TY - THES A1 - Schraut, Kerstin T1 - Feinkartierung eines Schizophrenielocus auf Chromosom 15q und Mutationsanalyse des Kandidatengens SLC12A6 T1 - Fine mapping of a schizophrenia locus on Chromosom 15q and analysis of genemutation SLC12A6 N2 - Durch eine Kopplungsanalyse im Jahr 2000 wurden für die periodische Katatonie zwei Genloci auf Chromosom 15 und Chromosom 22 identifiziert. Durch Genotypisierung einer weiteren Zahl an polymorphen Markern konnte der Bereich auf Chromosom 15 von ca. 40 cM auf knapp 20 cM eingeengt werden. Zahlreiche Gene, die von Forschergruppen bis dato in Zusammenhang mit Schizophrenie gebracht wurden, insbesondere das von Freedmann und seiner Gruppe favorisierte im chromosmalen Bereich 15q13.2 gelegene Gen für die α7-Untereinheit des neuronalen, nikotinischen Acetylcholinrezeptors, konnten durch die Feinkartierung als Kandidatengen für periodisch katatone Schizophrenie definitiv ausgeschlossen werden. Nach der Durchschau der Gene - in der zwischen den Markern D15S144 und D15S132 verbleibenden Region - unter Berücksichtigung ihrer Funktion erschien SLC12A6 als vielversprechendes Kandidatengen. Es codiert für den Kalium-Chlorid Kotransporter 3 und ist in der Region 15q13-14 gelegen (Mount et al., 1999, Hiki et al., 1999). Aufgrund eines alternativen Spleißens sind zwei Isoformen des Gens, KCC3a und KCC3b, bekannt (Mount et al.,1999). KCC3a wird weitverbreitet im Gehirn exprimiert, KCC3b hingegen fast ausschließlich in der Niere (Pearson et al., 2001). Delpire und Mount sahen das Gen als möglichen Kandidaten für das rezessiv vererbte Andermann-Syndrom sowie für die periodische Katatonie an. Howard gelang 2002 der Beweis, dass eine rezessive Mutation von SLC12A6 tatsächlich das Andermann-Syndrom, welches mit oder ohne Agenesie des Corpus callosum auftreten kann, verursacht. Neuere Erkenntnisse aus elektrophysiologischen, morphologischen und neuropsychologischen Studien haben gezeigt, dass bei schizophrenen Patienten auch Veränderungen im Bereich des Corpus callosum vorliegen. SLC12A6 wurde in der mutmaßlichen Promotorregion, im 5’-UTR Bereich, dem Exonbereich und den Exon/Intron Übergängen auf Mutationen untersucht. DNA-Proben von zwei erkrankten Mitgliedern der Familie 11 sowie von drei Kontrollpersonen wurden sequenziert und die erhaltenen Sequenzen mittels eines Online-Programms analysiert. Wir fanden verschiedene Polymorphismen, insbesondere zwei seltene SNP (G/A, G/A) im Promotor und der 5’-UTR Region sowie eine Thymidin-Insertion im Intron 4. Erkrankte Familienmitglieder der anderen 10 Familien mit periodischer Katatonie weisen diese Polymorphismen jedoch nicht auf. Durch Feinkartierung einer weiteren Familie mit periodischer Katatonie wurde in der Zwischenzeit die chromosomale Region auf 7.7 cM zwischen den Markern D15S1042 und D15S182 eingeengt (Meyer et al. 2003). SLC12A6 liegt außerhalb dieses Bereiches, so dass die Wahrscheinlichkeit für einen ätiologischen Zusammenhang der gefundenen Varianten mit familärer periodischer Katatonie sehr gering erscheint. Die gefundenen Polymorphismen von SLC12A6 wurden in einer Assoziationsstudie im Rahmen einer weiteren medizinischen Doktorarbeit näher untersucht, wobei eine Assoziation mit bipolaren Erkrankungen nachgewiesen werden konnte. N2 - Recessive mutations of the potassium chloride co-transporter 3 gene ( SLC12A6 , KCC3 ) cause severe peripheral neuropathy frequently associated with agenesis of the corpus callosum and psychoses (ACCPN). SLC12A6 is localized on chromosome 15q14, a region where linkage to schizophrenia and bipolar disorder has previously been shown. Mutation analysis of SLC12A6 was carried out by direct sequencing of PCR-generated DNA fragments in two affected members of a multiplex family, and three non-affected individuals. A case-control study was performed to assess association of variants with bipolar disorder and schizophrenia in a large sample. Several variants including two rare single nucleotide polymorphisms (G/A, G/A) in the promoter and 5'-UTR, and a thymidine insertion in intron 4 were found. The two G variants and the insertion variant were co-inherited with chromosome 15-related schizophrenia in a large family that strongly supports the region on chromosome 15q14-15 between markers D15S144 and D15S132. Furthermore, they are in linkage disequilibrium with each other, and significantly associated with bipolar disorder in a case-control study. Our data strongly suggest that rare variants of SLC12A6 may represent risk factors for bipolar disorder. KW - Schizophrenie KW - Würzburg / Institut für Humangenetik KW - kaliumchlorid cotransporter KW - potassium chlorid co-transporter Y1 - 2007 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-26800 ER - TY - THES A1 - Johannes, Silvia T1 - NADPH-Diaphorase-positive putaminale Interneurone : Morphologie und Stereologie bei Gesunden und Schizophrenen T1 - NADPH-diaphorase-positive interneurons of the human putamen: Morphology and stereology in healthy and schizophrenic subjects N2 - Die NADPHd-Färbung stellt bekanntermaßen Neurone dar, die die neuronale NOS exprimieren. Die Anfärbung der Neurone ist in ihrer Qualität dabei mit Golgi-basierten Versilberungstechniken vergleichbar. Aufgrund dieser Eigenschaften ermöglicht diese Methode morphologische und funktionelle Untersuchungen. Somit ist sie geradezu zur Bearbeitung neuropathologischer Fragestellungen prädestiniert. Im Putamen werden durch diese Technik vorwiegend Interneurone angefärbt. Anhand morphologischer Kriterien wurden die nitrinergen Neurone klassifiziert. Im menschlichen Putamen konnten dabei 12 Neuronentypen (NADPHd I bis XII) unterschieden werden, die nur zum Teil in bereits bestehende Klassifikationssysteme eingeordnet werden konnten. Ausgehend von dieser Klassifikation ist es möglich, in vergleichenden Studien Veränderungen NADPHd-positiver Neurone im Rahmen neurodegenerativer Erkrankungen festzustellen. Im Falle der vorliegenden Arbeit wurde dabei das Putamen schizophrener Patienten untersucht. Aufgrund der geringen Anzahl von drei untersuchten schizophrenen Gehirnen ließen sich nur vorläufige Aussagen