TY - THES A1 - Greving, Carla Elisabeth T1 - Improving Learning from Texts: Distributed Practice and Distributed Learning as Desirable Difficulty in Reading Single and Multiple Texts T1 - Verbesserung des Lernens mit Texten: Verteiltes Üben und Verteiltes Lernen als wünschenswerte Erschwernis beim Lesen von einzelnen und multiplen Texten N2 - Distributed practice is a well-known learning strategy whose beneficial effects on long-term learning are well proven by various experiments. In learning from texts, the benefits of distribution might even go beyond distributed practice, i.e. distribution of repeated materials. In realistic learning scenarios as for example school or university learning, the reader might read multiple texts that not repeat but complement each other. Therefore, distribution might also be implemented between multiple texts and benefit long-term learning in analogy to distributed practice. The assumption of beneficial effects of this distributed learning can be deduced from theories about text comprehension as the landscape model of reading (van den Broek et al., 1996) in combination with theories of desirable difficulties in general (R. A. Bjork & Bjork, 1992) and distributed practice in particular (Benjamin & Tullis, 2010). This dissertation aims to investigate (1) whether distributed learning benefits learning; (2) whether the amount of domain-specific prior knowledge moderates the effects of distribution, (3) whether distributed learning affects the learner’s meta-cognitive judgments in analogy to distributed practice and (4) whether distributed practice is beneficial for seventh graders in learning from single text. In Experiment 1, seventh graders read two complementary texts either massed or distributed by a lag of one week between the texts. Learning outcomes were measured immediately after reading the second text and one week later. Judgements of learning were assessed immediately after each text. Experiment 2 replicated the paradigm of Experiment 1 while shortening the lag between the texts in the distributed condition to 15 min. In both experiments, an interaction effect between learning condition (distributed vs. massed) and retention interval (immediate vs. delayed) was found. In the distributed condition, the participants showed no decrease in performance between the two tests, whereas participants in the massed condition did. However, no beneficial effects were found in the delayed test for the distributed condition but even detrimental effects for the distributed condition in the immediate test. In Experiment 1, participants in the distributed condition perceived learning as less difficult but predicted lower success than the participants in the massed condition. Experiment 3 replicated the paradigm of Experiment 1 with university students in the laboratory. In the preregistered Experiment 4, an additional retention interval of two weeks was realized. In both experiments, the same interaction between learning condition and retention interval was found. In Experiment 3, the participants in the distributed condition again showed no decrease in performance between the two tests, whereas participants in the massed condition did. However, even at the longer retention interval in Experiment 4, no beneficial effects were found for the distributed condition. Domain-specific prior knowledge was positively associated with test performance in both experiments. In Experiment 4, the participants with low prior knowledge seemed to be impaired by distributed learning, whereas no difference was found for participants with medium or high prior knowledge. In the preregistered Experiment 5, seventh graders read a single text twice. The rereading took place either massed or distributed with one week. Immediately after rereading, judgements of learning were assessed. Learning outcomes were assessed four min after second reading or one week later. Participants in the distributed condition predicted lower learning success than participants in the massed condition. An interaction effect between learning condition and retention interval was found, but no advantage for the distributed condition. Participants with low domain-specific prior knowledge showed lower performance in short-answer questions in the distributed condition than in the massed condition. Overall, the results seem less encouraging regarding the effectiveness of distribution on learning from single and multiple texts. However, the experiments reported here can be perceived as first step in the realistic investigation of distribution in learning from texts. N2 - Verteiltes Üben ist eine bekannte Lernstrategie, deren positiver Effekt auf die langfristigen Behaltensleistung in vielen Experimenten gezeigt wurde. Beim Lernen mit Texten können die Vorteile der Verteilung von Lerninhalten sogar über verteiltes Üben, also die Verteilung von sich wiederholenden Materialien, hinausgehen. In realistischen Lernszenarien, wie zum Beispiel Lernen in der Schule oder Universität, werden multiple Texte gelesen, die einander nicht wiederholen, sondern ergänzen. Verteilung im Sinne des verteilten Übens könnte demensprechend auch zwischen diesen multiplen Texten eingesetzt werden und analog zum verteilten Üben langfristiges Behalten fördern. Annahmen über eine Wirksamkeit dieses sogenannten verteilten Lernens können von Theorien zum Textverständnis wie zum Beispiel dem Landscape Model of Reading (van den Broek et al., 1996) in Kombination mit Theorien zu wünschenswerten Erschwernissen im Allgemeinen (R. A. Bjork & Bjork, 1992) und verteiltem Üben im Besonderen (Benjamin & Tullis, 2010) abgeleitet werden. In dieser Dissertation soll untersucht werden, (1) ob verteiltes Lernen Behalten fördert, (2) ob die Ausprägung des domänenspezifischen Vorwissens die Effekte des verteilten Lernens moderiert, (3) ob verteiltes Lernen die meta-kognitive Beurteilung des Lernprozesses des Lernenden beeinflusst und (4) ob verteiltes Üben für 7. Klässler*innen beim Lernen mit einzelnen Texten vorteilhaft ist. Im ersten Experiment lasen 7. Klässler*innen zwei komplementäre Texte entweder massiert oder verteilt mit einem Abstand (lag) von einer Woche. Die Behaltensleistung wurde unmittelbar nach dem Lesen des zweiten Textes und eine Woche später erfasst. Die Beurteilung des Lernprozesses wurde direkt nach dem Lesen eines Textes erhoben. Experiment 2 replizierte das Paradigma von Experiment 1, wobei der Abstand zwischen den Texten in der verteilten Bedingung auf 15 Min reduziert wurde. In beiden Experimenten wurde eine Interaktion zwischen der Lernbedingung (massiert vs. verteilt) und dem Behaltensintervall (unmittelbar vs. später) gefunden. In der verteilten Bedingung zeigten die Teilnehmenden keine Verringerung in der Leistung zwischen den beiden Tests, die Teilnehmenden in der massierten Bedingung jedoch schon. Trotzdem wurden keine Vorteile des verteilten Lernens beim späteren Test gefunden. Stattdessen zeigten sich unmittelbar nach dem Lernen Nachteile des verteilten Lernens. In Experiment 1 nahmen die Teilnehmenden der verteilten Bedingung das Lernen als weniger schwierig wahr, erwarteten jedoch geringeren Lernerfolg als Teilnehmende der massierten Bedingung. Experiment 3 replizierte das Paradigma von Experiment 1 mit Studierenden in einem Laborsetting. In dem präregistrierten Experiment 4 wurde ein Behaltensintervall von zwei Wochen ergänzt. In beiden Experimenten fand sich eine ähnliche Interaktion zwischen Lernbedingung und Behaltensintervall. In Experiment 3 zeigten die Teilnehmenden in der verteilten Bedingung erneut keine Verringerung in der Leistung zwischen den zwei Tests, in der massierten Bedingung jedoch schon. Es fanden sich jedoch keine Vorteile des verteilten Lernens, auch nicht nach dem längeren Behaltensintervall in Experiment 4. Domänenspezifisches Vorwissen stand in beiden Experimenten in einem positiven Zusammenhang mit der Behaltensleistung. In Experiment 4 zeigten die Teilnehmenden mit geringem Vorwissen geringere Behaltensleistungen, wenn sie verteilt lernten, während keine derartigen Unterschiede für Teilnehmende mit mittlerem oder hohem Vorwissen gefunden wurden. Im präregistrierten Experiment 5 lasen 7. Klässler*innen einen einzelnen Text zweimal. Das zweite Lesen erfolgte hier entweder unmittelbar (massiert) oder nach einer Woche (verteilt). Unmittelbar nach dem zweiten Lesen wurden