@phdthesis{Hillebrand2018, author = {Hillebrand, Henriette}, title = {Ergebnisse der Schulterendoprothetik bei avaskul{\"a}rer Humeruskopfnekrose}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-160920}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2018}, abstract = {Im Zeitraum von Dezember 1996 bis Februar 2008 wurden an der Orthop{\"a}dischen Klinik K{\"o}nig-Ludwig-Haus insgesamt 58 Eingriffe zur endoprothetischen Versorgung bei avaskul{\"a}rer HKN durchgef{\"u}hrt. Hiervon wurden 37 Patienten, dies entspricht in unserem Fall 40 betroffenen Schultern, im Rahmen unserer Studie nachuntersucht. Das mittlere Operationsalter lag bei 54,4 Jahren, dabei erstreckte sich das Alter von 24 bis 78 Jahren. Die linke und rechte Schulter waren gleich h{\"a}ufig betroffen, je 20mal. Bei 19 Schultergelenken handelte es sich um die dominante Seite (47,5\%) und 21mal war die nicht-dominante Seite betroffen (52,5\%). 23 Schultern waren bereits voroperiert. Bei 25 erkrankten Schultern hatte sich die AHN nach einem Trauma entwickelt und bei 15 Schultern war sie atraumatischer Genese. In unserem Patientenkollektiv lagen drei Nekrosestadien vor. Nach Einteilung gem{\"a}ß der ARCO-Klassifikation befanden sich pr{\"a}operativ 3 betroffene Schultern im Stadium 3, 28 Schultern befanden sich in einem AHN-Stadium 4 und 9 im Stadium 5. Bei 12 betroffenen Schultern war die Rotatorenmanschette pr{\"a}operativ sowohl funktio-nell als auch morphologisch mittels bildgebenden Verfahren evaluiert worden. 18 Schultern waren zwar funktionell intakt, wiesen jedoch morphologische Sch{\"a}den im Sinne von leichteren Weichteilsch{\"a}den vor, wobei teils neben der RM auch der Delta-muskel und/oder der M. supraspinatus betroffen waren. Eine Insuffizienz von zwei oder mehr Muskeln der Rotatorenmanschette lag pr{\"a}operativ bei 10 Schultern vor, vorrangig aufgrund von Atrophie, fettiger Atrophie der Muskulatur und narbiger Verk{\"u}rzung. Vollst{\"a}ndige Defekte, der SSP-, ISP- und SSC-Ruptur traten einmal auf. Es wurden 20 Hemiprothesen (50\%), 8 Totalendoprothesen (20)\%), sieben inverse Pro-thesen nach Grammont (17,5\%) und f{\"u}nf Kappenprothesen nach Copeland(12,5\%) eingesetzt. Die klinische und radiologische Nachuntersuchungen zur Studie fanden im Mittel 50,9 Monate (Minimum acht Monate, Maximum 141 Monate) nach der Implantation der jeweiligen Schulterendoprothese statt. Dies geschah im Rahmen der normalen klini-schen Verlaufskontrolle. Als Bewertungsmaßstab f{\"u}r die Funktion wurde der Constant Score verwendet. Der Constant Score verbesserte sich von pr{\"a}operativ 24,05 Punkten auf postoperativ 57,45 Punkte. Auch im alters- und geschlechtsadaptierten Constant Score kam es zu einer signifikan-ten Verbesserung. Hier lag die Differenz zwischen pr{\"a}- und postoperativ bei 42,7 Punkten. Im Mittel wurde postoperativ 72,1\% des alters- und geschlechtsadaptierten CS er-reicht, wobei die Spannweite von 33\% bis 117\% sehr groß war. Alle Untergruppen des CS wiesen ebenfalls eine Verbesserung auf. Bei allen war eine deutliche Schmerzreduk-tion aufzuweisen. Die Aktivit{\"a}t und der Bewegungsumfang wurden gesteigert. Die geringste Verbesserung war in der Kraft nachzuweisen. Zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung waren 17 Patienten mit dem Resultat der Prothe-senversorgung sehr zufrieden, 21 Patienten waren zufrieden