in Bezug auf Unterschiede NADPHd-positiver Neurone im Putamen Gesunder und Schizophrener treffen. Solche Unterschiede wurden in der Morphologie dieser Neurone gefunden, aber auch in deren Dichte: Im Putamen Schizophrener lag die Dichte NADPHd-positiver Neurone signifikant unter der bei der gesunden Kontrollgruppe ermittelten Dichte. Neben diesem numerischen Unterschied konnten auch morphologisch auffällige Neurone gefunden werden, die in der gesunden Kontrollgruppe nicht vorhanden waren. Sowohl im Claustrum als auch in der das Claustrum umgebenden weißen Substanz der Capsulae externa et extrema konnten NADPHd-positive Neurone nachgewiesen werden. Die NADPHd-positiven Neurone des Claustrums ließen sich zum Teil nach bereits bestehenden Einteilungen klassifizieren. In den äußeren Kapseln lagen sie zumeist parallel zur Richtung der Fasermassen angeordnet und zählten zu den interstitiellen Zellen der weißen Substanz. N2 - The NADPHd-staining is known to stain selectively neurons expressing the neuronal NOS. The staining results are comparable to Golgi impregnation techniques because not only the cell soma is stained but also the dendrites. Thus, morphological and functional aspects can be examined using that techniqe. This method was used to stain, characterize and classify nNOS-positive neurons of the human putamen. Predominantly, interneurons were stained. They displayed a homogenous staining of the cell soma and the dendrites showing clear morphological differences. The interneurons could be classified into 12 different types (NADPHd I to XII) which only partially corresponded to previously described neuron types. Based on this classification system of a healthy brain, it is possible to find abnormalities of NADPHd-positive interneurons in neurodegenerative diseases. In this study, the putamen of three schizophrenic subjects was examined. Differences could not only be found for the morphology of NADPHd-positive interneurons but also for their frequency: The number of NADPHd-positive interneurons was significantly reduced in the putamen of schizophrenics. However, since only three brains of schizophrenics were examined these results can only be judged preleminary. In the claustrum and in the white matter surrounding the claustrum NADPHd-positive neurons were found as well. Regarding the claustrum, the NADPHd-positive neurons fit partially in previous classification systems. The NADPHd-positive neurons of the external capsules were part of the interstitial cells of the white matter. KW - Corpus striatum KW - Schizophrenie KW - Stickstoffmonoxid KW - Stickstoffmonoxid-Synthase KW - NADPH-Dehydrogenase KW - Interneuron KW - Basalganglien KW - Histochemie KW - Putamen KW - Claustrum KW - morphologische Klassifikation KW - NOS KW - NOS KW - schizophrenia KW - striatum KW - morphological classification KW - NADPHd Y1 - 2006 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-26158 ER - TY - THES A1 - Steinke, Verena T1 - Klonierung und Charakterisierung des murinen Mlc1-Gens T1 - The genomic organization of the murine Mlc1 gene N2 - Das humane MLC1-Gen, ebenfalls als KIAA0027 oder WKL1 bezeichnet, kodiert für ein gehirnspezifisch exprimiertes Transmembranprotein, welches Ähnlichkeit zu dem Kaliumkanal KCNA1 aufweist. Es konnte vor allem in Astrozytenfortsätzen der Myelinscheiden nachgewiesen werden. Die Funktion von MLC1 ist jedoch noch unklar. Veränderungen in MLC1 wurden bei Patienten gefunden, die an Megalenzephaler Leukoenzephalopathie mit subkortikalen Zysten erkrankt sind. Außerdem gibt es Hinweise, dass eine Missense-Mutation in MLC1 ursächlich ist für das Auftreten der Periodisch Katatonen Schizophrenie in einer großen Familie. Im Rahmen dieser Arbeit sollte nun das zum humanen MLC1-Gen homologe murine Gen kloniert und charakterisiert werden. Das murine Gen besteht wie das humane aus 12 Exons, alle Exon-Intron-Übergänge erfüllen den GT/AG Consensus und liegen ortholog zu den Exongrenzen im humanen Gen. Das prozessierte Transkript hat eine Länge von etwa 2,8 kb und enthält neben den Exons die 496 bp große 5´-untranslatierte Region und die 1141 bp große 3´-untranslatierte Region. Exon 1 und die 5´-untranslatierte Region sind somit deutlich größer als beim humanen Gen. Mlc1 kodiert für ein 382 Aminosäuren großes Protein. Die Aminosäuresequenz ist zwischen dem murinen und dem humanen Protein hoch konserviert, insbesondere im Bereich der angenommenen Transmembran-domänen. Die genomische Sequenz von Mlc1 umfasst etwa 20 kb. Die Größe der Introns ist zwischen Mensch und Maus sehr verschieden, in Intron 3 des murinen Gens ist zudem ein Tandem-Repeat enthalten, der im menschlichen Gen fehlt. Die Untersuchung der 5´-flankierenden Region von Mlc1 zeigte einige Bindungsstellen für Transkriptionsfaktoren, insbesondere CAAT-Boxen, ein eindeutiger Promotor konnte jedoch nicht nachgewiesen werden. Die Charakterisierung des murinen Gens wird über die Herstellung transgenetischer Mausmodelle weitere Untersuchungen der Funktion und der biochemischen Eigenschaften von MLC1 ermöglichen. Auf diese Weise wird es möglich sein, weitere Einsicht in die Pathogenese der hirnorganischen Erkrankungen, insbesondere der MLC, zu gewinnen und vielleicht sogar Therapieansätze für betroffene Patienten zu entwickeln. N2 - The human Mlc1 (KIAA0027) gene encodes a putative transmembrane protein expressed exclusively in brain. The function of the resulting protein is so far unknown. Recessive mutations within this gene cause megalencephalic leukoencephalopathy with subcortical cysts. Furthermore, a missense mutation in this gene is suggestively linked with hereditary catatonic schizophrenia in a large pedigree. The murine gene Mlc1 is composed of 12 exons spanning ~20 kb, and all exon-intron boundaries conform to the GT/AG consensus. The single copy transcript after splicing is ~2.8 kb in length, it contains 496 bp of 5' untranslated region (5'-UTR) and 1143 bp of 3'-UTR, and encodes a protein of 382 amino acids. Potential binding sites for transcription factors including CCAAT-boxes are present in the 5'-flanking region. The characterization of the