die Beurteilung des Lernprozesses erhoben. Die Behaltensleistung wurde 4 Minuten oder eine Woche nach dem zweiten Lesen erfasst. Teilnehmende in der verteilten Bedingung erwarteten geringeren Lernerfolg als Teilnehmende in der massierten Bedingung. Es wurde ein Interaktionseffekt zwischen der Lernbedingung und dem Behaltensintervall gefunden, aber kein Vorteil für die verteilte Bedingung. In der verteilten Bedingung zeigten Teilnehmende mit geringem Vorwissen geringere Leistung bei Fragen im Kurzantwortformat als vergleichbare Teilnehmende in der massierten Bedingung. Zusammenfassend wirken diese Ergebnisse wenig vielversprechend bezüglich der Wirksamkeit des verteilten Lernens und Übens mit einzelnen und multiplen Texten. Trotzdem sind die hier berichteten Experimente als ein erster Schritt zur Untersuchung des Verteilungseffektes beim Lernen mit Texten in realistischen Lernszenarien zu betrachten. KW - Textverstehen KW - Distributed Learning KW - Distributed Practice KW - Spacing Effect KW - Distributed Reading KW - Text Comprehension Y1 - 2022 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-296859 ER - TY - THES A1 - Bangalore, Disha Mohan T1 - Mechanistic studies of protein-DNA interactions by single molecule atomic force microscopy T1 - Mechanistische Untersuchungen von protein-DNA-Wechselwirkungen mittels Einzelmolekül-Rasterkraftmikroskopie N2 - Protein-DNA interactions are central to many biological processes and form the bedrock of gene transcription, DNA replication, and DNA repair processes. Many proteins recognize specific sequences in DNA- a restriction enzyme must only cut at the correct sequence and a transcription factor should bind at its consensus sequence. Some proteins are designed to bind to specific structural or chemical features in DNA, such as DNA repair proteins and some DNA modifying enzymes. Target-specific DNA binding proteins initially bind to non-specific DNA and then search for their target sites through different types of diffusion mechanisms. Atomic force microscopy (AFM) is a single-molecule technique that is specifically well-suited to resolve the distinct states of target-specific as well as nonspecific protein-DNA interactions that are vital for a deeper insight into the target site search mechanisms of these enzymes. In this thesis, protein systems involved in epigenetic regulation, base excision repair (BER), and transcription are investigated by single-molecule AFM analyses complemented by biochemical and biophysical experiments. The first chapter of this thesis narrates the establishment of a novel, user-unbiased MatLab-based tool for automated DNA bend angle measurements on AFM data. This tool has then been employed to study the initial lesion detection step of several DNA glycosylases. These results promoted a model describing the altered plasticities of DNA at the target lesions of DNA glycosylases as the fundamental mechanism for their enhanced efficiency of lesion detection. In the second chapter of this thesis, the novel automated tool has been further extended to provide protein binding positions on the DNA along with corresponding DNA bend angles and applied to the study of DNMT3A DNA methyltransferase. These AFM studies revealed preferential co-methylation at specific, defined distances between two CpG sites by the enzyme and when combined with biochemical analyses and structural modelling supported novel modes of CpG co-methylation by DNMT3A. In the third chapter of this thesis, the role of 8-oxo-guanine glycosylase (hOGG1) in Myc-mediated transcription initiation has been investigated. AFM analyses revealed that in the presence of oxidative damage in DNA, Myc is recruited to its target site (E-box) by hOGG1 through direct protein-protein interactions, specifically under oxidizing conditions. Intriguingly, oxidation of hOGG1 was further observed to result in dimerization of hOGG1, which may also play a role in the mechanism of transcription regulation by hOGG1 under oxidative stress. N2 - Protein-DNA-Wechselwirkungen sind für viele biologische Prozesse von zentraler Bedeutung und bilden die Grundlage der Gentranskription, der DNA-Replikation und der DNA-Reparaturprozesse. Viele Proteine erkennen bestimmte Bassen-Sequenzen in der DNA - ein Restriktionsenzym darf nur an der richtigen Sequenz schneiden, und ein Transkriptionsfaktor sollte an seine Konsenssequenz binden. Einige Proteine sind darauf ausgelegt, an bestimmte strukturelle oder chemische Merkmale der DNA zu binden, wie z. B. DNA-Reparaturproteine und verschiedene DNA-modifizierende Enzyme. Zielspezifische DNA-bindende Proteine binden zunächst an unspezifische DNA und suchen dann durch verschiedene Arten von Diffusionsmechanismen nach ihren Zielstellen in der DNA. AFM ist eine Einzelmolekültechnik, die besonders gut geeignet ist, um die verschiedenen Zustände sowohl der spezifisch gebundenen als auch unspezifischen Protein-DNA-Wechselwirkungen aufzulösen, die für einen tieferen Einblick in die Mechanismen der Zielstellensuche unerlässlich sind. In dieser Arbeit werden Proteinsysteme, die an der epigenetischen Regulation, der Basenexzisionsreparatur (BER) und der Transkription beteiligt sind, durch Einzelmolekül- AFM-Analysen untersucht, und diese Studien werden durch biochemische und biophysikalische Experimente komplementiert. ... KW - Transcription KW - atomic force microscopy KW - protein-DNA interactions Y1 - 2022 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-252047 ER - TY - THES A1 - Schlör, Daniel T1 - Detecting Anomalies in Transaction Data T1 - Anomalieentdeckung in Transaktionsdaten N2 - Detecting anomalies in transaction data is an important task with a high potential to avoid financial loss due to irregularities deliberately or inadvertently carried out, such as credit card fraud, occupational fraud in companies or ordering and accounting errors. With ongoing digitization of our world, data-driven approaches, including machine learning, can draw benefit from data with less manual effort and feature engineering. A large variety of machine learning-based anomaly detection methods approach this by learning a precise model of normality from which anomalies can be distinguished. Modeling normality in transactional data, however, requires to capture distributions and dependencies within the data precisely with special attention to numerical dependencies such as quantities, prices or amounts. To implicitly model numerical dependencies, Neural Arithmetic Logic Units have been proposed as neural architecture. In practice, however, these have stability and precision issues. Therefore, we first develop an improved neural network architecture, iNALU, which is designed to better model numerical dependencies as found in transaction data. We compare this architecture to the previous approach and show in several experiments of varying complexity that our novel architecture provides better precision and stability. We integrate this architecture into two generative neural network models adapted for transaction data and investigate how well normal behavior is modeled. We show that both architectures can successfully model normal transaction data, with our neural architecture improving generative performance for one model. Since categorical and numerical variables are common in transaction data, but many machine learning methods only process numerical representations, we explore different representation learning techniques to transform categorical transaction data into dense numerical vectors. We extend this approach by proposing an outlier-aware discretization, thus incorporating numerical attributes into the computation of categorical embeddings, and investigate latent spaces, as well as quantitative performance for anomaly detection. Next, we evaluate different scenarios for anomaly detection on transaction data. We extend our iNALU architecture to a neural layer that can model both numerical and non-numerical dependencies and evaluate it in a supervised and one-class setting. We investigate the stability and generalizability of our approach and show that it outperforms a variety of models in the balanced supervised setting and performs comparably in the one-class setting. Finally, we evaluate three approaches to using a generative model as an anomaly detector and compare the anomaly detection performance. N2 - Die Erkennung