TY - THES A1 - Sponholz, Barbara T1 - Karsterscheinungen in nichtkarbonatischen Gesteinen der östlichen Republik Niger N2 - Das Arbeitsgebiet mit den im einzelnen untersuchten Regionen umfaßt ungefähr die östliche Hälfte der Republik Niger. Es erstreckt sich zwischen 8° (Agadez) und 13° (Stufe von Bilma) östlicher Länge und zwischen 13°40° und 21° nördlicher Breite. Dabei umfaßt es eine Fläche von insgesamt rund 440.000 km2. Administrativ sind die untersuchten Teilregionen den Departements Agadez und Zinder zugeordnet. Der Untersuchungsraum wird von wenigen geologisch-tektonischen Großeinheiten aufgebaut, die ihren Niederschlag auch in der morphologischen Ausprägung finden: Der Hauptteil des Arbeitsgebietes gehört dem geologisch-hydrologischen Tschadbecken an, zu dem auch das nördlich anschließende Becken von Bilma gerechnet werden kann. Das im Nordosten des Untersuchungsraumes gelegene Djado-Becken wird randlich erfaßt. Bis auf wenige Ausnahmen ist dieser Raum von weitgespannten Ebenheiten geprägt, die teilweise als Serirflächen entwickelt sind, teilweise aber auch von den Sandmassen des Erg du Tenere und des Grand Erg de Bilma überdeckt werden. Die darin inselhaft aufragenden Schichtstufenkomplexe lehnen sich an grob NW-SE-gerichtete Störungszonen an. Die geologisch-morphologische Umrahmung des Arbeitsgebietes bilden die Hebungsgebiete des Air, des Tibesti (bereits außerhalb des Untersuchungsraumes im Tschad gelegen) und des Damagaram/Mounio. Die Gebirgsmassive erreichen Höhen bis knapp 3.300 m ü.NN (Tibesti) bzw. um 2.000 m ü.NN (Air), während das dazwischen liegende Tenere bei etwa 400 m ü.NN (im Süden) bis 500 m ü.NN (im Norden) entwickelt ist. Nach naturräumlichen Gesichtspunkten gegliedert hat der Untersuchungsraum sowohl Anteil an der südlichen zentralen und der südlichen Sahara als auch am nördlichen Sahel. Innerhalb dieses Gesamtraumes konzentrieren sich die hier vorgestellten Untersuchungen auf mehrere Teilgebiete. Von Norden nach Süden sind dies das südwestliche Djado, die Stufe von Bilma mit dem Kaouar, die Massive von Termit und Koutous, sowie weiter westlich gelegen die Stufe von Tiguidit etwa 80 km südlich des Air. Einzelbeobachtungen aus dem Kristallin des Air und des Damagaram/Mounio ergänzen die Untersuchungen. N2 - No abstract available KW - Karst KW - Niger KW - Silicatgestein KW - Karst KW - Niger Y1 - 1988 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-55474 ER - TY - CHAP A1 - Hagedorn, Horst A1 - Sponholz, Barbara T1 - Silikatkarst in Nord- und Ostniger - Einbindung der Verkarstung in die tertiäre und quartäre Landschaftsgeschichte N2 - Im Nordosten der Republik Niger sind Karstformen in Sandsteinen, Silcretes, Eisenkrusten und im Kristallin weit verbreitet. Aufgrund geomorphologischer Untersuchungen und mikromorphologischer Analysen läßt sich eine echte Verkarstung im Sinne lösungsbedingter Reliefformung nachweisen. Untersuchungen an Dünnschliffen und rasterelektronenmikroskopische Analysen von Quarzkomoberflächen zeigen extrem starke Kornkorrosion in den äußeren Probenbereichen (Wandungen von Karstformen) und allgemein starke Spuren von Kieselsäuremobilisierung. Die Ausfällung von Kieselsäure auf den Quarzkörnern kann bis zur Neukristallisation von Quarz reichen (Djado, Stufe von Bilma) oder nur als amorpher Überzug ausgebildet sein (Massive von Tennit und Koutous). Die Gesamtheit der Befunde deutet auf eine Hauptphase der Verkarstung im frühen Tertiär hin, die von weiteren Lösungsphasen im jüngeren Tertiär und wahrscheinlich auch im Quartär gefolgt wird. Die jeweils über weite Räume ähnlichen Befunde lassen eine Abhängigkeit des Verkarstungsgeschehens von den paläoklimatischen Bedingungen vermuten; vor allem durch die Ausbildung eines unterirdischen Entwässernngs- und Hohlraumsystems sind enge Wechselbeziehungen zwischen Karstformenschatz und der Entwicklung der übrigen