TY - THES A1 - Schmidts, Constantin T1 - Affective regulation of cognitive conflict T1 - Affektive Regulation von kognitivem Konflikt N2 - Kognitive Kontrolle beschreibt Prozesse die nötig sind um zielgerichtetes Handeln im Angesicht von internen oder externen Widerständen zu ermöglichen. Wenn wir aus eigenen Stücken oder inspiriert durch unsere Umwelt Handlungen vorbereiten die unseren aktuellen Zielen entgegen stehen, kommt es zu Konflikten. Solche Konflikte können sich auf nachfolgendes Erleben und Verhalten auswirken. Aversive Konsequenzen von Konflikt könnten in einem Konfliktüberwachungsmodul registriert werden, welches anschließend Aufmerksamkeitsänderungen und Handlungstendenzen zur Reduzierung dieses negativen Affektes in Gang setzt. Wenn das der Fall wäre, könnten die vielfach beobachteten Verhaltensanpassungen an kognitiven Konflikt ein Ausdruck von Emotionsregulation sein. Ein theoretischer Eckpfeiler der gegenwärtigen Forschung zur Emotionsregulation ist das Prozessmodell der Emotionsregulation, das aus den Regulationsstrategien Situationsauswahl, Situationsmodifikation, Aufmerksamkeitslenkung, kognitiven Veränderungen und Reaktionsmodulation besteht. Unter der Annahme, dass Konfliktanpassung und Affektregulation auf gemeinsamen Mechanismen fußen, habe ich aus dem Prozessmodell der Emotionsregulation Vorhersagen zur kognitiven Kontrolle abgeleitet und diese in elf Experimenten getestet (N = 509). Die Versuchsteilnehmer zeigten Situationsauswahl in Bezug auf Konflikte, allerdings nur dann, wenn sie ausdrücklich auf Handlungs- und Ergebniskontingenzen hingewiesen wurden (Experimente 1 bis 3). Ich fand Anzeichen für einen Mechanismus, der der Situationsmodifikation ähnelt, aber keine Hinweise auf eine Beteiligung von Affekt (Experimente 4 bis 10). Eine Änderung der Konfliktbewertung hatte keinen Einfluss auf das Ausmaß der Konfliktadaptation (Experiment 11). Insgesamt gab es Hinweise auf eine explizite Aversivität kognitiver Konflikte, jedoch weniger auf implizite Aversivität, was darauf hindeutet, dass Konflikte vor allem dann Affektregulationsprozesse auslösen, wenn Menschen explizit Affektregulationsziele vor Augen haben. N2 - Cognitive control is what makes goal-directed actions possible. Whenever the environment or our impulses strongly suggests a response that is incompatible with our goals, conflict arises. Such conflicts are believed to cause negative affect. Aversive consequences of conflict may be registered in a conflict monitoring module, which subsequently initiates attentional changes and action tendencies to reduce negative affect. This association suggests that behavioral adaptation might be a reflection of emotion regulation. The theoretical cornerstone of current research on emotion regulation is the process model of emotion regulation, which postulates the regulation strategies situation selection, situation modification, attentional deployment, cognitive change, and response modulation. Under the assumption that conflict adaptation and affect regulation share common mechanisms, I derived several predictions regarding cognitive control from the process model of emotion regulation and tested them in 11 experiments (N = 509). Participants engaged in situation selection towards conflict, but only when they were explicitly pointed to action-outcome contingencies (Experiments 1 to 3). I found support for a mechanism resembling situation modification, but no evidence for a role of affect (Experiments 4 to 10). Changing the evaluation of conflict had no impact on the extent of conflict adaptation (Experiment 11). Overall, there was evidence for an explicit aversiveness of cognitive conflict, but less evidence for implicit aversiveness, suggesting that conflict may trigger affect regulation processes, particularly when people explicitly have affect regulation goals in mind. KW - Affekt KW - Kognition KW - Emotionsregulation KW - Cognitive conflict KW - Affect regulation KW - Cognitive control KW - Experimentelle Psychologie Y1 - 2021 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-219897 ER - TY - THES A1 - Dignath, David