TY - THES A1 - Erdogan, Ilknur T1 - Evaluation der unterschiedlichen Therapieoptionen beim Rezidiv eines Nebennierenkarzinoms T1 - The role of surgery in the management of recurrent adrenocortical carcinoma N2 - Rezidive eines Nebennierenkarzinoms sind trotz vermeintlich kompletter Tumorresektion im Verlauf der Tumorerkrankung häufig. In der Literatur ist der Stellenwert einer Rezidivoperation bis dato jedoch nicht gut untersucht. Daher wurde in dieser retrospektiven Studie aus den Daten des Deutschen Nebennierenkarzinom-Registers der Einfluss der unterschiedlichen Behandlungen eines Rezidivs auf den weiteren Erkrankungsverlauf bei 154 Patienten untersucht, die nach makroskopisch kompletter Resektion des Primarius im Verlauf ein Rezidiv entwickelt hatten. Das progressionsfreie Überleben und das Gesamtüberleben nach dem Rezidiv wurden mittels Kaplan-Meier-Methode ermittelt. Prognosefaktoren wurden mit Hilfe von der Cox-Regressionsanalyse berechnet. Insgesamt wurden 101 Patienten am Rezidiv operiert und 99 Patienten haben (teils zusätzlich) eine medikamentöse Therapie erhalten. Im Laufe der Nachsorge kam es bei 144 (94%) Patienten zu einem Rezidiv bzw. Tumorprogress (im Median nach einer Zeitspanne von 6 Monaten (1-144 Monate)). In der multivariaten Cox-Regressionsanalyse wurden als Prognosefaktoren Alter, Zeitspanne bis zum Rezidiv, Lokalisation, Anzahl der Läsionen, der Resektionsstatus bei der Rezidivoperation und zusätzliche Therapien einbezogen. Hierbei zeigte sich, dass nur zwei Faktoren unabhängig von den anderen einen signifikanten Einfluss auf die Prognose hatten: die Zeitspanne bis zum ersten Rezidiv und der Resektionsstatus der Rezidivoperation. So hatten Patienten, deren Rezidiv mehr als 12 Monate nach der Erstoperation auftrat ein deutlich niedrigeres adjustiertes Risiko für ein erneutes Rezidiv bzw. Progress als Patienten mit einem früheren Rezidiv (HR 0,56 (95% CI 0,39-0,79); p<0.001). Ähnlich war das Rezidivrisiko bei den Patienten, bei denen eine komplette Resektion erzielt werden konnte deutlich geringer als bei den nicht operierten nur medikamentös behandelten Patienten (HR 0,40 (95% CI 0,17-0,92); p=0,031). Bezüglich des Überlebens nach dem Rezidiv war die Risikoreduktion dieser zwei Prognosefaktoren noch deutlicher: War die Zeitspanne bis zum ersten Rezidiv über 12 Monate, lag die Hazard Ratio für den Nebennierenkarzinom-bedingten Tod bei 0,31 (95% CI 0,20-0,47; p<0,001) und bei der R0-Resektion bei 0,33 (95%CI 0,11-0,96; p=0,042), so dass hier jeweils das Risiko, am NN-Ca zu versterben, um ca. 70% reduziert war. In der homogeneren Subgruppenanalyse aller potentiell resektablen Patienten (n=68) zeigte sich in der multivariaten Auswertung ein ähnliches Ergebnis. Eine RX/R1-Resektion wies im Vergleich zur R0-Resektion ein 2-fach und eine R2-Resektion ein 3-fach höheres Risiko eines erneuten Rezidivs auf. Eine R2-Resektion erhöhte das Sterberisiko durch das Tumorleiden um das 2,8-fache. Die mit Abstand beste Prognose hatten die Patienten, die ihr erstes Rezidiv später als 12 Monate nach der Erstoperation entwickelten und dann komplett reseziert (R0-Resektion) werden konnten. Diese 22 Patienten hatten ein medianes progressionsfreies Überleben von 24 Monate (3-220 Monate) und ein medianes Gesamtüberleben von 58 Monaten (18-220 Monaten). 5 Patienten davon waren zum Zeitpunkt der aktuellen Analyse sogar noch rezidivfrei. Schlussfolgernd lässt sich sagen, dass in der vorliegenden Arbeit die beiden aussagekräftigsten Prädiktoren für die Prognose nach Rezidiv die Zeitspanne bis zum Rezidiv und die komplette Resektabilität sind. Unsere Daten legen nahe, dass Patienten mit Spätrezidiv eine Rezidiv-Operation erhalten sollten, wenn präoperativ eine vollständige Resektion möglich erscheint. Wenn sich ein Frührezidiv (<12 Monate) entwickelt oder eine in-sano-Resektion präoperativ nicht möglich erscheint, profitieren diese Patienten von einer