Reliefelemente gegeben. N2 - In the northeastem part of the Republic of Niger karstic features in sandstones, silcretes, ironcrusts and cristalline rocks occur very commonly. On the base of geomorphological field studies and micromorphological analyses real karst forming caused by rock dissolution is verified. Analyses of thin sections and scanning electron microscopy of quartz grain surfaces show extreme corrosion in the exterior parts of the samples and an important mobilisation of silica. Precipitation of silica on quartz grains may reach the state of recristallisation of quartz (Djado, cuesta of Bilma) or of only amorpheous silica coatings (massifs of Tennit and Koutous). The results indicate a main period of karst formation du ring early Tertiary, followed by others du ring late Tertiary and Quaternary. The widespread distribution of similar results indicates the dependence of karstification on palaeoclimatic conditions; the subterranean drainage and cave systems cause a significant dependence between karst and the development of other landforms. KW - Geographie KW - Niger KW - Karst Y1 - 1990 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-56597 ER - TY - JOUR A1 - Busche, Detlef A1 - Sponholz, Barbara T1 - Morphological and micromorphological aspects of the sandstone karst of eastern Niger N2 - Die Arbeit beschreibt im ersten Teil die Auswirkung der Sandstein- und Eisenkrustenverkarstung auf das Plateaurelief des östlichen Niger. Angesprochen werden die abflußlosen Karstdepressionen auf den Plateaudachflächen, die Rolle intensiver Verkarstung bei der Herauspräparierung von Sandsteinsäulen an Hängen, von Plateauspornen und Inselbergen, die Mitwirkung bei der Talbildung sowie Einsturzdolinen an Hängen. Im zweiten Teil wird die Mikromorphologie von Karsthöhlenüberzügen aus der Endphase der phreatischen Karstlösung beschrieben. Oberflächennahe Körner weisen starke Korrosion auf. Phosphor in der wiederausgefällten Matrix und eingekieselte Bakterien deuten auf eine organische Komponente bei der Ausbildung des tertiären Silikatkarsts. N2 - In its first part the paper describes the morphological effects of silicate karstification on the plateau landscape of eastern Niger. The description centers on the endorheic depressions dotting the plateau surfaces, the role of intensive karstification in the formation of slope pillars, plateau spurs and inselbergs, its contribution to valley formation, as well as on collapse structures on slopes. The second part describes the micromorphology of the lining of cave walls. Near-surface grains are heavily corroded. Reprecipitated matrix containing phosphorous and silicified bacteria on quartz grains point towards an organic element in the Tertiary formation of the silicate karst. KW - Geographie KW - Sandstein KW - Niger Y1 - 1992 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-56672 ER - TY - JOUR A1 - Sponholz, Barbara T1 - Karstverfüllungen in Ostniger N2 - Die Karstdepressionen auf den Dachflächen der Schichtstufen in Sahara und Sahel sind im allgemeinen von allochthonen quartären Lockermaterialien verfüllt. Die tieferen Verfüllungsschichten zeigen eine von Norden nach Süden zunehmende Überprägung durch Verwitterungs- und Bodenbildungsprozesse. Die obersten ca. 10 cm der Verfüllungen sind dagegen im ganzen Untersuchungsgebiet relativ uniform ausgebildet. Sie repräsentieren die äolischen Ablagerungen seit der mittelholozänen Aridisierung. Drei Verfiillungsprofile (Seggedim, Termit-Dougoule und Koutous) werden vorgestellt und hinsichtlich ihrer paläoklimatischen Aussagekraft überprüft. N2 - Many karst depressions on the plateaus in the Sahara and Sahel are filled with unconsolidated allochthoneous deposits of Quatemary age. In a North-South transect the profiles laken in these deposits show increasing transformation by weathering/pedogenesis processes in their deeper