@phdthesis{Chikezie2017, author = {Chikezie, Aloysius Cheta}, title = {THE VALUE OF WORK IN NIGERIA with Reference to Laborem Exercens}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-147592}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2017}, abstract = {Work is seen by many thinkers as the fundamental dimension of man`s existence on earth. Through work, he provides his basic necessities on earth and co-operate with God in the work of creation. He received this mandate to work from the very beginning of creation by God. In carrying out this mandate, man every human being reflects the very action of the creator of the Universe. God worked and intended that man who is created in His image and likeness continues the work of creation by working. Even though Man suffers and sweats through work and yet, in spite of all this toil-perhaps in a sense because of it - work is a good thing for man. It is not only good in the sense that it is useful or something to enjoy; it is also good as being something worthy, that is to say something that corresponds to man's dignity that expresses this dignity and increases it. This project examines man as a creature called to work and born into work. It is true that through work, man provides himself and his family with the basic necessities of life and everyday needs for the reason he charges wages for his sweat. Work goes beyond and should exceed the boundaries of the material benefit that comes out of it to the satisfaction and fulfilment for the very purpose we should work. The modern society has attached so much importance to money and material possession, the question then is how do we go along working in the spirit of improvement and renewal of the earth? The modern man understands work only as a means of making his daily bread. For this reason, he engages himself in an occupation that he has little or no interest in. He ends up quarrelling everyday with the people that he or she is supposed to serve through work. The result is low work output and waste of talents and the society loses an opportunity for improvement as every creature is supposed to contribute uniquely. A good example is Nigeria, Africa's most populous nation with a population estimate of about over 170,000,000 people and the sixth Oil producing Nation.}, subject = {Nigeria}, language = {en} } @phdthesis{Medynska2015, author = {Medynska, Thomas}, title = {Metaphorik in der ministeriellen Fragestunde in Parlamenten des Commonwealth of Nations - eine kontrastive Analyse unter spezieller Ber{\"u}cksichtigung von pragmatischen und interkulturellen Gesichtspunkten}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-112089}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2015}, abstract = {In demokratischen Regierungssystemen sind die Minister als Agenten der exekutiven Staatsgewalt gegen{\"u}ber dem Parlament f{\"u}r ihre Handlungen verantwortlich. Die ministerielle Fragestunde ist hierbei ein gewichtiges Kontollinstrument und Gegenstand der vorliegenden kontrastiven Metaphernanalyse unter spezieller Ber{\"u}cksichtigung von pragmatischen und kulturellen Gesichtspunkten. Neben einer Diskussion und Kontextualisierung kognitiver Metapherntheorien wird vor allem im Rahmen einer Korpusanalyse festgestellt, welche Quelldom{\"a}nen in diesem Diskursgenre quantitativ am h{\"a}ufigsten und qualitativ am bedeutsamsten f{\"u}r das zum Zeitpunkt der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise relevante Makrotopik der Wirtschaftsrezession auftreten; außerdem welche interkulturellen Variationen und Konventionali{\"a}ten in den konzeptuellen Metaphern bestehen.}, subject = {Englisch}, language = {de} } @phdthesis{Leipold2015, author = {Leipold, Winfried}, title = {Der deutsch-franz{\"o}sische Krieg von 1870/71. Die Konfrontation zweier Kulturen im Spiegelbild von Zeitzeugen und Zeitzeugnissen}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-125434}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2015}, abstract = {Der Fokus dieser Studie liegt auf dem punktuellen Ausleuchten themenrelevanter Aspekte des deutsch-franz{\"o}sischen Krieges von 1870/71. Somit ist die Einhaltung einer chronologischen Abfolge der Kriegsgenese, wie sie g{\"a}ngigen Publikationen zu eigen ist, nicht gegeben. Es sollen vielmehr der Einfluss und die Bedeutung jener kulturell-mentaler und soziomorpher Prozesse recherchiert werden, die sich auf den Fortgang »dieses von vornherein verlorenen Krieges« (»une guerre perdue d'avance«) beziehen und welche in der traditionellen Kriegsliteratur kaum gewichtet bzw. nur marginal gestreift werden. Die Arbeit wird dokumentiert durch eine Vielzahl von Quellen aus der Feder zeitgen{\"o}ssischer Kriegsteilnehmer, Historiker, Politiker und Literaten, von Theodor Fontane bis L{\´e}on Gambetta, von Baron de la Belle-Croix bis Napoleon III., von Hans v. Kretschman bis Alfred Duquet, von Karl Tanera bis General Chancy. Zudem konnten in die Arbeit zus{\"a}tzlich Analysen und Erkenntnisse gegenw{\"a}rtiger Historiker und Milit{\"a}rs mit einbezogen werden, welche, unisono und in aller Offenheit, die eigentlichen Gr{\"u}nde der franz{\"o}sischen Niederlage von 1870/71 darlegen. Des Weiteren wird sichtbar, weshalb die franz{\"o}sische Nation nicht f{\"a}hig und willens war, vom Elfenbeinturm ihrer Selbst{\"u}bersch{\"a}tzung in die Niederungen der Realit{\"a}t hinabzusteigen. Hier seien Autoren wie Audouin-Rouzeau, Henninger, Battesti, Fr{\`e}rejean, David, Guelton, Serman, Bern{\`e}de oder Dreyfus genannt. Letztendlich runden Besuche des Verfassers an den Kriegsschaupl{\"a}tzen sowie Gespr{\"a}che mit Menschen aus der Region das Bild des Kriegsgeschehens ab, wobei deren Rekurs auf tradierte Erinnerungen an diesen nahezu 150 Jahre zur{\"u}ckliegenden Krieg in Erstaunen versetzt. Neben der Gliederung in Kapitel ist diese Arbeit in 4 {\"u}bergeordnete Themengebiete eingeteilt: Der erste, gr{\"o}ßte Teil (Kapitel 1-22) behandelt das Kriegsgeschehen im Allgemeinen, w{\"a}hrend sich der zweite Teil (Kapitel 23-24) explizit der Rolle der zeitgen{\"o}ssischen Medien und der dritte Teil (Kapitel 25-27) der Resonanz des Kriegs in der zeitgen{\"o}ssischen Literatur widmen. Der vierte Teil ist als separater Abbildungsteil konzipiert, der die vorherigen Teile erg{\"a}nzt.}, subject = {Rezeption}, language = {de} } @phdthesis{Deppisch2015, author = {Deppisch, Aaron}, title = {Die Religion in den Werken von Jean Bodin und Michel de Montaigne. Ein Vergleich}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-120412}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2015}, abstract = {Das Leben der beiden Autoren Jean Bodin und Michel de Montaigne wurde von den blutigen Auseinandersetzungen der franz{\"o}sischen Religionskriege gepr{\"a}gt. Aus diesem Grund besitzt die Religon in ihren Werken eine herausgehobene Stellung. In "Les six livres de la R{\´e}publique" von Jean Bodin gr{\"u}ndet dieser sein Prinzip der Souver{\"a}nit{\"a}t auf die Religion. Diese gibt also die Grundregeln des menschlichen Zusammenlebens vor. In seinem Religionsgespr{\"a}ch "Colloqium Heptaplomeres" vertieft Bodin diese Gedanken und entwickelt ein Toleranzkonzept, das die M{\"o}glichkeit des Zusammenlebens verschiedener Religionen in einem Staat vorsieht. Die Religion ist bei Jean Bodin also vor allem ein Instrument, um die Gesellschaft zu organisieren. Michel de Montaigne betrachtet in seinen "Essais" die Religion weit kritischer. F{\"u}r ihn ist sie eine Instanz, die die Menschen trennt anstatt sie zu vereinen. Er warnt vor ihren zerst{\"o}rerischen Folgen. Gleichwohl entwickelt Montaigne ein Toleranzkonzept, das auf seiner Grund{\"u}berzeugung der Gewaltfreiheit beruht. Es zeigt sich, dass beide Autoren die Religion und ihre N{\"u}tzlichkeit f{\"u}r die Gesellschaft unter verschiedenen Blickwinkeln betrachten.