T1 - Conflict Management T1 - Konfliktmanagement N2 - Menschen haben die beeindruckende Fähigkeit zu planen, sich Ziele zu setzen und entsprechend zu handeln. Dies ist aber nicht immer der Fall. Jeder kennt Situationen, in denen Impulse, wie zum Beispiel der Drang noch ein weiteres Bier zu trinken oder stark überlernte Verhaltensgewohnheiten, wie zum Beispiel automatisch auf der rechten Straßenseite zu fahren unseren eigentlichen Zielen im Weg stehen. Dieser ´Wettstreit´ zwischen impulsiven oder habituellen Verhaltenstendenzen und zielgerichteten Handlungen wird auch als Konflikt bezeichnet. Solch ein Konflikt tritt ständig in Erscheinung und kann viele Formen annehmen. Daher überrascht es nicht weiter, dass die Art und Weise wie Konflikt kontrolliert wird, auch sehr unterschiedlich sein kann. Es scheint offensichtlich, dass Menschen Konflikte ganz verschieden handhaben können: Wenn wir eine Konfliktsituation erwarten, können wir bereits vorausschauend zusätzliche Anstrengungen unternehmen um den Konflikt dann in der Situation adäquat zu lösen. Alternativ können wir solche Situationen auch bereits im Vorfeld vermeiden und umgehen damit die Gefahr, unseren Impulsen nachzugeben. Auch wenn wir mit einer Konfliktsituation bereits konfrontiert sind, können wir versuchen durch besondere Anstrengungen diesen Konflikt aufzulösen. Schließlich haben wir auch die Möglichkeit, uns aus der Situation zurückziehen wodurch wir das Risiko minimieren, entgegen unserer eigentlichen Ziele zu handeln. Um diese Variabilität von Konfliktbewältigung besser zu verstehen, versucht die vorliegende Arbeit eine genauere Beschreibung dieser Kontrollprozesse zu geben. Zwei Dimensionen von Kontrollfunktionen werden identifiziert. Diese ergeben sich aus teilweise antagonistischen Erfordernissen an erfolgreiche Handlungskontrolle und beschreiben zum einen die Abwägung zwischen Flexibilität und Stabilität, zum Anderen die Abwägung zwischen antizipativer Selektion und reaktiver Korrektur. Um zu erklären, wie diese beiden Dimensionen von Kontrollfunktionen interagieren und wie daraus ein adäquater Umgang mit Konflikten entstehen kann, wird das „Conflict Management Framework“ eingeführt. Eine Hypothese, die aus diesem Rahmenmodel hervorgeht, beschreibt eine spezifische Strategie mit Konflikt umzugehen, die in dieser Art noch nicht untersucht wurde: Wenn Konflikt erlebt wird, ziehen sich Personen aus dieser Situation zurück und versuchen dadurch dem Konflikt zu entgehen. Der empirische Teil der Arbeit untersucht diese Verhaltensstrategie in Bezug auf Konflikterleben und testet, ob Personen unter bestimmten Bedingungen sich aus Konfliktsituationen zurückziehen. Im Rahmen dieser Untersuchung werden drei Reihen an Experimenten vorgestellt die sowohl Freie-Wahl Paradigmen, Klassifikationsaufgaben unter Zeitdruck, als auch die Aufzeichnung kontinuierlicher Bewegungen umfassen. Es zeigte sich, dass Konflikt motivationale Vermeidungstendenzen hervorruft (Experimente 1 und 2), Entscheidungsverhalten verzerrt, so dass kurzfristig mit Konflikt assoziierte Aufgaben vermieden werden (Experimente 3 und 5), und die Ausführung von komplexen Handlungen beeinflusst (Experimente 6 und 7). Diese Ergebnisse unterstützen das vorgeschlagene Rahmenmodell und ermöglichen eine vertiefte Auseinandersetzung mit der Frage, wie unterschiedliche Konfliktbewältigungsstrategien integriert werden können. Dazu wird ein konnektionistisches Modell vorgestellt, dass die parallele Anwendung von zwei unterschiedlichen Strategien zur Konfliktbewältigung ermöglicht und damit die empirischen Befunde der Experimente 3, 4 und 5 erklären kann. Im verbleibenden Teil der vorliegenden Arbeit werden Fehler einer solchen Integration von Konfliktbewältigungsstrategien analysiert. Es wird diskutiert, in wie fern das vorgeschlagene Rahmenmodell mit spezifischen klinischen Störungen vereinbar ist. Außerdem wird darauf eingegangen, wie interindividuelle Unterschiede hinsichtlich der Art und Weise Konflikte zu meistern, mit Hilfe eines solches Modells besser erklärt werden könnten. Schließlich wird ein Versuch unternommen, so genannte