TY - THES A1 - Häfner, Alexander T1 - Zeitmanagement und seine Wirkung auf Leistung und Befinden T1 - Impact of time management on performance and well-being N2 - Die Arbeit gliedert sich in drei Schwerpunkte. Zunächst wird Zeitmanagement aus psychologischer Perspektive genauer betrachtet. Während Zeitmanagement bislang, auch in der Forschung, vor allem vor dem Hintergrund populärer Ratgeberliteratur beschrieben wurde (z.B. Macan, Shahani, Dipboye & Phillips, 1990, S. 761ff; Orpen, 1994, S. 394) ist es ein besonderes Anliegen im Rahmen dieser Arbeit gutes Zeitmanagement aus psychologischer Perspektive zu diskutieren: Was kann vor dem Hintergrund psychologischer Theorien und Forschungsbefunde unter gutem Zeitmanagement verstanden werden? Welche konkreten Verhaltensweisen zeichnen gutes Zeitmanagement aus? Verschiedene Zeitmanagementtechniken werden hierzu möglichst verhaltensnah expliziert. Das so beschriebene Zeitmanagementverhalten diente als Grundlage für die korrelativen Studien sowie die Interventionsstudien zur Evaluation von Zeitmanagementtrainings. Koch und Kleinmann (2002, S. 212) verwiesen auf das Problem der unklaren theoretischen Fundierung von Zeitmanagementtrainings und sahen darin eine Ursache für die uneinheitliche Befundlage zur Wirksamkeit solcher Trainings. Für den zweiten Teil der Arbeit wurde in drei korrelativen Studien untersucht, ob die Nutzung von Zeitmanagementtechniken mit Befinden und Leistung dergestalt assoziiert ist, dass sich Leistung und Befinden mit zunehmender Nutzungshäufigkeit von Zeitmanagementtechniken verbessern. Zu diesem Zweck wurden korrelative Studien mit Auszubildenden, Sachbearbeitern und Führungskräften durchgeführt. Ein besonderes Anliegen ist in diesem Kontext auch die Diskussion von gefundenen Unterschieden bezüglich der Zusammenhänge zwischen Zeitmanagementverhalten, Leistung und Befinden zwischen den drei Zielgruppen. Im dritten Teil werden die Ergebnisse dreier Evaluationsstudien berichtet, in denen die Wirkung von Zeitmanagementtrainings auf Leistung und Befinden untersucht wurde. Im Mittelpunkt steht dabei eine Interventionsstudie mit Sachbearbeitern (kaufmännischen Angestellten), die um zwei weitere Interventionsstudien mit Studierenden ergänzt wurde. Als wichtige Ergebnisse der Studien können festgehalten werden, dass (a) gutes Zeitmanagementverhalten insbesondere bei Führungskräften und Sachbearbeitern in Zusammenhang mit Befinden, weniger mit Leistung, steht, (b) Zeitmanagementtrainings geeignet sind, die erlebte Zeitkontrolle zu steigern und das Stresserleben zu reduzieren, (c), Zeitmanagementtrainings auch eine präventive Wirkung in Bezug auf das Stresserleben bei steigenden Anforderungen haben können, (d) einem wesentlichen Zeitmanagementproblem, dem Aufschieben der Bearbeitung von Aufgaben bis kurz vor eine deadline, durch ein Zeitmanagementtraining erfolgreich begegnet und (e) lediglich eine tendenzielle Wirkung eines Zeitmanagementtrainings auf Leistungsvariablen nachgewiesen werden konnte. N2 - The current work has three purposes: a) to describe good time management behavior from a psychological perspective, b) to examine such time management behavior as a predictor of performance and well-being, c) to develop and evaluate time management interventions. In last decades time management behavior and time management interventions have mainly been described with respect to popular time management literature (e.g., Macan, Shahani, Dipboye & Phillips, 1990, p. 761; Orpen, 1994, p. 394). Therefore, it seemed to be worthwhile to discuss time management behavior with respect to psychological theories and empirical findings. Furthermore, three correlative studies with trainees, normal employees and team-leaders were conducted to examine such time management behavior as a predictor of well-being and performance. In a last step, based on the psychological descriptions of good time management behavior, time management interventions were developed and evaluated in three studies with employees and students. The main results are: a) time management behavior is a moderate predictor of different indicators of well-being among normal employees and team-leaders; the results with respect to performance are mixed, b) time management training leads to increases in perceived control of time and decreases of stress, c) time management training prevents increases of stress in a context of increasing external demands, d) time management training prevents deadline rush, e) there are no significant effects of time management training on performance indicators, such as ratings of supervisors, only small tendencies. KW - Terminplanung KW - Zeiteinteilung KW - Zeitmanagement KW - Training KW - Stress KW - time management Y1 - 2011 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-70784 ER - TY - THES A1 - Dresler, Thomas T1 - Die neuronale Verarbeitung emotionaler Reize bei Patienten mit Panikstörung – eine Betrachtung der neuroanatomischen Hypothese T1 - The neural processing of emotional stimuli in panic disorder – a reflection of the neuroanatomical hypothesis N2 - Hintergrund: Die Panikstörung ist eine die Lebensqualität beeinträchtigende psychische Störung, die unbehandelt einen chronischen Verlauf zeigt, jedoch sowohl durch Psychotherapie als auch Psychopharmakotherapie erfolgreich behandelt werden kann. Die der Panikstörung zugrundeliegenden neuronalen Schaltkreise werden in der von Gorman et al. (1989, 2000) veröffentlichten neuroanatomischen Hypothese beschrieben. In der stark an der Tierforschung angelehnten revidierten Version (2000) wird die Amygdala als Zentrum eines komplexen Furchtnetzwerks angesehen, deren Aktivität durch höhere kortikale Areale im präfrontalen Kortex moduliert wird. Trotz der Popularität der Hypothese sind deren Annahmen bislang kaum explizit überprüft worden. Ziel: Ziel der Untersuchung war es, die neuronale Verarbeitung emotionaler Reize in empirischen Experimenten genauer zu untersuchen, da die Datenlage in diesem Bereich noch gering und inkonsistent ist und Replikationsstudien fehlen. Außerdem sollte ein Überblick über die bereits veröffentlichten empirischen Studien gegeben werden, welche mit bildgebenden Verfahren Aussagen über die Beteiligung bestimmter neuronaler Strukturen bei der Panikstörung erlauben. Methoden: An den Standorten Würzburg und Hamburg wurden Patienten mit Panikstörung (n = 18/20) und gesunde Kontrollen (n = 27/23) mit zwei Paradigmen zur Verarbeitung emotionaler Reize (emotionaler Stroop-Test und Gesichterverarbeitung) mit der funktionellen Magnetresonanztomographie untersucht. Hierbei sollten insbesondere die in der neuroanatomischen Hypothese wichtigen Strukturen Amygdala und präfrontaler Kortex betrachtet werden. Bildgebende Studien, die Patienten mit Panikstörung untersuchten, wurden über eine Literaturrecherche ermittelt, in Untergruppen von Studien eingeteilt und bewertet. Ergebnisse: In beiden untersuchten Stichproben zeigten die Patienten im Vergleich zu den Kontrollen auf Reaktionszeitebene einen signifikanten emotionalen Stroop-Effekt mit verlängerten Antwortlatenzen für panikrelevante Wörter. In den funktionellen Daten zeigten sich keine Unterschiede in der Amygdalaaktivierung, jedoch zeigten die Patienten für den Kontrast ‚panikrelevante vs. neutrale Wörter‘ im Gruppenvergleich eine erhöhte Aktivierung in präfrontalen Arealen. Bei der Verarbeitung emotionaler Gesichter gab es kaum Unterschiede zwischen den Gruppen, ängstliche Gesichter lösten im Vergleich zu neutralen Gesichtern keine erhöhte Amygdalaaktivierung aus. Hinweise auf eine generelle Hypofrontalität ließen sich bei den Patienten – zumindest bei der Verarbeitung emotionaler Reize – in den angewandten Paradigmen nicht finden. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse der experimentellen Untersuchung und des Literaturüberblicks zeigen, dass – trotz durchaus mit der neuroanatomischen Hypothese in Einklang stehender Befunde – Inkonsistenzen zu finden sind, die mit der aktuellen Hypothese nicht erklärt werden können. Die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung im emotionalen Stroop-Test konnten bisher gefundene präfrontale Aktivierungsmuster replizieren, für die Amygdala gilt das nicht. Eine Erweiterung der Hypothese durch die Berücksichtigung neuer Aspekte könnte helfen, diese Befunde besser zu erklären und zu einem umfassenderen Bild der neuronalen Grundlagen der Störung beitragen. Modifikationen werden vorgeschlagen, die der Weiterentwicklung der Hypothese dienen könnten und bei der Planung zukünftiger Studien berücksichtigt werden sollten. Die vermutete prominente Rolle der Amygdala bei der Panikstörung ist nach wie vor nicht hinreichend untersucht und der modulierende Einfluss präfrontaler Strukturen sollte zukünftig insbesondere im direkten Zusammenspiel mit der Amygdala, z. B. im Rahmen psychotherapeutischer Interventionen, genauer analysiert werden. N2 - Background: Panic disorder is a life quality impairing disorder that has a chronic course when being untreated, though it can be treated successfully by psychotherapy as well as psychopharmacological therapy. The underlying neural circuits of panic disorder are described in the neuroanatomical hypothesis as published by Gorman et al. (1989, 2000). In its revised version (2000), mainly derived from animal research, the amygdala is assumed to be the centre of a complex fear network that is modulated by higher cortical structures in the prefrontal cortex. Despite the popularity of the hypothesis, its assumptions have rarely been investigated explicitly. Objective: The present study aimed at investigating the processing of emotional stimuli in patients with panic disorder in empirical experiments, since the available data are scarce and inconsistent and replication studies are missing. Moreover, empirical studies published so far that give some indication of the specific structures involved in panic disorder were reviewed. Methods: In the two centres Würzburg and Hamburg, patients with panic disorder (n = 18/20) and healthy controls (n = 27/23) underwent two emotion-processing paradigms (emotional Stroop test, face processing) using functional magnetic resonance imaging. Especially the structures important for the neuroanatomical hypothesis, amygdala and prefrontal cortex, were focussed. Imaging studies investigating panic disorder were identified using literature search, classified into subgroups and evaluated. Results: In both samples, patients with panic disorder displayed a significant emotional Stroop effect in reaction time data with prolonged response latencies for panic-related words. The functional data did not indicate any apparent differences in amygdala activation. However, for the contrast ‘panic-related vs. neutral words’, panic disorder patients displayed increased relative activation in prefrontal cortical areas. Processing of emotional faces did hardly yield any differences; fearful faces did not elicit increased amygdala activation as compared with neutral faces. There was no evidence – at least in emotion stimuli processing – for the assumed general hypofrontality in panic disorder patients in the used paradigms. Conclusion: The results of the experimental investigation and the literature review show that – in spite of findings consistent with the neuroanatomical hypothesis – inconsistencies emerged that cannot be explained by the current neuroanatomical hypothesis. The results in the emotional Stroop test could replicate earlier findings of prefrontal activation, but not for the amygdala. An extension of the hypothesis considering new aspects may help to better explain the findings and add to a comprehensive picture of the disorder’s neural underpinnings. Modifications are proposed that may serve further developments of the hypothesis and should be considered in the planning of future studies. The assumed prominent role of the amygdala is still not investigated sufficiently and the modulating influence of prefrontal cortical structures, particularly in interplay with the amygdala, should be investigated in more detail, e. g., within the context of psychotherapeutic interventions. KW - Paniksyndrom KW - Funktionelle NMR-Tomographie KW - Informationsverarbeitung KW - Panikstörung KW - funktionelle Magnetresonanztomographie KW - Klinische Psychologie KW - Emotionaler Stroop-Test KW - Emotionale Verarbeitung KW - Hirnforschung KW - panic disorder KW - functional magnetic resonance imaging KW - clinical psychology KW - emotional Stroop test KW - emotional processing Y1 - 2011 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-64932 ER - TY - THES A1 - Likowski, Katja U. T1 - Facial mimicry, valence evaluation or emotional reaction? Mechanisms underlying the modulation of congruent and incongruent facial reactions to emotional facial expressions T1 - Faziale Mimikry, Valenzevaluation oder Emotionale Reaktion? Mechanismen der Modulation kongruenter und inkongruenter fazialer Reaktionen auf emotionale Gesichtsausdrücke N2 - Humans have the tendency to react with congruent facial expressions when looking at an emotional face. Interestingly, recent studies revealed that several situational moderators can modulate strength and direction of these reactions. In current literature, congruent facial reactions to emotional facial expressions are usually described in terms of “facial mimicry” and interpreted as imitative behavior. Thereby, facial mimicry is understood as a process of pure motor resonance resulting from overlapping representations for the perception and the execution of a certain behavior. Motor mimicry, however, is not the only mechanism by which congruent facial reactions can occur. Numerous studies have shown that facial muscles also indicate valence evaluations. Furthermore, facial reactions are also determined by our current emotional state. These thoughts suggest that the modulation of congruent facial reactions to emotional expressions can be based on both motor and affective processes. However, a separation of motor and affective processes in facial reactions is hard to make. None of the published studies that tried that could show a clear involvement of one or the other process so far. Therefore, the aim of the present line of experiments is to shed light on the involvement of motor and affective processes in the modulation of congruent and incongruent facial reactions. Specifically, the experiments are designed to test the assumptions of a working model on mechanisms underlying the modulation of facial reactions and to examine the neuronal correlates involved in such modulations with a broad range of methods. Experiments 1 and 2 experimentally manipulate motor and affective mechanisms by using specific contexts. In the chose settings, motor process models and affective models of valence evaluations make competing predictions about resulting facial reactions. The results of Experiment 1 did not support the involvement of valence evaluations in the modulation of congruent and incongruent facial reactions to facial expressions. The results of Experiments 2a and 2b suggest that emotional reactions are the predominant determinant of facial reactions. Experiment 3 aimed at identifying the psychological mediators that indicate motor and affective mechanisms. Motor mechanisms are assessed via the psychological mediator empathy. Additionally, as a psychological mediator for clarifying the role of affective mechanisms subjective measures of the participants’ current emotional state in response to the presented facial expressions were taken. Mediational analyses show that the modulation of congruent facial reactions can be explained by a decrease of state cognitive empathy. This suggests that motor processes mediate the effects of the context on congruent facial reactions. However, such a mechanism could not be observed for incongruent reactions. Instead, it was found that affective processes in terms of emotional reactions are involved in incongruent facial reactions. Additionally, the involvement of a third class of processes, namely strategic processes, was observed. Experiment 4 aimed at investigating whether a change in the strength of perception can explain the contextual modulation of facial reactions to facial expressions. According to motor process models the strength of perception is directly related to the strength of the spread of activation from perception to the execution of an action and thereby to the strength of the resulting mimicry behavior. The results suggest that motor mechanisms were involved in the modulation of congruent facial reactions by attitudes. Such an involvement of motor mechanisms could, however, not be observed for the modulation of incongruent reactions. In Experiment 5 the investigation of neuronal correlates shall be extended to the observation of involved brain areas via fMRI. The proposed brain areas depicting motor areas were prominent parts of the mirror neuron system. The regions of interest depicting areas involved in the affective processing were amygdala, insula, striatum. Furthermore, it could be shown that changes in the activity of parts of the MNS are related to the modulation of congruent facial reactions. Further on, results revealed the involvement of affective processes in the modulation of incongruent facial reactions. In sum, these results lead to a revised working model on the mechanisms underlying the modulation of facial reactions to emotional facial expressions. The results of the five experiments provide strong support for the involvement of motor mechanisms in congruent facial reactions. No evidence was found for the involvement of motor mechanisms in the occurrence or modulation of incongruent facial reactions. Furthermore, no evidence was found for the involvement of valence evaluations in the modulation of facial reactions. Instead, emotional reactions were found to be involved in the modulation of mainly incongruent facial reactions. N2 - Menschen haben die automatische Tendenz, auf emotionale Gesichtsausdrücke anderer kongruente muskuläre Reaktionen zu zeigen. Solche Reaktionen werden allerdings durch eine Vielzahl situativer Faktoren moduliert. Die dieser Modulation zugrunde liegenden Prozesse sind bisher jedoch kaum erforscht. Die Modulation kongruenter und inkongruenter fazialer Reaktionen wird in der Literatur zu fazialer Mimikry bisher nahezu ausschließlich mit motorischen Resonanzprozessen erklärt. Faziale Reaktionen haben jedoch noch weitere Determinanten. So belegen Studien, dass faziale muskuläre Reaktionen Valenzindikatoren bei der Beurteilung positiver und negativer Stimuli sind. Weiterhin zeigt der Gesichtsausdruck den momentanen emotionalen Zustand an. Dies legt nahe, dass die in der Literatur zu fazialer Mimikry beobachteten Modulationen fazialer Reaktionen auf Gesichtsausdrücke eventuell nicht nur auf rein motorischen Prozessen beruht haben. Vielmehr könnten affektive Prozesse diese Reaktionen beeinflusst haben. Tatsächlich gibt es bisher keine Studie, die das Zusammenspiel motorischer und affektiver Mechanismen bei der Modulation fazialer Reaktionen auf Gesichtsausdrücke näher aufklären konnte. Dies sollte in dieser Arbeit geleistet werden. Genauer gesagt wurde folgende zentrale Fragestellung untersucht: Welche spezifischen psychologischen Mediatoren und neuronalen Korrelate liegen der sozialen Modulation kongruenter und inkongruenter fazialer Reaktionen auf emotionale Gesichtsausdrücke zugrunde? Zur Beantwortung dieser Frage wurde ein Arbeitsmodell aufgestellt und mit einer systematischen Reihe an Experimenten auf Gültigkeit getestet. In Experiment 1 und 2 wurden mittels spezifischer sozialer Kontextinformationen motorische und affektive Mechanismen experimentell manipuliert, um Aussagen über deren Beteiligung an der Modulation kongruenter und inkongruenter fazialer Reaktionen auf emotionale Gesichtsausdrücke machen zu können. Motorische und affektive Prozessmodelle sagten hier jeweils unterschiedliche faziale Reaktionen vorher. Die Ergebnisse von Experiment 1 lieferten keinen Beleg für die Beteiligung affektiver Mechanismen der Valenzevaluation an der Modulation kongruenter und inkongruenter fazialer Reaktionen. Das Ergebnismuster der Experimente 2a und 2b lässt sich einzig mit emotionalen Reaktionen in Form von Mitleid und Mitgefühl erklären. In Experiment 3 wurden motorische und affektive Mechanismen mittels psychischer Variablen gemessen und deren Beteiligung an der Modulation fazialer Reaktionen durch Mediatorenanalysen festgestellt. Die Stärke motorischer Prozesse wurde mittels zweier Empathie-Maße indiziert. Affektive Prozesse wurden mittels subjektiver Angaben über die eigene emotionale Reaktion erfasst. Die Ergebnisse von Experiment 3 zeigen eine Beteiligung motorischer Prozesse an der Modulation kongruenter Reaktionen. Es zeigte sich zudem, dass affektive Prozesse in der Modulation und dem Zustandekommen inkongruenter Reaktionen involviert sind. Hingegen zeigte sich keine Beteiligung affektiver Prozesse an der Modulation kongruenter Reaktionen. Zusätzlich wurde die Beteiligung von strategischen Prozessen gefunden. In Experiment 4 wurden motorische Prozesse mittels EEG direkt auf neuronaler Ebene erfasst. Aus motorischen Prozessmodellen ließ sich die Annahme ableiten, dass die Aufmerksamkeitsstärke, mit der Stärke der Aktivierung der zugehörigen Repräsentationen einhergeht und folglich eine verringerte oder erhöhte Mimikry zur Folge haben sollte. Die Ergebnisse unterstützen die Annahme, dass motorische Mechanismen an der Modulation kongruenter fazialer Reaktionen beteiligt sind. Solch eine Beteiligung konnte jedoch wiederum nicht für die Modulation inkongruenter Reaktionen gezeigt werden. In Experiment 5 erfolgte mittels fMRT die Untersuchung der neuronalen Korrelate der Modulation fazialer Reaktionen. Zur Aufklärung der Beteiligung motorischer Mechanismen sollte der Zusammenhang des Spiegelneuronensystems sowie von Zentren der emotionalen Verarbeitung mit der Modulation fazialer Reaktionen betrachtet werden. Es konnte gezeigt werden, dass Modulationen des Spiegelneuronensytems mit Modulationen kongruenter, aber inkongruenter Reaktionen in Zusammenhang stehen. Dies spricht dafür, dass motorische Prozesse bei der Modulation kongruenter Reaktionen involviert sind. Weiterhin unterstützen die Ergebnisse die Annahme der Beteiligung affektiver Prozesse an der Modulation inkongruenter Reaktionen. Zusammengefasst führen die Ergebnisse zu einer revidierten Form des Arbeitsmodells. Die Experimente unterstützen die Annahme, dass bei der Modulation kongruenter fazialer Reaktionen vorwiegend motorische Prozesse involviert sind. Weiterhin zeigte sich kein Beleg für eine Beteiligung von Prozessen der Valenzevaluation an der Modulation fazialer Reaktionen. Stattdessen wurden zahlreiche Belege dafür gefunden, dass emotionale Reaktionen für das Zustandekommen und die Modulation inkongruenter Reaktionen verantwortlich sind. KW - Gefühl KW - Mimik KW - Nichtverbale Kommunikation KW - Emotionsausdruck KW - nonverbale Kommunikation KW - Valenz KW - Emotion KW - mimicry KW - valence KW - emotion KW - facial expressions KW - nonverbal communication Y1 - 2011 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-65013 ER - TY - THES A1 - Zeller, Julia T1 - Funktionelle Aktivierungen im Verlauf eines Jahres bei Patienten mit Alzheimer-Erkrankung und gesunden Kontrollen T1 - Functional Brain Activation in Patients suffering from Alzheimer's disease and healthy Controls over a one-year Interval N2 - Hintergrund: Die Alzheimer-Erkrankung ist die häufigste neurodegenerative Erkrankung. Da es zurzeit für sie noch keine Heilung gibt, richtet sich das Hauptaugenmerk auf eine möglichst frühe Diagnose und die Behandlung mit krankheitsverzögernden Medikamenten. Vor allem die funktionelle Bildgebung gilt im Bereich der Frühdiagnose als vielversprechend. Neben dem Gedächtnis werden die visuell-räumliche Informationsverarbeitung, exekutive Funktionen und Aufmerksamkeitsprozesse untersucht. Hierbei zeigen sich zentralnervöse Aktivierungsauffälligkeiten in kortikalen Zielregionen etwa im präfrontalen und im parietalen Kortex. Verlaufsuntersuchungen konzentrieren sich vor allem darauf aus der Gehirnaktivierung Vorhersagen über kognitive Veränderungen bei älteren Personen mit und ohne Gedächtnisstörung treffen zu können. Nur wenige Studien erfassen dabei jedoch die Gehirnaktivierung zu mehreren Messzeitpunkten. Gerade für große Stichproben und wiederholte Messungen könnte die funktionelle Nahinfrarotspektroskopie (fNIRS) sich als Alternative zur Magnetresonanztomographie anbieten. Ziel: Ziel der Studie war es, mit fNIRS und ereigniskorrelierten Potentialen funktionelle Unterschiede zwischen Alzheimer-Patienten und gleichaltrigen Kontrollen in mehreren Funktionsbereichen darzustellen und ihre Veränderung über den Zeitraum eines Jahres zu verfolgen. Zum ersten Mal sollte im Rahmen einer prospektiven Untersuchung mit fNIRS geprüft werden ob kortikale Aktivierungen zur Vorhersage von neuropsychologischen Testwerten genutzt werden können. Zusätzlich stellte sich die Frage, ob fNIRS für Verlaufsuntersuchungen an älteren Stichproben geeignet ist. Methoden: Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden zum ersten Messzeitpunkt (T1) 73 Patienten und 71 Kontrollen mit vier Paradigmen in den drei Funktionsbereichen visuell-räumliche Informationsverarbeitung, exekutive Funktionen und zentralnervöse Filtermechanismen mit fNIRS und ereigniskorrelierten Potentialen gemessen. Die Probanden durchliefen eine Line Orientation Aufgabe, zwei Versionen einer Wortflüssigkeitsaufgabe (phonologisch und semantisch) und das P50-Doppelklickparadigma. Zielparameter waren dabei die aufgabenbezogene Aktivierung im parietalen Kortex, im dorsolateralen Präfrontalkortex (DLPFC) und das sensorische Gating, gemessen durch die P50-Supression nach wiederholter Reizdarbietung. Zusätzlich wurden zwei typische Tests zur Demenzdiagnostik (MMST und DemTect) erhoben. Die zweite Messung (T2) fand nach 12 Monaten statt und lief identisch zur ersten Untersuchung ab. Zu T2 konnten 14 Patienten und 51 Kontrollen erneut rekrutiert werden. Ergebnisse: Zu T1 konnte mit fNIRS ein Aktivierungsdefizit für Patienten im DLPFC während der phonologischen Wortflüssigkeitsaufgabe und im rechten Parietalkortex während der Line Orientation Aufgabe festgestellt werden. Für die semantische Wortflüssigkeitsaufgabe und das sensorische Gating zeigten sich keine zentralnervösen Unterschiede. Über das Jahr hinweg nahm die aufgabenbezogene Aktivierung der Patienten im linken DLPFC für beide Versionen der Wortflüssigkeitsaufgabe deutlich ab, während gleichaltrige Kontrollpersonen keine kortikalen Veränderungen zeigten. Zu T2 war das sensorische Gating der Patienten außerdem deutlich schlechter im Vergleich zu gesunden Kontrollen. Die Veränderungen der Oxygenierung während der Wortflüssigkeitsaufgabe konnten für gesunde Kontrollen Verschlechterungen im MMST und im DemTect vorhersagen. Vor allem ein Verlust der Lateralisierung ging mit einem Abfall in den kognitiven Tests einher. Schlussfolgerung: Spezifische Defizite in der kortikalen Aktivierung konnten bei Alzheimer-Patienten mit fNIRS beobachtet und genauer beschrieben werden. Auch die Veränderung im Verlauf eines Jahres ließ sich mit dieser Methode verfolgen. Für Längsschnittuntersuchungen, die sich mit der kortikalen Aktivierung als Prädiktor für dementielle Entwicklungen beschäftigen, bietet sich fNIRS somit als praktische Alternative zur fMRT an, zumal die gemessenen Veränderungen in der Oxygenierung auch prognostischen Wert für ältere Kontrollpersonen besaßen. Vor allem die funktionelle Lateralisierung in frontalen Kortexbereichen scheint als Prädiktor kognitiver Leistungen im Alter von Bedeutung zu sein. N2 - Background: Alzheimer’s disease is the most common form of neurodegenerative disorder. Since as of yet no cure exists, one important aim is the development of methods for the early detection of cerebral changes. Functional imaging is an especially promising approach as functional changes might occur even before neural atrophy in certain brain areas. While episodic memory is the main objective of research, other studies focus visual-spatial processing, executive function and attention. Patients suffering from Alzheimer’s disease display deviant cortical activation in prefrontal and parietal areas during tasks targeting these domains. Prospective studies try to predict cognitive decline using brain activations as predictors for future test scores. Only a few studies record functional activations repeatedly however. Functional near infrared spectroscopy (fNIRS) might be a good alternative to functional magnet resonance imaging (fMRI) when it comes to monitoring large populations in longitudinal studies. Objective: The aim of the present study was to detect and describe functional differences between patients suffering from Alzheimer’s disease and healthy elderly controls via fNIRS and event-related potentials and track them over an interval of 12 months. This is the first prospective study using fNIRS: Functional changes in oxygenated and deoxygenated haemoglobin during the first measurement will be employed to predict neuropsychological decline after one year. Methods: During the first measurement (T1) 73 AD patients and 71 age-matched controls without cognitive complaints or other neurological or psychiatric disorders completed four tasks in three cognitive domains: A line orientation task (visual-spatial processing), a phonological and a semantic verbal fluency task (executive functions) and a dual-click paradigm resulting in auditory sensory gating (attention and filter mechanisms). Regions of interest were the parietal and the dorsolateral prefrontal cortex (DLPFC) as well as the gating ratio measured via the P50 suppression in paired click stimuli. Additionally subjects underwent two common tests for cognitive functioning of dementia patients (MMSE and DemTect). The second measurement (T2) was conducted 12 months after the first and followed exactly the same protocol. At T2 14 AD-patients and 51 controls could be tested again. Results: At T1, patients suffering from Alzheimer’s disease displayed deficient activations in the right parietal cortex during Line Orientation and in the DLPFC during the phonological version of the verbal fluency task. No group differences could be found in the semantic verbal fluency paradigm and in sensory gating. Over the course of one year, patients’ activation in the left DLPFC significantly declined during both versions of the verbal fluency task whereas controls showed no cortical changes. After 12 months, the sensory gating differed between the groups with patients displaying worse values. Changes of oxygenation during the verbal fluency tasks predicted the decline in neuropsychological tests in elderly controls. The prefrontal lateralization held the best prognostic value with a positive prognosis for stronger left-sided activation. Conclusion: The present study succeeded in describing specific deficits in cortical activation concerning patients suffering from Alzheimer’s disease and healthy age-matched controls using fNIRS. Changes over the course of 12 months could also be observed. The results indicate that fNIRS is well suited as an alternative to fMRI in longitudinal studies targeting cortical changes as predictors of cognitive decline. This is underlined by the fact that cortical activations during the verbal fluency task could be used to predict neuropsychological changes in elderly controls. Therefore the functional lateralization of prefrontal activations should become a new focus in prospective studies. KW - Alzheimer-Krankheit KW - Prognose KW - Nahinfrarotspektroskopie KW - Bildgebendes Verfahren KW - Längsschnittuntersuchung KW - Alzheimer's disease KW - functional imaging KW - follow-up study KW - near-infrared spectroscopy Y1 - 2011 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-67408 ER - TY - THES A1 - Pohl, Carsten T1 - Feature processing and feature integration in unconscious processing : A Study with chess novices and experts T1 - Die unbewusste Verarbeitung von Merkmalen : Eine Studie mit Novizen und Schachexperten N2 - The scope of the present work encompasses the influence of experience (i.e. expertise) for feature processing in unconscious information processing. In the introduction, I describe the subliminal priming paradigm, a method to examine how stimuli, we are not aware of, nonetheless influence our actions. The activation of semantic response categories, the impact of learned stimulus-response links, and the action triggering through programmed stimulus-response links are the main three hypotheses to explain unconscious response activation. Besides, the congruence of perceptual features can also influence subliminal priming. On the basis of the features location and form, I look at evidence that exists so far for perceptual priming. The second part of the introduction reviews the literature showing perceptual superiority of experts. This is illustrated exemplarily with three domains of expertise – playing action video games, which constitutes a general form of perceptual expertise, radiology, a more natural form of expertise, and expertise in the game of chess, which is seen as the Drosophila of psychology. In the empirical section, I report nine experiments that applied a subliminal check detection task. Experiment 1 shows subliminal response priming for chess experts but not for chess novices. Thus, chess experts are able to judge unconsciously presented chess configurations as checking or nonchecking. The results of Experiment 2 suggest that acquired perceptual chunks, and not the ability to integrate perceptual features unconsciously, was responsible for unconscious check detection, because experts’ priming does not occur for simpler chess configurations which afforded an unfamiliar classification. With a more complex chess detection task, Experiment 3 indicates that chess experts are not able to process perceptual features in parallel or alternatively, that chess experts are not able to form specific expectations which are obviously necessary to elicit priming if many chess displays are applied. The aim of Experiment 4-9 was to further elaborate on unconscious processing of the single features location and form in novices. In Experiment 4 and 5, perceptual priming according the congruence of the single features location and form outperformed semantically-based response priming. Experiment 6 and 7 show that (in contrast to form priming) the observed location priming effect is rather robust and is also evident for an unexpected form or colour. In Experiment 8, location and form priming, which was additionally related to response priming, were directly compared to each other. Location priming was again stronger than form priming. Finally, Experiment 9 demonstrates that with the subliminal check detection task it is possible to