@book{Dederichs2023, author = {Dederichs, Sebastian}, title = {Die Expansion des Online-Lebensmitteleinzelhandels in Deutschland: R{\"a}umliche Organisationsstrukturen und Standortanforderungen}, publisher = {W{\"u}rzburg University Press}, address = {W{\"u}rzburg}, isbn = {978-3-95826-212-6}, issn = {2196-5811}, doi = {10.25972/WUP-978-3-95826-213-3}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-306214}, publisher = {W{\"u}rzburg University Press}, pages = {xiii, 170}, year = {2023}, abstract = {Nach ersten, wenig erfolgreichen Entwicklungsimpulsen in den 1990er Jahren ist der Online-Lebensmitteleinzelhandel in Deutschland inzwischen in eine Expansionsphase {\"u}bergegangen, die durch einen Wandel unterschiedlicher Einflussfaktoren beg{\"u}nstigt wurde, so zuletzt beispielsweise durch Rahmenbedingungen der Covid-19-Pandemie. Diese Entwicklung f{\"u}hrt dabei nicht nur zu einer Herausbildung neuer oder transformierter Betriebsformen, sondern treibt auch einen Wandel von r{\"a}umlichen Organisationstrukturen an, der ver{\"a}nderte Standortanforderungen handelnder Akteure mit sich bringt. Diese Arbeit untersucht jene Ver{\"a}nderungen in Bezug auf Logistik, Lagerinfrastruktur und Filialsysteme anhand von ausgew{\"a}hlten Unternehmensbeispielen aus dem erg{\"a}nzenden, reinen sowie kombinierten E-Commerce. Dabei bedient sich die Arbeit einerseits am theoretischen Ansatz der Multi-Level-Perspektive aus dem Blickwinkel der Transitionsforschung, um zu ergr{\"u}nden, warum eine Expansion des Online-Lebensmitteleinzelhandels heute im Gegensatz zu den 1990er Jahren beg{\"u}nstigt wird. Andererseits wird mithilfe eines Methodenmixes aus Sekund{\"a}rdatenanalyse und qualitativer Forschung analysiert, welche Charakteristika die neuen Betriebsformen aufweisen und welche ver{\"a}nderten Anspr{\"u}che diese an die Organisationsstruktur sowie die Standorte von Handelsunternehmen stellen. Dabei kann verdeutlicht werden, dass logistische Abl{\"a}ufe (wie auch der Ort der Waren{\"u}bergabe) heute eine hohe Relevanz f{\"u}r die Charakteristik einer Betriebsform aufweisen und der Online-Lebensmitteleinzelhandel somit zu einer gr{\"o}ßeren Hybridisierung des Lebensmitteleinkaufs - {\"u}berwiegend in urbanen R{\"a}umen - f{\"u}hrt. Dies zeigt zudem, dass bisherige Betriebsformensystematiken nicht mehr ausreichen, um die komplexen Merkmale der neuen Betriebsformen und Vertriebsmodelle hinreichend abzubilden.}, subject = {Lebensmitteleinzelhandel}, language = {de} } @book{Licht1996, author = {Licht, Thomas}, title = {B{\"o}den, Flora und Fauna von Schafkoppeln}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-243851}, publisher = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, pages = {169}, year = {1996}, abstract = {{\"U}ber unterschiedlich lange Zeitr{\"a}ume mit unterschiedlicher Intensit{\"a}t als Schafrotationsweide genutzte ehemalige M{\"a}hwiesen wurden hinsichtlich - physikalischer Bodenparameter als Indikatoren f{\"u}r Verdichtungsvorg{\"a}nge, - vegetationskundlicher Unterschiede in Folge der Schnitt- und Beweidungsregime sowie - den Auswirkungen auf die Heuschrecken-, Laufk{\"a}fer- und Spinnengemeinschaften untersucht. Die allgemeine Beschreibung der B{\"o}den zeigt, daß sich die