TY - THES A1 - Güntner, Stephan Matthias T1 - Effekte von Komorbidität und Pharmakotherapie auf die Langzeitprognose chronisch herzinsuffizienter Patienten - eine prospektive Kohortenstudie T1 - Effects of comorbidity and pharmacotherapy on the long-term prognosis of chronic heart failure patients – a prospective cohort study N2 - Die chronische Herzinsuffizienz ist eine der führenden Ursachen für Morbidität und Mortalität in den industrialisierten Nationen. Herzinsuffizienz ist eine Erkrankung des höheren Lebensalters, ist häufig assoziiert mit komorbiden Faktoren und stellt in Deutschland mittlerweile die häufigste Hauptdiagnose krankheitsbedingter stationärer Krankenhausaufenthalte dar. Herzinsuffizienz ist damit einer der wesentlichen kostentreibenden Faktoren unseres Gesundheitssystems. Neben allgemeinen nicht-medikamentösen Behandlungsempfehlungen und chirurgischen Therapien für Patienten im Endstadium der Erkrankung gibt es pharmakotherapeutische Leitlinien, die sich auf eine solide Evidenzbasis stützen. Die aktuellen Behandlungsleitlinien basieren jedoch größtenteils auf großen randomisierten kontrollierten Studien, in denen häufig wichtige Patientengruppen aufgrund von Alter, Geschlecht, Komorbiditäten oder erhaltener linksventrikulärer Ejektionsfraktion ausgeschlossen waren. Dies wird jedoch der ausgeprägten Heterogenität chronisch herzinsuffizienter Patienten im klinischen Alltag nur bedingt gerecht. Zudem ist die medikamentöse Therapie oft komplex und erfordert eine häufige Anpassung an die individuellen Begleiterkrankungen des Patienten sowie wiederholte Anpassungen der Dosis (Auftitration). Die Umsetzung dieser Therapieleitlinien und die damit zu erzielenden prognostischen Effekte in der deutschen Bevölkerung sind bislang schlecht beschrieben. Insbesondere ist unklar, inwieweit die Ergebnisse der großen, randomisierten kontrollierten Studien auf die Allgemeinbevölkerung übertragbar sind. In der vorliegenden Arbeit wurde eine dem Praxisalltag vergleichbare Kohorte konsekutiver chronisch herzinsuffizienter Patienten (n=1054) mit eingeschränkter bzw. erhaltener linksventrikulärer Pumpfunktion rekrutiert und über im Mittel fünf Jahre nachverfolgt. Im Mittelpunkt stand die Frage, welche Faktoren ausschlaggebend dafür sind, dass ein chronisch herzinsuffizienter Patient eine leitliniengerechte Pharmakotherapie (Korrelate einer besseren Leitlinientreue) bzw. eine höhere Dosierung der Medikation (Korrelate einer optimierten Pharmakotherapie) erhält. Zudem sollten diejenigen Faktoren herausgearbeitet werden, die das Langzeitüberleben chronisch herzinsuffizienter Patienten beeinflussen. Hier sollte insbesondere auch die Frage untersucht werden, in welchem Ausmaß eine höherqualitative Pharmakotherapie die Prognose beeinflussen kann. Als Arbeitshypothese wurde definiert, dass eine bessere Leitlinientreue bzw. eine optimierte Pharmakotherapie die Langzeitprognose chronisch herzinsuffizienter Patienten positiv beeinflusst. Dabei wurde zusätzlich angenommen, dass die zu Studienbeginn erfassten Risikofaktoren sowohl die Auswahl der Arzneimittel als auch die Höhe der Dosierungen beeinflussen. Anhand des INH-Register Kollektivs konnte gezeigt werden, dass die Leitlinien der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie zur Therapie der chronischen Herzinsuffizienz auch auf das Alltagskollektiv des INH-Registers übertragbar sind und sich dabei positiv auf die Prognose dieser Patienten auswirken. Dies ist insbesondere deshalb wichtig, da sich die Leitlinien größtenteils auf randomisiert-kontrollierte Studien stützen, in denen bestimmte