induce response priming in novices when the confounding influences of location and form are absent. In the General discussion, I first summarized the findings. Second, I discuss possible underlying mechanisms of different subliminal perception in experts and novices. Third, I focus on subliminal perceptual priming in novices, especially on the impact of the features location and form. And finally, I discuss a framework, the action trigger account that integrates the different results of the present work. N2 - Die folgende Arbeit beschäftigt sich mit dem Einfluss von Erfahrung (im Sinne von Expertise) auf die unbewusste Verarbeitung von perzeptuellen Merkmalen. Im theoretischen Teil beschreibe ich zunächst das Paradigma des Subliminalen Primings; eine Methode, um zu untersuchen wie Reize, die wir nicht bewusst wahrnehmen können, dennoch unsere Handlungen beeinflussen. Die Aktivierung von semantischen Antwortkategorien, der Einfluss von gelernten Reiz-Reaktions-Verbindungen, sowie die Aktionsauslösung durch programmierte Reiz-Reaktions-Verbindungen sind die drei am weitesten verbreiteten Hypothesen, um zu erklären weshalb Reaktionen unbewusst ausgelöst werden können. Daneben kann auch die Übereinstimmung von perzeptuellen Merkmalen die unbewusste Reaktionsbahnung beeinflussen. Anhand der Merkmale Lokation und Form, stelle ich sodann vor, welche Belege es bislang für Perzeptuelles Priming gibt. Der zweite Abschnitt des Theorieteils setzt sich mit der Literatur über perzeptuelle Überlegenheit von Experten auseinander, was exemplarisch an drei Bereichen von Expertise gezeigt wird – dem Spielen von Egoshootern auf dem Computer, was mit einer eher generellen Form von perzeptueller Expertise einhergeht, Radiologen, die eine natürlichere Form von Expertise zeigen und das Spiel Schach, das als Drosophila der Psychologie angesehen wird. Im empirischen Teil stelle ich neun Experimente vor, in denen eine subliminale Schachentdeckungsaufgabe eingesetzt wurde. In Experiment 1 zeigen Schachexperten im Gegensatz zu Schachnovizen sublimials Reaktionspriming. Das heißt Schachexperten sind in der Lage in unbewusst präsentierten Schachdigrammen „zu erkennen“ ob der König im Schach steht oder nicht. Die Ergebnisse von Experiment 2 legen nahe, dass erworbene perzeptuelle Chunks und nicht die Fähigkeit Merkmale unbewusst zu integrieren, ausschlaggebend für die unbewusste Schachentdeckung bei den Experten war, da Schachexperten kein Reaktionspriming für einfachere Schachdiagramme zeigen, bei denen jedoch eine unvertraute Klassifikation gefordert ist. Mit einer komplexeren Schachentdeckungsaufgabe deuten die Ergebnisse von Experiment 3 darauf hin, dass auch Experten nicht in der Lage sind, perzeptuelle Merkmale parallel zu verarbeiten, bzw. dass Schachexperten, wenn viele verschiedene Schachdiagramme präsentiert werden, keine spezifischen Erwartungen bilden können, die aber offensichtlich notwendig sind um Priming auszulösen. Die Absicht von Experiment 4-9 war es, bei Novizen die unbewusste Verarbeitung der Merkmale Lokation und Form weiter zu erforschen. In Experiment 4 und 5 übertraf das Perzeptuelle Priming, das durch die Übereinstimmung der einzelnen Merkmale Lokation und Form ausgelöst wurde, das auf Semantik beruhende Reaktionspriming. Experiment 6 und 7 zeigen das (im Gegensatz zum Formpriming) der Lokationspriming-Effekt relativ robust ist und auch für eine unerwartete Form oder Farbe auftritt. In Experiment 8 wurden Lokations- und Formpriming direkt einander gegenübergestellt, wobei Formpriming zusätzlich mit Reaktionspriming verbunden war. Lokationspriming war abermals stärker als Formpriming. Schließlich verdeutlicht Experiment 9 das es auch mit der subliminalen Schacherkennungsaufgabe bei Novizen möglich ist, Reaktionspriming auszulösen, wenn die konfundierenden Einflüsse der Merkmale Lokation und Form beseitigt werden. In der Gesamtdiskussion fasse ich zunächst die Ergebnisse der Arbeit zusammen. Im Anschluss daran diskutiere ich mögliche zugrundeliegende Mechanismen unterschiedlicher subliminaler Wahrnehmung von Experten und Novizen. Dann betrachte ich die subliminale perzeptuelle Wahrnehmung von Novizen näher, wobei der Fokus auf dem Einfluss der Merkmale Lokation und Form liegt. Schlussendlich stelle ich mit dem Konzept von programmierten Reiz-Reaktions-Verbindungen einen Ansatz vor, der geeignet ist, um die unterschiedlichen Ergebnisse der vorliegenden Arbeit zu erklären. KW - Bewusstsein KW - Informationsverarbeitung KW - Unbewusste Informationsverarbeitung KW - Subliminales Priming KW - Schachexperten KW - Schachnovizen KW - Merkmalsverarbeitung KW - Merkmalsintegration KW - Priming KW - unconscious information processing KW - subliminal priming KW - chess experts KW - chess novices KW - feature processing KW - feature integration Y1 - 2011 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-67190 ER - TY - THES A1 - Schnabel, Eva T1 - Alcohol and driving-related performance - A comprehensive meta-analysis focusing the significance of the non-significant T1 - Alkohol und fahrrelevante Leistungen - Eine umfassende Metaanalyse N2 - The present work reviews the experimental literature on the acute effects of alcohol on human behaviour related to driving performance. A meta-analysis was conducted which includes studies published between 1954 and 2007 in order to provide a comprehensive knowledge of the substance alcohol. 450 studies reporting 5,300 findings were selected from over 12,000 references after applying certain in- and exclusion criteria. Thus, the present meta-analysis comprises far more studies than reviews on alcohol up to now. In the selected studies, different performance tests were conducted which were relevant for driving. The classification system used in this work assigns these tests to eight categories. The main categories consist of several sub categories classifying the tasks more precisely. The main categories were: (1) visual functions, (2) attention (including vigilance), (3) divided attention, (4) en-/decoding (including information processing and memory), (5) reaction time (including simple reaction time and choice reaction time), (6) psychomotor skills, (7) tracking and (8) driving. In addition to the performance aspect, the classification system takes into account mood and social behaviour variables related to driving safety like tiredness or aggression. Following the evaluation method of vote-counting, the number of significant findings and the number of non-significant findings were summarised per blood alcohol concentration (BAC) group. Thereby, a quantitative estimation of the effects of alcohol depending on the BAC was established, the so-called impairment function, which shows the percentage of significantly impaired findings. In order to provide a general overview of alcohol effects on driving-related performance, a global impairment function was established by aggregating all performance findings. The function is nearly linear with about 30% significant findings at a BAC of 0.05% and 50% significant findings at a BAC of 0.08%. In addition, more specific impairment functions considering only the findings of the single behavioural categories were calculated. The results revealed that impairment depends not only on the BAC, but also clearly differs between most of the performance categories. Tracking and driving performance were most affected by alcohol with impairment beginning at very low BACs of 0.02%. Also psychomotor skills were considerably affected by rather low BACs. Impairment of visual functions and information processing occurred at BACs of 0.04% and increased substantially with higher BACs. Impairment in memory tests could be found with very low BACs of 0.02%, but varied depending on the kind of memory. Performance decrements in divided attention tests could also be found with very low BACs in some studies. Attention started to be impaired at 0.04% BAC, but – as in vigilance tasks – considerable impairment only occurred at higher BACs. Choice reaction time was affected at lower BACs than simple reaction time, which was – together with the critical flicker fusion frequency – the least sensitive parameter to the effects of alcohol. To conclude, most skills which are relevant for the safe operation of a vehicle are clearly impaired by BACs of 0.05%, with motor functions being more affected than cognitive functions and complex tasks more than simple tasks. Generally, the results provided no evidence of a threshold effect for alcohol. There was no driving-related performance category for which a sudden transition from unimpaired to impaired occurred at a particular BAC level. In addition, a comparison was made between the present meta-analysis and two reviews of Moskowitz (Moskowitz & Fiorentino, 2000; Moskowitz & Robinson, 1988). Moskowitz reported much lower BACs at which performance was impaired. The reasons for this discrepancy lies in a different way to review scientific findings. On the one hand, Moskowitz focused on significant findings when selecting studies and findings for his reviews. On the other hand, the evaluation method used by Moskowitz ignored non-significant findings and counted each study once at the lowest BAC for which impairment was found. Those non-significant findings are as important as the significant ones in order to determine thresholds of impairment. Therefore, in contrast to Moskowitz, the present work describes the effects of alcohol with functions considering also the non-significant findings. The significance of the non-significant is emphasized with respect to the selection procedure as well as to the evaluation method. N2 - Die vorliegende Arbeit gibt einen umfassenden Überblick experimenteller Studien, die die akute Wirkung von Alkohol auf fahrrelevante Leistungen untersuchen. Hierzu wurde eine Metaanalyse durchgeführt, in der Studien von 1954 bis 2007 berücksichtigt wurden. Aus über 12.000 Referenzen wurden 450 Studien mit insgesamt 5.300 Befunden nach vorher festgelegten Ein- und Ausschlusskriterien ausgewählt. So umfasst die vorliegende Metaanalyse weit mehr Studien als die bisherigen veröffentlichten Literaturüberlicke. In den ausgewählten Studien kamen verschiedene Leistungstests zur Anwendung, um die Effekte von Alkohol auf fahrrelevante Leistungen zu überprüfen. Diese Tests wurden in acht Kategorien klassifiziert: (1) visuelle Funktionen, (2) Aufmerksamkeit (einschließlich Vigilanz), (3) geteilte Aufmerksamkeit, (4) En-/ Dekodierung (einschließlich Informationsverarbeitung und Gedächtnis), (5) Reaktionszeit (einschließlich Einfachreaktionszeit und Wahlreaktionszeit), (6) psychomotorische Fähigkeiten, (7) Tracking und (8) Fahren. Neben den Leistungsaspekten berücksichtigt das in der vorliegenden Arbeit verwendete Klassifikationssystem auch andere für die Fahrleistung relevante Aspekte der beiden Bereiche subjektives Befinden und soziales Verhalten, wie beispielsweise Müdigkeit oder Aggressivität. Gemäß der Vote-counting-Methode wurde die Anzahl der signifikanten und nicht-signifikanten Befunde für verschiedene Blutalkoholkonzentrationsgruppen zusammengezählt. Daraus ergab sich eine quantitative Schätzung der Effekte von Alkohol in Abhängigkeit der Blutalkoholkonzentration (BAK), die sogenannte Beeinträchtigungsfunktion. Diese stellt den Prozentsatz an signifikanten Befunden, die eine Beeinträchtigung berichteten, dar. Um einen allgemeinen Überblick über Alkohol und die Effekte auf die Fahrleistung zu geben, wurde eine globale Beeinträchtigungsfunktion aufgestellt, in die alle Leistungsbefunde eingegangen sind. Diese Funktion ist nahezu linear mit etwa 30% signifikanten Befunden bei einer BAK von 0,05% und 50% signifikanten Befunde bei einer BAK von 0,08%. Darüber hinaus wurden spezifische Beeinträchtigungsfunktionen berechnet, in denen die jeweiligen Befunde der einzelnen Kategorien berücksichtigt wurden. Die Ergebnisse zeigten, dass die Beeinträchtigung nicht nur von der BAK abhängt, sondern auch von der geforderten Leistung. Tracking- und Fahrleistung waren dabei am stärksten betroffen. Hier zeigten sich bereits bei sehr geringen BAK von 0,02% Beeinträchtigungen. Auch psychomotorische Fähigkeiten wurden beträchtlich durch geringe BAK beeinträchtigt. Eine Beeinträchtigung der visuellen Funktionen und Informationsverarbeitung trat bei einer BAK von 0,04% auf und verstärkte sich deutlich mit höheren BAK. Eine Beeinträchtigung in Gedächtnistests konnte bei sehr geringen BAK von 0,02% gefunden werden, wobei diese in Abhängigkeit von der Art der Gedächtnistests variierte. Eine Abnahme der Leistung in Tests zu geteilter Aufmerksamkeit konnte in einigen Studien ebenfalls bei sehr geringen BAK gefunden werden. Eine Beeinträchtigung der Aufmerksamkeit trat bei einer BAK von 0,04% auf, aber erst bei höheren BAK kam es – wie bei Vigilanzaufgaben – zu erheblichen Beeinträchtigungen. Die Einfachreaktionszeit war zusammen mit der Flicker-Verschmelzungsfrequenz der am wenigsten sensitive Parameter für Alkoholeffekte. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die meisten Fertigkeiten, die für das sichere Führen eines Fahrzeugs relevant sind, ab einer BAK von 0,05% deutlich beeinträchtigt sind. Die motorischen Fertigkeiten sind dabei stärker betroffen als die kognitiven Funktionen, und komplexe Aufgaben stärker als einfache Aufgaben. Generell lieferten die Ergebnisse keinen Hinweis für einen Schwelleneffekt von Alkohol. Das heißt es gab keine fahrrelevante Leistungskategorie, bei der bei einer bestimmten BAK-Stufe ein plötzlicher Übergang von unbeeinträchtigt zu beeinträchtigt auftrat. Um Schwellen für ein Auftreten der Beeinträchtigung zu bestimmen, sind nicht-signifikante Befunde genauso wichtig wie signifikante. Die vorliegende Arbeit hebt die Bedeutung der Nichtsignifikanz sowohl für das Auswahlverfahren der Studien als auch für die Auswertungsmethode explizit hervor und beschreibt die Effekte von Alkohol durch Funktionen, die auch nicht-signifikante Befunde berücksichtigen. KW - Trunkenheit im Verkehr KW - Alkohol KW - Fahrerverhalten KW - Fahren KW - Leistung KW - Review KW - experimentelle Studien KW - Leistungstests KW - Metaanalyse KW - Alcohol KW - performance KW - driving KW - meta-analysis KW - review Y1 - 2011 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-69959 ER - TY - JOUR A1 - Crutzen, Rik A1 - Göritz, Anja S. T1 - Does social desirability compromise self-reports of physical activity in web-based research? JF - International Journal of Behavioral Nutrition and Physical Activity N2 - Background: This study investigated the relation between social desirability and self-reported physical activity in web-based research. Findings: A longitudinal study (N = 5,495, 54% women) was conducted on a representative sample of the Dutch population using the Marlowe-Crowne Scale as social desirability measure and the short form of the International Physical Activity Questionnaire. Social desirability was not associated with self-reported physical activity (in MET-minutes/week), nor with its sub-behaviors (i.e., walking, moderate-intensity activity, vigorous-intensity activity, and sedentary behavior). Socio-demographics (i.e., age, sex, income, and education) did not moderate the effect of social desirability on self-reported physical activity and its sub-behaviors. Conclusions: This study does not throw doubt on the usefulness of the Internet as a medium to collect self-reports on physical activity. KW - Question format KW - Internet KW - Physical Activity KW - Sedentary Behavior KW - Social Desirability KW - International Physical Activity Questionnaire KW - Total Physical Activity Y1 - 2011 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-135156 VL - 8 IS - 31 ER - TY - JOUR A1 - Herbert, Cornelia A1 - Kübler, Andrea T1 - Dogs Cannot Bark: Event-Related Brain Responses to True and False Negated Statements as Indicators of Higher-Order Conscious Processing JF - PLoS ONE N2 - The present study investigated event-related brain potentials elicited by true and false negated statements to evaluate if discrimination of the truth value of negated information relies on conscious processing and requires higher-order cognitive processing in healthy subjects across different levels of stimulus complexity. The stimulus material consisted of true and false negated sentences (sentence level) and prime-target expressions (word level). Stimuli were presented acoustically and no overt behavioral response of the participants was required. Event-related brain potentials to target words preceded by true and false negated expressions were analyzed both within group and at the single subject level. Across the different processing conditions (word pairs and sentences), target words elicited a frontal negativity and a late positivity in the time window from 600-1000 msec post target word onset. Amplitudes of both brain potentials varied as a function of the truth value of the negated expressions. Results were confirmed at the single-subject level. In sum, our results support recent suggestions according to which evaluation of the truth value of a negated expression is a time-and cognitively demanding process that cannot be solved automatically, and thus requires conscious processing. Our paradigm provides insight into higher-order processing related to language comprehension and reasoning in healthy subjects. Future studies are needed to evaluate if our paradigm also proves sensitive for the detection of consciousness in non-responsive patients. KW - Locked-in syndrome KW - Vegetative state KW - Own-name KW - Language comprehension KW - Sentence comprehension KW - Text information KW - Time-course KW - Verification KW - Potentials KW - Activation Y1 - 2011 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-135165 VL - 6 IS - 10 ER - TY - JOUR A1 - Herrmann, Martin J. A1 - Glotzbach, Evelyn A1 - Mühlberger, Andreas A1 - Gschwendtner, Kathrin A1 - Fallgatter, Andreas J. A1 - Pauli, Paul T1 - Prefrontal Brain Activation During Emotional Processing: A Functional Near Infrared Spectroscopy Study (fNIRS) JF - The Open Neuroimaging Journal N2 - The limbic system and especially the amygdala have been identified as key structures in emotion induction and regulation. Recently research has additionally focused on the influence of prefrontal areas on emotion processing in the limbic system and the amygdala. Results from fMRI studies indicate that the prefrontal cortex (PFC) is involved not only in emotion induction but also in emotion regulation. However, studies using fNIRS only report prefrontal brain activation during emotion induction. So far it lacks the attempt to compare emotion induction and emotion regulation with regard to prefrontal activation measured with fNIRS, to exclude the possibility that the reported prefrontal brain activation in fNIRS studies are mainly caused by automatic emotion regulation processes. Therefore this work tried to distinguish emotion induction from regulation via fNIRS of the prefrontal cortex. 20 healthy women viewed neutral pictures as a baseline condition, fearful pictures as induction condition and reappraised fearful pictures as regulation condition in randomized order. As predicted, the view-fearful condition led to higher arousal ratings than the view-neutral condition with the reappraise-fearful condition in between. For the fNIRS results the induction condition showed an activation of the bilateral PFC compared to the baseline condition (viewing neutral). The regulation condition showed an activation only of the left PFC compared to the baseline condition, although the direct comparison between induction and regulation condition revealed no significant difference in brain activation. Therefore our study underscores the results of previous fNIRS studies showing prefrontal brain activation during emotion induction and rejects the hypothesis that this prefrontal brain activation might only be a result of automatic emotion regulation processes. KW - fNIRS KW - Emotional processing KW - emotional regulation Y1 - 2011 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-97437 ER - TY - JOUR A1 - Gerdes, Antje B. M. A1 - Wieser, Matthias J. A1 - Mühlberger, Andreas A1 - Weyers, Peter A1 - Alpers, Georg W. A1 - Plichta, Michael M. A1 - Breuer, Felix A1 - Pauli, Paul T1 - Brain activations to emotional pictures are differentially associated with valence and arousal ratings N2 - Several studies have investigated the neural responses triggered by emotional pictures, but the specificity of the involved structures such as the amygdala or the ventral striatum is still under debate. Furthermore, only few studies examined the association of stimuli’s valence and arousal and the underlying brain responses. Therefore, we investigated brain responses with functional magnetic resonance imaging of 17 healthy participants to pleasant and unpleasant affective pictures and afterwards assessed ratings of valence and arousal. As expected, unpleasant pictures strongly activated the right and left amygdala, the right hippocampus, and the medial occipital lobe, whereas pleasant pictures elicited significant activations in left occipital regions, and in parts of the medial temporal lobe. The direct comparison of unpleasant and pleasant pictures, which were comparable in arousal clearly indicated stronger amygdala activation in response to the unpleasant pictures. Most important, correlational analyses revealed on the one hand that the arousal of unpleasant pictures was significantly associated with activations in the right amygdala and the left caudate body. On the other hand, valence of pleasant pictures was significantly correlated with activations in the right caudate head, extending to the nucleus accumbens (NAcc) and the left dorsolateral prefrontal cortex. These findings support the notion that the amygdala is primarily involved in processing of unpleasant stimuli, particularly to more arousing unpleasant stimuli. Reward-related structures like the caudate and NAcc primarily respond to pleasant stimuli, the stronger the more positive the valence of these stimuli is. KW - Psychologie KW - emotional pictures KW - amygdala KW - caudate KW - valence KW - arousal Y1 - 2010 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-68153 ER - TY - JOUR A1 - Münßinger, Jana I. A1 - Halder, Sebastian A1 - Kleih, Sonja C. A1 - Furdea, Adrian A1 - Raco, Valerio A1 - Hösle, Adi A1 - Kübler, Andrea T1 - Brain Painting: first evaluation of a new brain-computer interface application with ALS-patients and healthy volunteers N2 - Brain–computer interfaces (BCIs) enable paralyzed patients to communicate; however, up to date, no creative expression was possible. The current study investigated the accuracy and user-friendliness of P300-Brain Painting, a new BCI application developed to paint pictures using brain activity only. Two different versions of the P300-Brain Painting application were tested: A colored matrix tested by a group of ALS-patients (n = 3) and healthy participants (n = 10), and a black and white matrix tested by healthy participants (n = 10). The three ALS-patients achieved high accuracies; two of them reaching above 89% accuracy. In healthy subjects, a comparison between the P300-Brain Painting application (colored matrix) and the P300-Spelling application revealed significantly lower accuracy and P300 amplitudes for the P300-Brain Painting application. This drop in accuracy and P300 amplitudes was not found when comparing the P300-Spelling application to an adapted, black and white matrix of the P300-Brain Painting application. By employing a black and white matrix, the accuracy of the P300-Brain Painting application was significantly enhanced and reached the accuracy of the P300-Spelling application. ALS-patients greatly enjoyed P300-Brain Painting and were able to use the application with the same accuracy as healthy subjects. P300-Brain Painting enables paralyzed patients to express themselves creatively and to participate in the prolific society through exhibitions. KW - Psychologie KW - brain–computer interfaces KW - P300 KW - amyotrophic lateral sclerosis KW - event-related potential Y1 - 2010 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-68168 ER - TY - THES A1 - Woidich, Eva Dorothea T1 - Der Einfluss von Methylphenidat auf die affektive Bildverarbeitung bei erwachsenen AD(H)S Patienten T1 - The impact of methylphenidate on affective picture processing in adult AD(H)D patients N2 - Die vorliegende Arbeit wurde im Rahmen des ADHS-Forschungsprojektes der Universität Würzburg zur Identifikation von Endophänotypen der ADHS durchgeführt. Im Fokus des Interesses stand dabei die Untersuchung emotionaler Verarbeitungsprozesse bei erwachsenen ADHS-Patienten. Conzelmann und Kollegen (Conzelmann, et al., 2009) konnten zeigen, dass erwachsene ADHS-Patienten vom Mischtypus und vom hyperaktiv/ impulsiven Typus eine defizitäre affektive Startle Modulation aufweisen. Basierend auf diesen Ergebnissen stellte sich in der vorliegenden Arbeit die Frage, ob dieser defizitäre Schreckreflex auf emotionale Bilder des International Affective Picture Systems (IAPS) zunächst replizierbar und falls ja, durch die Einnahme eines Methylphenidatpräparats (MPH) vermindert oder gänzlich aufgehoben werden kann. Um dieser Frage nachzugehen, wurden zunächst im Rahmen einer Vorstudie 15 erwachsene ADHS-Patienten (Mischtypus) aus der Studie von Conzelmann et al. (2009) nach einer Zeitspanne von einem bis zwei Jahren ein weiteres Mal getestet. Etwa eine Stunde vor der zweiten Testung erhielten die Patienten die Instruktion, ihr MPH-Präparat einzunehmen. Im Anschluss daran wurden den Patienten positive, neutrale und negative IAPS-Bilder präsentiert. Diese Bilddarbietung wurde in unregelmäßigen Abständen von einem akustischen Störgeräusch unterbrochen, den die Patienten möglichst ignorieren sollten. Im zweiten Teil der Untersuchung wurden die Probanden sowohl während der ersten als auch während der zweiten Testung angewiesen, die einzelnen Bilder hinsichtlich ihrer Valenz (angenehm versus unangenehm) und ihres Arousals (aufregend versus ruhig) zu bewerten. Von den 15 getesteten Patienten konnten 13 in die Auswertung mit einbezogen werden (2 Patienten hatten unzureichend auf den Ton reagiert). Unterschiede zwischen den beiden Testzeitpunkten (also ohne und mit MPH) konnten bezüglich der affektiven Startle Modulation lediglich auf Bilder mit hohem Arousal festgestellt werden. Für diese spezifischen Stimuli zeigten die Patienten ohne MPH keine verringerte Startle Reaktion während der Betrachtung positiver Bilder. Mit MPH konnte dieses Ausbleiben der Startle Attenuation aufgehoben werden. Anders als bei der affektiven Startle Modulation, konnte bei den zusätzlich erhobenen physiologischen Maßen weder ein systematischer Einfluss durch die IAPS-Bilder noch durch die Medikation festgestellt werden. Gleiches ließ sich bei den Valenz- und Arousalratings feststellen. Ob sich diese positive MPH-Wirkung auf die affektive Startle Modulation auch unabhängig vom Arousalgehalt der betrachteten Bilder zeigt, sollte im Anschluss an diese Vortestung mittels einer zusätzlichen Studie mit wesentlich größerem Stichprobenumfang untersucht werden. Die Hauptstudie wurde sowohl doppelblind als auch placebo-kontrolliert und im cross-over Design durchgeführt. Die Testprozedur am Computer war vergleichbar mit dem Ablauf der Vortestung. Im Rahmen der Hauptstudie wurden 71 AD(H)S-Patienten (60 vom Mischtypus, 11 vom vorwiegend unaufmerksamen Typus) zweimal getestet. Von diesen 71 Patienten konnten letztlich 61 in die Auswertung der Haupttestung mit einbezogen werden (ein ADHS-Patient (Mischtypus) kam zur zweiten Testung nicht und 9 ADHS-Patienten (Mischtypus) hatten unzureichend auf den Startle-Ton reagiert). Dabei konnte zunächst für die Bilder mit hohem Arousal die defizitäre Startle Modulation auf positive Bilder repliziert werden. Durch die MPH-Einnahme ließ sich dieses Defizit jedoch nicht beheben. Da Conzelmann et al. (2009) lediglich beim Mischtypus und hyperaktiv-impulsiven Typus eine defizitäre Startle Modulation nachweisen konnten, wurde eine vergleichbare Auswertung für die Subgruppe der 51 ADHS-Patienten vom Mischtypus durchgeführt. Dabei unterschieden sich die Ergebnisse dieser Subgruppe im Wesentlichen nicht von der Gesamtstichprobe. Auch bei der Überprüfung der genetischen Hypothesen ließ sich keine Interaktion zwischen der Medikation und dem DRD4-7r, dem COMT Val/Met und dem DAT1-10r Polymorphismus feststellen. Die Ergebnisse zeigen zum einen eine defizitäre Startle Modulation der 61 AD(H)S-Patienten, die vergleichbar ist mit dem gezeigten Defizit von Conzelmann et al. (2009) bei Patienten des Mischtypus. Ein positiver Effekt durch die MPH-Einnahme konnte dabei ebenso wenig bestätigt werden wie eine mögliche Interaktion verschiedener dopaminerger Genpolymorphismen auf die MPH-Wirkung. Zusätzliche Studien werden zeigen, ob diese defizitäre Verarbeitung tatsächlich durch die MPH-Einnahme unbeeinflusst bleibt oder ob letztlich mittels medikamentöser Interventionen doch noch eine entsprechende Symptomverbesserung bei erwachsenen AD(H)S-Patienten zu erzielen ist. N2 - The current study was accomplished within the scope of the ADHD research project of the University of Würzburg, Germany, in order to search for ADHD related endophenotypes. The main purpose of the present study was the investigation of emotional processes in adult ADHD-patients. Conzelmann and colleagues (Conzelmann, et al., 2009) demonstrated deficient affective startle modulation in adult ADHD-patients from the combined and the hyperactive-impulsive type. Based on these results, this study was conducted to replicate this deficient affective startle modulation in response to viewing affective pictures of the International Affective Picture System (IAPS) and, in case of successful replication, to investigate the impact of Methylphenidate (MPH) on this deficient processing. During a pilot study, 15 adult ADHD-patients (combined type) from the study of Conzelmann et al. (2009) were investigated once more after a time period between one and two years. Patients were instructed to take their MPH-supplement about one hour prior to the second test session. Subsequently, pleasant, neutral and unpleasant IAPS-pictures were presented. This presentation was disrupted by irregular acoustic startle probes (unpleasant noise) which should be ignored by the patients. During the second part of both test sessions, participants got the advice to evaluate pictures valence (pleasant versus unpleasant) and arousal (excited versus calm). Of these 15 patients, two had to be excluded due to a high number of zero startle responses during the second examination. Distinctions in affective startle modulation between both test sessions (without and with MPH) were only displayed by highly arousing pictures. For these specific stimuli, unmedicated patients did not display any startle attenuation while watching pleasant pictures, although one might expect this reduction in startle amplitude due to reactions reported from healthy subjects. However, MPH reinstated a normal affective startle modulation, as indicated by attenuation associated with pleasant pictures. By contrast, neither influences of the IAPS-pictures, nor the intake of MPH could be displayed by skin conductance response and heart rate deceleration and acceleration. Valence and arousal ratings were also not affected by MPH. Thus, results of the pilot study suggested some positive impact of MPH on emotional processes in adult ADHD-patients. Nevertheless, improvement of the deficient affective startle modulation could only be demonstrated in high arousing pictures. To investigate the coherence of MPH and the arousal levels of the chosen IAPS-pictures, a second study was conducted. This time, a larger sample of patients was investigated. The main study was accomplished by using a double-blind, placebo-controlled, cross-over design. Computerized testing procedures were comparable to those used during the pilot study. 