}, subject = {Bodin, Jean}, language = {de} } @phdthesis{Shanneik2009, author = {Shanneik, Yafa}, title = {'Weder vom Osten noch vom Westen': Intermediacy in ausgew{\"a}hlten Werken deutsch- und englischsprachiger Literatur von Autorinnen und Autoren arabischer Abstammung}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-37403}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2009}, abstract = {Diese Dissertationsarbeit konzentriert sich in ihrer Untersuchung auf englischsprachige Romane, die von zeitgen{\"o}ssischen Autorinnen arabischer Herkunft verfasst worden sind, und stellt sie in den Kontext postkolonialer und feministischer Literatur. Ahdaf Soueifs Roman In the Eye of the Sun (1992), Fadia Faqirs Roman Pillars of Salt (1997) und Leila Aboulelas zwei Romane The Translator (1999) und Minaret (2005) sind Gegenstand der Untersuchung. Zum Vergleich werden auch zwei deutschsprachige Romane von Autoren arabischer Herkunft miteinbezogen: Jusuf Naoums Nura. Eine Libanesin in Deutschland (1996) und Rafik Schamis Die dunkle Seite der Liebe (2004). Obwohl der Grad kolonialer Herrschaft Großbritanniens im arabischen Nahen Osten nicht so stark ausgepr{\"a}gt war wie in den ehemaligen Kolonien, die nun Mitglieder des Commonwealth sind, und deswegen die untersuchten Romane nicht als Widerstandsliteratur wie viele andere Beispiele postkolonialer Literatur charakterisiert werden k{\"o}nnen, sind die Suche nach und Konstruktion von kulturellen Identit{\"a}ten wichtiger Bestandteil der untersuchten Romane. Diese Literatur kann als Beispiel eines neuen Forschungsgebietes innerhalb des weiten Spektrums postkolonialer Literatur angef{\"u}hrt werden, die sich mit den Erfahrungen von Angeh{\"o}rigen ehemaliger britischer Kolonien befasst, die niemals Teil des Commonwealth waren. Als analytisches Hilfsmittel wird in der Arbeit der Begriff intermediacy verwendet, wie er von der amerikanischen Feministin und Ethnologin Sherry Ortner in ihrem grundlegenden Artikel zur Sexualisierung der Natur/Kultur Dichotomie definiert wird. Intermediacy wird als Zustand des Dazwischenseins verstanden, in dem klare geschlechtliche, kulturelle, ethnische und nationale Identit{\"a}tsabgrenzungen dekonstruiert werden. Dieser Begriff ist besonders n{\"u}tzlich, die Konstruktion von literarischen Subjekten in den untersuchten Romanen zu verstehen, deren Protagonisten zwischen verschiedenen Kulturen, geographischen R{\"a}umen und Konstruktionen von geschlechtlichen und kulturellen Identit{\"a}ten oszillieren. Gesellschaften des arabischen Nahen Ostens werden dargestellt, in denen traditionelle Geschlechterrollenverst{\"a}ndnisse durch den Einfluss von Kolonialismus, Modernisierung und Globalisierung unterwandert worden sind. Die Protagonisten erscheinen verwirrt {\"u}ber ihre gesellschaftlichen Rollen, die zum großen Teil von traditionellen Werten bestimmt werden aber zugleich auch aufgrund verschiedener interner und externer Faktoren ausgeh{\"o}hlt worden sind. Die Untersuchung wendet den Begriff intermediacy nicht nur im Bezug auf gender an, wie es Ortner tut, sondern auch auf die Fluidit{\"a}t kultureller Identit{\"a}ten in einer globalisierten und postkolonialen Welt. Die untersuchten Romane portr{\"a}tieren Individuen, die nach verl{\"a}sslichen Markierungen ihrer kulturellen Identit{\"a}ten suchen, wie z.B. in Form einer transnationalen und transkulturellen islamischen Identit{\"a}tsstiftung, und zugleich das Scheitern dieser Sinnstiftungen erfahren m{\"u}ssen. Somit stellt diese Arbeit die behandelten Romane nicht nur in den Themenkomplex der Identit{\"a}tskonstruktionen postkolonialer Literatur, sondern setzt sie auch mit der allgemeinen Dekonstruktion des Subjekts in postmodernen Romanen in Verbindung.}, subject = {Postkoloniale Literatur}, language = {de} } @phdthesis{Himmel2021, author = {Himmel, Marie-Christin}, title = {Phonetic and phonological variability in the L1 and L2 of late bilinguals: The case of /r/ and /l/}, doi = {10.25972/OPUS-23933}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-239335}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2021}, abstract = {A large body of research has shown that a late bilingual's L1 and L2 phonetic categories influence each other, yielding deviations from monolingual norms in the phonetics of both languages. Existing models of L2 sound acquisition (e.g., the Speech Learning Model; Flege, 1995, 2007) predict unified phonetic spaces which accommodate both L1 and L2 sound categories. Such connections between an L1 and an L2 are believed to lead to persistent non-nativelikeness in the L2, but also to divergence from the monolingual norm in the L1, as shown in numerous studies (e.g., Bergmann et al., 2016). In this dissertation, I focus on the differences in the sound patterns of a bilingual's languages which do not only emerge in the precise phonetic realizations of L1 sounds but also in language-specific distributional patterns that determine the realization of these sound categories in different phonetic contexts. Previous work in L1 attrition is limited to a small set of phonetic properties (especially VOT, e.g., Flege, 1987), variables beyond L2 transfer which are known to give rise to variable realizations have been neglected. Thus, little is known as to whether bilinguals' realizations of an L1 sound category in different phonetic contexts (e.g., position within a syllable) are subject to change in L1 attrition, and whether such changes arise due to long-term exposure to different distributional patterns of an equivalent L2 category. In this dissertation I address these gaps by exploring L1 attrition in the distributional and phonetic characteristics of liquids to shed light on the contribution of the L2 and the role of general phonetic and phonological variables to the processes that drive change in an L1. I investigate changes to phonetic properties and distributional patterns of rhoticity and /l/-allophony in the L1 of American-German late bilinguals, a language constellation which offers an instructive test case to investigate the causes of L1 attrition as well as the source from which changes due to L1 attrition emerge. Furthermore, changes to liquids can also shed light on the processes which drive sound change, gradience and variability due to various positional and phonetic factors (e.g., preceding vowel, syllable structure) in liquids across many native varieties of English. In particular, I explore the variable realization and distributional patterns of two sounds known to be subject to a considerable degree of gradience and variability, namely English /r/ and /l/, in American English-German late bilinguals. To that end, I present the results of a production study of 12 L2-dominant American English-German late bilinguals as well as a monolingual control group for each language. The speakers performed a variety of production tasks which were aimed to elicit the realization of (non)-rhoticity and /l/-(non-)allophony in both languages of the late bilinguals, English and German which were analyzed auditorily (/r/ only) and acoustically (/r/ and /l/). Although L1 attrition of rhotics and laterals has been investigated previously (e.g., de Leeuw, 2008; Ulbrich \& Ordin, 2014), the effect of contextual variables on L1 attrition and whether such variables also shape L1 attrition remains unexplored. The results of the auditory analyses of postvocalic /r/ revealed that the late bilinguals showed non-convergence with monolingual (non-)rhoticity in both of their languages by vocalizing postvocalic /r/ more frequently in their L1 (English) and failing to entirely suppress rhoticity in their L2 (German) leading up to a higher degree of rhoticity in their L2. While the loss of rhoticity in the bilingual's English was distributed along a spectrum of contextual constraints (e.g., type of pre-rhotic vowel and morpho-phonological environment) known to affect rhoticity in other English