TY - THES A1 - Rehder, Juliane T1 - Einfluss des täglichen Konsums L. reuteri-haltiger Lutschtabletten auf die Mundgesundheit von Besatzungsmitgliedern eines Marineschiffes in See T1 - Impact of the daily consumption of L.reuteri-containing lozenges on oral health in crew members of a naval ship at sea N2 - Die Hemmwirkung des regelmäßigen Konsums probiotischer Lactobacillus reuteri-Stämme auf die Ausprägung oraler Entzündungen ist mittlerweile durch eine ganze Reihe klinischer Interventionsstudien gut belegt. Die allgemeinen Lebensumstände der untersuchten Probanden waren dabei jedoch in der Regel wenig standardisiert, so dass eine mögliche Beeinträchtigung der Validität der Studiendaten durch nicht kontrollierte externe Faktoren wie etwa Lebensstil oder Ernährung bislang nicht ausgeschlossen werden konnte. Daher war es das Ziel dieser prospektiven, randomisierten, doppelt verblindeten und placebokontrollierten Interventionsstudie über einen Beobachtungszeitraum von sechs Wochen die Auswirkungen des täglichen Konsums probiotischer, L. reuteri-haltiger Lutschtabletten auf Parameter der oralen Gesundheit von 72 Besatzungsmitgliedern einer Fregatte der Deutschen Marine zu evaluieren, die während einer Einsatzvorbereitung in See unter weitgehend vergleichbaren Lebens- und Ernährungsbedingungen ihren Dienst versahen. Zu Studienbeginn, sowie nach zwei und sechs Wochen wurden an den Ramfjordzähnen (Zähne 16, 21, 24, 36, 41, 44) der Probanden die Anzahl der auf Sondierung blutenden Zahnfleischtaschen (BoP) als primärem Studien-endpunkt erfasst. Darüber hinaus wurden als sekundäre Endpunkte die Taschensondierungstiefe (PPD), das klinische Attachmentniveau (CAL), der Gingival-Index (GI) und der Plaque Control Record (PCR) aufgezeichnet. Mit Hilfe einer doppelt verblindeten Zuteilungsstrategie wurden die Probanden zufällig der L. reuteri-Gruppe (n=36) oder der Placebogruppe (n=36) zuge-ordnet. Sie erhielten nachfolgend einen für die Studiendauer ausreichenden Vorrat an L. reuteri- oder Placebo-Lutschtabletten mit der Anweisung, diese in den nächsten sechs Wochen zweimal täglich zu konsumieren. 30 Probanden der L. reuteri-Gruppe sowie 32 Probanden der Placebogruppe beendeten die Studie mit vollständig erfassten Datensätzen. Ihre Analyse enthüllte für die L. reuteri-Gruppe einen signifikanten (p<0,001) Rückgang der beobachteten BoP-Mittelwerte von initial 41% (±22 SD) aller erfassten Messstellen auf 10 % (±13 SD) nach sechs Wochen. In der Placebogruppe hingegen kam es während des Beobachtungszeitraums zu einer signifikanten (p=0.05) Zunahme der BoP-Mittelwerte gegenüber der Ausgangssituation von initial 37 % (±20 SD) auf 43 % (±17 SD) am Studienende. Auch bezüglich aller sekundären Endpunkte (PPD, CAL, GI, PCR) konnte in der L. reuteri-Gruppe eine signifikante Verbesserung der oralen Gesundheit zwischen Studienbeginn und Studienende beobachtet werden, während sich wiederum in der Placebo-Gruppe im Beobachtungszeitraum eine statistisch verifizierbare Verschlech¬terung aller erfassten sekundären Endpunkte ergab. Die Ergebnisse dieser unter weitgehend kontrollierten Lebens- und Ernährungsbedingungen durchgeführten Untersuchung belegen, dass der regelmäßigem Konsum probiotischer, L. reuteri-haltiger Lutschtabletten unter den Einsatzbedingungen in See nicht nur eine in der Placebogruppe beobachtete Verschlechterung der oralen Gesundheit verhinderte, sondern diese vielmehr im Vergleich zum Ausgangsbefund signifikant verbesserte. Der adjunktive Konsum L. reuteri-haltiger Lutschtabletten könnte daher eine kostengünstige und einfach zu implementierende Maßnahme darstellen, um einer unter militärischen Einsatzbedingungen häufiger zu beobachtenden Verschlechterung der oralen Gesundheit wirksam vorzubeugen. N2 - The inhibitory effect of the regular consumption of probiotic Lactobacillus reuteri strains on the occurrence of oral inflammations has been established by numerous clinical intervention trials. In general however social ,dietary and environmental conditions of the study subjects were not well controlled, so that so far, it could not be precluded, that the validity of the recorded data may have been possibly impaired by external interference factors like lifestyle and nutrition. Therefore it was the aim of this prospective, randomized, double-blind placebo controlled intervention trial to evaluate the impact of the daily consumption of probiotic L. reuteri-containing lozenges on parameters of oral health in 72 crew members of a frigate