TY - BOOK A1 - Dederichs, Sebastian T1 - Die Expansion des Online-Lebensmitteleinzelhandels in Deutschland: Räumliche Organisationsstrukturen und Standortanforderungen N2 - Nach ersten, wenig erfolgreichen Entwicklungsimpulsen in den 1990er Jahren ist der Online-Lebensmitteleinzelhandel in Deutschland inzwischen in eine Expansionsphase übergegangen, die durch einen Wandel unterschiedlicher Einflussfaktoren begünstigt wurde, so zuletzt beispielsweise durch Rahmenbedingungen der Covid-19-Pandemie. Diese Entwicklung führt dabei nicht nur zu einer Herausbildung neuer oder transformierter Betriebsformen, sondern treibt auch einen Wandel von räumlichen Organisationstrukturen an, der veränderte Standortanforderungen handelnder Akteure mit sich bringt. Diese Arbeit untersucht jene Veränderungen in Bezug auf Logistik, Lagerinfrastruktur und Filialsysteme anhand von ausgewählten Unternehmensbeispielen aus dem ergänzenden, reinen sowie kombinierten E-Commerce. Dabei bedient sich die Arbeit einerseits am theoretischen Ansatz der Multi-Level-Perspektive aus dem Blickwinkel der Transitionsforschung, um zu ergründen, warum eine Expansion des Online-Lebensmitteleinzelhandels heute im Gegensatz zu den 1990er Jahren begünstigt wird. Andererseits wird mithilfe eines Methodenmixes aus Sekundärdatenanalyse und qualitativer Forschung analysiert, welche Charakteristika die neuen Betriebsformen aufweisen und welche veränderten Ansprüche diese an die Organisationsstruktur sowie die Standorte von Handelsunternehmen stellen. Dabei kann verdeutlicht werden, dass logistische Abläufe (wie auch der Ort der Warenübergabe) heute eine hohe Relevanz für die Charakteristik einer Betriebsform aufweisen und der Online-Lebensmitteleinzelhandel somit zu einer größeren Hybridisierung des Lebensmitteleinkaufs – überwiegend in urbanen Räumen – führt. Dies zeigt zudem, dass bisherige Betriebsformensystematiken nicht mehr ausreichen, um die komplexen Merkmale der neuen Betriebsformen und Vertriebsmodelle hinreichend abzubilden. N2 - After a series of only marginally successful development impulses in the 1990s, online grocery retailing has now advanced to become a significantly growing market segment in the German food retail market. The expansion of online grocery retailing has been fueled by a variety of technological, social, legal and industry-specific factors and, most recently, by the conditions created by the Co-vid 19 pandemic. This development is accompanied by numerous implications that both change the organizational structures of retail companies and trigger sig-nificant effects on the location conditions of logistics, warehouse infrastructure and store systems. In the meantime, new forms of operation and sales models are emerging from the German online grocery retail sector, which will be analyzed in this paper using selected company examples from complementary, pure and com-bined e-commerce. In order to find out why an expansion of online grocery retailing is favored today in contrast to the 1990s, the changed influencing factors of socio-technical regimes are analyzed in the first part of the thesis with the help of the theoretical approach of the multi-level perspective from the perspective of transition research. In the second part of the thesis, based on case studies, the characteristics of the new forms of operation and the changed demands they place on the organizational structure and locations of retail companies are examined. The methodological basis for the study is a mix of methods consisting of a comprehensive secondary data analysis, the analysis of secondary statistics and press releases, and an evaluation of expert interviews conducted with various players in online food retailing over a period of several years. The results of this work show, among other things, that logistical processes are now much more integrated into the form of operation and merge more intensively with the place where the goods are handed over than is the case with conventional forms of operation. Online grocery retailing thus leads to a greater hybridization of grocery shopping, which also changes companies' requirements for logistics locations. This change mostly affects locations in urban areas, as German online grocery retailing has not yet been able to develop as extensively in rural areas