varieties, the non-targetlike productions of non-rhoticity (i.e., non-vocalized postvocalic /r/) in their L2, German, were not sensitive to the same contextual constraints. The acoustic analyses of the bilinguals' rhotic productions in English and German differed from the monolinguals in the acoustic correlates of rhoticity in pre-rhotic vowels where they showed reduced anticipatory F3-lowering (i.e., less /r/-colored vowels). I take my results to indicate that the bilinguals operate in two separate phonological grammars which approximate the respective L1 norm but show an increase of variability along constraints already present in each grammar. In contrast, the bilinguals' phonetic system seem shared between the two grammars. This leads to persistent L1-L2-interactions as the two grammars operate within the same phonetic space. Thus, the changes in L1 attrition are induced but not governed by the L2: Change to the L1 reflects constraints underlying the L1 as well as more general laws of phonetics and universal trajectories of language change. The lateral results revealed that just like in postvocalic /r/, the bilinguals showed non-convergence with the monolingual norm regarding the velarization of coda /l/ in both their languages. The changes to English laterals were sensitive to their positional context and more substantial for word-initial laterals than word-final laterals. Similarly, their German laterals were non-convergent with the monolinguals in two ways. Firstly, the bilinguals differed with regard to the acoustic specifications of their laterals, and secondly, the bilinguals failed to suppress the lateral allophony from their L1, leading to a non-targetlike allophonic pattern in their L2 laterals. I interpret the lateral results to lack evidence that the L1 allophonic rule was affected by the presence of an L2; nevertheless, L1 change emerged in the phonetic specifications of laterals. Furthermore, the bilinguals did not establish a nativelike allophonic pattern in their L2, leading to non-convergence in the allophonic distribution as well as the phonetic realization of German laterals. In this way, this dissertation provides evidence for L1 attrition in the distributional and the phonetic properties of liquids in the L1 of late bilinguals. In particular, the study presented in this dissertation provides evidence that L1 attrition is induced by the presence of a similar sound pattern in the L2. The pathway of attrition follows constraints not only underlyingly present in the L1 but also part of the universal laws of phonetics known to shape sound change. To explain these results, I draw from existing constraint grammars in phonological theory (such as Optimality Theory and Harmonic Grammar) to develop my Dynamic Constraints approach which allows the effects of external variables (e.g., L2 acquisition and its effect on the mind), and internal variables such as an increased likelihood of variability due to articulatory differences can be modeled using scaling factors which can interact with each other, the noise within the grammars, and the constraint weight itself. In this way, the model links previous findings on L1 attrition and its connections to diachronic and synchronic variability, offering insights into the links between the individual languages in a bilingual's mind.}, subject = {Zweisprachigkeit}, language = {en} } @phdthesis{DomeneMoreno2021, author = {Domene Moreno, Christina}, title = {Beyond transfer? The acquisition of an L3 phonology by Turkish-German bilinguals}, doi = {10.25972/OPUS-23141}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-231411}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2021}, abstract = {Der Erwerb des phonologischen Systems einer Drittsprache wurde bisher vor allem vor dem Hintergrund zweier Fragen betrachtet: (a) Welche Sprache oder Sprachen werden in die Zielsprache transferiert und (b) welche Rolle spielen inner- und außersprachliche Faktoren dabei? Hier sind grunds{\"a}tzlich drei Szenarien denkbar, welche sich auch in den im Forschungsfeld vorherrschenden theoretischen Ans{\"a}tzen wiederfinden. Bei einem bilingualen Sprecher, also einem Sprecher mit zwei Hintergrundsprachen, ist erstens der ausschließliche Transfer einer der Hintergrundsprachen m{\"o}glich, wobei f{\"u}r die Vorhersage der Sprache, die am wahrscheinlichsten transferiert wird, verschiedene Parameter vorgeschlagen wurden, wie beispielsweise das typologische Verh{\"a}ltnis der Hintergrund- und Zielsprachen untereinander oder der Status einer der beiden Hintergrundsprachen als Erst- bzw. Zweitsprache. Weiterhin ist Transfer aus beiden Sprachen denkbar, bei dem ausschließlich „n{\"u}tzliche", das heißt den Zielspracherwerb unterst{\"u}tzende Strukturen transferiert werden. Drittens kann gemischter Transfer, also der Transfer verschiedener Strukturen, aus beiden Hintergrundsprachen angenommen werden, der allerdings nicht unbedingt positiv ist, sondern stattdessen von vielf{\"a}ltigen Faktoren konditioniert wird. In anderen Worten wird hier die M{\"o}glichkeit angenommen, Strukturen aus beiden Hintergrundsprachen in die Zielsprache zu transferieren. Dieser letzte Ansatz entspricht am besten den bisherigen Forschungsergebnissen des Felds: W{\"a}hrend sich bei Betrachtung verschiedener Sprachkombinationen und verschiedener (und verschiedenartiger) phonologischer Strukturen f{\"u}r sich genommen kein einheitliches Muster erkennen l{\"a}sst, wird deutlich, dass gemischter Transfer m{\"o}glich ist - dies kommt vor allem bei Studien zu graduellen phonetischen Ph{\"a}nomenen wie konkreter Vokalqualit{\"a}t oder Voice Onset Time zum Ausdruck. Bisherige Studien haben sich auf einzelne phonologische oder phonetische Ph{\"a}nomene beschr{\"a}nkt, anhand derer die entsprechenden Ans{\"a}tze {\"u}berpr{\"u}ft wurden. Bisher gibt es keine systematischen Untersuchungen mehrerer verschiedener Ph{\"a}nomene an denselben Sprechern. Da allerdings davon ausgegangen werden kann, dass phonologische Ph{\"a}nomene unterschiedliche strukturelle Eigenschaften haben, ist genau dies n{\"o}tig. Um also die Mechanismen des gleichzeitigen Transfers mehrerer Sprachen auf eine Zielsprache, und somit auch die Interaktion der Hintergrundsprachen in Multilingualen besser zu verstehen, m{\"u}ssen mehrere phonologische Strukturen an denselben Sprechergruppen und mit denselben Methoden untersucht werden. Diese Forschungsl{\"u}cke will die vorliegende Arbeit schließen. Hierf{\"u}r wurde der Erwerb des Lautsystems der Drittsprache Englisch durch t{\"u}rkisch-deutsch bilinguale Lerner untersucht. Es wurden phonologische Strukturen des Englischen zur Untersuchung ausgew{\"a}hlt, die entweder im Deutschen (aber nicht im T{\"u}rkischen), im T{\"u}rkischen (aber nicht im Deutschen), oder in keiner der beiden Hintergrundsprachen vorkommen. Diese Unterteilung sollte dazu dienen den potentiellen Einfluss der jeweiligen Hintergrundsprache auf die Zielsprache identifizieren zu k{\"o}nnen. In zwei Studien wurden jeweils die Perzeption und die Produktion der obengenannten Strukturen an t{\"u}rkisch-deutsch Bilingualen sowie an einer monolingual deutschen Kontrollgruppe getestet. Studie 1 testete junge Lerner des Englischen in den ersten Lernjahren, w{\"a}hrend Studie 2 Studierende der Englischen Sprach- und Literaturwissenschaft testete. Zus{\"a}tzlich wurden extralinguistische Faktoren und biographische Details erhoben. In den beiden Studien sollte beantwortet werden, ob sich bilinguale und monolinguale Testpersonen in der Perzeption und/oder der Produktion der Zielstrukturen unterscheiden, ob diese Unterschiede durch Transfer aus den Hintergrundsprachen zu erkl{\"a}ren sind und, falls dies nicht durchgehend der Fall ist, welche anderen strukturellen oder extralinguistischen Faktoren herangezogen werden k{\"o}nnen, um die Ergebnisse zu erkl{\"a}ren. Zudem sollte gepr{\"u}ft