TY - THES A1 - Herget, Claudia T1 - Visuelle Gesichtswahrnehmung von unilateralen Lippen-Kiefer-Gaumenspaltpatienten und Dysgnathiepatienten mit skelettaler Klasse III im Vergleich zu einer Kontrollgruppe T1 - Face perception in patients with unilateral cleft lip and palate and patients with severe Class III malocclusion compared to controls N2 - ZIEL: Obwohl ein Zusammenhang zwischen Gesichtsasymmetrie und fazialer Attraktivität eines Menschen zu bestehen scheint, gibt es bislang keine Studien, die einen Vergleich der Gesichtswahrnehmung durch Laien zwischen Patienten mit einseitiger Lippen-Kiefer-Gaumenspalte, einer Dysgnathie der Klasse III und einer Kontrollgruppe analysieren. PATIENTEN UND METHODE: Von 30 erwachsenen einseitigen Lippen-Kiefer-Gaumenspaltpatienten, 20 Patienten mit einer Dysgnathie der skelettaler Klasse III und 20 Erwachsenen mit einer skelettalen Klasse I wurden 3D-Gesichtsdaten mittels einem lichtoptischen System sowie standardisierte extraorale Aufnahmen angefertigt. Der objektive 3D Asymmetriegrad wurde vom Gesamtgesicht berechnet. Die subjektive Beurteilung der Attraktivität wurde von einer Beurteilergruppe, bestehend aus 100 Layen, randomisiert erfasst. ERGEBNISSE: Im Vergleich zur Kontrollgruppe wiesen die Patienten mit uLKG-Spalte und die Patienten mit einer Dysgnathie der Klasse III einen signifikant größeren fazialen Asymmetriegrad auf. Zwischen den Patienten mit uLKG-Spalte und den Patienten mit einer Dysgnathie konnte kein Unterschied in der Gesichtsasymmetrie festgestellt werden. Die subjektive Bewertung der Attraktivität zeigte, dass Patienten mit uLKG-Spalte und Patienten mit einer Dysgnathie unattraktiver auf die Beurteiler wirkten, als die Kontrollpersonen. Obwohl kein Unterschied in der fazialen Asymmetrie zwischen den Patienten mit uLKG-Spalte und den Patienten mit einer Dysgnathie bestand, wurden die Patienten mit uLKG-Spalte als signifikant weniger attraktiv bewertet. SCHLUSSFOLGERUNG: Die subjektive Beurteilung der Gesichter wird nicht nur durch das Ausmaß der Gesichtsasymmetrie beeinflusst, sondern ebenfalls durch die Lokalisation der Asymmetrie. Dies ist vor allem für den Kliniker von großer Wichtigkeit, der für eine bestmögliche operative Rekonstruktion der Nasenmorphologie bei Patienten mit uLKG-Spalte verantwortlich ist. N2 - OBJECTIVE:Although there is principal agreement that increased facial asymmetry is associated with decreased facial attractiveness, there are no studies analysing face perception in patients with a unilateral cleft lip and palate (CLP) (uCLP) compared to orthognathic Class III patients. PATIENTS AND METHODS: To this end, three-dimensional (3D) data on the faces of 30 adults with a complete uCLP, 20 orthognathic patients with a severe skeletal Class III, and 20 adults with a skeletal Class I as a control group were generated. The 3D asymmetry of the facial soft-tissue was analysed. These data were compared with subjective ratings for attractiveness carried out by 100 laypersons. RESULTS: Compared to the controls, uCLP patients and orthognathic patients had a significantly higher facial asymmetry. No difference was found between uCLP patients and orthognathic patients. The attractiveness ratings showed that uCLP patients and orthognathic patients were rated less attractive compared to the controls. However, although there were no differences in the facial asymmetry between uCLP patients and orthognathic patients, the uCLP patients were rated significantly less attractive. CONCLUTION: This leads to the conclusion that not only the extent of asymmetry has an influence on attractiveness but also the location of asymmetry. For clinical use, these findings underline the importance of accurate as possible surgical reconstruction of the nasal morphology in uCLP patients. KW - Asymmetrie KW - Spalten KW - Dysgnathie KW - Attraktivität KW - asymmtry KW - Cleft KW - dysgnathia KW - attractivenes Y1 - 2011 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-67270 