Rezidiv-Operation wahrscheinlich eher nicht. N2 - Context: Even though surgery is most commonly considered as treatment of first choice for localized adrenocortical carcinomas, its role for recurrent disease has not been well defined. Objective: Our aim was to evaluate the clinical outcome after surgery for recurrence. Design: We performed a retrospective analysis of 154 patients with first recurrence after initial radical resection from the German Adrenocortical Carcinoma Registry. Main outcome measures: We applied the progression-free survival (PFS) and the overall survival (OS) method according to Kaplan-Meier and we identifed prognostic factors according to Cox’s regression analysis. Result: 101 patients received repeated surgery (radical resection, n = 78), while 99 obtained (additional) non-surgical therapy. After a median of 6 (1-221) months progression was observed in 144 patients (94%). Multivariate analysis adjusted for age, number of tumoral lesion, time to first recurrence (TTFR), surgery for recurrence (including resection status), and additional therapy indicated that only two factors were significantly associated with longer PFS: TTFR and surgery for recurrence. Hazard ratio for progression: for TTFR > 12 months, 0,56 (95% confidence interval = 0,39-0,79) vs. TTFR ≤ 12 months; for microscopically complete (R0)-resection 0,40 (0,17-0,92) vs. no surgery. As far as OS is concerned, the following two prognostic factors appear to be more distinctive: Hazard ratio for death: for TTFR > 12 months, 0,31 (0,20-0,47) vs. TTFR ≤ 12 months; for R0-resection, 0,33 (0,11-0,96) vs. no surgery. The sub-analysis, which retrospectively regarded patients potentially amenable to radical resection (n=86) revealed similar results: RX/R1-resection showed a 2-fold and R2-resection a 3-fold risk for tumor progression vs. R0-resection. The mortality risk was 2,8-fold higher following a R2-resection as opposed to a R0-resection. Patients fulfilling both criteria, TTFR over 12 months and R0-resection of recurrent tumors (n = 22), seem to have had the best prognosis (median PFS, 24 months; median OS, 58 months). Conclusions: TTFR over 12 months and R0-resection are the best prognostic factors for prolonged survival after first recurrence. Our data suggest that patients with longer TTFR and tumors amenable to radical resection should be recommended surgery, while individualized treatment planning is advisable for patients with shorter TTFR or with incomplete resectable tumors. KW - Nebennierenkarzinom KW - Rezidiv KW - Reoperation KW - Prognosefaktoren KW - ACC KW - adrenal cortical carcinoma KW - recurrence KW - reoperation KW - prognostic factors Y1 - 2012 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-78506 ER - TY - THES A1 - Metzger, Florian T1 - Bedeutung von Elektrodenzahl und anderer Parameter bei dreidimensionaler Quellenlokalisation (LORETA) in ereigniskorrelierten Potenzialen T1 - Impact of the number of electrodes and other parameters on three-dimensional source localisation of event-related potentials by means of LORETA N2 - Ausführung und Verhinderung einer motorischen Antwort sind Vorgänge, die sich in der Lokalisation von aktivierten Arealen im Gehirn deutlich voneinander unterscheiden. Zu deren Untersuchung kann die Inhibition und Exekution von motorischen Antworten durch Tests wie den Continuous Performance Test (Go-Nogo-Paradigma) ausgelöst werden. Um für die Identifikation unterschiedlicher aktivierter Areale im Gehirn die hohe zeitliche Auflösung EEG-basierter Daten nutzen zu können, benötigt man ein Verfahren zur dreidimensionalen Quellenlokalisation. Das Problem der eindeutigen lokalen Zuordnung von aktivierten Quellen im EEG wird durch Näherungsberechnungen wie LORETA (Low resolution electromagnetic tomography) zu lösen versucht. Für die Anwendung von LORETA existiert bisher kein Standard hinsichtlich Elektrodenzahl und Mittelung