werden, inwieweit Perzeption und Produktion zusammenh{\"a}ngen und welchen Effekt fortschreitender Spracherwerb hat. Die Ergebnisse der beiden Studien dieser Arbeit best{\"a}tigen die Vermutung, die anhand der Kombination aus verschiedenen vorausgehenden Studien getroffen wurden: Transfer findet ausgehend von beiden Hintergrundsprachen statt, er kann positiv und negativ sein, und er wird von strukturellen Faktoren konditioniert. So zeigte sich im Vergleich ein deutlicher Einfluss - sowohl positiv wie auch negativ - des T{\"u}rkischen auf die Perzeption und Produktion des Englischen bei den bilingualen Sprechern, aber ebenso ein Einfluss des Deutschen. Weiterhin konnte der gleichzeitige Einfluss beider Hintergrundsprachen auf einzelne Strukturen belegt werden. Perzeption und Produktion stehen bei keiner der Sprechergruppen in einer direkten Korrelation, allerdings kann anhand der Ergebnisse Perzeption als einer der Faktoren angenommen werden, der einen Einfluss auf die Produktion der zielsprachlichen Struktur hat. Als weitere Faktoren konnten der Grad der Markiertheit der Struktur, ihre artikulatorische Komplexit{\"a}t sowie das Fehlen eines artikulatorischen Ankers identifiziert werden. Eine Verschiebung der Transferquellen fand zwischen den beiden Studien, also bedingt durch fortgeschrittenen Erwerb, nicht statt. Es konnte allerdings gezeigt werden, dass Nachteile, die aufgrund der Hintergrundsprachen den Sprechergruppen entstanden, in der {\"a}lteren Gruppe h{\"a}ufig ausgeglichen werden konnten. Die Erkl{\"a}rungsans{\"a}tze f{\"u}r das Autreten von CLI-Effekten waren abh{\"a}ngig von den Eigenschaften der einzelnen abgepr{\"u}ften Strukturen und konnten nicht systematisch verallgemeinert werden. Dies best{\"a}tigte die wenig einheitlichen Einzelergebnisse vorhergehender Studien f{\"u}r die Perzeption und Produktion mehrerer verschiedener phonologischer Strukturen durch dieselben Sprechergruppen. So konnten methodische oder gruppeninterne Gr{\"u}nde f{\"u}r die sich widersprechenden Ergebnisse erstmals ausgeschlossen werden. Im vorletzten Kapitel dieser Arbeit werden darauf aufbauend alternative Gr{\"u}nde f{\"u}r die Ergebnisse erarbeitet. Hierf{\"u}r wird das Konzept des komplexen verschachtelten (complex interlaced) eingef{\"u}hrt, das chaostheoretische Ans{\"a}tze mit der Annahme einer hierarchischen Bit-Struktur verbindet. Die vorliegende Arbeit tr{\"a}gt zu aktuellen Debatten im Bereich der Drittsprachforschung insofern bei, als dass sie als erste mehrere phonologische „Einheiten" (bits), also Phoneme, Allophone, Prozesse etc., an den gleichen Sprechern testet. Dadurch wurde deutlich, dass die konkrete Struktur phonologischer Systeme in den Mittelpunkt der Forschung zum Drittspracherwerb r{\"u}cken muss, damit vorhandene Muster erkennbar werden k{\"o}nnen. Zudem wird vorgeschlagen, verst{\"a}rkt auf Forschungsergebnisse und Theorien aus anderen Bereichen, wie beispielsweise dem Sprachwandel, der Variet{\"a}tenlinguistik und der Kontaktlinguistik zur{\"u}ckzugreifen, um letztendlich Forschung am Drittspracherwerb f{\"u}r den theoretischen Erkenntnisgewinn nutzbar zu machen.}, subject = {Englisch}, language = {en} } @phdthesis{Schaub2012, author = {Schaub, Kerstin}, title = {As Written in the Flesh. The Human Body as Medium of Cultural Identity and Memory in Fiction from New Zealand}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-78336}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2012}, abstract = {This dissertation focuses on selected novels written by contemporary indigenous authors from Aotearoa/New Zealand and examines the fictional imagination of the human body as a medium of cultural identity and memory. The novels discussed are Keri Hulme's »The Bone People« (1984), »Nights in the Gardens of Spain« (1995) and »The Uncle's Story« (2000) by Witi Ihimaera as well as James George's »Hummingbird« (2003). In order to further decolonisation processes and to come to terms with the colonial past and the complexity of present realities, the fictional works position the human body as an active entity in the negotiation of specific cultural epistemologies. This project explores the narrative translation of corporeality that is used to locate alternative concepts of identity and cultural memory. Taking into account indigenous perspectives, this thesis makes use of the current theoretical approaches presented by pragmatism and affect theory in order to analyse the investment of the novels in feeling and the reciprocal relationship between text and corporeality depicted by the narratives. On the one hand, the novels aim to undermine oppressive and marginalising categories by placing particular emphasis on »sensuous gaps« in the text. On the other hand, the narratives intend to construct alternative identities and evoke specific aspects of indigenous histories and knowledge by imagining the human body in terms of »sensuous inscription«. The novels portray individuals who act from a place in-between different cultures, and articulate a desire to dissolve polarities and emphasise individual and cultural transformation as a formative element in the creation of complex identities and new perspectives.}, subject = {Postkoloniale Literatur}, language = {en} } @phdthesis{MerkCarinci2020, author = {Merk-Carinci, Dorothea}, title = {Bilder der Anderen. Kritische Diskursanalyse der westdeutschen und britischen Presseberichterstattung zur Zeit der zweiten Berlin-Krise (1958-62)}, edition = {1. Auflage}, publisher = {W{\"u}rzburg University Press}, address = {W{\"u}rzburg}, isbn = {978-3-95826-134-1}, doi = {10.25972/WUP-978-3-95826-135-8}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-192105}, school = {W{\"u}rzburg University Press}, pages = {XX, 615}, year = {2020}, abstract = {1. Kapitel: Einleitung Das Kapitel der Einleitung erl{\"a}utert die Zielsetzung und Fragestellung dieser Arbeit unter Angabe der verwendeten Prim{\"a}rquellen, zu denen die Zeitungsartikel, Archivdokumente, die Transkriptionen der qualitativen Interviews geh{\"o}ren sowie den aktuellen Forschungsstand. Ziel dieser Arbeit ist es zum einen, auf inhaltlicher Ebene die Auto- und Heterobilder sowie Stereotype in der westdeutschen und britischen {\"u}berregionalen Presse herauszuarbeiten und diese vor dem Hintergrund des außenpolitischen bilateralen Verh{\"a}ltnisses zu interpretieren. Zum anderen sollen jene Eigen- und Fremdbilder strukturell in die Argumentationen der jeweils nationalen Pressetexte eingeordnet werden und auf ihre Funktion hin {\"u}berpr{\"u}ft werden. In der vorliegenden Dissertation wird angenommen, dass Stereotype und Bilder „des Anderen" gezielt in die Argumentationen der nationalen Pressetexte eingebettet sind und dort argumentative Funktionen erf{\"u}llen, wie etwa die Verst{\"a}rkung eines Arguments oder die Herstellung von Plausibilit{\"a}t, Interpretation und Einordnung eines Ereignisses oder dessen gesellschaftliche Legitimation. Daher verbindet diese Arbeit die Methodik der „Kritischen Diskursanalyse" (KDA) mit der „Imagologie". Das Forschungsparadigma der KDA lautet nach Siegfried J{\"a}ger, den Diskurs auf seine ikonographischen Mittel hin zu untersuchen. Manfred Beller und Joep Leerssen definieren den Forschungsanspruch der Imagologie wie folgt: "Imagology aims to understand a discourse rather than a society". Weder die KDA gelangt zu einer n{\"a}heren Klassifizierung der zu untersuchenden „ikonographischen Mittel", noch unternimmt die „Imagologie" den Versuch, den Begriff „discourse" n{\"a}her zu bestimmen. Daher wird in dieser Arbeit diese L{\"u}cke geschlossen und beide Methodiken an ihrer Schnittstelle miteinander verbunden. Es ist das Hauptanliegen dieser Arbeit, die diskursive Konstruktion des deutsch-britischen Verh{\"a}ltnis im jeweiligen Pressediskurs beider L{\"a}nder im Untersuchungszeitraum dieser Arbeit tiefgreifend zu analysieren und die dem jeweiligen Diskurs zugrundeliegenden „Aussagen" im Sinne Foucaults herauszuarbeiten. Zudem sollen allgemein-g{\"u}ltige Ergebnisse zur Tradierung von Stereotypen und dem positiven und negativen Tenor der {\"u}berregionalen Berichterstattung unter Ber{\"u}cksichtigung des außenpolitischen Kontextes in Betracht gezogen werden. Die Auswirkungen des Pressediskurses auf das {\"o}ffentliche Denken soll anhand von Archivdokumenten bzw. von qualitativen Interviews punktuell gezeigt werden. 