TY - THES A1 - Förster, Georg T1 - Die Rolle von Autonomie und Einfluss bei der Wirkung von Macht auf Handlungsidentifikation T1 - The role of autonomy and influence in the effect of power on action identification N2 - Die vorliegende Arbeit untersucht die Auswirkung von Macht und der damit einhergehenden Autonomie auf die Handlungsidentifikation (Vallacher & Wegner, 1985). Es wird die These untersucht, dass eigene Handlungen, die als autonom empfunden werden, auf höherer Ebene identifiziert werden, d.h. stärker in Bezug auf übergeordnete Ziele beschrieben werden, als eigene Handlungen, die als fremdbestimmt empfunden werden. Entsprechend sollten Menschen, die sich selbst als mächtig und daher auch als autonom wahrnehmen, bezüglich ihres eigenen Handelns eine höhere Ebene der Handlungsidentifikation wählen. Studie 1 zeigt mit Hilfe einer modifizierten Version des Behavior Identification Form (BIF; Vallacher & Wegner, 1989), dass Handlungen, die als selbstgewählt bzw. autonom beschrieben werden, im Vergleich zu Handlungen, die als fremdbestimmt beschrieben werden, häufiger auf einer hohen Ebene der Handlungsidentifikation, also in Bezug auf ihre übergeordneten Ziele beschrieben werden, und seltener durch konkretere Beschreibungen des eigentlichen Handlungsprozesses. Studie 2 zeigt ebenfalls mit Hilfe eines modifizierten BIF, dass die Handlungen einer anderen Personen häufiger auf einer niedrigeren Ebene der Handlungsidentifikation beschrieben werden, wenn man diese Handlungen laut ihrer Beschreibung selbst veranlasst hat, als wenn sich diese Person selbst entschieden hat, diese Handlungen auszuführen. Auch dieser Zusammenhang kann durch die Annahme erklärt werden, dass die eigene Einflussnahme eine Einschränkung der Autonomie der Handlungen einer anderen Person ist und diese Verringerung der Autonomie zu einer Verringerung der Ebene der Handlungsidentifikation führt. Studie 3 zeigt, dass Versuchspersonen nach der Aktivierung des Konzeptes Autonomie durch semantisches Priming sowohl die eigenen Handlungen als auch die einer anderen Person auf höherer Ebene der Handlungsidentifikation beschreiben. Studie 4 zeigt, dass männliche Versuchspersonen, die in einem Rollenspiel eine relativ mächtige Position einnehmen, im Vergleich zu männlichen Versuchspersonen, die eine relativ machtlose Rolle einnehmen, ein erhöhtes Autonomieempfinden berichten und gleichzeitig auch häufiger Handlungen auf einer höheren Ebene der Handlungsidentifikation beschreiben. Dabei spielt es auch in dieser Studie keine Rolle, ob es sich um eigene Handlungen handelt oder um die einer anderen Person. Für Frauen zeigt sich weder ein erhöhtes Autonomieempfinden in der relativ mächtigen Rolle noch eine erhöhte Häufigkeit, mit der die höhere Ebene der Handlungsidentifikation gewählt wird. In Studie 5 werden korrelative Zusammenhänge von Persönlichkeitsvariablen untersucht. Hierbei zeigt sich ein positiver Zusammenhang zwischen selbstberichtetem generalisierten Machtempfinden und der Häufigkeit, mit der Handlungen auf höherer Ebenen der Handlungsidentifikation beschrieben werden. Dieser Zusammenhang verschwindet, wenn für das selbstberichtete Autonomieempfinden kontrolliert wird. Die Ergebnisse sprechen für einen Zusammenhang zwischen Autonomie und Handlungsidentifikation, welcher auch einen Wirkmechanismus für den Zusammenhang zwischen Macht und Handlungsidentifikation darstellt. Unklar bleibt die Frage, wie genau die Wirkung auf die Identifikation des Handelns anderer zustande kommt. Zudem wird diskutiert, inwiefern, die Interpretation von Macht – als Situation erhöhter Verantwortung oder gesteigerter Autonomie – zu unterschiedlichen Effekten von Macht auf Handlungsidentifikation führen kann. Zudem wird die Frage untersucht, inwiefern die höhere Abstraktion von Handlungen auch mit einer höheren Abstraktion in anderen Bereichen der Informationsverarbeitung einhergeht. Hierzu wird exemplarisch die Verarbeitung visueller Stimuli untersucht. Die Daten weisen auf einen Zusammenhang zwischen Macht bzw. Autonomie und einer globaleren Verarbeitung visueller Stimuli hin. Der fehlende Zusammenhang zwischen abstrakter Handlungsidentifikation