Selbstkontroll-Fehler durch eine mangelhafte Dynamik unterschiedlicher Konfliktbewältigungsstrategien zu erklären. N2 - Humans have a remarkable ability to plan ahead, set goals for the future and then to act accordingly. Unfortunately, this is not always the case. Everybody has experienced situations in which motivational urges like a tendency to drink another beer, or over-learned behavioral routines like driving on the right side of the road collide with ones´ goals. This tug of war between impulsive or habitual action tendencies and goal-directed actions is called a conflict. Conflict is ubiquitous and comes in many different ways. Not surprisingly, the means to control conflict are diverse, too. Clearly, people can manage conflict in multiple ways: When expecting a conflict situation to occur in the future, one can recruit more effort to resolve the conflict, for instance by inhibiting unwanted urges or habits. Alternatively one can avoid the conflict situation and thereby circumvent possible failures to control habits and impulses. Furthermore, when currently facing a conflict, people can mobilize more effort to overcome the conflict. Alternatively they can withdraw from the conflict situation to minimize the risk of indulging in their impulses and habits. To account for these different ways to master a conflict, the present thesis takes an initial step towards a characterization of the variability of control. To this aim, two dimensions of control will be identified that result from partially incompatible constraints on action control. These dimensions depict a trade-off between flexibility and stability and between anticipatory early selection and reactive late correction of control parameters. To describe how these control trade-offs interact and to explain how conflict is handled to ensure adaptation behavior, the conflict management framework is proposed. A corollary of this framework suggests that one strategy to control conflict comprises of a tendency to withdraw from a conflict situation. The empirical part probed this behavioral response to conflict and tested whether participants withdraw from conflict situations. To approach this hypothesis, three series of experiments are presented that employ free choice paradigms, speeded response classification tasks and continuous movement tracking tasks to reveal withdrawal from conflict. Results show that conflict caused motivational avoidance tendencies (Experiment 1 &2), biased decision making away from conflict tasks (Experiment 3 & 5) and affected the execution of more complex courses of action (Experiment 6 & 7). The results lend support for the proposed conflict management framework and provide the ground for a more thorough treatment of how the different conflict strategies can be integrated. As a first step, a connectionist model is presented that accounts for the simultaneous implementation of two conflict strategies observed in Experiments 3 – 5. The remainder of the present thesis analyses failures to integrate different conflict strategies. It is discussed how the conflict management framework can shed light on selected psychopathologies, inter-individual differences in control and break-downs of self-control. KW - Konflikt KW - Kognitive Kontrolle KW - Aufgabenwechsel KW - Cognitive control KW - task switching KW - Konfliktbewältigung KW - Reaktion KW - Verhaltenskontrolle KW - Exekutive Funktionen Y1 - 2014 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-103586 ER - TY - THES A1 - Förster, Anna T1 - Searching for truth in dishonesty: The cognitive architecture of lying T1 - Die Wahrheit in der Lüge: Der kognitive Aufbau des Lügens N2 - Honest actions predominate human behavior. From time to time, this general preference must yield to dishonest actions, which require an effortful process of overcoming initial honest response activation. This thesis presents three experimental series to elucidate this tug-of-war between honest and dishonest response tendencies in overtly committed instances of lies, thereby joining recent efforts to move from a sheer phenomenological perspective on