parts. In contrary. the upper 10 cm of the fillings are uniform in the whole investigated area. They represent the aeolian dust deposition since the mid-Holocene ardification. Three profiles (Seggedim, Termit, Koutous) are presented and their palaeoclimatological interpretation is discussed. KW - Karst KW - Niger KW - Karstverfüllungen Y1 - 1992 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-53866 ER - TY - CHAP A1 - Sponholz, Barbara T1 - Holocene fulgurite formation in the southern Central Sahara (Niger) N2 - Fulgurites (= natural glasses formed by lightning strikes to the ground) are indicators of thunderstorms (e.g. Julien 1901). The distribution pattern of fulgurites in the study area (Grand Erg de Bilma and Erg de Tenere between 11.5°E and 16.5° and 18.5°N) shows decreasing fulgurite concentration from south to north. The fulgurite sites are concentrated in the area of fossil dune complexes, where they occur topographically above palaeolimnic deposits in mid-slope position of interdune depressions. KW - Geographie KW - Niger Y1 - 1993 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-56584 ER - TY - JOUR A1 - Sponholz, Barbara A1 - Baumhauer, Roland A1 - Felix-Hennignsen, P. T1 - Fulgurites in the southern central Sahara, Republic of Niger and their palaeoenvironmental significance N2 - The mineralogical and chemical characteristics of fulgurites ( = natural glasses forrned by lightning strikes to the ground) from the southern Centrat Sahara (Niger) are presented. The fulgurites are indicators of thunderstorms. The northernmost important fulgurite formation in the study area reached up to about l8°N, with decreasing fulgurite concentration from south to north. Their distribution pattern and the relative dating of their formation in relation to Iandscape history from the Late Pleistocene onwards (e.g., palaeolakes, palaeosols), and to Neolithic settlement reveals their value as palaeoenvironmental indicators. They indicate: (1) local palaeoenvironmental conditions depending on the topographical situation in a complex dune relief; (2) climatic change during the mid-Holocene from northerly rains to southerly rains; and (3) the northernmost Iimit of important thunderstorrns and rainfall activity since this time in the southern Centrat Sahara. KW - Sahara KW - Niger KW - Fulgurite KW - fulgurites KW - lightning KW - thunderstorms KW - Sahara KW - Holocene KW - climatic change KW - palaeosols KW - Neolithic Y1 - 1993 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-63337 ER - TY - JOUR A1 - Sponholz, Barbara T1 - Silicate karst associated with lateritic formations (examples from eastern Niger) N2 - Silicate and iron crust karst pits and sinkholes in eastern Niger are filled with reworked lateritic sediments or with unconsolidated palaeosoils and aeolian deposits. The fillings facies depend on the environmental conditions during deposition. Geomorphological and sedimentological studies on the karst fillings and the interpretation of various karst/filling associations allow an approach to the chronology of landscape development in eastern Niger plateaus. KW - Geographie KW - Silicate KW - Niger Y1 - 1994 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-53852 ER - TY - JOUR A1 - Sponholz, Barbara T1 - Phénoménes karstiques dans les roches siliceuses au Niger oriental N2 - Dans le Niger oriental, des phénomenes karstiques sont fréquents dans les roches siliceuses: gres, silcretes, croûtes ferrugineuses, roches cristallines. A partir des études géomorphologiques et micromorphologiques, on peut conclure a une kartsification, au sense de production de formes par dissolution. Les résultats permettent de dater du Tertiaire inférieur la principale période de karstification. La répartition régionale des formes induites par cette karstification indique une dépendance probable des conditions