of the German Navy over an observation period of 6 weeks during a practicing mission at sea under broadly comparable living and dietary conditions. At baseline, as well as after two and six weeks the number of periodontal pockets showing bleeding on probing (BoP) on the Ramfjord teeth (16, 21, 24, 36, 41, 44) were recorded as the primary study outcome. Additionally pocket probing depth (PPD), periodontal attachment level (PAL), Gingival Index (GI) and Plaque Control Record (PCR) were recorded as secondary study outcomes. Using a computer generated random list study subjects were randomly assigned to either the L. reuteri (n=36) or the placebo group (n=36), provided with a supply of experimental L. reuteri- or placebo lozenges and instructed to consume them twice daily for the next 6 weeks. 30 subjects of the L. reuteri and 32 subjects of the placebo group finished the study with complete data sets. For the L. reuteri group statistical analysis revealed a significant (p<0.001) reduction of the observed percentage of BoP positive sites from 41% (±22 SD) at baseline to 10% (±13) at 6 weeks. In the placebo group by contrast a significant increase (p<0.05) of the percentage of BoP positive sites from 37% (±20 SD) at baseline to 43% (±17%) at 6 weeks was recorded. Also regarding the secondary study outcomes (PPD, CAL, GI, PCR) a significant improvement of all assessed parameters was observed in subjects of the L. reuteri group, while in the placebo group a significant deterioration was recorded. The results of this intervention trial performed under broadly controlled comparable living and dietary conditions revealed, that the regular consumption of probiotic L-reuteri-containing lozenges during a practicing mission at sea not only prevented a deterioration of oral health as documented for the placebo group but even improved the status of oral health when compared to baseline values. The adjunctive consumption of L.reuteri-containing lozenges may therefore present a cost-efficient and easy implementable measure for the prevention of oral health deterioration under military operational conditions. KW - Probiotikum KW - Gingivitis KW - Parodontitis KW - Prophylaxe KW - Lactobacillus reuteri KW - Mundgesundheit KW - militärische Einsatzbedingungen Y1 - 2018 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-164074 ER - TY - THES A1 - Herkert, Peter T1 - Effektivität und Risiken von nichtsteroidalen Antirheumatika zur Prävention vor Heterotoper Ossifikation nach primärer Hüfttotalendoprothetik: Ein systematischer Review T1 - Efficacy and safety of non-steroidal anti-inflammatory drugs in the prevention of heterotopic bone formation after primary hip arthroplastiy: A systematic review N2 - Hintergrund: Heterotope Ossifikation (HO) stellt, mit einer Inzidenz von bis zu 90 %, eine häufige Komplikation nach Hüfttotalendoprothetik dar. Für höhergradige HO mit klinischer Relevanz (schwere HO) wird eine Inzidenz von bis zu 20 % berichtet. Durch eine Prophylaxe, mit nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAID) oder Strahlentherapie, kann die Inzidenz für schwere HO auf 1 bis 5 % gesenkt werden. Aus ökonomischen und logistischen Gesichtspunkten erfolgt bevorzugt eine Prophylaxe mit NSAID. Es liegen jedoch nur wenige Informationen zur Auswahl des Wirkstoffes, der Therapiedauer und der Dosierung vor. Methoden: Ziel war die Bewertung der Wirksamkeit und Sicherheit verschiedener Interventionen mit NSAID, für die primären Endpunkte schwere HO und unerwünschte Arzneimittelwirkung (UAW). Hierzu war eine systematische Übersichtsarbeit mit Netzwerk-Metaanalyse geplant. Es wurden 31 Studien mit 5128 Patienten eingeschlossen. Hieraus wurde ein Netzwerk aus 15 Knotenpunkten mit 44 Vergleichen erstellt. Die Studien wiesen eine ausgeprägte Heterogenität auf. Das Biasrisiko wurde häufig als unklar oder hoch bewertet. Eine Netzwerk-Metaanalyse konnte aufgrund der festgestellten Inkohärenz mit schwachen Verbindungen nicht durchgeführt werden. Es erfolgten ausschließlich Analysen der direkten Vergleiche. Ergebnisse: Die Analysen zeigten, dass bereits eine kurze Interventionsdauer (bis 7 Tage) mit geringer Tagesdosis einen signifikanten Effekt zur Prophylaxe vor schwerer HO, bei nicht erhöhtem Risiko für schwere UAW aufweist. Ein überlegener Wirkstoff konnte nicht identifiziert werden. Zusammenfassung: Die Evidenz dieser Dissertation wird als gering eingestuft, da aufgrund der spezifischeren Fragestellung als in den eingeschlossenen