2. Kapitel: Diskurs und Kritische Diskursanalyse Im zweiten Kapitel wird zun{\"a}chst der Diskursbegriff nach Michel Foucault mit den Wirkmechanismen und Strukturen von Diskursen begr{\"u}ndet. Wichtig dabei ist der „Wissen/Macht-Komplex", der die diskursive Aushandlung von „allgemein g{\"u}ltigem Wissen" innerhalb einer Gesellschaft beschreibt. Dieses „Wissen" enth{\"a}lt die Tradierung g{\"u}ltiger Argumentationsformen inklusive Eigen- und Fremdbilder in der Presse. Der Begriff „Aushandlung" impliziert dabei, dass es sich um einen diffizilen diskursiven Prozess handelt. „Wissen und Macht" sind laut Foucault intrinsisch miteinander verbunden. Macht generiert Wissen, Wissen impliziert Macht. Demnach haben die als g{\"u}ltig ausgehandelten Argumentationsformen und Bilder in den Pressetexten eine Wirkungsmacht, Bewusstsein innerhalb einer Gesellschaft formen. In Foucaults diskursanalytische Theorien, die selbst keine konkreten Analyseschemata zur Untersuchung von (Medien-) Diskursen beinhalten, fließen die Weiterf{\"u}hrungen von Sara Mills, Ruth Wodak und Norman Fairclough mit ein. Konkrete Vorgaben zur praktischen Analyse von Mediendiskursen legte der Linguist Sigfried J{\"a}ger des Duisburger Instituts f{\"u}r Sprach- und Sozialforschung vor. J{\"a}ger definiert verschiedene Diskursebenen innerhalb einer Gesellschaft, bei denen der Mediendiskurs zwischen der Politiker- und Alltagsebene angesiedelt ist. J{\"a}ger beschreibt, dass der Mediendiskurs in sich relativ homogen ist, da die großen Leitmedien ihre Informationen von wenigen offiziellen Presseagenturen beziehen. Dies bedeutet, dass die Nachrichten zur Aktualit{\"a}t im Fernsehen relativ gleich denen im Radio oder den Zeitungen sind. Im Fall dieser Arbeit ist best{\"a}tigt, dass die Presse den dominanten Mediendiskurs sowohl in der BRD als auch in GB zur politischen Information darstellt. Die Pressetexte mit ihren Argumenten, ihrem Tenor und den Selbst- und Fremdbildern zu den Ereignissen der zweiten Berlin-Krise hatten demnach eine große Wirkung auf ihre Leser, zu denen nachweislich auch die Regierungsoberh{\"a}upter Adenauer und Macmillan z{\"a}hlen. Trotz der angenommen Homogenit{\"a}t des Mediendiskurses besitzt jede Presse- und Medieninstitution eine eigene „diskursive Position" gem{\"a}ß ihrer Ausrichtung, die nachhaltig den Tenor ihrer Nachrichten bestimmen. Grunds{\"a}tzlich teilt man in einer Gesellschaft Wissen dar{\"u}ber, welche Ausrichtung die „großen Zeitungen" haben. So ist etwa der Guardian und die SZ sozialliberal, die Times, FAZ, Die Welt und der Daily Telegraph konservativ eingestellt. Dar{\"u}ber hinaus teilt J{\"a}ger die Presseberichterstattung in ihre Bestandteile. Diese sind etwa die Berichterstattung {\"u}ber ein bestimmtes Thema, den „Diskursstrang". Pressetexte, die ein bestimmtes Thema behandeln, nennt er „Diskursfragmente". Demnach bilden alle Diskursfragmente zu einem Thema den Diskursstrang, der sich diachron gem{\"a}ß der (außen-)politischen Situation entwickelt. J{\"a}ger bezeichnet ihn metaphorisch als „Fluss von Wissen durch die Zeit". Analysiert man ein Ereignis, {\"u}ber das in den Medien viel berichtet wird, stellt dies ein „diskursives Ereignis" dar. F{\"u}r J{\"a}ger stellen diese Orientierungspunkte dar, da sie eine „Momentaufnahme" des Diskursstranges abbilden und zeigen, welche Bilder, Argumente und diskursiven Mechanismen zu einem bestimmten Zeitpunkt tradiert wurden bzw. „g{\"u}ltig" waren. Die diachrone Aneinanderreihung von Ergebnissen aus mehreren diskursiven Ereignissen zeigt dann Entwicklungen und Ver{\"a}nderungen in einem Diskursstrang auf, dessen Einwirkungen vor dem Hintergrund der politischen Ebene interpretiert werden k{\"o}nnen. 3. Kapitel: Imagologie und Stereotypenforschung Das Kapitel behandelt die Bildung, Funktionen und Tradierung von Eigen- und Fremdbildkonstruktionen als kulturelle Konstrukte im {\"o}ffentlichen Diskurs, dem die Berichterstattung angeh{\"o}rt. Urspr{\"u}nglich in der vergleichenden Literaturwissenschaft situiert, weiten Beller \& Leerssen das Untersuchungsfeld der Imagologie von literarischen Texten auf Texte „as forms of cultural representation" aus. Dem sind Zeitungsartikel {\"u}berregionaler Qualit{\"a}tszeitungen ebenso zuzuordnen. In diesem Kapitel werden die „Images" als Oberbegriff erl{\"a}utert, aus denen sich das Bild, Stereotyp, Vorurteil und Feindbild ableiten. Zudem wird das Nationenbild behandelt. Der Schwerpunkt der Darstellungen in dieser Arbeit liegt dabei auf dem Stereotypenbegriff. Eingehend erl{\"a}utert dieses Kapitel die identit{\"a}tsstiftende Funktion von Eigen- und Fremdbildern, wobei ebenso die Aspekte des Wandels und der Best{\"a}ndigkeit von Stereotypen beleuchtet werden. Die Eigen- und Fremdbildkonstruktionen werden in den Kontext der Presseberichterstattung, insbesondere der Auslandsberichterstattung, eingebettet und deren Merkmale skizziert. Demnach wird die Struktur der Presseberichterstattung erl{\"a}utert, in dem die Stereotype und Bilder eingebettet werden. Ebenso wird die Relation zwischen verbalem Ausdruck eines Stereotyps und dessen kognitive Assoziierung behandelt, wobei der konturierte Charakter eines Stereotyps gezeigt werden soll. 4. Kapitel: Methodische Vorgehensweise Dieses Kapitel fasst, basierend auf der erl{\"a}uterten Methodik der Kritischen Diskursanalyse aus Kapitel 2 und den Grundlagen der Stereotypenforschung in Kapitel 3 die konkrete Vorgehensweise und methodische Anwendung dieser Arbeit zusammen. Behandelt wird die konkrete Auswahl relevanter Pressetexte f{\"u}r die quantitative und qualitative Analyse von westdeutschen und britischen Zeitungsartikeln der jeweils drei großen {\"u}berregionalen Tageszeitungen, die das Korpus dieser Dissertation bilden (Times, Daily Telegraph, Manchester Guardian, FAZ, SZ und Die Welt). Die diskursiven Ereignisse des Untersuchungszeitraumes werden erl{\"a}utert, ebenso wie die Klassifizierung der drei untersuchten Diskursstr{\"a}nge, die das deutsch-britische Verh{\"a}ltnis zur Zeit der zweiten Berlin-Krise von 1958 bis 1962 diskursiv aushandeln. Die konkrete Vorgehensweise aus Struktur- und Feinanalyse, die auf die drei Diskursstr{\"a}nge angewandt wird, wird geschildert. Dabei wird bereits der „Tenor der Berichterstattung" geschildert, der die drei untersuchten Diskursstr{\"a}nge dominiert. Neben der Tradierung von negativen, neutralen oder positiven Stereotypen im {\"u}berregionalen Pressediskurs eines Landes entscheidet auch die subtilere „Stimmung" im Pressetext {\"u}ber die Formulierung eines positiven oder negativen Fremdbildes. Die Ergebnisse dieser Untersuchung zeigen in Abgleich mit den Archivdokumenten zum politischen Hintergrund, dass der Tenor der Berichterstattung eines Landes {\"u}ber die fremde Nation an das außenpolitische Verh{\"a}ltnis gebunden ist - zur Zeit von Macmillans Moskau-Reise im Februar 1959 stellt die britische Außenpolitik eine Bedrohung f{\"u}r den Kurs Adenauers dar mit der Konsequenz, dass in beiden Pressediskursen ein negativer Tenor mit einer großen Anzahl negativer Fremdbilder zirkulierte. Als Macmillan 1960 von seiner Entspannungspolitik in Zentraleuropa Abstand nimmt und sich der kontinentaleurop{\"a}ischen Wirtschaftsbeziehungen zuwendet, verbessert sich sowohl der Tenor als auch die wechselseitigen Heterobilder {\"u}ber den Anderen in beiden Pressediskursen. Demnach h{\"a}ngt die negative Tradierung von Fremdbildern von der diskursiven Konstellation ab, die in den {\"u}berregionalen Leitmedien dem außenpolitischen Kurs der jeweiligen Regierung folgt. 