genomic structure of the murine gene will facilitate studies of gene function and physiological properties of the encoded protein in transgenic mouse models. KW - Genklonierung KW - Genanalyse KW - Mlc1 KW - murines Gen KW - Klonierung KW - Charakterisierung KW - Mlc1 KW - murine gene KW - genomic organization Y1 - 2007 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-25417 ER - TY - THES A1 - Bartsch, Colin T1 - Bestimmung der adulten Neurogenese im Hippocampus von NOS-III-Knockout-Mäusen T1 - Adult neurogenesis in the hippocampus of NOS-III-knockout-mice N2 - Bestimmung der adulten Neurogenese im Hippocampus von NOS-III-Knockout-Mäusen Ziel dieser Arbeit war es, einen möglichen Effekt von NOS-III auf die adulte Neurogenese (AN) zu erforschen. Einige Hinweise, wie z.B. die Expression dieses Enzyms im Endothel und die damit verbundene räumliche Nähe zu neuronalen Stammzellen, weisen darauf hin, dass dieses Enzym und das von ihm synthetisierte NO das Potential besitzen, die AN zu beeinflussen. Für die vorliegende Untersuchung wurden deshalb die Gehirne von NOS-III-Knockout-Mäusen im Vergleich zu den Wildtypen und den für dieses Gen heterozygoten Mäuse auf Proliferation und Survival neuronaler Stammzellen im Bereich des Gyrus dentatus untersucht. Die Auswertung der Ergebnisse zeigte eine signifikant (23%) verringerte Proliferationsrate bei NOS-III-Knockout-Mäusen. Bei den Werten für die Survivalrate gab es jedoch keine signifikanten Unterschiede zwischen den verschiedenen Genotypen. Die Doppelmarkierung der Gehirnschnitte mittels Konfokalmikroskopie und Antikörpern gegen BrdU, den neuronalen Marker NeuN bzw. den Astrozytenmarker GFAP zeigten, dass die neu gebildeten Zellen vorwiegend zu reifen Neuronen und kaum zu Astrozyten differenzierten. Geschlechtsspezifische Unterschiede wurden ebenso wenig beobachtet wie morphologische Unterschiede im Gyrus dentatus. N2 - Adult neurogenesis in the hippocampus of NOS-III-deficient mice Aim of this study was to investigate whether adult neurogenesis is altered in mice lacking endothelial nitric oxide synthase (NOS-III). Compared to wild-type littermates, NOS-III-deficient mice showed a significant reduction in neuronal progenitor cell proliferation in the dentate gyrus, suggesting a role for NOS-III in the stimulation of neuroneogenesis. NeuN, and GFAP double-immunolabelling demonstrated that proliferating progenitor cells differentiate preferentially into neurons but not into astrocytes. The survival rate of newly formed cells showed no difference between wild-type and NOS-III knockout mice. KW - Neurogenese KW - adulte neurogenese KW - eNOS KW - NO KW - adult neurogenesis KW - eNOS KW - NO Y1 - 2007 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-25246 ER - TY - THES A1 - Müller, Kerstin Anni T1 - Computergestützte 3D-Rekonstruktionen und stereologische Untersuchungen an Thalamus und Striatum von normalen und pathologisch veränderten Gehirnen des Menschen T1 - Computer assisted 3D-reconstructions and stereological investigations of thalamus and striatum of normal and pathological changed human brains N2 - Es wurden insgesamt sieben Gallozyanin-gefärbte Schnittserien durch die rechte oder linke Hemisphäre von zwei Kontrollfällen (männlich, 28 Jahre, rechte Hemisphäre, weiblich, 65 Jahre, linke Hemisphäre), einem Fall mit Megalenzephalie (männlich, 48 Jahre, linke Hemisphäre), einem Fall von M. Little (65 Jahre, männlich, linke Hemisphäre), einem Fall von Alzheimerscher Krankheit (85 Jahre, weiblich, linke Hemisphäre) und einem Fall mit Huntingtonscher Krankheit (männlich, 49 Jahre, beide Hemisphären) verwendet. Die zentralen Anteile der Hemisphären mit den kompletten Schnittserien durch Thalami und Corpora striata wurden mit einer digitalen Kamera in Nahaufnahmetechnik aufgenommen, mit einem kommerziellen Bildbearbeitungs-programm (Adobe Photoshop 6.0®) aufbereitet und die derart aufbereiteten Bilder am Computer mit einer Computer gestützten 3D-Rekonstruktionssoftware (Amira®) verar-beitet. Ein wesentlicher Schritt in der Bearbeitung besteht in der Abgrenzung von Thalamus und Striatum von den benachbarten Strukturen. Die hohe Schnittdicke von 440 µm erleichterte dabei die zytoarchitektonische Abgrenzung beider Kerngebiete. Anders als erwartet unterliegen auch Serienschnitte mit einer Dicke von 440 µm Schrumpfungsartefakten, die nicht immer auf den ersten Blick erkennbar sind. Aus diesem Grund beschränken sich die 3D-Rekonstruktionen nicht auf das manuelle Abgrenzen von Strukturen. Vielmehr müssen alle Schnitte sorgfältig den Koordinaten des Raumes angepasst, hintereinander in der z-Achse angeordnet und bei Bedarf gedreht und verschoben werden. Die Rekonstruktionssoftware bietet für diese Prozedur eine halbautomatische Unterstützung. Einzelne stark verformte Schnitte mussten aber dennoch teilweise aufwändig der Serie angepasst werden. Amira® bietet vielseitige Möglichkeiten in der Darstellung der räumlich rekonstruierten Schnitte. Durch Interpolation werden die Rohdaten zum Teil stark verändert und die ursprünglich kantigen und eckigen Formen zunehmend geglättet. Diese Glättung ist der Erfahrung/Willkür des Untersuchers anheim gestellt und folglich werden die Grenzen zwischen einer realistischen 3D-Rekonstruktion und einer Fiktion fließend. Neben 3D-Rekonstruktionen lassen sich mit Amira auch die Volumina von Striatum und Thalamus berechnen. Diese Daten wurden mit den stereologisch bestimmten Kernvolumina und Nervenzellzahlen verglichen. Grundsätzlich liegen die mit Amira erhobenen Volumenwerte zwischen 1,4 und 6,65% unter den stereologisch geschätzten Werten. Diese Diskrepanz ist bei der bekannten biologischen Variabilität des menschlichen ZNS akzeptabel und im Vergleich mit Literaturangaben und -abbildungen dürften Form und Größe der rekonstruierten Thalami und Corpora striata der Wirklichkeit weitgehend entsprechen. Die Nervenzellzahlen schwanken dabei in einem weiten Bereich zwischen rund 71 Millionen im Striatum bei Megalenzephalie und weniger als 7 Millionen bei Chorea Huntington. Im Thalamus liegt die Nervenzellzahl zwischen rund 18 Millionen (Kontrollfall) und