71 AD(H)D-patients (60 from the combined and 11 from the inattentive type) were investigated twice. In the end, data of 61 patients could be analyzed (one patient only took part once (combined type) and 9 patients displayed too many zero reactions. Firstly, the deficient affective startle modulation, as indicated by no startle attenuation while watching pleasant pictures in the study of Conzelmann et al. (2009) could be replicated. However, no positive impact of MPH could be observed. Conzelmann et al. (2009) showed subtype differences indicated by deficient affective startle modulation only in patients of the combined and the hyperactive-impulsive type. On this account, additional analyses for a subgroup of 51 patients (combined type) were conducted. Results of the additional analyses were comparable to those reported above. Furthermore, no interactions with MPH could be observed while taking three dopaminergic polymorphisms (DRD4-7r, COMT Val/Met, DAT1-10r) into account. Thus, analyzing genetic influences on the efficacy of MPH also revealed deficient startle modulation while watching positive pictures- independent of the intake of MPH. While deficient affective startle-modulation during the presentation of pleasant pictures could be replicated, no positive impact of MPH on this deficit could be observed. Small sample size as well as the individual differences in MPH intake (between daily and infrequently) could have contributed to these results. Moreover, one study found no outstanding effect of MPH on social competencies. Another study pointed out that higher complexity might play a certain role in the examination of impulsivity. In order to prove the existence or the absence of MPH efficacy on emotional processes in adult ADHD-patients, further studies are required to draw a final conclusion. KW - Methylphenidat KW - Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom KW - Informationsverarbeitung KW - methylphenidate KW - ADHD Y1 - 2010 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-49932 ER - TY - THES A1 - Türk Pereira, Philippe T1 - Testing the sour-grapes effect - how food deprivation and reward expectancy change implicit and explicit food-liking and food-wanting T1 - Testing the sour-grapes effect - wie Nahrungsdeprivation und Belohnungserwartung implizites essensbezogenes Liking und Wanting beeinflusst N2 - The aim of the present thesis was to explore how food deprivation and reward expectancy versus frustrative nonreward change implicit and explicit food-liking and food-wanting. As a result, Experiment 1-3 were successful in revealing that liking- and wanting-related associations toward food stimuli dissociate as a function of food deprivation, given that participants were not rewarded with real food during the experiment. More specifically, whereas food-deprived participants showed more wanting-related associations toward food stimuli than satiated participants, the liking-related associations did not differ across both conditions of hunger. Overall, this effect could be replicated in 3 experiments using different manipulations of nonreward versus reward expectancy. However, neither food deprivation nor nonreward were found to influence participants’ self-reported mood and frustration. Moreover, participants of Experiment 2 anticipating food consumption showed the same liking- and wanting-related responses due to food deprivation than participants in the nonreward condition. But providing participants with individual control over food consumption abolished the dissociation of liking- and wanting-related associations. In this condition, however, participants’ liking- and wanting-related associations were not moderated by need state, maybe due to the (partial) consumption of snack food before the implicit attitude assessment. This, in turn, may have reduced participants’ disposition to respond with more liking- and wanting-related associations when being hungry. Finally, Experiment 4 revealed that the presentation of need-relevant vs. need-irrelevant stimuli prompted different liking-related associations depending on the time participants had fasted before the experiment. Specifically, it could be demonstrated that whereas moderately-hungry compared to satiated participants responded with more positive associations toward need-relevant stimuli, 15 hours food-deprived participants responded with more negative associations compared to moderately-hungry and satiated participants. Respectively, a significant curvilinear function of need state was obtained. In addition, participants were found to immediately respond more negatively to need-irrelevant stimuli as soon as they became moderately hungry, evidencing devaluation effects (see Brendl, Markman, & Messner, 2003) to also occur on an implicit level of responding. Contrary to the implicit liking- and wanting-related evaluations, self-reported explicit food-liking and food-wanting did not dissociate as a function of food deprivation and nonreward, revealing that participants’ explicit self-reports of food-liking and food-wanting did not mirror their implicit responses. As the most important result, it could be demonstrated that explicit food-liking and food-wanting varied positively as a function of need state. The results were discussed on the background of different theoretical assumptions on the malleability of implicit and explicit need-relevant attitudes (e.g. motivational theories, frustrative nonreward). N2 - Die vorliegende Dissertation beschäftigt sich mit der Frage, wie Nahrungsdeprivation und Belohnungserwartung bzw. frustrative nonreward sich auf implizites und explizites essensbezogenes Liking und Wanting auswirkt. Experimente 1-3 konnten aufzeigen, dass hungrige Probanden ohne Konsumerwartung auf nahrungsbezogene Stimuli implizit stärker mit Wanting nicht aber mit Liking reagierten als satte Probanden. Implizites Liking unterschied sich dabei nicht in Abhängigkeit des Bedürfniszustandes der Probanden. Dabei führten weder Nahrungsdeprivation noch ausbleibende Belohnungserwartung dazu, dass Probanden mehr Frustration oder negative Stimmung berichteten. Stattdessen berichteten sie in allen Bedingungen eine generell positive Stimmung. Darüber hinaus zeigten hungrige Probanden mit Konsumerwartung in Experiment 2 sogar die gleichen impliziten liking- und wanting-bezogenen Einstellungen wie Probanden ohne Konsumerwartung. Sobald den Probanden jedoch eigene Kontrolle über den Konsum gegeben wurde, so verschwand diese Dissoziation (Experiment 3). In diesem Fall jedoch wurden die impliziten liking- und wanting-bezogenen Antworten auch nicht durch Nahrungsdeprivation moderiert, ein Ergebnis, das möglicherweise auf eine bereits eintretende Sättigung aufgrund des Konsums vor der indirekten Messung zurückzuführen sein könnte. Zudem legt Experiment 4 nahe, dass auch implizites nahrungsbezogenes Liking sensitiv zu sein scheint für Veränderung des Bedürfniszustandes. Moderat hungrige (2 Stunden nüchtern) im Vergleich zu statten Probanden zeigten dabei positivere implizite Einstellungen gegenüber bedürfnisrelevanten Reizen, stark deprivierte Probanden (15 Stunden nüchtern) zeigten jedoch tendenziell negativere implizite Einstellungen als moderat hungrige und satte Probanden. Dieses Muster konnte zusätzlich durch eine signifikante kurviliniare Funktion des Bedürfniszustandes statistisch abgesichert werden. Als ein interessanter Nebenbefund konnte zusätzlich gezeigt werden, dass bedürfnisirrelevante Reize schon bei moderatem Hunger unmittelbar negativer bewertet werden. Somit konnte der Devaluationseffekt von Brendl, Markman, und Messner (2003) mit indirekten Maßen repliziert werden. Im Gegensatz zu den impliziten Einstellungen, dissoziierten das selbstberichtete essensbezogene Liking und Wanting nicht in Abhängigkeit der Nahrungsdeprivation und Konsumerwartung. Stattdessen zeigten hungrige Probanden sowohl positivere liking- als auch wanting-bezogene Einstellungen als satte Probanden. Diese Ergebnisse werden vor dem Hintergrund unterschiedlicher theoretischer Annahmen zur Sensitivität impliziter und expliziter bedürfnisbezogener Einstellungen (z.B. motivationale Theorien, frustrative nonreward) diskutiert. KW - Hunger KW - Nahrungsaufnahme KW - Geschmack KW - Verstärkung KW - Antizipation KW - Liking vs. Wanting KW - Nahrungsdeprivation KW - Belohnungserwartung KW - frustrative nonreward KW - IAT KW - Iimplicit Association Test KW - food-deprivation KW - reward expectancy KW - frustrative nonreward KW - Liking vs. Wanting Y1 - 2010 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-50591 ER - TY - THES A1 - Stojanovic, Jelena T1 - Cortical functional activations in musical talents and nontalents in visuomotor and auditory tasks: implications of the effect of practice on neuroplasticity T1 - Funktionelle kortikale Aktivierungen bei Musiktalenten und musikalischen Laien in visuomotorischen und auditorischen Aufgaben: Implikationen von Übungseffekten für Neuroplastizität N2 - Neuroplasticity is a term indicating structural and functional changes in the brain through the lifespan. In the present study, differences in the functional cortical activations between the musical talents and non-talents were investigated after a short-term practice of the visuomotor and auditory tasks. Visuomotor task consisted of the finger tapping sequences, while auditory task consisted of passive listening to the classical music excerpts. Non-talents were divided in two groups: trained non-talents who practiced the task prior to scanning and untrained non-talents who did not practice the task. Functional activations were obtained by the functional magnetic resonance imaging (fMRI) in a 1.5T Scanner. It was hypothesized that talents would exhibit different functional activations from non-talents in both tasks as a result of the long-term music practice, which would account for the brain plasticity. Decreased activation of the same areas in talents in respect to the non-talents as well as the activation of different areas between the talents and non-talents was hypothesized. In addition due to a plethora of previous studies showing increased activations in the primary motor cortex (M1) in musicians, as well as left inferior frontal gyrus (lIFG), increased activation of the M1 and lIFG in talents were hypothesized. Behavioral results did not reveal differences in performance among the three groups of subjects (talents, non-talents who practiced the task, and non-talents who did not practice the task). The main findings from imaging results of the visuomotor task confirmed the hypothesis of the increased activation in the M1 in talents. Region of interest analyses of the lIFG revealed the highest activation in the untrained non-talents, lower activation in talents, and least activation in the trained non-talents. Posthoc imaging analyses revealed higher activations in the cerebella of subjects who practiced the visuomotor task. For the auditory task, the effect of auditory practice was observed in the right inferior frontal gyrus (rIFG). These results should be interpreted with caution due to the absence of behavioral differences among the groups. N2 - Die Erforschung von Neuroplastizität hat Implikationen sowohl für klinische Fragestellungen als auch den Bereich der Lernpsychologie. Plastizität erweitert die Perspektive vom Gehirn als einer festen Struktur hin zu einem veränderbaren, flexiblen Organ. Neuroplastizität wird in verschiedenen Bereichen sichtbar: Sowohl nach Schädel-Hirn-Trauma oder Schlaganfall, als Kompensation von beschädigten Arealen durch angrenzende Bereiche, als auch im gesunden Hirn bei der Verbesserung einer Fähigkeit durch wiederholte Übung. Die vorliegende Arbeit soll einen Beitrag zur Erforschung von Neuroplastizität leisten durch Übertragung der Konzepte von kurz- und langfristigen Übungseffekten auf den Bereich der Musikalität. Vorhergehende Studien konnten sowohl strukturelle als auch funktionelle kortikale Unterschiede zwischen Musiktalenten und musikalischen Laien nachweisen. In anderen Bereichen (z.B. Sprache, motorisches Lernen, abstraktes Material) konnten zumindest temporäre funktionale kortikale Veränderungen durch Übung bei gesunden Probanden gezeigt werden. In der vorliegenden Arbeit werden die Unterschiede zwischen diesen möglichen “temporären” Veränderungen und langanhaltenden Veränderungen untersucht. Die Studie beinhaltete zwei verschiedenen Aufgaben: eine visuomotorische Aufgabe mit visueller Präsentation von Tapping-Sequenzen und eine auditorische Aufgabe bestehend aus der auditorischen Präsentation klassischer Musikstücke aus dem 19. Jahrhundert. Die musikalischen Laien wurden randomisiert einer von zwei Gruppen zugeteilt: Musikalische Laien, die die visuomotorische Aufgabe übten (untrainiert in der auditorischen Aufgabe) und Laien, die die auditorische Aufgabe übten (untrainiert in der visuomotorischen Aufgabe). Die dritte Gruppe bildeten Musiktalente, definiert als Probanden mit einer durchschnittlichen Übungszeit von 130 Minuten am Tag seit mindestens 2 Jahren vor Beginn der Studie. Die Laien hatten 5 Jahre vor Beginn der Studie kein Instrument mehr gespielt. Die Untersuchungsmethode dieser Arbeit ist funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT). Sie basiert auf dem Prinzip der Beobachtung von Veränderungen im Sauerstoffgehalt des Blutes in den Hirngefäßen. Diese Veränderungen werden in Zusammenhang gebracht mit neuronaler Aktivität; daher erlaubt die Beobachtung des Blutsauerstoffgehalts einen Rückschluss auf gesteigerte Aktivität in den beobachteten Arealen. Eine univariate Varianzanalyse fand keine signifikante Interaktion des Gruppenfaktors (untrainierte Laien, trainierte Laien, Musiktalente) mit IQ und akademischer Laufbahn. Ein zusätzlicher Ein-Stichproben-t-Test zeigte keine Leistungsunterschiede zwischen Laien und Talenten. Für die visuomotorische Aufgabe zeigte die Bildgebungsanalyse die folgenden Ergebnisse: Gruppenunterschiede in der Aktivierung (Talente vs. Laien) des bilateralen Precuneus, rechten mittleren temporalen Gyrus und linken mittleren frontalen Gyrus. Eine Region-of-Interest (ROI)- Analyse für den Haupteffekt der Aufgabe zeigte signifikante Aktivierungen im linken primärmotorischen Kortex (M1). Zusätzliche Aktivierungen fanden sich im linken inferior frontalen Gyrus (lIFG) bezüglich des Kontrasts „trainierte Laien vs. untrainierte Laien plus Talente“ bzw. „kurzzeitiger Übungseffekt vs. keine Übung plus langfristiger Übungseffekt“. Für die auditorische Aufgabe zeigten sich signifikante Aktivierungen im rechten inferior frontalen Gyrus (rIFG) für den „Talente plus trainierte Laien vs. Untrainierte Laien“- Kontrast. Die vorliegende Arbeit zeigt, dass die Übung beider Aufgaben zur Verwendung unterschiedlicher kortikaler Areale und damit vermutlich verbundener Strategien führt, es gab jedoch keinen Effekt auf der Verhaltensebene. Aufgrund der fehlenden Verhaltensunterschiede müssen die Ergebnisse der Bildgebung mit Vorsicht interpretiert werden. Zukünftige Studien sollten Talente mit längerer durchschnittlicher Übungszeit berücksichtigen, längere Übungszeit der Aufgaben beinhalten, um Bodeneffekte zu verhindern, und eventuell eine komplexere auditorische Aufgabe zur Vermeidung von Deckeneffekten. KW - Neuronale Plastizität KW - Musikalität KW - plasticity KW - talent KW - music KW - imaging Y1 - 2010 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-51898 ER - TY - JOUR A1 - Hommers, Wilfried A1 - Lee, Wha-Yong T1 - Unifying Kohlberg with Information Integration: The Moral Algebra of Recompense and of Kohlbergian Moral Informers JF - Psicológica N2 - In order to unify two major theories of moral judgment, a novel task is employed which combines elements of Kohlberg´s stage theory and of the theory of information integration. In contrast to the format of Kohlberg´s moral judgment interview, a nonverbal and quantitative response which makes low demands on verbal facility was used . Moral informers differing in value, i.e. high and low, are presented. The differences in effect of those two pieces of information should be substantial for a person at that specific moral stage, but small for a person at a different stage. Hence, these differences may diagnose the person's moral stage in the simplest possible way as the two levels of each of the thoughts were about typical content of the four Kohlbergian preconventional and conventional stages. The novel task allowed additionally to measure the influence of another moral concept which was about the non-Kohlbergian moral concept of recompense. After a training phase, pairs of those thoughts were presented to allow for the study of integration and individual differences. German and Korean children, 8, 10, and 12 years in age, judged deserved punishment. The patterns of means, correlations and factor loadings showed that elements of both theories can be unified, but produced unexpected results also. Additive integration of each of the two pairs of moral informers appeared, either with two Kohlbergian moral informers or with another Kohlbergian moral informer in combination with information about recompense. Also cultural independence as well as dependence, developmental changes between 8 and 10 years, and an outstanding moral impact of recompense in size and distinctiveness were observed. Y1 - 2010 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-85875 UR - http://www.uv.es/psicologica/articulos3FM.10/16Hommers.pdf ER - TY - THES A1 - Weiland, Romy T1 - Facial reactions in response to gustatory and olfactory stimuli in healthy adults, patients with eating disorders, and patients with attention-deficit hyperactivity disorder T1 - Mimische Reaktionen auf Geschmacks- und Geruchsreize bei gesunden Erwachsenen, Patientinnen mit Essstörungen und Patientinnen mit Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitätsstörung N2 - The aim of this project was to investigate whether reflex-like innate facial reactions to tastes and odors are altered in patients with eating disorders. Qualitatively different tastes and odors have been found to elicit specific facial expressions in newborns. This specificity in newborns is characterized by positive facial reactions in response to pleasant stimuli and by negative facial reactions in response to unpleasant stimuli. It is, however, unclear, whether these specific facial displays remain stable during ontogeny (1). Despite the fact that several studies had shown that taste-and odor-elicited facial reactions remain quite stable across a human’s life-span, the specificity of research questions, as well as different research methods, allow only limited comparisons between studies. Moreover, the gustofacial response patterns might be altered in pathological eating behavior (2). To date, however, the question of whether dysfunctional eating behavior might alter facial activity in response to tastes and odors has not been addressed. Furthermore, changes in facial activity might be linked to deficient inhibitory facial control (3). To investigate these three research questions, facial reactions in response to tastes and odors were assessed. Facial reactions were analyzed using the Facial Action Coding System (FACS, Ekman & Friesen, 1978; Ekman, Friesen, & Hager, 2002) and electromyography. N2 - Ziel dieses Projektes war es zu untersuchen, ob spezifische, mimische Reaktionen auf Geschmacks- und Geruchsreize bei Patientinnen mit Essstörungen verändert sind. Bei Neugeborenen rufen qualitativ verschiedene Geschmacksreize und Geruchsreize spezifische mimische Reaktionsmuster hervor. Diese Spezifität zeichnet sich infolge angenehmer Reize durch positive mimische Reaktionen und infolge unangenemher Reize durch negative mimische Reaktionen aus. Es ist jedoch unklar, ob diese spezifischen Reaktionsmuster während der ontogentischen Entwicklung stabil bleibe (1). Trotz der Befunde, dass geschmacks- und geruchsinduzierte mimische Reaktionen bei Erwachsenen relativ stabil bleiben, erlauben spezifische Forschungsfragen und verschiedene Methoden nur einen begrenzten Vergleich zwischen den Studien. Darüber hinaus könnten die gustofazialen Reaktionsmuster bei Patientinnen mit Essstörungen verändert sein (2). Diese Frage wurde jedoch bisher nicht untersucht. Weiterhin könnten Veränderungen in den mimischen Reaktionen bei essgestörten Patientinnen durch eine defizitäre Hemmungskontrolle bedingt sein (3). Zur Klärung dieser drei Fragestellungen wurden mimische Reaktionen auf Geschmacks- und Geruchsreize erfasst. Die Mimikanalyse erfolgte mit Hilfe des Facial Action Coding Systems (FACS, Ekman & Friesen, 1978; Ekman, Friesen, & Hager, 2002) und des Elektromyogramms. KW - Mimik KW - Geschmack KW - Geruch KW - Essstörung KW - Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom KW - facial expressions KW - gustation KW - olfaction KW - eating disorders KW - ADHD Y1 - 2010 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-51759 ER - TY - THES A1 - Andreatta, Marta T1 - Emotional reactions after event learning : a Rift between Implicit and Explicit Conditioned Valence in Humans Pain Relief Lerning T1 - Emotionale Reaktionen nach dem Event-Learning N2 - Organismen vermeiden Gefahren und streben nach Belohnungen, um zu überleben. Klassische Konditionierung ist ein einfaches Model, das erklärt, wie Tiere und Menschen Ereignisse in Verbindung bringen. Dieses Lernen ermöglicht Lebewesen Gefahr oder Belohnung direkt vorherzusehen. Normalerweise besteht das Konditionierungsparadigma aus der Präsentation eines neutralen Stimulus zusammen mit einem biologisch bedeutsamen Event (der unkonditionierte Stimulus – US). Aufgrund dieser Assoziation erwirbt der neutrale Stimulus affektive Eigenschaften und wird dann konditionierter Stimulus (CS+) genannt. Wenn der CS+ mit Schmerz während der Trainingsphase assoziiert wird, leitet er eine defensive Reaktion, wie z.B. Vermeidung ein. Wenn der CS+ mit einer Belohnung assoziiert wird, leitet er eine appetitive Reaktion, wie z.B. Annäherungsreaktionen ein. Interessanterweise haben Tierstudien gezeigt, dass ein konditionierter Stimulus vermieden wurde, wenn er einem aversiven US in der Trainingsphase vorausgegangen war (CS+US; Vorwärtskonditionierung). Das deutet darauf hin, dass der CS+ aversive Eigenschaften erlangt hat. Jedoch führte ein konditionierter Stimulus zu einer Annäherung, wenn er in der Trainingsphase auf einen aversiven US folgt (US CS+; Rückwärtskonditionierung). Das deutet darauf hin, dass der CS+ appetitive Eigenschaften erlangt hat. Kann das Event Timing sowohl aversive als auch appetitive konditionierten Reaktionen auch bei Menschen auslösen, die zu Kognitionen bezüglich der Assoziationen fähig sind? Um diese Fragestellung zu beantworten, wurden vier Studien durchgeführt. Die Studien hatten den gleichen Ablauf, variiert wurde nur die Zeit zwischen CS+ und US (das Interstimulusintervall – ISI – ist als das Zeitintervall zwischen dem Onset des CS+ und dem Onset des US definiert). Während der Akquisitionsphase (Konditionierung) wurden, zwei einfache geometrische Figuren als konditionierte Stimuli dargeboten. Eine geometrische Figur (der CS+) war immer mit einem leichten schmerzhaften elektrischen Reiz (der aversive US) assoziiert; die andere Figur (der CS-) war nie mit dem elektrischen Reiz assoziiert. In einem between-subjects Design wurde entweder eine Vorwärtskonditionierung oder eine Rückwärtskonditionierung durchgeführt. Während der Testsphase (Extinktion) wurden CS+ und CS- präsentiert sowie zusätzlich eine neue neutrale geometrische Figur präsentiert, die als Kontrollstimulus fungierte; der US wurde in dieser Phase nie dargeboten. Vor und nach der Konditionierung wurden die Probanden sowohl bezüglich der Valenz (bzw. Unangenehmheit und Angenehmheit) als auch der Erregung (bzw. Ruhe und Aufregung) hinsichtlich der geometrischen Figuren befragt. In der ersten Studie wurde der Schreckreflex (Startle Reflex) als Maß für die implizite Valenz der Stimuli gemessen. Der Schreckreflex ist eine defensive Urreaktion, die aus einem Muskelzucken des Gesichts und des Körpers besteht. Dieser Reflex ist durch plötzliche und intensive visuelle, taktile oder akustische Reize evoziert. Einerseits war die Amplitude des Startles bei der Anwesenheit des vorwärts CS+ potenziert und das deutet daraufhin, dass der CS+ eine implizite negative Valenz nach der Vorwärtskonditionierung erworben hat. Anderseits war die Amplitude des Startles bei der Anwesenheit des rückwärts CS+ abgeschwächt, was darauf hin deutet, dass der CS+ nach der Rückwärtskonditionierung eine implizite positive Valenz erworben hat. In der zweiten Studie wurde die oxygenierte Bloodsresponse (BOLD) mit funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRI) erhoben, um neuronale Korrelate des Event-Timings zu erfassen. Eine stärkere Aktivierung wurde in der Amygdala in Erwiderung auf den vorwärts CS+ und im Striatum in Erwiderung auf den rückwärts CS+ gefunden. Zum Einen entspricht dies einer Aktivierung des Defensive Motivational Systems, da die Amygdala eine wichtige Rolle beim Angstexpression und Angstakquisition hat. Deshalb wurde der vorwärts CS+ als aversiv betrachtet. Zum Anderen entspricht dies einer Aktivierung des Appetitive Motivational System, da das Striatum eine wichtige Rolle bei Belohnung hat. Deshalb wurde der rückwärts CS+ als appetitiv betrachtet. In der dritten Studie wurden Aufmerksamkeitsprozesse beim Event-Timing näher beleuchtet, indem steady-state visuelle evozierte Potentiale (ssVEP) gemessen wurden. Sowohl der vorwärts CS+ als auch der rückwärts CS+ zog Aufmerksamkeit auf sich. Dennoch war die Amplitude der ssVEP großer während der letzen Sekunden des vorwärts CS+, d.h. direkt vor dem aversiven US. Die Amplitude der ssVEP war aber größer während der ersten Sekunden des rückwärts CS+, d.h. kurz nach dem aversiven US. Vermutlich wird die Aufmerksamkeit auf den hinsichtlich des aversiven US informativsten Teil des CS+. Alle Probanden der drei Studien haben den vorwärts CS+ und den rückwärts CS+ negativer und erregender als den Kontrollstimulus beurteilt. Daher werden die expliziten Ratings vom Event-Timing nicht beeinflusst. Bemerkenswert ist die Dissoziation zwischen den subjektiven Ratings und den physiologischen Reaktionen. Nach der Dual-Prozess Theorie werden die Verhaltensreaktionen des Menschen von zwei Systemen determiniert: einem impulsiv impliziten System, das auf assoziativen Prinzipien beruht, und einem reflektiv expliziten System, das auf der Kenntnis über Fakten und Werte basiert. Wichtig ist, dass die zwei Systeme auf synergetische oder antagonistische Weise agieren können. Folglich könnte es sein, dass das impulsive und das reflektive System nach der Rückwärtskonditionierung antagonistisch arbeiten. Zusammen deuten die vorliegenden Studien daraufhin, dass Event-Timing eine Bestrafung in eine Belohnung umwandeln kann, aber die Probanden erleben den Stimulus assoziiert mit einem aversiven Event als negativ. Diese Dissoziation könnte zum Verständnis der psychiatrischen Störungen wie z.B. Angststörungen oder Drogenabhängigkeit beitragen. N2 - In order to survive, organisms avoid threats and seek rewards. Classical conditioning is a simple model to explain how animals and humans learn associations between events that allow them to predict threats and rewards efficiently. In the classical conditioning paradigm, a neutral stimulus is paired with a biologically significant event (the unconditioned stimulus – US). In virtue of this association, the neutral stimulus acquires affective motivational properties, and becomes a conditioned stimulus (CS+). Defensive responses emerge for pairings with an aversive US (e.g., pain), and appetitive responses emerge for pairing with an appetitive event (e.g., reward). It has been observed that animals avoid a CS+ when it precedes an aversive US during a training phase (CS+  US; forward conditioning); whereas they approach a CS+ when it follows an aversive US during the training phase (US  CS+; backward conditioning). These findings indicate that the CS+ acquires aversive properties after a forward conditioning, whereas acquires appetitive properties after a backward conditioning. It is thus of interest whether event timing also modulates conditioned responses in such an opponent fashion in humans, who are capable of explicit cognition about the associations. For this purpose, four experiments were conducted in which a discriminative conditioning was applied in groups of participants that only differed in the temporal sequence between CS+ onset and US onset (i.e., the interstimulus interval – ISI). During the acquisition phase (conditioning), two simple geometrical shapes were presented as conditioned stimuli. One shape (CS+) was always associated with a mild painful electric shock (i.e., the aversive US) and the other one (CS-) was never associated with the shock. In a between-subjects design, participants underwent either forward or backward conditioning. During the test phase (extinction), emotional responses to CS+ and CS- were tested and the US was never presented. Additionally, a novel neutral shape (NEW) was presented as control stimulus. To assess cognitive components, participants had to rate both the valence (the degree of unpleasantness or pleasantness) and the arousal (the degree of calmness or excitation) associated with the shapes before and after conditioning. In the first study, startle responses, an ancestral defensive reflex consisting of a fast twitch of facial and body muscles evoked by sudden and intense stimuli, was measured as an index of stimulus implicit valence. Startle amplitude was potentiated in the presence of the forward CS+ whilst attenuated in the presence of the backward CS+. Respectively, the former response indicates an implicit negative valence of the CS+ and an activation of the defensive system; the latter indicated an implicit positive valence of the CS+ and an activation of the appetitive system. In the second study, the blood-oxygen level dependent (BOLD) response was measured by means of functional magnetic resonance imaging (fMRI) to investigate neural responses after event learning. Stronger amygdala activation in response to forward CS+ and stronger striatum activation in response to backward CS+ were found in comparison to CS-. These results support the notion that the defensive motivational system is activated after forward conditioning since the amygdala plays a crucial role in fear acquisition and expression. Whilst the appetitive motivational system is activated after backward conditioning since the striatum plays a crucial role in reward processing. In the third study, attentional processes underlying event learning were observed by means of steady-state visual evoked potentials (ssVEPs). This study showed that both forward and backward CS+ caught attentional resources. More specifically, ssVEP amplitude was higher during the last seconds of forward CS+ that is just before the US, but during the first seconds of backward CS+ that is just after the US. Supposedly, attentional processes were located at the most informative part of CS+ in respect to the US. Participants of all three studies rated both forward and backward CS+ more negative and arousing compared to the CS-. This indicated that event timing did not influence verbal reports similarly as the neural and behavioral responses indicating a dissociation between the explicit and implicit responses. Accordingly, dual process theories propose that human behavior is determined by the output of two systems: (1) an impulsive implicit system that works on associative principles, and (2) a reflective explicit system that functions on the basis of knowledge about facts and values. Most importantly, these two systems can operate in a synergic or antagonistic fashion. Hence, the three studies of this thesis congruently suggest that the impulsive and the reflective systems act after backward association in an antagonistic fashion. In sum, event timing may turn punishment into reward in humans even though they subjectively rate the stimulus associated with aversive events as being aversive. This dissociation might contribute to understand psychiatric disorders, like anxiety disorders or drug addiction. KW - Gefühl KW - Lernen KW - Konditionierung KW - Emotionen KW - Event Timing KW - Conditioning KW - Emotion KW - Event Timing Y1 - 2010 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-55715 ER - TY - THES A1 - Kordts-Freudinger, Robert T1 - Relief: Approach Behavior and Avoidance Goals T1 - Erleichterung: Annäherungsverhalten und Vermeidungsziele N2 - The thesis deals with the question which motivation direction—approach or avoidance—is connected to the emotion relief—a positive, low-arousal emotion, which is caused by an expected or nonexpected, motive-consistent change for the better, thus caused by the absence of an aversive stimulus. Based on the idea of postulating different levels of approach avoidance motivation, the Reflective-Impulsive Model of Behavior (RIM, Strack & Deutsch, 2004) is applied to relief and approach avoidance. The RIM differentiates between an impulsive and a reflective system of information processing, with both systems working in relative independence from each other. Two central variables moderate the relation between relief and approach avoidance. The first is the psychological system in which approach avoidance is processed and assessed. Two levels of approach avoidance are distinguished: an impulsive distance orientation (distance change in relation to specific stimuli) and a reflective goal orientation (attainment of positive versus avoidance of negative end states). The second is the psychological system in which relief developed: In the impulsive system, relief develops as the affect that is conditioned to the absence of negative states; in the reflective system, relief develops as a result of goal-oriented behaviour of controlling or preventing of negative stimulation. The thesis looks at both moderators (level of approach avoidance and psychological system of development of relief) at once. The central prediction for the impulsive distance orientation is: Relief leads to an approach distance orientation (distance reduction), independent from the system in which relief develops. The central prediction for the reflective goal orientation is: Relief leads to an avoidance goal orientation (control of negative end states). This latter prediction is only made for the case when relief was caused by (develops in) the reflective system, that is by one’s own, goal-directed behaviour; it is further necessary for an avoidance goal orientation that the relief state cannot certainly reached, instead there always has to uncertainty in the control of negative states. The methodology in the thesis is based on studies of aversive conditioning. In most studies, a differentiation paradigm is applied. The impulsive relief is operationalized via a classically conditioned relief (aversive CS-), whereas the reflective relief is operationalized via an active avoidance paradigm which ensures the methodological comparability of “reflective relief” to “impulsive relief”. The predictions are as follows: Prediction A: Relief will elicit positive affective valence and an approach distance orientation. This should be true for both relief that is caused by the impulsive system and for relief that is caused by the reflective system (Experiments 2-3). Prediction B: More positive valence of relief—caused by a larger change of affective states—will elicit a stronger approach distance orientation (Experiment 4). Prediction C: Relief caused by the impulsive system will not elicit a specific goal orientation (Experiment 5). Prediction D: Uncertain self-induced relief—caused by the reflective system—will elicit an avoidance goal orientation (Experiments 6-7). In addition, Experiment 1 validated the conditioning paradigm used for the elicitation of relief. The experiments in the thesis support all predictions made in the theoretical part. The work has implications for the assumptions made in the RIM (Strack & Deutsch, 2004). In the impulsive system, the affective valence determines approach avoidance orientation (e.g., R. Neumann & Strack, 2000), the reflective goal not playing an important role. Relief elicits an approach orientation in the impulsive system. In the reflective system, the active goal is decisive for the approach avoidance orientation. Uncertain self-caused relief elicits an avoidance goal orientation in the reflective system. The studies of the thesis thus support and validate the assumptions made in the RIM (Strack & Deutsch, 2004) in the specific field of motivational direction. N2 - Die Arbeit behandelt die Frage, mit welcher motivationalen Richtung, Annäherung oder Vermeidung, die Emotion Erleichterung verbunden ist - Erleichterung ist dabei definiert als positive Emotion niedriger Erregung, die durch eine erwartete oder unerwartete motiv-konsistente Veränderung zum Besseren, also durch die Abwesendheit aversiver Stimulation, verursacht wird. Basierend auf der in der Literatur vertretenen Idee, mehrere Ebenen der Annäherungs- Vermeidungs-Motivation zu postulieren, wird das Reflektiv-Impulsiv Modell menschlichen Verhaltens (RIM, Strack & Deutsch, 2004) auf die Erleichterung und Annäherung-Vermeidung angewendet. Im RIM wird zwischen einem impulsiven und einem reflektiven System der Informationsverarbeitung unterschieden, beide Systeme arbeiten dabei relativ unabhängig voneinander. Zwei zentrale Variablen moderieren danach den Zusammenhang zwischen Erleichterung und Annäherungs-Vermeidung. Der erste Moderator ist das psychologische System, in dem Annäherung-Vermeidung verarbeitet und gemessen wird. Hierzu werden zwei Ebenen von Annäherung-Vermeidung unterschieden: eine impulsive Distanzveränderungsorientierung (Distanzveränderung bezüglich spezifischen Reizes) und