@book{Licht1996, author = {Licht, Thomas}, title = {B{\"o}den, Flora und Fauna von Schafkoppeln}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-243851}, publisher = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, pages = {169}, year = {1996}, abstract = {{\"U}ber unterschiedlich lange Zeitr{\"a}ume mit unterschiedlicher Intensit{\"a}t als Schafrotationsweide genutzte ehemalige M{\"a}hwiesen wurden hinsichtlich - physikalischer Bodenparameter als Indikatoren f{\"u}r Verdichtungsvorg{\"a}nge, - vegetationskundlicher Unterschiede in Folge der Schnitt- und Beweidungsregime sowie - den Auswirkungen auf die Heuschrecken-, Laufk{\"a}fer- und Spinnengemeinschaften untersucht. Die allgemeine Beschreibung der B{\"o}den zeigt, daß sich die Fl{\"a}chen hinsichtlich ihrer Bodenbeschaffenheit und N{\"a}hrstoffversorgung nur in engen Grenzen unterscheiden. Lediglich die Kontrollfl{\"a}che hat einen deutlich erh{\"o}hten Feinsandanteil und weniger Ton als die Vergleichsfl{\"a}chen. Zusammenfassend werden die B{\"o}den als hydromorphe, allochthone Aueb{\"o}den beschrieben. Porosit{\"a}t und Permeabilit{\"a}t korrelieren wesentlich st{\"a}rker mit der Bodenart als - wie urspr{\"u}nglich vermutet - mit der Intensit{\"a}t der Beweidung. Bei der direkten Untersuchung einer bislang als M{\"a}hwiese genutzten Fl{\"a}che vor und nach einer Weidesaison konnte eine erh{\"o}hte Verdichtung im Bereich der Mittelporen nachgewiesen werden, die Permeabilit{\"a}t wurde dadurch jedoch nicht nachweisbar beeintr{\"a}chtigt. Frostlockerung und pedobiologische Aktivit{\"a}t außerhalb der Weidezeiten wirken diesem Prozeß entgegen, so daß sich {\"u}ber mehrere Jahre keine zunehmende Verdichtung auf den dauerhaft beweideten Fl{\"a}chen nachweisen l{\"a}ßt. Allerdings f{\"u}hrt die Beweidung zu speziellen Strukturen, wie sie auf reinen M{\"a}hwiesen nicht gefunden werden k{\"o}nnen. Aufgrund der r{\"a}umlich differenzierten Nutzung der Fl{\"a}che durch die Schafe entstehen St{\"o}rstellen beispielsweise an derTr{\"a}nke oder dort, wo die Tiere Nacht f{\"u}r Nacht lagern. Diese St{\"o}rstellen sind bald von Vegetation entbl{\"o}ßt, stark durch den Kot und Urin der Tiere in ihrem Chemismus ver{\"a}ndert und deutlich verdichtet. Vegetationsaufnahmen nach BRAUN-BLJXNQUET und die Auswertung nach den {\"o}kologischen Zeigerwerten belegen die Nutzungsintensivierung durch die Schafrotationsweide. Die Wiesen verarmen an Kenn- und Differentialarten der Glatthafergesellschaften, daf{\"u}r finden sich mehr Ruderalisierungszeiger. Die Artenzahl nimmt kontinuierlich ab, und es erfolgt eine Verschiebung des Artenspektrums zu lichthungrigen D{\"u}ngezeigern mit hohem Regenerationsverm{\"o}gen. Hinzu kommt die Ausbreitung von Weideunkr{\"a}utern vor allem auf Fl{\"a}chen, die nicht regelm{\"a}ßig ausgem{\"a}ht werden. Die Fl{\"a}che "F7" stellt ein {\"U}bergangsstadium von der Wiese zur intensiven Rotationsweide dar, auf der sich vor{\"u}bergehend eine erh{\"o}hte Vielfalt aus Arten der Wiese und Weideunkr{\"a}utern eingestellt hat. Eine gleichgerichtete Vegetationsver{\"a}nderung nach der Umnutzung einer vormaligen zweisch{\"u}rigen M{\"a}hwiese in eine Schafrotationsweide belegt die Annahme, daß die Unterschiede in der Vegetation auf "FK", "F1 ", "F4", "F7" und "F15" nicht standortbedingt, sondern