etwas mehr als 6 Millionen bei dem untersuchten Fall mit M. Little. Berücksichtigt man die vielfältigen physiologischen Verbindungen zwischen Thalamus und Striatum, so lassen die Schwankungen in den Nervenzellzahlen auf komplexe Interaktionen und Defizite bei den untersuchten Fällen schließen. Im Ergebnis unerwartet ist die weitgehende Konstanz in Form und Aussehen von Thalamus und Striatum im Endstadium von Alzheimerscher Demenz und bei einem Fall von M. Little. Offensichtlich stehen globale Atrophie- bzw. Degenerationsprozesse bei der Alzheimerschen Krankheit im Vordergrund mit der Folge, dass Thalamus und Striatum trotz deutlicher Nervenzellausfälle bei erhöhter Zahl von Gliazellen insgesamt nur wenig kleiner werden. Allerdings tat sich bei dem Fall mit M. Alzheimer an der Ventralseite des Thalamus eine Rinne auf, die bei den anderen untersuchten Fällen nicht gefunden und deren Ursache nicht geklärt werden konnte. Dramatisch erschienen die Größen- und Formveränderung des Striatum beim Chorea-Huntington-Fall. Nervenzell- und Gliazellausfälle im Striatum bei Chorea Huntington dürften die ausgeprägten makroskopischen Veränderungen erklären. Die Kombination von Serienschnitttechnik mit hoher Schnittdicke und einer Computer gestützten 3D-Rekonstruktion bietet bisher nie da gewesene und faszinierende Aspekte vom Bau des menschlichen ZNS. Nach Import in spezielle Computersoftware zur Animation von 3D-Modellen eröffnen die 3D-Rekonstruktionen auch neue Aspekte in der Präsentation der vermuteten Funktionsweise des ZNS. Dabei sollte aber in Anbetracht der komplexen methodischen Faktoren immer eine kritische Distanz zu vielfältigen Darstellungsformen am Bildschirm gewahrt bleiben. N2 - In total we investigated seven gallocyanin stained slice series through the right and left hemisphere of two control cases (man, age 28, right hemisphere, female, age 65, left hemisphere), one case of Megalencephaly (man, age 48, left hemisphere), one case of M. Little (man, age 65, left hemisphere), one case of Alzheimers Disease (female, age 85, left hemisphere) and one case of Huntingtons Disease (man, age 49, both hemispheres). The central parts of the hemispheres with the complete slice series through thalamus and striatum were captured with a digital camera and processed with a commercial picture-processing-programme (Adobe Photoshop 6.0®) and the result was further processed to 3D-models with another software (Amira®). One fundamental step in this procedure is the demarcation between thalamus and striatum and their sourrounding cell groups. The high slice thickness of 440 µm makes this much easier. Different from our expactation we found shrinking artefacts even in slices with a thickness of 440 µm, which were not always visible at first sight. For this reason we had to do more than manual demarcation of the structures, e.g. arrangement of all slices in a row in z-axes and rotation of the slices when needed. The reconstruction software can do this semiautomatically, but in some cases we had to do this on our own in a very difficult procedure. Amira® has a lot of possibilities to show the reconstructed slices. The original database is transformated during the reconstruction procedure so that the models are influenced subjective. Besides 3D-reconstructions we can measure the volume of striatum and thalamus with Amira®. We compared this data with the volumes determined with stereological methods and can say that the volumes measured with Amira® lay 1,4-6,65% under the volumes determined with stereological methods. This different is acceptabel in the face of biological variability. The amount of neurons extend from 71 millions in striatum with Megalencephaly to 7 millions in striatum with Huntingtons Disease. In the thalamus it extends from18 millions in a control case to 6 millions in a M.Little case. Unexpected was the constant form and shape of thalamus and striatum in the late stages of neurodegenerative diseases like Alzheimers Disease. We suggest that the undergoing neurons are replaced by glia and so the macroscopical form remains nearly constant. On the other hand we could see dramatically changes in form and size of the striatum in the Huntingtons Disease case. The combination of serial slice technique with high sliche thickness and computer supported 3D-reconstruction offers new and fascinating aspects of the human central nervous system. Knowing the complex methods to get to this reconstructions one should always observe these models critical. KW - Dreidimensionale Rekonstruktion KW - Corpus striatum KW - Thalamus KW - corpus striatum KW - thalamus KW - reconstruction Y1 - 2007 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-24472 ER - TY - THES A1 - Müller, Philip Alexander T1 - Therapeutisches Drug Monitoring bei Hämodialysepatienten? T1 - Therapeutic drug monitoring in patients on chronic hemodialysis? N2 - Ziel der vorgelegten Untersuchung war die Klärung der Frage, ob Patienten die dauerhaft auf eine Nierenersatztherapie angewiesen sind und Pschopharmaka einnehmen, im besonderen Maße von regelmäßigen Spiegelmessungen der Psychopharmaka zur Therapieoptimierung profitieren können. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass dies der Fall ist, aufgrund der zahlreichen Komorbiditäten, der hohen Komedikation sowie der gemessenen Blutspiegel. Ferner sollte versucht werden die Frage zu klären, ob der Hämodialyseprozess relevant Psychopharmaka aus dem Blut eliminiert. Hierfür findet sích in unserer Untersuchung kein Hinweis. N2 - We intended to answer the question if patients who are on chronic hemodialysis and psychoaktive drug due to a psychiatric reason need continously measurements of drug concentrations in blood samples, to make their psychiatric treatment more effective. On the other hand we intended to find out, if there is a hint that the hemodialysing process reduces the blood concentration of these drugs seriously. The Results were, that because of the high comedikation and comorbidity and our measuremnets, we think that continously blood measurements are needed. We didnt find any hint, that teh