eine reflektive Zielorientierung (Erreichung positiver oder Vermeidung negativer Endzustände). Der zweite Moderator ist das psychologische System, in dem die Erleichterung entsteht: Im impulsiven System entsteht Erleichterung als an die Abwesenheit negativer Zustände konditionierter Affekt; im reflektiven System entsteht Erleichterung als Resultat zielgesteuerten Verhaltens bei der Kontrolle oder Verhinderung einer negativen Stimulation. Die Arbeit betrachtet dabei beide Moderatoren (Ebene der Annäherung-Vermeidung und Entstehungssystem der Erleichterung) gleichzeitig. Für die impulsive Distanzorientierung werden daraus die folgenden zentralen Vorhersagen abgeleitet: Erleichterung löst eine Annäherungs-Distanzorientierung (Distanzverringerung) aus, unabhängig davon, ob Erleichterung im impulsiven oder im reflektiven System entsteht. Für die reflektive Zielorientierung wird abgeleitet: Erleichterung löst eine Vermeidungs-Zielorientierung (Vermeidung negativer Endzustände) aus. Diese letzte Vorhersage gilt allerdings nur dann, wenn die Erleichterung im reflektiven System entsteht, also durch eigenes, zielgeleitetes Verhalten entsteht; außerdem ist es für eine Vermeidungs-Zielorientierung nötig, dass die Erleichterung nicht sicher erreicht werden kann, sondern immer ein Anteil Unsicherheit bei der Vermeidung negativer Zustände bestehen bleibt. Die in der Arbeit verwendete Methodik basiert auf Studien zur aversiven Konditionierung. In der Arbeit wird mehrheitlich ein Differenzierungsparadigma gewählt. Die im impulsiven System entstehende Erleichterung wird dabei mit einer klassischen Konditionierung hergestellt (als aversiver CS-), die im reflektiven System entstehende Erleichterung wird mit einem aktiven Vermeidungs-Paradigma hergestellt, das die methodische Vergleichbarkeit der „reflektiven Erleichterung“ mit der „impulsiven Erleichterung“ sicherstellt. Die Vorhersagen sind wie folgt: Vorhersage A: Sowohl impulsive als auch reflektive Erleichterung löst eine positive affektive Valenz und eine impulsive Annäherungs-Distanzorientierung aus (Experimente 2-3). Vorhersage B: Die positivere Valenz von Erleichterung, die durch eine größere affektive Veränderung verursacht wird, verstärkt die Annäherungs-Distanzorientierung (Experiment 4). Vorhersage C: Impulsive Erleichterung beeinflusst die Zielorientierung nicht (Experiment 5). Vorhersage D: Unsichere reflektive Erleichterung löst eine Vermeidungs-Zielorientierung aus (Experimente 6-7). Zusätzlich validiert Experiment 1 das Konditionierungsparadigma, das für die Erzeugung der Erleichterung benutzt wird. Die vorliegenden Experimente unterstützen alle im Theoretischen Teil gemachten Vorhersagen. Die vorliegende Arbeit hat Implikationen für die Annahmen über das impulsive System sowie das reflektive System im RIM (Strack & Deutsch, 2004). Im impulsiven System ist die affektive Valenz entscheidend für die Annäherungs-Vermeidungs-Orientierung (z.B. R. Neumann & Strack, 2000), das reflektive Ziel spielt dabei keine Rolle. Impulsiv löst Erleichterung eine Annäherungs-Orientierung aus. Im reflektiven System dagegen ist das aktive Ziel entscheidend für die Annäherungs-Vermeidungs-Orientierung. Reflektiv löst nur unsichere selbst bewirkte Erleichterung eine Vermeidungsorientierung aus. Die vorliegenden Studien unterstützen und validieren damit die Annahmen des RIM (Strack & Deutsch, 2004) auf dem spezifischen Feld der motivationalen Richtung. KW - Motivation KW - Zwei-Prozess-Modell KW - Annaeherung KW - Konditionierung KW - Vermeidungslernen KW - approach avoidance KW - relief KW - manikin task KW - aversive conditioning KW - motivation Y1 - 2010 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-55366 ER - TY - THES A1 - Rauch, Nadja T1 - Ein verhaltensbasiertes Messmodell zur Erfassung von Situationsbewusstsein im Fahrkontext T1 - A performance-based measure for the assessment of situation awareness in the driving context N2 - Die vorliegende Arbeit diskutiert, inwieweit das im Bereich der Luftfahrt entwickelte Konzept des Situationsbewusstseins auf den Fahrkontext übertragen werden kann. Als zwei wesentliche Merkmale von Situationsbewusstsein werden dabei zum einen antizipative Prozesse der Handlungsplanung sowie kontrollierende Prozesse der Handlungsabsicherung definiert, die es ermöglichen sollen, das eigene Verhalten jederzeit an Veränderungen der Situation anzupassen. Entgegen den weit verbreiteten Befragungsmethoden wird ein neues Messmodell entwickelt, das vermehrt Verhaltensmaße als Indikatoren für Situationsbewusstsein verwendet. Als Untersuchungsparadigma wird hierfür zusätzlich zur Fahraufgabe eine Nebenaufgabe eingeführt. Situationsbewusstsein wird in diesem Zusammenhang als wesentliche Voraussetzung für eine flexible Anpassung der Priorisierung von Fahr- und Nebenaufgabe an die aktuellen Kontextbedingungen verstanden. In einem antizipativen Prozess der Handlungsplanung ist zunächst eine Situationseinschätzung erforderlich, um zu entscheiden, ob überhaupt eine Zuwendung zu einer Nebenaufgabe stattfinden kann. Während der Nebenaufgabenbeschäftigung muss zudem sichergestellt werden, dass eventuelle Änderungen der Situationsentwicklung bemerkt werden, die zu einer Verhaltensanpassung führen müssen und damit eine Unterbrechung der Nebenaufgabe erforderlich machen. Im Rahmen der Arbeit wird eine spezielle Versuchsanordnung in der Fahrsimulation entwickelt. Dabei werden dem Fahrer vor unterschiedlich anspruchsvollen Situationen Nebenaufgaben angeboten. Er muss sich innerhalb eines vorgegebenen Intervalls entscheiden, ob und wie lange er die Aufgabe bearbeiten möchte. Maße für einen situationsbewussten Umgang mit der Nebenaufgabe stellen die Anpassung des Bedien-, Fahr- sowie des Blickverhaltens an die Anforderungen der Situation dar. Zusätzlich werden die Auswirkungen auf die Fahrsicherheit betrachtet. Zur Prüfung der Hypothesen wurden zwei Studien mit unterschiedlichen Nebenaufgaben durchgeführt. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass Fahrer durchaus in der Lage sind, situationsbewusst mit einer Nebenaufgabe umzugehen. Dies zeigt sich in angemessenen Entscheidungen, bei hohen Anforderungen seitens der Fahraufgabe die Nebenaufgabe auszulassen bzw. erst verzögert zu beginnen oder sie vor einer kritischen Situation zu unterbrechen. Während der Nebenaufgabenbearbeitung selbst werden kurze Kontrollblicke zurück zur Fahraufgabe ausgeführt. Sie dienen der Überwachung der Situationsentwicklung und werden in ihrer Frequenz und Dauer den Anforderungen der Situation angepasst. Weiterhin können situationsabhängige, personenabhängige und nebenaufgabenabhängige Faktoren identifiziert werden, die die Fahrsicherheit im Umgang mit Nebenaufgaben beim Fahren gefährden. Anhand der Ergebnisse wird ein 3-Ebenen-Prozess-Modell von Situationsbewusstsein im Umgang mit Nebenaufgaben beim Fahren entwickelt, das sog. PDC-Modell. Es beschreibt eine übergeordnete Planungsebene, auf der generelle Strategien für die Beschäftigung mit Nebenaufgaben festgelegt werden („Planning“). Die Entscheidungsebene beinhaltet eine Einschätzung der aktuellen Situation, ob eine kurzfristige Abwendung zu einer Nebenaufgabe möglich ist („Decision“). Auf der Kontrollebene schließlich wird während der Nebenaufgabenbeschäftigung die Situationsentwicklung weiter überwacht und gegebenenfalls Verhaltensanpassungen vorgenommen („Control“). Der dargestellte Untersuchungsansatz stellt eine Erweiterung der Methoden zur Untersuchung von Situationsbewusstsein dar. Er ermöglicht eine eindeutige Abgrenzung des Begriffs zu anderen Konzepten, wie Antizipation, Aufmerksamkeit, Workload oder Gefahrenwahrnehmung. Die Nebenaufgabe wird hier zunächst als methodisches Mittel gesehen. Darüber hinaus erlaubt die Methode, konkrete Handlungsempfehlungen zur Aufrechterhaltung von Situationsbewusstsein bei der Beschäftigung mit Fahrerinformationssystemen abzuleiten. N2 - The present work discusses how the concept of situation awareness (SA) originally developed in the aviation domain can be transferred to the driving context. Two main components are defined as relevant for SA: anticipative processes for action planning and monitoring processes for action controlling. This should enable a person to constantly adapt his/her behaviour to situational changes. Despite widely used query methods, a new method is developed that mainly relies on behavioural indicators for SA. In addition to the primary driving task, a secondary task is introduced. In this context, SA is understood as a major precondition for flexible adaptation of the prioritization between the driving task and the secondary task to the current situational conditions. In an anticipative process of action planning, a mental representation of the situation has to be created in order to decide whether attention can be temporarily allocated towards a secondary task. During engagement in the secondary task, potential changes in the development of the situation necessitating behavioural adaptation must be noticed, requiring the interruption of the secondary task. These latter processes are mainly concerned with controlling and monitoring. A specific experimental setup in the driving simulation is developed to investigate this theoretical concept: The driver is offered the choice to perform a secondary task when approaching situations with varying demands. He/she has to decide within a given time interval whether and how long he/she wants to perform the task. Indicators for a situationally adaptive performance of the secondary task include the adaptation of the secondary task interaction, of driving behaviour and of eye glance behaviour towards the current and future demands of the situation. In addition, the effects on driving safety are observed. Two studies with different types of secondary tasks were conducted. The results show that drivers are able to interact with a secondary task in a situationally aware fashion. This is reflected in adequate decisions to reject a task in anticipation of higher future situational demands or at least to delay its beginning for a certain time or to interrupt it in time before a critical situation is reached. During the interaction with the secondary task short control glances back to the road are executed. They are used to monitor the further situation development and are adapted to the situational demands in frequency and duration. Furthermore, individual, situational and secondary task-dependent factors can be identified that endanger driving safety in the interaction with secondary tasks. Based on the results, a 3-level model of SA-relevant processes in the interaction with secondary tasks while driving is developed, the so-called PDC-model. It describes a higher strategic planning level where general strategies in the interaction with secondary tasks are generated (“planning”). The decision level contains an estimation of the current and the future situation development in order to decide whether attention can be temporarily allocated towards a secondary task (“decision”). Finally, on a control level, situation development is further monitored during the engagement in the secondary task and, if necessary, behaviour is adapted to the new situation (“control”). The presented experimental design enhances existing methods for investigating SA. It allows a clear discrimination between the concept of SA and other concepts such as anticipation, attention, workload or hazard perception. The secondary task paradigm is primarily seen as methodological approach. Beyond that, the method allows to give concrete recommendations for the maintenance of SA in the interaction with in-vehicle information systems (IVIS). KW - Antizipation KW - Kompensation KW - Ablenkung KW - Situationsbewusstsein KW - Fahren KW - Nebenaufgabe KW - situation awareness KW - driving KW - anticipation KW - secondary task KW - compensation KW - distraction Y1 - 2009 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-37225 ER - TY - THES A1 - Markel, Petra T1 - If It’s to Be, It Starts With Me! The Bidirectional Relation between Goals and the Self T1 - If It’s to Be, It Starts With Me! Die bidirektionale Beziehung zwischen Zielen und dem Selbst N2 - In der vorliegenden Arbeit wurde der Zusammenhang zwischen Selbst und persönlichen Zielen genauer untersucht. Hierzu wurde zunächst ein reaktionszeitbasiertes Maß zur impliziten Messung von Selbstaktivierung entwickelt (Studien 1 und 2). Im nächsten Schritt wurde untersucht, ob ein direkter Zusammenhang zwischen Selbst undpersönlichen Zielen besteht. Hierfür wurde mit Hilfe des neu entwickelten Maßes getestet, ob Probanden, die über persönliche Ziele nachdenken eine erhöhte Selbstaktivierung zeigen (Studien 3 und 4). Schließlich wurde analysiert, ob eine bidirektionale Beziehung zwischen Selbst und persönlichen Zielen besteht. Dazu wurde geprüft, ob positive Bewertungen mit höherer Wahrscheinlichkeit als Ziele konstruiert werden, wenn das Selbst vor Abgabe der Bewertungen aktiviert worden ist (Studien 5 und 6). Die vorliegende Arbeit zeigt, dass das neu entwickelte Bildermaß zur impliziten Messung von Selbstaktivierung geeignet ist. Weiterhin konnte gezeigt werden, dass eine direkte Verknüpfung zwischen Selbst und persönlichen Zielen besteht. Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit liefern erste Evidenz für Selbstaktivierung als Folge einer Aktivierung persönlicher Ziele und zeigen darüber hinaus, dass diese Beziehung bidirektional zu sein scheint. Probanden konstruieren Bewertungen unter SA mit größerer Wahrscheinlichkeit als Ziele, was sich in stärkerer direkter Verhaltensbereitschaft (motivationale Tendenzen), mehr zielrelevantem Verhalten und auch mehr Motivation in instrumentellen Aufgaben zur Zielerreichung zeigt. N2 - The aim of the current work was to enhance the understanding of the relationship between goals and the self. More specifically, I wanted to achieve three things. First, I developed an implicit measure of self-activation (SA) based on response latencies to avoid the problems of traditional measures of self-activation (i.e., demand effects, self-presentation concerns). Therefore, two studies were conducted in which increased self-activation, induced by classic self-manipulations, was measured with a newly developed picture task. Thereby it was assumed that individuals would react faster to photographs of themselves when the self was activated than when it was not. Second, I aimed to demonstrate that there exists a close connection between personal goals and the self. Despite being inherent in several theories, this assumption has never been tested directly before. It was hypothesized that thinking about personal goals should activate the self, resulting in faster reactions in the newly developed measure of SA, i.e., quicker responses to the self-pictures. Third, it was investigated whether goals and the self are linked in a bidirectional fashion; according to the reported findings, it seems to be functional for individuals’ self-regulation and goal pursuit to develop such a link. To provide evidence for the bidirectionality of the relationship, it was hypothesized that in conditions of high SA, it should be more likely personal evaluations to be construed as goals; this goal activation should result in higher accessibility of goal-related knowledge, stronger approach motivational tendencies towards goal-related targets, and more goal-directed behavior. The obtained results endorse the applicability of the picture task as implicit method to measure increased SA and also corroborate the core hypothesis, namely that personal goals and the self are inherently connected and that they are linked in a bidirectional fashion. KW - Ziel KW - Selbst KW - Selbstaktivierung KW - goals KW - self KW - self-activation Y1 - 2009 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-42972 ER - TY - THES A1 - Schulz, Stefan M. T1 - Mediators of Social Anxiety - External Social Threat-Cues vs. Self-Related Negative Cognitions T1 - Mediatoren Sozialer Angst - Bedrohliche Soziale Umweltreize vs. Selbstbezogene Negative Gedanken N2 - Sozial ängstliche Menschen richten ihre Aufmerksamkeit in sozial bedrohlichen Situationen nach innen auf selbstbezogene negative Gedanken (z.B. „Ich schaffe das nicht!“). Außerdem richten sie ihre Aufmerksamkeit unwillkürlich bevorzugt auf potenziell bedrohliche soziale Umweltreize und beurteilen diese im Vergleich zu niedrig sozial ängstlichen Kontrollpersonen besonders negativ. Einschlägige Modelle und die Fachliteratur lassen den Schluss zu, dass selbstbezogene negative Gedanken und die systematisch verzerrte Verarbeitung bedrohlicher sozialer Umweltreize Mediatoren für Zusammenhänge zwischen sozialer Ängstlichkeit und akuter Angst in sozial bedrohlichen Situationen sind. Zudem finden sich Hinweise auf Wechselwirkungen zwischen den angenommenen Mediatoren. Auf dieser Grundlage wurde ein Arbeitsmodell zu Mediatoren sozialer Angst erstellt. In drei Experimenten wurden von diesem Modell abgeleitete Hypothesen überprüft. Die Ergebnisse der drei Experimente zeigten eindrucksvoll in subjektiven und physiologischen Daten (Herzratenvariabilität bzw. parasympathische Aktivierung), dass selbstbezogene negative Gedanken tatsächlich ein Mediator sozialer Angst sind. Im Vergleich dazu spielt die verzerrte automatische Verarbeitung bedrohlicher sozialer Umweltreize zumindest in ökologisch validen, sozial bedrohlichen Situationen eine vernachlässigbare Rolle. N2 - Based on a review of models and empirical findings a working model is proposed, suggesting that self-related negative cognitions and biased processing of external social threat-cues are mediators of social anxiety. Hypotheses derived from this model were tested in three experiments. The first experiment examined whether levels of trait social anxiousness predicted fearful responding to external social threat-cues (angry vs. neutral and happy facial expressions) during social evaluation. Higher trait social anxiousness predisposes to an inward focus on one’s fear reaction to social threat. Using this strategy was expected to enhance fearful responding to angry facial expressions. A strategy of identifying with angry faces was expected to counteract fearful responding, but was expected to fail more often with increasing levels of trait social anxiousness. To examine these hypotheses, affective modulation of the startle eye-blink was assessed in forty-four undergraduate students. This measure served as a probe into the activation of brain structures involved in the automatic evaluation of environmental threat-cues. Trait and state anxiety as well as explicit emotional responding to the stimuli were assessed with questionnaires and ratings. Processing angry faces potentiated startle amplitudes as expected. Low arousal induced by the stimuli was a probable reason, why startle potentiation to happy faces emerged instead of attenuation. Trait social anxiousness and the cognitive strategies did not influence these effects. Yet, increased trait social anxiousness predicted decreased startle latency, indicating motor hyper-responsivity, which is part of the clinical representation of social anxiety disorder (SAD). Processing facial expressions and identifying with them disrupted this association. Previous studies support that similar strategies may enhance treatment of SAD. Individuals with SAD were expected to respond with increased arousal to external social threat-cues. Therefore, the second experiment examined whether nine individuals with SAD showed attentional (prepulse inhibition, PPI) or affective startle modulation to angry as compared to neutral and happy facial expressions. Corrugator supercilii activity was assessed as a behavioral indicator for effects of facial expressions. The remaining setup resembled the first experiment. Facial expressions did not modulate the startle reflex, but corrugator supercilii activity was sensitive to facial valence. However, the effects were not related to trait social anxiousness. Apparently, angry facial expressions do not act as phobic stimuli for individuals with SAD. The third experiment examined whether focusing on self-related negative cognitions or biased processing of external social threat-cues mediates relationships between trait social anxiety and anxious responding in a socially challenging situation. Inducing self-related negative cognitions vs. relaxation was expected to reveal a functional dependency on the supposed mediation in a multivariate assessment of criteria of the working model. Within this design, the impact of external social threat-cues (facial expressions and emotional words) was compared to control stimuli and context effects, using the startle paradigm. The findings provide first evidence for full statistical mediation of the associations between trait social anxiety and self-reported anxiety as well as parasympathetic withdrawal by self-related negative cognitions, when thirty-six undergraduate students anticipated public speaking. Apprehensive arousal, as indicated by increased skin conductance levels and heart rate, was present in all participants. Observer ratings of behavior during public speaking matched the self-rated quality of the performance. None of these measures were correlated with trait social anxiousness. Startle amplitude correlated with state and trait social anxiety, but was no mediator. Finally, there was no affective modulation of the startle amplitude by external social threat-cues. These studies advance both our current understanding of the factors that mediate social anxiety responses to situations and our knowledge of the physiological and anatomical mechanisms involved in social anxiety. Based on these findings a revised version of the working model on mediators of social anxiety is proposed in the hope it may aid further research for the ultimate goal of developing an empirically validated functional anatomical model of social anxiety. KW - Sozialangst KW - Mediator KW - Kognition KW - Physiologie KW - Mimik KW - Herzratenvariabilität KW - Affektive Schreckreflexmodulation KW - Emotionaler Gesichtsausdruck KW - Social Anxiety KW - Cognitive Model KW - Heart Rate Variability KW - Emotional Facial Expressions KW - Affective Startle Modulation Y1 - 2009 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-44684 ER - TY - THES A1 - Häring, Carola T1 - Erwerb zeitlicher Relationen und Erleben von Zeit im Handlungskontext T1 - The aquisition of temporal relations and the experience of time in action contexts N2 - Das Wissen um die Zeitpunkte des Eintretens von Handlungseffekten und die Re¬präsentation dieser Zeitpunkte ist unerlässlich, um adäquat mit der Umwelt inter¬agieren zu können. Der Erwerb zeitlichen Wissens im Handlungskontext sowie Ein¬flüsse auf die Repräsentation von Zeitdauern im Handlungskontext sollen in dieser Arbeit untersucht werden. Die Experimente 1-3 untersuchen den Erwerb zeitlicher Relationen im Handlungs¬kontext. In den Experimenten 1 und 2 sagen in zwei Grup-pen entweder Aktionen oder sensorische Reize Zeitpunkt und Identität eines nach¬folgenden Ereignisses voraus, auf das reagiert werden muss. Die Dauer von Zeit¬intervallen wird besser erlernt, wenn eine Aktion sie vorhersagt, als wenn ein Reiz sie vorhersagt. Die Kovariation der Aktion/des Reizes mit dem Ereignis und die damit verbundene Kovariation des Zeit¬intervalls mit dem Ereignis beeinflusst eine Reaktion auf das Ereignis nur, wenn die Auf¬gabe eine Diskrimination des Ereignisses fordert. Experiment 3 zeigt, dass der Erwerb zeitlicher Relationen im Handlungskontext auch dann nach¬zuweisen ist, wenn die exakte motorische Reaktion unabhängig von sowohl Zeitintervall als auch Identität des Ereignisses ist. Die Experimente 4-7 explorieren die Wahr¬nehmung der Dauer von Zeit-intervallen im Handlungskontext. Konkret wird dabei die Einschätzung der Dauer von Aktions-Effekt-Intervallen und von Effekten betrachtet. Unter¬suchungen zur Repräsentation von Zeitpunkten im Handlungskontext haben gezeigt, dass Aktions- und Effektzeitpunkte näher beieinander wahrgenommen werden als sie tatsächlich sind. Bisher wurde nicht überprüft, ob dementsprechend auch die Dauer eines Aktions-Effekt-Intervalls kürzer eingeschätzt wird als sie ist. Diese Lücke soll in dieser Arbeit mit Hilfe einer psycho¬physischen Methode zur Einschätzung der Dauer von Zeitintervallen geschlossen werden. Tatsächlich wird die Dauer eines Aktions-Effekt-Intervalls kürzer eingeschätzt (Experiment 4-6). Allerdings tritt diese Unter¬schätzung gleichermaßen für Aktions-Effekt-Intervalle wie für Reaktions-Effekt-Inter¬valle auf (Experiment 4). Bei der Einschätzung von Zeitpunkten werden eine passive taktile Reizung und ein folgender Reiz weiter voneinander entfernt wahrgenommen als die Zeitpunkte einer Aktion und ihres Effekts. Die Einschätzung der Zeitdauer ist da¬gegen zwischen einer Aktion und ihrem Effekt länger als zwischen taktiler Reizung und einem Reiz (Experiment 5). Die Experimente 6a-d zeigen, dass für eine kürzere Ein¬schätzung des Aktions-Effekt-Intervalls das Auftreten eines intendierten Effekts nicht notwendig ist. Stattdessen ist das Auftreten eines kausal durch die Aktion ver¬ursachten unspezifischen Effekts hinreichend. Die wahrgenommene Dauer eines 400 ms dauernden Effekts hängt dagegen von der Kontingenz seines Auftretens ab (Experi¬ment 7b), nicht aber die eines 250 ms dauernden Effekts (Experiment 7a). Die Experi¬mente 8 und 9 untersuchen den Zusammenhang von Kausalitäts- und Zeitwahrnehmung. Experiment 8 zeigt, dass Abweichungen vom erlernten Effektzeit¬punkt sowohl bei häufig verzögerten Effekten als auch bei häufig unmittelbaren Effekten erkannt werden, sich jedoch die zeitliche Auflösung unterscheidet. Dabei werden Effekte im gleichen Ausmaß als kausal verursacht wahrgenommen, in dem der Effektzeitpunkt als „wie üblich“ wahrgenommen wird. Experiment 9 untersucht, ob eine Manipulation der ange¬nommenen Anzahl von Ursachen zweier kurz nach¬einander auf¬tretender Reize einerseits und die Verursachung dieser Reize durch eine Aktion vs. den Computer anderer¬seits dazu führt, dass sie eher als gleich¬zeitig wahr¬ge¬nom¬men werden. Während die Verursachung der Reize durch eine Aktion dazu führt, dass die Reize tendenziell wahr¬scheinlicher als gleichzeitig wahr¬genommen werden, lässt sich kein Einfluss durch die Manipulation der angenommenen Anzahl von Ursachen finden. Insgesamt zeigt sich, dass zeit¬liche Relationen im Handlungskontext besonders gut erlernt werden. Darüber hinaus wird mit einer psychophysischen Methode bestätigt, dass Zeitintervalle in Handlungskontexten kürzer eingeschätzt werden als in anderen Kontexten. Verschiedene Einflüsse auf die Einschätzung der Dauer von Zeitintervallen im Handlungskontext, insbesondere Kausalität, werden näher untersucht und diskutiert. N2 - It is valuable to know the point in time an action effect will occur and the representation of this point in time can be essential for adequate interaction with the environment. The acquisition of temporal knowledge in the action contexts as well as the representation of durations action contexts are examined in this thesis. Experiments 1-3 investigate the acquisition of temporal relations. In Experiments 1 and 2 in two groups either actions or sensory stimuli predict both the identity of ensuing events and the time intervals after which they occur. Participants’ task is to react to the event as quickly as possible. The duration of the time intervals is acquired better when they are predicted by actions than when they are predicted by sensory stimuli. The covariation of either actions or stimuli with the identity of ensuing events as well as the resulting covariation of the time intervals with the the identity of the events influence reactions to the event only when the task requires a discrimination of the event. Experiment 3 shows that temporal relations in action contexts are also acquired when the required motor response cannot be predicted by either time interval or the identity of the event. Experiments 4-7 explore how the duration of time intervals is perceived in action contexts. In particular, the estimated duration of action-effect intervals is observed. Studies on the representation of points in time in action contexts have shown that the points in time of actions and their effects are perceived to be closer together in time than they really are. It has not been studied yet if correspondingly the duration of action-effect intervals is perceived to be shorter as it really is. This is accomplished in this thesis by means of a psychophysical method used to gain estimations of perceived temporal durations. In fact, the duration of an action-effect interval is estimated to be shorter (Experiments 4-6). However, this underestimation occurs for reaction-effect intervals as well as for action-effect intervals (Experiment 4). Regarding the perception of points in time a passive tactile stimulation and an ensuing stimulus are perceived to be further apart from each other than the points in time of an action and its effect. However, the perceived duration between an action and its effect is longer than between a tactile stimulus and another stimulus (Experiment 5). Experiments 6a-d show that for the shortening of the perceived duration of an action-effect interval the appearance of the specific, intended effect is not necessary, but the appearance of a non-specific effect caused by the action is sufficient. In contrast, the perceived duration of effects lasting 400 ms depends on the contingency of its occurrence (Experiment 7b). However, this does not hold true for effects lasting 250 ms (Experiment 7a). Experiments 8 and 9 study the relationship of time perception and causality perception. Experiment 8 shows that deviations from the usual point in time of an effect’s occurrence are detected both if the effect usually occurs immediately after the action and if it usually occurs after a delay of 250 ms, but the temporal resolution differs between the two conditions. Moreover effects are perceived as having been caused by the action to the same degree as the point in time of their appearance is perceived to be “the same as usual”. Experiment 9 examines if the extent to which two stimuli appearing shortly after one another are perceived to have occurred simultaneously is influenced on the one hand by a manipulation of the perceived number of causes of those stimuli and on the other hand by the causation of those stimuli by either the participant’s action or the computer. Whereas stimuli caused by an action tend to be judged to have occurred simultaneously more often, no influence of the manipulation of the number of causes on the simultaneity judgment can be found. All in all, it is shown that temporal relations are acquired especially well in action contexts. Furthermore it is shown by means of a psychophysical method that time intervals are estimated to be shorter in action contexts. Different influences on duration estimations in the context of actions, i.e. causality, are examined in more detail and discussed. KW - Zeitwahrnehmung KW - Psychophysik KW - Intention KW - Handlung KW - Kausalität KW - duration estimation KW - intention KW - causality KW - perception of time Y1 - 2009 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-47640 ER - TY - THES A1 - Topolinski, Sascha T1 - A fluency-affect intuition model T1 - Ein Fluency-Affekt Modell von Intuition N2 - The present approach highlights a procedural account of intuitive judgments. In intuitions of hidden semantic coherence, people can intuitively detect whether a word triad has a common remote associate (coherent) or not (incoherent) before, and independently from actually retrieving the common associate. The present fluency-affect intuition model (FAIM) maintains that semantic coherence increases the processing fluency for coherent compared to incoherent triads, and that this increased fluency triggers brief and subtle positive affect, which is the experiential basis of these intuitions. Published work concerning 25 experiments is reviewed that gathered empirical support for this model. Furthermore, the impact of fluency and affect was also generalized to intuitions of visual coherence, and intuitions of grammaticality in an artificial grammar learning paradigm. N2 - In der vorliegenden Abhandlung wird für eine prozedurale Betrachtungsweise bei der psychologischen Erforschung intuitiver Urteile gestritten. Obwohl intuitive Urteile in einer Vielzahl von Bereichen untersucht werden (z.B. Bechara, Damasio, Tranel, & Damasio, 1997; Kahneman & Tversky, 1996; Reber, 1967), sind theoretische Modelle und empirische Arbeiten, die die intuitiven Urteilen zugrunde liegenden Prozesse darstellen, selten (e.g., Koriat & Levy-Sadot, 2001). Anhand des kürzlich entwickelten Fluency-Affekt Intuitionsmodells (FAIM) von Topolinski und Strack (2008, 2009a, 2009b, im Druck-a, im Druck -b) wird exemplarisch ein sozialkognitiver Ansatz dargestellt, der systematisch die Prozesse untersucht, die zu Intuitionen von Kohärenz führen. Bei dieser Art von Intuition erspüren Individuen, ob eine Wortgruppe einen gemeinsamen Assoziaten als Lösungswort hat (z.B. SALZ TIEF GISCHT implizieren MEER), oder nur eine zufällige Wortgruppe ist (z.B. TRAUM BALL BUCH), ohne das Lösungswort abrufen zu können (Bowers, Regehr, Balthazard, & Parker, 1990). Insbesondere nimmt das FAIM an, daß beim Lesen einer kohärenten Worttriade schrittweise deren Lösungswort semantisch aktiviert wird, was die Verarbeitungsflüssigkeit (Fluency) kohärenter Triade erhöht im Vergleich zu inkohärenten Triaden (vgl. Whittlesea, 1993). Diese erhöhte Verarbeitungsflüssigkeit löst automatisch einen positiven Affekt aus (vgl., Reber, Schwarz, & Winkielman, 2004), der als kognitives Gefühl als Urteilsgrundlage herangezogen wird (vgl. Schwarz & Clore, 2007). Es werden insgesamt 24 Experimente aus 5 veröffentlichten Arbeiten des Autoren und 1 unveröffentlichtes Experiment besprochen, die empirische Hinweise für die Gültigkeit des FAIM geliefert haben. Wichtige Implikationen für zukünftige Forschung unter einem prozeduralen Fokus auf intuitive Urteile werden besprochen. KW - Intuition KW - Affekt KW - Metakognition KW - Verarbeitungsflüssigkeit KW - intuitive Urteile KW - processing fluency KW - feelings as informations KW - intuitive judgments Y1 - 2009 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-38807 ER - TY - THES A1 - Metz, Barbara T1 - Worauf achtet der Fahrer? Steuerung der Aufmerksamkeit beim Fahren mit visuellen Nebenaufgaben T1 - Where does the driver look at? Control of attention in driving with visual secondary tasks N2 - Die Arbeit befasst sich mit der Steuerung der Aufmerksamkeit während visueller Nebenaufgaben beim Fahren. Es wird angenommen, dass für die visuelle Wahrnehmung beim Fahren drei Prozesse zur Steuerung der Aufmerksamkeit beitragen. (1) Über top-down Prozesse wird die Aufmerksamkeit auf für die aktuelle Handlung