifiziert (chronic disease medication, CDM). Das Recallintervall be-trug durchschnittlich 6,3 Jahre mit einem Minimum von 4,7 und einem Maximum von 8,7 Jahren. Die patientenbezogenen Variablen Alter (p = ,45), Geschlecht (p = ,67), Pa-rodontitis (p = ,08), BMI (p = ,58), CDM (p = ,19), Recallintervall (p = ,08) und Rauchen (p = ,34) zeigten keinen signifikanten Einfluss auf den endodontischen Behandlungser-folg. Unter den zahnbezogenen Variablen beeinflusste lediglich der pr{\"a}operative apikale Sta-tus den endodontischen Erfolg signifikant (p = ,007*). Z{\"a}hne mit pr{\"a}operativer apikaler L{\"a}sion zeigten eine Erfolgsrate von 66,2 \% (47/71) gegen{\"u}ber 90,7 \% (n = 39/43) bei F{\"a}llen ohne apikale L{\"a}sion. Die Misserfolgswahrscheinlichkeit bei Vorliegen einer pr{\"a}operativen L{\"a}sion war um den Faktor 4,98 erh{\"o}ht (OR = 4,98, 95 \% KI: 1.60, 15,57, p = ,006*). Zwischen Kompositf{\"u}llungen, Teilkronen, Vollkronen, Teleskopkronen und Br{\"u}ckenversorgungen konnten keine relevanten Unterschiede in den Erfolgsraten er-mittelt werden (p = ,29). Gleiches galt f{\"u}r ad{\"a}quate (76,6 \%, 82/107) und inad{\"a}quate (57,1 \%, 4/7) Restaurationen (p = ,36). Ebenso zeigten die Erfolgsraten von Wurzelka-nalrevisionen (70,5 \%, 31/44) und Prim{\"a}rbehandlungen (78,6 \%, 55/70) keine signifikan-ten Abweichungen voneinander (p = ,45). Molaren waren im Studienkollektiv mit 56,1 \% (64/114) gegen{\"u}ber Pr{\"a}molaren und Frontz{\"a}hnen mit je 21,9 \% (25/114) {\"u}berrepr{\"a}sen-tiert. Der Zahntyp (p = ,07) und die Ausgangsdiagnose (p = ,22) stellten keine relevanten Einflussfaktoren des endodontischen Erfolgs dar.}, subject = {Endodontie}, language = {de} }