5. Kapitel: Das britische und westdeutsche Pressewesen Im 5. Kapitel wird das westdeutsche Pressewesen dem britischen gegen{\"u}bergestellt. Zun{\"a}chst soll gezeigt werden, dass die Zeitungen im Untersuchungszeitraum dieser Arbeit das dominante Leitmedium zur politischen Information darstellen, da die „ephemeren" Medien wie Radio und Fernsehen zwar in beiden L{\"a}ndern zahlenm{\"a}ßig (bereits) weit verbreitet waren, sich zur intensiven politischen Information jedoch (noch) nicht durchgesetzt hatten. Dies hat zur Folge, dass der Presseberichterstattung {\"u}ber die britische und westdeutsche Außenpolitik zur zweiten Berlin-Krise eine noch gr{\"o}ßere Wirkungsmacht zukommt, deren inhaltliche Analyse sich eignet, dominante Grundaussagen des britischen und westdeutschen Pressediskurses in Form von Argumentationsmustern und der Tradierung von Fremdbildern zu Legitimierungszwecken herauszuarbeiten. Von diesen kann angenommen werden, dass sie eine sehr starke Wirkmacht zur Bewusstseinsbildung {\"u}ber die jeweils fremde Nation bei den Lesern hatten, zu denen nachweislich auch die f{\"u}hrenden Politiker beider L{\"a}nder z{\"a}hlten. Danach werden die sechs {\"u}berregionalen Zeitungen in ihrer Pressegeschichte sowie ihrer zahlenm{\"a}ßigen Verbreitung vorgestellt und ihre „Diskursposition", d.h. in ihrer (politischen) Ausrichtung im gesellschaftlichen Diskurs, genannt. Da diese Arbeit eine relative Homogenit{\"a}t der {\"u}berregionalen Leitmedien annimmt, wird die Diskursposition der einzelnen Tageszeitungen in dieser Untersuchung vernachl{\"a}ssigt. Es werden zudem wesentliche Unterschiede des westdeutschen und britischen Pressewesens erl{\"a}utert und die Kriterien einer „{\"u}berregionalen Tageszeitungen" definiert. Abschließend werden beide Pressewesen miteinander verglichen und in den historischen Kontext der zweiten Berlin-Krise eingeordnet. 6. Kapitel: Die zweite Berlin-Krise als diskursiver Kontext Dieses Kapitel erl{\"a}utert die außen- und weltpolitischen Hintergr{\"u}nde des l{\"a}ngsten Konfliktes des Kalten Krieges, die im August 1961 zur sichtbaren Teilung Deutschlands in Ost- und West f{\"u}hrte. Der historische Hintergrund wird mit Archivdokumenten aus dem Bundesarchiv Koblenz sowie dem Politischen Archiv des Ausw{\"a}rtigen Amtes gest{\"u}tzt. Gezeigt werden die Rollen und Verantwortlichkeiten der alliierten Siegerm{\"a}chte Großbritannien, den USA und Frankreich gegen{\"u}ber den sowjetischen Forderungen Chruschtschows, das Vierm{\"a}chteabkommen aufzuk{\"u}ndigen und die alliierten Truppen aus Westberlin abzuziehen. Mit der Schilderung des historischen Hintergrundes wird zudem der Untersuchungszeitraum dieser Arbeit festgelegt, der mit dem Chruschtschow-Ultimatum vom 27.11.1958 beginnt und mit dem Beginn der Kuba-Krise im Oktober 1962 endet. Neben der Schilderung des Verlaufes der zweiten Berlin-Krise wird das deutsch-britische Verh{\"a}ltnis in diesem Zeitraum eingehend geschildert. Betont werden die Rolle Großbritanniens in der Außenpolitik Adenauers sowie umgekehrt, Deutschland bzw. Berlin in der britischen Außenpolitik. Dar{\"u}ber hinaus behandelt dieses Kapitel dominante Deutschlandbilder der britischen {\"O}ffentlichkeit sowie die Englandbilder der westdeutschen Bev{\"o}lkerung. Inhalte politischer Dokumente st{\"u}tzen vorherrschende Haltungen beider Regierungen zueinander, die dem Zweck dienen, Einfl{\"u}sse auf den jeweiligen Pressediskurs eines Landes zu erkennen, bzw. aus diskursanalytischer Sicht, die Politikerebene von der Medienebene zu trennen. 7. Kapitel: Kategorisierung der Diskursstr{\"a}nge Hier werden die drei in dieser Arbeit analysierten Diskursstr{\"a}nge inhaltlich umrissen. Diskursstr{\"a}nge, die Bilder des Anderen enthalten, jedoch nicht wechselseitig in beiden auftreten, werden in Punkt 7.4 genannt. Dabei handelt es sich um Diskursstr{\"a}nge, die spezifisch f{\"u}r ein Land stehen, die fremde Nation jedoch thematisieren. So behandelt Großbritannien verst{\"a}rkt das Thema „NS-Prozesse" im eigenen spezifischen Diskurs anders als dies in der westdeutschen Presse geschieht. 8. Kapitel: Diskursstrang 1: Der Staatsbesuch von Theodor Heuss: Oktober 1958 Mehrere Faktoren begr{\"u}nden den Staatsbesuch von Theodor Heuss als ersten offiziellen Empfang eines deutschen Regierungsoberhauptes durch die britische Monarchin seit 1907 als diskursives Event zu behandeln und in die Analyse miteinzubeziehen, obwohl er Ende Oktober 1958, knapp einen Monat vor dem Beginn der zweiten Berlin-Krise, durch das Chruschtschow-Ultimatum stattfand. Erstens repr{\"a}sentieren sowohl der Bundespr{\"a}sident als auch die britische Monarchin die Bev{\"o}lkerung ihres Landes und nicht die außenpolitische Linie. Demnach steht das Verh{\"a}ltnis beider Bev{\"o}lkerungen zueinander im Mittelpunkt der Berichterstattung. Zweitens best{\"a}tigen mehrere Quellen, dass der Heuss-Besuch das Ende der Nachkriegs{\"a}ra im deutsch-britischen Verh{\"a}ltnis einl{\"a}utete. Demnach stand dem Besuch eine große diskursive Aushandlung {\"u}ber die Presse beider L{\"a}nder bevor, das deutsch-britische Verh{\"a}ltnis, das sich insbesondere durch den Zweiten Weltkrieg zu einer Feindschaft wandelte, neu auszuhandeln. Von britischer Seite bestand eine große Reserviertheit und K{\"u}hle gegen{\"u}ber dem westdeutschen Gast, die die britische Presse dominierte. Die westdeutschen Zeitungen berichteten ausf{\"u}hrlich {\"u}ber die Ehrung und W{\"u}rde des k{\"o}niglichen Empfangs und bezogen sich anschließend auf das negative Echo der britischen Zeitungen. Die britische Presse zeichnete dabei das Bild des „deutschen Charakters" als obrigkeitsh{\"o}rigen, gef{\"u}gigen, materialistischen und unmoralischen Deutschen, der seine Vergangenheit mit dem Konsum des Wirtschaftswunders verdr{\"a}ngt. Heuss dagegen sei „not this kind of German". Von deutscher Seite seien „Engl{\"a}nder auch keine Italiener". Nationale Bilder des Anderen dienen der Legitimierung und Einordnung in den eigenen diskursiven Kontext, die Haltung und Reaktion des Anderen logisch zu interpretieren. Sowohl die qualitative als auch quantitative Analyse der Presseartikel in den westdeutschen und britischen Zeitungen ergeben, dass das Bild vom Anderen in seiner Anzahl negativ ist, was auf ein vorherrschend negatives Bild und Grundaussauge insbesondere im britischen Diskurs gegen{\"u}ber den Deutschen schließen l{\"a}sst. Es zeigt sich zudem, dass die dominanten Unterthemen der britischen und westdeutschen Presse analog zu der Hierarchie der am meisten verwendeten negativen Fremdbildern sind. Demnach {\"u}berwiegt zahlenm{\"a}ßig in der britischen Presse das Bild des unmoralischen und militanten Deutschen, das in Analogie zum am meisten vorhandenen Unterthema der NS-Vergangenheit steht. Von deutscher Seite ist das Bild der k{\"u}hlen, reservierten und unh{\"o}flichen Briten dominant, das am gewichtigsten das Unterthema der „Reaktion der britischen Bev{\"o}lkerung und der britischen Presse" interpretierend unterst{\"u}tzt. Heterobilder und -stereotype sind demnach in die Struktur der Presseberichterstattung eingebettet und erf{\"u}llen bestimmte Funktionen, meist die der Verst{\"a}rkung der Argumentationen zur Herstellung von Plausibilit{\"a}t und Logik. Indem die westdeutsche Presse die Briten als „arrogant allem Fremden gegen{\"u}ber" charakterisiert, dient dies der Einordnung und Erkl{\"a}rung f{\"u}r die berichtete k{\"u}hle Reaktion der britischen Bev{\"o}lkerung auf den deutschen Gast. Indem die britische Presse ein Kontinuit{\"a}tsbild der Deutschen als „militant und unmoralisch" tradiert, ist die reservierte Haltung der eigenen Bev{\"o}lkerung gegen{\"u}ber den unmoralischen Deutschen gerechtfertigt. Zugleich stilisieren sich die Briten selbst als „moralisch" im