von Anomalien in Transaktionsdaten ist eine wichtige Zielsetzung mit hohem Potenzial, finanzielle Verluste zu vermeiden, die auf absichtlich oder versehentlich begangenen Unregelmäßigkeiten wie beispielsweise Kreditkartenbetrug oder Bestell- und Abrechnungsfehlern gründen. Mit der fortschreitenden Digitalisierung können datengetriebene Ansätze einschließlich maschinellen Lernens mit immer weniger manuellem Aufwand Nutzen aus den Daten ziehen. Viele Methoden zur Erkennung von Anomalien, die auf maschinellem Lernen basieren, verfolgen diesen Ansatz, indem sie ein präzises Modell der normalen Daten erlernen, mit dem sich dann Anomalien davon unterscheiden lassen. Die Modellierung von normalen Transaktionsdaten erfordert jedoch eine genaue Erfassung von Verteilungen und Abhängigkeiten innerhalb der Daten mit besonderem Augenmerk auf numerischen Abhängigkeiten von beispielsweise Mengen oder Geldbeträgen. Zur impliziten Modellierung numerischer Abhängigkeiten wurden Neural Arithmetic Logic Units als neuronale Architektur vorgeschlagen. In der Praxis haben diese jedoch Stabilitäts- und Präzisionsprobleme. Daher entwickeln wir zunächst eine verbesserte neuronale Netzwerkarchitektur, iNALU, die darauf ausgelegt ist, numerische Abhängigkeiten, wie sie in Transaktionsdaten vorkommen, besser zu modellieren. Wir vergleichen diese Architektur mit ihrer Vorläuferarchitektur und zeigen in mehreren Experimenten, dass unsere Architektur höhere Präzision und Stabilität bietet. Wir integrieren unsere Architektur in zwei generative neuronale Netzmodelle, die für Transaktionsdaten angepasst wurden, und untersuchen, wie gut Normalverhalten modelliert wird. Wir zeigen, dass beide Architekturen normale Daten erfolgreich modellieren können, wobei die in dieser Arbeit vorgestellte neuronale Architektur die generativen Ergebnisse für ein Modell verbessert. Da kategorische und numerische Variablen in Transaktionsdaten häufig zusammen vorkommen, viele Methoden des maschinellen Lernens jedoch nur numerische Repräsentationen verarbeiten, untersuchen wir verschiedene Techniken des Repräsentationslernens, um kategorische Transaktionsdaten in dichte numerische Vektoren zu transformieren. Wir erweitern diese, indem wir einen Diskretisierungsansatz vorschlagen, der Ausreißer berücksichtigt. Damit werden Zusammenhänge numerischer Datentypen in die Berechnung kategorischer Einbettungen einbezogen, um die Anomalieerkennung insgesamt zu verbessern. KW - Anomalieerkennung KW - Fraud detection Y1 - 2022 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-298569 ER - TY - THES A1 - Zoran, Tamara T1 - Multilevel analysis of the human immune response to \(Aspergillus\) \(fumigatus\) infection: Characteristic molecular signatures and individual risk factors T1 - Analysen der humanen Immunantwort auf eine Infektion mit \(Aspergillus\) \(fumigatus\): Charakteristische molekulare Signaturen und individuelle Risikofaktoren N2 - Although the field of fungal infections advanced tremendously, diagnosis of invasive pulmonary aspergillosis (IPA) in immunocompromised patients continues to be a challenge. Since IPA is a multifactorial disease, investigation from different aspects may provide new insights, helpful for improving IPA diagnosis. This work aimed to characterize the human immune response to Aspergillus fumigatus in a multilevel manner to identify characteristic molecular candidates and risk factors indicating IPA, which may in the future support already established diagnostic assays. We combined in vitro studies using myeloid cells infected with A. fumigatus and longitudinal case-control studies investigating patients post allogeneic stem cell transplantation (alloSCT) suffering from IPA and their match controls. Characteristic miRNA and mRNA signatures indicating A. fumigatus-infected monocyte-derived dendritic cells (moDCs) demonstrated the potential to differentiate between A. fumigatus and Escherichia coli infection. Transcriptome and protein profiling of alloSCT patients suffering from IPA and their matched controls revealed a distinctive IPA signature consisting of MMP1 induction and LGAL2 repression in combination with elevated IL-8 and caspase-3 levels. Both, in vitro and case-control studies, suggested cytokines, matrix-metallopeptidases and galectins are important in the immune response to A. fumigatus. Identified IPA characteristic molecular candidates are involved in numerous processes, thus a combination of these in a distinctive signature may increase the specificity. Finally, low monocyte counts, severe GvHD of the gut (grade ≥ 2) and etanercept administration were significantly associated with IPA diagnosis post alloSCT. Etanercept in monocyte-derived macrophages (MDM) infected with A. fumigatus downregulates genes involved in the NF-κB and TNF-α pathway and affects the secretion of CXCL10. Taken together, identified characteristic molecular signatures and risk factors indicating IPA may in the future in combination with established fungal biomarkers overcome current diagnostic challenges and help to establish tailored antifungal therapy. Therefore, further multicentre studies are encouraged to evaluate reported findings. N2 - Obwohl im Bereich der Erforschung invasiver Pilzinfektionen aktuell enorme Fortschritte erzielt wurden, stellt die Diagnose der Invasiven Pulmonalen Aspergillose (IPA) bei immunsupprimierten Patienten weiterhin eine grosse Herausforderung dar. Da es sich bei der IPA um eine multifaktorielle Erkrankung handelt, können Untersuchungen unter verschiedenen Fragestellungen neue Erkenntnisse liefern, die zur Verbesserung der IPA Diagnose beitragen. In dieser Arbeit wurde die humane Immunantwort auf Aspergillus fumigatus auf mehreren Ebenen untersucht, um charakteristische molekulare Kandidaten und Risikofaktoren zu identifizieren, die auf eine IPA hinweisen um so in Zukunft bereits etablierte diagnostische Tests unterstützen zu können. Wir kombinierten in vitro Studien mit A. fumigatus infizierten, myeloischen Zellen mit longitudinalen Case-Control-Studien, in denen an IPA erkrankte Patienten und ihre passenden Kontrollpatienten nach allogener Stammzelltransplantation (alloSZT) untersucht wurden. Charakteristische miRNA und mRNA Signaturen von A. fumigatus-infizierten Monozyten-abgeleiteten dendritischen Zellen (moDCs) zeigten das Potenzial, zwischen A. fumigatus und Escherichia coli Infektionen zu unterscheiden. Transkriptom- und Protein- Analysen von alloSZT Patienten, die an einer IPA erkrankten, und den passenden Kontrollpatienten ergaben charakteristische IPA Signaturen, bestehend aus einer MMP1 Induktion und einer LGALS2 Repression, in Kombination mit erhöhten IL-8 und Caspase-3 Konzentrationen. Sowohl die in vitro Daten als auch die Fall-Kontroll- Studien zeigten, dass Zytokine, Matrix-Metallopeptidasen und Galectine eine wichtige Rolle bei der Immunantwort auf A. fumigatus spielen. Die in IPA identifizierten charakteristischen molekularen Kandidaten sind an mehreren Prozessen beteiligt, so dass eine Kombination dieser molekularen Kandidaten die Spezifität mittels charakteristischer Signatur erhöhen könnte. Schließlich waren niedrige Monozytenzahlen, eine schwere GvHD des Darms (Grad ≥ 2) und die Anwendung von Etanercept signifikant mit einer IPA Diagnose nach alloSZT assoziiert. Etanercept in Makrophagen, die mit A. fumigatus ko-kultiviert wurden, reguliert Gene herunter, die am NF-κB- und TNF-α-Signalweg beteiligt sind, und beeinflusst die Sekretion von CXCL10. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die identifizierten charakteristischen molekularen Signaturen und Risikofaktoren, die auf eine IPA hinweisen, in Zukunft in Kombination mit etablierten Pilz-Biomarkern die derzeitigen diagnostischen Limitationen überwinden könnten und dazu beitragen könnten, eine patientenindividuelle antimykotische Therapie zu etablieren. Es werden jedoch weitere multizentrische Studien notwendig sein, um diese Ergebnisse umfassend zu bewerten. KW - Aspergillus fumigatus KW - Immunantwort KW - Risikofaktoren KW - invasive pulmonary aspergillosis KW - immune response KW - risk factors KW - transcriptome profiling Y1 - 2022 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-298512 ER - TY - THES A1 - Dakroub, Mohamad T1 - Coarsened Exact Matching of Excisional to Plasma-Ablative Ab Interno Trabeculectomy T1 - Vergröbertes genaues Matching von exzisionaler zu plasmaablativer Ab-Interno-Trabekulektomie N2 - Abstract Purpose: To compare ab interno trabeculectomy by trabecular meshwork excision to plasma-mediated ablation in primary open-angle glaucoma. Methods: Retrospectively collected data of TrabEx+ (n=56) and Trabectome (n=99) were compared by coarsened exact matching to reduce confounding and matched based on baseline intraocular pressure and age. Primary outcomes were intraocular pressure and the number of glaucoma medications. Complications and the need for additional glaucoma surgery were assessed. Patients were followed for up to one year. Results: 53 TrabEx+ could be matched to Trabectome. Baseline intraocular pressure was 16.5 ± 4.6 mmHg in both; age was 73.7 ± 8.8 years and 71.5 ± 9.9 years in TrabEx+ and Trabectome, respectively. TrabEx+ were taking more medications than Trabectome (p<0.001). Intraocular pressure was reduced to 14.8±4.3 in TrabEx+ and 13.4±3.4 in Trabectome at 6 months, and to 14.9±6.0 (p=0.13) in TrabEx+ and to 14.1±3.8 mmHg (all p<0.05) in Trabectome at 12 months. Medications were reduced at both 6 and 12 months (p< 0.05). No differences were seen between both groups at 6 and 12 months. In TrabEx+, only one serious complication occurred, and two patients required further glaucoma surgery. Conclusion: Although both groups had a baseline intraocular pressure considered low for ab interno trabeculectomy, intraocular pressure and medications were reduced further at 6 and 12 months. Intraocular pressure reduction did not reach significance in TrabEx+ at 12 months. The inter-group comparison did not reveal any significant differences. Both had a low complication rate. N2 - Das Glaukom wird initial häufig mit topischen Medikamenten behandelt. Es ist jedoch oft der Fall, dass Patienten im Verlauf operiert werden. Ablation, Exzision und Disruption des Trabekelmaschenwerks senken bei einem primären Offenwinkelglaukom den Augeninnendruck effektiv, wenn der Ausflusswiderstand im proximalsten Anteil des konventionellen Ausflusstraktes liegt. Die plasma-vermittelte Ablation des Trabekelmaschenwerks mit dem Trabektom steht Chirurgen seit 2004 zur Verfügung, während die Exzision mit dem TrabEx+ 2014 erstmals eingeführt wurde. Diese Studie zielte darauf ab, beide Geräte zu vergleichen und verwendete Coarsened Exact Matching, um kleine, gerätespezifische Unterschiede zwischen Trabektom und TrabEx+ festzustellen. Trotz eines relativ niedrigen Augeninnendrucks reduzierten beide Geräte diesen Parameter nach 6 Monaten signifikant, aber nur das Trabektom schaffte dies nach 12 Monaten. Beide reduzierten die Anzahl der drucksenkenden Medikamente zu beiden Zeitpunkten (6 und 12 Monate) signifikant. Definiert man den chirurgischen Erfolg als Abnahme des Augeninnendrucks um mehr als 20%, so waren die Erfolgsraten in beiden Gruppen relativ niedrig. Erklärbar ist dies am ehesten durch die niedrigen Ausgangswerte des Augeninnendrucks. In Bezug auf Augeninnendruck, Sehschärfe, Erfolgsraten und Komplikationen gab es keine wesentlichen Unterschiede zwischen beiden Geräten. TrabEx+ Patienten applizierten zu allen Zeitpunkten mehr drucksenkende Augentropfen als Trabektom-Patienten. KW - Glaukom KW - glaucoma KW - glaucoma surgery KW - trabex+ KW - trabectome Y1 - 2022 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-296805 ER - TY - THES A1 - Güntzel, Paul Mathias T1 - Bioinspired Ion Pairs Transforming Poorly Water-soluble Compounds into Protic Ionic Liquids and Deep Eutectic Solvents T1 - Bioinspirierte Ionenpaare Wandeln Schlecht-wasserlösliche Verbindungen in Protische Ionische Flüssigkeiten und Tiefe Eutektische Lösungsmittel N2 - Microbial, mammalian and plant cells produce and contain secondary metabolites, which typically are soluble in water to prevent cell damage by crystallization. The formation of ion pairs, e.g. with carboxylic acids or mineral acids, is a natural blueprint to keep basic metabolites in solution. It was aimed at showing whether the mostly large carboxylates form soluble protic ionic liquids (PILs) with basic natural products resulting in enhanced aqueous solubility. Furthermore, their supramolecular pattern in aqueous solution was studied. Thereby, naturally occurring carboxylic acids were identified being appropriate counterions for natural basic compounds and facilitate the formation of PILs with their beneficial characteristics, like improved dissolution rate and enhanced apparent solubility. N2 - Mikrobielle, Säugetier- und Pflanzenzellen produzieren und enthalten Sekundärmetaboliten, welche in Wasser gelöst vorliegen, um Zellschäden (z.B. durch Kristallisation) zu vermeiden. Die Bildung von Ionenpaaren, beispielsweise mit Carbonsäuren oder Mineralsäuren, ist eine natürliche Strategie, um basische Metaboliten in Lösung zu halten. Es sollte gezeigt werden, dass die vergleichsweise großen Carboxylate lösliche protische ionische Flüssigkeiten (PILs) mit basischen Naturstoffen bilden, was zu einer verbesserten Wasserlöslichkeit führt. Weiterhin wurde das supramolekulare Verhalten der PILs in wässriger Lösung untersucht. Dabei wurden natürlich vorkommende Carbonsäuren als geeignete Gegenionen für natürliche basische Verbindungen identifiziert. Die resultierenden PILs zeigten eine verbesserte Auflösungsrate und verbesserte scheinbare Löslichkeit. KW - Ionic Liquids KW - Carboxylates KW - Deep Eutectics KW - Ion Pairs KW - Protic Ionic Liquids Y1 - 2022 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-219806 ER - TY - THES A1 - Shan, Junwen T1 - Tailoring Hyaluronic Acid and Gelatin for Bioprinting T1 - Modifikation von Hyaluronsäure und Gelatine für die Anwendung im Biodruck N2 - In the field of biofabrication, biopolymer-based hydrogels are often used as bulk materials with defined structures or as bioinks. Despite their excellent biocompatibility, biopolymers need chemical modification to fulfill mechanical stability. In this thesis, the primary alcohol of hyaluronic acid was oxidized using TEMPO/TCC oxidation to generate aldehyde groups without ring-opening mechanism of glycol cleavage using sodium periodate. For crosslinking reaction of the aldehyde groups, adipic acid dihydrazide was used as bivalent crosslinker for Schiff Base chemistry. This hydrogel system with fast and reversible crosslinking mechanism was used successfully as bulk hydrogel for chondrogenic differentiation with human mesenchymal stem cells (hMSC). Gelatin was modified with pentenoic acid for crosslinking reaction via light controllable thiol-ene reaction, using thiolated 4-arm sPEG as multivalent crosslinker. Due to preservation of the thermo responsive property of gelatin by avoiding chain degradation during modification reaction, this gelatin-based hydrogel system was successfully processed via 3D printing with low polymer concentration. Good cell viability was achieved using hMSC in various concentrations after 3D bioprinting and chondrogenic differentiation showed promising results. N2 - Im Bereich der Biofabrikation werden Hydrogele auf Biopolymerbasis häufig als Bulkmaterial mit definierten Strukturen oder als Biotinten verwendet. Obwohl Biopolymere eine hervorragende Biokompatibilität aufweisen, müssen sie jedoch chemisch modifiziert werden, um gewisse mechanische Stabilität für den Einsatz in der Biofabrikation zu erreichen. In dieser Arbeit wurde der primäre Alkohol der Hyaluronsäure mit Hilfe der TEMPO/TCC-Oxidation oxidiert, um Aldehydgruppen zu generieren. Dabei findet kein Ringöffnungsmechanismus statt, wie er bei der Glykolspaltung mit Natriumperiodat vorkommt. Für die Vernetzungsreaktion der Aldehydgruppen wurde Adipinsäuredihydrazid als bivalenter Vernetzer für die Bildung der Schiffschen Base verwendet. Dieses Hydrogelsystem mit schnellem und reversiblem Vernetzungsmechanismus wurde erfolgreich als Bulkhydrogel für die chondrogene Differenzierung mit humanen mesenchymalen Stammzellen (hMSC) erfolgreich eingesetzt. Als Mikrogele könnte das System in künftigen Forschungsarbeiten auf seine Verdruckbarkeit getestet werden. Gelatine wurde mit Pentensäure modifiziert, um die Vernetzungsreaktion über eine lichtkontrollierbare Thiol-En-Reaktion durchzuführen, bei der thioliertes 4-armiges sPEG als multivalenter Vernetzer verwendet wurde. Da die thermoresponsive Eigenschaft der Gelatine erhalten blieb, indem der Kettenabbau während der Modifizierungsreaktion vermieden wurde, konnte