und zwei Patienten waren entt{\"a}uscht. Keiner der Patienten war unzufrieden. In der radiologischen Untersuchung konnte bei einer Patientin mit anatomischer TEP bei posttraumatischer AHN mit Z.n. Radiatio bei Mammakarzinom eine Implantatlocke-rung festgestellt werden, welche jedoch auf Wunsch der Patientin nicht revidiert wurde. Bei vier F{\"a}llen einer anatomischen Endoprothese wurde ein Humeruskopfhochstand, vermutlich als Folge einer Subscapularis-Insuffizienz beobachtet. Ein Glenoid Notching konnte bei 4 von7 inversen TEP nachgewiesen werden, in allen F{\"a}llen handelte es sich um ein Grad 1-Notching nach Sirveaux. Die Ausbildung heterotoper Ossifikationen ließ sich bei zwei Patienten r{\"o}ntgenologisch darstellen. Eine Saumbildung des proximalen Schaftes war in vier F{\"a}llen nachweisbar. Bei einer Patientin mit einer inversen Prothese entwickelte sich sechs Monate postope-rativ ein Erm{\"u}dungsbruch des Akromions, welche sich bis 2008 verschlechterte. Ab 2008 war der Verlauf jedoch konstant, ohne Bedarf einer Reoperation. Das Akromion verblieb in 40° nach kaudal gekippt in Fehlstellung verheilt. Die Patienten mit einer atraumatischen Humeruskopfnekrose erzielten ein signifikant besseres Ergebnis als Patienten mit einer proximalen Humeruskopffraktur in der Vorgeschichte, wobei in der ersten Gruppe der klinische Ausgangsbefund g{\"u}nstiger und die morphologischen Vorsch{\"a}den an Weichteilen und Knochensubstanz eindeutig geringer waren. Beide Patientengruppen erzielten eine signifikante Steigerung der Schulterfunktion. Im Vergleich gab es keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den unterschiedlichen Nekrosestadien. In Bezug auf die Auspr{\"a}gung des Nekrosegrades zeigte sich bei Patienten mit dem Nekrosegrad 3 das beste klinische Ergebnis, dicht gefolgt vom Nekrosegrad 4 und 5, die Unterschiede waren auch hier nicht signifikant. In einigen Punkten schnitten manche Patienten mit insuffizienter RM sogar leicht besser ab, wobei hier der Einfluss des verwendeten Typs eine wesentliche Rolle spielt (Inverse TEP). Die Bewegungsumf{\"a}nge waren jedoch postoperativ bei der Gruppe mit der intak-ten RM besser. Bezogen auf den eingesetzten Prothesentyp erhielten die Patienten mit einem Oberfl{\"a}chenersatz die besten Ergebnisse, wobei in dieser Gruppe auch die ge-ringsten Vorsch{\"a}den an der Gelenkpfanne, der Rotatorenmanschette, des Deltamuskels und im periartikul{\"a}ren Gleitlager vorlagen. Die Unterschiede zwischen den Prothesentypen waren jedoch nicht signifikant. Am schlechtesten schnitt die inverse Prothese ab, wobei die Negativ-Selektion infolge der schlechteren Ausgangsposition zu ber{\"u}cksichtigen ist. Den Ergebnissen zufolge ist es insbesondere bei atraumatischer Genese am besten einen fr{\"u}hzeitigen Gelenkersatz anzustreben, noch bevor der Gelenkknorpel der Gelenkpfanne zerst{\"o}rt ist und eine sekund{\"a}re Einsteifung bzw. kontrakte Verk{\"u}rzung der Rotatoren-manschette vorliegt. Dies gilt auch f{\"u}r die posttraumatischen Situationen, wobei als Folge der Voreingriffe, z.B. fehlgeschlagener Osteosynthesen, diese oft nicht mehr intakt waren und zudem ausgedehnte narbige Verwachsungen vorlagen. In diesem Stadium war ein akzeptables funktionelles Ergebnis nur noch durch die Implantation einer inversen TEP zu erzielen.}, subject = {Humeruskopfnekrose}, language = {de} }