paléoclimatiques. Actuellement le karst influe encore sur le développement des autres formes de relief. N2 - In North-Eastern Niger karstic features occur commonly in siliceous rocks (sandstones, silcretes, ironcrusts, crystalline). On the base of geomorphological field studies and micromorphological analyses karst forming caused by rock solution is verified. The results render possible the datation of the main karstification period in Early Tertiary. The widespread distribution of similar results indicates the dependance of karstification on palaeoclimatic conditions; actually the karstic systems influence significantly the development of othe landforms. KW - silicate karst KW - geomorphology KW - palaeoclimatology KW - Sahara KW - Sahel KW - Niger KW - karst siliceux KW - geomorphologie KW - paléoclimat KW - Sahara KW - Sahel KW - Niger Y1 - 1994 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-86833 ER - TY - BOOK A1 - Brauneck, Jens T1 - Late Quaternary climate changes in the Central Sahara : new evidence from palaeoenvironmental research in NE-Niger N2 - Surveys by the Universities of Wuerzburg and Berlin, starting in the 1970´s have revealed the existence of palaeolakes in remote areas in Niger. Initial research has shown that the sediments found are suitable for reconstructing its late quaternary palaeoenvironment. Although a high number of investigations focused on the succession of climatological conditions in the Central Sahara, some uncertainties still exist as the results show discontinuities and mostly are of low temporal and spatial resolution. Two expeditions in 2005 and 2006 headed to the northeastern parts of Niger to investigate the known remains of palaeolakes and search some new and undetected ones. Samples were taken at several study sites in order to receive a complete picture of the Late Quaternary environmental settings and to produce high-resolution proxies for palaeoclimate modelling. The most valuable and best-investigated study site is the sebkha of Seggedim, where a core of 15 meters length could be extracted which revealed a composition of high-resolution sections. Stratigraphical, structural and geochemical investigations as well as the analysis of thin sections allow the characterization of different environmental conditions from Early to Mid Holocene. Driven by climate and hydrogeological influence, the water body developed from a water pond of several metres depth within a stable, grass and shrub vegetated landscape, to an alternating freshwater lake in a more dynamic environmental setting. Radiocarbon dates set the beginning of the stage at about 10.6 ka cal BP, with an exceptionally stable regime to 6.6 ka cal BP (at 12.6 metres’ depth), when a major change in the sedimentation regime of the basin is recorded in the core. Increased erosion, likely due to decreased vegetation cover within the basin, led to the siltation/filling of the lake within a few hundred years and the subsequent development of a sebkha/salt pan due to massive evaporation. Due to the lack of dateable material in the upper core section, the termination of the lake stage and the onset of the subsequent sebkha stage cannot be determined precisely but can be narrowed to a period around 6 ka BP. The results obtained from the core are compared with those from terrestrial and lacustrine sediments from outside the depression, situated a few hundred kilometres further to the north. These supplementary study sites are required to validate the information obtained from the coring. Within the plateau landscape of Djado, Mangueni and Tchigai, two depressions and a valley containing lacustrine deposits, were investigated for palaeoenvironmental reconstruction. Depending on modifying local factors, these sediment archives were of shorter existence than IX the lake, but reveal additional information about the landscape