TY - THES A1 - Zwurtschek, Alexander T1 - Recht im Alltag : Kulturwissenschaftliche Perspektiven T1 - Law in Everyday Life - Perspectives for Cultural Studies N2 - Recht ist ein sehr weiter Begriff. Ob als formaljuristische Normierung oder als Gesamtheit verschieden definierbarer Ordnungssysteme, wie Sitten, Ehre oder Anstand verstanden – wir treten täglich und überall mit dem Recht ins Verhältnis. Doch nehmen wir dies auch wahr? Machen wir es uns bewusst oder sind wir daran gewöhnt, dass Dinge schlicht so richtig sind, wie sie eben sind? Wann werden unsere alltäglichen Routinen durchbrochen und was passiert, wenn hinterfragt wird, was eigentlich selbstverständlich ist? Diese Arbeit zeichnet zum einen ein Bild, wie wir Recht im Alltag wahrnehmen oder eben gerade nicht wahrnehmen. Dazu werden die Kategorien Recht und Alltag in ihren gegenseitigen Wechselwirkungen am Beispiel Straßenverkehr analysiert und darüber Aspekte der Dinglichkeit mit einbezogen. Anhand der Akteur-Netzwerk-Theorie wird das Verhältnis von Normierung und tatsächlicher Alltagserfahrung durch den Einbezug dinglicher Mittler, wie etwa das rote Ampellicht, erweitert. Zum anderen sollen aber auch Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie eine kulturwissenschaftliche Perspektivierung rechtliche Themen bereichern kann. Qualitative Forschung in alltäglichen Lebenswelten ermöglicht eine erweiterte Sichtweise auf das Recht und kann auch für die Rechtswissenschaften einen fruchtbaren Nährboden bieten, indem vermeintlich Redundantes nicht als so selbstverständlich wahrgenommen wird, wie es auf den ersten Blick vielleicht scheinen mag. N2 - Right is a very broad term. May it be in the sense of legal norms or as the entirety of regulatory systems with varying definitions – like mores, honor, or civility – we encounter it every day and everywhere. But are we aware of this? Do we apprehend the presence of these systems or are we used to things just being right the way they are? When are our everyday routines disrupted? And what happens if we question the supposedly self-evident? This thesis will draw a picture of our perception – or rather non-perception – of right in our daily lives. For this purpose, the interdependency between the categories of right and everyday world will be analyzed, using the example of road traffic while also taking into consideration the aspect of nonhuman agency. Based on the actor-network theory, the relation between norms and real experiences in the everyday world will be extended by including necessary intermediaries, for example a red traffic light. Furthermore, it will be pointed out how the perspective of cultural studies can benefit the legal discourse. Qualitative research about everyday lifeworlds allows for a wider view on right and can therefore provide a fertile breeding ground for the legal sciences by questioning what at first glance may seem self-evident. T3 - Würzburger Studien zur Europäischen Ethnologie - 3 KW - Kulturanthropologie KW - Rechtsanthropologie KW - Rechtliche Volkskunde KW - Alltagskultur KW - Ethnografie KW - Akteur-Netzwerk-Theorie KW - Actor-Network-Theory KW - Straßenverkehr KW - Ethnography KW - Law Y1 - 2019 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-180067 SN - 2511-9486 ER - TY - THES A1 - Werdecker, Stefanie T1 - Der soziale Stil des Sprechens einer unterfränkischen Stammtischgruppe T1 - The social style of speaking of regular pub-goers from Lower Franconia N2 - Die vorliegende Arbeit enthält das soziolinguistische Portrait einer Stammtischgruppe aus dem Raum Unterfranken. Im Zentrum stehen Formen und Verfahren der sprachlichen Symbolisierung sozialer Identität. Das Gruppenportrait enthält neben der genauen Analyse der bedeutendsten Gesprächsthemen der Gruppe ein Kapitel der sozialregulierenden Aktivitäten und der Sprachvariation. Insbesondere die sozialregulierenden Aktivitäten wie Beziehungsarbeit und Verhaltensregulation spielen bei dieser nicht institutionalisierten Gruppe eine große Rolle. Höchste Relevanz kommt dabei eindeutig dem Klatsch zu. Neben dem präventiv verhaltensregulierenden Moment ist vor allem auf die gruppenstabilisierende Wirkung hinzuweisen. Ergänzt wird die Untersuchung letztlich durch die Analyse des ortspezifischen Dialekts mit den einzelnen Normallagen der Mitglieder und deren funktionalen Varianten. Abschließend werden alle Stilzüge in ihren Zusammenhängen dargestellt und ausgewertet. N2 - This thesis contains