as in densely populated areas. The results of the study also show that previous sys-tems of operating forms are no longer sufficient to adequately reflect the complex characteristics of the new operating forms and sales models. The increased in-tegration of logistical processes into the respective operating form therefore requires further differentiation criteria, which allow a clearer mapping of spatial factors. The findings of this study are thus suitable for the strategic planning of online grocery retail companies, on the one hand, and offer a possible approach for the further development of a system of operating forms, on the other. N2 - Nach einer Reihe von nur wenig erfolgreichen Entwicklungsimpulsen in den 1990er Jahren ist der Online-Lebensmitteleinzelhandel inzwischen auch in Deutschland zu einem deutlich wachsenden Marktsegment avanciert. Die Expansion des Online-Lebensmitteleinzelhandel wurde dabei durch unterschiedliche technologische, gesellschaftliche, rechtliche sowie branchenspezifische Einflussfaktoren und zuletzt durch die Rahmenbedingungen der Covid-19-Pandemie begünstigt. Mit dieser Entwicklung gehen zahlreiche Implikationen einher, die sowohl Organisationsstrukturen von Handelsunternehmen verändern als auch maß-gebliche Auswirkungen auf die Standortbedingungen von Logistik, Lagerinfrastruktur und Filialsystemen auslösen. So gehen aus dem deutschen Online-Lebensmitteleinzelhandel mittlerweile neue Betriebsformen und Vertriebsmodelle hervor, die im Rahmen dieser Arbeit dezidiert anhand von ausgewählten Unter-nehmensbeispielen aus dem ergänzenden, reinen und kombinierten E-Commerce analysiert werden. Um zu ergründen, warum eine Expansion des Online-Lebensmitteleinzelhandels heute im Gegensatz zu den 1990er Jahren begünstigt wird, werden die veränderten Einflussfaktoren soziotechnischer Regime im ersten Teil der Arbeit mit Hilfe des theoretischen Ansatzes der Multi-Level-Perspektive aus dem Blickwinkel der Transitionsforschung analysiert. Im zweiten Teil wird darauf aufbauend anhand von Fallbeispielen untersucht, welche Charakteristika die neuen Betriebsformen aufweisen und welche veränderten Ansprüche diese an die Organisationsstruktur und die Standorte von Handelsunternehmen stellen. Als methodische Grundlage dient ein Methodenmix aus einer umfassenden Sekundärdatenanalyse, der Analyse von Sekundärstatistiken und Pressemitteilun-gen sowie einer Auswertung von Experteninterviews, die mit unterschiedlichen Akteuren im Online-Lebensmitteleinzelhandel über mehrere Jahre durchgeführt wurden. Durch die Ergebnisse der Arbeit kann u.a. aufgezeigt werden, dass logistische Abläufe heute deutlich stärker in die Betriebsform integriert sind und intensiver mit dem Ort der Warenübergabe verschmelzen als dies bei konventionellen Betriebsformen der Fall ist. Der Online-Lebensmitteleinzelhandel führt somit zu ei-ner größeren Hybridisierung des Lebensmitteleinkaufs, die auch Anforderungen der Unternehmen an Logistikstandorte verändert. Diese Veränderung betrifft in den meisten Fällen Standorte in urbanen Räumen, da sich der deutsche Online-Lebensmitteleinzelhandel in ländlichen Räumen bisher nicht so umfassend entwickeln konnte wie in dicht besiedelten Bereichen. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen zudem, dass bisherige Betriebsformensystematiken nicht mehr ausreichen, um die komplexen Merkmale der neuen Betriebsformen und Vertriebs-modelle hinreichend abzubilden. Die verstärkte Integration logistischer Prozesse in die jeweilige Betriebsform erfordert demnach weitere Unterscheidungskriterien (Ort der Warenübergabe, Vertriebsmodell, Art und Standort der logistischen Einrichtung), die eine deutlichere Abbildung räumlicher Faktoren zulassen. Somit eignen sich die Erkenntnisse aus dieser Arbeit einerseits für die strategi-sche Planung von im Online-Lebensmitteleinzelhandel aktiven Unternehmen und bieten andererseits einen möglichen Ansatz zur Weiterentwicklung einer handelsgeographischen Betriebsformensystematik. T3 - Geographische Handelsforschung - 35 KW - Lebensmitteleinzelhandel KW - Deutschland KW - Handelsforschung KW - Handelsbetrieb / Betriebsform KW - Standortfaktor KW - Online-Lebensmitteleinzelhandel KW - Onlinehandel KW - Standortbedingungen KW - E-Commerce KW - Betriebsformenwandel KW - Online Food Retailing KW - Food