dynamics from Early to Mid Holocene. A damming situation within a small tributary at Enneri Achelouma led to lacustrine sedimentation conditions at Early Holocene in the upper reaches of the valley. The remnants of the lacustrine accumulations show distinct changes in the environmental conditions within the small catchment, as the archive immediately responded to local climate-induced changes of precipitation. Radiocarbon dating of the deposited sediments revealed ages from 8780 ± 260 cal a BP to 9480 ± 80 cal a BP. The sites of Yoo Ango and Fabérgé show a completely different sedimentation milieu as they consist of basins within the foothills of the Tchigai. The study sites show increased catchment sizes, probably extending towards the Tchigai massif and are most likely influenced by groundwater charge. The widespread occurrence of wind shaped relicts and the limited amount of lacustrine remnants indicate a generally high aeolian activity in both areas. Only in wind sheltered spots, parts of the lacustrine sequences were preserved, that show ages spanning from Early to Mid Holocene (9440 ± 140 cal a BP – 6810 ±140 cal a BP) and give additional evidence of fires from pre-LGM periods. Although intensively weathered, all profiles indicate distinct changes in the sedimentation conditions by alternating geochemical values and the mineralogical composition. The information obtained from the records investigated in this work confirms the heterogeneity of reconstructed environmental succession in the Central Sahara. The Mid Holocene rapid (within decades) and uniform development from more humid to extremely arid environmental conditions cannot be confirmed for the Central Sahara. In addition, a division of Early and Mid Holocene wet periods cannot be confirmed, either. Actually, the evidences obtained from the palaeoenvironmental reconstructions revealed major variations in the timing and extend of lacustrine and aeolian periods. Evidently, a transitional time has existed between 7 to 5 ka BP where alternating influences prevailed. This is indicated by the varying sedimentation conditions in the Seggedim depression as well as the evidence of soil properties on a fossil dune, with a time of deposition dated to 6200 ± 400 cal a BP and the removal of lacustrine Sediments at the Seeterrassental at Mid Holocene. In respect to provide a complete picture of landscape succession and to avoid misinterpretation, the investigation of several dissimilar spots within a designated study area is prerequisite for further investigations. N2 - Bereits seit den 1970er Jahren sind Vorkommen von Paläoseen im Nordosten Nigers bekannt und waren Gegenstand einer Vielzahl von Untersuchungen über die Paläoumweltbedingungen der Zentralen Sahara des Spätquartärs. Trotz der großen Anzahl an Analysen bestehen noch immer Unsicherheiten in Bezug auf das zeitliche Ausmaß feuchter und trockener Phasen in diesem Gebiet, da angrenzende Areale deutlich unterschiedliche Entwicklungen aufweisen können. Im Zuge zweier Expeditionen in den Jahren 2005 und 2006 in den äußersten Nordosten Nigers, wurden an bereits untersuchten und erstmalig entdeckten Standorten Proben genommen, um ein komplettes Bild über die spätquartären Umweltbedingungen in diesem Gegend zu erlangen und um die Aussagekraft verschiedener Sedimentarchive zu überprüfen. Der wertvollste und am intensivsten untersuchte Standort ist die Sebkha von Seggedim, wo ein Bohrkern von 15 Meter Länge gewonnen werden konnte, welcher hochauflösende Sedimente einer ununterbrochenen Sequenz vom Frühen bis Mittleren Holozän aufweist. Untersuchungen zur Stratigraphie, Sedimentstruktur, Geochemie und Mineralogie ermöglichen die Unterscheidung mehrerer Stadien der Seeentwicklung und der damit verbundenen Umweltbedingungen. Durch klimatische und hydrogeologische Einflüsse geprägt, entwickelte sich der Wasserkörper