the sociolinguistic portrait of a group of regular pub-goers from Lower Franconia in Germany. The thesis focuses on forms and procedures of linguistic symbolization of social identity. The portrait of the group contains, apart from the exact analyses of the most important conversation topics, a chapter on socially regulating activities and the variety of language. The socially regulating activities such as relations and behaviour play an important role analysing this group which is not institutionalized. Particular attention is turned to gossip. Apart from the preventive and regulating behaviour, emphasis is laid on the effect of stabilizing the group. Another part of the thesis deals with the group members' local dialects and their functional variations. Finally, all styles are presented and evaluated in relation to each other. T3 - WespA. Würzburger elektronische sprachwissenschaftliche Arbeiten - 3 KW - Unterfranken KW - Sprachvariante KW - Sprachstil KW - Stammtisch KW - variation of speech KW - style of speech KW - pub-goers Y1 - 2008 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-29132 SN - 978-3-923959-40-2 ER - TY - THES A1 - Schmidt, Nils T1 - Chatakronyme in der deutschen Gegenwartssprache. Untersuchungen zur mündlichen Verwendung und Lexikalisierung T1 - Chat acronyms in contemporary German. Analysis of spoken usage and lexicalisation N2 - Hauptgegenstand dieser Arbeit ist die Untersuchung des Phänomens der mündlichen Ver-wendung von im Chat gebräuchlichen akronymischen Kurzformen wie lol und omg im Deut-schen. Da die Chatkommunikation trotz ihrer schriftlichen Realisierung einige Merkmale mündlicher Kommunikation aufweist, scheint eine Integration der zunächst rein graphischen Kürzungen in die gesprochene Sprache außerhalb des Chats nicht abwegig. Darüber hinaus lassen sich in jüngster Zeit sowohl eine Flexibilisierung der Verwendungsweise der Kürzel als auch Wortbildungsprozesse mithilfe der entsprechenden Formen konstatieren. Es handelt sich dabei um ein jugendsprachliches Phänomen; dies gilt vor allem für den Bereich der Wortbildung. In dieser Arbeit werden die Ergebnisse einer empirischen Erhebung der Relevanz sechs gängiger Kürzel und abgeleiteter Formen vorgestellt und interpretiert. Darüber hinaus erfolgt eine Bestandsaufnahme aller analysierten Formen in Standardnachschlagewerken und diversen Wörterbüchern zu den Soziolekten der Jugend- und Internetsprache. N2 - The main issue of this thesis is the analysis of the usage of common chat acronyms like lol and omg in spoken German. Despite its written realization chat communication features sev-eral aspects of oral communication. Therefore the integration of these initially graphic forms into spoken language seems to be reasonable. Moreover, these abbreviations are recently used in a more flexible way, and word formation with these forms takes place. Especially the last aspect is a typical element of youth language. This thesis presents and interprets the results of an empirical analysis regarding the relevance of six common abbreviations and derivations. Furthermore, there is an inventory of the analyzed forms in standard reference books and several dictionaries dealing with the sociolects of youth language and internet language. T3 - WespA. Würzburger elektronische sprachwissenschaftliche Arbeiten - 12 KW - Akronym KW - Chatten KW - Gesprochene Sprache KW - Kurzwort KW - Jugendsprache KW - Lexikalisierung KW - Wortbildung KW - acronym KW - chat KW - spoken language KW - lexicalisation KW - word formation Y1 - 2011 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-67156 SN - 978-3-923959-83-9 ER - TY - THES A1 - Schilling, Sheila Elisabeth T1 - Schaf-Woll-Geschichten. Multispezies-Perspektiven auf die Beziehung von Schafen und Menschen T1 - Sheep-Wool-Stories. Multispecies-Perspectives on the Relationship between Sheep and Humans N2 - Schafe leben seit einigen Jahrtausenden mit Menschen zusammen und mit ihnen durchwandert ihre Wolle unsere Kulturen und Gesellschaften. Ausgangspunkt der vorliegenden Arbeit ist der gegenwärtig geringe monetäre Wert von Schafwolle, der in den letzten dreißig Jahren in Deutschland stark gesunken ist. Basierend auf ethnografischen Methoden der Feldforschung, teilnehmende Beobachtung und Interviews, verfolgt die vorliegende Arbeit Spuren von Schafwolle und fragt dabei nach den Berührungs- und Kontaktpunkten, die im Alltag zwischen Schafen, Menschen und Wolle entstehen. Menschen, die