Retailing KW - E-Grocery Y1 - 2023 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-306214 SN - 978-3-95826-212-6 SN - 978-3-95826-213-3 SN - 2196-5811 SN - 2626-8906 N1 - Parallel erschienen als Druckausgabe bei Würzburg University Press, ISBN 978-3-95826-212-6, 31,80 Euro. PB - Würzburg University Press CY - Würzburg ER - TY - THES A1 - Boldt, Kai-William T1 - Känozoische Geomorphogenese im nordöstlichen Mainfranken BT - Formung im globalen Wandel des klimatisch-strukturellen Wirkungsgefüges N2 - The Hassberge escarpment landscape developed from a widely extended original etchplain surface which represents the Middle to Upper Miocene final stage of undifferentiated etchplain lowering within the study area. The decisive processes of Upper Miocene and Pliocene landform differentiation were continuing planationsurface lowering increasingly governed by the structural differentiation of the bedrock substrate and local expansion of planation surfaces. This formation led to valley cutting since the Pliocene/Pleistocene transition period in the course of progressive reduction of the areas still subject to planation. The extent of structural adaptation and the interpretation of correlative sediments confirm a differentiated course of Late Tertiary climatic change, which, within the overall trend towards lower temperatures since the Lower to Middle Miocene, expressed itself in increasingly dry conditions during the Late Upper Miocene and Pliocene (BOLDT 1997). Taking the Lower Franconian scarplands (Main River region of southern Germany) as an example, the compatibility of the formation of stepped planation surfaces with the structural forcing of landform development is explained and confirmed in a world-wide comparison for regions of sedimentary rocks of varying resistance. The differentiated morphological context based on climate and geology is pointed out (BOLDT 1998). T3 - Würzburger Geographische Arbeiten - 96 KW - Haßberge KW - Mainfranken KW - Relief KW - Umwelt KW - Haßberge-Gebiet KW - Känozoikum KW - Geomorphogenese Y1 - 2001 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-245991 N1 - Eingereicht unter dem Titel: Die känozoische Reliefentwicklung der Hassbergstufe und ihres Umlands im globalen Wandel des klimatisch-strukturellen Wirkungsgefüges ER - TY - BOOK A1 - Licht, Thomas T1 - Böden, Flora und Fauna von Schafkoppeln N2 - Über unterschiedlich lange Zeiträume mit unterschiedlicher Intensität als Schafrotationsweide genutzte ehemalige Mähwiesen wurden hinsichtlich - physikalischer Bodenparameter als Indikatoren für Verdichtungsvorgänge, - vegetationskundlicher Unterschiede in Folge der Schnitt- und Beweidungsregime sowie - den Auswirkungen auf die Heuschrecken-, Laufkäfer- und Spinnengemeinschaften untersucht. Die allgemeine Beschreibung der Böden zeigt, daß sich die Flächen hinsichtlich ihrer Bodenbeschaffenheit und Nährstoffversorgung nur in engen Grenzen unterscheiden. Lediglich die Kontrollfläche hat einen deutlich erhöhten Feinsandanteil und weniger Ton als die Vergleichsflächen. Zusammenfassend werden die Böden als hydromorphe, allochthone Aueböden beschrieben. Porosität und Permeabilität korrelieren wesentlich stärker mit der Bodenart als - wie ursprünglich vermutet - mit der Intensität der Beweidung. Bei der direkten Untersuchung einer bislang als Mähwiese genutzten Fläche vor und nach einer Weidesaison konnte eine erhöhte Verdichtung im Bereich der Mittelporen nachgewiesen werden, die Permeabilität wurde dadurch jedoch nicht nachweisbar beeinträchtigt. Frostlockerung und pedobiologische Aktivität außerhalb der Weidezeiten wirken diesem Prozeß entgegen, so daß sich über mehrere Jahre keine zunehmende Verdichtung auf den dauerhaft beweideten Flächen nachweisen läßt. Allerdings führt die Beweidung zu speziellen Strukturen, wie sie auf reinen Mähwiesen nicht gefunden werden können. Aufgrund der räumlich differenzierten Nutzung der Fläche durch die Schafe entstehen Störstellen beispielsweise an derTränke oder dort, wo die Tiere Nacht für Nacht lagern. Diese Störstellen sind bald von Vegetation entblößt, stark durch den Kot und Urin der Tiere in ihrem Chemismus verändert und deutlich verdichtet. Vegetationsaufnahmen nach BRAUN-BLJXNQUET und die Auswertung nach den ökologischen Zeigerwerten belegen die Nutzungsintensivierung