TY - THES A1 - Kaulitz, Stefan T1 - Lautheitsbeurteilung unilateraler Cochlea-Implantat-Träger in Abhängigkeit von der Stimulusart und vom vorangehenden Stimulus bei sequenzieller Darbietung der Reize T1 - Loudness perception of patients with unilateral cochlear implant in dependency on the stimulus type and the predecessor for sequential presentation of stimuli N2 - Bei der Anpassung eines Cochlea-Implantates (CI) entscheidet der Patient über die Lautstärke, mit der das CI ihm seine akustische Umwelt präsentiert. Mit der Methode der „kategorialen Lautheitsskalierung“ wurden Lautheitsurteile unilateraler CI-Träger ermittelt und ausgewertet. 26 unilateral versorgte CI-Träger beurteilten in 4 Versuchsabschnitten je einen Stimulustyp, der 169 mal mit 13 unterschiedlichen Lautstärken in festem zeitlichem Raster sequenziell dargeboten wurde. Der Sequenzaufbau stellte jeden Pegel jedem anderen möglichen Pegel als Vorgänger voran. Von jedem der Probanden wurden so 676 Lautheitsurteile erhoben und der statistischen Auswertung zugeführt. Probandenindividuell schwankten die Lautheitsurteile in Lage und Streuung. Mehrere Ergebnisse dieser Arbeit sind annähernd identisch mit denen einer Referenzgruppe von 26 Normalhörenden, die in einer Vorgängerarbeit mit dem gleichen Versuchsaufbau getestet worden waren. So wurden schmalbandige Stimuli signifikant leiser beurteilt als breitbandige. Beide Probandenkollektive zeigten eine positive Vorgängerpegelabhängigkeit sowie eine (signifikant stärkere) Vorgängerurteilsabhängigkeit. Sowohl bei den CI-Trägern als auch bei den Normalhörenden ging jede Erhöhung des Pegels um 5 dB mit einer signifikanten Erhöhung des Lautheitsurteils einher (strenge Monotonität). Die Lautheitsempfindungskurve der CI-Träger über alle Probanden und Stimuli verlief kontinuierlich unterhalb der der Normalhörenden. So wurde bei Sprachlautstärke (60–70 dB) gleiche Lautheit in der CI-Gruppe im Vergleich zur Referenzgruppe bei ca. 5 dB höheren Pegeln empfunden. Die unterschiedliche Lautheitsempfindung ist hinreichend durch die binaurale Hörsituation der Normalhörenden im Gegensatz zur monauralen der CI-Gruppe zu erklären. Es muss angenommen werden, dass die getesteten CI-Träger mit mindestens sechs Anpasssitzungen vor der Versuchsteilnahme über ausreichend Erfahrung zur Festlegung ihrer individuellen, idealen Lautstärke für den Alltagsgebrauch verfügten und diese an der Sprachlautstärke orientierten. Es bleibt Gegenstand weiterer Untersuchungen, warum unilaterale CI-Träger trotz der technischen Möglichkeit im Rahmen der Anpasssitzungen keine Kompensation des Lautheitsunterschiedes wünschen. N2 - To investigate the overall level of loudness perception of cochlear implant (CI) users, 26 unilaterally implanted subjects (Med-El C40+ with Tempo+-processor) performed loudness scaling tasks. Four different types of stimuli, two narrow band and two broad band signals (1 kHz pure tone, warble tone, CCITT speech spectrum noise and a speech signal of 1 s duration each) were presented at 13 different SPLs in 5 db steps from 30 dB to 90 dB. The stimuli were presented in free field condition in an anechoic chamber. Each stimulus type was presented 169 times. This main sequence of SPLs was designed such, that each was offered 13 times and each SPL preceded each possible other. An additional initial sequence of SPLs, unrecognized by the subject, preceded the main sequence to allow for possible adaptation. Loudness judgments were made on a 1 to 50 scale, which was subdivided into five main loudness categories. Responses had to be given within a time window of four seconds. Depending on the individual CI user, loudness judgments varied in overall level and variance. In group statistics, judgments were strictly monotonic increasing with SPL, where each step of 5 dB was accompanied by a statistically significant increase in loudness judgment. Broad band stimuli were judged significantly louder than narrow band stimuli. A positive correlation of judgments both with the preceding SPL and the preceding judgment was found. In comparison to a reference group of 26 normal hearing listeners tested in the same setup in a preliminary work, the 26 CI users exhibited surprisingly similar results except for overall loudness level, especially in the lower SPL region. Generally, stimuli were judged significantly quieter than by normal hearing listeners. To produce the same loudness perception as in normal hearing listeners, approximately 5 dB higher SPLs would be necessary. The difference in loudness perception of the two groups can possibly be attributed to binaural loudness summation in normal hearing listeners as opposed to monaural hearing in the CI group. In the course of repeated mapping sessions and by adjusting their clinical processors, CI users have the option to decide about their CI system's loudness level. Assuming that binaural normal hearing establishes the optimal loudness perception, the question