Fl{\"a}chen hinsichtlich ihrer Bodenbeschaffenheit und N{\"a}hrstoffversorgung nur in engen Grenzen unterscheiden. Lediglich die Kontrollfl{\"a}che hat einen deutlich erh{\"o}hten Feinsandanteil und weniger Ton als die Vergleichsfl{\"a}chen. Zusammenfassend werden die B{\"o}den als hydromorphe, allochthone Aueb{\"o}den beschrieben. Porosit{\"a}t und Permeabilit{\"a}t korrelieren wesentlich st{\"a}rker mit der Bodenart als - wie urspr{\"u}nglich vermutet - mit der Intensit{\"a}t der Beweidung. Bei der direkten Untersuchung einer bislang als M{\"a}hwiese genutzten Fl{\"a}che vor und nach einer Weidesaison konnte eine erh{\"o}hte Verdichtung im Bereich der Mittelporen nachgewiesen werden, die Permeabilit{\"a}t wurde dadurch jedoch nicht nachweisbar beeintr{\"a}chtigt. Frostlockerung und pedobiologische Aktivit{\"a}t außerhalb der Weidezeiten wirken diesem Prozeß entgegen, so daß sich {\"u}ber mehrere Jahre keine zunehmende Verdichtung auf den dauerhaft beweideten Fl{\"a}chen nachweisen l{\"a}ßt. Allerdings f{\"u}hrt die Beweidung zu speziellen Strukturen, wie sie auf reinen M{\"a}hwiesen nicht gefunden werden k{\"o}nnen. Aufgrund der r{\"a}umlich differenzierten Nutzung der Fl{\"a}che durch die Schafe entstehen St{\"o}rstellen beispielsweise an derTr{\"a}nke oder dort, wo die Tiere Nacht f{\"u}r Nacht lagern. Diese St{\"o}rstellen sind bald von Vegetation entbl{\"o}ßt, stark durch den Kot und Urin der Tiere in ihrem Chemismus ver{\"a}ndert und deutlich verdichtet. Vegetationsaufnahmen nach BRAUN-BLJXNQUET und die Auswertung nach den {\"o}kologischen Zeigerwerten belegen die Nutzungsintensivierung durch die Schafrotationsweide. Die Wiesen verarmen an Kenn- und Differentialarten der Glatthafergesellschaften, daf{\"u}r finden sich mehr Ruderalisierungszeiger. Die Artenzahl nimmt kontinuierlich ab, und es erfolgt eine Verschiebung des Artenspektrums zu lichthungrigen D{\"u}ngezeigern mit hohem Regenerationsverm{\"o}gen. Hinzu kommt die Ausbreitung von Weideunkr{\"a}utern vor allem auf Fl{\"a}chen, die nicht regelm{\"a}ßig ausgem{\"a}ht werden. Die Fl{\"a}che "F7" stellt ein {\"U}bergangsstadium von der Wiese zur intensiven Rotationsweide dar, auf der sich vor{\"u}bergehend eine erh{\"o}hte Vielfalt aus Arten der Wiese und Weideunkr{\"a}utern eingestellt hat. Eine gleichgerichtete Vegetationsver{\"a}nderung nach der Umnutzung einer vormaligen zweisch{\"u}rigen M{\"a}hwiese in eine Schafrotationsweide belegt die Annahme, daß die Unterschiede in der Vegetation auf "FK", "F1 ", "F4", "F7" und "F15" nicht standortbedingt, sondern nutzungsbedingt sind. Dies k{\"o}nnte mittels einer Frequenzprozentanalyse auf "F1 " vor und nach einer dreij{\"a}hrigen Schafbeweidung im Vergleich zu der Kontrollfl{\"a}che "FK" belegt werden. Die Heuschreckenfauna wurde mittels lsolationsquadratf{\"a}ngen untersucht, die Erfassung der Laufk{\"a}fer- und Spinnenfauna erfolgte mit Barberfallen. Die h{\"o}chste lndividuendichte der Heuschrecken fand sich auf "FK" gefolgt von "F7". Aussagen zu Diversit{\"a}t und Evenness sowie Arten- und Dominanzidentit{\"a}t sind aufgrund der eingeschr{\"a}nkten Artenzahlen zwischen drei und sechs pro Fl{\"a}che nur unter Vorbehalten m{\"o}glich. Durchweg geringe Diversit{\"a}tswerte sind auf die