durch die Schafrotationsweide. Die Wiesen verarmen an Kenn- und Differentialarten der Glatthafergesellschaften, dafür finden sich mehr Ruderalisierungszeiger. Die Artenzahl nimmt kontinuierlich ab, und es erfolgt eine Verschiebung des Artenspektrums zu lichthungrigen Düngezeigern mit hohem Regenerationsvermögen. Hinzu kommt die Ausbreitung von Weideunkräutern vor allem auf Flächen, die nicht regelmäßig ausgemäht werden. Die Fläche "F7" stellt ein Übergangsstadium von der Wiese zur intensiven Rotationsweide dar, auf der sich vorübergehend eine erhöhte Vielfalt aus Arten der Wiese und Weideunkräutern eingestellt hat. Eine gleichgerichtete Vegetationsveränderung nach der Umnutzung einer vormaligen zweischürigen Mähwiese in eine Schafrotationsweide belegt die Annahme, daß die Unterschiede in der Vegetation auf "FK", "F1 ", "F4", "F7" und "F15" nicht standortbedingt, sondern nutzungsbedingt sind. Dies könnte mittels einer Frequenzprozentanalyse auf "F1 " vor und nach einer dreijährigen Schafbeweidung im Vergleich zu der Kontrollfläche "FK" belegt werden. Die Heuschreckenfauna wurde mittels lsolationsquadratfängen untersucht, die Erfassung der Laufkäfer- und Spinnenfauna erfolgte mit Barberfallen. Die höchste lndividuendichte der Heuschrecken fand sich auf "FK" gefolgt von "F7". Aussagen zu Diversität und Evenness sowie Arten- und Dominanzidentität sind aufgrund der eingeschränkten Artenzahlen zwischen drei und sechs pro Fläche nur unter Vorbehalten möglich. Durchweg geringe Diversitätswerte sind auf die Artenarmut zurückzuführen, da die Evenness aller Aufnahmen nahe bei 1 liegt. Für die Gemeinschaften von "FK" und "F1 " zeigt sich eine große Übereinstimmung hinsichtlich der Arten- und Dominanzidentität. Eine hohe Anzahl Subadulter in den Barbeffallen der Frühsommerfangperioden auf "F1 " findet keinen Niederschlag in entsprechenden Abundanzen adulter Heuschrecken. Die Beweidung führt demnach zu erhöhten Mortalitätsraten der Larvalstadien. Das Ähnlichkeitsdendrogramm bestätigt die große Ähnlichkeit der Dominanzidentitäten von "FK" und "F1 ", die Verschmelzungsniveaus für die übrigen Flächen liegen jedoch auch zwischen 55 und 70%. Artenzahl und Aktivitätsdichte der Laufkäfergemeinschaften weisen die Kontrollfläche als die sowohl arten- als auch individuenärmste Fläche aus. Darüber hinaus werden dort 83% aller Individuen von einer Art (Poecilus versicoloi) gestellt. Die höchste Diversität findet sich auf "F4"; auf "F7" und "F15" sind die Diversitätswerte niedriger, dafür aber die Abundanzen wesentlich höher. Mit 30 Arten ist "F4" am artenreichsten, während die größte Aktivitätsdichte auf "F7" nachgewiesen werden konnte. Ähnlich den Heuschreckengemeinschaften zeigt sich eine hohe Übereinstimmung zwischen "FK" und "Fr, die Laufkäferzönosen der intensiver beweideten Flächen unterscheiden sich in Arten- und Dominanzidentität deutlich von den Zönosen dieser Flächen. Die Auswertung der Spinnenfänge unterstützt mit leichten Abweichungen die Ergebnisse aus der Analyse der Laufkäferfänge. "F7" ist die mit Abstand arten- und individuenreichste Fläche. Erneut findet sich die niedrigste Aktivitätsdichte auf "FK", wenngleich sich diese nur minimal von der auf "F4" unterscheiden. Deutlich zeigt das Ähnlichkeitsdendrogramm zwei Gruppen von Spinnengemeinschaften: die der Mähwiesen und die der Weiden. Während die Kontrollfläche "FK" und die seit einem Jahr beweidete Fläche "F1" durch arme Laufkäfer- und Spinnengesellschaften gekennzeichnet sind, auf denen wenige Arten extrem hohe Dominanzwerte erreichen, profitieren die genannten Gruppen offensichtlich von der Schafbeweidung. Der Vorteil wird auf den Flächen deutlicher, die nicht perfekt als Rotationsweide genutzt werden. Diverse Störstellen und Kleinstrukturen schaffen ökologische Nischen, die von zusätzlichen Arten besetzt werden. Lediglich die Heuschrecken werden durch diese Nutzungsform benachteiligt. T3 - Würzburger Geographische Arbeiten - 91 KW - Fuldatal KW - Aue KW - Vegetation KW - Schafbeweidung KW - Bodenverdichtung KW - Tiergesellschaft KW - Schafhaltung KW - Feldgraswirtschaft KW - Schafkoppeln KW - Flora KW - Fauna KW - Boden Y1 - 1996 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-243851 ER - TY - THES A1 - Blättler, Regine T1 - Rezente fluviale Morphodynamik im Stubaital, Tirol N2 - Andauernde