dieses Hydrogelsystem auf Gelatinebasis erfolgreich im 3D-Druck mit niedriger Polymerkonzentration verarbeitet werden. Mit hMSC in verschiedenen Konzentrationen wurde nach dem 3D-Biodruck eine gute Zellviabilität erreicht und die chondrogene Differenzierung zeigte vielversprechende Ergebnisse. KW - Hydrogel KW - Biomaterial KW - Biofabrication of hydrogels KW - Biomaterial KW - Chemical modification of biopolymers KW - Chondrogenic differentiation Y1 - 2022 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-298256 ER - TY - THES A1 - Burd, Paul Ray T1 - Multiwavelength Probes of Physical Conditions in the Blazar Zone of AGN jets T1 - Untersuchung der physikalischen Bedingungen in der Blazar Zone von AGN Jets mit Multiwellenlängenbeobachtungen N2 - Context. In active galaxies, matter is accreted onto super massive black holes (SMBH). This accretion process causes a region roughly the size of our solar system to outshine the entire host galaxy, forming an active galactic nucleus (AGN). In some of these active galaxies, highly relativistic particle jets are formed parallel to the rotation axis of the super massive black hole. A fraction of these sources is observed under a small inclination angle between the pointing direction of the jet and the observing line of sight. These sources are called blazars. Due to the small inclination angle and the highly relativistic speeds of the particles in the jet, beaming effects occur in the radiation of these particles. Blazars can be subdivided into the high luminosity flat spectrum radio quasars (FSRQs) and the low luminosity BL Lacertae objects (BL Lacs). As all AGN, blazars are broadband emitters and therefore observable from the longest wavelengths in the radio regime to the shortest wavelengths in the gamma-ray regime. In this thesis I will analyze blazars at these two extremes with respect to their parsec-scale properties in the radio and their time evolution properties in gamma-ray flux. Method. In the radio regime the technique of very long baseline interferometry (VLBI) can be used in order to spatially resolve the synchrotron radiation coming from those objects down to sub-parsec scales. This information can be used to observe the time evolution of the structure of such sources. This is done in large monitoring programs such as the MOJAVE (15 GHz) and the Boston University blazar monitoring program (43 GHz). In this thesis I utilize data of 28 sources from these monitoring programs spanning 10 years of observation from 2003 to 2013, resulting in over 1800 observed epochs, to study the brightness temperature and diameter gradients of these jets. I conduct a search for systematic geometry transitions in the radio jets. The synchrotron cooling time in the radio core of the jets is used to determine the magnetic field strength in the radio core. Considering the jet geometry, these magnetic field strengths are scaled to the ergosphere of the SMBH in order to obtain the distance of the radio core to the SMBH. In the gamma-regime these blazars cannot be spatially resolved. Due to this, it is hard to put strong constrains onto where the gamma-ray emitting region is. Blazars have shown to be variable at high energies on time scales down to minutes. The nature of this variability can be studied in order to put constrains on the particle acceleration mechanism and possibly the region and size of the gamma-ray emitting region. The variability of blazars in the energy range between 0.1 GeV and 1 GeV can for example be observed with the pair-conversion telescope on board the Fermi satellite. I use 10 years of data from the Fermi-LAT (LAT: Large Area Telescope) satellite in order to study the variability of a large sample of blazars (300-800, depending on the used significance filters for data points). I quantify this variability with the Ornstein-Uhlenbeck (OU) parameters and the power spectral density (PSD) slopes. The same procedure is applied to 20 light curves available for the radio sample. Results. The diameter evolution along the jet axis of the radio sources suggests, that FSRQs feature flatter gradients than BL Lacs. Fitting these gradients, it is revealed that BL Lacs are systematically better described by a simple single power law than FSRQs. I found 9 sources with a strongly constrained geometry transition. The sources are 0219+421, 0336-019, 0415+379, 0528+134, 0836+710, 1101+384, 1156+295, 1253-055 and 2200+420. In all of these sources, the geometry transition regions are further out in the jet than the Bondi sphere. The magnetic field strengths of BL Lacs is systematically larger than that of FSRQs. However the scaling of these fields suggest that the radio cores of BL Lac objects are closer to the SMBHs than the radio cores of FSRQs. Analyzing the variability of Fermi-LAT light curves yields consistent results for all samples. FSRQs show systematically steeper PSD slopes and feature OU parameters more favorable to strong variability than BL Lacs. The Fermi-LAT light curves of the sub-sample of radio jets, suggest an anticorrelation between the jet complexity from the radio observations and the OU-parameters as well as the PSD slopes from the gamma-ray observations. Conclusion. The flatter diameter gradients of FSRQs suggest that these sources are more collimated further down the jet than BL Lacs. The systematically better description of the diameter and brightness temperature gradient by a single power law of BL Lacs, suggest that FSRQs are more complex with respect to the diameter evolution along the jet and the surface brightness distribution than BL Lac objects. FSRQs often feature regions where recollimation can occur in distinct knots within the jets. For the sources where a geometry transition could be constrained, the Bondi radius, being systematically smaller than the position of the transition region along the jet axis, suggest that changing pressure gradients are not the sole cause for these systematic geometry transitions. Nevertheless they may be responsible for recollimation regions, found typically downstream the jet, beyond the Bondi radius and the transition zone. The difference in the distance of the radio cores between FSRQs and BL Lacs is most likely due to the combination of differences in SMBH masses and systematically smaller jet powers in BL Lacs. The variability in energy ranges above 100 MeV and above 1 GeV-regime suggest that many light curves of BL Lac objects are more likely to be white noise while the PSD slopes and the OU parameters of FSRQ gamma-ray light curves favor stronger variability on larger time scales with respect to the time binning of the analyzed light curve. Although the anticorrelation of the jet complexity acquired from the radio observations and the PSD slopes and OU parameters from the gamma-observations suggest that more complex sources favor OU parameters and PSD slopes resulting in more variability (not white noise) it is beyond the scope of this thesis to pinpoint whether this correlation results from causation. The question whether a complex jet causes more gamma-ray variability or more gamma-ray variability causes more complex jets cannot be answered at this point. Nevertheless the computed correlation measures suggest that this dependence is most likely not linear and therefore an indication that these effects might even interact. N2 - Einordnung. Durch Akkretion von Materie auf supermassive schwarze Löcher (engl.: super massive black holes, SMBH) in den Zentren von aktiven Galaxien (engl.: active galactic nuclei, AGN) wird auf einer Skala von der Größe unseres Sonnensystems eine Energie freigesetzt, die den Rest der Galaxie dieser AGN überstrahlt. In einigen dieser AGN werden, parallel zur Rotationsachse des SMBHs, hochrelativistische Teilchenströme (Jets) erzeugt. Einige dieser AGN werden unter einem kleinen Winkel zwischen der Jetachse und der Beobachtungssichtlinie erfasst. Ist dies der Fall, führt der kleine Sichtwinkel bei gleichzeitigem Bestehen hochrelativistischer Geschwindigkeiten der Teilchen im Jet dazu, dass die Strahlung der Teilchen den sogenannten Beaming-Effekten unterliegt. Diese AGN nennt man Blazare, welche anhand der Leuchtkraft unterschieden werden können in Radioquasare, die ein flaches Radiospektrum aufweisen (engl.: flat spectrum radio quasars, FSRQs), mit einer hohen Leuchtkraft und BL Lacertae Ojekte (BL Lacs) mit