Studien, eine unzureichende Power bei den Analysen vorlag. Weitere qualitativ hochwertige RCT mit klinisch orientierter Fragestellung sind erforderlich, um die Frage nach einer optimalen Prophylaxe vor schwerer HO zu beantworten. N2 - Background: Heterotopic ossification (HO) is a frequent complication after total hip arthroplasty by an incidence up to 90%. For high-grade HO with clinically relevance (severe HO) an incidence up to 20% has been reported. Non-steroidal anti-inflammatory drug (NSAID) administration or radiotherapy reduce the risk of severe HO to 1 to 5%. By economic and organizational reasons, prophylaxis with NSAIDs will be preferred. However, information about drug selection, duration of intervention and dosage are rare. Methods: We planned a systematic review with network meta-analysis, to evaluate the efficacy and safety of NSAID. Primary outcomes were severe HO and adverse drug reactions (ADRs). 31 studies with 5128 patients were included. We formed a network with 15 nodes based on 44 comparisons. The studies showed a pronounced heterogeneity and risk of bias was often rated as unclear or high. A network meta-analysis couldn´t be performed due to incoherence and weak connections. Only direct comparisons were analyzed. Results: An intervention with short duration (up to 7 days) and low daily dose is able to reduce the risk of severe HO significant, without an increased risk of severe ADRs. A superior drug couldn't be identified. Summary: The evidence for this dissertation is classified as low. The more specific questions of our analysis leads to an insufficient power our results than in the single studies. To answer the question of optimal prophylaxis against severe HO, further high-quality RCTs with clinically specificity questions are required. KW - Nichtsteroidales Antiphlogistikum KW - Knochenbildung KW - Prophylaxe KW - NSAID KW - Heterotope Ossifikation KW - Hüfttotalendoprothetik KW - Systematischer Review Y1 - 2022 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-279764 ER - TY - JOUR A1 - Bohnert, S. A1 - Monoranu, C. - M. A1 - Siauw, C. A1 - Al-Tinawi, F. A1 - Bohnert, M. T1 - Tödliche Hirnmassenblutung infolge Vitamin-K-Mangels bei einem 9 Wochen alten Säugling JF - Rechtsmedizin N2 - Intrakranielle Blutungen sind im Säuglingsalter seltene, aber lebensbedrohende Ereignisse. Neben Gefäßmissbildungen, Stoffwechseldefekten sowie Störungen der Blutgerinnung kommen v. a. nichtakzidentielle Traumata, Schütteltrauma in Betracht. Die klinische Diagnostik umfasst hinsichtlich der Blutungsgenese neben Sonographie und MRT als apparatives Verfahren auch eine Fundoskopie sowie laborchemische Analysen, insbesondere der Gerinnungsparameter. Für die Blutgerinnung ist das fettlösliche Vitamin K essenziell: Frühe, klassische und späte Vitamin-K-Mangel-Blutungen werden dabei unterschieden. Um ein gehäuftes Wiederauftreten von Vitamin-K-Mangel-Blutungen bei Neugeborenen und jungen Säuglingen zu verhindern, bedarf es einer hinreichenden Aufklärung der Eltern. Eine Verweigerung der Prophylaxe scheint Folge einer weltanschaulich begründeten Ablehnung der Schulmedizin und ein zunehmendes Phänomen in wohlhabenden Industrieländern zu sein. N2 - Intracranial hemorrhages in infants are rare but life-threatening events. Apart from vascular malformations, metabolic disorders and coagulopathies, nonaccidental trauma, in particular shaken baby syndrome must be taken into consideration. Clinical diagnostic tests and procedures to further evaluate the etiology of the hemorrhage include sonography and magnetic resonance imaging (MRI) as imaging procedures as well as fundoscopy and laboratory tests, especially with respect to coagulation parameters. Fat-soluble vitamin K is essential for blood coagulation. A differentiation is made between classical and delayed hemorrhages due to vitamin K deficiency. In order to avoid an increased recurrence of bleeding due to vitamin K deficiency in neonates and young infants, an adequate clarification for the parents is necessary. A refusal of prophylaxis seems to be the result of an ideologically founded rejection of classical medicine and an increasing phenomenon in affluent industrial countries. KW - Intrakranielle Blutung KW - Schütteltrauma KW - Vitamin-K-Mangel-Blutung KW - Prophylaxe KW - intracranial bleeding KW - shaken baby syndrome KW - vitamin k deficiency bleeding KW - prophylaxis Y1 - 2020 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-232475 SN - 0937-9819 VL - 30 ER -