@phdthesis{Schurr2021, author = {Schurr, Sebastian}, title = {Die Vollst{\"a}ndigkeit der Amputation des linken Vorhofohrs zur Thromboembolieprophylaxe im Rahmen kardiochirurgischer Eingriffe: Eine prospektive Studie}, doi = {10.25972/OPUS-22967}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-229675}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2021}, abstract = {Diese prospektive Studie befasst sich mit der Pr{\"a}valenz der unvollst{\"a}ndigen Amputation des linken Vorhofohrs (LAA) im Rahmen kardiochirurgischer Eingriffe. Grundlage der Studie bildet die Annahme, dass das linke Vorhofohr als zentrale Struktur hinsichtlich der Bildung kardialer Thromben bei Patienten mit Vorhofflimmern eine f{\"u}hrende Rolle bei der Entstehung von zerebrovaskul{\"a}ren Insulten einnimmt und somit nur vollst{\"a}ndige Amputationen des linken Vorhofohrs wirklichen Schutz vor systemischen Thromboembolien bieten k{\"o}nnen. Dazu wurden pr{\"a}-, peri- und postoperative Daten von insgesamt 108 Patienten erfasst, die sich von Juni 2016 bis M{\"a}rz 2017 am Universit{\"a}tsklinikum W{\"u}rzburg einer kardiochirurgischen Operation unterzogen haben und dabei eine Amputation des linken Vorhofohrs erhalten haben. Besondere Aufmerksamkeit galt dabei der trans{\"o}sophagealen Echokardiographie (TEE), mit deren Hilfe intraoperativ und nach Beendigung der extrakorporalen Zirkulation die Gr{\"o}ße eines eventuell vorhandenen LAA-Reststumpfes gemessen wurde. Unter Verwendung der von Kanderian et al. angewandten Definition, wonach ein Reststumpf mit einer L{\"a}nge von mehr als einem Zentimeter einer inkompletten Amputation entspricht, konnte gezeigt werden, dass keine der 97 Resektionen, von denen intraoperative TEE-Bilder vorlagen, unter die Definition einer unvollst{\"a}ndigen Amputation fiel: Bei 64 der 97 Probanden war an der fr{\"u}heren Resektionsstelle {\"u}berhaupt kein messbarer Reststumpf mehr zu erkennen und bei den verbliebenen 33 Probanden lagen jeweils Restst{\"u}mpfe vor, die allesamt kleiner als ein Zentimeter waren. Die Schlussfolgerung dieser Studie lautet, dass die LAA-Amputation eine {\"a}ußerst erfolgreiche Methode zum Verschluss des linken Vorhofohrs darstellt und mit der hier beobachteten 100\%-igen Verschlussrate weitaus erfolgreicher ist als sie in der Literatur, u.a. bei Kanderian et al., beschrieben wird. Neben der stellenweise l{\"u}ckenhaften Dokumentation liegen weitere Limitationen der Studie vor, weshalb die Ergebnisse dieser Arbeit kritisch zu betrachten sind. Dennoch legen sie nahe, dass die LAA-Amputation ein wesentlich erfolgreicheres Verfahren zum Verschluss des linken Vorhofohrs darstellt als bisher angenommen. Abgesehen von Erkenntnissen zur Sicherheit und Durchf{\"u}hrbarkeit konnten weder die Left-Atrial-Appendage-Occlusion-Studie I noch die darauf folgende Left-Atrial-Appendage-Occlusion-Studie II Aussagen zum Benefit der LAA-Okklusion, sprich zur Reduktion der Schlaganfallinzidenz, treffen. Auch anhand der vorliegenden Studie kann der Nutzen eines LAA-Verschlusses nur bedingt beurteilt werden. Dies liegt vor allem in der hier geringen Fallzahl von nur 108 Probanden, dem begrenzten Beobachtungszeitraum postoperativ sowie dem Fehlen einer Kontrollgruppe begr{\"u}ndet. Finale Daten zur Wirksamkeit des LAA-Verschlusses erhofft man sich von der im Jahr 2012 gestarteten Left-Atrial-Appendage-Occlusion-Studie III. Dabei handelt es sich um eine prospektiv-randomisierte Studie, deren Fallzahl 4700 Patienten betragen soll und die {\"u}ber einen mittleren Beobachtungszeitraum von vier Jahren einen R{\"u}ckgang der Inzidenz von Schlaganf{\"a}llen und systemischen Embolien durch Okklusion des linken Vorhofohrs belegen soll. Das voraussichtliche Studienende wird im Jahr 2022 liegen. Die Ergebnisse dieser Arbeit haben das Potenzial, die momentan noch vorhandene Evidenzl{\"u}cke zum Thema Schlaganfallpr{\"a}vention durch Verschluss des linken Vorhofohrs im Zuge kardiochirurgischer Eingriffe zu schließen.}, subject = {Vollst{\"a}ndigkeit}, language = {de} }