TY - JOUR A1 - Rabe, A. A1 - van Oorschot, B. A1 - Jentschke, E. T1 - Suizidalität bei Krebspatienten JF - Der Onkologe N2 - Hintergrund Die Diagnose Krebs und ihre Behandlung kann eine große Belastung für die Betroffenen darstellen. Neben körperlichen Beschwerden kann auch die Psyche in Mitleidenschaft gezogen werden. Fehlt es an entsprechenden Bewältigungsstrategien, kann der selbstbestimmte Tod als einziger Ausweg erscheinen. Ziel und Fragestellung Die vorliegende Übersichtsarbeit zur Suizidalität bei Krebspatienten befasst sich mit einem Thema, das in der Forschung und Praxis in Deutschland nur wenig Aufmerksamkeit findet. Material und Methoden Eine themenbezogene Literaturrecherche stellt die Basis der Arbeit dar. Ergebnisse Todeswünsche unter Krebspatienten sind nicht selten und können Suizidgedanken/-absichten beinhalten. Psychische Beschwerden, insbesondere Hoffnungslosigkeit und Depression, sind ernstzunehmende Risikofaktoren. Das Erkennen einer hohen psychischen Belastung/von Todeswünschen ist ein wichtiger Aspekt für die Suizidprävention. Für die Praxis empfiehlt sich zunächst die Verwendung von Fragebögen. Bei auffälligen Werten muss die Suizidalität proaktiv in einem persönlichen Gespräch exploriert werden. Betroffene sind meist ambivalent bezüglich ihrer Entscheidung für oder gegen das Leben. Dies stellt eine große Chance für Interventionen dar. Schlussfolgerungen Suizidalität kann verhindert werden, wenn die hohe Belastung erkannt wird. Bereits das Gespräch zwischen Arzt und Patient über Todeswünsche kann eine erste Entlastung darstellen. N2 - Background The diagnosis of cancer and its treatment can be a great strain for the affected patients. In addition to physical complaints, the psyche can also be gravely compromised. In the absence of appropriate coping strategies, self-determined death may appear to be the only way out. Objective The current review article on suicidality in cancer patients addresses a topic that receives little attention in research and practice in Germany. Materials and methods A topic-related literature search is the basis of the work. Results Death wishes among cancer patients are not rare and may include suicidal thoughts/intentions. Psychological complaints, especially hopelessness and depression, are serious risk factors. Recognition of a high level of psychological distress/death wish is an important aspect of suicide prevention. In practice, the use of questionnaires is initially recommended. In the case of conspicuous values, suicidal tendencies must be proactively explored in a personal interview. Those affected are usually ambivalent about their decision for or against life. This represents a great opportunity for interventions. Conclusion Suicidality can be prevented if the high burden is recognized. Even the conversation between doctor and patient about death wishes can provide initial relief. KW - coping skills KW - behavior and behaviormechanisms KW - attitude to death KW - emotional regulation KW - psychological distress KW - Bewältigungsfähigkeiten KW - Verhalten und Verhaltensmechanismen KW - Einstellung zum Tod KW - Emotionsregulierung KW - psychischer Stress Y1 - 2020 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-232401 SN - Suizidalität bei Krebspatienten VL - 26 ER - TY - THES A1 - Allgeier, Sarah T1 - Charakteristika der Schmerzzeichnung für orofaziale Schmerzen und Aspekte zur Validität ihrer Auswertungsmethoden T1 - Characteristics of the pain drawing for orofacial pain and valid aspects of their evaluation methods N2 - Ziel der prospektiven, klinischen und monozentrischen Beobachtungsstudie war es, die Eigenschaften der durch die DC/TMD (Diagnostic Criteria for Temporomandibular Disorders) eingeführten neuen Schemata der Schmerzzeichnung für Patienten mit Gesichtsschmerzen zu untersuchen. Der Fokus lag dabei zum einen auf der Reliabilität der Schmerzzeichnung sowie auf der Korrelation mit dem Grad der Schmerzchronifizierung und einer potentiellen psychischen Störung. 