TY - THES A1 - Grimm, Martin T1 - Die Bedeutung der Expression des Tumornekrosefaktor-alpha bei Patienten mit kolorektalem Karzinom T1 - Tumor Necrosis Factor-α expression in patients with colorectal cancer N2 - Für Tumorprogression müssen entartete Zellen Wege finden, die immunologische Abwehr und die Apoptose zu umgehen. Tumorzellen haben dafür verschiedene, sogenannte Tumor-Escape-Mechanismen entwickelt. Gegenstand dieser Arbeit war in diesem Zusammenhang die Untersuchung des TNF-α-TNF-R1-Systems. Eine signifikante erhöhte TNF-α Protein- und Genexpression konnte in Gewebeproben kolorektaler Karzinome nachgewiesen werden, wobei eine mäßig starke Korrelation beider Analysemethoden ersichtlich war (т = 0.794). Sowohl die immunhistochemische Analyse als auch die Genexpression durch RT-PCR konnten mit Tumorprogression assoziiert werden. Mit erhöhter Expression des Apoptose-induzierenden Zytokins TNF-α durch Tumorzellen konnte darüber hinaus ein signifikant schlechteres Gesamtüberleben der Patienten mit KRK beobachtet werden. In unmittelbarer Umgebung TNF-α exprimierender Tumorzellen wurden zahlreiche TNF-R1+/CD8+ Zellen analysiert, die als Hinweis auf Apoptose in TILs angesehen werden können. Dieser Weg könnte als Tumor-Escape-Mechanismus verstanden werden. Die Verwendung potentieller TNF-α Biologicals (z.B. Etanercept, Infliximab) bleibt jedoch unter dem Aspekt einer geringfügig erhöhten Lymphominzidenz gegenüber der Normalbevölkerung auch als kritisch zu bewerten. Der Einsatz von Anti-TNF-α-Therapien stellt jedoch eine vielversprechende Option bei Patienten mit metastasiertem KRK und Tumorrezidiv dar. Zusammenfassend liefern die Ergebnisse dieser Arbeit zusätzlichen Einblick in die Regulationsmechanismen, die verantwortlich für die Immunsuppression durch kolorektale Karzinome sein können. Diese basiswissenschaftlichen Erkenntnisse stellen eine mögliche Grundlage neuer Behandlungsmöglichkeiten kolorektaler Karzinomen dar, die weiter erforscht werden sollten. N2 - The progressive growth of malignancies is accompanied by a decline in the immune response through mechanisms which are poorly understood. Apoptosis and induction of inflammation by tumor released cytokines as tumor escape mechanisms have been proposed to play an important role in colorectal carcinogenesis. Expression of Tumor necrosis factor-alpha (TNF-α) was analyzed in colorectal cancer specimen by immunohistochemistry and RT-PCR. TNF-α expression on protein and mRNA level were correlated with clinical characteristics and impact on survival. TNFR-1 was co-labelled with TNF-α and CD8+ cytotoxic T cells in immunofluorescence double staining experiments. 94% of the patients with CRC expressed TNF-α. High TNF-α expression was significantly associated with positive lymph node stage and recurrence of the tumor. Multivariate analysis revealed high TNF-α expression as an independent prognostic factor. Immunohistochemistry was correlated with RT-PCR results (т = 0.794). Immunofluorescence double staining experiments revealed increased TNFR-1 expression by CD8+ cells. TNF-α expression by tumor cells may be an efficient immunological escape mechanism by inflammation-enhanced metastases and probably by induction of apoptosis in tumor-infiltrating CD8+ immune cells resulting in a down regulation of the tumoral immune response. Our data support the role of tumor-derived TNF-α expression as an important promoter of tumoral immune escape mechanisms and malignant progression. Targeting TNF-α (e.g. Etanercept, Infliximab) may be a promising option, especially in cases with high TNF-α expression and positive lymph node metastases. KW - Cancer KW - Tumor escape mechanism KW - death receptor signalling KW - apoptosis KW - inflammation KW - colorectal carcinoma Y1 - 2010 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-52757 ER - TY - THES A1 - Quaisser, Constanze T1 - Integration der Ganzkörper-Computertomographie in einen modernen Schockraumalgorithmus - Auswirkung auf den Zeitpunkt der frühen operativen Versorgung und das klinische Outcome polytraumatisierter Patienten T1 - Whole-body multislice computed tomography (MSCT) improves trauma care in patients requiring surgery after multiple trauma N2 - Ein Zeitgewinn in der frühen klinischen Versorgung polytraumatisierter Patienten ist nach wie vor eines der vorrangigen Ziele moderner Schockraumalgorithmen. Insbesondere Patienten, die unmittelbar im Anschluss an die primäre klinische Versorgung operativ versorgt werden müssen, könnten von einer verkürzten Zeit bis zum Beginn des operativen Eingriffes profitieren. Die Primärdiagnostik mittels Ganzkörper-MSCT hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung in der Schockraumversorgung polytraumatisierter Patienten gewonnen. Ihr entscheidender Vorteil könnte insbesondere die Zeitersparnis durch den schnelleren diagnostischen Arbeitsablauf im Rahmen eines MSCT-gestützten Schockraumalgorithmus sein. Bisherige Studien berichteten über deutliche Zeitgewinne im Vergleich zur