TY - THES A1 - Eberl, Marion T1 - Therapiebegrenzung in der Intensivmedizin aus Sicht von Pflegenden und Ärzten: eine empirische Untersuchung mittels quantitativer und qualitativer Methodik T1 - End-of-life decisions in intensive care medicine from the view of 
physicians and nursing staff: an empirical study using quantitative 
and qualitative methods N2 - Die Datenlage zu End-of-Life (EOL)-Entscheidungen im intensivmedizinischen Kontext ist bislang relativ begrenzt. Daher bestand das Ziel dieser Studie darin, die Qualität von Kommunikation, Entscheidungsstrukturen und Sterbeprozessen in der Intensivmedizin beim Wechsel von kurativem zu palliativem Therapieziel aus Sicht von Ärzten und Pflegenden zu erfassen. Dazu wurde ein Fragebogen entwickelt, der neben quantitativen Items auch offene Fragen enthielt, die mittels qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet wurden. Außerdem wurden Hypothesen über berufsgruppenassoziierte Unterschiede in der Bewertung von EOL-Entscheidungen überprüft. Ende 2014 wurden die Mitarbeiter von sieben Intensivstationen eines deutschen Universitätsklinikums retrospektiv befragt. Es nahmen 65 Pflegende und 15 Ärzte teil, was einer Rücklaufquote von 30% entspricht. Als Hauptergebnisse wurde festgestellt, dass die Entscheidung zur Therapiedeeskalation laut 96% der Angaben von einem Oberarzt getroffen wurde, die behandelnde Pflegekraft war gemäß 75% der Teilnehmer regelmäßig daran beteiligt. Der Patientenwille wurde gemäß 96% der Antworten im Angehörigengespräch ermittelt. Als häufigste Form der Therapiedeeskalation wurde der Verzicht auf Ausweitung der kurativen Maßnahmen genannt. Gemäß etwa 80-90% der Befragten waren die Symptome der Patienten nach EOL-Entscheidung oft oder immer kontrolliert. Über 90% der Befragten betrachteten die Angehörigen als oft oder immer zufrieden mit Patientenversorgung. Den Wunsch nach Unterstützungsangeboten äußerten 25% der Befragten oft oder immer, am häufigsten nach Teambesprechungen vor Therapiezieländerung. Die Ergebnisse der qualitativen Inhaltsanalyse ergänzten die Resultate aus den quantitativen Items. Signifikante Ergebnisse in den Hypothesentests wiesen auf Diskrepanzen in den Einschätzungen der Berufsgruppen hin, mit tendenziell kritischerer Bewertung bei den Pflegenden. Eine wesentliche Limitation der vorliegenden Studie liegt in der Rücklaufquote von 30%, die die Repräsentativität der Ergebnisse einschränkt. Außerdem handelt es sich um retrospektive subjektive Einschätzungen, teilweise Fremdbeurteilungen. Eine systematische Reliabilitäts- und Validitätsprüfung des Fragebogens steht aus. N2 - As evidence concerning end-of-life (EOL) decisions in intensive care units (ICU) is still limited, this study aimed to assess the quality of EOL communication, decision structures and dying processes from the perspective of ICU staff. Accordingly, a questionnaire was developed containing quantitative and qualitative items, using Qualitative Content Analysis. Furthermore, hypotheses about differences between the views of physicians and nurses on EOL aspects were examined. In 2014, a retrospective survey was conducted in seven ICUs of a German university hospital, with 65 nurses and 15 physicians participating, resulting in a response rate of 30%. The main results were as follows: According to 96% of the answers, EOL decisions were often or always made by the senior physician. Nursing staff participated often or always according to 75%. 96% of the respondents stated that patients’ will was identified in interviews with relatives. As most frequent form of EOL decision, withholding life-sustaining treatments was mentioned. According to 80-90%, the symptoms of the patient were often or always under control after EOL decision. More than 90% of the respondents considered the relatives as often or always satisfied with EOL Care. According to 25%, there is often or always an interest in supportive measures, mostly in team meetings before EOL decisions are made. The results of the qualitative content analysis corresponded to the results from the quantitative items. Significant results in the