hemodialysis process reduces the blood conentrations of psychoaktive drugs more than expected. KW - Arzneimittelüberwachung KW - Hämodialyse KW - Pharmakotherapie KW - Psychopharmakatherapie KW - Antidepressiva KW - Neuroleptika KW - drug monitoring KW - chronic hemodialysis Y1 - 2007 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-24148 ER - TY - THES A1 - Gawlik, Micha T1 - Assoziations- und Haplotypuntersuchung der Kandidatengene DAOA und FKBP5 bei Patienten mit manisch-depressiver Erkrankung, mit monopolarer Depression oder zykloider Psychose T1 - Association and haplotype examination of two susceptibility genes DAOA and FKBP5 for the manic-depression, monopolar depression and cycloid psychosis N2 - Im Rahmen dieser Studie sollte die Frage beantwortet werden, ob sich einzelne SNPs oder Haplotypen als biologische Marker affektiver Psychosen identifizieren lassen. Hierfür sollten Assoziations- und Haplotypuntersuchung an zwei Kandidatengenen, FKBP5 und G72 DAOA/G30, mit unterschiedlichen pathophysiologischen Theorien, durchgeführt werden. Das auf der Kortisolhypothese basierende Kandidatengen FKBP5 liegt auf dem Chromosom 6 p21 und stellt ein wichtiges Regulatorprotein für den Glukokortikoid- Rezeptor (GR) dar. In FKBP5 wurden drei SNPs mit einem schnelleren Ansprechen auf Antidepressiva assoziiert gefunden: rs4713916 in der vermuteten Promoterregion, rs1360780 im 2. Intron und rs3800373 im nicht translatiertem 3Ende (Binder et al. 2004). Die vorbeschriebenen Polymorphismen sollten in einem unabhängigen Kollektiv auf Assoziation mit affektiven Psychosen untersucht werden, um eine Rolle von FKBP5 bei der Ätiopathogenese affektiver Psychosen zu überprüfen oder einen Einfluss auf verschiedene Variable des Krankheitsverlaufs zu bestätigen. In unserer Studie mit 248 Fällen und 188 Kontrollen unterschieden sich die untersuchten SNPs in FKBP5, rs4713916, rs1360780 und rs3800373 in ihrer Verteilung nicht bei Erkrankten und Gesunden. Den einzigen signifikanten Hinweis für eine Assoziation mit affektiven Erkrankungen bot der Risikophaplotyp G-C-G mit einer Odds Ratio von 6,4, der jedoch nur bei 2,1% der Fälle vorkam. Auch zeigte sich kein Zusammenhang mit den untersuchten klinischen Parametern. Die Untersuchungsergebnisse können somit einen wesentlichen Beitrag von FKBP5 für die depressive Erkrankung nicht belegen. Es erscheint daher fraglich, ob Polymorphismen in FKBP5 als biologische Marker affektiver Psychosen dienen können. Das zweite Kandidatengen G72 DAOA /G30 war durch positive Kopplungsbefunde des chromosomalen Locus für die bipolare Störung und schizophrenen Psychosen identifiziert worden. Neuere Befunde lassen einen Einfluss auf das glutamaterge Transmittersystem vermuten (Chumakov et al. 2002). Das Genprodukt von G72, D-Amino-Oxidase (DAOA) fördert die Oxidation von D-Serine durch D-Amino-Oxidase (DAO), was zum Beinamen D-Amino-Oxidase-Aktivator (DAOA) führte. Da D-Serin ein wichtiger Aktivator des NMDA Glutamatrezeptors ist, könnte G72/DAOA einen wichtigen Faktor für die glutamatergen Signaltransduktion darstellen. Mehrfach wurde eine Assoziation von 69 Markern im Locus G72/G30 mit der bipolaren Depression aber auch schizophrenen Psychosen beschrieben (Detera-Wadleigh et al. 2006). In der Studie sollte eine mögliche Assoziation von SNPs in G72/G30 mit der Erkrankung überprüft und die vorbeschriebenen LD-Blöcke am 5Ende von G72 näher untersucht werden. Dafür wurden sieben SNPs, die sich über den chromosomalen Locus von G72/G30 verteilen, bei 429 Fällen mit affektiven und zykloiden Psychosen und 188 Kontrollen, untersucht. Durch die LD-Analyse der untersuchten SNPs konnte die Ausdehnung der vorbeschriebenen LD-Blöcke in G72 genauer definiert und rs9558575 dem 1. Block zugeordnet werden, der somit bis zum 5-Ende vom G72 reicht. Der SNP rs9558575 am 5- Ende vom G72 wurde erstmalig in dieser Studie untersucht. Trotz adäquater Power (80% bei α = 0,05) erreichte kein Einzelmarker Signifikanzniveau (Tabelle 17). Dennoch zeigten sich Hinweise für eine Beteiligung von G72/G30 am Erkrankungsrisiko, insbesondere für den SNP rs2391191 bei den zykloiden Psychosen. Darüber hinaus scheint der Risikohaplotyp rs2391191A / rs3916966C sowohl für die zykloiden Psychosen (p = 0,002), als auch für die Gesamtgruppe der Affektpsychosen (p = 0,017) ein geeigneter biologischer Marker zu sein. Die in der vorliegenden Studie gefundene Assoziation mit zykloiden Psychosen könnte dabei helfen, die Vorbefunde für G72/G30 als Risikogen sowohl für die bipolare Depression als auch schizophrenen Psychosen zu erklären, da die zykloiden Psychosen nach IDC10 beiden Krankheitsentitäten zugerechnet werden können. N2 - In this dissertation two susceptibility genes, FKPP5 and G72/DAOA for the manic depression and monopolar depression were examined by genotyping several single nucleotide polymorphisms (SNPs). In summary, our data do not support a significant genetic contribution of FKBP5 or G72/DAOA to the pathogenesis of affective psychosis in the analysed markers; they may play a role as a disease modificatory factors. FKBP5: A dysregulation of the hypothalamic-pituitary-adrenal (HPA) axis has been proposed as an important pathogenic factor in depression. Genetic variants of FKBP5, a protein of the HPA system modulating the glucocorticoid receptor, have been reported to be genetically associated with improved response to medical treatment and an increase of depressive episodes. We examined three single nucleotide polymorphisms (SNPs) in FKBP5, rs4713916 in the proposed promoter region, rs1360780 in the second intron and rs3800373 in the 3’-untranslated region (3’-UTR), in a case-control study of Caucasian origin (affective psychosis: n= 248; controls: n= 188) for genetic association and association with disease related traits. Allele and genotype frequencies of rs4713916, rs1360780 and rs3800373 were not significantly different between cases and controls. Odds ratios were not increased between cases and controls, except the rare haplotype G-C-G (OR 6.81), representing 2.1% of cases and 0.3% of controls. The frequency of rs4713916AG in patients