konventionellen Röntgendiagnostik. Es wird aber weiterhin diskutiert, welches Verfahren als „golden standard“ gilt, insbesondere welches Verfahren das klinische Outcome polytraumatisierter Patienten verbessern kann. In der vorliegenden Studie wurde daher ein Vergleich zwischen einem konventionellen Schockraumalgorithmus mit konventioneller Röntgendiagnostik, Sonographie und organfokussiertem CT sowie einem modernen Schockraumalgorithmus mit fester Integration der Ganzkörper-MSCT gezogen. Es wurde die Hypothese untersucht, ob die MSCT eine signifikante Zeitersparnis in der Schockraumversorgung polytraumatisierter Patienten bis zum Beginn dringlicher operativer Eingriffe bringt und ob dieser Zeitgewinn eine Verbesserung des klinischen Outcome bedeutet. In der vorliegenden retrospektiven Studie wurden im Zeitraum von 2001-2007 zwei Gruppen von Schockraumpatienten erfasst: In Gruppe I wurden 155 Patienten von 2001-2003 eingeschlossen, die nach dem konventionellen Schockraumalgorithmus behandelt wurden. In Gruppe II wurden von 2004-2007 163 polytraumatisierte Patienten eingeschlossen, die primär im Rahmen eines MSCT-gestützten Schockraumalgorithmus versorgt wurden. Bei allen Patienten wurden die tOR als Zeitintervall zwischen Beginn der Schockraumversorgung und Beginn des operativen Eingriffes sowie demographische und klinische Daten erfasst. Das klinische Outcome wurde mittels der Intensivliegezeit, der Beatmungsdauer und der Mortalität untersucht. Bei dem Vergleich der Gruppen wurde als nicht-parametrischer Test der Man-Whitney-Rank Sum Test verwendet, mit p<0.05 als Signifikanzniveau. Die tOR in Gruppe I war 120 Minuten (Interquartilabstand 90-150 Minuten), während sie in Gruppe II 105 Minuten (85-133 Minuten) betrug (p<0.05). In beiden Gruppen starben insgesamt vierzehn Patienten, davon fünf in den ersten vierundzwanzig Stunden. Die Intensivliegezeit betrug in Gruppe I fünf Tage (Interquartilabstand 1-14), in Gruppe II acht Tage (Interquartilabstand 2-19), p=0,157. In Gruppe I wurden die Patienten drei Tage (Interquartilabstand 1-12) maschinell beatmet, in Gruppe II fünf Tage (Interquartilabstand 1-15). Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Einführung der MSCT als primäre Schockraumdiagnostik die tOR, also das Zeitintervall bis zum Beginn dringlicher operativer Eingriffe verkürzt. Diese Aussage passt zur vorherrschenden Meinung in der aktuellen Literatur. Das Outcome konnte im Gegensatz zu anderen Studien nicht verbessert werden. Es ist davon auszugehen, dass einen Hauptgrund hierfür ein signifikant höherer ISS-Wert in der Gruppe II darstellt. Für eine definitive Aussage über eine mögliche Verbesserung des klinischen Outcome durch die MSCT als Primärdiagnostik im Schockraum sind weitere Untersuchungen an einem größeren Patientenkollektiv über einen längeren Zeitraum erforderlich. N2 - Objectives Whole-body multislice helical CT becomes increasingly important as a diagnostic tool in patients with multiple injuries. Time gain in multiple-trauma patients who require emergency surgery might improve outcome. The authors hypothesised that whole-body multislice computed tomography (MSCT) (MSCT trauma protocol) as the initial diagnostic tool reduces the interval to start emergency surgery (tOR) if compared to conventional radiography, combined with abdominal ultrasound and organ-focused CT (conventional trauma protocol). The second goal of the study was to investigate whether the diagnostic approach chosen has an impact on outcome. Methods The authors' level 1 trauma centre uses whole-body MSCT for initial radiological diagnostic work-up for patients with suspected multiple trauma. Before the introduction of MSCT in 2004, a conventional approach was used. Group I: data of trauma patients treated with conventional trauma protocol from 2001 to 2003. Group II: data from trauma patients treated with whole-body MSCT trauma protocol from 2004 to 2006. Results tOR in group I (n=155) was 120 (90-150) min (median and IQR) and 105 (85-133) min (median and IQR) in group II (n=163), respectively (p<0.05). Patients of group II had significantly more serious injuries. No difference in outcome data was found. 14 patients died in both groups within the first 30 days; five of these died within the first 24 h. Conclusion A whole-body MSCT-based diagnostic approach to multiple trauma shortens the time interval to start emergency surgery in patients with multiple injuries. Mortality remained unchanged in both groups. Patients of group II were more seriously injured; an improvement of outcome might be assumed. KW - Polytrauma KW - Schockraummanagement KW - Mehrzeilendetektorcomputertomographie KW - Spiral-CT KW - Therapieplan KW - Schockraumalgorithmus KW - operative Versorgung KW - klinisches Outcome KW - MSCT KW - Ganzkörper-Computertomographie KW - TOR KW - trauma care KW - multiple trauma KW - whole-body-msct KW - time gain KW - emergency surgery KW - TOR Y1 - 2010 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-51471 ER -