mit Schafen leben, werfen verschiedene Perspektiven auf die sogenannte Nutztierhaltung sowie auf ländliches Wirtschaften und Leben. Schafe und Schafwolle werden hier als Miterzählende und Mitgestaltende im Prozess der Entstehung von Schaf-Woll-Geschichten betrachtet. Besonders die Perspektiven auf Schafwolle regen an, tierliche Materialitäten im Allgemeinen neu zu denken und zu reflektieren. So lädt die vorliegende Arbeit dazu ein, Menschen, Tiere und Materialitäten stärker in den Wissensgenerierungsprozess zu integrieren sowie nach dem besonderen Wissen zu suchen, das eben jene mehr-als-menschliche Akteur*innen mit uns teilen. N2 - Sheep have been living with humans for thousands of years, and their wool has traversed our cultures and societies alongside them. The starting point of this study is the currently low monetary value of sheep wool, which has significantly decreased in Germany over the past thirty years. Based on ethnographic methods of field research, participant observation, and interviews, this study traces the paths of sheep wool and explores the points of contact and interaction that arise in everyday life between sheep, humans, and wool. People who live with sheep bring forth different perspectives on livestock farming, rural economics, and livelihoods. Sheep and sheep wool are regarded here as co-narrators and co-creators in the process of shaping sheep wool stories. Particularly, the perspectives on sheep wool encourage us to rethink and reflect upon non-human materialities in general. Thus, this study invites us to integrate humans, animals, and materialities more strongly into the process of knowledge generation, and to seek out the special knowledge that these more-than-human actors share with us. T3 - Würzburger Studien zur Europäischen Ethnologie - 15 KW - Europäische Ethnologie KW - Materielle Kultur KW - Nutztierhaltung KW - Schafe KW - Narrative KW - Wolle KW - Volkskunde KW - Sachkultur KW - Schaf KW - Mensch-Tier KW - Mulitspezies Studien Y1 - 2023 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-319595 ER - TY - THES A1 - Reischle, Miriam T1 - Forum - man streitet sich. Eine Analyse des (Denkmal-)Diskurses um den Neubau am Unteren Markt in Würzburg T1 - Linguistic studies of the discourse on the reconstruction of the "Petrini House" on the Würzburg market square N2 - 2005 entwickelte sich in Würzburg eine öffentliche Diskussion um die Neubebauung des Unteren Marktes. Konkret ging es um das Grundstück des sog. „Petrini-Hauses“, das 1685 vom barocken Baumeister Antonio Petrini errichtet, im Zweiten Weltkrieg aber zerstört und danach nicht wiederaufgebaut wurde. Gegner der Neubebauung forderten entweder, das Grundstück unbebaut zu belassen, oder eine Rekonstruktion des historischen Baus vorzunehmen. Sie konnten sich aber nicht durchsetzen: 2008 wurde der Neubau als Geschäftshaus der VR-Bank unter dem Namen „Forum“ eröffnet. Diskussionen, die sich kontrovers mit der Rekonstruktion bzw. dem Erhalt von Baudenkmälern auseinandersetzen, sind in Deutschland keine Seltenheit. In der vorliegenden Arbeit werden sie als „Denkmaldiskurse“ klassifiziert. Besonders klar treten diese zutage, wenn das (Bau-)Denkmal in eine sog. Spannungssituation gerät, also dann, wenn als geschichtsträchtig und bedeutsam angesehen Orte und die auf ihnen errichteten Objekte Veränderungen erfahren bzw. erfahren sollen. Das Potential einer diskurslinguistischen Beschäftigung mit Denkmaldiskursen wird in dieser Arbeit am Beispiel des Diskurses um den Neubau auf dem Würzburger Markt ausgelotet. Sie nimmt dabei Forschungsfragen aus den Bereichen der Kunstkommunikation, der Raumlinguistik (Placemaking-Prozesse) und der Politolinguistik auf und kontextualisiert sie im Hinblick auf die sprachliche Identitätsstiftung und den sprachlichen Umgang mit Geschichte. Die Untersuchung basiert auf einem thematisch orientierten Textkorpus, das ca. 100 000 Token aus neun Textsorten und drei Zeitschnitten umfasst. Dies ermöglicht die vergleichende Analyse mehrere Teilkorpora. Nach einem Theorieteil, der in die diskurslinguistischen Methoden einführt, werden zunächst die lexikalische Struktur des Korpus und Schlagwörter des Diskurses erhoben. Anschließend wird anhand eines verkleinerten Textkorpus eine diskursspezifische Metapherntypologie erstellt, die die qualitativ erhobenen Metaphern inhaltlich gruppiert. Ebenso werden (Argumentations-)Topoi auf der Basis von Schlussregeln analysiert. Es wird