zunächst zu einem wenige Meter tiefem, jedoch biologisch sehr produktivem Gewässer innerhalb einer stabilen Gras- und Strauchlandschaft. Datierungen belegen den Beginn dieser außerordentlich stabilen Phase vor ca. 10.600 Jahren und einer Dauer bis 6.600 Jahre vor heute. Ab 12,6 Meter Tiefe zeigt sich ein deutlicher Wechsel im Sedimentationsverhalten des Sees. Verstärkter Sedimenteintrag, höchstwahrscheinlich ausgelöst durch reduzierte Vegetationsbedeckung und Variationen in der Saisonalität der Niederschläge innerhalb des Einzugsgebietes, führte zur Verlandung des Sees binnen weniger Jahrhunderte und der anschließenden Entwicklung einer Sebkha (Salz-Ton-Pfanne) durch verstärkte Evaporation. Durch das Fehlen datierbaren Materials in den oberen Abschnitten des Kerns kann die Endphase des Sees und der nachfolgende Beginn der Sebkhaphase nicht exakt bestimmt werden, allerdings kann dieser Bereich auf eine Zeit um 5500 bis 6000 Jahre vor heute eingegrenzt werden. Die Ergebnisse der Bohrkernuntersuchungen sind im Folgenden mit weiteren Ergebnissen von lakustrinen Sedimenten außerhalb der Depression verknüpft worden. Diese zusätzlichen Untersuchungen dienen zur Validierung der Bohrkerndaten und zur Überprüfung potentieller überregionaler klimatischer Zusammenhänge. Einige hundert Kilometer nordwärts, inmitten der Plateaus von Djado, Mangueni und Tchigai wurden Standorte auf deren Entwicklung im Spätquartär untersucht. Aufgrund der unterschiedlichen, durch die Geographie bedingten, lokalen Faktoren weisen diese lakustrinen Sedimentarchive deutlich kürzere Lebensdauer auf, jedoch ermöglichen sie teilweise einen genaueren Einblick in die vorherrschende Dynamik innerhalb dieser Landschaften. Durch die Blockade eines tributären Tals im Enneri Achelouma wurden für einen kurzen Abschnitt im Frühholozän Seesedimente in dessen Oberlauf akkumuliert, welche kurzzeitige, aber deutliche Änderungen der Umweltbedingungen dokumentieren. Datierungen zeigen die Existenz dieser Seebecken oder Seeterrassen von 9480 ± 80 cal a BP bis 8780 ± 260 cal a BP. Durch Veränderungen im Niederschlagsregime kam es anschließend zu einer Zerschneidung und teilweisen Ausräumung des abgelagerten Materials. Die Standorte Yoo Ango und Fabérgé weisen ein komplett anderes Sedimentationsmilieu auf, da sie aus Becken innerhalb der Ausläufer des Tchigai Plateaus bestehen und deutlich größere Einzugsgebiete aufweisen. Zusätzlich sind beide Standorte grundwasserbeeinflusst und stark durch die sehr hohe äolische Aktivität in diesem Gebiet geprägt, sichtbar an dem weitverbreiteten äolischen Formenschatz sowie der geringen Anzahl erhaltener Seesedimente. Nur in wenigen windgeschützten Lokalitäten wurden lakustrine Sedimentpakete erhalten, die ebenfalls früh- bis mittelholozäne Alter aufweisen. Trotz der intensiven Verwitterung die sämtliche untersuchten Sedimente betrifft, weisen nahezu alle Profile eindeutige Veränderungen auf, sowohl in Bezug auf die geochemischen Werte als auch die mineralogische Zusammensetzung. Aus den untersuchten Profilen wird eine feuchtere Phase zu Beginn des Holozäns ersichtlich, die jedoch starken Schwankungen unterlegen war, wie in den Profilen von Achelouma zu sehen ist. In einer Phase des Übergangs im Mittelholozän endete zunächst die lakustrine Sedimentation in Achelouma, dann in der Fabérgé-Senke. Die erhöhte Niederschlagsvariabilität führte in Achelouma zur teilweisen Ausräumung der Seesedimente, während in der Fabérgé- Senke Dünen aktiv waren. Die Ergebnisse von Seggedim zeigen ebenfalls starke Veränderungen der Umweltbedingungen an, jedoch zeitlich versetzt zu den Ergebnissen aus den anderen Gebieten. Insgesamt weisen die Ergebnisse der Paläoumweltrekonstruktionen große zeitliche Unterschiede bezüglich des Endes der lakustrinen Phasen auf. Die Untersuchungen zeigen deutlich, dass lokale geographische Faktoren eine klimatische