deviated from expected Hardy-Weinberg equilibrium, the genotype AA at rs4713916 in monopolar depression (P= 0.011), and the two-locus haplotype rs1360780T - rs3800373T in the total sample (overall P= 0.045) were associated with short duration of disease. In summary, our data do not support a significant genetic contribution of FKBP5 to affective psychosis in the analysed markers, and the findings are inconclusive regarding putative risk haplotypes or association with disease-related traits. G72/DAOA: The chromosomal region 13q32-33 has been found to be linked with bipolar disorder and schizophrenia in several studies. After the description of two genes, G72 and G30, in this region by Chumakov et al 2002, association studies revealed evidence for an association of SNPs at G72/G30 with bipolar disorder, but the results remained heterogeneous with differing risk alleles and missing replication. We examined seven single nucleotide polymorphisms (SNPs) around G7/G30: rs3916966, rs1935058, rs2391191, rs1935062, rs947267, rs3918342, rs9558575, in a case-control study of Caucasian origin (affective psychosis: n= 248; controls: n= 188) for genetic association. Allele and genotype frequencies were not significantly different between cases and controls, no single marker reached statistical significance. We found different specific marker combinations associated with manic depression rs1935062, rs2391191, rs3916966 (overall P=0.022 and monopolar affective disorder, rs1935058, rs947267, rs2391191, rs3916966, rs9558575 (overall P= 0.036), but no well-defined risk haplotype. Our data revealed no clear-cut association with polymorphisms and haplotypes in G72 with disease and did not support a significant genetic contribution of G72 to the pathogenesis of affective psychosis. KW - Kandidatengene KW - DAOA KW - G72 KW - FKBP5 KW - Depression KW - susceptibility genes KW - depression KW - FKBP5 KW - DAOA KW - G72 Y1 - 2007 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-23798 ER - TY - THES A1 - Staab, Charlotte T1 - Prädiktoren der Persistenz des ADHS T1 - Predictors of persistence of ADHD N2 - Die vorliegende Studie hatte das Ziel prädiktive Faktoren einer Persistenz von ADHS in das Erwachsenenalter ausfindig zu machen und den Einfluss von kindbezogenen, familiären und behandlungsbezogenen Eigenschaften auf den Verlauf und das Fortbestehen der ADHS-Symptomatik zu untersuchen. Das Untersuchungsgut bestand aus Patienten der Klinik und Poliklinik der Kinder- und Jugendpsychiatrie der Universität Würzburg. Das Gesamtkollektiv bestand aus 146 Patienten, deren Akten wir auswerteten. 67 Patienten (46%) konnten wir mittels WURS, DSM-IV-Kriterien, Anamnesebogen, SKID-I und SKID-II im Erwachsenenalter nachexplorieren. Der Katamnesezeitraum betrug ein Jahr, vom 04.11.2002 bis zum 03.11.2003. Die ehemaligen Patienten waren zum Katamnesezeitpunkt durchschnittlich 28 Jahre alt. Bei der Suche nach prädiktiven Faktoren für eine Persistenz der ADHS-Symptomatik in das Erwachsenenalter konnten wir trotz der Studien, welche die Wichtigkeit ungünstiger psychosozialer Faktoren für den Verlauf des ADHS belegen (Biederman et al 1996, Hart et al 1995, 1991c, Fischer et al 1993, Taylor et al 1991, Weiss und Hechtman 1986, Gittelman et al 1985, Hechtman et al 1984, Loney et al 1981), keine Prädiktoren einer Persistenz der ADHS-Symptomatik finden. Unsere Ergebnisse lassen sich dahingehend erklären, dass es sich beim ADHS um eine primär genetisch determinierte Störung handelt, welche in ihrem Verlauf von verschiedensten intervenierenden Faktoren beeinflusst wird. Es handelt sich um ein komplexes Zusammenspiel von zu Grunde liegenden biologischen Faktoren mit verschiedenen Gen-Umwelt-Interaktionen, ein Zusammenspiel von Individuum mit seiner Persönlichkeit und eigenen Coping-Strategien, sowie der Art des Umfeldes und deren Reaktion auf das Verhalten des Betroffenen. Daher besteht keine Möglichkeit den Verlauf von ADHS anhand von Eigenschaften, welche zu einem einzigen Zeitpunkt (bei Erstvorstellung) erfasst wurden vorherzusagen. In unserer Stichprobe wurde eine Achse-I-Diagnose bei der Hälfte der mit dem SKID-I-Interview nachuntersuchten Probanden gestellt. Entsprechend unserer Annahme, dass Erwachsene mit vielen Symptomen des ADHS einen ungünstigeren Verlauf mit mehr Achse-I-Störungen nehmen, fanden sich diese Störungen zu etwa zwei Dritteln bei den Erwachsenen mit mehr als 6 fortbestehenden Symptomen des ADHS, während kein Erwachsener ohne Symptome des ADHS eine Achse-I-Diagnose hatte. Bei 61% (n=36) der mit dem SKID-II-Interview nachexplorierten Patienten wurde die Diagnose einer Persönlichkeitsstörung gestellt. Am häufigsten fanden sich die Diagnosen einer dissozialen (21%), einer selbstunsicher-vermeidenden (21%), einer negativistischen (18%), einer narzisstischen (14%) und einer emotional–instabilen Persönlichkeitsstörung (9%). Bemerkenswert ist, dass sich keiner der Erwachsenen unserer Studie aktuell in psychiatrischer Behandlung befand. Dies steht im Kontrast zu der meist fortbestehenden Restsymptomatik des ADHS und der hohen Rate komorbider Achse-I- und Achse-II-Störungen, welche mit psychosozialen Beeinträchtigungen einhergehen. Eine kontinuierliche, über das Kindesalter hinausreichende Betreuung von Patienten mit ADHS, sowie eine ausführliche Aufklärung könnten einem solchen ungünstigen Verlauf entgegenwirken. Eine adäquate Behandlung Erwachsener mit ADHS ist nur möglich, wenn Komorbiditäten berücksichtigt und gleichzeitig mitbehandelt werden. Weitere epidemiologische und neurobiologische Studien mit einem größeren Kollektiv sind notwendig zum Auffinden von Einflussfaktoren auf den Verlauf des ADHS und zur Klärung der Komorbiditätsbeziehungen des ADHS. N2 - Aim of the following study was the finding of predictors of persistence of ADHD into adulthood. Therefore we examined patients who were diagnosed an ADHD in childhood at a mean age of 28 years. Patients were interviewed for actual social function, psychiatric and personality disorders. Persistence of symptoms into adulthood could not be predicted with childhood attributes. This confirms the