Starkniederschläge führten 1987 in zahlreichen Alpentälem zu schweren Hochwasser- und Murkatastrophen. Auch das von der Ruetz entwässerte Tiroler Stubaital südwestlich Innsbruck zählte zu den betroffenen Tälern. Im Abstand von nur sechs Wochen verursachten hier zwei Hochwasserereignisse ähnlichen Ausmaßes schwere Verwüstungen und Landschaftsschäden. Die Auswirkungen beider Hochwässer bildeten die Ansatzpunkte der als Teilprojekt Stubai von Mitte 1988 bis Ende 1991 im Stubaital und einem seiner Seitentäler laufenden Forschungsarbeit. Das Hauptinteresse galt dabei, nach Abschluß einer ausführlichen Schadenskartierung und Photodokumentation, den Ursachen, Zusammenhängen und Auswirkungen einzelner morphodynamisch wirksamer Prozesse. Verschiedene Felduntersuchungen in einem Seitental des Stubaitales gaben hinsichtlich des Zusammenspiels von Abfluß, Niederschlag, Hangabtrag und Vegetation Aufschluß darüber, wann, wie und in welchem Zeitraum einzelne morphodynamisch wirksame Prozesse im Bachbett bzw. im Kontaktbereich Hang/Bach ablaufen. Um Aussagen darüber machen zu können, inwieweit das Hochwassersedimentationsverhalten der Ruetz innerhalb der letzten Jahrhunderte klimatisch beeinflußt wurde, und ob die touristische Erschließung des hinteren Stubaitales das Hochwasserabflußgeschehen der Ruetz in Bezug auf Häufigkeit und Intensität in den letzten Jahren erkennbar beeinflußte, wurden im Auebereich der Ruetz mehrere Schlitzsonden- und Kernbohrungen abgeteuft. Die Auswertung der Bohrkeme und verschiedene Laboranalysen des gewonnenen Probenmaterials gaben einerseits Auskunft über Zusammensetzung, Mächtigkeit und Herkunft einzelner Hochwasserablagerungen, andererseits konnten anhand dieser Aussagen das frühere Akkumulationsverhalten und verschiedene Laufverlagerungen der Ruetz für diesen Auebereich rekonstruiert werden. Ebenso konnte der direkte Einfluß des Menschen auf das Hochwassersed imentationsgeschehen und somit die anthropogene Beeinflussung der Hochflut-/Auedynamik bereits für historische Zeit festgestellt und belegt werden. T3 - Würzburger Geographische Arbeiten - 90 KW - Stubai KW - Fluss KW - Dynamische Geomorphologie Y1 - 1995 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-239248 ER - TY - THES A1 - Beck, Christoph T1 - Zirkulationsdynamische Variabilität im Bereich Nordatlantik-Europa seit 1780 N2 - In der vorliegenden Studie wurden auf der Basis langer mitteleuropäischer Zeitreihen der Temperatur und des Niederschlags sowie rekonstruierter monatlicher Bodenluftdruckfelder für den Bereich Nordatlantik-Europa Untersuchungen zur langperiodischen klimatischen und zirkulationsdynamischen Variabilität im Zeitraum 1780-1995 durchgeführt. Der im Rahmen dieser Arbeit betrachtete Zeitraum umfaßt damit neben dem 20. Jahrhundert, das durch eine zunehmende menschliche Einflußnahme auf das Globalklima gekennzeichnet ist, eine historische, bezüglich ihrer Klimacharakteristik anthropogen nahezu unbeeinflußte Periode. Vor dem Hintergrund der zeitlichen Limitierung bisheriger zirkulationsdynamischer und synoptisch-klimatologischer Forschungsarbeiten auf die letzten etwa 100 Jahre wurden folgende zentrale Zielsetzungen formuliert: - Erfassung und Darstellung der räumlich differenzierten, niederfrequenten thermischen und hygrischen Variabilität in Mitteleuropa seit 1780, auf einer möglichst umfassenden und hinsichtlich ihres klimatologischen Aussagewertes optimierten Datenbasis. - Untersuchung der korrespondierenden nordatlantisch-europäischen Zirkulationsveränderungen und ihrer Relevanz für die zeitlichen Variationen von Temperatur und Niederschlag in Mitteleuropa. - Analyse der zeitlichen Variabilität der Beziehungen zwischen großräumiger atmosphärischer Zirkulation und regionalem Klima auf multidekadischer Zeitskala. Ein erster wesentlicher Arbeitsschritt umfaßte die Überprüfung der Homogenität der verfügbaren - im Rahmen der Arbeit teilweise wesentlich erweiterten - mitteleuropäischen Temperatur- und Niederschlagszeitreihen (72 bzw. 62 Stationsreihen) mittels verschiedener absoluter und relativer Homogenitätstests. Für einen beträchtlichen Teil der Zeitreihen wurden signifikante Inhomogenitäten diagnostiziert, die unter Verwendung homogener Referenzreihen homogenisiert werden konnten. Um die angestrebte räumlich differenzierte Analyse der klimatischen Veränderungen