besonders relevante Situationsbestandteile gelenkt. (2) Explorative Wahrnehmung dient dazu, ein umfassenderes Situationsmodell zu entwickeln, das neben aktuell handlungssteuernden Situationsbestandteilen auch andere, potentiell aufgabenrelevante Ob¬jekte zu einem umfassenderen Abbild der Situation integriert. (3) Saliente Reize können über bottom-up Aktivierung die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Es ist bekannt, dass Fahrer während der Bearbeitung visueller Zweitaufgaben mit ihrem Blick und damit mit ihrer Aufmerksamkeit wiederholt zwischen Fahr- und Nebenaufgabe wechseln. Grundlage der experimentellen Arbeiten ist die Idee, dass hierbei die Ausrichtung der Aufmerksamkeit in der Fahraufgabe über top-down Prozesse gesteuert wird und auf einem mentalen Abbild der Situation basiert. Vor dem Beginn der Nebenaufgabe fokussiert der Fahrer auf die Fahrsituation, bewertet sie und entwickelt eine Antizipation der zukünftigen Situationsentwicklung. Das entstehende Situationsmodell entscheidet darüber, wie viel Aufmerksamkeit während der Nebenaufgabe auf die Fahraufgabe verwendet wird, und welche Situationsbestandteile durch die Blicke zur Straße kontrolliert werden. Der Fahrer lenkt über top-down Prozesse seine Aufmerksamkeit auf als relevant für die Situationsentwicklung bewertete Objekte. Andere Objekte, sowie eine von der aktuellen Fahraufgabe unabhängige, explorative Wahrnehmung der Fahrsituation werden während der Nebenaufgabe vernachlässigt. Aus der Literatur ergeben sich außerdem Hinweise darauf, dass eine reizbasierte bottom-up Ausrichtung der Aufmerksamkeit während visueller Ablenkung zumindest eingeschränkt, wenn nicht sogar zeitweise vollständig unterdrückt ist. Die durchgeführten experimentellen Arbeiten finden in der Fahrsimulation Belege für die angenommen top-down Steuerung der Aufmerksamkeit während visueller Nebenaufgaben beim Fahren. Es werden zwei unterschiedliche Messansätze verwendet. Studie 1 und 2 greifen auf die Analyse des Blickverhaltens zurück. In diesen beiden Studien absolvieren die Testfahrer längere, anspruchsvolle Fahrten, während denen visuelle Nebenaufgaben bearbeitet werden. Es ergeben sich Hinweise auf eine tiefere visuelle Verarbeitung der Fahrszene direkt vor dem Beginn der Nebenaufgabe. Während der Bearbeitung der visuellen Nebenaufgaben passen die Fahrer ihre Aufmerksamkeitsverteilung an die Erfordernisse der Fahrsituation an: In anspruchsvollen Fahrsituationen wird häufiger und länger auf die Straße geblickt als in weniger beanspruchenden Situationen. Es finden sich außerdem Hinweise dafür, dass spezifische Fahrfehler mit einer fehlerhaften Ausrichtung der Aufmerksamkeit in der Fahrsituation in Zusammenhang stehen. Studie 3 und 4 verwenden das Phänomen der Change Blindness als Indikator für die Ausrichtung der Aufmerksamkeit. Im Rahmen von Fahrten mit kontrollierten Situationsbedingungen wird die Hypothese untersucht, dass während der Bearbeitung visueller Nebenaufgabe die fahrbezogene Aufmerksamkeit auf fahrrelevante Situationsbestandteile gelenkt wird. Die Testfahrer nähern sich wiederholt Kreuzungen an. Während der Anfahrten wird über Okklusion ein Blickverhalten vorgegeben, das dem bei der Bearbeitung visueller Nebenaufgaben ähnelt. Die Fahrer sollen mit Tastendruck reagieren, wenn sie plötzliche Änderungen bemerken. Die Änderungen können sowohl relevante als auch irrelevante Fahrzeuge betreffen. Die Ergebnisse zeigen eine schlechte Entdeckungsleistung für Änderungen an irrelevanten Fahrzeugen. Änderungen an relevanten Objekten werden dagegen so gut wie immer bemerkt. Ob die Änderung durch Okklusion maskiert wird oder ob sie stattfindet, während die Fahrer die Straße sehen, hat keinen eindeutigen Ein¬fluss auf die Entdeckungsleistung. Dies kann ein Hinweis darauf sein, dass in der untersuchten Doppelaufgabensituation keine bottom-up Ausrichtung der Aufmerksamkeit erfolgt. Die angenommene top-down gesteuerte Beschränkung der Aufmerksamkeit auf als relevant bewertete Bestandteile der Fahrsituation hat Konsequenzen für die Analyse von Verkehrsunfällen. Unfälle infolge von visueller Ablenkung durch selbst initiierte Zweitaufgaben sind dann besonders wahrscheinlich, wenn das Situationsmodell des Fahrers falsch oder ungenau ist. Dies kann beispielsweise geschehen, wenn ein peripheres, nicht beachtetes Objekt plötzlich relevant wird und eine Reaktion des Fahrers erforderlich macht. In Übereinstimmung mit Befunden zur Gefahrenwahrnehmung sind besonders Fahranfänger aufgrund ihrer noch nicht ausreichend entwickelten mentalen Modellen anfällig für Fehleinschätzungen von Fahrsituationen. Dies führt bei Ablenkung durch Nebenaufgaben zu einer erhöhten Unfallgefährdung. N2 - This thesis deals with the question of how attention is controlled during driving with visual secondary tasks. It is assumed that in attentive driving three attentional processes contribute to the perception of the driving scene: (1) Top-down controlled attention is focused on those elements in the driving scene which are currently most relevant for the action of the driver. (2) Through explorative perception other currently not action guiding but potentially relevant objects are integrated into a broader mental model of the driving scene. Furthermore, salient cues in the environment can attract attention though stimulus triggered bottom-up activation of attention (3). The literature reports that in driving with visual secondary tasks drivers repeatedly switch their gaze - and that means attention - between the driving task and the visual secondary task. The background of the experimental work presented here is the idea that this switching is controlled through top-down processes and is based on a mental model of the driving situation. Before starting a secondary task, drivers focus on the driving scene, evaluate it and create a situational model that contains an anticipation of the likely future development of the driving situation. The situational model is used to decide how much attention is directed to the driving task during the secondary task and which elements of the driving scene are monitored with the glances directed to the road. Based on top-down processes, drivers direct their attention to those parts of the scenery which they believe to be the most relevant ones. Other, less relevant objects are neglected. Furthermore, during the secondary task execution, no explorative perception of the driving scene takes place. In the literature, results can be found that hint at a diminished if not even temporarily suppressed influence of stimulus based bottom-up activation of attention in dual-task situations. The results of the experimental part support the assumed top-down control of attention while driving with visual secondary tasks. In four experiments in the driving simulation, two different experimental approaches are used to assess the distribution of attention. The first two studies use eye movement analysis. The participants drive through a longer, demanding course during which they solve visual secondary tasks. The results indicate a deeper visual processing directly prior to the start of a secondary task. During the secondary task execution, the distribution of attention between driving and the visual secondary task is adapted to the demands of the driving scene. In more demanding situations, more attention is directed to the driving scene. A relation between specific driving errors and an inadequate distribution of attention in the driving task can be shown. Study 3 and 4 use the phenomenon of change blindness as an indicator for the focus of attention. In drives with defined and controlled situational circumstances, the hypothesis is studied that, in dual-task situations, drivers direct their driving related attention primarily to relevant parts of the driving scene. The participants repeatedly approach crossings. During the approaches, a gaze pattern typical for driving with a visual secondary task is experimentally created through occlusion. The drivers are instructed to look for sudden changes. These changes can either occur to relevant vehicles or to vehicles that are irrelevant. Especially with short glance durations for the driving scene, change blindness for changes occurring to irrelevant objects is high. On the other side, changes to relevant objects are nearly always detected. Whether the change is visible or occluded has no clear influence on the detection of the changes. This can be seen as an indicator, that in the situation under investigation, no bottom-up activation of attention takes place. The assumed top-down control of attention while driving with visual secondary tasks has consequences for the analysis of accidents. Accidents through self initiated secondary tasks are most likely to happen, when the situational model of the driving scene is incorrect and leads to an inadequate distribution of attention. For example, this can be the case if some peripheral object that is considered to be irrelevant suddenly becomes relevant. Because of their insufficiently developed mental models for the driving task, novice drivers are especially prone to misjudge driving situations. Together with distraction through visual secondary tasks this leads to a higher probability for collisions while being distracted. KW - Visuelle Aufmerksamkeit KW - Verkehrspsychologie KW - Ablenkung KW - Kognition KW - Fahren KW - Aufmerksamkeit KW - visuelle Ablenkung KW - Change Blindness KW - top-down Steuerung KW - driving KW - attention KW - visual distraction KW - change blindness KW - top-down control Y1 - 2009 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-37704 ER - TY - THES A1 - Plichta, Michael M. T1 - Neural correlates of delay discounting: Effects of dopamine bioavailability and implications for attention-deficit/hyperactivity disorder (ADHD) T1 - Neuronale Korrelate des Delay Discounting: Effekte der Dopamin-Bioverfügbarkeit und Implikationen für das Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndrom (ADHS) N2 - Humans and other animals share choice preference for smaller-but-sooner over later-but-larger rewards, indicating that the subjective value of a reward is discounted as a function of time. This phenomenon referred to as delay discounting (DD), represents one facet of impulsivity which is inherently connected with reward processing and, within a certain range, adaptive. Maladaptive levels, however, can lead to suboptimal decision-making and represent important characteristics of psychopathologies such as attention-deficit/hyperactivity disorder (ADHD). In line with a proposed influence of dysregulated dopamine (DA) levels on impulsivity, neural structures involved in DD (the ventral-striatum [VS]; orbitofrontal cortex [OFC]) are highly innervated by dopaminergic neurons. However, studies explicitly testing the triadic interplay of dopaminergic neurotransmission, impulsivity and brain activation during intertemporal choice are missing. Therefore, the first study of the thesis examined the effect of different DA-bioavailability levels, indicated by a genetic polymorphism (Val158Met) in the gene of the catechol-O-methyltransferase, on the association of delay discounting and OFC activation. OFC response to monetary rewards that varied by delay-to-delivery was recorded with functional near-infrared spectroscopy (fNIRS) in a sample of 49 healthy human subjects. The results suggest a DA-related enhancement in OFC function from low (low DA level) to partial (intermediate DA level) and full (high DA level) reward delay sensitivity. Furthermore, DA-bioavailability was shown to moderate the association of neural reward delay sensitivity and impulsivity: OFC reward delay sensitivity was strongly correlated with impulsivity at intermediate DA-levels, but not at low or high DA-levels where impulsivity was related to delay-independent OFC amplitudes. It is concluded that DA-level should be considered as a crucial factor whenever impulsivity-related brain activation, in particular to reward delay, is examined in healthy subjects. Dysfunctional reward processing, accompanied by a limited ability to tolerate reward delays (delay aversion), has been proposed as an important feature in ADHD putatively caused by striatal hypo-dopaminergia. Therefore, the aim of the second study of this thesis was to examine subcortical processing of reward delays and to test for neural indicators of a negative emotional response to delay periods. Using functional magnetic resonance imaging (fMRI), brain activation in adult patients with ADHD (n=14) and healthy control subjects (n=12) was recorded during the processing of immediate and delayed rewards. Compared with healthy control subjects, hyporesponsiveness of the VS reward system was evident in patients with ADHD for both immediate and delayed rewards. In contrast, delayed rewards evoked hyperactivation in the dorsal caudate nucleus and the amygdala of ADHD patients, corroborating the central predictions of the delay aversion hypothesis. In combination both studies support the conception of a close link between delay discounting, brain activation and dopaminergic neurotransmission. The results implicate that studies on neural correlates of DD have to account for the DA-bioavailability level and for a negative emotional response to reward delays. N2 - Menschen und andere Spezies zeigen eine Präferenz für sofortige Belohnung mit geringerem Wert gegenüber zeitlich verzögerter Belohnung mit höherem Wert. Dies weist darauf hin, dass der subjektiv empfundene Wert einer Belohnung in Abhängigkeit der Verzögerung bis zur Aushändigung abnimmt. Dieses Phänomen wird als Delay Discounting (DD) bezeichnet und stellt eine Facette von Impulsivität dar, die direkt mit Belohnungsverarbeitung verknüpft und innerhalb eines bestimmten Rahmens adaptiv ist. Ein maladaptives Ausmaß an DD hingegen kann zu suboptimaler Entscheidungsfindung führen und repräsentiert eine wichtige Eigenschaft psychischer Erkrankungen wie der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitäts-störung (ADHS). In Einklang mit der Annahme eines Zusammenhangs von dysreguliertem Dopaminhaushalt und Impulsivität sind neuronale Strukturen, die während DD aktiv sind (Ventrales Striatum [VS]; Orbitofrontaler Cortex [OFC]) stark durch dopaminerge Neurone innerviert. Bislang fehlen allerdings Studien, die explizit Interaktionen von dopaminerger Neurotransmission, Impulsivität und Hirnaktivierung während intertemporaler Entscheidungsaufgaben untersuchen. Studie I der vorliegenden Promotionsschrift untersucht daher den Einfluss unterschiedlicher Dopamin (DA)-Bioverfügbarkeit (anhand eines genetischen Polymorphismus (Val158Met) im Gen der Catechol-O-Methyltransferase) auf den Zusammenhang von DD und OFC Aktivierung. Mittels funktioneller Nah-Infrarot Spektroskopie (fNIRS) wurde in einer Gruppe von 49 gesunden Versuchspersonen die OFC Aktivität bei sofortiger und verzögerter Belohnung aufgezeichnet. Die Ergebnisse zeigen eine DA-abhängige Erweiterung der Funktion des OFC von schwacher (niedrige DA Verfügbarkeit), über eine partielle (mittlere DA Verfügbarkeit) bis hin zu starker (hohe DA Verfügbarkeit) Sensitivität für Belohnungsverzögerungen. Des Weiteren konnte gezeigt werden, dass die DA-Verfügbarkeit den Zusammenhang von neuronaler Sensitivität für Belohnungsverzögerungen und Impulsivität moderiert: ein starker Zusammenhang konnte bei mittlerer DA-Verfügbarkeit gezeigt werden, nicht aber bei niedriger oder hoher DA-Verfügbarkeit. Bei letzteren korrelierte Impulsivität mit der Höhe der OFC-Aktivität unabhängig von Belohnungsverzögerungen. Die DA-Verfügbarkeit sollte demnach als ein wichtiger Faktor berücksichtigt werden, wenn impulsivitätsabhängige Hirnaktivierung, insbesondere die Verarbeitung von Belohnungsverzögerungen betreffend, untersucht wird. Eine dysfunktionale Belohnungsverarbeitung, verbunden mit einer eingeschränkten Toleranz von Belohnungsverzögerungen, wird als ein wichtiges Merkmal von ADHS angenommen, dessen Ursache möglicherweise eine verminderte DA-Konzentration im Striatum ist. Das Ziel von Studie II der vorliegenden Promotionsschrift ist daher, subkortikale Verarbeitung von Belohnungsverzögerung zu untersuchen und Hinweise für eine negative emotionale Reaktion auf Verzögerung zu prüfen. Mittels funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT) wurde die Hirnaktivierung adulter Patienten mit ADHS (n=14) und gesunder Kontrollpersonen (n=12) während der Verarbeitung von sofortiger und verzögerter Belohnung aufgezeichnet. Im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen zeigte sich bei Patienten mit ADHS eine Minderaktivierung auf sofortige und verzögerte Belohnung im ventral-striatalen Belohnungssystem. Im Gegensatz dazu führte verzögerte Belohnung bei Patienten mit ADHS zu einer Überaktivierung im dorsalen Nucleus Caudatum sowie in der Amygdala. Diese Ergebnisse stützen die zentrale Annahme der Verzögerungsaversions-Hypothese bei ADHS. Gemeinsam weisen beide Studien auf eine enge Verbindung von DD, Hirnaktivierung und dopaminerger Neurotransmission hin. Die Ergebnisse implizieren, dass Untersuchungen der neuronalen Korrelate von DD sowohl die DA-Bioverfügbarkeit, als auch negative emotionale Reaktionen auf Belohnungsverzögerung berücksichtigen sollten. KW - Impulsivität KW - Dopamin KW - Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom KW - Hirnforschung KW - Funktionelle NMR-Tomographie KW - Verstärkung KW - NIR-Spektroskopie KW - Delay Discounting KW - Orbitofrontaler Kortex (OFC) KW - Catechol-O-Methyltransferase (COMT) KW - Delay Discounting KW - orbitofrontal cortex (OFC) KW - Catechol-O-Methyltransferase (COMT) Y1 - 2009 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-35953 ER - TY - THES A1 - Schecklmann, Martin T1 - Behavioraler und hirnphysiologischer Zusammenhang von Arbeitsgedächtnis und Antworthemmung bei adulter Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung T1 - Behavioural and brain physiological association of working memory and response inhibition in adult Attention Deficit-/Hyperactivity Disorder N2 - Hintergrund: Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) umfasst die klinischen Symptome Hyperaktivität, Impulsivität und Unaufmerksamkeit und besitzt eine große erbliche Komponente. Veränderungen des Dopaminstoffwechsels und des präfrontalen Kortex scheinen mit der Erkrankung assoziiert zu sein. Bekannt sind auch Defizite in exekutiven Funktionen wie Arbeitsgedächtnis und Antworthemmung, welche gemeinsam als ein Endophänotyp der ADHS betrachtet werden. Solche sogenannten intermediären Phänotypen bilden möglicherweise ätiopathogenetisch sinnvollere Untergruppen von Krankheitsbildern als die Unterteilung nach den klassischen Diagnosesystemen. Zahlreiche Untersuchungen zu Arbeitsgedächtnis und Antworthemmung bei ADHS finden Mittelwertsunterschiede im Vergleich zu gesunden Stichproben in behavioralen und hirnphysiologischen Maßen. Ein genetischer Polymorphismus (Val158Met) mit Einfluss auf die Synthese der Catechol-O-Methyltransferase (COMT) moduliert Arbeitsgedächtnis und Antworthemmung bei Gesunden und Patienten mit ADHS. COMT ist ein Enzym, das den Abbau von präfrontalem Dopamin katalysiert. Das Valin(Val)-Allel ist mit einer geringeren, das Methionin(Met)-Allel mit einer höheren Verfügbarkeit von Dopamin in kortikalen Arealen assoziiert. Letzteres scheint die Funktion präfrontaler Hirnareale zu optimieren. Ziel: Es ist unklar, ob die beiden Prozesse Arbeitsgedächtnis und Antworthemmung miteinander in Verbindung stehen, also einen gemeinsamen Endophänotypen bezeichnen, und ob ein möglicher Zusammenhang dieser beiden Funktionen durch Dopamin moduliert wird. Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist, (1) die bekannten Mittelwertsunterschiede zwischen Patienten mit ADHS und gesunden Kontrollpersonen zu replizieren, (2) den Zusammenhang von Arbeitsgedächtnis und Antworthemmung mit Korrelationsanalysen zu überprüfen, (3) den Einfluss des COMT-Polymorphismus auf Arbeitsgedächtnis und Antworthemmung zu untersuchen und (4) festzustellen, ob der COMT-Polymorphismus die Stärke der Korrelationen beeinflusst. Die Fragestellungen 3 und 4 sind aufgrund der kleinen Stichproben als explorativ zu bewerten. Methoden: In die Auswertung aufgenommen wurden 45 erwachsene Patienten mit ADHS und 41 nach Alter, Geschlecht, Händigkeit, Intelligenz, Bildungsniveau und Kopfumfang vergleichbare Kontrollen. Arbeitsgedächtnis und Antworthemmung wurden durch eine N-Back- bzw. eine Stoppsignal-Aufgabe operationalisiert. Als abhängige Variablen dienten als behaviorale Maße die Anzahl richtiger Antworten, Reaktionszeiten und Effizienz und als hirnphysiologische Parameter Konzentrationsveränderungen von oxygeniertem (O2Hb) und deoxygeniertem Hämoglobin (HHb) in präfrontalen Arealen, die mittels funktioneller Nah-Infrarot Spektroskopie gemessen wurden. Korrelationen wurden zwischen den Kontrollbedingungen (1-Back und Go-Trials) und zwischen den eigentlichen Bedingungen der Arbeitsgedächtnis- und Stoppsignal-Aufgabe (2-Back und Stopperfolge) berechnet. Ergebnisse: Kontrollen und Patienten zeigten hirnphysiologisch aufgabentypische signifikante Aktivierungsmuster, für das Arbeitsgedächtnis mehr ausgeprägt über dem dorso-lateralen präfrontalen Kortex (DLPFC), für die Antworthemmung mehr über dem inferioren frontalen Kortex (IFC). Fragestellung 1: Patienten zeigten im Vergleich zu den gesunden Kontrollpersonen signifikante Defizite in allen erhobenen behavioralen Maßen. Sie zeigten auch signifikant reduzierte Anstiege von O2Hb über dem linken und rechten IFC für Stopperfolge und eine statistisch tendenziell verringerte O2Hb-Konzentration im linken DLPFC für die 2-Back-Bedingung. Es fanden sich jedoch auch Defizite in den einfachen Kontrollaufgaben (behaviorale Maße und O2Hb während 1-Back). Nach einer Anpassung der Gruppen für die Unterschiede in den Kontrollaufgaben blieben die Gruppenunterschiede in den Aufgaben für Arbeitsgedächtnis und Antworthemmung bestehen. Fragestellung 2: Nur bei den Patienten und nur für die behavioralen Maße zeigten sich signifikante positive Assoziationen. Die Effizienz während 1-Back korrelierte mit der Reaktionszeit während der Go-Trials, und die Effizienz während 2-Back korrelierte mit der Stoppsignal-Reaktionszeit. Diese beiden Korrelationen unterschieden sich statistisch nicht in ihrer Stärke. In den für die Unterschiede in den Kontrollaufgaben angepassten Gruppen blieb nur die Korrelation der Kontrollaufgaben tendenziell signifikant, die Korrelation von Effizienz während 2-Back und Stoppsignal-Reaktionszeit verschwand. Die Patienten zeigten erhöhte Impulsivität (erhoben mit einem Fragebogen), die positiv mit behavioralen Maßen der beiden untersuchten Prozesse korrelierte. Fragestellung 3: Für 1-Back (O2Hb in rechter Hemisphäre) und 2-Back (O2Hb in linker Hemisphäre) wurden statistisch tendenzielle COMT x Gruppe Interaktionen gefunden. Für 1-Back zeigten die Kontrollen mit dem Val/Val-Genoytp sowohl im Vergleich zu Kontrollen mit dem Met/Met-Genotyp als auch im Vergleich zu Patienten mit zwei Val-Allelen eine signifikant höhere O2Hb-Konzentration. Gleichzeitig wies die Analyse der Verhaltensdaten auf eine höhere Effizienz der Kontrollen mit Met-Allelen im Vergleich zu Patienten mit Met-Allelen hin. Für 2-Back zeigte der Val/Val-Genotyp der Kontrollen eine höhere O2Hb-Konzentration als der Val/Val-Genotyp der Patienten. Zusätzlich wies der Met/Met-Genotyp in der ADHS-Gruppe einen stärkeren Anstieg von O2Hb im Vergleich zu dem Val/Val-Genotyp in der ADHS-Gruppe auf. Die Analyse der Verhaltensdaten zeigte eine höhere Effizienz der Kontrollen im Vergleich zu den Patienten für die Gruppen mit einem oder zwei Val-Allelen. Für Stopperfolge zeigten sich signifikante COMT x Gruppe Interaktionen für O2Hb in beiden Hemisphären. Die Kontrollen mit Val/Met-Genotyp hatten höhere O2Hb-Konzentrationen als Kontrollen mit Val/Val- oder Met/Met-Genotyp und als Patienten mit Val/Met-Genotyp. Patienten mit Val/Met-Genotyp hatten langsamere Stoppsignal-Reaktionszeiten im Vergleich zu den Kontrollen mit Val/Met-Genotyp. Fragestellung 4: Die Korrelationen in Abhängigkeit der Stichproben und COMT-Gruppen zeigten unterschiedlich hohe und unterschiedlich gerichtete Korrelationskoeffizienten. Nur in der Gruppe der Patienten und nur für die Verhaltensdaten wurden positive Assoziationen für alle COMT-Gruppen gefunden, vergleichbar mit den Ergebnissen aus Fragestellung 2. Diskussion: Die behavioralen und hirnphysiologischen Unterschiede in den Aufgaben zum Arbeitsgedächtnis und zur Antworthemmung zwischen Patienten mit ADHS und Kontrollen replizieren gut die Ergebnisse früherer Arbeiten. Ausgehend von den Gruppenunterschieden in den einfachen Kontrollaufgaben muss aber überlegt werden, inwieweit Patienten mit ADHS auch in einfachen psychomotorischen Aufgaben bereits Defizite zeigen. Die Korrelation behavioraler Maße der eigentlichen Arbeitsgedächtnis- und Inhibitionsaufgabe in der Gruppe der Patienten, die allerdings die Assoziation der Kontrollaufgaben nicht überschritt, und die mit dem Anpassen für Unterschiede in den Kontrollenaufgaben verschwand, lässt Zweifel an dem spezifischen Zusammenhang der beiden Prozesse bei ADHS aufkommen. Zudem werfen die positiven Assoziationen dieser Prozesse (behaviorale Maße) mit der Impulsivität (Fragebogen) die Frage auf, ob es sich um die Operationalisierung des gleichen Konstrukts handelt bzw. ob Impulsivität in Form behavioraler Tests das Gleiche misst wie Impulsivität auf symptomatischer Ebene. Ein Faktor, der möglicherweise Einfluss auf die Korrelationen zwischen den Aufgaben hat, könnte der Dopamingehalt sein, wie er in der vorliegenden Arbeit durch den COMT Polymorphismus operationalisiert wurde. Die Ergebnisse der COMT x Gruppe Interaktionen zeigten eine erhöhte O2Hb-Konzentration der Val-Allelträger der Kontrollen für die N-Back-Aufgaben bei teilweise besserer Effizienz und eine erhöhte O2Hb-Konzentration und teilweise schnellere Stoppsignal-Reaktionszeit der Val/Met-Allelträger der Kontrollen bei Stopperfolgen. Unsere Ergebnisse entsprechen nicht unbedingt den Annahmen aus der Literatur, dass das Met-Allel das günstige Allel in Bezug auf gute präfrontale Hirnfunktion sei. Diese Unterschiede in den COMT x Gruppe Interaktionen legen eine Abhängigkeit präfrontaler Hirnfunktionen vom allgemeinen dopaminergen Gehalt (Patienten vs. Kontrollen), vom präfrontalen dopaminergen Niveau (COMT-Genotyp) und von der Aufgabenart (Arbeitsgedächtnis vs. Antworthemmung) nahe. Diese Hypothese wird unterstützt durch die Unterschiede in den Korrelationskoeffizienten der beiden Prozesse in Abhängigkeit der Stichproben und Genotyp-Gruppen. Schlussfolgerung: Die Befunde stützen nicht die Annahme, dass es sich bei Arbeitsgedächtnis und Antworthemmung um zusammenhängende Funktionen bei ADHS oder Gesunden handelt, oder dass der exekutive Endophänotyp einen einheitlichen Subtyp der ADHS darstellt. Zudem scheint eine mögliche Assoziation der beiden Prozesse von mehreren Faktoren wie z. B. der Dopamin-Konzentration moduliert zu werden. Zukünftige Arbeiten sollten die Fragestellungen bearbeiten, welche Faktoren den Zusammenhang dieser Prozesse beeinflussen und welche Kombination solcher Faktoren eine Subgruppe von Patienten mit ADHS mit einem gemeinsamen exekutiven Endophänotyp darstellen könnten. N2 - Objective: The highly heritable psychiatric disease Attention Deficit-/Hyperactivity Disorder (ADHD) is characterized by symptoms of hyperactivity, impulsivity, and inattention. The pathophysiology seems to involve alterations in the dopaminergic neurotransmitter system as well as changes in the prefrontal cortex. Working memory and response inhibition are two executive functions that have repeatedly been found to be deficient in ADHD patients, and have therefore been proposed as potential endophenotypes of the disease. Such so called intermediate phenotypes are thought to be more closely related to aetiopathogenetic factors than subtypes defined according to the classical diagnostic systems. Many studies have shown mean group differences for working memory and response inhibition in ADHD samples as compared to healthy control groups, both with respect to behavioural and brain imaging variables. A genetic polymorphism (Val158Met) in the gene coding for the enzyme catechol O methyltransferase (COMT) modulates working memory and response inhibition functions in controls and patients with ADHD. COMT catalyzes the degradation of prefrontal dopamine. The valine(val-)allele is associated with a low, the methionine(met-)allele with a high level of dopamine in cortical areas. The met-allele seems to be beneficial for prefrontal functions. Aim: It is an open question, if the two processes of working memory and response inhibition are associated, i. e. if they characterize the same endophenotype, and if a possible association of these processes is modulated by dopamine. The present work aims at (1) replicating previously shown mean group differences, (2) analyzing the association of working memory and response inhibition in a correlational analyses, (3) investigating the influence of COMT on working memory and response inhibition, and (4) measuring the influence of COMT on the strength of the correlations between the two processes of working memory and response inhibition. Questions 3 and 4 are indicated as exploratory analyses due to small sample sizes. Methods: 45 adult patients with ADHD und 41 healthy controls were included in the analyses. The two groups were comparable for age, gender, handedness, intelligence, education level, and head perimeter. Working memory and response inhibition were operationalized by an n-back and a stop signal task. Behavioural dependent variables were the number of correct answers, reaction times, and efficiency. Dependent physiological parameters were concentration changes of oxygenated (O2Hb) and deoxygenated haemoglobin (HHb) in prefrontal cortical areas as assessed by functional near-infrared spectroscopy. Correlations were calculated between control conditions (1-back und go-trials) and between the active conditions of the working memory and response inhibition tasks (2-back und successful stop signals). Results: Controls and patients showed task-specific significant activation patterns, for working memory over dorso-lateral prefrontal cortex (DLPFC) and for response inhibition over inferior frontal cortex (IFC). Question 1: Compared to the control sample, patients had deficits in all behavioural parameters. They also showed significantly reduced increases in O2Hb in bilateral IFC for successful stop trials, and a statistical trend for a reduced increase in the left DLPFC for the 2-back condition. Furthermore, deficits were found in the simple control tasks (behavioural parameters and O2Hb during 1-back). After matching of the groups for differences in control tasks, group differences remained significant for tasks of working memory and response inhibition. Question 2: Significant positive associations were found only for the patients and only for behavioural variables. Efficiency during 1-back correlated with reaction time during go-trials, and efficiency during 2-back correlated with stop signal reaction time, with no statistical difference between the strength of these correlations. Only the correlation of the control tasks remained significant as a trend after matching of the groups for differences in the control tasks. The significant correlation of efficiency during 2-back und stop signal reaction time disappeared. Patients showed an elevated impulsivity (assessed by a questionnaire) correlating positively with behavioural measures of both tasks. Question 3: For the 1-back (O2Hb and right hemisphere) and 2-back condition (O2Hb and left hemisphere) COMT x group interactions were found as a statistical trend. For 1-back, controls with the val/val-genotype had higher oxygenation levels than controls with the met/met-genotype. Controls with val-alleles had higher O2Hb concentration changes than patients with val-alleles. Analysis of the behavioural data revealed higher efficiency for controls with met-alleles in contrast to patients with met-alleles. For 2-back, controls with the val/val-genotype showed higher oxygenation than val/val-allele carriers within the group of patients. Additionally, the met/met-genotype in the ADHD group had higher O2Hb changes than the val/val-genotype in the ADHD group. Behavioural analyses indicated higher efficiency in controls compared to patients for the groups with one or two val-alleles. For successful stop signals, significant COMT x group interactions were found for O2Hb in both hemispheres. Controls with the val/met-genotype had higher oxygenation than controls with the val/val- or met/met-genotype, and than patients with the val/met-genotype. Patients with the val/met-genotype had slower stop signal reaction times as compared to controls with the val/met-genotype. Question 4: Correlations showed differences in strength and direction depending on samples and COMT groups. Only for the patients and only for behavioral variables significant positive associations were found for all COMT groups, comparable to the results of question 2. Discussion: The behavioural and physiological differences observed between patients with ADHD and controls replicate previous findings. Considering differences in control tasks, it is an important issue for future research to investigate group differences in simple psychomotor tasks. The correlation for behavioural measures of working memory and response inhibition in the group of patients, which did not exceed the association of behavioural measures for the control tasks, and which disappeared after matching of groups for differences in control tasks, raises doubts regarding the hypothesis of a specific association of these two processes in ADHD. Considering the correlation of these processes (behavioural measures) with impulsivity (questionnaire), the question arises, whether impulsivity in terms of behavioural task measures reflects the same construct as impulsivity at a symptomatic level. One factor that might potentially influence correlations between tasks could be the level of extracellular prefrontal dopamine, as indicated by the COMT polymorphism in the present investigation. Results of the COMT x group interactions revealed an increased oxygenation and to some extent increased efficiency of the controls with val-allels for the n-back tasks and an increased oxygenation and to some extent a fastened stop signal reaction time of the controls with val/met-genotype. Our results do not correspond to the assumptions from literature indicating an association of the met allele with beneficial prefrontal functions. Differences in COMT x group interactions suggest that prefrontal functions depend on general dopaminergic level (patients vs. controls), on prefrontal dopaminergic level (COMT genotype), and on task type (working memory vs. response