TY - THES A1 - Trausch, Tim T1 - Maskulinität, Körperlichkeit und Gewalt im Kino Hongkongs am Beispiel der Regisseure Chang Cheh und John Woo N2 - Ziel dieser Arbeit ist es, die eng miteinander verknüpften und im Kino Hongkongs (Xianggang) offenbar eine prominente Position einnehmenden Motive Maskulinität, Körperlichkeit und Gewalt, sowie die Bereiche in denen jene zum Ausdruck kommen, nämlich Sexualität, Umgang mit Femininität, Wertanschauungen, Brüderlichkeit, Loyalität und Heldentod, am Beispiel der Regisseure Chang Cheh (Zhang Che 1923-2002) und John Woo (Wu Yusen *1946), zu untersuchen. Der gewählte Betrachtungszeitraum entspricht dabei jeweils der kommerziellen und artistischen Blütezeit beider Regisseure. Einst von weiblichen Stars dominiert, ist das ‚Hollywood des Ostens’ heute längst synonym mit kung fu (gong fu) und Action, jenen Genres, in denen sich Maskulinität am deutlichsten manifestiert. Maskulinität, „ein Thema, eine Ideologie und industrielle Struktur, die den Hongkong-Film so viele Jahre beherrscht hat“, bildet den Knotenpunkt, der die Motive Körperlichkeit und Gewalt, sowie die behandelten Unterkategorien verbindet. Zurückzuführen ist diese Transformation auf das von Chang Cheh propagierte, Männlichkeit, respektive Machismus betonende, yanggang-Konzept, welches dieser bereits mit dem 1966 entstandenen Tiger Boy (Huxia jianchou), im folgenden Jahr jedoch in jeder Hinsicht wesentlich erfolgreicher mit One-armed Swordsman (Dubi dao 1967) dem Publikum präsentierte, jenem Film, der beinahe im Alleingang das wuxia-Genre revolutionieren sollte. Dieses Werk läutete seine hier im Fokus stehende Hochphase ein, die bis in die späten 70er Jahre anhielt, und ermöglichte ihm den Aufstieg zum populärsten Filmemacher des zu jener Zeit marktführenden Shaw Brothers Studios (Shaoshi xiongdi), welches zum Aushängeschild des von ihm (mit-)begründeten ‚neuen Martial-Arts-Films’ (xin wuxia pian) wurde. In seiner mehr als 50 Jahre umfassenden Karriere, führte er bei annähernd 100 Filmen Regie, davon etwa 80% Martial-Arts-Filme mit stets männlichen Hauptrollen. Sein Schaffen führte zum Aufstieg des maskulinen Helden, charakterisiert durch ein Leben als gesellschaftlicher Außenseiter in der Welt des jianghu, ausgeprägte körperliche Fähigkeiten, ihm eigene Wertanschauungen, Individualismus bei gleichzeitiger Loyalität zu seinen männlichen Kameraden, die ihm stets wichtiger sind als Frauen, eine ausgeprägte Todesverachtung und keine Scheu vor Gewaltanwendung, um sich oder andere zu verteidigen. Im Falle von John Woo, Bewunderer und ehemaliger Regie-Assistent Chang Chehs, umspannt der in Betracht genommene Zeitraum die Jahre von 1986, als sein Kassenschlager A Better Tomorrow (Yingxiong bense) die Kinocharts eroberte, der das Genre des Heldenfilms (yingxiong pian) startete, bis hin zu seinem letzten Hongkong-Film 1992, bevor er in die USA auswanderte. Anhand von Beispielen soll erläutert werden, wie die genannten Motive dargestellt werden und welcher Grad an Kontinuität sich finden lässt in dem Werk zweier Filmschaffender, deren Hochphasen nicht beliebige 20 Jahre trennen, sondern 20 Jahre, welche Zeuge der wohl größten Veränderung in der Jugendkultur, Identität und Selbstwahrnehmung Hongkongs, des Aufstiegs der filmischen ‚New Wave‘, der Wiederkehr der kantonesischen Sprache in den Spielfilm, sowie des Beschlusses der Rückgabe der damals britischen Kronkolonie an die Volksrepublik China (Zhonghua renmin gongheguo) wurden. Falls eine solche Kontinuität existiert, wie erklärt sich diese und welche Gegenströmungen lassen sich eventuell finden? Des Weiteren soll die Arbeit einen kritischen Beitrag leisten zur bisher wenig ausgeprägten Diskussion um die Wahrnehmung des Hongkong-Kinos im Westen. Hierin werden insbesondere die Bereiche Filmgewalt, politische Allegorie und Maskulinität im Hinblick auf Sexualität angesprochen. Mittels einer Kombination aus der Gegenüberstellung von chinesisch-, mit deutsch- und englischsprachigen Quellen, der Verwertung von Stimmen aus der Filmindustrie, eines Blickes auf das globale Kino jener Zeit, sowie kulturellen Beobachtungen, wird der Versuch unternommen, populäre Vorurteile und Fehlinterpretationen in der westlichen Rezeption aufzudecken und zu widerlegen. KW - Hongkong KW - Männlichkeitskult