schließlich gefragt, inwieweit die Ergebnisse generalisierend auf Denkmaldiskurse übertragen werden können. N2 - In 2005, a public discussion about the construction of a new building on the market square in Würzburg emerged. Specifically, the subject of interest was the "House Petrini", as it was built in 1685 by the Baroque architect Antonio Petrini, but destroyed in World War II and never restored. Opponents of the new construction either demanded to leave the property undeveloped or to undertake a reconstruction of the historic building. However, they could not prevail: in 2008, a new commercial building of VR-Bank, named “Forum”, was declared open. Controversial discussions about the reconstruction or conservation of monuments (in particular buildings of historical importance) are not uncommon in Germany. In this paper they are classified as "monument discourses". Especially when historically important places and objects are about to become subject to change, commonly referred to as being in a “tense situation”, monument discourses are particularly apparent. This paper explores the potential of a discourse linguistic study of monument discourses in regard to the example of the discourse about the “Petrini House” on the Würzburg market square. It employs research questions from the fields of art communication, spatial linguistics (placemaking processes), politolinguistics and contextualizes them in relation to linguistic identity creation and the linguistic handling of history. The study is based on a thematically researched text corpus comprising approximately 100,000 tokens of nine text types and three time periods, allowing the comparative analysis of several sub-corpora. Following the theoretical part, introducing the discourse of linguistic methods, the lexical structure of the corpus and the keywords of the discourse are analysed. Subsequently, a discourse-specific typology of metaphors based on of a reduced text corpus is created, dividing the content of the qualitatively collected metaphors into groups. Likewise, (reasoning) topoi on the basis of conclusion rules are analysed. Finally, the question to what extent the results can be generalized to monument discourses, is asked. T3 - WespA. Würzburger elektronische sprachwissenschaftliche Arbeiten - 20 KW - Baudenkmal KW - Petrini Antonio KW - Korpus KW - Marktplatz Würzburg (Würzburg) KW - Petrini, Antonio (1621-1701) KW - Rekonstruktion / Wiederaufbau KW - Building of historic importance / architectural monument KW - Corpus (Linguistics) KW - Market square Würzburg KW - Reconstruction Y1 - 2018 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-163096 SN - 978-3-945459-24-9 SN - 1864-9238 ER - TY - THES A1 - Reger, Isabella T1 - Figurennetzwerke als Ähnlichkeitsmaß T1 - Character networks as a measure of similarity N2 - Die vorliegende Arbeit lässt sich dem Bereich der quantitativen Literaturanalyse zuordnen und verfolgt das Ziel, mittels computergestützter Verfahren zu untersuchen, inwieweit sich Romane hinsichtlich ihrer Figurenkonstellation ähneln. Dazu wird die Figurenkonstellation, als wichtiges strukturgebendes Ordnungsprinzip eines Romans, als soziales Netzwerk der Figuren operationalisiert. Solche Netzwerke können unter Anwendung von Verfahren des Natural Language Processing automatisch aus dem Text erstellt werden. Als Datengrundlage dient ein Korpus von deutschsprachigen Romanen aus dem 19. Jahrhundert, das mit automatischen Verfahren zur Figurenerkennung und Koreferenzauflösung prozessiert und manuell nachkorrigiert wurde, um eine möglichst saubere Datenbasis zu schaffen. Ausgehend von der intensiven vergleichenden Betrachtung der Figurenkonstellationen von Fontanes "Effi Briest" und Flauberts "Madame Bovary" wurde in einer manuell erstellten Distanzmatrix die menschliche Intuition solcher Ähnlichkeit zwischen allen Romanen des Korpus festgehalten, basierend auf der Lektüre von Zusammenfassungen der Romane. Diese Daten werden als Evaluationsgrundlage genutzt. Mit Hilfe von Methoden der sozialen Netzwerkanalyse können strukturelle Eigenschaften dieser Netzwerke als Features erhoben werden. Diese wurden anschließend zur Berechnung der Kosinusdistanz zwischen den Romanen verwendet. Obwohl die automatisch erstellten Netzwerke die Figurenkonstellationen der Romane im Allgemeinen gut widerspiegeln und die Netzwerkfeatures sinnvoll interpretierbar sind, war die Korrelation mit der Evaluationsgrundlage niedrig. Dies