dishonest responding as being more difficult than honest responding to a precise description of the underlying cognitive processes. The consideration of cognitive theories, empirical evidence, and paradigms from different research fields – dishonesty, cognitive control and sensorimotor stage models of information processing – lay the groundwork for the research questions and methodological approach of this thesis. The experiments pinpoint the underlying conflict of dishonest responding in the central, capacity-limited stage of information processing (Experiments 1 to 4), but they also demonstrate that cognitive control processes (Experiments 5 to 7) and the internalization of false alibis (Experiments 8 to 11) can reduce or even completely eliminate this conflict. The data reveals great flexibility at the cognitive basis of dishonest responding: On the one hand, dishonest responding appears to rely heavily on capacity-limited processes of response selection to overcome honest response tendencies alongside up- and downstream consequences of response activation and monitoring. On the other hand, agents have powerful tools to mitigate these effortful processes through control adaptation and false alibis. These results support and expand current theorizing of the cognitive underpinnings of dishonest responding. Furthermore, they are alerting from an applied perspective on the detection of lies, especially when considering the flexibility of even basic cognitive processes in the face of false alibis. A promising way to move forward from here would be a fine-grained discrimination of response activation, passive decay and active inhibition of honest representations in dishonest responding and the assessment of the adaptiveness of these processes. N2 - Menschen handeln und interagieren in der Regel entsprechend dem was sie als wahr erachten. Allerdings muss diese Präferenz hin und wieder unehrlichen Handlungen weichen. Die dafür notwendige Überwindung initial ehrlicher Antworttendenzen erweist sich als kognitiv aufwendig. Diese Thesis ergründet in drei Experimentalserien die Eigenschaften dieses Wettstreits ehrlicher und unehrlicher Antworttendenzen für offen ausgeführte Lügen. Damit reihen sie sich in jüngste Bestrebungen ein, Lügen nicht nur oberflächlich als schwierigere der beiden Handlungen zu beschreiben, sondern zu einer präzisen Charakterisierung der beteiligten kognitiven Prozesse zu gelangen. Die Forschungsfragen und das methodische Vorgehen dieser Thesis basieren dafür auf der gemeinsamen Betrachtung kognitiver Theorien, empirischer Evidenz und Paradigmen aus der Forschung zum Lügen, zur kognitiven Kontrolle und zu sensomotorischen Stadienmodellen der Informationsverarbeitung. Die Experimente lokalisieren den dem Lügen inhärenten Handlungskonflikt in der zentralen, kapazitätslimitierten Phase der Informationsverarbeitung (Experimente 1 bis 4), zeigen jedoch auch, dass dieser Konflikt sowohl durch kognitive Kontrollmechanismen (Experimente 5 bis 7) als auch durch das Verinnerlichen falscher Alibis (Experimente 8 bis 11) reduziert bzw. vollständig eliminiert werden kann. Die Daten offenbaren eine starke Flexibilität in der kognitiven Verarbeitung unehrlicher Handlungen: Einerseits scheint die Ausführung einer Lüge und die Überwindung wahrheitsgemäßer Handlungstendenzen besonders auf kapazitätslimitierte Selektionsprozesse zurückzugreifen, begleitet von vor- und nachgelagerten Aktivierungs- und Überwachungsprozessen. Andererseits können kognitive Kontrollmechanismen und falsche Alibis diese aufwändigen Prozesse entscheidend eindämmen. Diese Ergebnisse untermauern und erweitern bestehende Theorien zu den kognitiven Grundlagen des Lügens. Für angewandte Vorhaben im Bereich der Lügendetektion ist die beobachtete Flexibilität der kognitiven Verarbeitung angesichts falscher Alibis alarmierend. Ein vielversprechender Ansatz zur Weiterentwicklung in diesem Bereich wäre eine genaue Unterscheidung von Prozessen der Aktivierung, des passiven Zerfalls und der aktiven Inhibition wahrheitsgemäßer Repräsentationen beim Lügen und eine Bewertung der Anpassungsfähigkeit