Artenarmut zur{\"u}ckzuf{\"u}hren, da die Evenness aller Aufnahmen nahe bei 1 liegt. F{\"u}r die Gemeinschaften von "FK" und "F1 " zeigt sich eine große {\"U}bereinstimmung hinsichtlich der Arten- und Dominanzidentit{\"a}t. Eine hohe Anzahl Subadulter in den Barbeffallen der Fr{\"u}hsommerfangperioden auf "F1 " findet keinen Niederschlag in entsprechenden Abundanzen adulter Heuschrecken. Die Beweidung f{\"u}hrt demnach zu erh{\"o}hten Mortalit{\"a}tsraten der Larvalstadien. Das {\"A}hnlichkeitsdendrogramm best{\"a}tigt die große {\"A}hnlichkeit der Dominanzidentit{\"a}ten von "FK" und "F1 ", die Verschmelzungsniveaus f{\"u}r die {\"u}brigen Fl{\"a}chen liegen jedoch auch zwischen 55 und 70\%. Artenzahl und Aktivit{\"a}tsdichte der Laufk{\"a}fergemeinschaften weisen die Kontrollfl{\"a}che als die sowohl arten- als auch individuen{\"a}rmste Fl{\"a}che aus. Dar{\"u}ber hinaus werden dort 83\% aller Individuen von einer Art (Poecilus versicoloi) gestellt. Die h{\"o}chste Diversit{\"a}t findet sich auf "F4"; auf "F7" und "F15" sind die Diversit{\"a}tswerte niedriger, daf{\"u}r aber die Abundanzen wesentlich h{\"o}her. Mit 30 Arten ist "F4" am artenreichsten, w{\"a}hrend die gr{\"o}ßte Aktivit{\"a}tsdichte auf "F7" nachgewiesen werden konnte. {\"A}hnlich den Heuschreckengemeinschaften zeigt sich eine hohe {\"U}bereinstimmung zwischen "FK" und "Fr, die Laufk{\"a}ferz{\"o}nosen der intensiver beweideten Fl{\"a}chen unterscheiden sich in Arten- und Dominanzidentit{\"a}t deutlich von den Z{\"o}nosen dieser Fl{\"a}chen. Die Auswertung der Spinnenf{\"a}nge unterst{\"u}tzt mit leichten Abweichungen die Ergebnisse aus der Analyse der Laufk{\"a}ferf{\"a}nge. "F7" ist die mit Abstand arten- und individuenreichste Fl{\"a}che. Erneut findet sich die niedrigste Aktivit{\"a}tsdichte auf "FK", wenngleich sich diese nur minimal von der auf "F4" unterscheiden. Deutlich zeigt das {\"A}hnlichkeitsdendrogramm zwei Gruppen von Spinnengemeinschaften: die der M{\"a}hwiesen und die der Weiden. W{\"a}hrend die Kontrollfl{\"a}che "FK" und die seit einem Jahr beweidete Fl{\"a}che "F1" durch arme Laufk{\"a}fer- und Spinnengesellschaften gekennzeichnet sind, auf denen wenige Arten extrem hohe Dominanzwerte erreichen, profitieren die genannten Gruppen offensichtlich von der Schafbeweidung. Der Vorteil wird auf den Fl{\"a}chen deutlicher, die nicht perfekt als Rotationsweide genutzt werden. Diverse St{\"o}rstellen und Kleinstrukturen schaffen {\"o}kologische Nischen, die von zus{\"a}tzlichen Arten besetzt werden. Lediglich die Heuschrecken werden durch diese Nutzungsform benachteiligt.}, subject = {Fuldatal}, language = {de} } @phdthesis{Beck2000, author = {Beck, Christoph}, title = {Zirkulationsdynamische Variabilit{\"a}t im Bereich Nordatlantik-Europa seit 1780}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-238451}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, pages = {350}, year = {2000}, abstract = {In der vorliegenden Studie wurden auf der Basis langer mitteleurop{\"a}ischer Zeitreihen der Temperatur und des Niederschlags sowie rekonstruierter monatlicher Bodenluftdruckfelder f{\"u}r den Bereich Nordatlantik-Europa Untersuchungen zur langperiodischen klimatischen und zirkulationsdynamischen Variabilit{\"a}t