legt die Vermutung nahe, dass neben der Struktur der Figurenkonstellation auch wiederkehrende Themen und Motive die Erstellung der Evaluationsgrundlage unterbewusst beeinflusst haben. Daher wurde Topic Modeling angewendet, um wichtige zwischenmenschliche Motive zu modellieren, die für die Figurenkonstellation von Bedeutung sein können. Die Netzwerkfeatures und die Topic-Verteilung wurden in Kombination zur Distanzberechnung herangezogen. Außerdem wurde versucht, jeder Kante des Figurennetzwerks ein Topic zuzuordnen, das diese Kante inhaltlich beschreibt. Hier zeigte sich, dass einerseits Topics, die sehr spezifisch für bestimmte Texte sind, und andererseits Topics, die über alle Texte hinweg stark vertreten sind, das Ergebnis bestimmen, sodass wiederum keine, bzw. nur eine sehr schwache Korrelation mit der Evaluationsgrundlage gefunden werden konnte. Der Umstand, dass keine Verbindung zwischen den berechneten Distanzen und der Evaluationsgrundlage gefunden werden konnte, obwohl die einzelnen Features sinnvoll interpretierbar sind, lässt Zweifel an der Evaluationsmatrix aufkommen. Diese scheint stärker als zu Beginn angenommen unterbewusst von thematischen und motivischen Ähnlichkeiten zwischen den Romanen beeinflusst zu sein. Auch die Qualität der jeweiligen Zusammenfassung hat hier einen nicht unwesentlichen Einfluss. Daher wäre eine weniger subjektiv geprägte Möglichkeit der Auswertung von Nöten, beispielsweise durch die parallele Einschätzung mehrerer Annotatoren. Auch die weitere Verbesserung von NLP-Verfahren für literarische Texte in deutscher Sprache ist ein Desideratum für anknüpfende Forschungsansätze. N2 - This thesis is a work in the field of Digital Literary Studies with the goal of computationally analyzing the similarity of novels with regard to their character constellation. The character constellation, as an important structural arrangement in a novel, is operationalized as a social network of these characters. Such networks can be generated automatically from a literary text using Natural Language Processing techniques. The work is based on a corpus of German novels of the 19th century that have been preprocessed using automatic methods of character identification and coreference resolution. The results have been manually corrected in order to ensure the best possible data quality. Starting from an intensive comparative contemplation of the character constellations in “Effi Briest” by Theodor Fontane and “Madame Bovary” by Gustave Flaubert, a distance matrix capturing the human intuition of similarity between character constellations of different novels was devised manually, based on summaries of the respective novels. This distance matrix serves as a means of evaluation. Using methods of social network analysis, structural properties of character networks can be modeled as features and used to compute cosine distances between the novels. The automatically generated networks are generally an adequate representation of the character constellations of the novels and the network features are meaningfully interpretable. Nevertheless, the correlation with the evaluation matrix was low. This raises the assumption that, apart from the structure of the character constellation, other properties such as recurring themes or motives may have subconsciously influenced the manual creation of the evaluation matrix. Therefore, topic modeling was used to represent important interpersonal motives that might be of importance for the character constellation. The network features and the topic distribution were used in combination for the computation of distances. Moreover, each edge in a character network was associated with a topic, trying to describe the kind of the relation. It could be observed that the result is heavily influenced on the one hand by topics that are very specific for a single text and on the other hand by topics featured strongly in all texts, so that, again, no or only a very weak correlation with the evaluation matrix could be found. The fact that there was no obvious relation between the computed distances and the manual distance matrix, even though the individual features are meaningfully interpretable, raises doubts about the evaluation matrix. It seems to be more strongly influenced by subconscious thematic and motivic similarities between the novels than assumed. The quality and extent of the respective summaries used in the creation of the manual matrix