Patientengruppen – u.a. alte Patienten, Frauen und Patienten mit erhaltener linksventrikulärer Funktion − ausgeschlossen wurden. Die vorliegende Arbeit zeigt, dass eben diese Patientengruppen bei der Therapie „benachteiligt“ werden. Einen höheren Grad an leitliniengerechter Pharmakotherapie und/oder höhere Dosierungen der Herzinsuffizienzmedikamente erhalten demnach jüngere Patienten, Männer und Patienten im niedrigeren NYHA-Stadium. Diese Erkenntnisse können in Zukunft als möglicher Ansatzpunkt zur Verbesserung der Versorgungssituation chronisch herzinsuffizienter Patienten dienen, wodurch sich perspektivisch die Morbidität und Mortalität dieser Patienten weiter senken ließe. Die Daten des INH-Registers untermauerten den Überlebensvorteil von chronisch herzinsuffizienten Patienten, die mit einem Betablocker, ACE-Hemmer/ARB und/oder Aldosteronantagonisten behandelt wurden bzw. denen ein höherer Grad an leitliniengerechter Pharmakotherapie zuteilwurde. Im Gegensatz dazu konnte der Zusammenhang zwischen der Dosierung der Herzinsuffizienzmedikamente und der Prognose der Patienten am Beispiel einer Therapie mit Betablockern bzw. ACE-Hemmern/ARBs nur eingeschränkt aufgezeigt werden. Einen prognostischen Vorteil hatten hierbei lediglich Patienten mit einer hohen Dosis an ACE-Hemmer und einer LVEF <45%, wobei nach Gewichtsadaptation kein signifikanter Unterschied mehr nachweisbar war. Hinsichtlich der Gabe eines Betablockers weisen die Analysen auf einen prognostischen Vorteil einer solchen Therapie hin, während die Dosierung bzw. das Erreichen der Zieldosis von nachrangiger Bedeutung zu sein scheint. Vielmehr scheint es sinnvoll zu sein, sich bei der Betablockertherapie an der Herzfrequenz der Patienten zu orientieren, die einen guten Prädiktor für die Prognose darstellt. Primäres Ziel muss es demnach in jedem Fall sein, dass der chronisch herzinsuffiziente Patient die jeweilige Substanzklasse erhält, wenn sie nach Leitlinien indiziert ist. Die Dosissteigerung sollte dann nicht forciert nach festen Schemata erfolgen, sondern angepasst an das individuelle Patientenprofil. Veränderungen von Herzfrequenz, Blutdruck und Laborparametern müssen hierzu repetitiv erfasst und in die Behandlungsstrategie eingebunden werden. Nach 5 Jahren waren im Register 57% der Patienten verstorben, wobei v.a. kardiovaskuläre Ereignisse aber auch der plötzliche Herztod als Todesursachen dominierten. Wenngleich sich hier ein deutlicher Zusammenhang mit der Schwere der Erkrankung (NYHA-Stadium) bestätigte, verdeutlichen diese Daten den nach wie vor schwerwiegenden („malignen“) Verlauf der chronischen Herzinsuffizienz. Gleichzeitig sind die Daten auch Ansporn, die Pharmakotherapie unter Alltagsbedingungen so zu optimieren, wie es sonst nur unter den Bedingungen klinisch-kontrollierter Studien möglich ist. Die Daten der vorliegenden Arbeit legen nahe, dass allein durch die bestmögliche Anpassung der „konventionellen medikamentösen Therapie“ sich bereits ein erheblicher prognostischer Nutzen für den einzelnen Patienten aber auch für die Bevölkerung und das Gesundheitssystem materialisieren ließe. Künftig müssen demnach verstärkte Anstrengungen darauf gerichtet werden, diese Therapie-Optimierung flächendeckend und nachhaltig umzusetzen. Studienkollektive wie das INH-Register sind dabei geeignete Instrumente der Versorgungsforschung, die langfristig auch direkt zur Verbesserung der Versorgungssituation der Patienten beitragen. N2 - Effects of comorbidity and pharmacotherapy on the long-term prognosis of chronic heart failure patients – a prospective cohort study KW - Chronische