von Elektroden (Regularisierung). Dadurch entstanden die Leitfragen der Untersuchung nach Veränderung der Ergebnisse durch unterschiedliche Elektrodenanzahl oder Verwendung der Regularisierung. Zusätzlich wurde der Einfluss der Berechnung des Global Field Power - Peaks betrachtet, anhand dessen der genaue Zeitpunkt der Bildberechnung bestimmt wird. Die aus diesen systematisch variierten Parametern resultierenden Ergebnisse wurden mit den Ergebnissen der bisherigen EEG- und fMRI-Studien verglichen. N2 - Inhibition and execution of a motor response are processes that differ regarding the localisation of activated areas in the brain. Paradigms, ideally suited to further investigate these processes are Go-Nogo tasks such as the Continuous Performance Test, with part of the stimuli demanding the execution (Go), and part of the stimuli demanding the inhibition (Nogo) of a prepared motor response. For a spatial identification of activated brain areas on the basis of EEG data, which have an excellent temporal but only a poor spatial resolution, a method of three-dimensional source localisation is necessary, in this investigation LORETA (Low resolution electromagnetic tomography). Up to now there is no standard regarding the number and averaging of electrodes (regularization). For this reason the effect of the amount of electrodes and the use of regularization was systematically investigated; the influence of the method of calculation of the peak of the Global Field Power was additionally examined. The results were compared to EEG-studies and also to fMRI-studies. KW - LORETA KW - EKP KW - CPT KW - Anteriores Cingulum KW - LORETA KW - ERP KW - CPT KW - ACC Y1 - 2004 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-13949 ER - TY - THES A1 - Obracay, Jens T1 - Etablierung und Validierung von Prognosefaktoren beim Nebennierenrindenkarzinom T1 - Establishment and Validation of Prognostic Factors for Adrenocortical Carcinoma N2 - In dieser Studie wurden alle Daten des Deutschen Nebennierenkarzinom-Registers an der Universität Würzburg retrospektiv ausgewertet, um insbesondere die Frage nach Prognosefaktoren für diese seltene, mit einer schlechten Prognose vergesellschaftete Erkrankung zu beantworten. Dieses klinische Register ist aktuell weltweit die größte detaillierte Datensammlung, so dass in der vorliegenden Arbeit insgesamt 28 demographische, klinische und histo-pathologische Einzelparamter bei 491 Patienten analysiert werden konnten. Es wurden alle Prognosefaktoren sowohl in der Gesamtkohorte als auch in der Gruppe der komplett operierten Patienten analysiert. Hierbei ließen sich ein Teil der Prognosefaktoren aus früheren, kleineren Studien verifizieren und zusätzliche neue Faktoren beschreiben. Zusammenfassend liefert diese Arbeit erstmals relativ valide Daten zu Prognosefaktoren beim NNR-Ca, die damit eine Risikoabschätzung für den einzelnen Patienten ermöglichen. N2 - All datas of the German Adrenocortical Carcinoma (ACC) Register (University of Würzburg) were analysed retrospectively in this study, to answer the question about the prognostic factors for this rare disease with a poor prognosis. This register is the world’s most detailed collection of data. Therefore we were able to analyse 28 demographic, clinical and histopathologic parameters in a group of 491 patients. All prognostic factors, both in the cohort of all patients and in the group of patients after complete resection were analysed. We were able to verify a part of the prognostic factors from former studies and to describe some new factors as well. In conclusion this study describes valid datas of the prognostic factors for the ACC for the first time which enables an estimation of risk for the single patient. KW - Nebennierentumor KW - Nebennierenrindenkrebs KW - Pronosefaktoren Nebennierentumor KW - Prognose Nebennierenrindenkarzinom KW - ACC KW - Adrenocortical Carcinoma KW - Adrenocortical Cancer KW - Prognostic Factors ACC Y1 - 2010 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-46398 ER - TY - THES A1 - Schreiner, Jochen Josef T1 - Etablierung und Charakterisierung einer humanen adrenokortikalen Zelllinie T1 - Establishment and characterization of a human adrenocortical cel line N2 - Background: The response of advanced adrenocortical carcinoma (ACC) to current chemotherapies is unsatisfactory and a limited rate of response to immunotherapy was observed in clinical trials. High tumour mutational burden (TMB) and the presence of a specific DNA signature are characteristic features of tumours with mutations in the gene MUTYH encoding the mutY DNA glycosylase. Both have been shown to potentially predict the response to immunotherapy. High TMB in an ACC cell line model has not been reported yet. Design and methods: The JIL-2266 cell line was established from a primary ACC tumour, comprehensively characterised and oxidative damage, caused by a dysfunctional mutY DNA glycosylase, confirmed. Results: Here, we characterise the novel patient-derived ACC cell line JIL-2266, which is deficient in mutY-dependent DNA repair. JIL-2266 cells have a consistent STR marker profile that confirmed congruousness with primary ACC tumour. Cells proliferate with a doubling time of 41 ± 13 h. Immunohistochemistry revealed positivity for steroidogenic factor-1. Mass spectrometry did not demonstrate significant steroid hormone synthesis. JIL-2266 have hemizygous mutations in the tumour suppressor gene TP53 (c.859G>T:p.E287X) and MUTYH (c.316C>T:p.R106W). Exome sequencing showed 683 single nucleotide variants and 4 insertions/deletions. We found increased oxidative DNA damage in the cell line and the corresponding primary tumour caused by impaired mutY DNA glycosylase function and accumulation of 8-oxoguanine. Conclusion: This model will be valuable as a pre-clinical ACC cell model with high TMB and a tool to study oxidative DNA damage in the adrenal gland. N2 - Hintergrund: Das Therapieansprechen von fortgeschrittenen Nebennierenrindenkarzinomen (ACC) unter den aktuellen Chemotherapieregimen ist nicht zufriedenstellend.Ebenfalls zeigte sich in klinischen Studien nur ein limitiertes Ansprechen auf Immuntherapien. Eine hohe Mutationslast (TMB) und das Vorhandensein einer spezifischen DNA Signatur sind charakteristisch für Tumore mit Mutationen in dem Gen MUTYH, welches die mutY-DNA-Glykosilase kodiert. Es wurde gezeigt, dass dies potentiell ein Ansprechen auf eine Immontherapie vorhersagen kann. Eine hohe Mutationslast in ein ACC Zellline konnte bis jetzt noch nicht gezeigt werden. Methoden: Die JIL--2266 Zelllinie wurde etabliert aus einem primären ACC-Tumor. Diese wurde umfänglich charakterisiert und oxidativer Schaden, welcher durch eine dysfunktionelle mutY DNA Glykosilase verursacht wird, konnte gezeigt werden. Ergebnis: Wir charakterisierten eine neue ACC Zelllinie JIL-2266, welche eine Defizienz in dem mutY DNA-Reperaturmechanismus aufweist. Die JIL-2266 Zellen weisen ein mit dem Primärtumor kongruentes STR-Profil auf. Die Zellen proliferieren mit einer Verdopplungszeit von 41 bis 13h. Die immunhisochemische Färbung zeigte eine Positivität für SF-1. In der Massenspektrometrie fand sich keine signifikante Steroidproduktion. Die JIL-2266 haben eine hemizygote Mutation in dem Tumorsuppressorgen TP53 und MUTYH. Exomsequenzierung zeigte 683 SNVs. Wir fanden erhöhten oxidativen DNA Schaden in der Zelllinie und im Primärtumor, verursacht durch eine gestörte mutY Glykosilase Funktion und eine Anhäufung von 8-Oxoguanin. Zusammenfassung: Dieses Zellinie ist ein wertvolles ACC Modell mit einer hohen Mutationslast und ein Werkzeug um oxidativen DNA Schaden in der Nebenniere zu untersuchen. KW - Nebennierenrindenkarzinom KW - Zellkultur KW - Zelllinie KW - ACC KW - MUTYH1 Y1 - 2023 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-312119 ER -