KW - Männlichkeit KW - Gewalt KW - Film KW - Hong Kong KW - cinema KW - violence KW - masculinity Y1 - 2008 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-34454 ER - TY - JOUR A1 - Nandi, Corina A1 - Crombach, Anselm A1 - Elbert, Thomas A1 - Bambonye, Manassé A1 - Pryss, Rüdiger A1 - Schobel, Johannes A1 - Weierstall‐Pust, Roland T1 - The cycle of violence as a function of PTSD and appetitive aggression: A longitudinal study with Burundian soldiers JF - Aggressive Behavior N2 - During deployment, soldiers face situations in which they are not only exposed to violence but also have to perpetrate it themselves. This study investigates the role of soldiers' levels of posttraumatic stress disorder (PTSD) symptoms and appetitive aggression, that is, a lust for violence, for their engaging in violence during deployment. Furthermore, factors during deployment influencing the level of PTSD symptoms and appetitive aggression after deployment were examined for a better comprehension of the maintenance of violence. Semi‐structured interviews were conducted with 468 Burundian soldiers before and after a 1‐year deployment to Somalia. To predict violent acts during deployment (perideployment) as well as appetitive aggression and PTSD symptom severity after deployment (postdeployment), structural equation modeling was utilized. Results showed that the number of violent acts perideployment was predicted by the level of appetitive aggression and by the severity of PTSD hyperarousal symptoms predeployment. In addition to its association with the predeployment level, appetitive aggression postdeployment was predicted by violent acts and trauma exposure perideployment as well as positively associated with unit support. PTSD symptom severity postdeployment was predicted by the severity of PTSD avoidance symptoms predeployment and trauma exposure perideployment, and negatively associated with unit support. This prospective study reveals the importance of appetitive aggression and PTSD hyperarousal symptoms for the engagement in violent acts during deployment, while simultaneously demonstrating how these phenomena may develop in mutually reinforcing cycles in a war setting. KW - aggression KW - deployment KW - PTSD KW - soldiers KW - violence Y1 - 2020 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-218235 VL - 46 IS - 5 SP - 391 EP - 399 ER - TY - JOUR A1 - Mounga, Bauvarie T1 - Stratégies narratives et violence dans le roman post-colonial africain : le cas de la technique du fragmentaire dans Le Pleurer-rire d’Henri Lopès JF - promptus - Würzburger Beiträge zur Romanistik N2 - After independence, in the sixties, sub-Saharan Africa including Francophone, saw moving to the head of his governments, dictatorial powers. Henri Lopès translated this in his work by a formal violence. We will study in this paper, the violence employed by the Congolese novelist in Le Pleurer-rire (1982): the technique of fragmentary. Our work is structured in three parts: the presentation of formal violence in Le Pleurer-rire, manifestations of postcolonial political system in this novel and the operation of the technique of fragmentary. KW - postcolonial novel KW - narration KW - technique of fragmentary KW - dictatorship KW - violence Y1 - 2017 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-172916 SN - 2510-2613 VL - 3 ER - TY - THES A1 - Frank, Petra T1 - Weiblichkeit im Kontext von potestas und violentia : Untersuchungen zum Nibelungenlied T1 - Femininity in the Context of potestas and violentia: Studies on the Nibelungenlied N2 - Thema der Arbeit ist die Bedeutung von Macht und Gewalt für die Konstruktion von Weiblichkeit im Nibelungenlied; es handelt sich hierbei um einen der prominentesten Erzähltexte der mittelalterlichen Literaturgeschichte, der um 1200 vermutlich von einem Kleriker am Passauer Bischofshof verschriftlicht wurde. Die These, welche die vorliegende Untersuchung leitet, besteht in der Annahme, daß die Unterschiede zwischen männlichem und weiblichem Geschlecht, die im Text zutage treten, bestimmt werden durch unterschiedliche Teilhabe an Macht und Ausübung von Gewalt. In der Arbeit werden Fragestellungen der Historischen Anthropologie mit solchen der Gender Theorie verknüpft. Die Grundannahme, daß Weiblichkeit im