inhibition). This hypothesis is supported by the differences in correlations of both processes in dependence of sample and genotype group. Conclusion: Our findings do not directly support the assumption, that working memory and response inhibition are associated functions in patients with ADHD or controls, or that the executive phenotype is one integrative subtype of ADHD. Furthermore, a possible association of both functions seems to depend on several factors, e. g. dopaminergic level as shown in the current investigation. Future investigations should address the open questions as to which factors influence this association and what combinations of such factors might constitute a subgroup of patients with ADHD with an integrative executive endophenotype. KW - ADHS KW - fNIRS KW - Endophänotyp KW - exekutive Funktionen KW - präfrontaler Kortex KW - ADHS KW - fNIRS KW - Endophänotyp KW - exekutive Funktionen KW - präfrontaler Kortex KW - ADHD KW - fNIRS KW - endophenotype KW - executive functions KW - prefrontal Cortex Y1 - 2009 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-36466 ER - TY - THES A1 - Conzelmann, Annette T1 - Emotional-motivationale Defizite bei Erwachsenen und Kindern mit einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) T1 - Emotional-motivational deficits in adults and children with attention-deficit/hyperactivity disorder (ADHD) N2 - Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) zeichnet sich durch eine starke klinische Heterogenität aus, deren Ursachen bislang noch nicht völlig geklärt sind. Als erfolgversprechendes Erklärungsmodell hat sich das Endophänotypenkonzept herausgestellt, das davon ausgeht, dass unterschiedliche Dysfunktionen den vielfältigen klinischen Phänotypen der ADHS zugrunde liegen. Emotional-motivationalen Defiziten wird hierbei eine große Bedeutung beigemessen, allerdings wurden diese bislang kaum untersucht. Die wenigen vorliegenden Studien bezogen sich auf subjektive Daten und differenzierten nicht nach klinischen Subgruppen, wodurch sich heterogene Ergebnisse ergaben. Die vorliegende Arbeit hatte somit zum Ziel, einen emotional-motivationalen Endophänotyp der ADHS bei unterschiedlichen klinischen Subgruppen von ADHS-Patienten mit subjektiven und objektiven psychophysiologischen Daten zu untersuchen. Dies wurde mithilfe eines emotionalen Bilderparadigmas untersucht, bei dem neben subjektiven Bildbewertungen die affektmodulierte Startlereaktion als Valenzindikator und die elektrodermale Aktivität als Arousalindikator emotional-motivationaler Reaktivität gemessen wurden. Studie 1 (N = 325) konzentrierte sich auf die klinischen Subtypen der ADHS bei erwachsenen Patienten. Diese Studie konnte aufzeigen, dass ADHS-Patienten in Abhängigkeit vom ADHS-Subtypus Defizite in der emotional-motivationalen Reaktivität aufwiesen. Der Mischtypus und der hyperaktiv-impulsive Typus zeichneten sich durch eine verminderte Reaktivität auf positive Stimuli aus, was sich in einer reduzierten Startleinhibition widerspiegelte. Der hyperaktiv-impulsive Typus reagierte zudem vermindert auf negative Stimuli, was sich in einer verringerten Startlepotenzierung zeigte. Im Gegensatz dazu reagierte der unaufmerksame Typus vergleichbar zu Kontrollpersonen mit einer leicht geringeren Startleinhibition bei positiven Stimuli. Die besonders beeinträchtigte emotionale Reaktivität des hyperaktiv-impulsiven Typus spiegelte sich auch in einem Bias zu positiveren Bewertungen aller Bilder und einer verminderten Arousaleinschätzung negativer Stimuli bei Männern dieses Typus wider. Die ADHS-Patienten zeigten keine elektrodermalen Arousaldysfunktionen, wobei auch hier der hyperaktiv-impulsive Typus deskriptiv auffallend abgeflachte Werte in der Reaktivität auf emotionale Stimuli aufwies. Die gefundenen Dysfunktionen könnten zu hyperaktiv-impulsivem Verhalten und Sensation Seeking durch die Suche nach Verstärkern führen. Gleichzeitig könnten die Ergebnisse die starken sozialen Dysfunktionen und antisoziales Verhalten von ADHS-Patienten mit hyperaktiv-impulsiven Symptomen erklären. Zur Berücksichtigung von Entwicklungsaspekten im Endophänotypenmodell und Untersuchung des emotional-motivationalen Endophänotyps bei Kindern mit ADHS konzentrierte sich Studie 2 (N = 102) auf Jungen mit ADHS, die mit und ohne Methylphenidat untersucht wurden. Durch die zusätzliche Methylphenidatgruppe sollten die klinische Relevanz emotional-motivationaler Dysfunktionen belegt und Erkenntnisse zur Wirkweise von Methylphenidat gewonnen werden. Diese Studie konnte aufzeigen, dass sich ADHS-Kinder ohne Methylphenidat durch Hypoarousal auszeichneten, was sich in verminderten Hautleitfähigkeitsreaktionen auf die Bilder und Startletöne sowie einem verminderten tonischen Hautleitfähigkeitsniveau widerspiegelte. Diese Dysfunktionen wurden durch Methylphenidat normalisiert. Die Startledaten konnten aus methodischen Gründen die affektive Modulation bei den Kindern nicht abbilden. Diese Daten lieferten jedoch Hinweise, dass Methylphenidat die emotional-motivationale Reaktivität steigerte, da die ADHS-Kinder mit Methylphenidat eine verstärkte Startlereaktivität während der Bildbetrachtung aufwiesen. Das gefundene Hypoarousal auf Stimuli könnte dazu führen, dass vermindert auf Umweltreize und auch auf Belohnung und Bestrafung reagiert wird. Dies könnte soziale Dysfunktionen und externalisierendes Verhalten nach sich ziehen. Hyperaktiv-impulsives Verhalten und Sensation Seeking könnten kompensatorisch zur Anhebung des Arousals resultieren. Unaufmerksamkeit könnte durch einen suboptimalen Aktiviertheitsgrad bedingt sein. Methylphenidat könnte durch eine Steigerung des Arousals und die Verstärkung der emotionalen Reaktivität diesen Symptomen entgegenwirken. Die vorliegende Arbeit konnte somit als erste einen emotional-motivationalen Endophänotyp der ADHS unter Berücksichtigung valenz- und arousalbezogener Maße bei unterschiedlichen klinischen Subgruppen mit objektiven psychophysiologischen Parametern aufzeigen. Die Normalisierung des Hypoarousals von der Kindheit zum Erwachsenenalter könnte mit der Veränderung der ADHS-Symptome über die Entwicklung zusammenhängen. Die weitere Erforschung des Endophänotypenmodells der ADHS ist eine wichtige Aufgabe für die Zukunft. Die vorliegende Arbeit versuchte, hierzu einen Beitrag zu leisten. N2 - Attention-Deficit/Hyperactivity Disorder is marked by a strong clinical heterogeneity and etiology is yet not clarified. The endophenotype concept of ADHD has been proven to be very fruitful in the assumption that different dysfunctions underlie the numerous clinical phenotypes of ADHD. Although emotional-motivational dysfunctions are presumably of high relevance, they have been surprisingly scarce investigated so far. Most previous studies relied on subjective data and did not differentiate clinical subgroups, leading to heterogeneous results. Therefore, the aim of the present thesis was to investigate the emotional-motivationale endophenotype in different clinical subgroups of ADHD patients by means of subjective and objective psychophysiological measures. This was investigated using an emotional picture paradigm, where in addition to subjective ratings the affect-modulated startle response as valence indicator and the electrodermal activity as arousal indicator of emotional-motivational reactivity were assessed. Accordingly, study 1 (N = 325) focused on the clinical subtypes of ADHD in adult patients. This study revealed that ADHD patients showed a deficit in their emotional-motivational reactivity dependent on the ADHD subtype. The combined and the hyperactive-impulsive types were marked by a reduced reactivity towards pleasant stimuli indicated by a decreased startle inhibition. The hyperactive-impulsive type additionally was associated with a diminished reactivity towards unpleasant stimuli, which was shown by a reduced startle potentiation. In contrast, the inattentive type reacted comparably to controls with a minor deficit in startle inhibition during pleasant stimuli. The impaired emotional responding of the hyperactive-impulsive type was also reflected by a bias towards more pleasant ratings of all pictures and reduced arousal ratings of unpleasant stimuli in men of this subtype. Results did not reveal electrodermal arousal dysfunctions in ADHD patients. However, the hyperactive-impulsive type tended to show blunted responses towards the emotional stimuli. These observed dysfunctions in emotional-motivational reactivity might significantly contribute to hyperactive-impulsive symptoms and sensation seeking by the search for reinforcers. Additionally, results may explain the strong social dysfunctions and antisocial behavior in ADHD patients with hyperactive-impulsive symptoms. To account for the developmental perspective of the endophenotype model and to investigate the emotional-motivational endophenotype in children with ADHD, study 2 (N = 102) focused on boys with ADHD, which were examined with and without methylphenidate medication. The additional assessment of the group of ADHD children with methylphenidate aimed at elucidating the clinical relevance of the emotional-motivational dysfunctions and to gain insights about the mechanisms of action of methylphenidate. In this study it was found that ADHD children without methylphenidate treatment were marked by hypoarousal, which was reflected by reduced skin conductance responses to the pictures and startle stimuli as well as by a reduced tonic skin conductance level. These dysfunctions were normalized by methylphenidate. Due to methodological reasons, the startle data were not able to indicate the deficient startle inhibition during pleasant pictures as found in adults with ADHD and were also not able to reveal the expected normalization by methylphenidate. However, the startle data suggested that methylphenidate increases emotional-motivational reactivity, because ADHD children with methylphenidate exhibited a stronger reactivity towards the unpleasant startle stimulus during picture presentation. They also tended to pay more attention towards unpleasant pictures. The observed hypoarousal in children without medication might lead to a reduced reactivity towards environmental stimuli and also towards reward and punishment. This in turn might cause social dysfunctions and externalizing behavior. Hyperactive-impulsive symptoms and sensation seeking might result to increase arousal levels. Inattentiveness might be caused by reduced activation levels. By increasing arousal levels and emotional reactivity, methylphenidate might decrease these symptoms. In sum, the present studies clearly identified for the first time the emotional-motivational endophenotype of ADHD in different clinical subgroups considering valence and arousal related measures with objective psychophysiological parameters. Additionally, the observed normalization of hypoarousal from childhood to adulthood could stand in relation to the change of ADHD symptoms over the development. The further investigation of the endophenotype model of ADHD is an important task for the future. The present thesis aimed to render a contribution for this purpose. KW - Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom KW - Gefühl KW - Motivation KW - ADHS KW - Emotion KW - Startlereflex KW - EDA KW - Subtypen KW - ADHD KW - emotion KW - startle KW - EDA KW - subtypes Y1 - 2009 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-46305 ER - TY - THES A1 - Herbort, Oliver T1 - Encoding Redundancy for Task-dependent Optimal Control : A Neural Network Model of Human Reaching T1 - Redundante Repräsentationen als Grundlage aufgabenbezogener optimaler Steuerung:Ein neuronales Netzwerk Modell menschlicher Zeigebewegungen N2 - The human motor system is adaptive in two senses. It adapts to the properties of the body to enable effective control. It also adapts to different situational requirements and constraints. This thesis proposes a new neural network model of both kinds of adaptivity for the motor cortical control of human reaching movements, called SURE_REACH (sensorimotor unsupervised learning redundancy resolving control architecture). In this neural network approach, the kinematic and sensorimotor redundancy of a three-joint planar arm is encoded in task-independent internal models by an unsupervised learning scheme. Before a movement is executed, the neural networks prepare a movement plan from the task-independent internal models, which flexibly incorporates external, task-specific constraints. The movement plan is then implemented by proprioceptive or visual closed-loop control. This structure enables SURE_REACH to reach hand targets while incorporating task-specific contraints, for example adhering to kinematic constraints, anticipating the demands of subsequent movements, avoiding obstacles, or reducing the motion of impaired joints. Besides this functionality, the model accounts for temporal aspects of human reaching movements or for data from priming experiments. Additionally, the neural network structure reflects properties of motor cortical networks like interdependent population encoded body space representations, recurrent connectivity, or associative learning schemes. This thesis introduces and describes the new model, relates it to current computational models, evaluates its functionality, relates it to human behavior and neurophysiology, and finally discusses potential extensions as well as the validity of the model. In conclusion, the proposed model grounds highly flexible task-dependent behavior in a neural network framework and unsupervised sensorimotor learning. N2 - Das motorische System des Menschen ist in zweierlei Hinsicht anpassungsfähig. Es passt sich den Eigenschaften des Körpers an, um diesen effektiv zu kontrollieren. Es passt sich aber auch unterschiedlichen situationsabhängigen Erfordernissen und Beschränkungen an. Diese Dissertation stellt ein neues neuronales Netzwerk Modell der motor-kortikalen Steuerung von menschlichen Zeigebewegungen vor, das beide Arten von Anpassungsfähigkeit integriert (SURE_REACH, Sensumotorische, unüberwacht lernende, redundanzauflösende Kontrollarchitektur). Das neuronale Netzwerk speichert kinematische und sensumotorische Redundanz eines planaren, dreigelenkigen Armes in aufgabenunabhängigen internen Modellen mittels unüberwachter Lernverfahrenen. Vor der Ausführung einer Bewegung bereitet das neuronale Netzwerk einen Bewegungsplan vor. Dieser basiert auf den aufgabenunabhängigen internen Modells und passt sich flexibel äu"seren, aufgabenabhängigen Erfordernissen an. Der Bewegungsplan wird dann durch propriozeptive oder visuelle Regelung umgesetzt. Auf diese Weise erklärt SURE_REACH Bewegungen zu Handzielen die aufgabenabhängige Erfordernisse berücksichtigen, zum Beispiel werden kinematische Beschränkungen miteinbezogen, Erfordernisse nachfolgender Aufgaben antizipiert, Hindernisse vermieden oder Bewegungen verletzter Gelenke reduziert. Desweiteren werden zeitliche Eigenschaften menschlicher Bewegungen oder die Ergebnisse von Primingexperimenten erklärt. Die neuronalen Netzwerke bilden zudem Eigenschaften motor-kortikaler Netzwerke ab, zum Beispiel wechselseitig abhängige Raumrepräsentationen, rekurrente Verbindungen oder assoziative Lernverfahren. Diese Dissertation beschreibt das neue Modell, vergleicht es mit anderen Modellen, untersucht seine Funktionalität, stellt Verbindungen zu menschlichem Verhalten und menschlicher Neurophysiologie her und erörtert schlie"slich mögliche Erweiterungen und die Validität des Models. Zusammenfassend stellt das vorgeschlagene Model eine Erklärung für flexibles aufgabenbezogenes Verhalten auf ein Fundament aus neuronalen Netzwerken und unüberwachten sensumotorischen Lernen. KW - Bewegungssteuerung KW - Motorisches Lernen KW - Redundanz KW - Neuronales Netz KW - Optimale Kontrolle KW - Computersimulation KW - Populationscodes KW - dynamisches Programmieren KW - flexibles Verhalten KW - population codes KW - dynamic programming KW - flexible behavior Y1 - 2008 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-26032 ER - TY - THES A1 - Schreppel, Theresa T1 - Der Einfluss von Aufmerksamkeit und Interferenzkontrolle auf die Verarbeitung visueller Stimuli T1 - The influence of attention and interference control on the processing of visual stimuli N2 - Gegenstand der vorliegenden Arbeit war die Frage, inwieweit die neuronale Verarbeitung visueller Stimuli durch Prozesse der Aufmerksamkeit und des Arbeitsgedächtnisses moduliert werden kann. Darüber hinaus wurde untersucht, welche „top down“ Prozesse diese Modulation steuern. Dabei wurden zwei konkurrierende Ansichten als mögliche Erklärungsmodelle zugrunde gelegt und überprüft. Zum einen wäre es möglich, dass selektive Aufmerksamkeit zwei qualitativ unterschiedliche Mechanismen beinhaltet. Demnach würde neben dem Fokussieren auf relevante Informationen auch ein aktiver Prozess der Inhibition der Verarbeitung irrelevanter Stimuli existieren. Zum anderen ist es aber auch denkbar, dass aufgrund begrenzter Verarbeitungsressourcen das Fokussieren auf relevante Reize automatisch mit dem Nichtbeachten irrelevanter Stimuli einhergeht und nur ein Mechanismus existiert. In einem ersten Experiment wurde vorab die Alertness als ein grundlegender Prozess der Aufmerksamkeit mit der Nah-Infrarot Spektroskopie (NIRS) untersucht. Mittels eines zweigestuften Studiendesigns wurden in einem ersten Schritt für die Alertness relevante Regionen über fronto-temporalen Hirnarealen definiert. Als relevant erwiesen sich Areale des mittleren und superioren temporalen Kortex der rechten Hemisphäre und der ventrale Teil des inferioren frontalen Kortex der linken Hemisphäre. In einer zweiten Datenerhebung konnte für diese Regionen eine signifikant höhere Aktivierung während der Alertnessbedingung im Vergleich zu einer visuellen und motorischen Kontrollbedingung gefunden werden. Mit dem zweiten Experiment sollten bestehende, mit dem Elektroenzephalogramm (EEG) erhobene, Befunde zur Modulation der neuronalen Verarbeitung visueller Stimuli repliziert werden. Dies geschah mithilfe eines neu entwickelten Untersuchungsparadigmas, einer modifizierten n-back Aufgabe. Wie erwartet fand sich eine erhöhte Verarbeitung aufgaben-relevanter Reize im Vergleich zu einer perzeptuellen Kontrollbedingung. Die Verarbeitung irrelevanter Reize wurde allerdings nicht unterdrückt. Explorativ fand sich ein entsprechendes Korrelat der Aufmerksamkeitslenkung über frontalen Elektroden. In einem dritten Experiment wurde das modifizierte n-back Paradigma an die Anforderungen einer NIRS Messung angepasst, um frontale Effekte der Aufmerksamkeitslenkung direkter erfassen zu können als mit dem EEG. Wie erwartet fand sich bezüglich des Beachtens wie auch des Ignorierens von Stimuli eine Beteiligung frontaler Strukturen. Auf beachtete Stimuli folgte eine bilaterale Aktivierung des dorsolateralen präfrontalen Kortex (DL-PFK) und eine Aktivierung des linken inferioren frontalen Kortex bis hin zum prä- und postzentralen Kortex. Das Ignorieren visueller Stimuli führte zu einer weitläufigen Aktivierung des rechten präfrontalen Kortex (PFK). Eine Beteiligung des linken inferioren frontalen Gyrus an der Interferenzkontrolle konnte nicht wie erwartet nachgewiesen werden. Der Vergleich der beiden Aktivierungsmuster ergab keine signifikanten Unterschiede. Die zugrunde liegenden Prozesse des Arbeitsgedächtnisses und der Interferenzkontrolle führten also zu einer Aktivierung stark überlappender Hirnregionen. Nachdem die Ergebnisse der Experimente 2 und 3 keinerlei Hinweise auf einen aktiven Prozess der Interferenzinhibition nachweisen konnten, wurde im Experiment 4 die bisher genutzte 1-back Aufgabe durch eine schwierigere 2-back Aufgabe ersetzt. Aufgrund der erhöhten Auslastung des Arbeitsgedächtnisses sollte eine stärkere Anstrengung und damit eine verstärkte frontale Aktivierung bei der Interferenzinhibition auftreten. Diese Hypothese wurde mit einer frontalen NIRS Messung überprüft (Experiment 4a). Wie erwartet führte die erhöhte Auslastung des Arbeitsgedächtnisses zu einer verstärkten Aktivierung des PFK bezüglich beachteter Reize. Hinsichtlich ignorierter Reize fand sich allerdings keine frontale Beteiligung. Parallel erhobene EEG Daten zeigten keinen Unterschied zwischen der Verarbeitung beachteter und ignorierter Gesichter. Die Verarbeitung passiv betrachteter Gesichter war im Gegensatz zu beachteten und ignorierten Gesichtern vermindert. Im zweiten Teil der Studie (Experiment 4b) wurden erstmals die okzipitalen Effekte der Aufmerksamkeitslenkung mit der NIRS erfasst. Im Einklang mit den Ergebnissen der ersten EEG Studie (Experiment 2) fand sich zwar eine verstärkte Verarbeitung beachteter, aber keine verminderte Verarbeitung ignorierter Reize. Zusammengenommen sprechen die fehlende aktive Inhibition von Distraktorreizen im okzipitalen Kortex und die vergleichbaren neuronalen Korrelate von Prozessen des Arbeitsgedächtnisses und der Interferenzinhibition im frontalen Kortex für die Hypothese einer Aufteilung von begrenzten Verarbeitungsressourcen zugunsten beachteter Reize. N2 - The aim of the present work was to investigate, to what extend the neural processing of visual stimuli could be modulated by processes of attention and working memory and which top down processes control this modulation. Two competing explanatory models were proved in the present work. On the one hand it is possible that selective attention comprise two qualitatively different mechanisms, the focussing on relevant information and the active inhibition of irrelevant stimuli. On the other hand it is possible that the limited processing capacities lead to an automatic disregard of irrelevant stimuli when focussing on relevant information. According to this, there would be only one mechanism. In a first experiment alertness was investigated with near-infrared spectroscopy (NIRS) as a basic process of attention. In a two step design relevant areas for alertness over the fronto-temporal cortex were defined first. Alertness related activity was found in the middle and superior temporal cortex of the right hemisphere and in the ventral part of the inferior frontal cortex of the left hemisphere. The analyses of a second measurement for these specific regions revealed a significantly increased activation for alertness in contrast to a visual and a motor control condition. The aim of a second experiment was to replicate existing electroencephalographic (EEG) results of the modulation of the neural processing of visual stimuli with a new developed paradigm, a modified version of the n-back task. As expected there was a higher processing of relevant stimuli in comparison to a perceptual control condition. The processing of irrelevant stimuli was not suppressed. Explorative, there was an analogue result of the modulation of attention over frontal electrodes. In a third experiment the modified n-back paradigm was adjusted to the standards of NIRS measurements to capture frontal effects of attentional modulation more immediate than with EEG. As expected both attended and ignored stimuli were associated with activation of frontal structures. Relevant stimuli were linked with a bilateral activation of the dorsolateral prefrontal cortex (DL-PFC) and activation from the left inferior frontal cortex to the pre- and postcentral cortex. Irrelevant stimuli were linked with a distributed activation of the right PFC. An involvement of the left frontal gyrus could not be verified. The comparison of the two activation patterns revealed no significant difference, the basic processes of working memory and interference control led to an activation of highly overlapping brain regions. The results of the experiments 2 and 3 revealed no evidence of an active process of interference control. Therefore, the 1-back task was replaced by a more difficult 2-back task in experiment 4. Due to the higher working memory load, there should be a stronger effort and therefore a stronger frontal activation during interference inhibition. This hypothesis was proved with a frontal NIRS measurement (experiment 4a). As expected, the higher working memory load led to a stronger activation of the PFC in respect of the relevant stimuli. Concerning irrelevant stimuli, there was no frontal activation. EEG data that were collected simultaneously showed no difference between the processing of attended and ignored faces. In comparison to that the processing of passively viewed faces was decreased. The second part of this study examined occipital effects of attentional modulation with NIRS for the first time. In line with the results of the first EEG study (experiment 2) there was an enhanced processing of relevant, but no decreased processing of ignored stimuli. In sum, the absent active inhibition of distractors in the occipital cortex and the similar neural correlates of processes of working memory and interference inhibition in the frontal cortex argue for the hypothesis of one uniform mechanism of focussing attention without an active and independent mechanism of interference inhibition. KW - Arbeitsgedächtnis KW - Visuelle Aufmerksamkeit KW - Elektroencephalographie KW - Bildgebendes Verfahren KW - Hirnforschung KW - working memory KW - visual attention KW - EEG KW - brain mapping Y1 - 2008 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-32496 ER - TY - THES A1 - Eisenbarth, Hedwig T1 - Assessment of emotional detachment in psychopathy via self-report and an emotion detection task T1 - Messung emotionaler Distanziertheit bei Psychopathie mittels eines Selbstbeurteilungsfragebogens und eines Paradigmas zur Emotionserkennung N2 - The personality construct of psychopathy is subject of growing research, but data on psychopathy in female incarcerated and in non-institutionalized samples are rare. In this thesis emotional detachment as one factor of psychopathy is investigated in general population, in patients and in incarcerated samples. After verifying the validity of the Psychopathy Personality Inventory Revised (PPI-R) measuring emotional detachment, the sensitivity of the questionnaire concerning emotional detachment has been proven. Additionally it has been shown that symptoms of attention deficit and hyperactivity disorder can be distinguished from psychopathic traits by emotional detachment. In addition, these results confirm the core role of the feature emotional detachment for psychopathy. Furthermore, two emotion recognition tasks have been conducted in a criminal female inpatients sample. Compared to the low psychopathic patients, the high psychopathic patients showed deficits in categorization only in shortly presented sad facial expressions, but rated emotional facial expressions as less arousing. These results point to emotional detachment as a core characteristic of psychopathy, and is specific even in non-incarcerated and female incarcerated samples. It can be measured with the PPI-R as well as with emotion detection tasks. N2 - Das Persönlichkeitskonstrukt Psychopathie rückt in der wissenschaftlichen Literatur zunehmend in den Vordergrund, jedoch liegen bisher nur wenige Daten zur Ausprägung von Psychopathie in nicht-straffälligen und weiblichen Populationen vor. In dieser Arbeit wird die Emotionale Distanziertheit als ein Symptom von Psychopathie in der Normalbevölkerung sowie in Patienten- und Straffälligenpopulationen untersucht. Nach der Überprüfung der Validität des Psychopathy Personality Inventory Revised (PPI-R) bezüglich der Messung von emotionaler Distanziertheit wurde die Sensitivität des Fragebogens hinsichtlich emotionaler Distanziertheit nachgewiesen. Zudem konnte gezeigt werden, dass anhand von Emotionaler Distanziertheit Aufmerksamkeitsdefizits- und Hyperaktivitätssymptome von psychopathischen Eigenschaften unterschieden werden können. Diese Ergebnisse bestätigen darüber hinaus das Merkmal Emotionale Distanziertheit als ein Kernsymptom von Psychopathie. Weiterhin wurden in einer Stichprobe forensisch-psychiatrischer Patientinnen zwei Emotionserkennungsaufgaben durchgeführt. Im Vergleich zu gering psychopathischen Patientinnen kategorisierten die hoch psychopathischen Patientinnen nur gerade supraliminal präsentierte traurige Gesichtsausdrücke weniger korrekt, bewerteten aber die emotionalen Gesichtsausdrücke hinsichtlich Arousal als weniger emotional bewegend. Diese Ergebnisse zeigen, dass Emotionale Distanziertheit ein Kernsymptom von Psychopathie ist, und auch in nicht-straffälligen und weiblichen straffälligen Populationen spezifisch ist. Das Merkmal kann sowohl anhand des PPI-R als auch anhand von Aufgaben zur Emotionserkennung gemessen werden. KW - Psychopathie KW - Selbsteinschätzung KW - Frauen KW - Emotionserkennung KW - psychopathy KW - women KW - self-report KW - emotion detection Y1 - 2008 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-27817 ER - TY - THES A1 - Höfling, Atilla T1 - Beggars cannot be choosers - The influence of food deprivation on food related disgust T1 - In der Not frisst der Teufel Fliegen - Der Einfluss von Nahrungsdeprivation auf nahrungsbezogenen Ekel N2 - The main goals of the present thesis were to investigate how food deprivation influences food related disgust and to identify mental mechanisms that might underlie alterations in food related disgust. For this purpose, 9 studies were conducted that employed direct and indirect measures of attitudes, biological measures of affect as well as measures of real eating behavior and food choice, and compared responses of deprived and non deprived subjects on each of these measures. Spontaneous facial reactions were assessed via EMG and revealed that food deprived subjects showed weaker disgust reactions than satiated participants when being confronted with photographs of disgusting foods. Interestingly, deprived and non deprived subjects evaluated disgusting foods equally negative on a conscious level of information processing, indicating that food deprivation has the potential to attenuate food related disgust irrespective of conscious evaluations. Furthermore, it was found that food deprived participants readily consumed disgust related foods (“genetically modified foods”), while satiated participants rejected those foods. Again, no difference emerged between deprived and non deprived subjects in respect to their conscious evaluations of genetically modified foods (that were negative in both experimental groups). The dissociation between conscious evaluations and actual eating behavior that was observed amongst food deprived participants resembles the dissociation between conscious evaluations and facial reactions, thereby corroborating the assumption that alterations in food related disgust might directly influence eating behavior without changing conscious evaluations of foods. The assumption that a shift in automatic attitudes towards disgusting foods might be responsible for these effects received only partial support. That is, there was only a non significant tendency for food deprived subjects to evaluate disgusting foods more positive than satiated subjects on an automatic level of information processing. Instead, the results of the present thesis suggest that food deprived subjects exhibit a stronger motivation than satiated subjects to approach disgusting foods immediately. More precisely, food deprived participants exhibited strong approach motivational tendencies towards both, palatable and disgusting foods in an “Approach- Avoidance Task” whereas satiated participants only approached palatable (but not disgusting) foods on an automatic level of information processing. Moreover, food deprivation seems to change the subjective weighting of hedonic and functional food attributes in the context of more elaborated decisions about which foods to pick for consumption and which foods to reject. It was found that individual taste preferences were of minor importance for food deprived subjects but very important for satiated subjects when actually choosing between several food alternatives. In contrast, functional food attributes (e.g., immediate availability of a given food, large portion size) were more important selection criteria for food deprived subjects than for satiated subjects. Thus, food deprived participants were less picky than satiated participants, but showed a clear preference for those food alternatives that were functional in ending a state of food deprivation quickly – even if this meant choosing a food that was not considered tasty. Taken together, the present thesis shows that physiological need states (e.g., food deprivation) are tightly linked to the affective and motivational processing of need relevant cues. This link is so strong that food deprivation even modulates affective and motivational reactions as well as eating behavior and choice behavior towards disgusting (but need relevant) foods. N2 - In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, wie sich Nahrungsdeprivation auf nahrungsbezogene Ekelreaktionen auswirkt und welche mentalen Prozesse in diesem Zusammenhang eine Rolle spielen. Hierzu wurden in insgesamt 9 Studien unterschiedliche direkte und indirekte Einstellungsmaße, biologische Affektmaße (z.B. EMG), sowie tatsächliches Ess- und Nahrungsauswahlverhalten von hungrigen und satten Probanden analysiert. Anhand elektromyographisch abgeleiteteter, fazialer Reaktionen wurde nachgewiesen, dass hungrige Probanden schwächere unmittelbare Ekelreaktionen als satte Probenden zeigen, während sie mit Fotos von ekelerregenden Speisen konfrontiert werden. Interessanterweise trat dieser Effekt auf, obwohl hungrige Probanden eklige Speisen auf einer bewussten Ebene der Informationsverarbeitung genau so negativ beurteilten wie satte Probanden auch. Dies legt nahe, dass Nahrungsdeprivation auch unabhängig von bewussten Bewertungen zu einer unmittelbaren Abnahme nahrungsbezogener Ekelreaktionen führen kann. Darüber hinaus wurde gefunden, dass satte Probanden den Konsum von ekelassoziierten Speisen („Genfood“) verweigerten, während hungrige Probanden diese in uneingeschränktem Ausmaß konsumierten. Interessanterweise beurteilten hungrige Probanden genetisch veränderte Lebensmittel auf bewusster Ebene jedoch genau so negativ wie satte Probanden auch. Die Hypothese, dass die beobachteten Effekte auf eine Modulation automatischer bzw. „unbewusster“ Einstellungen gegenüber ekligen Speisen zurück zu führen ist, wurde nur bedingt bestätigt. So zeigten hungrige Probanden zwar sowohl gegenüber appetitlichen, als auch gegenüber ekligen Speisen positivere automatische Bewertungen als satte Probanden, dieser Unterschied verfehlte jedoch knapp statistische Signifikanz. Vielmehr legen die gefundenen Ergebnisse nahe, dass hungrige Probanden vor allem stärkere unmittelbare Annäherungsreaktionen an eklige Speisen zeigen als satte Probanden. Letztere differenzierten im Rahmen einer sog. „Annäherungs- Vermeidungsaufgabe“ auch auf einer automatischen Ebene der Informationsverarbeitung deutlich zwischen appetitlicher und ekliger Nahrung, während hungrige Probanden sich gleichermaßen stark an appetitliche und unappetitliche Speisen annäherten. Darüber hinaus zeigte sich, dass hedonische Aspekte (z.B. individuelle Geschmacksvorlieben) unwichtigere Kriterien für die Nahrungsauswahl von hungrigen Probanden waren, als für die Nahrungsauswahl satter Probanden. Funktionale Nahrungsattribute (z.B. Portionsgröße, unmittelbare zeitliche Verfügbarkeit) hingegen waren wichtigere Auswahlkriterien für hungrige Probanden als für satte Probanden. Hungrige Probanden waren somit weniger „wählerisch“ als satte Probanden, sondern zeigten eine Präferenz für jene Nahrungsalternativen, die dazu geeignet waren, einen physiologischen Deprivationszustand schnell zu beenden – selbst wenn es sich dabei um geschmacklich unattraktive Speisen handelte. Insgesamt zeigt die vorliegende Arbeit auf, dass physiologische Deprivationszustände wie Nahrungsdeprivation eng mit der affektiven und motivationalen Verarbeitung von bedürfnisrelevanten Reizen verknüpft sind. Diese Verknüpfung ist so eng, dass Nahrungsdeprivation sogar unmittelbare affektive und motivationale Reaktionen, sowie Konsum.