Herzinsuffizienz KW - Chronische Herzinsuffizienz KW - Pharmakotherapie KW - leitliniengerechte Therapie KW - Dosierungen von Herzinsuffizienzmedikamenten KW - Komorbiditäten KW - Langzeitprognose Y1 - 2013 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-90515 ER - TY - THES A1 - Bindig, Sandra T1 - Die Lebensqualität ehemaliger sehr Frühgeborener im Erwachsenenalter - eine Pilotstudie T1 - Quality of life in former extremely preterm infants in adulthood - a pilot study N2 - Die Langzeitprognose und Lebensqualität von ehemaligen extrem Frühgeborenen im Erwachsenenalter ist noch unzureichend erforscht. Im Hinblick auf die immer besseren Überlebenschancen und die Frage nach der Langzeitentwicklung der sehr kleinen Frühgeborenen ist die Lebensqualitätsforschung ein sehr wichtiger Parameter geworden. Mit dieser Pilotstudie soll die Machbarkeit des hier vorliegenden Studienformats zur Erhebung der subjektiven Lebensqualität von ehemaligen Frühgeborenen im jungen Erwachsenenalter erprobt werden und ein erster Hinweis auf den Grad der subjektiv empfundenen Lebensqualität erhoben werden. Kontaktiert wurden die ehemaligen sehr kleinen Frühgeborenen mit weniger als 1500 g Geburtsgewicht und < 32 SSW, die im Zeitraum 1983-85 in der Univ.-Frauenklinik Würzburg geboren wurden. 24 von 38 angeschriebenen ehemaligen Frühgeborenen zwischen 17 und 21 Jahre beantworteten schriftlich oder telefonisch den „revidierten Kiddo-KINDLR-Fragebogen zur Erfassung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität bei Kindern und Jugendlichen“ von RAVENS-SIEBERER und BULLINGER sowie weiterführende Fragen zu Gesundheit, Ausbildung und Persönlichkeit. 17 Elternpaare machten Angaben zur persönlichen Gesundheit und zum sozio-ökonomischen Status. Verglichen wurden die KINDLR-Ergebnisse mit einer Referenzgruppe aus 583 Hamburger Schülerinnen und Schülern. Auf der Skala „Lebensqualität total“ erreichten die ehemaligen frühgeborenen Probandinnen durchschnittlich 67,66 Punkte und deren Referenzgruppe 70,78 Punkte (p = 0,442). Die ehemaligen frühgeborenen Probanden erzielten einen Mittelwert von 69,65 Punkten und deren Vergleichsgruppe 73,54 Punkte (p = 0,295). Die subjektive Lebensqualität der Frühgeborenen-Gruppe unterscheidet sich nicht signifikant von der Referenzgruppe. Aufgrund der niedrigen Fallzahl sind die erhobenen Werte nur als Tendenz zu werten. Das vorliegende Studienkonzept hat sich in der Durchführbarkeit bewährt. Mittels einer deutschlandweiten Multi-Center-Studie soll nun die Langzeitbeobachtung und die Lebensqualitätforschung bei extrem kleinen Frühgeborene im Jugendlichen- und Erwachsenenalter intensiviert werden. N2 - Long-term prognosis and quality of life issues for extreme preterm infants who reach adult age is still insufficiently researched. With improving chances of survival and unresolved questions about long term development in these infants, the quality of life research became an important parameter. In this pilot study, the feasibility of a format for collecting subjective data relating to quality of life issues was tested and preliminary results were gained. Contacted in the study were very small surviving preterm infants, now adults, born in 1983-85 in the gynaecological hospital of the University of Wuerzburg with less than 1500 g birth weight and less than 32 weeks of gestation. 24 of 38 of the addressed former preterm infants, now between 17 and 21 years old, answered the "revised Kiddo-KINDLR questionnaire for the registration of health-related quality of life in children and young people" from RAVENS-SIEBERER and BULLINGER in writing or by telephone, as well as further questions to health, schooling and personality. 