strong influence of genetics in persistent ADHD as well as the influence of environmental and social factors. More than 50% of the interviewed patients got a psychiatric diagnosis and more than 60% a personality disorder. Most of the patients showed significant social problems but none of them actually was in psychiatric care. This confirms the need of an adequate diagnosis and treatment not only in children but also in adults. KW - ADHS KW - Erwachsenenalter KW - Prädiktoren KW - Peristenz KW - ADHD KW - adults KW - adulthood KW - predictors KW - persistence Y1 - 2006 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-22424 ER - TY - THES A1 - Eschrich, Kathrin T1 - Akustische EKP-Untersuchung von Aufmerksamkeitsprozessen (Mismatch Negativity / Negative Difference) bei Patienten mit zykloider Psychose T1 - Acoustic ERP-examination of attention processes (mismatch negativity / negative difference) of patients with cycloid psychosis N2 - Im ICD-10 wird unter der Diagnose „Schizophrenie“ ein breites Spektrum von Erkrankungen zusammengefasst, die sich hinsichtlich ihrer Symptomatik, dem Verlauf und der Prognose unterscheiden und deren Ursachen noch weitgehend ungeklärt sind. Karl Leonhard unterteilte die Gruppe der endogenen Psychosen und grenzte die zykloiden Psychosen (ZP) von den systematischen und unsystematischen Schizophrenien ab. Diese Klassifikation konnte sich aber nicht international durchsetzen. Ein klinisch auffälliges Symptom schizophrener Patienten ist ein Defizit bei Konzentrationsleistungen und aufmerksamkeitsabhängigen Aufgaben. Dies lässt sich im Elektroenzephalogramm (EEG) mit Hilfe von Ereigniskorrelierten Potentialen (EKP) nachweisen, wobei schizophrene Patienten konstante Abweichungen der frühen EKP-Komponenten aufweisen. Für Patienten mit ZP liegen bislang noch keine Untersuchungen zu gerichteten und ungerichteten Aufmerksamkeitsprozessen vor, obwohl Aufmerksamkeitsstörungen auch für diese Patienten klinisch kennzeichnend sind. Ziel der vorliegenden Doktorarbeit war daher die Untersuchung der Aufmerksamkeitsprozesse bei Patienten mit ZP im Vergleich zu gesunden, alters- und geschlechtsgematchten Kontrollpersonen. Bei den 11 Patienten (18-55 Jahre) war die Diagnose „zykloide Psychose“ im Sinne der Leonhard-Klassifikation gestellt worden, nach dem ICD-10 lag in allen Fällen eine akut polymorphe psychotische Störung (F23) vor. Für die Generierung der ereigniskorrelierten Potentiale und die Berechnung der Differenzpotentiale „Mismatch Negativity“ (MMN) und „Negative Difference“ (Nd) wurde ein akustisches 3-Ton-Oddball-Paradigma durchgeführt. In einer passiven Bedingung hatten die Probanden die Aufgabe, sich auf einen visuellen Reiz zu konzentrieren und die binaural präsentierten Töne nicht zu beachten (MMN). Bei der aktiven Bedingung musste der Zielton erkannt werden und die visuelle Darbietung sollte ignoriert werden (Nd). Während dessen wurde ein kontinuierliches 21-Kanal-EEG aufgezeichnet, die Elektroden wurden nach dem internationalen 10-20-System aufgebracht. Außerdem wurden neuropsychologische Tests (HAWIE, FAS, TMT, WMS-R) durchgeführt und Verhaltensdaten erfasst. Ziel war die Erhebung von repräsentativen kognitiven Parametern zur genauen Charakterisierung der untersuchten Stichprobe und deren Korrelation mit den elektrophysiologischen Daten. Die während des EKP-Paradigmas ermittelten Verhaltensdaten sind kongruent zu den Ergebnissen der neuropsychologischen Tests: die Patienten zeichnen sich durch weniger richtige und mehr falsche Antwortreaktionen sowie signifikant langsamere Reaktionszeiten aus. Für die EEG-Daten wurden in einem Zeitfenster bis 500 ms post stimulus die Komponenten der EKPs der aktiven und passiven Versuchsbedingung bestimmt und vergleichend für ZP und Normprobanden analysiert. Hierbei wurden besonders die MMN, frontozentrales, negatives Potential um 200 ms post stimulus, als Hinweis für ungerichtete und die Nd als ein Marker für die selektive Aufmerksamkeitslenkung auf einen speziellen Reiz untersucht. Hauptbefund der Studie bildet die Übereinstimmung der Amplituden der MMN und Nd der ZP mit denen der Normprobanden. Es konnte weder die bei Schizophrenen typische Reduktion der MMN noch der Nd nachgewiesen werden. Wir nehmen daher an, dass die durch diese Komponenten reflektierten Prozesse ungerichteter und gerichteter Aufmerksamkeit bei Patienten mit ZP nicht beeinträchtigt sind. Dieser Befund unterstützt die Abgrenzung der Zykloiden Psychosen von den schizophrenen Psychosen im Sinne Leonhards, wie er auch schon von anderen Studien nahe gelegt wurde. Auch die zugrunde liegenden EKP-Komponenten wurden untersucht. Dabei fanden sich nur für die N1 und P3 der aktiven Bedingung signifikante Gruppenunterschiede mit kleineren Amplituden (N1 und P3) und längeren Latenzen (P3) bei den ZP. Dies widerspricht den Ergebnissen von Strik, der für ZP eine vergrößerte P3-Amplitude fand und stimmt eher mit Befunden für schizophrene Patienten überein. In dieser Arbeit konnte erstmals nachgewiesen werden, dass die Prozesse ungerichteter und gerichteter Aufmerksamkeit bei Patienten mit zykloider Psychose im Gegensatz zu Patienten mit schizophrener Psychose nicht gestört sind. Allerdings weisen die Potentiale der MMN und Nd eine verlängerte Latenz auf, die auf Schwierigkeiten bei der Reizdiskrimination hinweisen könnten. N2 - The attention-dependent event-related potential (ERP-) components “mismatch negativity” (MMN) and “negative difference” (Nd) were compared in patients with cycloid psychosis (CP) and healthy controls (N) to find out whether patients with CP show the same specific electrophysiological deficits which are observed in patients with schizophrenia. The classification system of endogen psychosis by Karl Leonhard was used for the clinical diagnosis of CP. Eleven patients with CP and 15 healthy age- and sex-matched controls were included into the study. A 3-tone-oddball-paradigm was used to generate the event-related potentials and to calculate the difference potentials MMN and Nd. The experiment consisted of two parts. In the passive condition participants concentrated on a visual