ER - TY - THES A1 - Dokou, Panagiota T1 - Über die Bedeutung von Melodie und Rhythmus in der vorsprachlichen Entwicklung von Säuglingen unter besonderer Berücksichtigung der spezifischen Bedürfnisse von Kindern mit orofazialen Spalten - ein Beitrag zur Entwicklung geeigneter Frühförderkonzepte T1 - On the importance of melody and rhythm in the pre-linguistic development of infants with special consideration on the specific needs of children with orofacial clefts - a contribution on the development of suitable early stimulation concepts N2 - In den letzten Jahren sind verschiedene Studien erschienen, die die positive Wirkung von Musik zur Frühförderung von Kindern untersucht haben. Im Sinne dieser Studien wurden auch verschiedene Therapieprogramme, die auf traditionellen musiktherapeutischen Konzepten basieren, entwickelt. Neueste Arbeiten unterstützen eine spezifische Wirkung der musikalischen Frühförderung: sie kann den Spracherwerb fördern. Säuglinge mit orofazialen Spalten arbeiten z. B. in einer Klinik in Los Angeles, USA, mit Hilfe von Musik an ihren Sprachproblemen. Die vorliegende Arbeit hatte das Ziel auf der Basis moderner Erkenntnisse der Neuro- und Kognitionswissenschaften Argumente für die positive Wirkung von musikalischer Frühförderung auf den Spracherwerb bei Kindern mit orofazialen Spalten zusammenzutragen und einen solchen Ansatz durch wissenschaftliche Ergebnisse zu begründen. Die spezifische Wirkung von Musik auf den Spracherwerb, so konnte gezeigt werden, basiert u. a. auf folgenden Befunden: a. Es existieren gemeinsame hirnphysiologische Produktions- und Verarbeitungsmechanismen von Melodie und Rhythmus in der Musik und der gesprochenen Sprache. b. Prosodische Elemente der Sprache, wie die Melodie und der Rhythmus, werden unter starker Beteiligung der rechten Hemisphäre verarbeitet. So konnte u. a. gezeigt werden, dass hirnphysiologische Reaktionen bei jungen Musikschülern (Thomanerchor) auf sprachliche Syntaxverletzungen stärker ausfallen als bei gleichaltrigen Nichtmusikern. c. Die rechte Hemisphäre, in der auch Musik verarbeitet wird, ist bei der vorsprachlichen Lautproduktion der Säuglinge die dominierende. Es gibt große Ähnlichkeiten bei der zerebralen Verarbeitung von Melodie und Rhythmus von „Säuglingssprache“ und Musik. d. Neuere hirnphysiologische Untersuchungen belegen, dass ein musikalisches Training nachweislich funktionelle Korrelate in bestimmten Gehirnregionen zeigt und eine positive Wirkung auf den Spracherwerbprozess auszuüben scheint. Es konnte gezeigt werden, dass überlappende Verarbeitungsregionen in beiden Gehirnhälften, sowohl für musikalische als auch für sprachliche Informationen verantwortlich sind. Die Ergebnisse neuer Forschungen, die eine starke Beteiligung der rechten Hemisphäre in der Verarbeitung prosodischer Charakteristiken der Sprache, wie z. B. die Melodie und der Rhythmus belegen, wurden dargestellt und die alte Ansichten über eine ausschließliche Verarbeitung sprachlicher Informationen in der linken Hemisphäre wurden widerlegt. Die Bedeutung der rechten Gehirnhälfte für die vorsprachliche Lautproduktion der Säuglinge wurde herausgearbeitet und daraus der Nutzen einer intensiven akustischen Förderung unter Anwendung speziell entwickelte Stimuli, für eine korrekte spätere Sprachentwicklung bei Kindern mit orofazialen Spalten abgeleitet. Die Auswahl der Musik sollte sich an den in der Arbeit beschriebenen musikalischen Verarbeitungsleistungen der Säuglinge orientieren, um eine individuelle und auf die Bedürfnisse jedes Säuglings mit orofazialer Spalte angepasste musikalische Stimulation zu erreichen. Diese Bedürfnisse können anhand der vorsprachlichen Entwicklungsprofile, wie sie für jeden Säugling am ZVES (Zentrum für vorsprachliche Entwicklung und Entwicklungsstörungen) erstellt werden, charakterisiert werden. Im Ergebnis der umfangreichen Literaturstudien zu allen für das gestellte Thema relevanten Aspekten und unter Verwendung der im ZVES gesammelten praktischen