dieser Prozesse. KW - Lüge KW - Handlungsregulation KW - Kognition KW - Dishonesty KW - Lying KW - Lie detection KW - Cognitive control KW - Cognitive conflict KW - Capacity limitations KW - PRP KW - Täuschung KW - Lügendetektion Y1 - 2020 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-209730 ER - TY - THES A1 - Muth, Felicitas Vanessa T1 - Step by step: Sense of agency for complex action-event sequences T1 - Schritt für Schritt: Sense of Agency in komplexen Handlungs-Effekt Sequenzen N2 - From simply ringing a bell to preparing a five-course menu, human behavior commonly causes changes in the environment. Such episodes where an agent acts, thereby causing changes in their environment constitute the sense of agency. In this thesis four series of experi-ments elucidate how the sense of agency is represented in complex action-event sequences, thereby bridging a gap between basic cognitive research and real-life practice. It builds upon extensive research on the sense of agency in unequivocal sequences consisting of single ac-tions and distinct, predominantly auditory, outcomes. Employing implicit as well as explicit measures, the scope is opened up to multi-step sequences. The experiments show that it is worthwhile devoting more research to complex action-event sequences. With a newly introduced auditory measure (Chapter II), common phenomena such as temporal binding and a decrease in agency ratings following distorted feedback were replicated in multi-step sequences. However, diverging results between traditional implicit and explicit measures call for further inspection. Multisensory integration appears to gain more weight when multiple actions have to be performed to attain a goal leading to more accurate representations of the own actions (Chapter III). Additionally, freedom of choice (Chapter III) as well as early spatial ambiguity altered the perceived timing of outcomes, while late spatial ambi-guity (Chapter IV) and the outcome’s self-relevance did not (Chapter V). The data suggests that the cognitive system is capable of representing multi-step action-event sequences implicitly and explicitly. Actions and sensory events show a temporal attraction stemming from a bias in the perception of outcomes. Explicit knowledge about causing an event-sequence facilitates neither feelings of control nor taking authorship. The results corroborate current theorizing on the un-derpinnings of temporal binding and the divergence between traditional implicit and explicit measures of the sense of agency. Promising avenues for further research include structured analyses of how much inferred causality contributes to implicit and explicit measures of agency as well as finding alternative measures to capture conceptual as well as non-conceptual facets of the agency experience with one method. N2 - Vom Läuten einer Klingel bis hin zum Kochen eines Fünf-Gänge Menüs – menschliches Handeln verändert die Umwelt. Situationen, in denen eine Person handelt und so Veränderungen in ihrer Umgebung bewirkt, konstituieren den Sense of Agency. Diese Arbeit präsentiert vier Experimentalreihen, die die Repräsentation des Sense of Agency in komplexen Handlungs-Ereignis-Sequenzen erforschen und so eine Brücke zwischen kognitiver Grundla-genforschung und Alltagspraxis schlagen. Aufbauend auf umfangreicher Forschung zum Sense of Agency in Sequenzen aus einzelnen Handlungen und eindeutigen, vorwiegend auditiven Handlungseffekten wird der Forschungsbereich durch Einsatz impliziter sowie expliziter Maße auf mehrschrittige Sequenzen erweitert. Mittels eines neuen auditiven Maßes (Kapitel II) wurden gängige Phänomene wie Temporal Binding und die Abnahme von Agency Ratings nach verfremdetem Feedback in mehrschrittigen Sequenzen repliziert. Müssen mehrere Handlungen ausgeführt werden, um ein Ziel zu erreichen, scheint multisensorische Integration stärker ins Gewicht zu fallen, was zu genaueren Repräsentationen der eigenen Handlungen führt (Kapitel III). Darüber hinaus veränderten Wahl-freiheit (Kapitel III) und frühe räumliche Ambiguität das wahrgenommene Timing von Hand-lungseffekten, späte