Nibelungenlied ein soziokulturelles Produkt darstellt, an dessen Erzeugung sowohl der männliche Erzähler als auch die handelnden Figuren beteiligt sind, basiert auf zentralen Ergebnissen der Gender Studies. Das Thema der Gewalt und der historisierende Ansatz sind der Historischen Anthropologie verpflichtet. Die Untersuchung geht dementsprechend vom mittelalterlichen Gewaltbegriff aus, dessen Bedeutungsspektrum neben der willkürlichen und unrechtmäßigen Anwendung von Zwang und Unterdrückung sämtliche Grade und Formen rechtmäßiger Herrschaft umfaßt. Für die Beschreibung der zu beobachtenden Verletzungen geltender sozialer Regeln wird zudem TURNERs Theorie der Konfliktverlaufsmuster herangezogen. Die Entscheidung, das im Nibelungenlied enwickelte Konzept von Weiblichkeit als eine kulturelle Sonderwelt zu beschreiben, das auf einen außerepischen, aber gleichfalls immer nur textuell vermittelten Horizont kulturellen Wissens und sozialer Praktiken zu beziehen ist, läuft methodisch auf eine Diskursanalyse hinaus. Um Einblick in diesen Horizont zu bieten, werden zu Beginn der Untersuchung eine Reihe von für die Zeit um 1200 repräsentativen rechtlichen, theologischen und didaktischen Texten vorgestellt: der Sachsenspiegel Eikes von Repgow, einschlägige Bibelstellen, Äußerungen von Augustinus und Thomas von Aquin sowie die Winsbeckin und der Wälsche Gast Thomasins von Zerklaere. Im Zentrum der Arbeit steht die detaillierte Analyse des Nibelungenliedes. Das Reden über Gewalt und deren narrative Inszenierungen werden anhand der beiden Protagonistinnen des Epos untersucht, um den Diskurs des Werkes auf den eingangs vorgestellten außerliterarischen Rahmen beziehen zu können. N2 - Contents of the Thesis: The subject of the thesis is the significance of power and violence for the construction of femininity in the Nibelungenlied. It deals with one of the most prominent narrative texts of medieval literary history, presumably written down by a cleric at the bishop’s court of Passau (Bavaria) around the year 1200. The study is guided by the assumption that the differences between the male and the female sex becoming evident in the text are determined by the differing participation in power and exertion of violence. The dissertation links problems of Historical Anthropology to those of Gender Theory. The principal idea that femininity in the Nibelungenlied is a socio-cultural product generated both by the male narrator and the protagonists is based on central results of Gender Studies. The subject of violence and the historicising approach are committed to Historical Anthropology. Therefore, the thesis proceeds from the medieval concept of violence. The range of meanings of this concept comprises not only the arbitrary and unlawful exertion of force and suppression but also all gradations and forms of lawful rule. In addition, TURNER’s conflict theory is used for the description of the observed violation of prevailing social rules. The dissertation describes the concept of femininity developed in the Nibelungenlied as a cultural particular world. This concept is to be related to an extra-epic but also only textually communicated horizon of cultural knowledge and social practices. Methodically, this leads to a discourse analysis. In order to give an insight into this horizon, a number of legal, theological, and didactic texts representative for the time around 1200 are described at the beginning of the study: the Sachsenspiegel (Saxon Mirror) of Eike von Repgow, relevant Bible passages, statements of St. Augustine and Thomas Aquinas, Die Winsbeckin, and Wälscher Gast of Thomasin of Zerclaere. The detailed analysis of the Nibelungenlied is the focus of the dissertation. Conversations about violence and its narrative representation are examined as depicted in the two female protagonists of the epic in order to be able to relate its discourse to the extra-literary context presented at the beginning. KW - Nibelungenlied KW - Frau KW - Macht KW - Frau KW - Gewalt KW - Herrschaft KW - Mittelalter KW - Nibelungenlied KW - gender KW - power KW - violence KW - Middle Ages KW - Nibelungenlied Y1 - 2004 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-11694 ER - TY - THES A1 - Eujen, Andrea T1 - Serotonerge Gene und NOS1 als Risikofaktoren für