im Zeitraum 1780-1995 durchgef{\"u}hrt. Der im Rahmen dieser Arbeit betrachtete Zeitraum umfaßt damit neben dem 20. Jahrhundert, das durch eine zunehmende menschliche Einflußnahme auf das Globalklima gekennzeichnet ist, eine historische, bez{\"u}glich ihrer Klimacharakteristik anthropogen nahezu unbeeinflußte Periode. Vor dem Hintergrund der zeitlichen Limitierung bisheriger zirkulationsdynamischer und synoptisch-klimatologischer Forschungsarbeiten auf die letzten etwa 100 Jahre wurden folgende zentrale Zielsetzungen formuliert: - Erfassung und Darstellung der r{\"a}umlich differenzierten, niederfrequenten thermischen und hygrischen Variabilit{\"a}t in Mitteleuropa seit 1780, auf einer m{\"o}glichst umfassenden und hinsichtlich ihres klimatologischen Aussagewertes optimierten Datenbasis. - Untersuchung der korrespondierenden nordatlantisch-europ{\"a}ischen Zirkulationsver{\"a}nderungen und ihrer Relevanz f{\"u}r die zeitlichen Variationen von Temperatur und Niederschlag in Mitteleuropa. - Analyse der zeitlichen Variabilit{\"a}t der Beziehungen zwischen großr{\"a}umiger atmosph{\"a}rischer Zirkulation und regionalem Klima auf multidekadischer Zeitskala. Ein erster wesentlicher Arbeitsschritt umfaßte die {\"U}berpr{\"u}fung der Homogenit{\"a}t der verf{\"u}gbaren - im Rahmen der Arbeit teilweise wesentlich erweiterten - mitteleurop{\"a}ischen Temperatur- und Niederschlagszeitreihen (72 bzw. 62 Stationsreihen) mittels verschiedener absoluter und relativer Homogenit{\"a}tstests. F{\"u}r einen betr{\"a}chtlichen Teil der Zeitreihen wurden signifikante Inhomogenit{\"a}ten diagnostiziert, die unter Verwendung homogener Referenzreihen homogenisiert werden konnten. Um die angestrebte r{\"a}umlich differenzierte Analyse der klimatischen Ver{\"a}nderungen seit 1780 zu erm{\"o}glichen, erfolgten - basierend auf nichthierarchischen Clusteranalysen der Matrizen der paarweisen Korrelationen zwischen allen Temperatur- bzw. Niederschlagsreihen - objektive Regionalisierungen von Temperatur und Niederschlag. F{\"u}r die resultierenden acht thermischen und neun hygrischen Regionen Mitteleuropas wurden regionale Temperatur- und Niederschlagsreihen berechnet, die bez{\"u}glich ihrer langperiodischen Variabilit{\"a}t analysiert wurden. Im Vordergrund standen dabei die Ermittlung der zeitlichen Abfolge thermischer bzw. hygrischer Anomaliephasen seit 1780 sowie der klimatische Vergleich der sog. fr{\"u}hinstrumentellen Periode (1780-1860) mit einer modernen Referenzperiode (1915-1995). Als wesentliches Ergebnis konnte eine gegen{\"u}ber dem Zeitraum 1780-1860 verminderte kontinentale Pr{\"a}gung des mitteleurop{\"a}ischen Klimas - mit w{\"a}rmeren, feuchteren Wintern und k{\"u}hleren Sommern - in diesem Jahrhundert (1915-1995) festgestellt werden. Als Grundlage f{\"u}r die Analyse der korrespondierenden zirkulationsdynamischen Variabilit{\"a}t wurde eine automatische - hauptkomponenten- und clusteranalytische - Klassifikation rekonstruierter monatlicher nordatlantisch-europ{\"a}ischer Bodenluftdruckfelder erarbeitet. Ein zweiter automatischer Klassifikationsalgorithmus wurde in Anlehnung an die Großwettertypenklassifikation nach Hess/Brezowski unter besonderer Ber{\"u}cksichtigung der Str{\"o}mungsverh{\"a}ltnisse {\"u}ber Europa entwickelt. Die aus den Klassifikationsverfahren resultierenden Druckmusterklassen repr{\"a}sentieren wesentliche Zustandsformen der atmosph{\"a}rischen Zirkulation im nordatlantisch-europ{\"a}ischen Bereich. Basierend auf der Untersuchung der zeitlichen Ver{\"a}nderungen der Auftrittsh{\"a}ufigkeiten der verschiedenen Druckmusterklassen konnten die folgenden wesentlichen Aussagen zur zirkulationsdynamischen Variabilit{\"a}t seit 1780 formuliert werden: - Die zeitliche Entwicklung der Auftrittsh{\"a}ufigkeiten der einzelnen Zirkulationstypen und der daraus aggregierten Zirkulationsformen - zonal, gemischt, meridional - zeigt keine deutlichen langzeitlichen Trends, sondern ist von Schwankungen unterschiedlicher Periodenl{\"a}nge und Amplitude gekennzeichnet. - Einige rezent zu beobachtende Ver{\"a}nderungstendenzen (beispielsweise die Zunahme der winterlichen Zonalzirkulation seit den 1970er Jahren) erscheinen bei Betrachtung des 216-j{\"a}hrigen Gesamtzeitraums als nicht außergew{\"o}hnliche Ereignisse im Rahmen langperiodischer (dekadischer bis s{\"a}kularer) zirkulationsdynamischer Variabilit{\"a}t. Aus dem direkten zirkulationsdynamischen Vergleich der beiden Zeitr{\"a}ume 1780-1860 und 1915-1995 ergeben sich folgende saisonal differenzierte Unterschiede: - In den Wintermonaten Dezember und Januar sind in diesem Jahrhundert deutlich gr{\"o}ßere Auftrittsh{\"a}ufigkeiten von Zirkulationstypen mit s{\"u}dwestlicher bis nordwestlicher Richtungsorientierung des Isobarenverlaufs bei gleichzeitig reduzierten H{\"a}ufigkeiten winterkalter meridionaler Druckmuster festzustellen. Zeitliche Ver{\"a}nderungen umgekehrten Vorzeichens manifestieren sich hingegen im Februar. - Bei intrasaisonal variierenden Befunden im Fr{\"u}hjahr {\"u}berwiegt bei saisonaler Betrachtung eine Zunahme meridionaler Str{\"o}mungskonfigurationen auf Kosten der zonalen und vor allem der gemischten Zirkulationsform. - Im Sommer dominiert eine Abnahme der zonalen Zirkulationsform zugunsten meridionaler Zirkulationstypen, die eine Anstr{\"o}mung aus dem n{\"o}rdlichen Richtungssektor implizieren. - F{\"u}r die Herbstmonate September mit November ergeben sich in diesem Jahrhundert vor allem gesteigerte H{\"a}ufigkeiten von Str{\"o}mungskonfigurationen, die die Heranf{\"u}hrung von Luftmassen aus westlichen bis nordwestlichen Richtungen bedingen. - Eine m{\"o}glicherweise grundlegende Modifikation der nordatlantisch-europ{\"a}ischen Zirkulation in diesem Jahrhundert deutet sich bez{\"u}glich des h{\"a}ufigeren Wechsels zwischen stark zonal bzw. meridional gepr{\"a}gten Phasen - vor allem im Winter - an. Mittels eines einfachen empirischen Modellansatzes wurde anschließend analysiert, inwieweit sich die diagnostizierten klimatischen Unterschiede zwischen den beiden Zeitr{\"a}umen 1780-1860 und 1915-1995 aus den festgestellten zeitlichen Ver{\"a}nderungen der Zirkulationsstrukturen ergeben. Es wurde deutlich, daß nur ein Teil der Temperatur- und Niederschlagsver{\"a}nderungen zwischen historischem Zeitraum und diesem Jahrhundert durch differierende Auftrittsh{\"a}ufigkeiten witterungsklimatisch homogener Zirkulationstypen erkl{\"a}rt werden kann. Ein betr{\"a}chtlicher Anteil der klimatischen Unterschiedlichkeiten