hypothesis tests pointed to different perspectives of the professions on EOL decisions, with a more critical view among nursing staff. A central limitation of the study is the response rate of 30% with according restrictions to generalizability. Furthermore, the data was based on retrospective subjective views and in part external assessments. Systematic evaluation of the questionnaire’s reliability and validity is still pending. KW - Therapiebegrenzung KW - Intensivmedizin KW - Qualitative Inhaltsanalyse KW - End-of-Life Decision KW - Intensive Care KW - Qualitative Content Analysis KW - End-of-Life Care KW - Therapiezieländerung Y1 - 2020 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-210998 ER - TY - THES A1 - Raida, Markus T1 - Kosteneffizienzanalyse der Polytrauma-Patienten im Jahr 2010 T1 - Account analysis of multiple injured patients in 2010 N2 - Mit der Einführung des G-DRG Systems im Jahr 2003 änderte sich die Abrechnung der Behandlungskosten grundlegend. Die fallgenaue Berechnung der tatsächlich entstandenen Kosten wurde durch eine gleiche Vergütung gleicher Entlassdiagnosen ersetzt. Bereits vor Einführung des G-DRG wurde über mögliche negative Folgen insbesondere im Bereich der Schwerverletztenversorgung spekuliert. Besorgniserregende Studien aus anderen Ländern mit DRG-System sahen Traumazentren in der Gefahr einer ökonomiebedingten Schließung. Die ersten Veröffentlichungen nach Einführung des G-DRG bestätigten die zuvor getroffenen Befürchtungen und zeigten eine deutlich defizitäre Vergütung. Fallgenaue Berechnungen gibt es seither nur noch an den Kalkulationshäusern des InEK. Das UKW steht als überregionales Traumazentrum im Focus dieses Missstandes und gewährleistet indes die Versorgung von rund 120 Polytrauma-Patienten pro Jahr. Diese Studie betrachtet retrospektiv die tatsächlich entstandenen Kosten von 43 solcher Patienten aus dem Jahr 2010 mit einem mittleren ISS von 22,7±9,9 Punkten und benutzt dazu eigene Berechnungen. Die berechneten Kostenfaktoren sind OP-Kosten (Personal und Material), Radiologie, Labor, Transfusion, Anästhesie und Intensivstation. Diese beziehen sich auf tatsächlich entstandene Kosten. Infrastruktur und Vorhaltung finden dabei beispielsweise keine Beachtung. Es zeigt sich eine Kostenunterdeckung von 2.616±7.461€ pro Patient. Hauptsächlich wurden die MDCs Prä-MDC (Langzeitbeatmung) und MDC 08 (vom DRG nicht als Polytrauma erkannte Fälle) defizitär vergütet. Die wesentlichen Kostenanteile entfallen auf die Kosten der Intensivstation. Trotz der Nichtbeachtung relevanter Kostenpunkte, wie dem der Vorhaltekosten, konnte bereits eine Unterfinanzierung des Patientenkollektivs nachgewiesen werden. Die tatsächlichen Kosten scheinen in ihrer Gesamtsumme also noch deutlich höher zu liegen. Die bisherigen Anpassungen des Entgeltsystems durch Erhöhung des Basisfallwertes und der Abbildungsgenauigkeit scheinen unzureichend zu sein. Eine Forderung nach fallgenauer Berechnung insbesondere im Bereich klinischer Polytrauma-Patienten, die jedoch in eine andere MDC eingeordnet wurden, scheint gerechtfertigt. Gerade im Hinblick auf eine weitere Zentralisierung der Schwerverletztenversorgung im Zuge des Ausbaus des Traumanetzwerks der DGU und des Schwerstverletzungsartenverfahrens der DGUV. N2 - Account analysis of multiple injured patients in 2010 KW - Kosten-Nutzen-Analyse KW - Polytrauma KW - DRG-System KW - Gesundheitsökonomie KW - Intensivmedizin KW - DRG KW - Schwerverletztenversorgung KW - Schwerverletzte Y1 - 2014 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-106511 ER - TY - THES A1 - Sitter, Magdalena Maria T1 - Intensivmedizinische Behandlungen bei SARS-CoV-2 in der Schwangerschaft - Daten aus dem CRONOS-Register T1 - Intensive Care Treatment at SARS-CoV-2 Infection during Pregnancy — First Data from the CRONOS-Registry N2 - Mit dem Auftreten des SARS-CoV-2 Virus im Jahr 2020 war der Informationsgewinn für vulnerable Patientengruppen essentiell. Ziel dieser Arbeit war es maternale Charakteristika und das klinische Bild SARS-CoV-2 positiver Frauen mit Notwendigkeit einer intensivmedizinischen Behandlung während