also have a substantial influence. Hence, a less subjective way of evaluation is needed, for example by parallel estimation of the distances by several annotators. Further improvement of the quality of NLP methods for literary texts in German is also a desideratum for following research. KW - Digital Humanities KW - Netzwerkanalyse KW - Literaturwissenschaft KW - Figurennetzwerke KW - Topic Modeling KW - Figurenkonstellation KW - Digitale Textanalyse Y1 - 2016 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-149106 ER - TY - THES A1 - Prez, Julia T1 - Immersion als Textfunktion? Sprachliche Praktiken der Spielerlenkung in der Textgrundlage von Computerspielen T1 - Immersion as textual function? Linguistic practices of player guidance in computer games texts T1 - L'immersion comme fonction textuelle? Pratiques linguistiques de l'orientation des joueurs dans la base textuelle des jeux vidéo T1 - Погружение как текстовая функция? Лингвистические практики руководства игроком в текстовой основе компьютерных игр N2 - Die Textfunktion beschreibt den vom Emittenten intendierten Effekt eines Textes auf den Rezipienten. Sachbücher etwa sind in erster Linie informativ, Werbeanzeigen appellativ, Testamente deklarativ, Verträge erfüllen eine Obligationsfunktion und Danksagungen eine Kontaktfunktion. Wie sieht es aber mit Computerspielen aus? Können diese als Texte auf ihre Textfunktion untersucht werden? Laut den Game Studies ist Immersion das erklärte Ziel der Spielentwickler, wobei Aufmerksamkeitslenkung eine bedeutende Rolle einnimmt. Ist denn Immersion auch linguistisch als Textfunktion nachweisbar? Um dies herauszufinden, werden Computerspiele – gemäß dem Textanalyseschema von Brinker, Cölfen und Pappert \(^8\)2014 – zunächst als Texte definiert. Im Rahmen dieser Analyse werden auch Kohärenz und Kohäsion untersucht und sprachliche Mittel werden als Indizien betrachtet, die auf die Funktion hinweisen. Im Fokus stehen dabei Mündlichkeit und Schriftlichkeit, emotionale Sprache, die Kodierung von Regeln und Herausforderungen sowie Referenzen auf das Interface. Im Speziellen werden Adventure und Role Playing Games (im Offline- und Single Player Modus) als Textsorten untersucht, weil diese Spiele üblicherweise viel Text enthalten. Zur Textsortenabgrenzung wird zunächst ein Spiel genauestens mittels AntConc untersucht, um anschließend das gesamte Korpus (23 Spiele, 70.060 Types, 1.183.536 Tokens) unter Verwendung von LancsBox vergleichend zu analysieren. Zusammenfassend kann diese Masterarbeit als eine der ersten Studien eines vernachlässigten, aber gegenwärtigen und an Bedeutung gewinnenden Bereichs linguistischer Forschung betrachtet werden, der Linguistik, Computerspiele und Immersion zu verbinden versucht. Die Hypothese, dass es gewisse sprachliche Praktiken in Computerspiel-Texten gibt, anhand derer der Rezipient beeinflusst und gelenkt wird, um in das Spiel hineinzutauchen, konnte auf Basis des Korpus bestätigt werden. N2 - The textual function describes how the creator of a text wants the recipient to understand it. A non-fiction book, for example, is informative, an advertisement is appellative, a testament is declarative, contracts fulfill an obligation and an acknowledgment establishes contact. How about computer games? Provided that they can be considered texts, can their textual function be described? According to Game Studies, the aim of game developers is for the player to be immersed in a game by controlling attention. Can immersion also be proven linguistically? In order to ascertain this, computer games - according to the text analysis scheme of Brinker, Cölfen and Pappert \(^8\)2014 - are first defined as texts. In the context of this analysis, coherence and cohesion are also examined, and linguistic devices are considered as indications that point to the textual function. The focus is on orality and writtenness, emotional language, the encoding of rules and challenges, and references to the interface. Specifically, Adventure Games and Role Playing Games (offline and single player mode) are examined as text types because these games usually contain a significant amount of text. To delineate text types, one game is examined in detail using AntConc. Subsequently, the entire corpus (23 games, 70,060 types, 1,183,536 tokens) is analyzed comparatively using LancsBox. In summary, this master thesis can be viewed as one of the first studies on a neglected but contemporary area of