seit 1780 zu ermöglichen, erfolgten - basierend auf nichthierarchischen Clusteranalysen der Matrizen der paarweisen Korrelationen zwischen allen Temperatur- bzw. Niederschlagsreihen - objektive Regionalisierungen von Temperatur und Niederschlag. Für die resultierenden acht thermischen und neun hygrischen Regionen Mitteleuropas wurden regionale Temperatur- und Niederschlagsreihen berechnet, die bezüglich ihrer langperiodischen Variabilität analysiert wurden. Im Vordergrund standen dabei die Ermittlung der zeitlichen Abfolge thermischer bzw. hygrischer Anomaliephasen seit 1780 sowie der klimatische Vergleich der sog. frühinstrumentellen Periode (1780-1860) mit einer modernen Referenzperiode (1915-1995). Als wesentliches Ergebnis konnte eine gegenüber dem Zeitraum 1780-1860 verminderte kontinentale Prägung des mitteleuropäischen Klimas - mit wärmeren, feuchteren Wintern und kühleren Sommern - in diesem Jahrhundert (1915-1995) festgestellt werden. Als Grundlage für die Analyse der korrespondierenden zirkulationsdynamischen Variabilität wurde eine automatische - hauptkomponenten- und clusteranalytische - Klassifikation rekonstruierter monatlicher nordatlantisch-europäischer Bodenluftdruckfelder erarbeitet. Ein zweiter automatischer Klassifikationsalgorithmus wurde in Anlehnung an die Großwettertypenklassifikation nach Hess/Brezowski unter besonderer Berücksichtigung der Strömungsverhältnisse über Europa entwickelt. Die aus den Klassifikationsverfahren resultierenden Druckmusterklassen repräsentieren wesentliche Zustandsformen der atmosphärischen Zirkulation im nordatlantisch-europäischen Bereich. Basierend auf der Untersuchung der zeitlichen Veränderungen der Auftrittshäufigkeiten der verschiedenen Druckmusterklassen konnten die folgenden wesentlichen Aussagen zur zirkulationsdynamischen Variabilität seit 1780 formuliert werden: - Die zeitliche Entwicklung der Auftrittshäufigkeiten der einzelnen Zirkulationstypen und der daraus aggregierten Zirkulationsformen - zonal, gemischt, meridional - zeigt keine deutlichen langzeitlichen Trends, sondern ist von Schwankungen unterschiedlicher Periodenlänge und Amplitude gekennzeichnet. - Einige rezent zu beobachtende Veränderungstendenzen (beispielsweise die Zunahme der winterlichen Zonalzirkulation seit den 1970er Jahren) erscheinen bei Betrachtung des 216-jährigen Gesamtzeitraums als nicht außergewöhnliche Ereignisse im Rahmen langperiodischer (dekadischer bis säkularer) zirkulationsdynamischer Variabilität. Aus dem direkten zirkulationsdynamischen Vergleich der beiden Zeiträume 1780-1860 und 1915-1995 ergeben sich folgende saisonal differenzierte Unterschiede: - In den Wintermonaten Dezember und Januar sind in diesem Jahrhundert deutlich größere Auftrittshäufigkeiten von Zirkulationstypen mit südwestlicher bis nordwestlicher Richtungsorientierung des Isobarenverlaufs bei gleichzeitig reduzierten Häufigkeiten winterkalter meridionaler Druckmuster festzustellen. Zeitliche Veränderungen umgekehrten Vorzeichens manifestieren sich hingegen im Februar. - Bei intrasaisonal variierenden Befunden im Frühjahr überwiegt bei saisonaler Betrachtung eine Zunahme meridionaler Strömungskonfigurationen auf Kosten der zonalen und vor allem der gemischten Zirkulationsform. - Im Sommer dominiert eine Abnahme der zonalen Zirkulationsform zugunsten meridionaler Zirkulationstypen, die eine Anströmung aus dem nördlichen Richtungssektor implizieren. - Für die Herbstmonate September mit November ergeben sich in diesem Jahrhundert vor allem gesteigerte Häufigkeiten von Strömungskonfigurationen, die die Heranführung von Luftmassen aus westlichen bis nordwestlichen Richtungen bedingen. - Eine möglicherweise grundlegende Modifikation der nordatlantisch-europäischen Zirkulation in diesem Jahrhundert deutet sich bezüglich des häufigeren Wechsels zwischen stark zonal bzw. meridional geprägten Phasen - vor allem im Winter - an. Mittels eines einfachen empirischen Modellansatzes wurde anschließend analysiert, inwieweit sich die diagnostizierten klimatischen Unterschiede zwischen den beiden Zeiträumen 1780-1860 und 1915-1995 aus den festgestellten zeitlichen Veränderungen der Zirkulationsstrukturen ergeben. Es wurde deutlich, daß nur ein Teil der Temperatur- und Niederschlagsveränderungen zwischen historischem Zeitraum und diesem Jahrhundert