Erfahrungen wurde eine Forschungskonzeption zum Nachweis der Wirkung einer musikalischern Frühförderung auf den Spracherwerb erarbeitet. Für Säuglinge mit orofazialen Spalten ist eine individuelle Therapie notwendig, da sich die Kinder bezüglich ihrer individuellen Entwicklungsbedingungen stark unterschieden. N2 - Over the last years diverse studies were published, which examined the positive effect of music on the early stimulation of children. Therefore diverse therapy programs have been developed on the basis of traditional music therapy concepts. Latest studies support a specific effect of early musical stimulation; it stimulates the language acquisition. For example in a clinic in Los Angeles (USA), infants with orofacial clefts work with the help of music on their linguistic disabilities. This study aimed to collect arguments for the positive effect of early musical stimulation on the language acquisition of children with orofacial clefts and to justify this claim through scientific results, on the basis of modern findings of the neuro and cognition sciences. The specific effect of music on the language acquisition is based on the following results: a. Common brain physiological production and processing mechanisms of melody and rhythm exist in both music and language. b. Prosodic elements of language such as melody and rhythm are being processed under strong participation of the right hemisphere. It has been shown, that the brain’s physiological reactions in young music students (Thomanerchor) to linguistic syntax violations were more intense than those of non-musicians of the same age. c. The right hemisphere, where music is also being processed, dominates the pre-linguistic tone production of infants. Great resemblances exist between the cerebral processing of melody and rhythm in “infants’ language” and music. d. New brain physiological researches verified that musical training shows evidently functional correlates in certain brain regions and therefore could have a positive effect on the language acquisition process. It has been shown, that overlapping processing regions in both hemispheres are responsible not only for musical but also for linguistic information. The results of latest scientific research which showed an intensive participation of the right hemisphere in the processing of prosodic features of language (such as melody and rhythm) were thoroughly described and the old views of the exclusive processing of linguistic information in the left hemisphere were refuted. The importance of the right hemisphere for the pre-linguistic tone production of infants has been brought out and the advantage of an intensive acoustic stimulation with the use of special developed stimuli for a correct later language acquisition development by children with orofacial clefts could also be derived through this knowledge. The selection of the musical stimuli should be based on the musical processing performance of infants (which were described in this study) so that the individual needs of each infant with cleft-lip and palate for adjusted musical stimulation can be met. These needs can be characterized on the basis of pre-linguistic development profiles, such as those that are produced for every infant at the ZVES (Center for Pre-linguistic Development and Development Disorders). As a result of extensive literature studies with aspects relevant to this theme and taking into account the practical experience accumulated at the ZVES, a research conception can be worked out as proof of the effect an early musical stimulation has on language acquisition. For the infants with orofacial clefts an individual therapy is made necessary by the specialized development conditions of these children. KW - Säuglinge KW - Frühförderung KW - orofazialen KW - Spalten KW - Spracherwerb KW - Infants KW - Stimulation KW - Orofacial KW - Clefts KW - Language acquisition Y1 - 2007 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-24545 ER -