gewalttätiges Verhalten T1 - Serotonergic Genes and NOS1 influence aggressive behaviour N2 - Persönlichkeit im Allgemeinen wird, neben Umwelteinflüssen, durch genetische Komponenten beeinflusst. Bisher konnten jedoch nur wenige funktionelle Genvarianten mit Verhaltenszügen assoziiert werden. Aggressives Verhalten als spezifisches Verhaltensmuster wird durch eine Reihe von Genvariationen beeinflusst, die in serotonerge, dopaminerge und nitrinerge Regelkreise eingreifen. Neben der genetischen Komponente prädisponieren aber hier ganz erheblich auch äußere Faktoren in der Umwelt, wie z.B. das soziale Umfeld, in dem Kinder und Jugendliche aufwachsen, für die Entwicklung von gewalttätigem Verhalten. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, einen möglichen Einfluss von vier verschiedenen funktionellen Gen-Polymorphismen (MAOA-uVNTR, DAT-uVNTR, NOS1 Ex1f-uVNTR und NOS1 Ex1c-SNP) auf Gewalttätigkeit bzw. Aggressivität zu untersuchen. Außerdem wurden Gen x Umweltinteraktionen im Bezug auf ungünstige soziale Bedingungen in der Kindheit untersucht. Eine aus 184 Männern bestehende Stichprobe von Straffälligen wurde in eine Gruppe von gewalttätigen und eine Gruppe von nicht-gewalttätigen Straftätern unterteilt. Durch die logistische Regressionsanalyse konnte ermittelt werden, dass der MAO-A Genotyp, wie auch ungünstige soziale Bedingungen in der Kindheit, unabhängig voneinander für gewalttätiges Verhalten prädispositionieren. 45% der Gewalttätigen, aber nur 30% der nicht-gewalttätigen Studienteilnehmer sind Träger des niedrig-aktiven kurzen MAO-A Allels. Die neuronale Isoform der Stickstoffmonoxid-Synthase (NOS-I) wurde, ebenso wie MAO-A, in Tierversuchen mit aggressiven Verhaltensweisen assoziiert. In der vorliegenden Arbeit konnte gezeigt werden, dass es auch einen Zusammenhang zwischen einem funktionellen Promotorpolymorphismus von NOS1 und menschlicher Aggressivität gibt. Im Gegensatz zu MAOA und NOS1 beeinflusst ein funktioneller Polymorphismus im DAT1-Gen Gewalttätigkeit nicht. Diese Ergebnisse legen komplexe Interaktionen zwischen genetischer Variation und Umweltfaktoren nahe und zeigen gleichzeitig, dass aggressives Verhalten nicht durch einfache Vererbungsmodi zu erklären ist. N2 - Almost all domains of human behaviour show significant albeit varying genetic contribution. Molecular personality genetics explore how given candidate genes might influence behavioural traits. Only a few genetic variants have been associated with aggressive behaviour so far. Aggressive behaviour is thought to be critically modulated by serotonergic, nitrinergic and domapinergic function. Besides genetic aspects also early life experience contributes to behavioural traits. The present study aimed to investigate the contribution of four functional polymorphisms involved in serotonergic neurotransmission (MAOA-uVNTR, DAT-uVNTR, NOS1 Ex1f-uVNTR and NOS1 Ex1c-SNP) to the development of violence and to test for gene x environment interactions relating to adverse childhood environment. A cohort of 184 adult male volunteers referred for forensic assessment participated in the study. Each individual was assigned either to a violent or non-violent group. Logistic regression was performed and the best fitting model, with a predictive power of 74%, revealed independent effects of adverse childhood environment and MAOA genotype. High environmental adversity during childhood was significantly associated with violent behavior. 45% of violent, but only 30% of non-violent individuals carried the low-activity, short MAOA allele. Also the functional polymorphism of the neuronal NO Synthase (NOS1 Ex1fc) was significantly associated with the development of aggressive behaviour, whereas the dopamine transporter gene polymorphism (DAT-uVNTR) does not seem to contribute to aggressive behaviour. These findings indicate complex interactions between genetic variation of the serotonergic circuitry and environmental factors arguing against simplistic, mono-causal explanations of violent behavior. KW - Aggression KW - Monoaminoxidase KW - Gewalttätigkeit KW - Dopamin KW - neuronale NOS KW - serotonerge Gene KW - aggression KW - monoamine oxidase KW - violence KW - serotonin KW - dopamine Y1 - 2009 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-36479 ER -