durch differierende Auftrittshäufigkeiten witterungsklimatisch homogener Zirkulationstypen erklärt werden kann. Ein beträchtlicher Anteil der klimatischen Unterschiedlichkeiten der beiden Vergleichszeiträume ist offensichtlich auf zeitlich variierende Witterungscharakteristika der einzelnen Strömungskonfigurationen („within-type changes“ - zirkulationstypinterne Veränderungen) zurückzuführen. Das Ausmaß der typinternen klimatischen Modifikationen konnte durch die Berechnung der in den beiden Vergleichszeiträumen ausgebildeten typspezifischen mittleren Temperatur- und Niederschlagsverhältnisse quantifiziert werden. Die Fraktionierung der zirkulationstypspezifischen Temperatur- bzw. Niederschlagsänderungsbeträge in einen durch variierende Auftrittshäufigkeiten bedingten sowie einen auf typinterne Veränderungen zurückzuführenden Anteil belegt, daß in allen Jahreszeiten internen klimatischen Modifikationen der Zirkulationstypen mit südwestlicher bis nordwestlicher Isobarenverlaufsrichtung eine gewichtige Rolle bei der Generierung zeitlicher Unterschiede der mitteleuropäischen Temperatur- und Niederschlagscharakteristik zukommt. Als Ursache der zirkulationstypinternen Veränderungen konnten zum einen unterschiedliche Ausgestaltungen der typspezifischen Druckmuster im historischen und im rezenten Zeitraum identifiziert werden (beispielsweise zeitlich variierende Druckgradienten bei generell übereinstimmenden Strömungskonfigurationen), zum anderen deuten sich auf der täglichen Zeitskala Veränderungen der Persistenzen einzelner Zirkulationstypen an. Diese zirkulationsdynamischen Modifikationen stellen aber nicht in allen Fällen einen hinreichenden Erklärungsansatz für die diagnostizierten „within-type changes“ dar, so daß zusätzlich andere verursachende Faktorenkomplexe in Betracht gezogen werden müssen (beispielsweise modifizierte thermische und hygrische Luftmasseneigenschaften aufgrund veränderter Energieflüsse zwischen Ozean und Atmosphäre). Mit Blick auf diese Resultate wurden die Beziehungen zwischen großräumiger Zirkulation und regionalem bodennahem Klima mittels kanonischer Korrelationsanalysen monatlicher Bodenluftdruckfelder und regionaler mitteleuropäischer Temperatur- und Niederschlagszeitreihen detaillierter hinsichtlich ihrer zeitlichen Variabilität untersucht. Die wesentlichen Ergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen: - In allen Jahreszeiten zeigen sich im Zeitraum 1780-1995 ausgeprägte zeitliche Schwankungen des statistisch beschreibbaren Zusammenhangs zwischen großräumiger atmosphärischer Zirkulation und regionalem Klima (Temperatur und Niederschlag in Mitteleuropa). - Ein Vergleich der beiden Perioden 1780-1860 und 1915-1995 hinsichtlich der Kopplungsmechanismen zwischen Bodenluftdruckverteilung und Klima ergibt teilweise hochsignifikante Unterschiede. - Die Modellierung von Temperatur und Niederschlag in Mitteleuropa aus monatlichen Druckfeldern jeweils einem der Zeitabschnitte 1780-1860 und 1915-1995 unter Verwendung der im jeweils anderen Zeitraum etablierten statistischen Zusammenhänge erbringt nur in einem Fall (Januartemperaturen) befriedigende Übereinstimmungen zwischen den modellierten und beobachteten Klimaverhältnissen. Die in dieser Arbeit vorgestellten Untersuchungsergebnisse lassen die Schlußfolgerung zu, daß sich die im 20. Jahrhundert zu verzeichnenden Zirkulationsveränderungen im nordatlantisch-europäischen Sektor bislang noch in das Spektrum natürlicher zirkulationsdynamischer Variabilität einfügen. Diese Aussage stellt aber weder die wahrscheinliche Mitwirkung des anthropogen verstärkten Treibhauseffekts an den in diesem Jahrhundert beobachteten Zirkulationsdynamischen Entwicklungen im euro-atlantischen Bereich in Frage, noch kann sie als Argument für die Aufschiebung notwendiger klimapolitischer Entscheidungen oder für die verzögerte Entwicklung und Umsetzung von Handlungsstrategien zur wirksamen Reduzierung klimawirksamer Treibhausgasemissionen aufgefaßt werden. T3 - Würzburger Geographische Arbeiten - 95 KW - Europa KW - Allgemeine atmosphärische Zirkulation KW - Klimavariation KW - Atlantischer Ozean KW - Geschichte 1780-2000 KW - Atlantischer Ozean Y1 - 2000 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-238451 ER - TY - JOUR A1 - Sponholz, Barbara T1 - Silicate karst in eastern Niger - a