der beiden Vergleichszeitr{\"a}ume ist offensichtlich auf zeitlich variierende Witterungscharakteristika der einzelnen Str{\"o}mungskonfigurationen („within-type changes" - zirkulationstypinterne Ver{\"a}nderungen) zur{\"u}ckzuf{\"u}hren. Das Ausmaß der typinternen klimatischen Modifikationen konnte durch die Berechnung der in den beiden Vergleichszeitr{\"a}umen ausgebildeten typspezifischen mittleren Temperatur- und Niederschlagsverh{\"a}ltnisse quantifiziert werden. Die Fraktionierung der zirkulationstypspezifischen Temperatur- bzw. Niederschlags{\"a}nderungsbetr{\"a}ge in einen durch variierende Auftrittsh{\"a}ufigkeiten bedingten sowie einen auf typinterne Ver{\"a}nderungen zur{\"u}ckzuf{\"u}hrenden Anteil belegt, daß in allen Jahreszeiten internen klimatischen Modifikationen der Zirkulationstypen mit s{\"u}dwestlicher bis nordwestlicher Isobarenverlaufsrichtung eine gewichtige Rolle bei der Generierung zeitlicher Unterschiede der mitteleurop{\"a}ischen Temperatur- und Niederschlagscharakteristik zukommt. Als Ursache der zirkulationstypinternen Ver{\"a}nderungen konnten zum einen unterschiedliche Ausgestaltungen der typspezifischen Druckmuster im historischen und im rezenten Zeitraum identifiziert werden (beispielsweise zeitlich variierende Druckgradienten bei generell {\"u}bereinstimmenden Str{\"o}mungskonfigurationen), zum anderen deuten sich auf der t{\"a}glichen Zeitskala Ver{\"a}nderungen der Persistenzen einzelner Zirkulationstypen an. Diese zirkulationsdynamischen Modifikationen stellen aber nicht in allen F{\"a}llen einen hinreichenden Erkl{\"a}rungsansatz f{\"u}r die diagnostizierten „within-type changes" dar, so daß zus{\"a}tzlich andere verursachende Faktorenkomplexe in Betracht gezogen werden m{\"u}ssen (beispielsweise modifizierte thermische und hygrische Luftmasseneigenschaften aufgrund ver{\"a}nderter Energiefl{\"u}sse zwischen Ozean und Atmosph{\"a}re). Mit Blick auf diese Resultate wurden die Beziehungen zwischen großr{\"a}umiger Zirkulation und regionalem bodennahem Klima mittels kanonischer Korrelationsanalysen monatlicher Bodenluftdruckfelder und regionaler mitteleurop{\"a}ischer Temperatur- und Niederschlagszeitreihen detaillierter hinsichtlich ihrer zeitlichen Variabilit{\"a}t untersucht. Die wesentlichen Ergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen: - In allen Jahreszeiten zeigen sich im Zeitraum 1780-1995 ausgepr{\"a}gte zeitliche Schwankungen des statistisch beschreibbaren Zusammenhangs zwischen großr{\"a}umiger atmosph{\"a}rischer Zirkulation und regionalem Klima (Temperatur und Niederschlag in Mitteleuropa). - Ein Vergleich der beiden Perioden 1780-1860 und 1915-1995 hinsichtlich der Kopplungsmechanismen zwischen Bodenluftdruckverteilung und Klima ergibt teilweise hochsignifikante Unterschiede. - Die Modellierung von Temperatur und Niederschlag in Mitteleuropa aus monatlichen Druckfeldern jeweils einem der Zeitabschnitte 1780-1860 und 1915-1995 unter Verwendung der im jeweils anderen Zeitraum etablierten statistischen Zusammenh{\"a}nge erbringt nur in einem Fall (Januartemperaturen) befriedigende {\"U}bereinstimmungen zwischen den modellierten und beobachteten Klimaverh{\"a}ltnissen. Die in dieser Arbeit vorgestellten Untersuchungsergebnisse