der Schwangerschaft und postpartal darzustellen, und diese Kohorte mit den SARS-CoV-2 positiven Schwangeren ohne intensivmedizinischen Handlungsbedarf zu vergleichen. Die Daten stammten aus dem deutschen CRONOS-Register, einem prospektiven, multizentrischen Register für SARS-CoV-2 positive schwangere Frauen. Eingeschlossen wurden alle schwangeren und postpartalen Frauen, die während ihrer SARS-CoV-2 Infektion auf eine ITS aufgenommen wurden. Diese wurden hinsichtlich maternaler Charakteristika, Krankheitsverlauf, sowie Outcomes verglichen. In 101 von 2650 Fällen (4%) der Patientinnen des CRONOS-Registers, kam es zu einer Aufnahme auf die ITS. Als invasivste Form der COVID-19 Behandlung war bei 6 Patientinnen nur eine Überwachung notwendig, 30 Patientinnen benötigten eine Sauerstoffinsufflation, 22 wurden nicht-invasiv beatmet, 28 erhielten eine invasive Beatmung und bei 15 Frauen wurde die Behandlung zur ECMO-Therapie eskaliert. Es wurden keine klinisch signifikanten Unterschiede zwischen Patientinnen gefunden, die unterschiedliche Behandlungsformen benötigten. Die Gruppe der ITS und Non-ITS Patientinnen unterschied sich statistisch signifikant beim Einfluss von Alter, BMI bei Einschluss und der Herkunft. Die Prävalenz der Frühgeburtlichkeit war unter den invasiv behandelten Patientinnen signifikant höher und auch im Vergleich der ITS mit den Non-ITS Patientinnen zeigte sich ein signifikanter Unterschied. Vier Frauen verstarben an COVID-19 und sechs Feten der ITS-Gruppe waren Totgeburten. Diese Kohorte zeigt, dass schwere COVID-19 Erkrankung bei schwangeren Frauen und Wöchnerinnen selten sind. Die Frühgeburtenrate ist hoch und COVID-19 mit Notwendigkeit einer Atemunterstützung erhöht das Risiko für ein schlechtes maternales und neonatales Outcome. Unter anderem ein höheres Alter und BMI sind mit einem höheren Risiko für eine ITS-Aufnahme verbunden. N2 - With the spreading of the SARS-CoV-2 virus in the year 2020, gain of information regarding vulnerable groups of patients was essential. We aimed to describe maternal characteristics and clinical presentation of SARS-CoV-2 positive women requiring intensive care treatment for COVID-19 during pregnancy and postpartum period, based on data of a comprehensive German surveillance system in obstetric patients. Data from COVID-19 Related Obstetric and Neonatal Outcome Study (CRONOS), a prospective multicenter registry for SARS-CoV-2 positive pregnant women, was analyzed with respect to ICU treatment. All women requiring intensive care treatment for COVID-19 were included and compared regarding maternal characteristics, course of disease, as well as maternal and neonatal outcomes. Also the ICU-cohort was compared to the cohort of pregnant and postpartum women not requiring intensive care treatment searching for characteristics and risk factors. Of 2650 cases in CRONOS, 101 women (4%) had a documented ICU stay. As the most invasive form of COVID-19 treatment interventions, patients received either continuous monitoring of vital signs without further treatment requirement (n = 6), insufflation of oxygen (n = 30), non-invasive ventilation (n = 22), invasive ventilation (n = 28), or escalation to extracorporeal membrane oxygenation (n = 15). No significant clinical differences were identified between patients receiving different forms of ventilatory support for COVID-19. Prevalence of preterm delivery was significantly higher in women receiving invasive respiratory treatments as well as in women receiving intensive care treatment in general. Four women died of COVID-19 and six fetuses were stillborn. Our cohort shows that progression of COVID-19 in pregnant and postpartum women with admission to ICU is rare. Preterm birth rate is high and COVID-19 requiring respiratory support increases the risk of poor maternal and neonatal outcome. Admission to ICU in this cohort was associated with a higher maternal age and maternal BMI before pregnancy. KW - Schwangerschaft KW - Intensivmedizin KW - COVID-19 KW - SARS-CoV-2 KW - Pregnancy KW - Critical Care Y1 - 2023 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-325462 ER -