linguistic research that tries to combine linguistics, computer games and immersion. The hypothesis that there are certain linguistic practices in computer game texts by means of which the recipient is influenced and guided to immerse into the game could be confirmed on the basis of the corpus. T3 - WespA. Würzburger elektronische sprachwissenschaftliche Arbeiten - 22 KW - Linguistik KW - Korpus KW - Germanistik KW - Textlinguistik KW - Computerspiel KW - Immersion KW - Textfunktion KW - Textsorte KW - Textanalyse KW - Text KW - video game KW - Corpus (Linguistics) KW - Text (Linguistics) KW - Game Studies KW - ludology Y1 - 2021 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-243775 SN - 978-3-945459-35-5 SN - 1864-9238 ER - TY - THES A1 - Porcu, Victoria T1 - Queer Female Gaze. Ein besonderer Blick auf Filme und Serien T1 - Queer Female Gaze. A Special Perspective On Films and Series N2 - Die Repräsentation queerer Menschen in den Medien nimmt zu. Dennoch ist noch viel Luft nach oben, wie die Statistiken zeigen. Aber was denken queere Menschen eigentlich über ihre eigene Darstellung im Mainstream? Im Zentrum dieser Rezeptionsstudie stehen 14 junge queere Frauen – also Menschen, die sich als Frauen fühlen, und sich dem queeren Spektrum zu ordnen. Wie schaut diese Gruppe Filme und Serien? Wie erzählen sie ihre Rezeptionserfahrungen? Wie bewerten sie ihre eigene Darstellung und was wünschen sie sich von zukünftigen Darstellungen? Mit Hilfe der Narrationsanalyse von Einzelgesprächen und Gruppeninterviews im Rahmen von selbstorganisierten Filmabenden macht die Arbeit eine besondere Art des Sehens dieser mehrfach marginalisierten Gruppe aus: nämlich den queer female gaze. N2 - The representation of queer people in the media is increasing. Nevertheless, there is still a lot of potential, as the statistics show. But what do queer people actually think about their own representation in the mainstream? At the centre of this reception study are 14 young queer women - people who feel like women, and identify with the queer spectrum. How does this group watch films and series? How do they tell their reception experiences? How do they evaluate their own representation and what do they want from future representations? With the help of narrative analyses of individual and group interviews in the context of self-organised film screenings, the work identifies a particular way of seeing this multiple marginalised group: namely the queer female gaze. T3 - Würzburger Studien zur Europäischen Ethnologie - 17 KW - Sexualität KW - Geschlecht KW - Film KW - Frau KW - Queer KW - Gender KW - Serie KW - Rezeption KW - Homosexualität KW - Bisexualität KW - Narrativität Y1 - 2023 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-345257 ER - TY - THES A1 - Mack, Konstantin T1 - Hund müsste man sein. Kulturanthropologische Perspektiven auf Pup Play T1 - Every Dog Has His Day. An Ethnography on Human Pup Play N2 - Ob alleine, gemeinsam, virtuell oder analog: Spielen ist eine wohl universelle Erfahrung und eine Konstante im menschlichen Leben. Und doch scheinen zweckfreie Aktivitäten mit zunehmendem Alter an Stellenwert zu verlieren und in ein diametrales Verhältnis zu produktiven, zweckgerichteten Aktivitäten zu geraten. Wenn erwachsene Menschen verkleidet auf dem Boden herumtollen, bellen und auf allen Vieren gehen, kann dies zunächst irritieren. Das gemeinsame Interesse der Akteur:innen dieser empirischen Studie ist ein solches Rollenspiel: als Puppies imitieren sie das Verhalten von (Jung-)Hunden und versuchen, sich auch gedanklich in das als unbeschwert empfundene (Er-)Leben der Tiere hineinzuversetzen. Anhand dieses ganz konkreten Spiels mit eigenen Regeln und Praktiken fragt der Autor nach dem Verhältnis von Arbeit und Spiel in spätkapitalistischen Gesellschaften. Das Forschungsfeld Pup Play mit seinen spezifischen Räumen und Akteur:innen zeigt dabei anschaulich, wie spielerisch Werte ausgehandelt und kuratiert werden, Familien (neu) entstehen und die Perspektive auf eine Welt abseits von Leistungsdruck und Wettbewerb geschaffen wird. N2 - Pup play is a rather new and unresearched phenomenon: young, mostly gay male, adults dress and behave as puppies and find joy in this kind of roleplay. I present some key aspects of my own research with and within the German pup play-community. As my findings suggest, pup play is cherished by its practitioners for allowing them to temporarily forget their daily