17 parents gave data of their personal health and socio-economic status. The KINDLR results were compared with a reference group of 583 pupils in Hamburg . On the scale "total quality of life” the female former preterm infants reached 67.66 points on average and their reference group 70.78 points (p = 0.442). The male former preterm infants obtained an average value of 69,65 points and their reference group 73.54 points (p = 0.295). The subjective quality of life of the preterm group does not differ significantly from the reference group. Due to the low number of participants the raised values are to be rated as a tendency only. The study concept at hand proved itself feasible. By means of a Germany-wide multi-centre study, the long-term observation and the quality of life research on former extremely small preterm infants in adolescence and young adulthood are now to be intensified. KW - Lebensqualität KW - Frühgeborene KW - VLBWI KW - ELBWI KW - Langzeitprognose KW - quality of life KW - preterm infants KW - vlbwi KW - elbwi KW - long-term prognosis Y1 - 2006 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-22588 ER - TY - THES A1 - Oktabec, Peter T1 - Die Langzeitprognose von Kindern mit konnataler Hüftgelenksdysplasie unter besonderer Berücksichtigung der Muskelsonographie T1 - The long term prognosis of children with hip dysplasia in aspect of ultrasound of the skeletal muscle N2 - Die Hüftdysplasie zählt in Deutschland mit 2 bis 4% zu den häufigsten angeborenen Fehlbildungen. In den angloamerikanischen Ländern erfolgt die Diagnose überwiegend durch die klinische Untersuchung. Die frühzeitige Diagnostik ist dank der Hüftgelenkssonographie, die routinemässig im Rahmen der U3 in Deutschland seit dem 01.01.1996 durchgeführt wird, entschieden verbessert worden. Entscheidend für die Beantwortung der Frage nach der Effizienz des Sonographie-Screenings ist die Langzeitprognose der früh erfassten Kinder. Kontrolluntersuchungen werden nach Therapieabschluss einer Hüftgelenksfehlstellung im späteren Kindesalter häufig vernachlässigt. Wir haben versucht herauszufinden, ob es bei Kindern mit angeborener Hüftdysplasie der Altersgruppe 7-12 Auffälligkeiten und Unterschiede zu hüftgesunden Kindern deselben Alters gibt. Unser Hauptaugenmerk lag auf der Myosonographie der Quadricepsgruppe. Die Studie hat erfreulicherweise gezeigt, dass die ehemals hüftkranken Kinder sich gleichermassn entwickelt haben wie ihre hüftgesunden Altersgenossen. Wir haben zudem eine auffallend höhere sportliche Aktivität der ehemals hüftkranken Kinder feststellen können. N2 - Dysplasia of the hip is one of the most spread diseases in early childhood in Germany. In most western countries the diagnosis is made by clinical tests. Since 1st of January 1996, in Germany in addition to clinical tests, pediatrics make an ultrasound of the hip regularly early after birth. We tried to find out, if long term prognosis of children with former hip dysplasia, now aged 7 to 12, can be made. We especially considered the ultrasound of muscles of the quadriceps group and compared our datas to those of healthy children. Fortunately, we couldn`t find any negative aspect in comparison, but even found out, that children with former hip dysplasia do more sports than those of our healthy group of control. KW - Hüftdysplasie KW - Myosonographie KW - Langzeitprognose KW - hip dysplasia KW - ultrasound of muscles KW - long term prognosis Y1 - 2004 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-8291 ER -