einer niedrigen Leuchtkraft. Blazare sind Breitbandemitter und daher mit den längsten Wellenlängen im Radiobereich bis zu den kleinsten Wellenlängen im gamma-Bereich beobachtbar. In dieser Arbeit werde ich Eigenschaften dieser Blazare auf Parsecskalen durch Radiobeobachtungen und die Zeitentwicklung der Helligkeit dieser im gamma-Bereich analysieren. Methoden. Im Radioregime wird die Technik der sehr langen Basislinieninterferometrie (engl. very long baseline interferometry, VLBI) genutzt, um die Synchrotronstrahlung von Blazaren auf sub-Parsecskalen räumlich aufzulösen. Große Monitoringprogramme wie 'MOJAVE' (Beobachtungen bei 15 GHz) und das 'Boston University blazar monitoring program' (Beobachtungen bei 43 GHz) beobachten diese Quellen mit einer circa monatlichen Kadenz. Bei jeder Beobachtung spricht man von einer Epoche. Für diese Arbeit werde ich Daten von 28 Quellen dieser Programme aus einem Zeitraum von zehn Jahren (2003 bis 2013) nutzen. Das ergibt mehr als 1800 Epochen. Anhand dieser Daten sollen die Helligkeitstemperaturen und Geometrien der Jets analysiert werden. Des Weiteren werde ich nach systematischen Geometrieübergängen in den Jets der Blazare suchen und die Synchrotronkühlzeit nutzen, um die Magnetfeldstärken in den Radiokernen der Jets zu berechnen. Diese Kernmagnetfeldstärken können genutzt werden, um die Abstände der Radiokerne von den Ergosphären der SMBHs zu berechnen. Im gamma-Bereich können diese Quellen nicht räumlich aufgelöst werden. Daher ist es schwierig auszumachen, woher genau in einer solchen Quelle die gamma-Strahlung stammt. In diesem Energiebereich sind Blazare sehr variabel. Variabilitätszeitskalen können in den hellsten Quellen bis zur Minutenskala aufgelöst werden. Die Eigenschaft dieser Variabilität kann Hinweise auf die Teilchenbeschleunigungsprozesse, die Region, aus der diese Strahlung stammt, und die Größe der Emissionsregion geben. Blazare können im Energiebereich zwischen 0.1 GeV und 1 GeV zum Beispiel mit dem Teilchenpaarumwandlungsteleskop auf dem Fermisatelliten beobachtet werden. In dieser Arbeit werden ca. 10 Jahre an \fermi-LAT-Beobachtungen verwendet (LAT: engl. large area telescope), um die Variabilität einer großen Zahl an Blazaren ca. 300-800 je nach Signifikanzfiltern) zu untersuchen. Dabei werden Ornstein-Uhlenbeck-Parameter (OU-Parameter), sowie die spektrale Leistungsdichte genutzt, um die Variabilität dieser Quellen zu untersuchen. Dies wird auch auf die gamma-Lichtkurven von 20 der 28 Radioquellen angewandt. Ergebnisse. Die Entwicklung des Jetdurchmessers entlang der Jetachse legt nahe, dass FSRQs, weiter außen im Jet, flachere Gradienten zeigen als BL Lacs. Eine einfache Potenzgesetzanpassung dieser Gradienten zeigt, dass FSRQs systematisch schlechter durch ein solches Potenzgesetz beschrieben werden als BL Lacs, sowohl in der Durchmesserentwicklung entlang der Jetachse, als auch in der Helligkeitstemperaturentwicklung. In neun der 28 Quellen, 0219+421, 0336-019, 0415+379, 0528+134, 0836+710, 1101+384, 1156+295, 1253-055 und 2200+420, ist es möglich einen systematischen Geometrieübergang im Jet zu finden. In jedem dieser Fälle ist die Position des Geometrieübergangs entlang der Jetachse außerhalb der Bondisphäre. BL Lac-Objekte zeigen systematisch größere Magnetfeldstärken in den Radiokernen als FSRQs. Skaliert man diese in die Ergosphäre des SMBHs, kann man zeigen, dass die Radiokerne der BL Lacs näher an den schwarzen Löchern liegen als die Radiokerne der FSRQs. Die Variabilitätsanalyse der gamma-Lichtkurven zeigt, dass FSRQs systematisch steilere spektrale Leistungsdichten aufweisen als BL Lacs und sich auch in den OU-Parametern von BL Lacs unterscheiden. Des Weiteren gibt es eine messbare Antikorrelation zwischen der Steigung der spektralen Leistungsdichten und der OU Parameter der gamma-Lichtkurven und der Komplexität der Radiojets. Schlussfolgerung. Flachere Jetdurchmessergradienten weisen darauf hin, dass FSRQs, weiter außen im Jet kollimierter sind als BL Lacs. Die Tatsache, dass FSRQs durch einfache Potenzgesetze in der Anpassung der Helligkeitstemperatur und der Jetgeometrie systematisch schlechter beschrieben sind als BL Lacs, zeigt, dass FSRQs komplexere Jetstrukturen aufweisen. Dies gilt sowohl für die Jetgeometrie, welche in einigen Quellen auch Regionen der Rekollimation aufweisen, als auch für die Oberflächenhelligkeitsverteilungen, die in FSRQs oft ausgeprägte Knoten aufweisen. In Quellen, in welchen ein Geometrieübergang festgestellt werden kann, ist es aufgrund der Position der Geometrieübergänge entlang der Jetachse, die systematisch außerhalb der Bondisphäre zu sehen sind, unwahrscheinlich, dass diese Übergänge allein durch sich ändernde äußere Druckgradienten erklärt werden können. Sich ändernde Druckgradienten können in manchen Quellen eine systematische Erhellung einer Region außerhalb der Bondisphäre und des Geoemtrieübergangs, einhergehend mit einer Rekollimation des Durchmessers, erklären. Die unterschiedlichen Abstände der Radiokerne von BL Lacs und FSRQs können vermutlich durch eine Kombination aus verschiedenen SMBH-Massen und Jetleistungen erklärt werden. Die Variabilität in den gamma-Lichtkurven bei Energien von mehr als 100 MeV und über 1 GeV legt nahe, dass BL Lac-Objekte mehr weißes Rauschen aufweisen als FSRQs, während die Steigung der spektralen Leistungsdichte und die OU-Parameter zeigen, dass FSRQs systematisch mehr Variabilität auf längeren Zeitskalen respektive des Zeitbinnings aufweisen als BL Lacs. Eine Antikorrelation zwischen den Steigungen der spektralen Leistungsdichten und der OU-Parameter aus den gamma-Lichtkurven mit den Komplexitäten der Radiojets ist messbar. Diese Antikorrelation zeigt, dass komplexere Jets eher variablere gamma-Lichtkurven aufweisen. Daraus lässt sich aber nicht die Region der gamma-Strahlung im Radiojet ableiten. Es ist nicht klar, ob diese Korrelation auf Kausalität beruht. Wenn diese Korrelation auf kausalen Zusammenhängen beruht, ist nicht klar, ob ein komplexer Jet stärkere gamma-Variabilität bedingt oder ob starke gamma-Variabilität komplexere Jets bedingen. Aus den verwendeten Korrelationstests geht jedoch hervor, dass die Art der Korrelation nicht auf einen einfachen linearen Zusammenhang zurückzuführen ist, was darauf hindeutet, dass beide Aspekte sich vermutlich gegenseitig bedingen. KW - blazar KW - multiwavelength KW - jets Y1 - 2022 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-297001 ER - TY - THES A1 - Palmisano, Chiara T1 - Supraspinal Locomotor Network Derangements: A Multimodal Approach T1 - Störungen des Supraspinalen Lokomotorischen Netzwerks: ein Multimodaler Ansatz N2 - Parkinson’s Disease (PD) constitutes a major healthcare burden in Europe. Accounting for aging alone, ~700,000 PD cases are predicted by 2040. This represents an approximately 56% increase in the PD population between 2005 and 2040, with a consequent rise in annual disease‐related medical costs. Gait and balance disorders are a major problem for patients with PD and their caregivers, mainly because to their correlation with falls. Falls occur as a result of a complex interaction of risk factors. Among them, Freezing of Gait (FoG) is a peculiar gait derangement characterized by a sudden and episodic inability to produce effective stepping, causing falls, mobility restrictions, poor quality of life, and increased morbidity and mortality. Between 50–70% of PD patients have FoG and/or falls after a disease duration of 10 years, only partially and inconsistently improved by dopaminergic treatment and Deep Brain Stimulation (DBS). Treatment-induced worsening has been also observed under certain conditions. Effective treatments for gait disturbances in PD are lacking, probably because of the still poor understanding of the supraspinal locomotor network. In my thesis, I wanted to expand our knowledge of the supraspinal locomotor network and in particular the contribution of the basal ganglia to the control of locomotion. I believe this is a key step towards new preventive and personalized therapies for postural and gait problems in patients with PD and related disorders. In addition to patients with PD, my studies also included people affected by Progressive Supranuclear Palsy (PSP). PSP is a rare primary progressive parkinsonism characterized at a very early disease stage by poor balance control and frequent backwards falls, thus