- und Auswahlverhalten gegenüber Speisen beeinflusst, die wir normalerweise als eklig oder unappetitlich erachten. KW - Ekel KW - Hunger KW - Nahrung KW - Nahrungsdeprivation KW - Essverhalten KW - Affekt KW - Motivation KW - Reflektiv Impulsiv Modell (RIM) KW - food deprivation KW - eating behavior KW - affect KW - motivation KW - Reflective Impulsive Model (RIM) Y1 - 2008 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-34609 ER - TY - RPRT A1 - Lenhard, Wolfgang T1 - Bridging the Gap to Natural Language: A Review on Intelligent Tutoring Systems based on Latent Semantic Analysis N2 - One of the major drawbacks in the implementation of intelligent tutoring systems is the limited capacity to process natural language and to automatically deal with unexpected or unknown vocabulary. Latent Semantic Analysis (LSA) is a statistical technique of automatic language processing, which can attenuate the “language barrier” between humans and tutoring systems. LSA-based intelligent tutoring systems address the goals of modelling human tutoring dialogues (AutoTutor), enhancing text comprehension and summarisation skills (State-The-Essence, Summary Street®, conText, Apex), training of comprehension strategies (iStart, a French system in development) and improving story and essay writing (Write To Learn, Select-a-Kibitzer, StoryStation). The systems are reviewed concerning their efficacy in modelling skilled human tutors and regarding their effects on the learner. KW - Intelligentes Tutorsystem KW - Schreib- und Lesefähigkeit KW - Sprachverarbeitung KW - Automatische Sprachanalyse KW - intelligente tutorielle Systeme KW - Latente Semantische Analyse KW - Schreibfertigkeiten KW - intelligent tutoring systems KW - latent semantic analysis KW - writing-skills Y1 - 2008 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-27980 ER - TY - THES A1 - Gerdes, Antje B. M. T1 - Preferential Processing of Phobic Cues : Attention and Perception in Spider Phobic Patients T1 - Bevorzugte Verarbeitung phobischer Reize : Aufmerksamkeits- und Wahrnehmungsprozesse bei spinnenphobischen Patienten N2 - Cognitive views of the psychopathology of anxiety propose that attentional biases toward threatening information play a substantial role in the disorders’ etiology and maintenance. For healthy subjects, converging evidence show that threatening stimuli attract attention and lead to enhanced activation in visual processing areas. It is assumed that this preferential processing of threat occurs at a preattentive level and is followed by fast attentional engagement. High-anxious individuals show augmented tendencies to selectively attend toward fear-relevant cues (Mathews, 1990) and exhibit elevated neural processing of threatening cues compared to non-anxious individuals (Dilger et al., 2003). Regarding attentional biases in high-anxious subjects, it remains unanswered up to now whether initial engagement of attention toward threat or difficulties to disengage from threat is an underlying mechanism. Furthermore, little is known whether the preferential (attentive) processing of threatening cues does influence perceptional outcomes of anxious subjects. In order to directly study separate components of attentional bias the first study of this dissertation was a combined reaction time and eye-tracking experiment. Twenty one spider phobic patients and 21 control participants were instructed to search for a neutral target while ignoring task-irrelevant abrupt-onset distractor circles which contained either a small picture of a spider (phobic), a flower (non-phobic, but similar to spiders in shape), a mushroom (non-phobic, and not similar to spiders in shape), or small circles with no picture. As expected, patients’ reaction times to targets were longer on trials with spider distractors. However, analyses of eye movements revealed that this was not due to attentional capture by spider distractors; patients more often fixated on all distractors with pictures. Instead, reaction times were delayed by longer fixation durations on spider distractors. This result does not support automatic capture of attention by phobic cues but suggests that phobic patients fail to disengage attention from spiders. To assess whether preferential processing of phobic cues differentially affects visual perception in phobic patients compared to healthy controls, the second study of this dissertation used a binocular rivalry paradigm, where two incompatible pictures were presented to each eye. These pictures cannot be merged to a meaningful percept and temporarily, one picture predominates in conscious perception whereas the other is suppressed. 23 spider phobic patients and 20 non-anxious control participants were shown standardized pictures of spiders or flowers, each paired with a neutral pattern under conditions of binocular rivalry. Their task was to continuously indicate the predominant percept by key presses. Analyses show that spider phobic patients perceived the spider picture more often and longer as dominant compared to non-anxious control participants. Thus, predominance of phobic cues in binocular rivalry provides evidence that preferential processing of fear-relevant cues in the visual system actually leads to superior perception. In combination both studies support the notion that phobic patients process phobic cues preferentially within the visual system resulting in enhanced attention and perception. At early stages of visual processing, this is mainly reflected by delayed attentional disengagement and across time, preferential processing leads to improved perception of threat cues. N2 - Kognitive Theorien nehmen an, dass Aufmerksamkeitsverzerrungen bezüglich bedrohlicher Reize eine substantielle Rolle bei der Entstehung und Aufrechterhaltung von Angst spielen. Für gesunde Personen konnte gezeigt werden, dass bedrohliche Reize die Aufmerksamkeit auf sich ziehen und verstärkt im visuellen System verarbeitet werden. Es wird angenommen, dass diese bevorzugten Verarbeitungsprozesse automatisch und präattentiv sind und von einer schnellen Aufmerksamkeitsausrichtung gefolgt werden. Hochängstliche Personen zeigen eine verstärkte Tendenz, ihre Aufmerksamkeit selektiv auf Gefahrenreize auszurichten (Mathews, 1990) und verarbeiten diese Reize auch auf neuronaler Ebene intensiver als nichtängstliche Personen (Dilger, et al., 2003). Bisher ungeklärt ist, ob bedrohliche Reize tatsächlich die Aufmerksamkeit initial auf sich ziehen oder ob die beschriebenen Aufmerksamkeitsverzerrungen besserdurch Schwierigkeiten, Aufmerksamkeit von Gefahrenreizen abzuwenden, erklärt werden können. Darüberhinaus wurde bisher kaum untersucht, ob sich eine bevorzugte Verarbeitung von angstrelevanten Reizen auch auf die Wahrnehmung ängstlicher Personen auswirken kann. Um verschiedene Aufmerksamkeitskomponenten direkt zu untersuchen, wurden in der ersten Studie dieser Dissertation sowohl manuelle Reaktionszeiten als auch Augenbewegungen erfasst. 21 Patienten mit Spinnenphobie und 21 nichtängstliche Kontrollpersonen sollten während der Suche nach einem neutralen Zielreiz aufgabenirrelevante kreisförmige Reize explizit ignorieren, die kleine Bilder von Spinnen (phobisch), Blumen (nicht phobisch, aber mit spinnenähnlicher Form), Pilzen (nicht phobisch und keine spinnenähnliche Form) oder kein Bild enthalten konnten. Wie erwartet zeigte sich, dass die Reaktionszeiten der Patienten in den Durchgängen langsamer waren, in denen aufgabenirrelevante Spinnen auftauchten. Allerdings zeigte die Analyse der Augenbewegungen, dass die Spinnen initial nicht häufiger fixiert wurden, sondern die Patienten häufiger auf alle Distraktoren mit Bild schauten. Allerdings verweilte der Blick der Patienten länger auf den Spinnenbildern, was die verlangsamten Reaktionen auf den Zielreiz erklären kann. Diese Befunde unterstützen nicht die Annahme einer automatischen Entdeckung phobischer Reize, sondern weisen vielmehr auf Schwierigkeiten phobischer Patienten hin, die Aufmerksamkeit von Spinnen zu lösen. In der zweiten Studie dieser Dissertation wurde ein binokulares Rivalitätsparadigma eingesetzt, um zu untersuchen, ob eine bevorzugte Verarbeitung phobischer Reize die visuelle Wahrnehmung bei Patienten mit Spinnenphobie beeinflussen kann. Bei diesem Paradigma wird jedem Auge ein unterschiedliches Bild dargeboten, was zu einem Wahrnehmungswechsel führt, bei dem jeweils ein Bild die bewusste Wahrnehmung dominiert während das andere unterdrückt wird. 23 Patienten mit Spinnenphobie und 20 nichtängstlichen Kontrollpersonen wurden standardisierte Bilder von Spinnen und Blumen, jeweils gepaart mit einem neutralen Muster, stereoskopisch dargeboten. Die Aufgabe bestand darin, durchgehend die dominante Wahrnehmung durch Tastendruck zu kodieren. Patienten mit Spinnenphobie berichteten häufiger und länger, Spinnenbilder dominant wahrzunehmen. Diese Wahrnehmungsdominanz von phobischen Reizen bei binokularer Rivalität weist darauf hin, dass eine bevorzugte Verarbeitung bedrohlicher Reize im visuellen System dazu führen kann, dass diese Reize auch verstärkt wahrgenommen werden. Zusammenfassend unterstützen die Befunde beider Studien die Annahme, dass Patienten mit Spinnenphobie phobierelevante Reize innerhalb des visuellen Systems bevorzugt verarbeiten, was sich in verzögerter Aufmerksamkeitsabwendung zeigt und des Weiteren zu einer verstärkten Wahrnehmung der bedrohlichen Reizen führt. KW - Phobie KW - Visuelle Aufmerksamkeit KW - Visuelle Wahrnehmung KW - Angst KW - Disengagement KW - Spinnenphobie KW - Aufmerksamkeitsprozesse KW - Engagement KW - Disengagement KW - Binokulare Rivalität KW - spider phobia KW - attention KW - perception KW - engagement KW - disengagement KW - binocular rivalry Y1 - 2008 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-28684 ER - TY - THES A1 - Wieser, Matthias J. T1 - Der Einfluss von emotionalem Gesichtsausdruck und Blickkontakt auf visuelle Aufmerksamkeitsprozesse bei sozialer Ängstlichkeit - Empirische Studien zu Augenbewegungen und Peripherphysiologie T1 - The influence of facial expression and gaze contact on visual attention in social anxiety - Empirical evidence from eyetracking and physiological data N2 - Gegenstand der vorliegenden Arbeit war der Einfluss von emotionalem Gesichtsausdruck und wahrgenommener Blickrichtung auf die visuelle Aufmerksamkeitsausrichtung bei sozialer Ängstlichkeit. Dabei wurde zum einen die so genannte Hypervigilanz-Vermeidungs-Hypothese getestet (Experimente 1 und 2), wonach Hoch-Sozialängstliche (HSÄ) Personen ärgerliche Gesichter initial häufiger anschauen und im weiteren Verlauf vermeiden. Zum anderen wurde überprüft, ob soziale Ängstlichkeit mit einem Vermeiden von Blickkontakt und gleichzeitiger erhöhter physiologischer Erregung assoziiert ist (Experiment 3). Im ersten Experiment wurde das experimentelle Design zur Messung der visuellen Aufmerksamkeitsausrichtung mittels Eye-Tracking etabliert. HSÄ zeigten beim Betrachten zweier gleichzeitig präsentierter Gesichter (emotional vs. neutral) eine Aufmerksamkeitsverzerrung für emotionale Gesichter, die allerdings noch durch das Geschlecht moduliert wurde. HSÄ schauten initial vor allem häufiger auf weibliche freundliche und auf männliche ärgerliche Gesichter. Außerdem tendierten HSÄ dazu, emotionale Gesichter zwischen 1 s und 1.5 s nach Bild-Onset weniger lange anzuschauen, was auf ein Vermeidungsverhalten hindeuten könnte. Im zweiten Experiment wurde dieses Paradigma um eine emotionale Antisakkadenaufgabe erweitert, mit der die willentliche Inhibition der reflexiven Aufmerksamkeitsausrichtung auf soziale Stimuli überprüft werden sollte. Außerdem erfolgte hier eine Selektion von Probanden anhand der Fragebogenscores in einem Screening zur sozialen Ängstlichkeit, um extremere Gruppen zu erhalten. HSÄ zeigten in der freien Bildbetrachtung einen initialen Aufmerksamkeitsbias für freundliche Gesichter und mehr Fehler in der Antisakkadenaufgabe auf alle Gesichtsausdrücke, was auf eine generell verminderte Fähigkeit, die reflexive Aufmerksamkeit auf soziale Stimuli willentlich zu hemmen, hinweist. Die Befunde deuten zum einen auf einen Aufmerksamkeitsverzerrung hin zu freundlichen Gesichtern bei sozialer Ängstlichkeit hin, was als Konsequenz eine Modifizierung der Hypervigilanz-Vermeidungs-Hypothese notwendig erscheinen lässt. Zum anderen zeigen die Ergebnisse der Antisakkadenaufgabe, dass soziale Ängstlichkeit möglicherweise mit einer grundsätzlich verminderten Aufmerksamkeitskontrolle auf soziale Stimuli assoziiert ist. Im dritten Experiment wurden dynamische Videos von Gesichtern eingesetzt, um die Vermeidungsreaktion auf direkten Blickkontakt bei sozialer Ängstlichkeit zu untersuchen. Zusätzlich wurden die Herzraten- (HR) und Hautleitfähigkeitsreaktion (SCR) als Maße autonomer Aktivierung erhoben. Auch hier wurden anhand eines Screenings gebildete Gruppen untersucht. HSÄ zeigten eine verstärkte HR-Akzeleration auf direkten Blick, was als defensive Reaktion gedeutet werden kann, wie sie bei ängstlichen Probanden häufig in Reaktion auf phobie-relevante Stimuli auftritt. Direkter Blick könnte also tatsächlich ein Angst auslösender Stimulus bei sozialer Ängstlichkeit sein, allerdings resultiert dies nicht zwangsläufig in Vermeidung von Blickkontakt. Zusammen deuten die vorliegenden Studien daraufhin, dass sowohl emotionaler Ausdruck als auch Blickrichtung kritische Variable bei sozialer Ängstlichkeit sind. Weitergehende Untersuchungen sollten insbesondere die Wirkung der Interaktion dieser beiden Variablen auf die visuelle Aufmerksamkeitsausrichtung bei sozialer Ängstlichkeit untersuchen. N2 - In three studies, the influence of facial expressions and perceived gaze direction on visual attention in social anxiety was investigated. In studies 1 & 2, it was tested whether high socially anxious persons (HSA) show a hypervigilance-avoidance pattern of attentional deployment in response to angry faces. In study 3, the gaze behaviour and the physiological arousal in response to averted or direct gaze was investigated in socially anxious participants. In study 1, the experimental design to investigate visual attention through infra-red eye tracking was successfully established. Watching two simultaneously presented faces (emotional vs. neutral), high socially anxious persons showed an initial attentional bias toward emotional (angry and happy) faces, which was further modulated by the sex of the shown face. HSA initially looked more frequently at male angry and female happy faces. Furthermore, they tended to look less long at emotional facial expressions between 1 to 1.5 s after picture onset, which may indicate avoidance of emotional facial expressions. In study 2, in addition to this passive viewing task, participants had to perform an emotional antisaccade task, which was developed to investigate the attentional control of participants in response to social stimuli. Furthermore, the selection of participants was based on their scores in a questionnaire on social anxiety which were obtained in a screening procedure before the experiment. In the passive viewing task, HSA showed an initial attentional bias towards happy facial expressions. In the antisaccade task, HSA made more errors to perform a correct antisaccade in response to all facial expressions indicating an impaired inhibition of the reflexive orienting to social stimuli. These findings point at an attentional bias for happy facial expressions, which consequently seems to necessitate a modification of the hypervigilance-avoidance hypothesis. The results of the antisaccade task may indicate a diminished attentional control in socially anxious persons. In study 3, dynamic videos of faces were used to investigate the avoidance behaviour of socially anxious participants in response to direct gaze. In addition, heart rate (HR) and skin conductance responses (SCR) were obtained to measure autonomic arousal. Similar to study 2, three groups were selected based on their scores in a questionnaire on social anxiety obtained in a screening procedure. HSA showed an enhanced HR acceleration in response to direct gaze, which indicates a phobic defensive reaction. However, direct gaze was not avoided by HSA as the eye tracking data revealed. In sum, the results of these three studies show that facial expressions as well as perceived gaze direction are critical features in social anxiety. Further research should examine the effects of the interplay of these two variables on visual attention and avoidance in social anxiety. KW - Visuelle Aufmerksamkeit KW - soziale Ängstlichkeit KW - Gesichtsausdrücke KW - Blickkontakt KW - Eye-Tracking KW - visual attention KW - sozial anxiety KW - facial expression KW - gaze contact KW - eye-tracking Y1 - 2007 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-25732 ER - TY - THES A1 - Ströbl, Veronika T1 - Überprüfung des Stufenkonzeptes im Transtheoretischen Modell der Verhaltensänderung am Beispiel sportlicher Aktivität T1 - The Transtheoretical Model of Behaviour Change Applied to Exercise: An Examination of the Concept of Stages N2 - Für die Gestaltung von Interventionen zur Förderung von Gesundheitsverhalten ist es entscheidend, ob der Prozess der Verhaltensänderung stufenförmig oder kontinuierlich verläuft. Im Transtheoretischen Modell der Verhaltensänderung (Prochaska & DiClemente, 1983, 1992) werden fünf Stufen postuliert. Ziel der vorliegenden Arbeit war es zu überprüfen, ob sich empirische Hinweise auf das Vorliegen von Stufen im Transtheoretischen Modell erbringen lassen. Dies wurde exemplarisch für den Verhaltensbereich der sportlichen Aktivität vorgenommen. Hierzu wurde überprüft, ob den kognitiven Modellvariablen (Selbstwirksamkeitserwartung, wahrgenommene Vorteile, wahrgenommene Nachteile) auf den verschiedenen Stufen eine unterschiedliche Bedeutung für eine Verbesserung auf die nächst höhere Stufe zukommt. Da die kausalen Zusammenhänge innerhalb des Modells nicht geklärt sind, wurde zudem die Bedeutung des Sportverhaltens auf den Stufen untersucht. Zusätzlich wurden explorativ Prädiktoren der allgemeinen Stufenverbesserung, d.h. der Verbesserung um beliebig viele Stufen identifiziert sowie stufenspezifische Prädiktoren der Stufenverschlechterung ermittelt. In die Sekundäranalyse einer multizentrischen, kontrollierten Interventionsstudie gingen Daten von 610 Patienten ein, die eine medizinische Rehabilitation erhalten hatten. In die Auswertungen wurden Daten zu drei Messzeitpunkten einbezogen: Rehabilitationsbeginn, 3 Monate nach der Rehabilitation und 12 Monate nach der Rehabilitation. Zur Beantwortung der Fragestellungen wurden zwei der von Weinstein, Rothman und Sutton (1998) vorgeschlagenen Forschungsstrategien zum Nachweis von Stufen eingesetzt: Intraindividuelle Vorhersage der Stufenverbesserung zur Identifikation stufenspezifischer Prädiktoren der Stufenverbesserung aufgrund längsschnittlicher Daten sowie Untersuchung interindividueller Unterschiede zwischen benachbarten Stufen im Querschnitt zur Überprüfung auf Diskontinuität. Die Ergebnisse der beiden Vorgehensweisen stimmen in weiten Teilen überein. Insgesamt konnten in der vorliegenden Arbeit Hinweise darauf erzielt werden, dass sich der Prozess der Verhaltensänderung in Stufen vollzieht, wobei die Daten lediglich eine Unterscheidung von drei Stufen rechtfertigen. Von den berücksichtigten Variablen scheint nur den wahrgenommenen Vorteilen und dem Verhalten stufenspezifisch eine unterschiedliche Bedeutung zuzukommen, wobei letzterem für die Differenzierung von Stufen eine geringere Bedeutung beigemessen wurde als den kognitiven Variablen. Die Ergebnisse zur Stufenverschlechterung weisen darauf hin, dass Faktoren, die für eine Verbesserung, und solche, die für eine Verschlechterung zwischen zwei Stufen relevant sind, nicht überein stimmen. Aus den Ergebnissen werden Ansatzpunkte für die Gestaltung stufenspezifischer Interventionen abgeleitet. Diese Erkenntnisse können sowohl im Rahmen der Gesundheitsbildung in der medizinischen Rehabilitation, als auch bei der Gestaltung von Angeboten der primären Prävention genutzt werden. N2 - Interventions designed to promote health behaviour may vary depending on whether the process of behaviour change is conceptualized either as a continuum or as stages. The Transtheoretical Model of Behaviour Change (Prochaska & DiClemente, 1983, 1992) comprises five stages of behaviour change. The aim of the present study was to examine empirically if true stages emerge when applying the Transtheoretical Model to exercise behaviour. Regarding the social-cognitive variables of the model (self-efficacy, perceived pros and cons) as well as exercise behaviour it was tested whether the importance of each variable for progression from one stage to the next differs between the stages. In addition, predictors of general stage progression as well as predictors of stage regression were explored. To this end, a secondary analysis of data collected within a multicentre controlled trial was conducted. The sample used for this analysis consisted of 610 patients who had taken part in an inpatient medical rehabilitation. Data analysis was based on three measurement points (at the beginning of inpatient rehabilitation, after 3 and 12 months). Two research designs suggested by Weinstein and colleagues (1998) to test a stage theory were applied in the present study: longitudinal prediction of stage transitions to identify stage-specific predictors of stage progression and cross-sectional comparisons of persons in different stages in order to test for discontinuity patterns. The results obtained with both methods were largely consistent. Overall, evidence for the existence of stages was found, but the results support a discrimination of only three stages. Moreover, only two of the variables considered - perceived pros and exercise behaviour - were shown to be of varying importance at different stages and hence proved the concept of stages. The results concerning predictors of stage transition indicate that between two stages predictors of stage progression and predictors of stage regression may differ. The results are discussed with regard to the design of stage-matched interventions. They are of broad relevance for the conception of health education both within medical rehabilitation and primary prevention. KW - Gesundheitsverhalten KW - Sportliche Aktivität KW - Motivation KW - Transtheoretisches Modell KW - Stufen der Verhaltensänderung KW - Stufenmodell KW - Verhaltensänderung KW - Stufenübergang KW - Transtheoretical Model KW - Stages of Change KW - exercise behaviour KW - stage models KW - stage transition Y1 - 2007 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-26796 ER - TY - THES A1 - Ehlis, Ann-Christine T1 - Hirnelektrische Hypofrontalität bei schizophrenen Patienten und ihre Bedeutung für die Auswahl der neuroleptischen Medikation T1 - Hypofrontality in schizophrenic patients and its relevance for the choice of antipsychotic medication N2 - Hintergrund und Ziel der Untersuchung: Patienten mit schizophrenen Erkrankungen zeigen in einer Vielzahl von Untersuchungssituationen eine verminderte Funktion frontaler Hirnregionen (Hypofrontalität), die insbesondere auch den anterioren cingulären Cortex (ACC) betrifft. Verschiedene Arten antipsychotischer Medikation unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Wirkung auf Metabolismus und Funktion des Frontalcortex, wobei es Hinweise darauf gibt, dass atypische Antipsychotika diesen Bereich des Gehirns positiv beeinflussen, während konventionelle Antipsychotika (Typika) hier nur geringe oder sogar negative Effekte zeigen. Hinsichtlich der Auswahl eines Antipsychotikums zu Beginn einer medikamentösen Behandlung gibt es bislang keine etablierten neurophysiologischen/biologischen Marker, die eine Vorhersage der Therapie-Response unter verschiedenen Arten antipsychotischer Medikation erlauben. Ziel der Studie war es daher, die Eignung der NoGo-Anteriorisierung (NGA) als Prädiktor der Therapie-Response schizophrener Patienten unter typischer bzw. atypischer Medikation zu untersuchen. Die NGA ist ein neurophysiologischer Marker, der die Funktion präfrontaler Areale einschließlich des ACC widerspiegeln soll. Unter Zuhilfenahme dieses Parameters wurde an einer Gruppe schizophrener Patienten überprüft, ob das Ausmaß der initialen Hypofrontalität eine Vorhersage der individuellen Therapie-Response erlaubt. Methoden: Es wurden 76 Patienten mit Erkrankungen aus dem schizophrenen Formenkreis zu jeweils drei Messzeitpunkten neurophysiologisch, neuropsychologisch und psychometrisch getestet. Die Baseline-Messung (t1) fand innerhalb der ersten drei Tage eines stationär-psychiatrischen Aufenthalts, die beiden Folgemessungen (t2, t3) drei bzw. sechs Wochen nach Beginn einer Therapie mit typischen (n=36) oder atypischen Antipsychotika (n=40) statt. Im Rahmen der neurophysiologischen Untersuchung führten die Patienten eine Go-NoGo-Aufgabe durch, wobei anhand der durch Go- und NoGo-Stimuli evozierten ereigniskorrelierten Potentiale individuell die NGA ermittelt wurde. Beide Behandlungsgruppen wurden aufgrund der NGA-Werte zu t1 in Patienten mit initial starker vs. schwacher Frontalhirnfunktion unterteilt (Mediansplit). Ergebnisse: Alle Patientengruppen zeigten eine signifikante Besserung der psychotischen Symptomatik im Verlauf des 6-wöchigen Untersuchungszeitraums. Außerdem hatten Atypika hypothesengemäß einen signifikant positiven Einfluss auf die Entwicklung der neuropsychologischen Testleistungen, während Typika oftmals mit einer Verschlechterung entsprechender Maße einhergingen. Atypika hatten zudem eine günstigere Wirkung auf die subjektiv erlebte Lebensqualität der Patienten. Darüber hinaus war die zu t1 erhobene NGA ein signifikanter Prädiktor der Therapie-Response. Niedrige Werte der NGA zu Beginn der Behandlung sagten dabei ein besonders gutes Ansprechen auf atypische Antipsychotika voraus, während hohe Werte der NGA zu t1 mit einer besonders deutlichen klinischen Besserung unter typischer Medikation einhergingen. Die NGA korrelierte zudem signifikant mit den neuropsychologischen Testleistungen, unterlag selbst aber keinen systematischen Veränderungen unter typischer vs. atypischer Medikation. Schlussfolgerung: Der auf der Basis früherer Untersuchungen vermutete Zusammenhang zwischen der NGA und präfrontalen Hirnfunktionen konnte anhand der vorliegenden Befunde bestätigt werden. Außerdem war aufgrund der zu Beginn einer stationär-psychiatrischen Behandlung gemessenen NGA eine signifikante Vorhersage der Therapie-Response unter typischen und atypischen Antipsychotika möglich. Die NGA könnte somit im klinischen Alltag zu einer individualisierten Entscheidungsfindung bei der Auswahl eines antipsychotischen Präparats, unter Berücksichtigung pathophysiologischer Aspekte der Erkrankung, beitragen. N2 - Background and objective: Schizophrenic patients often exhibit functional deficits in frontal cortical areas (hypofrontality), particularly within the anterior cingulate cortex (ACC). Different classes of antipsychotic medication differ with respect to their influence on function and metabolism of the frontal cortex, with a more positive effect of atypical as compared to typical compounds. Regarding the therapeutic choice of a particular antipsychotic substance, previous research efforts have not yet been able to establish neurobiological markers that are able to predict the patients’ clinical response to different kinds of antipsychotic medication. The present study, therefore, aimed at examining the NoGo-Anteriorization (NGA) as a possible predictor of the clinical response to typical and atypical antipsychotic treatment. The NGA is a neurophysiological marker that presumably reflects activation of prefrontal cortical structures, including the ACC. For the present study, a group of schizophrenic patients was examined three times in the course of a psychiatric in-patient treatment, to confirm that prefrontal cortical function is positively influenced by atypical antipsychotics, and to explore whether the amount of hypofrontality at the beginning of treatment (quantified by means of the NGA) allows for a prediction of the clinical response to both kinds of antipsychotic medication. Methods: 76 patients with schizophrenic illnesses were examined three times each, by means of neurophysiological, neuropsychological and psychometric measures. Baseline measurements (t1) were conducted within the first three days of a psychiatric in-patient treatment, follow-up measurements (t2, t3) three and six weeks after the start of a therapy with typical (n=36) or atypical antipsychotics (n=40). For the neurophysiological examination, patients performed a Go-NoGo-task, and the individual NGA was calculated on the basis of the corresponding Go- and NoGo-ERPs (event-related potentials). Moreover, the NGA at baseline was used to subdivide both treatment groups into patients with initially strong vs. weak frontal cortical function (NGA above and below group-median, respectively). Results: On a clinical level, patients in each of the four study groups improved significantly over the course of the study period. In line with previous findings, atypical antipsychotics furthermore positively influenced neuropsychological test performance, whereas typical medication often caused a decline in test scores. Similarly, atypical compounds had a more favourable impact on the patients’ self-reported quality of life. Moreover, baseline values of the NGA significantly predicted the patients’ clinical response: Low values at t1 were associated with a particularly strong improvement under atypical medication, whereas high initial values of the NGA predicted a particularly good response to typical antipsychotics. The NGA furthermore significantly correlated with neuropsychological test scores, but did not systematically change over the course of a treatment with typical vs. atypical antipsychotics. Conclusion: The present findings confirm the putative association between the NGA and prefrontal brain functions. Furthermore, the NGA at the beginning of a psychiatric in-patient treatment significantly predicted the clinical response to typical and atypical antipsychotic treatment. Since the NGA can be easily determined in clinical routine settings, it might be a useful parameter for the development of individualised treatment strategies based on pathophysiological aspects of schizophrenic illnesses. KW - Schizophrenie KW - Präfrontaler Cortex KW - Gyrus cinguli KW - Neuroleptikum KW - Ereigniskorreliertes Potenzial KW - Inhibition KW - Prädiktor KW - Neuropsychologie KW - NoGo-Anteriorisierung KW - NGA KW - Continuous Performance Test KW - CPT KW - P300 KW - Schizophrenia KW - Anterior cingulate KW - Antipsychotics KW - NoGo-Anteriorisation KW - Event-related potential Y1 - 2007 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-26566 ER - TY - THES A1 - Krieglmeyer, Regina T1 - How to Overcome Frustration? The Influence of Frustration on Motivational Orientation and Motivational Intensity T1 - Wie überwindet man Frustration? Der Einfluss von Frustration auf motivationale Orientierung und motivationale Intensität N2 - Frustration has been investigated since the early beginnings of psychological research. Yet, it is still unclear how frustration influences the two main parameters of motivation, i.e., orientation (approach-avoidance) and intensity. Some theories propose that controllable frustration increases approach motivation, thereby maintaining motivational intensity. In contrast, other theories propose that the perception of obstacles immediately elicits an avoidance orientation because of the negative valence of the perceptual input. Yet, the latter theories can not explain how motivational intensity is maintained upon encountering obstacles. The aim of the present thesis is to integrate previous contradicting assumptions by describing the influence of frustration on motivational orientation and motivational intensity on the basis of a two-system model of behavior. The definition of frustration as an unexpected obstacle blocking the attainment of an anticipated gratification implies that the obstacle is immediately perceived, whereas the goal is only represented in working memory. According to two-system models, these two types of representations influence different levels of behavior regulation. Whereas spontaneous approach-avoidance tendencies are mainly determined by the valence of the perceptual input, decisions to engage effort to reach the goal are based on knowledge about goals and appraisals of controllability of obstacles. Supporting this theorizing, six experiments demonstrated that frustration immediately activates avoidance tendencies. This was true for frustration of approach goals as well as for frustration of avoidance goals. Furthermore, this effect did not depend on the type of frustration feedback, and was found when approach-avoidance tendencies were measured after completion of goal pursuit as well as while overcoming frustration. In addition, approaching obstacles impaired performance in a subsequent task, suggesting that approaching obstacles consumed cognitive resources. This further supports the assumption that obstacles immediately activate avoidance tendencies. Furthermore, dispositional action-state orientation, which has been previously shown to moderate automatic affective reactions, influenced approach-avoidance tendencies, indicating that affect mediates the impact of frustration on behavioral tendencies. Finally, manipulations of controllability of frustration did not influence spontaneous approach-avoidance tendencies, but measures of motivational intensity such as decisions to engage more effort as well as activation of goal-relevant behavioral schemata. In