und globaler visueller Verarbeitung deutet jedoch darauf hin, dass es sich hierbei um voneinander unabhängige Wirkmechanismen handelt. N2 - This dissertation examines the effect of power and the associated autonomy on action identification (Vallacher & Wegner, 1985). It examines the idea that your own actions, which are perceived as autonomous, are identified at a higher level, i.e. are described more often in relation to the overall goals than the actions that are perceived as being influenced by others. Accordingly, people, who perceive themselves as powerful and autonomous, choose a higher level of action identification of with respect to their own actions. Study 1 uses a modified version of the behaviour identification form (BIF; Vallacher & Wegner, 1989) to show that in comparison to actions, which are described as being influenced by others, actions, which are described as self-determined or autonomous, are described more frequently at a higher level of action identification, i.e. in relation to the overall goals and rarely by more specific descriptions of the actual action process. Using a modified BIF, Study 2 also shows that the actions of other persons are described more frequently at a lower level of action identification when someone has prompted these actions according to their description himself/herself, than when that person decided himself/herself to carry out these actions. This relationship can also be explained by the assumption that an exertion of influence is a limitation of the autonomy of the actions of another person, and this reduction in autonomy leads to a reduction in the level of action identification. Study 3 shows that after the activation of the concept of autonomy by semantic priming, participants describe both their own actions and those of another person on a higher level of action identification. Study 4 shows that male participants who have a relatively powerful position in a role-play have an increased sense of autonomy and subsequently describe actions more frequently on a higher level of action identification, when compared to male subjects who have a relatively powerless role. In this study it does not matter whether the actions are your own or of another person. In women, neither an increased sense of autonomy is seen in the relatively powerful role nor an increased frequency with which the higher level of action identification is chosen. In Study 5 correlative relationships between personality variables are examined. A positive relationship is seen between self-reported generalized sense of power and the frequency, with which the actions are described at higher levels of action identification. This relationship disappears when the self-reported feeling of autonomy is controlled for. The results indicate a relationship between autonomy and action identification, which is also the mechanism of action for the relationship between power and action identification. It remains unclear how the effect on identification of others actions unfolds. In addition, it is discussed to what extent the interpretation of power - as a situation of increased responsibility or increased autonomy - may lead to different effects of power on action identification. Moreover, the question is exeamined, to what extent the higher abstraction of actions is also associated with a higher abstraction in other areas of information processing. For this purpose, the processing of visual stimuli is examined as an example. The data indicates a relationship between power, autonomy and a global processing of visual stimuli. The lack of correlation between abstract action identification and global visual processing, however, indicates that the mechanisms are independent of each other. KW - Macht KW - Autonomie KW - Sozialpsychologie KW - Action Identification KW - Power KW - Social Influence KW - Handlung Y1 - 2013 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-103925 ER - TY - JOUR A1 - Hommers, Wilfried T1 - Die Wirkungen von Entschuldigung und Dritt-Entschädigung auf Strafurteile über zwei Schadensarten N2 - Kinder aus 3 Altersgruppen und Erwachsene beurteilten die verdiente