Interpretation von Klimaarchiven erschweren können. Insbesondere dann, wenn wie im Falle Seggedim, ein überregionaler Aquifer die Existenz eines Wasserkörpers in einem ansonsten ariden Gebiet verlängert und klimatische Einflussfaktoren zeitweise ausgeklammert werden. Um Fehlinterpretationen zu vermeiden und ein Gesamtbild der landschaftlichen Entwicklung eines Raumes zu erhalten, sind Informationen aus mehreren grundverschiedenen Paläoumweltarchiven erforderlich. T3 - Würzburger Geographische Arbeiten - 103 KW - Paläoklimatologie KW - Sahara KW - Westafrika KW - Mittlere Sahara KW - Niger KW - Jungquartär KW - Klimaänderung Y1 - 2010 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-235146 ER - TY - THES A1 - Sani, Ibrahim T1 - Évolution des paysages dunaires fixés par la végétation au Niger : Modifications morphologiques actuelles dans les couches superficielles des dunes et possibilités de « régénération » et de « pédogénèse » T1 - Entwicklung der Dünenlandschaften in Niger : Gegenwärtige morphologische Änderungen in den oberflächennahen Sediment-Schichten der Dünen und Möglichkeiten der "Regeneration" und Bodenbildung N2 - Les sécheresses des années 1970 et 1980 ont occasionné des changements remarquables dans les paysages et écosystèmes sahéliens. Au Niger, les milieux dunaires sont les plus affectés par la dégradation des paysages aux conséquences parfois irréversibles. Cette étude tente de montrer que, malgré les modifications climatiques et les pressions anthropiques, une régénération des sols dunaires serait possible, dans cette dynamique complexe. Cela a été démontré à travers l’analyse micromorphologique des matériaux des parties superficielles des sols (0-20 cm). L’étude des caractéristiques particulières des croûtes (organisations pelliculaires de surface des sols) offre des pistes de recherches pouvant proposer des moyens et méthodes de fixation des dunes dégradées. Elle propose également des alternatives de lutte contre l’érosion éolienne et hydrique dans les écosystèmes sahéliens. Ceci cadre parfaitement avec la situation au Niger, où les phénomènes de désertification et d’ensablement des cuvettes interdunaires constituent une préoccupation majeure en matière de protection de l’environnement. N2 - Die Dürrephasen der 1970er und 1980er Jahre haben in den Landschaften und Ökosystemen des Sahel deutliche Veränderungen verursacht. In Niger waren die Dünenlandschaften am stärksten von Degradation betroffen, teils in irreversiblem Ausmaß. Die vorliegende Studie zeigt, dass in dieser komplexen Dynamik trotz Klimaschwankungen und Nutzungsdruck die Regeneration von Böden dennoch möglich ist. Dies wurde anhand mikromorphologischer Analysen von oberflächigem Bodenmaterial (0-20 cm Tiefe) nachgewiesen. Die Untersuchung insbesondere der Eigenschaften von Oberflächenkrusten (i.S. von filmartiger Organisation der Bodenoberfläche) eröffnet Forschungsperspektiven zu Möglichkeiten und Methoden der Stabilisierung degradierter Dünen. Ebenso zeigt sie Alternativen auf im Kampf gegen äolische und durch Spülprozesse hervorgerufene Abtragung in sahelischen Ökosystemen. Damit lässt sie sich perfekt auf die Situation in Niger anwenden, wo die Phänomene der Desertifikation und der Sandeinwehung in interdunäre Wannen im Rahmen des Umweltschutzes eine wesentliche Herausforderung darstellen. KW - Degradation KW - Niger KW - Sahel KW - Sol KW - Micromorphologie KW - géochimie KW - minéralogie KW - microscopie KW - microstratigraphie KW - Sahara KW - Düne KW - Abtragung KW - Desertifikation KW - Regeneration Y1 - 2015 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-128014 UR - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-126528 N1 - Diese Arbeit ist auch als Band 4 der Schriftenreihe Junges Afrika Zentrum erschienen und online verfügbar unter: http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-126528 ER -