lassen die Schlußfolgerung zu, daß sich die im 20. Jahrhundert zu verzeichnenden Zirkulationsver{\"a}nderungen im nordatlantisch-europ{\"a}ischen Sektor bislang noch in das Spektrum nat{\"u}rlicher zirkulationsdynamischer Variabilit{\"a}t einf{\"u}gen. Diese Aussage stellt aber weder die wahrscheinliche Mitwirkung des anthropogen verst{\"a}rkten Treibhauseffekts an den in diesem Jahrhundert beobachteten Zirkulationsdynamischen Entwicklungen im euro-atlantischen Bereich in Frage, noch kann sie als Argument f{\"u}r die Aufschiebung notwendiger klimapolitischer Entscheidungen oder f{\"u}r die verz{\"o}gerte Entwicklung und Umsetzung von Handlungsstrategien zur wirksamen Reduzierung klimawirksamer Treibhausgasemissionen aufgefaßt werden.}, subject = {Europa}, language = {de} } @phdthesis{Blaettler1995, author = {Bl{\"a}ttler, Regine}, title = {Rezente fluviale Morphodynamik im Stubaital, Tirol}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-239248}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {1995}, abstract = {Andauernde Starkniederschl{\"a}ge f{\"u}hrten 1987 in zahlreichen Alpent{\"a}lem zu schweren Hochwasser- und Murkatastrophen. Auch das von der Ruetz entw{\"a}sserte Tiroler Stubaital s{\"u}dwestlich Innsbruck z{\"a}hlte zu den betroffenen T{\"a}lern. Im Abstand von nur sechs Wochen verursachten hier zwei Hochwasserereignisse {\"a}hnlichen Ausmaßes schwere Verw{\"u}stungen und Landschaftssch{\"a}den. Die Auswirkungen beider Hochw{\"a}sser bildeten die Ansatzpunkte der als Teilprojekt Stubai von Mitte 1988 bis Ende 1991 im Stubaital und einem seiner Seitent{\"a}ler laufenden Forschungsarbeit. Das Hauptinteresse galt dabei, nach Abschluß einer ausf{\"u}hrlichen Schadenskartierung und Photodokumentation, den Ursachen, Zusammenh{\"a}ngen und Auswirkungen einzelner morphodynamisch wirksamer Prozesse. Verschiedene Felduntersuchungen in einem Seitental des Stubaitales gaben hinsichtlich des Zusammenspiels von Abfluß, Niederschlag, Hangabtrag und Vegetation Aufschluß dar{\"u}ber, wann, wie und in welchem Zeitraum einzelne morphodynamisch wirksame Prozesse im Bachbett bzw. im Kontaktbereich Hang/Bach ablaufen. Um Aussagen dar{\"u}ber machen zu k{\"o}nnen, inwieweit das Hochwassersedimentationsverhalten der Ruetz innerhalb der letzten Jahrhunderte klimatisch beeinflußt wurde, und ob die touristische Erschließung des hinteren Stubaitales das Hochwasserabflußgeschehen der Ruetz in Bezug auf H{\"a}ufigkeit und Intensit{\"a}t in den letzten Jahren erkennbar beeinflußte, wurden im Auebereich der Ruetz mehrere Schlitzsonden- und Kernbohrungen abgeteuft. Die Auswertung der Bohrkeme und verschiedene Laboranalysen des gewonnenen Probenmaterials gaben einerseits Auskunft {\"u}ber Zusammensetzung, M{\"a}chtigkeit und Herkunft einzelner Hochwasserablagerungen, andererseits konnten anhand dieser Aussagen das fr{\"u}here Akkumulationsverhalten und verschiedene Laufverlagerungen der Ruetz f{\"u}r diesen Auebereich rekonstruiert werden. Ebenso konnte der direkte Einfluß des Menschen auf das Hochwassersed imentationsgeschehen und somit die anthropogene Beeinflussung der Hochflut-/Auedynamik bereits f{\"u}r historische Zeit festgestellt und belegt werden.}, subject = {Stubai}, language = {de} }