geomorphological study N2 - No abstract available. KW - Niger Y1 - 1990 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-86846 ER - TY - JOUR A1 - Sponholz, Barbara T1 - Phénoménes karstiques dans les roches siliceuses au Niger oriental N2 - Dans le Niger oriental, des phénomenes karstiques sont fréquents dans les roches siliceuses: gres, silcretes, croûtes ferrugineuses, roches cristallines. A partir des études géomorphologiques et micromorphologiques, on peut conclure a une kartsification, au sense de production de formes par dissolution. Les résultats permettent de dater du Tertiaire inférieur la principale période de karstification. La répartition régionale des formes induites par cette karstification indique une dépendance probable des conditions paléoclimatiques. Actuellement le karst influe encore sur le développement des autres formes de relief. N2 - In North-Eastern Niger karstic features occur commonly in siliceous rocks (sandstones, silcretes, ironcrusts, crystalline). On the base of geomorphological field studies and micromorphological analyses karst forming caused by rock solution is verified. The results render possible the datation of the main karstification period in Early Tertiary. The widespread distribution of similar results indicates the dependance of karstification on palaeoclimatic conditions; actually the karstic systems influence significantly the development of othe landforms. KW - silicate karst KW - geomorphology KW - palaeoclimatology KW - Sahara KW - Sahel KW - Niger KW - karst siliceux KW - geomorphologie KW - paléoclimat KW - Sahara KW - Sahel KW - Niger Y1 - 1994 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-86833 ER - TY - JOUR A1 - Schulz, Erhard A1 - Joseph, Alain A1 - Baumhauer, Roland A1 - Schultze, Ekkerhard A1 - Sponholz, Barbara T1 - Upper Pleistocene and Holocene history of the Bilma region (Kawar, NE-Niger) T1 - Evolution de la region de Bilma (Kawar, NE-Niger) au Pleistocene superier et a l'Holocene N2 - A 42 m drilling was pertormed in the depresalon of Bilma, Xawar, NE-Niger. The sediment and pollen records show that after an initial deposition of dune sands there were repeated lake phases which terminated by desiccation and consolidation of spring mounds. The pollen record indicates a continuous presence of savanna vegetation. The record probably covers the period between the Upper Pleistocene and the Late Holocene. The climate was characterised by a monssonal summer rain regime giving effective rain fall of about 450-500 mm per year. Groundwater recharge was possible but estimates of the amount of water resources are difficult because of the karstic system of the escarpment and the nearly unknown hydrogeological situation. N2 - Dans la dépression de Bilma, Kawar, NE-Niger, un forage de 42 m a été réalisé. La séquence couvre la période entre le Pléistocene supérieur et l'Holocéne tardif. Apres une phase initiale de dépôts des sables dunaires, trois phases lacustres sont visibles, chaque fois terminées par une période de dessiccation et formation de dépôts de sources en buttes. Les invertigations polliniques montrent que, pendant toute la période, une végétation de savane était dominante. Le paléoclimat était caractérisé par un régime de mousson et des précipitations effectives d'environ 450-500 mm par an ainsi que des invasions de dépressions atlantiques. Une recharge de la nappe phréatique était possible, mais la connaissance insuffisante de l'hydrologéologie et du systeme karstique rend une estimation des ressources en eau tres difficile. KW - Pleistozän KW - Holozän KW - Bilma Y1 - 1990 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-86828 ER - TY - JOUR A1 - Schüssler, Ulrich A1 - Talarico, F. T1 - Granulite facies rocks from the Ross orogenic belt, Northern-Victoria-Land, Antarctica N2 - no abstract available KW - Geographie Y1 - 1991 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-81889 ER - TY - JOUR A1 - Schüssler, Ulrich A1 - Okrusch, M. A1 - Patzak, M. A1 - Müller, P. A1 - Kreuzer, H. T1 - The polyphase thermal history of the Erbendorf-Vohenstrauß (ZEV) and the Erbendorf Greenschist (EGZ) zones of NE Bavaria in the light of Ar-Ar spectra N2 - no abstract available KW - Erbendorf KW - Vohenstrauß Y1 - 1990 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-81862 ER -