218 Patienten mit orofazialen Schmerzen wurden konsekutiv rekrutiert und bearbeiteten einen Fragebogen mit GCPS V.2, PHQ-9 und der Schmerzzeichnung. Eine Untergruppe füllte den Fragebogen nach einer fünfwöchigen Akupunkturtherapie zur Erhebung einer möglichen Veränderung der Schmerzintensität erneut aus. Eine weitere Untergruppe bearbeitete die Fragebögen erneut am selben Tag. Mit einem mehrschrittigen Auswertungsverfahren wurden alle Schmerzzeichnungen ausgewertet. Die Studienpopulation bestand mit 77,1% aus weiblichen Patienten. Für 44,5% der Kohorte ergab sich eine durch orofaziale Schmerzen bedingte Beeinträchtigung. Die Auswertungsmethoden der Schmerzzeichnung ergaben starke geschlechtsspezifische Unterschiede. Das laterale Kopfschema wies sowohl für Frauen als auch für Männer mit Schmerzbeeinträchtigung signifikant mehr markierte Regionen auf im Vergleich zu Patienten ohne Schmerzbeeinträchtigung. Männer mit dysfunktionalen Schmerzen zeigten zudem eine signifikant höhere prozentual markierte Schmerzoberfläche. Für die männlichen Patienten zeigte sich außerdem für die Anzahl der Regionen und die prozentuale Markierung einen signifikanten Zusammenhang mit einer depressiven Störung. Für Frauen konnten diesbezüglich kein Zusammenhang festgestellt werden und auch der modifizierte Ransford-Score stellte für beide Geschlechter kein valides Screeninginstrument dar, um psychische Beeinträchtigungen zu identifizieren. Die Wiederholungszuverlässigkeit der Schmerzzeichnung war signifikant hoch für das Kopfschema und das intraorale Schema, nicht aber für das Ganzkörperschema. Insgesamt erwiesen sich die neuen Schemata der Schmerzzeichnung im Rahmen einer CMD Diagnostik als vorteilhaft. Das Geschlecht des Patienten, schmerzbedingte Funktionsstörungen sowie psychische Beeinträchtigungen beeinflussen die durch die Schmerzzeichnung erzielten Ergebnisse unterschiedlich und bestätigen eine vielschichtige Ätiologie der Erkrankung. Die Ergebnisse verweisen zudem auf die Relevanz einer getrennten Betrachtung der Geschlechter in zukünftigen Studien mit orofazialen Schmerzpatienten. Die Summe aller Regionen des Kopfschemas von lateral könnte hinsichtlich der Einschätzung des Ausmaßes einer Schmerzchronifizierung künftig als Auswertungskriterium der Schmerzzeichnung Anwendung finden. N2 - The aim of the prospective, clinical and monocentric observational study was to investigate the properties of the new pain drawing introduced with the DC/TMD (Diagnostic Criteria for Temporomandibular Disorders). The focus was set on the reliability of the pain drawing and the correlation with pain chronification and psychological distress. A sample of 218 consecutive patients with orofacial pain was included (women: 77,1%). All patients completed the GCPS v.2, PHQ-9 and the new pain drawing. A subgroup answered the questionnaire after a five-week acupuncture therapy to evaluate a change in pain intensity. Another subgroup completed the pain drawing twice on the same day. The pain drawings were assessed in different ways and presented descriptively. Ninety-seven patients (44,5%) were diagnosed with orofacial pain related disability. The evaluation methods of the pain drawing showed gender-specific differences. The head drawing showed significantly more marked regions for women and men with pain-related disability compared to the patients without pain-related disability. Men with dysfunctional pain showed a significantly higher percentage of marked pain surface. For male patients, the number of regions and the percentage of marked surface showed a significant correlation with psychological distress. However, this does not apply for women. The modified Ransford score was not a valid screening instrument to identify psychological distress. The reliability of the pain drawing was significantly high for the head and the mouth, but not for the whole-body drawing. The new elements of the pain drawing proved to be advantageous for diagnosis of orofacial pain. The results of the pain drawings are influenced differently by gender, pain-related disabilities and psychological distress. This highlights a complex etiology of the disease. A gender-specific evaluation is needed in future studies of orofacial pain patients. The number of marked regions in the head drawing could be used as a valuable method for assessing pain chronification. KW - Orofazialer Schmerz KW - Schmerzzeichnung KW - Pain drawing KW - Schmerzchronifizierung KW - Depressivität KW - pain chronification KW - psychological distress Y1 - 2021 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-229789 ER - TY - THES A1 - Buchner, Kim T1 - Untersuchungen zur Assoziation von Schlafbruxismus und psychischer Belastung bei Kindern T1 - Studies on the association of sleep bruxism and psychological distress in children N2 - Bruxismus bezeichnet eine sich wiederholende Kaumuskelaktivität mit Knirschen oder Aufeinanderpressen der Zähne. Während bei Erwachsenen die Ursachen und die Pathophysiologie schon weitreichend erforscht wurden, gab es bei Kindern bislang keine systematische Untersuchung hinsichtlich des Zusammenhangs mit psychopathologischen Faktoren. Deshalb wurde unsere Studie nun erstmals mit Bruxismusmessung nach Goldstandard sowie mit normierten und validierten Fragebögen zu verschiedenen psychosozialen Dimensionen als Querschnittsuntersuchung bei 53 acht- bis zwölfjährigen Kindern durchgeführt. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf den hypothetisierten Zusammenhang zwischen Schlafbruxismus und Angstsensitivität sowie Angstintensität gelegt. Außerdem wurde der Einfluss weiterer psychosozialer Faktoren (wie Lebensqualität, Anzahl negativer Lebensereignisse, Verhaltensauffälligkeiten, ADHS-Symptomatik, depressive Symptomatik, Zwangssymptomatik, Ticsymptomatik, Alter und Geschlecht) auf die o.g. Prädiktoren per multipler Regressionsanalyse geprüft. Auf Basis der durchgeführten Untersuchung ergaben sich keine Hinweise auf eine Assoziation von Bruxismus zu psychosozialen Dimensionen. Die vorbeschriebenen Zusammenhänge erwiesen sich als statistisch nicht signifikant. Dies mag zum einen der Stichprobenauswahl von gesunden Kindern geschuldet sein, die weder von Bruxismus noch von anderen Faktoren vorbekannt klinisch beeinträchtigt waren. Andererseits können aber auch fehlerhafte Ausgangsüberlegungen durch nicht dem Goldstandard entsprechenden Messungen der Vorstudien zu diesem Ergebnis geführt haben. Darüber hinaus verläuft die Kindesentwicklung interindividuell sehr variabel und temporäre myofunktionelle Beeinträchtigungen können ohne Bezug zu psychischer Belastung auftreten. N2 - Bruxism is defined as repetitive masticatory muscle activity with grinding or clenching of the teeth. While the causes and pathophysiology of bruxism have been extensively studied in adults, there has been no systematic investigation of its association with psychopathological factors in children. Therefore, our study was conducted for the first time with bruxism measurement according to the gold standard as well as with standardized and validated questionnaires on different psychosocial dimensions as a cross-sectional study in 53 eight- to twelve-year-old children. Special attention was paid to the hypothesized relationship between sleep bruxism and anxiety sensitivity as well as anxiety intensity. In addition, the influence of other psychosocial factors (such as quality of life, number of negative life events, behavioral problems, ADHD symptomatology, depressive symptomatology, obsessive-compulsive symptomatology, tic symptomatology, age and gender) on the above predictors was tested by multiple regression analysis. On the basis of the investigation conducted, no evidence of an association of bruxism with psychosocial dimensions was found. The aforementioned associations proved not to be statistically significant. On the one hand, this may be due to the sample selection of healthy children who were not clinically impaired by bruxism or by any other factors known beforehand. On the other hand, faulty initial considerations due to non-gold standard measurements of the preliminary studies may have led to this result. Furthermore, child development is highly variable between individuals and temporary myofunctional impairments may occur without relation to psychological distress. KW - Bruxismus KW - Schlafbruxismus KW - psychische Belastung KW - kindliche Zahnentwicklung KW - Angstsensitivität KW - Angstintensität KW - sleep bruxism KW - psychological distress KW - dental development in children KW - anxiety sensitivity KW - anxiety intensity Y1 - 2021 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-225639 ER - TY - THES A1 - Dannenmann, Astrid Katharina T1 - Psychischer Stress nach allogener Blutstammzelltransplantation - eine Querschnittsanalyse zur Belastung durch Angst- und depressive Symptome T1 - Cross-sectional analysis of psychological distress in patients after allogeneic hematopoietic stem cell transplantation N2 - Die Diagnose einer Krebserkrankung und die folgende Therapie mittels Stammzelltransplantation sind ein tiefgreifender Einschnitt in das Leben eines Menschen und können mit erheblicher psychischer Belastung einhergehen, jedoch wird im onkologischen Setting der Frage nach psychischer Belastung oft nur unzureichend nachgegangen. Die vornehmliche Intention dieser Arbeit war es, die Prävalenz von psychischer Belastung in Form von Angst- und depressiver Symptomatik nach allogener Stammzelltransplantation zu ermitteln, zu evaluieren inwiefern die Betroffenen eine adäquate Diagnostik und Behandlung erhalten sowie ferner eine Assoziation des Grades der psychischen Belastung mit soziodemographischen und medizinischen Variablen zu prüfen. Die Datenerhebung erfolgte in Form einer prospektiv geplanten, non-interventionellen Querschnittsstudie. Der Fallzahlplanung entsprechend wurden konsekutiv 50 Patienten erfasst, welche sich in der ambulanten Nachbetreuung in der Ambulanz für Knochenmarktransplantation des Zentrums für Blutstammzelltransplantation der Medizinischen Klinik und Poliklinik II des Universitätsklinikums Würzburg befanden. 