Hinblick auf ihre politische Tradition und Konstitution. Die diskursive Aushandlung des deutsch-britischen Verh{\"a}ltnis zum Heuss-Staatsbesuch dient der „Aktualisierung" des jeweiligen Fremdbildes, wodurch aus diskursanalytischer Sichtweise „viel Wissen produziert wird". Die mediale Neuaushandlung der deutsch-britischen Beziehungen wird durch Berichte etwa des deutschen Botschafters in London sowie von Heuss selbst erg{\"a}nzt, die erl{\"a}utern, dass es sich um eine berichtete k{\"u}hle Reserviertheit der britischen Bev{\"o}lkerung gegen{\"u}ber dem deutschen Staatsgast handelt und nicht um eine tats{\"a}chlich erlebte Ablehnung aus Sicht beider Politiker. Theodor Heuss berichtigte diese Tatsache sogar in seiner Neuansprache an das deutsche Volk vom 31.01.1958, bei der er sagte, dass er viel W{\"a}rme erfahren habe und dass verantwortliche Journalisten einberufen wurden. Trotz der {\"u}berwiegend negativen Tradierung der Bilder des Anderen w{\"a}hrend des Heuss-Besuchs ist eine Verbesserung des Tenors in beiden nationalen Pressediskursen zu erkennen, die etwa im Januar bei den wohlwollenden Berichten {\"u}ber die Assoziierung Großbritanniens an den europ{\"a}ischen Markt deutlich erkennbar ist, jedoch durch die Herausforderungen der zweiten Berlin-Krise ab Januar 1959 deutlich in den Hintergrund r{\"u}ckt. 9. Kapitel: Bilaterale Krise zwischen Adenauer und Macmillan: 1959 Der Diskursstrang der bilateralen Krise zwischen Adenauer und Macmillan im Jahr 1959 bildet den „Kern" der in dieser Arbeit durchgef{\"u}hrten Diskursanalyse. Dies ist damit zu begr{\"u}nden, dass der Diskursstrang von Oktober 1958 bis Januar 1959 eine positive Entwicklung aufzeigt, die durch das zun{\"a}chst relativ harmonische pers{\"o}nliche Verh{\"a}ltnis zwischen Adenauer und Macmillan aufgrund außenpolitischer {\"U}bereinstimmung gekennzeichnet ist. Adenauers Position als Bef{\"u}rworter des britischen Anliegens, sich wirtschaftlich in Europa nicht zu isolieren durch die Schaffung einer Freihandelszone als Gegengewicht zur 1957 gegr{\"u}ndeten EWG der Kontinentaleurop{\"a}er st{\"o}ßt zun{\"a}chst auf Wohlwollen der außenpolitischen Interessen Macmillans und Adenauers, der stets eine engere Einbindung Großbritannien an Europa anstrebte. Durch das Chruschtschow-Ultimatum Ende November 1958 und der sich Mitte Januar 1959 herauskristallisierenden entgegengesetzten Positionen im Ost-West-Konflikt verschlechterte sich das bilaterale Verh{\"a}ltnis um ein Vielfaches, das nach der unilateralen Moskau-Reise Macmillans Ende Februar 1959 im April 1959 seinen H{\"o}hepunkt nimmt. Der bilaterale Konflikt wird auf den polarisierenden Charakterisierungen des weichen Macmillans gegen{\"u}ber eines starren Adenauers auf die Personen des britischen und westdeutschen Regierungsoberhauptes {\"u}bertragen. Von westdeutscher Seite wird dem Misstrauen gegen{\"u}ber der britischen Außenpolitik mit Beschwichtigungen reagiert. Zugleich tritt Amerika als „Besch{\"u}tzer" vor den Russen ins Zentrum der westdeutschen Argumentation. Macmillans ergebnislose Moskau-Reise wird in der westdeutschen und britischen Presse unterschiedlich interpretiert: die Briten sehen sie weitestgehend als Erfolg, da Chruschtschow gegen Ende doch noch einer Außenministerkonferenz zustimmte, die ab Mai in Genf stattfand. Die Zeitungen der BRD werten sie einschl{\"a}gig als „Fehlschlag". Macmillans einseitige Initiative wirft zugleich die Frage einer „Paris-Bonn-Achse" auf, da die Moskau-Reise noch st{\"a}rker zu einer Polarisierung innerhalb der westlichen Allianz f{\"u}hrt: de Gaulle steht entschieden zur starren Haltung Adenauers gegen{\"u}ber der UdSSR, Amerika bef{\"u}rwortet eher Verhandlungen wobei die britische Regierung vollkommen auf Verhandlungen mit Chruschtschow setzt, um die Berlin-Frage zu l{\"o}sen. Die Begriffe „schwach" in der westdeutschen Presse und „suspicious" in der britischen sind die im Verlauf des Jahres 1959 am h{\"a}ufigsten tradierten Bilder des Anderen. Die deutschen Zeitungen stilisieren Macmillans Außenpolitik und Großbritannien als schw{\"a}chste Alliierte wohingegen die britische Presse Adenauer als „misstrauisch" gegen{\"u}ber britischen Motiven charakterisiert. Im April {\"a}ußerte sich Adenauer im Rundfunk {\"u}ber „Drahtzieher", die bewusst das deutsch-britische Verh{\"a}ltnis in Großbritannien verschlechtern. Ohne direkt die „Wire-Pullers" zu nennen, bezieht die britische Presse Adenauers Anschuldigungen Mitte April 1959 auf sich. Es kommt zum Times-Artikel: „Anglo-German relations at low ebb" sowie zur Bemerkung im Daily Telegraph: „No conspiracy is needed since anti-German feelings exist without being artificially inspired". Adenauers kritische {\"A}ußerungen halten von Juni bis September 1959 an. W{\"a}hrend der ersten Phase der Genfer Außenministerkonferenz bleibt ein negativer Tenor in der westdeutschen Presse gegen{\"u}ber britischen Motiven bestehen, wobei Adenauers Kritik an der britischen Außenpolitik in Zusammenhang mit der (ergebnislosen) Genfer Konferenz zu sehen ist. Ab September ist eine eindeutige Distanzierung sowohl der britischen als auch deutschen Presse zu Adenauers {\"A}ußerungen zu bemerken. Dies liegt in der quantitativen Anzahl von Artikeln begr{\"u}ndet als auch in der qualitativen Analyse der Presseartikel. {\"U}ber die dritte Adenauer-Kritik an Großbritannien wird verh{\"a}ltnism{\"a}ßig wenig und sehr „n{\"u}chtern" berichtet. Daher ist eine Einflussnahme der Regierungen auf eine Verbesserung des bilateralen Verh{\"a}ltnisses in der Presseberichterstattung zu verzeichnen. Als Adenauer im Oktober 1959 bekannt gibt, Ende November 1959 zu bilateralen Gespr{\"a}chen mit Macmillan nach London zu reisen, richtet sich der Tenor beider Pressediskurse auf die Hoffnung und Zuversicht, dass beide Staatsm{\"a}nner ihre Differenzen beseitigten. Insbesondere in der britischen Presse ist eine stark betonte Verbesserung des Tenors gegen{\"u}ber Deutschland zu vermerken, die etwa in Berichten wie „the prospects for next week's talks are excellent" zum Ausdruck kommt. Die deutsche Presse bezeichnet die Verschlechterung des deutsch-britischen Verh{\"a}ltnis als „unn{\"o}tigen Hader". Auch die Nachbereitung der bilateralen Gespr{\"a}che hinterl{\"a}sst einen positiven Einschlag. Die {\"o}ffentliche Haltung des westdeutschen Außenministers sowie Adenauers selbst, eine Assoziierung der neu gegr{\"u}ndeten EFTA mit der EWG zu bef{\"u}rworten, sowie Macmillans Distanzierung von einem Disengagement in Zentraleuropa f{\"u}hrt zu jener bilateralen Verbesserung. Die Analyse ergab, dass die britische Presse Adenauer negativ als „old, suspicious, rigid und authoritarian" im April, Juni und September im Rahmen seiner Kritik an Macmillan charakterisiert. Britische Außenpolitik wird in der zweiten H{\"a}lfte von 1959 als „n{\"u}chtern" und „pragmatisch" stereotypisiert, in der ersten als „weich, schwach und flexibel". Auffallend ist, dass, je mehr {\"u}ber die verschlechterten deutsch-britischen Beziehungen berichtet wird, desto st{\"a}rker das deutsch-franz{\"o}sische hervortritt. Die Dominanz der Unterthemen in beiden Pressediskursen im Jahr 1959 zeigt, dass das Gewicht vom außenpolitischen Prinzip bestimmt ist. F{\"u}r die deutsche Presse sind dies die deutsch-franz{\"o}sischen Beziehungen und die außenpolitische Haltung Großbritanniens im Ost-West-Konflikt, f{\"u}r die britische Presse sind dies die Thematik um die Freihandelszone bzw. EFTA sowie die erstarkende Position der BRD als („gleichberechtigter", „dominanter") NATO-Partner. Die {\"u}berregionalen Leitmedien folgen demnach den außenpolitischen Kurs der jeweiligen Regierung. 