providing an in vivo model of dysfunctional locomotor control. I focused my attention on one of the most common motor transitions in daily living, the initiation of gait (GI). GI is an interesting motor task and a relevant paradigm to address balance and gait impairments in patients with movement disorders, as it is associated with FoG and high risk of falls. It combines a preparatory (i.e., the Anticipatory Postural Adjustments [APA]) and execution phase (the stepping) and allows the study of movement scaling and timing as an expression of muscular synergies, which follow precise and online feedback information processing and integration into established feedforward patterns of motor control. By applying a multimodal approach that combines biomechanical assessments and neuroimaging investigations, my work unveiled the fundamental contribution of striatal dopamine to GI in patients with PD. Results in patients with PSP further supported the fundamental role of the striatum in GI execution, revealing correlations between the metabolic intake of the left caudate nucleus with diverse GI measurements. This study also unveiled the interplay of additional brain areas in the motor control of GI, namely the Thalamus, the Supplementary Motor Area (SMA), and the Cingulate cortex. Involvement of cortical areas was also suggested by the analysis of GI in patients with PD and FoG. Indeed, I found major alterations in the preparatory phase of GI in these patients, possibly resulting from FoG-related deficits of the SMA. Alterations of the weight shifting preceding the stepping phase were also particularly important in PD patients with FoG, thus suggesting specific difficulties in the integration of somatosensory information at a cortical level. Of note, all patients with PD showed preserved movement timing of GI, possibly suggesting preserved and compensatory activity of the cerebellum. Postural abnormalities (i.e., increased trunk and thigh flexion) showed no relationship with GI, ruling out an adaptation of the motor pattern to the altered postural condition. In a group of PD patients implanted with DBS, I further explored the pathophysiological functioning of the locomotor network by analysing the timely activity of the Subthalamic Nucleus (STN) during static and dynamic balance control (i.e., standing and walking). For this study, I used novel DBS devices capable of delivering stimulation and simultaneously recording Local Field Potentials (LFP) of the implanted nucleus months and years after surgery. I showed a gait-related frequency shift in the STN activity of PD patients, possibly conveying cortical (feedforward) and cerebellar (feedback) information to mesencephalic locomotor areas. Based on this result, I identified for each patient a Maximally Informative Frequency (MIF) whose power changes can reliably classify standing and walking conditions. The MIF is a promising input signal for new DBS devices that can monitor LFP power modulations to timely adjust the stimulation delivery based on the ongoing motor task (e.g., gait) performed by the patient (adaptive DBS). Altogether my achievements allowed to define the role of different cortical and subcortical brain areas in locomotor control, paving the way for a better understanding of the pathophysiological dynamics of the supraspinal locomotor network and the development of tailored therapies for gait disturbances and falls prevention in PD and related disorders. N2 - Die Parkinson-Krankheit (PD) stellt in Europa eine große Belastung für das Gesundheitswesen dar. Allein unter Berücksichtigung der Alterung werden bis zum Jahr 2040 etwa 700 000 Fälle von Parkinson prognostiziert. Dies entspricht einer Zunahme der Parkinson-Population um etwa 56 % zwischen 2005 und 2040, was zu einem Anstieg der jährlichen krankheitsbedingten medizinischen Kosten führt. Gang- und Gleichgewichtsstörungen sind ein großes Problem für Morbus-Parkinson-Patienten und ihre Betreuer, vor allem, weil sie mit Stürzen zusammenhängen. Stürze sind das Ergebnis einer komplexen Interaktion von Risikofaktoren. Zu diesen Faktoren gehört das Freezing of Gait (FoG), eine besondere Gangstörung, die durch eine plötzliche und episodische Unfähigkeit gekennzeichnet ist, einen effektiven Schritt zu machen, was zu Stürzen, Mobilitätseinschränkungen, schlechter Lebensqualität und erhöhter Morbidität und Mortalität führt. Zwischen 50 und 70 % der Morbus-Parkinson-Patienten haben nach einer Krankheitsdauer von 10 Jahren FoG und/oder Stürze, die sich durch dopaminerge Behandlung und Tiefe Hirnstimulation (DBS) nur teilweise und uneinheitlich verbessern. Unter bestimmten Bedingungen wurde auch eine behandlungsbedingte Verschlechterung beobachtet. Es gibt keine wirksamen Behandlungen für Gangstörungen bei Morbus Parkinson, was wahrscheinlich auf das noch immer unzureichende Verständnis des supraspinalen lokomotorischen Netzwerks zurückzuführen ist. In meiner Dissertation wollte ich unser Wissen über das supraspinale Bewegungsnetzwerk und insbesondere den Beitrag der Basalganglien zur Steuerung der Fortbewegung erweitern. Ich glaube, dass dies ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu neuen präventiven und personalisierten Therapien für Haltungs- und Gangprobleme bei Patienten mit Parkinson und verwandten Erkrankungen ist. Neben Morbus-Parkinson-Patienten wurden in meine Studien auch Menschen mit progressiver supranukleärer Lähmung (PSP) einbezogen. PSP ist ein seltener primär progressiver Parkinsonismus, der in einem sehr frühen Krankheitsstadium durch eine schlechte Gleichgewichtskontrolle und häufige Rückwärtsstürze gekennzeichnet ist und somit ein In-vivo-Modell für eine gestörte Bewegungskontrolle darstellt. Ich habe mich auf einen der häufigsten motorischen Übergänge im täglichen Leben konzentriert, die Initiierung des Gangs (GI). GI ist eine interessante motorische Aufgabe und ein relevantes Paradigma zur Untersuchung von Gleichgewichts- und Gangstörungen bei Patienten mit Bewegungsstörungen, da sie mit FoG und einem hohen Sturzrisiko verbunden ist. Sie kombiniert eine Vorbereitungsphase (d. h. die antizipatorischen posturalen Anpassungen [APA]) und eine Ausführungsphase (den Schritt) und ermöglicht die Untersuchung der Bewegungsskalierung und des Timings als Ausdruck muskulärer Synergien, die einer präzisen und online erfolgenden Verarbeitung von Feedback-Informationen und der Integration in etablierte Feedforward-Muster der motorischen Kontrolle folgen. Durch Anwendung eines multimodalen Ansatzes, der biomechanische Bewertungen und bildgebende Untersuchungen kombiniert, hat meine Arbeit den grundlegenden Einfluss des striatalen Dopamins auf GI bei Patienten mit Parkinson enthüllt. Die Ergebnisse bei Patienten mit PSP untermauerten die grundlegende Rolle des Striatums bei der Ausführung von GI, indem sie Korrelationen zwischen der metabolischen Aufnahme des linken Nucleus caudatus und verschiedenen GI-Parametern aufzeigten. Diese Studie enthüllte auch das Zusammenspiel weiterer Hirnareale bei der motorischen Kontrolle von GI, nämlich des Thalamus, der Supplementary Motor Area (SMA) und des Cingulum-Kortex. Die Beteiligung kortikaler Areale wurde auch durch die Analyse der GI bei Patienten mit Parkinson und FoG nahegelegt. In der Tat fand ich bei diesen Patienten erhebliche Veränderungen in der Vorbereitungsphase des GI, die möglicherweise auf FoG-bedingte Defizite der SMA zurückzuführen sind. Veränderungen der Gewichtsverlagerung, die der Schrittphase vorausgeht, waren bei Morbus-Parkinson-Patienten mit FoG ebenfalls besonders ausgeprägt, was auf spezifische Schwierigkeiten bei der Integration somatosensorischer Informationen auf kortikaler Ebene schließen lässt. Bemerkenswert ist, dass alle Morbus-Parkinson-Patienten ein gut erhaltenes Bewegungs-Timing von GI aufwiesen, was möglicherweise auf eine ebenfalls gut erhaltene und kompensatorische Aktivität des Kleinhirns hindeutet. Haltungsanomalien (d. h. verstärkte Rumpf- und Oberschenkelflexion) standen in keinem Zusammenhang mit GI, was eine Anpassung des motorischen Musters an die veränderten Haltungsbedingungen ausschließt. Bei einer Gruppe von Morbus-Parkinson-Patienten, denen eine DBS implantiert wurde, untersuchte ich die pathophysiologische Funktionsweise des lokomotorischen Netzwerks weiter, indem ich die rechtzeitige Aktivität des subthalamischen Nucleus (STN) während