41 Patienten füllten den Fragebogenkatalog, bestehend aus mehreren etablierten Fragebögen, aus. Die Ausprägung der Symptomatik von Angst und Depression wurde anhand verschiedener Selbstbeurteilungs-Fragebögen bewertet. Hierzu dienten das Modul für generalisierte Angststörungen (GAD-7) und für depressive Erkrankungen (PHQ-9) des Gesundheitsfragebogens für Patienten und die kurze Version des Progredienzangst-Fragebogens (PA-F –KF). Das durchschnittliche Alter der Teilnehmer betrug 53 Jahre (21-74 Jahre). Der Mittelwert der Zeit zwischen allogener Stammzelltransplantation und der Studie betrug 614 Tage. Insgesamt 16 (39%) Patienten galten nach den genannten Definitionen als psychisch belastet. 11 dieser Patienten zeigten Symptome einer generalisierten Angststörung, 12 davon litten unter Progredienzangst und 11 Patienten zeigten Symptomatik einer Depression. Jüngeres Alter unter 55 Jahren war signifikant assoziiert mit erhöhter Progredienzangst. Nur wenige der als psychisch belastet definierten Patientin befanden sich in fachspezifischer Betreuung. Die vorliegende Arbeit zeigt auf, dass Patienten nach allogener Stammzelltransplantation häufig von psychischer Belastung betroffen sind und nur selten professionelle fachspezifische Unterstützung erhalten. Die Erfassung der psychosozialen Belastung nach einer allogenen Stammzelltransplantation sowie die Kenntnis der Auswirkungen auf den Krankheitsverlauf und die Lebensqualität eines Patienten kann genutzt werden für eine Integration der psychoonkologischen Therapie als Säule einer ganzheitlichen Behandlung im Rahmen der Stammzelltransplantation vor dem Hintergrund der Gewährleistung einer medizinisch sowie ökonomisch und menschlich optimierten Patientenversorgung. N2 - The diagnosis of an oncologic disease and the following therapeutic regimen of allogeneic hematopoietic stem cell transplantation can lead to considerable psychological distress, which is often neglected in the oncologic setting. The intention of this study was to determine the prevalence of psychological distress in the form of symptoms of distress and anxiety after allogeneic hematopoietic stem cell transplantation, to evaluate the rate of professional support and to examine the association between the degree of psychological distress and sociodemographic as well as medical variables. This study was planned as a prospective, non-interventional cross-sectional analysis. Fifty patients having undergone allogeneic stem cell transplantation were screened while attending the outpatient clinic of the Department of Medicine II at Wuerzburg University Hospital in Germany from July till August 2011. Forty-one patients completed the following self- administered validated questionnaires: The Generalized Anxiety Disorder 7-item (GAD-7) scale, the Fear of Progression Questionnaire-Short Form (FoP-Q-SF) and the Patient Health Questionnaire 9-item (PHQ-9). At the time of data collection the average age was 53.4 years and the mean time after allogeneic stem cell transplantation was 614 days. 16 (39%) patients met the criteria of psychological distress. 11 of those patients showed symptoms af a generalized anxiety disorder, fear of progression was documented in 12 patients and 11 patients showed symptoms of depression. Fear of progression was associated with a younger age. Only a minority of the patients with distress received professional support. The results of this study show that a considerable number of patients suffer from psychological distress after allogeneic hematopoietic stem cell transplantation and furthermore an unmet need for professional psycho-oncological support. Screening for psychological distress and an understanding of its influence on the patients quality of life can be used for the integration of psycho-oncologic support to achieve an optimized patient care. KW - Stammzelltransplantation KW - Depression KW - Progredienzangst KW - allogene Stammzelltransplantation KW - allogeneic stem cell transplantation KW - Depression KW - anxiety KW - Psychischer Stress KW - psychological distress KW - fear of progression KW - Progredienzangst Y1 - 2019 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-186708 ER -