10. Kapitel: Hinwendung zu Europa? Großbritannien und die EWG ab 1960 Der dritte Diskursstrang behandelt schwerpunktm{\"a}ßig die diskursive Aushandlung des britischen Selbstbildes in seiner Hinwendung zu Europa gem{\"a}ß der britischen Außenpolitik. Mit der zunehmenden und schnell wachsenden Europ{\"a}ischen Wirtschaftsgemeinschaft, die zur politischen Union werden soll, verliert die von Großbritannien gegr{\"u}ndete EFTA an Kraft. Neben Kennedys Wunsch nach einer Europ{\"a}ischen Integration, die Großbritannien als Mitglied der EWG sehen will, wird die Einheit der westlichen Allianz gegen{\"u}ber der Sowjetunion auf die Wirtschaft {\"u}bertragen. Bei Macmillans Besuch in Washington im April 1961 wird dieser Prozess beschleunigt, als der britische Premier am 31.07.1961 im Unterhaus verk{\"u}ndet, ein Beitrittsgesuch zur EWG in Br{\"u}ssel zustellen. Der Diskursstrang ist zun{\"a}chst in drei Phasen zu teilen: 1) Deutsch-britische Ann{\"a}herung zwischen EWG und EFTA von Januar 1960 bis Februar 1961, 2) Erw{\"a}gung und Beschluss des britischen EWG-Beitrittes: M{\"a}rz bis Dezember 1961, 3) Wachsende Skepsis und Distanz Adenauers zum britischen EWG-Beitritt: Januar bis Oktober 1962. Das der Diskursstrang eine starke Fokussierung auf dem britischen Selbstbild besitzt und das Verh{\"a}ltnis Großbritannien vermehrt gegen{\"u}ber den EWG-Staaten und weniger bilateral behandelt wird, wurde hier auf eine Feinanalyse verzichtet. Ziel der Strukturanalyse ist es, vor dem Hintergrund der zeitweiligen Abwesenheit außenpolitischer Differenzen zwischen beiden L{\"a}ndern eine starke Verbesserung des Tenors in der britischen und westdeutschen Presseberichterstattung festzustellen, wobei es im Februar 1961 zu einem berichteten „H{\"o}hepunkt" im deutsch-britischen Verh{\"a}ltnis beim bilateralen Treffen zwischen Adenauer und Macmillan in London kommt, der neben dem positiven Tenor auch gerade in der positiven Darstellung Adenauers in der britischen Presse zeigt. Die positive Darstellung Adenauers ist mit seiner Bef{\"u}rwortung eines britischen EWG-Beitrittes verbunden. Auch hier kommt das deutsch-franz{\"o}sische Verh{\"a}ltnis zum Tragen: die britische Presse erhofft sich mit Adenauer einen F{\"u}rsprecher gegen{\"u}ber de Gaulle zu haben bzw. die deutsch-franz{\"o}sische Achse aufzuweichen. Adenauer dagegen ist {\"u}ber die positive Haltung der Briten gegen{\"u}ber einer Europ{\"a}ischen Integration positiv gestimmt. W{\"a}hrend sich in der zweiten Phase des Diskursstrangs die bilaterale Aushandlung der deutsch-britischen Beziehungen entfernt, da die britischen Zeitungen etwa das Selbstbild um den Verlust der eigenen Souver{\"a}nit{\"a}t aushandeln und die Berlin-Krise mit dem zweiten Chruschtschow-Ultimatum vom Juni 1961 und der darauf folgenden Abriegelung des Ost-Sektors von Berlin im August 1961 die Aufmerksamkeit der westdeutschen Zeitungen auf den Ost-West-Konflikt richten. Die dritte Phase ab Januar 1962 wird eingeleitet durch Macmillans Besuch in Bonn Anfang Januar 1962. Dabei werden erste Verschlechterungen in der beiderseitigen Berichterstattung deutlich, die sich um die Stationierungskosten der britischen Rhein-Armee ranken, die aufgrund der Teilung Deutschlands im Rahmen der NATO aufgestockt werden muss. Im M{\"a}rz {\"a}ußert sich Adenauer erstmals {\"o}ffentlich gegen{\"u}ber einem franz{\"o}sischen Journalisten kritisch dem britischen EWG-Beitritt gegen{\"u}ber. Politische Dokumente vom Dezember 1961 belegen, wie sehr Adenauer de Gaulles distanzierter Haltung zu einem britischen EWG-Beitritt zustimmt, da sonst das politische Konzept der EWG nicht umgesetzt werden k{\"o}nne. Im Juni 1962 {\"a}ußerte sich der Bundeskanzler erneut konkret kritisch, indem er behauptet, dass eine wirtschaftliche Assoziierung Großbritanniens zur EWG nicht gleich eine Vollmitgliedschaft des Vereinigten K{\"o}nigreiches bedeuten muss. Die westdeutsche Presse distanziert sich zunehmest von Adenauers kritischen {\"A}ußerungen wohingegen die britischen Zeitungen Ludwig Erhards und von Brentanos Zustimmung zitieren. Mit Adenauers Staatsbesuch in Paris Anfang Juli und der zelebrierten deutsch-franz{\"o}sischen Auss{\"o}hnung in der Kathedrale von Reims kommen Feindbilder gegen{\"u}ber den militanten Deutschen in der britischen Presse erneut hervor. Adenauer wird f{\"u}r die britische Europapolitik zur Bedrohung, da eine demonstrierte Auss{\"o}hnung mit de Gaulle gleichbedeutend sei mit einer Distanzierung Bonns vom britischen Anliegen und von einer F{\"u}rsprache Adenauers bei de Gaulle f{\"u}r die britische Sonderstellung. Weitere kritische {\"A}ußerungen Adenauers im August 1962 verst{\"a}rken diese Haltung. Die westdeutsche Presse distanziert sich dabei nachweislich von den {\"A}ußerungen des „alten Herrn" und folgen dem Konsens der Bonner Außenpolitik. Mit dem Beginn der Commonwealth-Konferenz in London im September und dem aufkommenden Konflikt der Kuba-Krise endet der Untersuchungszeitraum dieser Arbeit. 11. Kapitel: Ergebnisse und diskursanalytische Schlussfolgerungen Zu den zentralen Schlussfolgerungen z{\"a}hlt die Aussage, dass die britische und westdeutsche {\"u}berregionale Presse den allgemeinen Konsens der Außenpolitik verfolgt. Abweichende Haltungen einzelner Personen, auch gerade die der Regierungsoberh{\"a}upter, werden gegebenenfalls ausgegrenzt. Somit h{\"a}lt der {\"u}berregionale Pressediskurs die Funktion einer Korrektur inne. Einflussnahmen der Politikerebene auf den Tenor der {\"u}berregionalen Berichterstattung wurden kenntlich gemacht, etwa ab September 1959 vor dem Adenauer-Besuch in London. Die Formulierung negativer Fremdbilder und Stereotype ist in den Zeiten des außenpolitischen Konfliktes quantitativ erh{\"o}ht. Ein interessantes Ergebnis ist die Dichotomie der tradierten Bilder von Adenauer und Macmillan: im April 1959 stilisiert die westdeutsche Presse Macmillan als „weich" und „flexibel" wohingegen die britischen Zeitungen Adenauer als „rigid" und „authoritarian" charakterisieren. Die Herausbildung negativer Stereotype ist damit zu begr{\"u}nden, dass die fremde Nation zur Bedrohung f{\"u}r die eigenen Interessen wird, wie im Fall von Macmillans Moskau-Reise oder Adenauers zunehmender Distanzierung zum britischen EWG-Beitritt. In Zeiten der akuten Bedrohung ist zus{\"a}tzlich eine quantitative wie qualitative Abh{\"a}ngigkeit der britischen und westdeutschen Presseartikel festzustellen. So verlaufen beide Diskursstr{\"a}nge parallel zueinander. Aus qualitativer Sicht finden zahlreiche direkte und indirekte Bez{\"u}ge der westdeutschen Presse zu britischen Artikeln sowie umgekehrt statt. Im dritten Diskursstrang, der vor dem Hintergrund der vorl{\"a}ufigen Abwesenheit von bilateralen Spannungen artikuliert wurde, treten die direkten Bezugnahmen zwischen der britischen und westdeutschen Presse zur{\"u}ck. Dar{\"u}ber hinaus verbessert sich der Tenor nachhaltig. In dem Moment, als erneut Spannungen auftraten, wie ab Juni 1962, tritt sogar das Bild des militanten Deutschen erneut in der britischen Presse auf. Somit h{\"a}ngen negative Fremdbilder vom außenpolitischen Kurs der Regierung und der Position der anderen Nation im bilateralen Verh{\"a}ltnis in den {\"u}berregionalen Zeitungen ab. Zudem werden Forschungsausblicke vorgelegt, die sich auf einen Vergleich etwa des dritten Diskursstrangs mit dem gegenw{\"a}rtigen EU-Austritt Großbritanniens beziehen oder sich mit den Dynamiken des deutsch-franz{\"o}sischen Verh{\"a}ltnisses besch{\"a}ftigen. 12. Kapitel: Ausblick: Wandel der Stereotype in der deutsch-britischen Presseberichterstattung(?) Das Kapitel m{\"o}chte einen Ausblick zum Wandel bzw. zur Best{\"a}ndigkeit von den hier untersuchten Bildern des Anderen im gegenw{\"a}rtigen deutsch-britischen Verh{\"a}ltnis liefern. Dazu werden einerseits Parallelen zum gegenw{\"a}rtigen EU-Austritt Großbritanniens gezogen. Andererseits werden mittels der Aussagen von Interviewpartnern aus dem deutsch-britischen Verh{\"a}ltnis Ergebnisse und Ausblicke vorgelegt, die zur weiteren Erforschung der deutsch-britischen Pressebeziehungen einladen sollen.}, subject = {Deutschland (Bundesrepublik)}, language = {de} }