räumliche Ambiguität (Kapitel IV) sowie Selbstrelevanz des Handlungsef-fekts taten dies nicht (Kapitel V). Die Daten deuten darauf hin, dass das kognitive System mehrschrittige Handlungs-Ereignis-Sequenzen sowohl implizit als auch explizit repräsentieren kann. Die zeitliche Kompression von Handlungs-Ereignis-Sequenzen ist auf eine Verzerrung der Wahrnehmung von Handlungseffekten zurückzuführen. Explizites Wissen über die Verursa-chung von Ereignis-Folgen fördert weder Kontrollerleben noch das Gefühl eigener Autoren-schaft. Die Ergebnisse bestätigen den derzeitigen Diskurs über die Grundlagen von Temporal Binding und die Divergenz zwischen den traditionellen impliziten und expliziten Maßen des Sense of Agency. Strukturierte Analysen zum Beitrag von Kausalität zu Sense of Agency sowie die Ent-wicklung alternativer Methoden zur Erfassung konzeptueller wie nicht-konzeptueller Facetten des Sense of Agency mit einem Maß würden zur Weiterentwicklung des Forschungsbereichs beitragen. KW - Psychologie KW - Experimentelle Psychologie KW - Mensch-Maschine-Kommunikation KW - Sense of agency KW - Temporal binding KW - Feelings of agency KW - Judgements of agency KW - Multisensory integration KW - Causality KW - Handlungserleben KW - Cognitive control KW - Kognitive Psychologie KW - Handlungsregulation KW - Kognitionspsychologie KW - Handlungssteuerung Y1 - 2023 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-307569 ER - TY - JOUR A1 - Biehl, Stefanie C. A1 - Ehlis, Ann-Christine A1 - Müller, Laura D. A1 - Niklaus, Andrea A1 - Pauli, Paul A1 - Herrmann, Martin J. T1 - The impact of task relevance and degree of distraction on stimulus processing JF - BMC Neuroscience N2 - Background The impact of task relevance on event-related potential amplitudes of early visual processing was previously demonstrated. Study designs, however, differ greatly, not allowing simultaneous investigation of how both degree of distraction and task relevance influence processing variations. In our study, we combined different features of previous tasks. We used a modified 1-back task in which task relevant and task irrelevant stimuli were alternately presented. The task irrelevant stimuli could be from the same or from a different category as the task relevant stimuli, thereby producing high and low distracting task irrelevant stimuli. In addition, the paradigm comprised a passive viewing condition. Thus, our paradigm enabled us to compare the processing of task relevant stimuli, task irrelevant stimuli with differing degrees of distraction, and passively viewed stimuli. EEG data from twenty participants was collected and mean P100 and N170 amplitudes were analyzed. Furthermore, a potential connection of stimulus processing and symptoms of attention deficit hyperactivity disorder (ADHD) was investigated. Results Our results show a modulation of peak N170 amplitudes by task relevance. N170 amplitudes to task relevant stimuli were significantly higher than to high distracting task irrelevant or passively viewed stimuli. In addition, amplitudes to low distracting task irrelevant stimuli were significantly higher than to high distracting stimuli. N170 amplitudes to passively viewed stimuli were not significantly different from either kind of task irrelevant stimuli. Participants with more symptoms of hyperactivity and impulsivity showed decreased N170 amplitudes across all task conditions. On a behavioral level, lower N170 enhancement efficiency was significantly correlated with false alarm responses. Conclusions Our results point to a processing enhancement of task relevant stimuli. Unlike P100 amplitudes, N170 amplitudes were strongly influenced by enhancement and enhancement efficiency seemed to have direct behavioral consequences. These findings have potential implications for models of clinical disorders affecting selective attention, especially ADHD. KW - Selective attention KW - Working memory KW - Cognitive control KW - P100 KW - N170 KW - ADHD Y1 - 2013 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-97271 UR - http://www.biomedcentral.com/1471-2202/14/107 ER -