der statischen und dynamischen Gleichgewichtskontrolle (d. h. Stehen und Gehen) analysierte. Für diese Studie habe ich neuartige DBS-Geräte verwendet, die in der Lage sind, Stimulationen abzugeben und gleichzeitig lokale Feldpotentiale (LFP) des implantierten Nucleus Monate und Jahre nach der Operation aufzuzeichnen. Ich konnte eine gehbezogene Frequenzverschiebung in der STN-Aktivität von Morbus-Parkinson-Patienten nachweisen, die möglicherweise kortikale (feedforward) und zerebelläre (feedback) Informationen an mesenzephale Bewegungsbereiche weiterleitet. Auf der Grundlage dieses Ergebnisses habe ich für jeden Patienten eine maximal informative Frequenz (MIF) identifiziert, deren Leistungsänderungen eine zuverlässige Klassifizierung von Steh- und Gehzuständen ermöglichen. Die MIF ist ein vielversprechendes Eingangssignal für neue DBS-Geräte, die LFP-Leistungsmodulationen überwachen können, um die Stimulationsabgabe zeitnah an die laufende motorische Aufgabe (z. B. Gehen) des Patienten anzupassen (adaptive DBS). Insgesamt ist es mir gelungen, die Rolle verschiedener kortikaler und subkortikaler Hirnareale bei der Bewegungskontrolle zu definieren. Dies ebnet den Weg für ein besseres Verständnis der pathophysiologischen Dynamik des supraspinalen Bewegungsnetzwerks und die Entwicklung maßgeschneiderter Therapien für Gangstörungen und Sturzprävention bei Morbus Parkinson und verwandten Erkrankungen. KW - locomotor network KW - gait initiation KW - deep brain stimulation KW - gait analysis KW - movement disorders KW - neural biomarkers KW - parkinson's disease Y1 - 2022 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-266442 ER - TY - THES A1 - Ferretti, Pamela T1 - \(Clostridioides\) \(difficile\) beyond the disease-centred perspective: Beneficial properties in healthy infants and over-diagnosis in diseased adults identified by species- and SNV-based metagenomic analysis T1 - \(Clostridioides\) \(difficile\) jenseits der krankheitszentrierten Perspektive: Vorteilhafte Eigenschaften bei gesunden Säuglingen und Überdiagnose bei erkrankten Erwachsenen, identifiziert durch spezies- und SNV-basierte metagenomische Analyse N2 - Clostridioides difficile is a bacterial species well known for its ability to cause C. difficile infection (also known as CDI). The investigation of the role of this species in the human gut has been so far dominated by a disease-centred perspective, focused on studying C. difficile in relation to its associated disease. In this context, the first aim of this thesis was to combine publicly available metagenomic data to analyse the microbial composition of stool samples from patients diagnosed with CDI, with a particular focus on identifying a CDI-specific microbial signature. However, similarly to many other bacterial species inhabiting the human gut, C. difficile association with disease is not valid in absolute terms, as C. difficile can be found also among healthy subjects. Further aims of this thesis were to 1) identify potential C. difficile reservoirs by screening a wide range of habitats, hosts, body sites and age groups, and characterize the biotic context associated with C. difficile presence, and 2) investigate C. difficile within-species diversity and its toxigenic potential across different age groups. The first part of the thesis starts with the description of the concepts and definitions used to identify bacterial species and within-species diversity, and then proceeds to provide an overview of the bacterial species at the centre of my investigation, C. difficile. The first Chapter includes a detailed description of the discovery, biology and physiology of this clinically relevant species, followed by an overview of the diagnostic protocols used in the clinical setting to diagnose CDI. The second part of the thesis describes the methodology used to investigate the questions mentioned above, while the third part presents the results of such investigative effort. I first show that C. difficile could be found in only a fraction of the CDI samples and that simultaneous colonization of multiple enteropathogenic species able to cause CDI-like clinical manifestations is more common than previously thought, raising concerns about CDI overdiagnosis. I then show that the CDIassociated gut microbiome is characterized by a specific microbial signature, distinguishable from the community composition associated with non-CDI diarrhea. Beyond the nosocomial and CDI context, I show that while rarely found in adults, C. difficile is a common member of the infant gut microbiome, where its presence is associated with multiple indicators typical of a desirable healthy microbiome development. In addition, I describe C. difficile extensive carriage among asymptomatic subjects, of all age groups and a potentially novel clade of C. difficile identified exclusively among infants. Finally, I discuss the limitations, challenges and future perspectives of my investigation. N2 - Clostridioides difficile ist eine Bakterienart, die für ihre Fähigkeit bekannt ist, eine C. difficile-Infektion (auch bekannt als CDI) zu verursachen. Die Untersuchung der Rolle dieser Spezies im menschlichen Darm wurde bisher von einer krankheitszentrierten Perspektive dominiert, die sich auf die Untersuchung von C. difficile in Bezug auf die damit verbundene Erkrankung konzentrierte. In diesem Zusammenhang war das erste Ziel dieser Arbeit, öffentlich verfügbare metagenomische Daten zu kombinieren, um die mikrobielle Zusammensetzung von Stuhlproben von Patienten mit diagnostizierter CDI zu analysieren, mit besonderem Fokus auf der Identifizierung einer CDI-spezifischen mikrobiellen Signatur. Wie bei vielen anderen Bakterienarten, die den menschlichen Darm bewohnen, ist jedoch die Assoziation von C. difficile mit einer Krankheit nicht absolut gültig, da C. difficile auch bei gesunden Probanden gefunden werden kann. Weitere Ziele dieser Arbeit waren 1) die Identifizierung potenzieller C. difficile-Reservoirs durch das Screening einer Vielzahl von Habitaten, Wirten, Körperstellen und Altersgruppen und die Charakterisierung des mit der Präsenz von C. difficile verbundenen biotischen Kontexts und 2) Untersuchung von C. difficile innerhalb der Artenvielfalt und ihr toxigenes Potenzial über verschiedene Altersgruppen hinweg. Der erste Teil der Dissertation beginnt mit der Beschreibung der Konzepte und Definitionen, die verwendet werden, um Bakterienarten und innerhalb der Artenvielfalt zu identifizieren, und fährt dann fort, einen Überblick über die Bakterienarten zu geben, die im Zentrum meiner Untersuchung, C. difficile, stehen. Das erste Kapitel enthält eine detaillierte Beschreibung der Entdeckung, Biologie und Physiologie dieser klinisch relevanten Spezies, gefolgt von einem Überblick über die diagnostischen Protokolle, die im klinischen Umfeld zur Diagnose von CDI verwendet werden. Der zweite Teil der Arbeit beschreibt die Methodik zur Untersuchung der oben genannten Fragen, während der dritte Teil die Ergebnisse dieser Untersuchungsarbeit präsentiert. Ich zeige zunächst, dass C. difficile nur in einem Bruchteil der CDI-Proben gefunden werden konnte und dass die gleichzeitige Besiedlung mehrerer enteropathogener Spezies, die CDI-ähnliche klinische Manifestationen verursachen können, häufiger vorkommt als bisher angenommen, was Bedenken hinsichtlich einer CDI-Überdiagnose aufkommen lässt. Ich zeige dann, dass das CDI-assoziierte Darmmikrobiom durch eine spezifische mikrobielle Signatur gekennzeichnet ist, die sich von der Gemeinschaftszusammensetzung unterscheidet, die mit Nicht-CDI- Diarrhoe verbunden ist. Über den nosokomialen und CDI-Kontext hinaus zeige ich, dass C. difficile, obwohl es bei Erwachsenen selten vorkommt, ein häufiges Mitglied des Darmmikrobioms von Säuglingen ist, wo seine Anwesenheit mit mehreren Indikatoren verbunden ist, die typisch für eine wünschenswerte gesunde Mikrobiomentwicklung sind. Darüber hinaus beschreibe ich die ausgedehnte Beförderung von C. difficile bei asymptomatischen Patienten aller Altersgruppen und eine potenziell neue Gruppe von C. difficile, die ausschließlich bei Säuglingen identifiziert wurde. Abschließend diskutiere ich die Grenzen, Herausforderungen und Zukunftsperspektiven meiner Untersuchung. KW - microbiome KW - infant KW - C. difficile KW - CDI Y1 - 2022 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-254170 ER -