task and ignored the acoustic signals (MMN). In the active condition they should select the target tone by mouse click and ignore the visual presentation. In parallel, a 21-channel-EEG was continuously written with the electrodes placed according to the international 10-20-system. The components of the ERPs were identified within 500 ms post stimulus in both conditions and compared for controls and patients with CP. In addition, neuropsychological tests were accomplished and behavioural data were collected to characterize the participants and correlate the results with the obtained electrophysiological data. A self chosen combination of tests was used to collect information about general cognitive function (HAWIE) but also about special parameters like prefrontal performance (FAS) and memory capacity (WMSR). The main result of the study is the concordance of the amplitudes of MMN and Nd in CP and controls. The reduction of the MMN or Nd amplitude found typically in schizophrenia patients could not be confirmed. Hence we conclude that the directional and non-directional attention processes which are reflected by these ERP-components are not impaired in patients with CP. This supports the demarcation of cycloid psychosis as suggested by Leonhard. Significant differences between the CP group and the normal controls could only be found for the N1 and P3 component of the active condition with smaller amplitudes (N1 and P3) and longer latency (P3) in patients with CP. These results are in contradiction to published observations of an enlargement in P3 amplitudes for patients with CPbut match findings in patients with schizophrenia. The behavioural data collected during the ERP-paradigm fit to the results of the neuropsychological tests: patients are characterized by less correct answers and longer response times. However, a straightforward interpretation of these data is limited by the fact that the average educational level of the patients group was significantly lower than that of the controls. The latter where mainly recruited from university staff and showed a significantly higher IQ than the patients. In summary, the findings of this study suggest that, in cotrast to what is found in schizophrenia, the directional and non-directional attention processes are not impaired in CP. However, the MMN and Nd show extended latencies in CP. This may reflect difficulties of the patients in stimulus discrimination. KW - zykloide Psychose KW - Schizophrenie KW - Ereigniskorrelierte Potentiale EKP KW - Mismatch Negativity MMN KW - Negative difference Nd KW - cycloid psychosis KW - schizophrenia KW - event-related potentials (ERP) KW - mismatch negativity (MMN) KW - negative difference (Nd) Y1 - 2006 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-22022 ER - TY - THES A1 - Kutter-Vogt, Carmen T1 - Die Effektivität von Nicht-Suizid-Verträgen T1 - The effectiveness of no-suicide-contracts N2 - In dieser Studie werden die bisherigen in der Literatur beschriebenen Nicht-Suizid-Verträge verglichen. Aufgrund dieser Darstellung wurden Fragebogen für Therapeuten und Patienten erarbeitet, die in einer Studie die sinnvolle Anwendung oder Nichtanwendung eines Nicht-Suizid-Vertrages bei der Therapie von suizidalen Patienten darstellen soll. Dazu wurden Psychiater, Psychologen sowie Studenten der Humanmedizin und Psychologie als Fachpersonal befragt. Zusätzlich wurden Patienten nach einem Suizidversuch, sowie stationäre psychiatrische Patienten und die Allgemeinbevölkerung zu diesem Thema befragt. Die Studie ergibt, dass es wichtig und sinnvoll ist, den Nicht-Suizid-Vertrag anzuwenden, da die Bindung an den Nicht-Suizid-Vertrag bei vielen Befragten vorhanden ist und somit die Suizidqoute gesenkt werden kann. Desweiteren kann der Nicht-Suizid-Vertrag auch als diagnostisches Mittel mit weiteren therapeutischen Möglichkeiten in Kombination angewendet werden. Der Nicht-Suizid-Vertrag sollte als individuelles therapeutisches Mittel eingesetzt werden, welches einen festen Platz in der Suizidtherapie erhalten sollte. Mögliche Risiken bestehen darin, dass der Nicht-Suizid-Vertrag überschätzt und die akute Suizidgefährdung des Patienten unterschätzt wird. Des weiteren sollte eine Anwendung nur nach Einarbeitung in die therapeutische Anwendung erfolgen, da somit Risiken vermieden werden können. Diese Studie zeigt, dass die Vorteile des Nicht-Suizid-Vertrages überwiegen und dass dieser in Kombination mit anderen therapeutischen Mittel eine effektive Therapie von suizidalen Patienten darstellt. N2 - This study will compare the no-suicide-contracts, which are described in the literature. Because of this description questionnaires were developed for therapists and patients. These questionnaires will us show how useful the application or non-application of treating a suicidal patient is. Psychiatrists, psychologists and students of medicine and psychology were interviewed. Additionally suicidal, psychiatric patients and the public were questioned. The study shows it is useful and important to use the no-suicide-contract, because the bond to a no-suicide-contract with many of the interviewed people exists and the suicide rate can be decreased. The no-suicide-contract can be used as a diagnostic method in combination with other methods. The no-suicide-contract should be used as an individual therapeutic method, which should have a firm place in the therapy of suicidal patients. Possible risks consist in the fact that the non-suicide contract could be overestimated and the actual suicide risk of the patient could be underestimated. A no-suicide-contract should only be used when therapists are familiar with using this therapy method, so that risks can be avoided. This study shows that the advantages of the no-suicide-contracts predominate and that this is an effective therapy of suicidal patients when the no-suicide-contract is used in combination with other therapeutic methods. KW - Nicht-Suizid-Vertrag KW - Anti-Suizid-Vertrag KW - no-suicide-contract KW - anti-suicide-contract Y1 - 2006 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-21940 ER -