remains open, why CI users do not request loudness adjustment. KW - Lautheit KW - Cochlea Implantat KW - unilateral KW - CI KW - Lautheitssummation KW - Würzburger Hörfeld KW - Skalierung KW - Lautheit KW - Cochlea-Implantat KW - CI KW - unilateral KW - Würzburger Hörfeld KW - Lautheitssummation KW - loudness KW - cochlear implant KW - CI KW - unilateral KW - loudness summation KW - scaling Y1 - 2007 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-26256 ER - TY - THES A1 - Volkenstein, Stefan T1 - Das Wachstumsverhalten von Nucleus cochlearis-Zellen auf verschiedenen Halbleitermaterialien T1 - Cochlear Nucleus Neuron Growth on Semiconductors N2 - Patienten mit einer fortgeschrittenen sensorineuralen Schwerhörigkeit oder Taubheit können von der Versorgung mit implantierbaren Hörsystemen, wie dem Cochlea-Implantat (CI) oder dem Hirnstammimplantat (ABI=auditory brainstem implant), profitieren. Hierbei werden Höreindrücke unter Umgehung der Cochlea durch direkte elektrische Stimulation auditorischer Neurone erzeugt. Eine günstigere „bioelektronische“ Ankopplung solcher Systeme könnte zukünftig zu einer weiteren Verbesserung der Hörqualität führen. Zielsetzung dieser Arbeit war es, Erkenntnisse über das Wachstumsverhalten und die Beeinflussbarkeit von Nucleus cochlearis(NC)-Explantaten auf verschiedenen Halbleitermaterialien zu gewinnen. Zur Beantwortung dieser Fragestellung wurden NC-Explantate von 10 Tage alten Raten für 96 Stunden in Neurobasalmedium auf den beiden Halbleitermaterialien Silizium (Si) und Siliziumnitrid (Si3N4), jeweils mit verschiedenen Oberflächenbehandlungen und der Beschichtung mit Extrazellulärmatrixproteinen durchgeführt. Dabei wurde nach immunhistochemischer Färbung der Neuriten die Überlebensrate der NC-Explantate, die Neuritenanzahl pro Explantat und die Neuritenlänge in den unterschiedlichen Gruppen bestimmt. Des Weiteren sollten durch elektronenmikroskopische Betrachtung nähere Details über die Wechselwirkung der Neuriten mit ihrer biologischen und alloplastischen Umgebung beobachtet werden. Auf unpolierten Halbleitermaterialien konnte zwar eine gutes Anwachsen, aber keine Neuritenelongation beobachtet werden, weder auf Si noch auf Si3N4. Von den untersuchten Gruppen zeigte poliertes und mit Laminin beschichtetes Si3N4 bezüglich Neuritenlänge und –anzahl im Vergleich zur Kontrollgruppe die beste Biokompatibilität. Unter diesen Bedingungen erreichten die Neuriten eine durchschnittliche Länge von 236µm und waren damit signifikant länger als in allen Vergleichsgruppen. Die hier durchgeführten Untersuchungen zeigten, dass die Zellkultur von NC-Explantaten auf Halbleitermaterialien prinzipiell möglich ist. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Gruppen, die Neuritenlänge und –anzahl betreffend, deuten auf eine Beeinflussung des Wachstums von NC-Explantaten durch das verwendete Material, die Oberflächenbeschaffenheit und –beschichtung mit Extrazellulärmatrixproteinen hin. Für weiterführende Untersuchungen auf diesem Gebiet mit dem Ziel der engen Adaptation von auditorischen Neuronen und Mikrochipsystemen bietet sich somit poliertes und mit Laminin beschichtetes Si3N4 an. Durch implantierbare Mikrochiptechnologie und deren Einbindung in neuronale Netzwerke, beispielsweise im Hirnstamm, könnte eine Verbesserung der Hörrehabilitation bei ertaubten Patienten erwartet werden. N2 - In patients with severe sensory hearing loss, implantable hearing systems such as cochlear implants (CI) and auditory brainstem implants (ABI) can provide auditory information by electrical stimulation of auditory neurons. The biological adaptation of microelectronics to auditory nerve cells may lead to further improvement in hearing quality for implant users. Whereas several kinds of neurons are known to grow on semiconductor substrates, used in chip technology and neuroelectronics, interactions of cochlear nucleus (CN) neurons with such materials have yet to be described. The here presented investigations show that CN neuron survival and neurite extension on semiconductors is possible. The differences in neuron length and counts per explant indicate that the growth of CN neurons is influenced by the semiconductor substrate as well as extracellular matrix proteins. Laminin coated Si3N4 has been proven to be the preferable material for further hybrid experiments on auditory-neuron-semiconductor chips. Further investigations in this field will be performed to achieve a close adaptation of implantable chip technology to neuronal networks of the auditory brain stem. These new techniques are expected to improve hearing rehabilitation in patients with lesions at the auditory pathway such as acoustic neuroma. KW - Nucleus cochlearis KW - Halbleiter KW - Cochlea Implantat KW - Hirnstammimplantat KW - auditorische Neurone KW - Cochlear Nucleus KW - Semiconductors KW - Cochlea Implant KW - ABI KW - cellculture Y1 - 2004 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-13425 ER -