nutzungsbedingt sind. Dies k{\"o}nnte mittels einer Frequenzprozentanalyse auf "F1 " vor und nach einer dreij{\"a}hrigen Schafbeweidung im Vergleich zu der Kontrollfl{\"a}che "FK" belegt werden. Die Heuschreckenfauna wurde mittels lsolationsquadratf{\"a}ngen untersucht, die Erfassung der Laufk{\"a}fer- und Spinnenfauna erfolgte mit Barberfallen. Die h{\"o}chste lndividuendichte der Heuschrecken fand sich auf "FK" gefolgt von "F7". Aussagen zu Diversit{\"a}t und Evenness sowie Arten- und Dominanzidentit{\"a}t sind aufgrund der eingeschr{\"a}nkten Artenzahlen zwischen drei und sechs pro Fl{\"a}che nur unter Vorbehalten m{\"o}glich. Durchweg geringe Diversit{\"a}tswerte sind auf die Artenarmut zur{\"u}ckzuf{\"u}hren, da die Evenness aller Aufnahmen nahe bei 1 liegt. F{\"u}r die Gemeinschaften von "FK" und "F1 " zeigt sich eine große {\"U}bereinstimmung hinsichtlich der Arten- und Dominanzidentit{\"a}t. Eine hohe Anzahl Subadulter in den Barbeffallen der Fr{\"u}hsommerfangperioden auf "F1 " findet keinen Niederschlag in entsprechenden Abundanzen adulter Heuschrecken. Die Beweidung f{\"u}hrt demnach zu erh{\"o}hten Mortalit{\"a}tsraten der Larvalstadien. Das {\"A}hnlichkeitsdendrogramm best{\"a}tigt die große {\"A}hnlichkeit der Dominanzidentit{\"a}ten von "FK" und "F1 ", die Verschmelzungsniveaus f{\"u}r die {\"u}brigen Fl{\"a}chen liegen jedoch auch zwischen 55 und 70\%. Artenzahl und Aktivit{\"a}tsdichte der Laufk{\"a}fergemeinschaften weisen die Kontrollfl{\"a}che als die sowohl arten- als auch individuen{\"a}rmste Fl{\"a}che aus. Dar{\"u}ber hinaus werden dort 83\% aller Individuen von einer Art (Poecilus versicoloi) gestellt. Die h{\"o}chste Diversit{\"a}t findet sich auf "F4"; auf "F7" und "F15" sind die Diversit{\"a}tswerte niedriger, daf{\"u}r aber die Abundanzen wesentlich h{\"o}her. Mit 30 Arten ist "F4" am artenreichsten, w{\"a}hrend die gr{\"o}ßte Aktivit{\"a}tsdichte auf "F7" nachgewiesen werden konnte. {\"A}hnlich den Heuschreckengemeinschaften zeigt sich eine hohe {\"U}bereinstimmung zwischen "FK" und "Fr, die Laufk{\"a}ferz{\"o}nosen der intensiver beweideten Fl{\"a}chen unterscheiden sich in Arten- und Dominanzidentit{\"a}t deutlich von den Z{\"o}nosen dieser Fl{\"a}chen. Die Auswertung der Spinnenf{\"a}nge unterst{\"u}tzt mit leichten Abweichungen die Ergebnisse aus der Analyse der Laufk{\"a}ferf{\"a}nge. "F7" ist die mit Abstand arten- und individuenreichste Fl{\"a}che. Erneut findet sich die niedrigste Aktivit{\"a}tsdichte auf "FK", wenngleich sich diese nur minimal von der auf "F4" unterscheiden. Deutlich zeigt das {\"A}hnlichkeitsdendrogramm zwei Gruppen von Spinnengemeinschaften: die der M{\"a}hwiesen und die der Weiden. W{\"a}hrend die Kontrollfl{\"a}che "FK" und die seit einem Jahr beweidete Fl{\"a}che "F1" durch arme Laufk{\"a}fer- und Spinnengesellschaften gekennzeichnet sind, auf denen wenige Arten extrem hohe Dominanzwerte erreichen, profitieren die genannten Gruppen offensichtlich von der Schafbeweidung. Der Vorteil wird auf den Fl{\"a}chen deutlicher, die nicht perfekt als Rotationsweide genutzt werden. Diverse St{\"o}rstellen und Kleinstrukturen schaffen {\"o}kologische Nischen, die von zus{\"a}tzlichen Arten besetzt werden. Lediglich die Heuschrecken werden durch diese Nutzungsform benachteiligt.}, subject = {Fuldatal}, language = {de} }