life and enjoy the pure and laid-back mindset of a young dog. These self-appointed puppies describe their play in pure contrast to their everyday life which is often associated with (wage) labor. Therefore I discuss the significance of playing in modern society, also taking into consideration the difference between game and play. Pup Play, I argue, can be seen as a way to explore and shape the world(s) we live in. T3 - Würzburger Studien zur Europäischen Ethnologie - 12 KW - Rollenspiel KW - LGBT KW - Marcuse, Herbert KW - Kulturanthropologie KW - Ethnographie KW - Fetisch KW - Chosen Family KW - Kink KW - Human Pup Play KW - Queer Studies KW - Kritische Theorie KW - Gender Y1 - 2022 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-259723 SN - 2511-9486 ER - TY - THES A1 - Lotz, Christina T1 - „Übrigens von wegen Schreiben [...]“ - Vom (Er)Schreiben einer Paarbeziehung während des Zweiten Weltkrieges T1 - "By the way, as for writing [...]" - On writing a couple relationship during the Second World War N2 - Tiefgreifender und dauerhafter als der Krieg sollte die erschriebene Liebe von Anna und Gustav sein, deren Re-/Konstruktion im Zentrum dieser Arbeit steht. Die qualitativ-hermeneutische Analyse der mehr als 745 Briefe, die sie zwischen 1942 und 1955 austauschten, lässt die Entwicklung ihrer Beziehung von einer flüchtigen Briefbekanntschaft zu einer tiefen Freundschaft nachvollziehen, die schließlich in der Gründung einer ehelichen Gemeinschaft münden sollte. In der Verbindung vielfältiger Lesarten als Alltags-, Liebes- Feldpost- und Jugendbriefe, wird der textuelle Beziehungsraum des Paares erkundet und in den Kontext des Schreibens in der Zeit des Nationalsozialismus eingebettet. Durch die kriegsbedingte Trennung auf das Schreiben angewiesen, fixieren sie ausführliche Erzählungen über gelebte Alltage, ihren katholischen Glauben, die sozialen Gefüge, in denen sie sich bewegen und (gemeinsam) verorten sowie ihre entstehende Liebe und Zukunftsvorstellungen. Für diese im Kontext einer interdisziplinären Anthropologie des Schreibens zu verstehende Arbeit gewähren sie damit tiefe Einblicke in den Prozess des Erschreibens ihrer Beziehung und die Frage, wie sie sich das Medium Brief für ihre Zwecke aneigneten. Die in ähnlichen Forschungen selten einbezogene Frauenstimme gibt dabei zusätzliche Informationen preis – über die Alltagskultur der Zeit, die Wirkmächtigkeit der (Selbst-) Zensur und darüber, wie sie beide im Schreiben ungewollt die Kriegsführung des NS-Regimes unterstützten. N2 - More profound and enduring than the war was to be the written love of Anna and Gustav, whose re-/construction is the subject of this work. The qualitative-hermeneutic analysis of the more than 745 letters they exchanged between 1942 and 1955 allows to trace the development of their relationship from a fleeting epistolary acquaintance to a deep friendship that would eventually culminate in the establishment of a marital union. Combining multiple interpretations as everyday letters, love letters, fieldpost letters, and youth letters, the textual space of the couple's relationship is explored and embedded in the context of writing during the period of National Socialism. Dependent on the practice of writing due to their war-related separation, they captured detailed narratives about their everyday lives, their catholic faith, the social structures in which they operated and (jointly) located themselves, as well as their evolving love and visions for the future. For this work, which is to be understood in the context of an interdisciplinary anthropology of writing, they provide deep insights into the process of writing their relationship and how they appropriated the medium of the letter for their purposes. The female voice, which is rarely included in previous research, reveals additional information – about the everyday culture of the time, the effectiveness of (self-) censorship, and how they both unintentionally supported the warfare of the NS-regime through their writing. T3 - Würzburger Studien zur Europäischen Ethnologie - 14 KW - Feldpostbrief KW - Liebesbrief KW - Zweiter Weltkrieg KW - Nationalsozialismus KW - Zweierbeziehung KW - Anthropologie des Schreibens KW - Alltagsbrief KW - Historische Anthropolgie KW - Biografieforschung KW - qualitativ-hermeneutisch KW - Jugendbrief KW - Katholischer Glaube Y1 - 2022 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-288696 SN - 2511-9486 ER -