Strafe aufgrund von Geschichten über zwei aus Wut erfolgte Schädigungen (Sachschaden und Körperschaden). Die Geschichten informierten außerdem darüber, ob sich der Täter entschuldigte oder ob ein Dritter dem Leidtragenden eine materielle Entschädigung gab. Die Dritt-Entschädigungsinformation reduzierte die Strafurteile der Vor- und Grundschüler geringfügig weniger als die Entschuldigungsinformation. Bei Erwachsenen war der Dritt-Entschädigungseffekt jedoch erheblich geringer als der Entschuldigungseffekt. Diese Ergebnisse trafen sowohl auf das mittlere Strafurteil als auch auf den Gebrauch von Strafe zu. Nur die Erwachsenen bestraften den Körperschaden mehr als den' Sachschaden. N2 - Children of three age groups and adults rated the deserved punishment for vignettes about a property damage and a personal injury, both of which were furiously done. The stories told the subjects also either whether the harmdoer apologized or whether someone else gave a material compensation to the harmed one. For preschoolers and elementary school children, the information about the third-party compensation reduced the punishment a Iittle less than the information about the apology. For adults, however, the effect ofthe thirdparty compensation was much smaller than the effect of the apology. These results were obtained with the mean punishment as well as with the frequencies of the decision to punish at all. Only the adults punished the personal injury more than the property damage. KW - Sozialpsychologie Y1 - 1988 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-43978 ER - TY - JOUR A1 - Hommers, Wilfried A1 - Endres, Johann T1 - Strafe und Schadensersatz im Urteilsverbund N2 - Wenn Strafe und Schadenersatz gemeinsam im Urteil verwendet werden, bilden sie methodisch einen besonderen multi variaten Urteils komplex, weil auch ihre Summe psychologisch interpretierbar ist. Anhand der Effekte dieses Verbunds, den auch das Zivil- und Strafrecht kennt, wurde geprüft, ob der Einsatz eines Doppel-Urteils für die Erforschung sozialer Kognitionen erforderlich ist. Dazu beurteilten Pbn in zwei Untersuchungen Informationen über schädigende Handlungen mit einem univariaten Ersatz-Urteil (N = 124) bzw. mit dem Doppel-Urteil von Ersatz und Strafe (N = 143). Als Folge der Einführung des Doppel-Urteils ergab sich, daß die Häufigkeiten von Über kompensation für absichtliche Schädigungen erheblich reduziert wurden. Jedoch wurden zugleich die Häufigkeiten von vollem Ersatz bei diesen Bedingungen beträchtlich erhöht. Bei versehentlichen Schädigungen hatte die Einführung des Doppel-Urteils keinen Effekt. Weiterhin blieb dort der univariate Befund multipler Modalwerte erhalten. In den Mittelwerten hatte das Mitverschulden des Geschädigten nur im Schadensersatz-Urteil einen Effekt, nicht jedoch in den Strafurteilen. Außerdem blieb die für die Schadensersatz- Urteile charakteristische Non-Additivität von Verschulden und Mitschuld bestehen. N2 - The combination of recompense and punishment in judgments forms a special multivariate response because also their sum is psychologically meaningful. The effects of this duplex-response were examined in order to clarify whether it is a useful tool for the study of social cognitions. Subjects in two experiments (N = 124 and N = 143) specified adequate amounts either of recompense or of recompense and punishment for harmful acts differing in levels of harmdoer's and victim's fault. The frequency of overcompensation, as found with the univariate response, was largely reduced by the introduction of the duplex response while exact restitution increased in number. Response variation did not affect, however, the judgments on inadvertent harm and the finding of multiple mo des. In the means stable non-additive effects of harmdoer's and victim's fault on recompense judgments were observed. The structural difference between the two sanctioning judgments was also illustrated by the fact that victim's fault had a significant effect on assigned recompense but was irrelevant for punishment. KW - Sozialpsychologie Y1 - 1989 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-43946 SN - 0044-3514 ER -