sum, these findings support the assumptions that immediately elicited motivational orientations are mainly a function of the valence of perceptual input, whereas behavior to reach the goal (i.e. motivational intensity) is regulated by working memory representations such as appraisals of goal expectancy. Motivational orientations may serve to prepare organisms for quick reactions to sudden, unexpected occurrences, whereas behavior regulation based on goal appraisals may provide stability and flexibility in long-term goal pursuit. N2 - Frustration wird seit den Anfängen psychologischer Forschung untersucht. Jedoch ist es noch unklar, wie Frustration die beiden Hauptparameter von Motivation, nämlich Orientierung (Annäherung-Vermeidung) und Intensität, beeinflusst. Manche Theorien nehmen an, dass kontrollierbare Frustration zu einer Zunahme von Annäherungsmotivation führt, und dass dadurch motivationale Intensität aufrechterhalten wird. Im Gegensatz dazu folgt aus anderen Theorien, dass die Wahrnehmung von Hindernissen unmittelbar eine Vermeidungsorientierung auslöst, da Hindernisse eine negative Valenz haben. Allerdings können diese Theorien nicht erklären, wie motivationale Intensität bei der Konfrontation mit Hindernissen aufrechterhalten wird. Das Ziel der vorliegenden Dissertation ist bisherige widersprechende Annahmen zu integrieren, indem der Einfluss von Frustration auf motivationale Orientierung und motivationale Intensität auf der Grundlage von Zwei-System-Modellen beschrieben wird. Die Definition von Frustration als ein unerwartetes Hindernis, welches das Erreichen einer antizipierten Belohnung blockiert, impliziert, dass das Hindernis unmittelbar wahrgenommen wird, während das Ziel nur im Arbeitsgedächtnis repräsentiert wird. Nach Zwei-System-Modellen beeinflussen diese beiden Arten von Repräsentationen unterschiedliche Ebenen der Verhaltensregulation. Während spontane Verhaltenstendenzen hauptsächlich von der Valenz des perzeptuellen Inputs determiniert werden, basieren Entscheidungen bzgl. der weiteren Zielverfolgung auf Wissen über Ziele und Einschätzungen der Kontrollierbarkeit von Hindernissen. Als Beleg für diese Annahmen wurde in sechs Experimenten gezeigt, dass Frustration unmittelbar Vermeidungstendenzen aktiviert. Dieser Zusammenhang wurde sowohl bei Frustration von Annäherungszielen, als auch bei Frustration von Vermeidungszielen gefunden. Weiterhin war dieser Effekt unabhängig von der Art des Frustrationsfeedbacks und wurde beobachtet, wenn Verhaltenstendenzen nach der Zielverfolgung erfasst wurden als auch wenn Verhaltenstendenzen während des Überwindens von Hindernissen erfasst wurden. Ferner führte Annäherung an Hindernisse zu einer Verschlechterung der Leistung in einer nachfolgenden Aufgabe. Dies deutet darauf hin, dass Annäherungsreaktionen kognitive Ressourcen verbrauchen, was ein weiterer Beleg ist für die Annahme, dass Hindernisse unmittelbar Vermeidung aktivieren. Außerdem moderierte dispositionelle Handlungs-Lageorientierung spontane Annäherungs-Vermeidungstendenzen. Da frühere Forschung gezeigt hat, dass Handlungs-Lageorientierung automatische affektive Reaktion moderiert, ist dieser Befund ein Hinweis darauf, dass der Einfluss von Frustration auf spontane Annäherungs-Vermeidungstendenzen durch Affekt mediiert wird. Schließlich beeinflussten Manipulationen der Kontrollierbarkeit von Frustration nicht spontane Annäherungs-Vermeidungstendenzen, wohl aber Maße der motivationalen Intensität wie Entscheidungen bzgl. der Zielverfolgung und Aktivierung zielrelevanter Verhaltensschemata. Zusammengefasst belegen diese Befunde die Annahmen, dass unmittelbar ausgelöste motivationale Orientierungen hauptsächlich eine Funktion der Valenz des perzeptuellen Inputs sind, während Verhalten zur Zielerreichung (motivationale Intensität) von Repräsentationen des Arbeitsgedächtnisses wie Einschätzungen der Zielerreichbarkeit reguliert wird. Motivationale Orientierungen haben vermutlich die Funktion, Organismen auf schnelle Reaktionen auf plötzliche, unerwartete Ereignisse vorzubereiten, während Verhaltensregulation basierend auf Zieleinschätzungen Stabilität und Flexibilität in der Zielverfolgung ermöglicht. KW - Sozialpsychologie KW - Motivation KW - Frustration KW - Ärger KW - Social Cognition KW - Motivation KW - Frustration KW - Anger Y1 - 2007 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-27841 ER - TY - RPRT A1 - Neukum, Alexandra A1 - Grattenthaler, Heidi T1 - Kinetose in der Fahrsimulation (Projekt: Simulation von Einsatzfahrten im Auftrag des Präsidiums der Bayerischen Bereitschaftspolizei, Abschlussbericht – Teil II) N2 - Die sog. Simulatorkrankheit ist eine bekannte negative Begleiterscheinung der Exposition in virtuellen Umwelten. Umfassende Untersuchungen hierzu stammen vor allem aus dem fliegerischen Bereich, in dem Simulatoren seit mehreren Jahrzehnten als Trainingsmethode eingesetzt werden. Auf dem Gebiet der Fahrsimulation liegen bislang nur wenige systematische Studien vor. Mit Aufnahme des Trainings im Projekt "Simulation von Einsatzfahrten" (März 2003) wurde sehr schnell offensichtlich, dass das Auftreten und das Ausmaß von Simulatorkrankheitsbeschwerden ein ernst zu nehmendes Problem darstellt, das die Trainingseffizienz erheblich beeinträchtigt. Vor allem auf technischer Seite, aber auch auf Seiten der Trainingsgestaltung wurden massive Anstrengungen unternommen, um dem Problem gemeinsam entgegenzuwirken. Die Thematik wurde deshalb zum Gegen¬stand umfassender begleitender Evaluationsarbeiten, die im vorliegenden Teilbericht II zusammenfassend darge-stellt werden. Der Text gibt zunächst einen Überblick des Literaturstands zur Simulatorkrankheit (Kapitel 2). Eingegangen wird dabei auf theoretische Erklärungsansätze zur Entstehung der Beschwerden und die resultierende Symptomatik. Weiterhin dargestellt werden etablierte Verfahren zur Erfassung von Kinetose, die vor allem im fliegerischen Bereich entwickelt wurden und in jüngerer Zeit auch auf andere Anwendungsbereiche übertragen werden. Zusammengefasst werden Resultate von Studien, die die Wirkung unterschiedlicher Einflussfaktoren aufzeigen. Die Ergebnisse der empirischen Untersuchungen sind Gegenstand der Folgekapitel. Berichtet werden zunächst die Resultate der Beobachtungen in der Anfangsphase des Trainings, in der verschiedene Modifikationen der Ansteuerung des Bewegungssystems vorgenommen wurden (Kapitel 3). Die Darstellung der Resultate dieser Screeningphase, in der kleine Stichproben untersucht wurden, beschränkt sich auf die Analyse der beobachteten Ausfallraten. Gegenstand einer weiterführenden Untersuchungsreihe war die nähere Analyse der Sym-ptomstruktur, der Inzidenz, der Ausprägungen sowie der Nachwirkungen akuter Simulatorkrankheitsbeschwerden (Kapitel 4). In dieser Studie wurde u. a. der von Kennedy, Lane, Berbaum & Lilienthal (1993) entwickelte Simulator Sickness Questionnaire eingesetzt, der als das meisten etablierte subjektive Verfahren zur Erfassung der Simulatorkrankheit gilt. Die Grundlage dieser Datenerhebung bildete eine Stichprobe von mehr als N=200 Trainingsteilnehmern. Abschließend berichtet werden die Ergebnisse einer Studie, die die Auswirkungen des Fahrens bei aktiviertem bzw. deaktiviertem Bewegungssystem vergleichend analysiert (Kapitel 5). Auch diese Studie stützt sich auf einen großen Stichprobenumfang von N>200 Fahrern. KW - Verkehrssicherheit KW - Fahrsimulator KW - Fahrertraining KW - Einsatzfahrten KW - Trainingsevaluation KW - Kinetose Y1 - 2006 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-77829 ER - TY - RPRT A1 - Neukum, Alexandra A1 - Walter, Martina A1 - Schumacher, Markus A1 - Krüger, Hans-Peter T1 - Trainingskonzeption und Evaluation des Moduls A: "Gefahrenkognition" (Projekt: Simulation von Einsatzfahrten im Auftrag des Präsidiums der Bayerischen Bereitschaftspolizei, Abschlussbericht – Teil I) N2 - Mit dem Ziel der Optimierung der bestehenden polizeilichen Fahrausbildung hat das Präsidium der Bayerischen Bereitschaftspolizei im Jahr 2001 ein mehrjähriges Pilotprojekt initiiert, in dem ein technologiegestütztes und didaktisch begründetes Ausbildungssystem entwickelt und erprobt werden sollte. Im Zentrum dieses Pilotprojekts stand die Frage der Anwendung moderner Simulationstechnologie in der Fahrausbildung. Inhaltliche Entwicklung und Projektevaluation oblagen dem IZVW. Das Pilotprojekt ist integriert in das Gesamtcurriculum der Fahrausbildung bei der Bayerischen Bereitschaftspolizei (Rager & Müller, 2000). Dieses basiert auf drei unterschiedlichen Ausbildungsblöcken und umfasst insgesamt 93 Unterrichtseinheiten. Die Inhalte des dreistufigen Programms im Rahmen der Ausbildung für den mittleren Polizeivollzugsdienst sind gekennzeichnet als „Situations- und typenbezogenes Fahrtraining“ (Stufe 1), „Sicherheitstraining mit Gefahrenlehre“ (Stufe II) und „Gefahrentraining zur Bewältigung von Einsatzfahrten mit und ohne Inanspruchnahme von Sonder- und Wegerechten“ (Stufe III). In dieser letzten Ausbildungsstufe ist das Pilotprojekt „Simulation von Einsatzfahrten“ positioniert. Das verkehrswissenschaftliche Projekt setzte sich zum Ziel, in enger Zusammenarbeit mit polizeilichen Experten und Ausbildern eine an den Erfordernissen der beruflichen Praxis orientierte Ausbildungs- und Trainingskonzeption zu entwickeln und insbesondere die Anwendung der Simulationsmethodik innerhalb der Fahrausbildung zu evaluieren. Der vorliegende Text konzentriert sich als Teil der Abschlussdokumentation auf die Evaluation des Simulatortrainings. Dieses ist konzipiert als zentraler Bestandteil des inhaltlichen Moduls „Gefahrenkognition“ und wird ergänzt durch ein vorbereitendes computerbasiertes Training. Gegenstand dieses Berichts sind die Arbeiten zur Erfassung von Trainingsakzeptanz und Lernerfolg der Lerneinheit Gefahrenkognition. Hierzu wird zunächst ein Überblick über aktuelle in der Literatur vorliegende Studien gegeben, die sich mit der Evaluation der Simulation als Lehrmethode in der Fahrausbildung beschäftigen. Kapitel 3 gibt einen Überblick über die Inhalte des Moduls und den Aufbau der Übungen in CBT und Simulator. Fragestellungen, Konzeption und methodisches Vorgehen der Evaluationsuntersuchungen sind beschrieben in Kapitel 4. Die Darstellung der Ergebnisse erfolgt in den Abschnitten 5 bis 7. KW - Verkehrssicherheit KW - Fahrsimulator KW - Fahrertraining KW - Einsatzfahrten KW - Trainingsevaluation Y1 - 2006 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-77833 ER - TY - JOUR A1 - Strack, Fritz A1 - Deutsch, Roland T1 - Reflective and Impulsive Determinants of Social Behavior N2 - This article describes a 2-systems model that explains social behavior as a joint function of reflective and impulsive processes. In particular, it is assumed that social behavior is controlled by 2 interacting systems that follow different operating principles. The reflective system generates behavioral decisions that are based on knowledge about facts and values, whereas the impulsive system elicits behavior through associative links and motivational orientations. The proposed model describes how the 2 systems interact at various stages of processing, and how their outputs may determine behavior in a synergistic or antagonistic fashion. It extends previous models by integrating motivational components that allow more precise predictions of behavior. The implications of this reflective–impulsive model are applied to various phenomena from social psychology and beyond. Extending previous dual-process accounts, this model is not limited to specific domains of mental functioning and attempts to integrate cognitive, motivational, and behavioral mechanisms. KW - Psychologie KW - dual-process models KW - dual-systems models KW - social cognition KW - reflective KW - impulsive KW - self regulation Y1 - 2004 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-40447 ER - TY - THES A1 - Rüter, Katja T1 - The efficiency of routine standards in social comparison T1 - Die Effizienz von Routinestandards bei sozialen Vergleichen N2 - One primary source for self-knowledge is social comparison. Often objective criteria for self-evaluations are not available or useful and therefore comparisons with other people play a crucial role in self-evaluations. But the question is whether social comparisons could indeed provide information about the self without consuming too much cognitive resources or time. Therefore, in this research I wanted to look at practice effects in social comparison and the particular significance of routine standards. Whereas traditional research on standard selection mostly focused on goal-oriented and strategic standard selection processes, this research sets out to integrate social cognitive knowledge, ideas, and methods. Researchers from many different fields agree that people’s behavior and thinking is not fully determined by rational choices or normative considerations. Quite the contrary, factors like knowledge accessibility, habits, procedural practice, stereotyping, categorization, and many more cognitive processes play an important role. The same may be true in social comparison and standard selection. In my research I demonstrate that efficiency concerns play an important role in social comparison. Since people may not be able to engage in a strategic standard selection whenever they engage in social comparison processes, there has to be a more efficient alternative. Using routine standards would be such an alternative. The efficiency advantage of routine standards may thereby be founded not only in the abandonment of a strategic but arduous standard selection process, but also in a higher efficiency of the comparison process itself. I therefore set out to show how the use of routine standards facilitates the social comparison processes. This was done in three steps. First, I replicated and improved our former research (Mussweiler & Rüter, 2003, JPSP) indicating that people really do use their best friends as routine standards to evaluate themselves. Second, I demonstrated that it is more efficient to compare with a routine standard than with another standard. In Studies 2 and 3 I therefore show that comparisons between the self and a routine standard (either a natural routine standard like the best friend or a experimentally induced routine standard based on practice) are faster and more efficient than comparisons with other standards. Finally, I looked at the underlying mechanism of the efficiency advantage of routine standards. The results of Studies 4 and 5 point out, that both general as well as specific practice effects occur with repeated comparisons. Whereas a specific practice effect implies the repeated processing of the same content (i.e., knowledge about the routine standard), general practice effects indicate that the pure process (i.e., comparing the self with a routine standard) becomes more efficient regardless whether new content (i.e., comparison relevant knowledge) has to be processed. Taken together, the efficiency advantage of routine standards during self-evaluation is based not only on the lack of necessity for an arduous standard selection, but is additionally supported by the facilitation of the comparison process itself. The efficiency of routine standards may provide an explanation as to why people base self-evaluations on comparisons with these standards and dispense with strategic considerations to select the most suitable standard. N2 - Menschen haben ein grundlegendes Bedürfnis, sich selbst zu kennen. Dabei führt der Weg zur Selbsterkenntnis häufig über soziale Vergleichsprozesse. Da Eigenschaften und Fähigkeiten in der Regel nicht an absoluten Maßen gemessen werden können, ist der Vergleich mit anderen Menschen ausschlaggebend. Letztendlich bedeutet freundlich, weise oder auch aggressiv zu sein in erster Linie, dass man freundlicher, weiser, oder aggressiver ist als andere. Das stete Streben des Menschen zur Selbsterkenntnis verbunden mit der Notwendigkeit von sozialen Vergleichsprozessen, um ein solches Wissen zur erlangen, birgt gewisse Anforderungen in sich. Nur wenn Vergleichsprozesse in genügenden Maße sparsam, schnell und effizient durchgeführt werden können, bieten sie Menschen eine reelle Möglichkeit sich selbst einzuschätzen. Nicht immer wird die Zeit und die Ruhe gegeben sein, in aller Gründlichkeit die eigene Person zu erforschen. Ganz im Gegenteil, häufig müssen solche Einschätzungen spontan und ohne viel zu überlegen getroffen werden. Es ist daher von großer Bedeutung darzulegen, in wie fern soziale Vergleichsprozesse diesen Anforderungen genügen. Die vorliegende Dissertation beschäftige sich mit eben dieser Frage. Dabei stelle ich zuerst dar, welche spezifischen Prozesse bisher bei sozialen Vergleichen angenommen wurden und beurteile diese nach ihrer Effizienz. In einem zweiten Schritt beziehe ich mich auf Forschung in anderen Bereichen der Sozialpsychologie und weise anhand dessen auf spezifische Mechanismen hin, welche die Effizienz von sozialen Vergleichsprozessen zur Selbsteinschätzung steigern können. Sodann fasse ich kurz bereits veröffentlichte Arbeiten von Thomas Mussweiler und mir (Mussweiler & Rüter, 2003, JPSP) zusammen, die einen ersten Anfang zur experimentellen Überprüfung der angenommenen, effizienten Vergleichsprozesse darstellen. Darauf aufbauend folgt der empirische Teil der Dissertation, in der die Effizienz spezifischer sozialer Vergleiche bei Selbsteinschätzungen nachgewiesen und die der Effizienz zu Grunde liegende Prozesse identifiziert werden. Insgesamt belegen die fünf dargestellten Experimente eindrucksvoll die Effizienzvorteile von Routinestandards bei sozialen Vergleichsprozessen. Mit der Studie 1 wurden frühere Studien (Mussweiler & Rüter, 2003, JPSP) bestätigt, welche besagen, dass bei Selbsteinschätzungen Vergleiche mit Routinestandards durchgeführt werden. Die Routine, immer wieder den selben Standard heranzuziehen, macht eine aufwendige Standardselektion überflüssig und stellt somit einen entscheidenden Schritt in Richtung Effizienz bei sozialen Vergleichsprozessen dar. Darüber hinaus konnte in den restlichen vier Studien gezeigt werden, dass auch der Vergleichsprozess an sich mit Routinestandards schneller und somit effizienter durchgeführt werden kann als mit anderen Standards. Sowohl für Vergleiche mit real exsistierenden Routinestandards (wie z.B. dem besten Freund), als auch mit durch Übung experimentell induzierten Routinestandards benötigten die Versuchspersonen weniger Zeit als für Vergleiche mit Kontrollstandards (Studie 2 & 3). Die Studien 4 & 5 belegen sodann, dass dem Effizienzvorteil von Routinestandards sowohl generelle Übungseffekte mit festem Standard als auch spezifische Übungseffekte bezogen auf das Standard-Wissen zu Grunde liegen. Während spezifische Übungseffekte darauf beruhen, dass die selben Inhalte (hier das Wissen über den Routinestandard) wiederholt verarbeitet werden können, weisen generelle Übungseffekte darauf hin, dass der Prozess an sich (hier der Vergleich zwischen dem Selbst und dem Routinestandard) mit zunehmender Übung schneller durchgeführt werden kann, auch wenn dabei jeweils neue Inhalte (hier vergleichsrelevantes Wissen) verarbeitet werden müssen. Der Vergleich mit Routinestandards ermöglicht es somit, Selbsteinschätzungen durchzuführen, auch wenn dies schnell und ohne großen kognitiven Aufwand geschehen muss. Da die kognitive Kapazität eine knappe Ressource des Menschen ist und damit sparsam umgegangen werden muss, stellen die effizienten Vergleiche mit Routinestandards eine attraktive Alternative zu Vergleichen mit strategisch sinnvollen aber kognitiv aufwendig ausgewählten Standards dar. KW - Soziale Vergleiche KW - Standardselektion KW - Routinestandards KW - Übungseffekte KW - Effizienz KW - Social Comparison KW - Standard Selection KW - Routine Standards KW - Practice Effects KW - Efficiency Y1 - 2004 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-9448 ER - TY - THES A1 - Jilg, Marion T1 - Das Inventar Bevorzugter Tätigkeiten (IBT) - Erfassung freizeitbezogener Belastungswirkungen mit skalometrisch beschriebenen Freizeittätigkeiten T1 - The Inventory Bevorzugter Tätigkeiten (IBT) - Measuring effects of job demands on leisure time using category scaled leisure activities N2 - Das Inventar Bevorzugter Tätigkeiten (IBT) ist ein hochreliables Verfahren zur Erfassung freizeitbezogener Belastungswirkungen. Es fußt auf Erkenntnissen zum Themenkreis Belastung-Beanspruchung-Erholung, sowie ressourcentheoretischen Vorstellungen der Aktivationstheorie. Beschrieben wird neben den theoretischen Grundlagen die Konstruktion des IBT. Außerdem werden Veränderungen von Freizeitinteressen untersucht, die als Folge der Bewältigung körperlicher, geistig-mentaler und sozialer Belastungen eintreten. In Untersuchungen verschiedener Personengruppen zeigten sich deutliche Effekte. Je stärkere Belastungen bewältigt wurden, desto stärker reduzierte sich das Interesse an der Ausübung anfordernder Tätigkeiten. Zugleich nahm das Interesse an passiven, entspannenden Tätigkeiten zu. Der Effekt ist unabhängig davon, ob die Belastung körperlicher, geistig-mentaler oder sozialer Art war, er ist die Folge des Ausmaßes der bewältigten Belastung. Daneben traten qualitativ unterschiedliche Wirkungen auf: Die körperliche Belastung beeinträchtigte besonders das Interesse an körperlicher Anstrengung, die geistig-mentale Belastung zeigte sich verstärkt in einem Rückgang des Interesses an Geistig-nervlicher Anspannung und die soziale Belastung beeinträchtigte v.a. das Interesse an Sozialer Bezogenheit. Die jeweils anderen Interessenbereiche waren deutlich weniger stark beeinträchtigt, wenn auch der Einfluß auf sie mit zunehmender bewältigter Belastung wuchs. Möglicherweise beginnt – so könnte man dies interpretieren – die Wirkung der Belastungsbewältigung im einschlägigen Funktionsbereich und verursacht so die stärkste Beeinträchtigung. Mit zunehmender Belastung generalisiert die Wirkung dann auf die anderen Dimensionen. Insgesamt zieht die Bewältigung von Belastungen also den körperlichen, den geistig-mentalen und den sozialen Funktionsbereich des Menschen gemeinsam in Mitleidenschaft, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß. Das IBT offenbart insgesamt eine ganze Reihe interessanter Ergebnisse und beleuchtet dabei einen wichtigen, bislang kaum untersuchten Aspekt von Belastungswirkungen: Die bevorzugte Gestaltung der erholungswirksamen Zeit. Die Betrachtung freizeitbezogener Belastungswirkungen geht über das Geschehen am Arbeitsplatz hinaus und erlaubt, den Menschen mit seinen Belastungen, seinen Belastungswirkungen und seiner ihm zur Verfügung stehenden Erholung in der Gesamtheit zu betrachten. N2 - The Inventar Bevorzugter Tätigkeiten (IBT) is a highly reliable method for measuring the (after-) effects of job demands on leisure time. It is based on activational resource theory and considers empirical findings related to stress, strain and recovery (Belastung-Beanspruchung-Erholung). Besides the theoretical framework the construction of the IBT is described. Also, changes in leisure activities are investigated, which result from physical, mental and social job demands. The investigation of several groups of participants revealed significant effects. With increasing job demands the interest in demanding leisure time decreased. In parallel, the interest in passive, relaxing activities increased. This resulted from the mere extent of the job demands, thus being independend on the type. However, also qualitatively different effects of physical, mental and social job demands were found: Physical job demands mainly reduced the interest in physically exerting leisure activities, mental job demands mainly reduced the interest in mentally exterting activities and social job demands mainly impaired the interest in social activities. Increasing with rising work load, the effects on the complemental fields of interest were considerably less strong. Accordingly, the detrimental effect from coping with job demands starts with the corresponding functional abilities, thereby causing the strongest impairment. With job demands increasing, the impairment generalizes to additional functions. Altogether coping with job demands affects human body, human mentality and the human's social life the same time. The IBT reveals interesting results and sheds light on an important, but hardly investigated aspect: The person's preference to spend his or her time to recover from work. Investigating leisure time extends the scope beyong the working site and allows for linking job demands, functional impairment and recovery one to another, therebye closing the loop. KW - Arbeitsbelastung KW - Freizeitgestaltung KW - Interessentest KW - Testkonstruktion KW - Belastung KW - Beanspruchung KW - Erholung KW - Ressourcen KW - Freizeit KW - Fragebogen KW - Arbeitspsychologie KW - Job demands KW - Recovery KW - Leisure KW - Questionnaire KW - Work psychology Y1 - 2004 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-9122 ER - TY - THES A1 - Müller, Jochen T1 - Psychophysiologische Reaktivität bei Alexithymie : ein experimenteller Beitrag zur Validierung des Alexithymiekonstruktes T1 - Psychophysiological reactivity in Alexithymia. An experimental contribution to the validation of the construct of Alexithymia. N2 - Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es, einen Beitrag zu leisten zur Klärung der Beziehung zwischen Alexithymie und den subjektiven und physiologischen Reaktionen auf emotionale Situationen. Kern des Persönlichkeitsmerkmals ‘Alexithymie’ ist die Schwierigkeit, eigene Gefühle zu identifizieren und anderen mitzuteilen (Bagby & Taylor, 1999a). Ähnlich wie bei anderen Formen emotionaler Hemmung wurde auch bei Alexithymie eine erhöhte physiologische Reaktivität angenommen, die auch mit einem erhöhten Erkrankungsrisiko verbunden sein soll (Stress-Alexithymie Hypothese, Martin & Pihl, 1985). Demnach führt eine in Stresssituationen durch mangelnde Emotionsregulation erhöhte und verlängerte physiologische Aktivität bei alexithymen Personen zu körperlichen Erkrankungen. In der Entkopplungshypothese (Papciak, Feuerstein & Spiegel, 1985) geht man bei Alexithymie unspezifischer als bei der Stress-Alexithymie Hypothese von einer Dissoziation der physiologischen Aktivität und den subjektiven Angaben zu Gefühlen oder emotionaler Erregung aus. Zu diesen Hypothesen liegen jedoch nur wenige und zudem widersprüchliche empirische Befunde vor. Die zentrale Frage der vorliegenden Arbeit lautete daher, ob sich hoch und niedrig alexithyme Personen in ihren subjektiven und physiologischen Reaktionen auf emotionale und belastende Situationen unterscheiden. Dazu wurde je eine experimentelle Untersuchung mit gesunden Probanden (n=43) und mit Patienten einer psychosomatischen Klinik (n=82) durchgeführt. Alle Probanden wurden nach der 20-Item Toronto-Alexithymieskala (Bagby, Parker & Taylor, 1994) in hoch und niedrig alexithyme Personen eingeteilt. Nach der Induktion von Emotionen und Belastungen (durch Filmausschnitte, Hyperventilation und einen modifizierten Stroop-Test) wurden die Reaktionen der Versuchspersonen hinsichtlich ihrer Gefühle, Körperempfindungen und physiologischen Parameter erfasst. Wie erwartet berichteten hoch alexithyme Gesunde und besonders Patienten im Vergleich zu niedrig Alexithymen stärkere negative Emotionen (v.a. Angst) und in einigen Bereichen stärkere körperliche Empfindungen im tonischen Niveau (vor der Emotionsinduktion). Jedoch ergaben sich entgegen den Erwartungen keine Gruppenunterschiede in den physiologischen Variablen. Durch Darbietung von Filmausschnitten wurden die Zielemotionen Traurigkeit und Ärger in ausreichender Stärke induziert. Während der Filme zeigten hoch Alexithyme stärkere Angst als niedrig Alexithyme. Signifikante Unterschiede zwischen hoch und niedrig alexithymen Personen in den Zielemotionen der Filmausschnitte oder anderen Emotionen fanden sich jedoch nicht. Allerdings beurteilten in beiden Untersuchungen weniger hoch als niedrig alexithyme Personen die Zielemotion Traurigkeit als stärkste Emotion während der traurigkeitsinduzierenden Filme. Hoch alexithyme Gesunde und stärker noch Patienten berichteten stärkere körperliche Empfindungen sowie größere Schwierigkeiten, ihre Gefühle während der Filmausschnitte in Worte zu fassen. Signifikante Unterschiede in der physiologischen Reaktivität auf die Filmausschnitte waren jedoch nicht nachweisbar. Vergleichbare Ergebnisse wie bei der Emotionsinduktion zeigten sich ebenfalls bei körperlicher und kognitiver Belastung. Die Befunde der vorliegenden Untersuchungen gelten damit für emotionale Situationen sowie auch für körperliche und kognitive Belastungen. Weder die Vorhersagen der Stress-Alexithymie Hypothese noch die der Entkopplungshypothese konnten in den vorliegenden Untersuchungen bestätigt werden. Ingesamt sprechen die Befunde daher dafür, dass eine mögliche höhere Vulnerabilität alexithymer Personen für körperliche Krankheiten nicht auf eine verstärkte physiologische Reaktivität auf spezifische emotionale Situationen zurückzuführen ist. Die Ergebnisse weisen allerdings auf eine in der Entkopplungshypothese nicht postulierte Dissoziation zwischen der objektiv messbaren und der wahrgenommenen physiologischen Reaktivität bei hoch alexithymen Patienten hin. Die stärkere Fokussierung auf körperliche Empfindungen lässt einen verstärkten Bericht körperlicher Symptome sowie ein verstärktes Krankheitsverhalten dieser Patienten erwarten. N2 - Alexithymia describes a set of characteristics which are believed to reflect deficits in the processing and regulation of emotions. The core characteristics are a difficulty identifying one's own feelings and communicating them to others. Several studies show a relationship between alexithymia and illness. A possible mechanism is postulated in the ‘Stress-Alexithymia Hypothesis' (Martin & Phil, 1985): an inadequate regulation of emotions in stressful situations leads to a heightened and prolonged physiological activity, which in turn causes physical illness. The present study tested the predictions of this hypothesis in a non-clinical and a clinical sample. It was examined if high and low alexithymic patients differ in the tonic level and their reactions with regard to their subjective feelings and physiological variables. A sample of 43 non-patients was divided into high (n=19) and low (n=24) alexithymics according to a median-split of the total score of the 20-item Toronto Alexithymia Scale (TAS-20). Additionally, out of a sample of 347 inpatients of a large hospital for psychosomatic disorders, 82 patients with a mean age of 48 years were selected for high (n=39) or low (n=43) alexithymia using the TAS-20. Emotions as well as bodily and mental stress were induced using films, hyperventilation, and an emotional Stroop-task. Heart rate and skin conductance level were continuously recorded. Patients rated their actual emotional and physical state. During the films the alexithymic group reported significantly more difficulty expressing their feelings and a higher intensity of physical sensations. However, there were no significant differences between the two alexithymia groups with regard to the emotional and physiological responses to the films and the tasks. It is concluded that a supposed higher susceptibility of alexithymic individuals to physical disease seems not to be linked to higher physiological responses to specific emotional situations. However, an increased illness behaviour is expected in alexithymic patients. KW - Alexithymie KW - Psychophysiologische Reaktion KW - Alexithymie KW - Physiologie KW - Reaktivität KW - TAS KW - Emotion KW - Alexithymia KW - Physiology KW - Reactivity KW - TAS KW - Emotion Y1 - 2003 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-7575 ER - TY - THES A1 - Herrmann, Martin Josef T1 - Neurophysiologische Korrelate der Verarbeitung von Gesichtern und emotionalen Gesichtsausdrücken bei Gesunden und Patienten mit schizophrenen Erkrankungen T1 - Neurophysiologic correlates of face processing and facial affect decoding in healthy controls and schizophrenic patients N2 - Ausgangspunkt für diese Arbeit war die Diskrepanz zwischen der vielfach belegten Schwierigkeit schizophrener Patienten bei der Dekodierung emotionaler Gesichtsausdrücke und dem mangelhaften Wissen über die hierfür verantwortlichen Prozesse. In der Literatur der letzten Jahre gab es einige viel versprechende Ergebnisse, die nahe legten, dass mit dem Elektroenzephalogramm (EEG) sowohl die Verarbeitung von Gesichtern, als auch der Mimik messbar ist. Somit wäre das EEG eine geeignete Methode den Prozess der Emotionsdekodierung bei schizophrenen Patienten zu untersuchen. Diese Arbeit untersucht folgende zwei Hauptfragestellungen. Erstens, wie lassen sich die für die Verarbeitung von Gesichtern und das Erkennen von emotionalen Gesichtsausdrücken verantwortlichen kognitiven Prozesse mit Hilfe ereigniskorrelierter Potentiale des EEGs reliabel messen? Zweitens, sind diese Prozesse bei schizophrenen Patienten im Vergleich zu gesunden Probanden beeinträchtigt? Zur Klärung der ersten Fragestellung wurden drei Stichproben gesunder Personen untersucht. Es zeigte sich in allen drei Untersuchungen, dass sich die Verarbeitung von Gesichtern im Vergleich zu Kontrollreizen in einer negativen Komponente um 170 ms über temporalen Elektrodenpositionen widerspiegelt (Gesichterpeak, N170). Die N170 konnte mit dem Quellenlokalisationsprogramm LORETA unter anderem im Gyrus Fusiformis, der entsprechenden Hirnregion für die Gesichtsverarbeitung, lokalisiert werden. Für die Dekodierung emotionaler Gesichtsausdrücke konnten keine wiederholbaren Effekte nachgewiesen werden. Im Weiteren wurde die Gesichtsverarbeitung bei schizophrenen Patienten untersucht. 22 als schizophren diagnostizierte Patienten wurden mit einer nach dem Alter, dem Geschlecht und dem Bildungsstatus angepassten Kontrollgruppe verglichen. In dieser Auswertung deutete sich bei schizophrenen Patienten ein Defizit in den frühen Verarbeitungsschritten von Gesichtern an. Dieses Ergebnis wurde in dieser Art noch nicht gezeigt und reiht sich ein in Studien, die sowohl strukturelle Veränderungen in den für die Gesichtsverarbeitung wesentlichen Hirnregionen bei schizophrenen Patienten zeigen konnten als auch ein allgemeines Defizit früher visueller Verarbeitung nahe legen. N2 - This study was based on the fact that schizophrenic patients show severe deficits in facial affect recognition and face processing but the affected processes are still unknown. Recent studies claimed that face processing as well as facial affect recognition can be measured with the electroencephalogram (EEG). Therefore this study had two main aims. First, we tried to measure face processing and facial affect recognition in a reliable manner in three independent samples of healthy controls. Secondly, we investigated whether these processes are impaired in schizophrenic patients. For face processing we replicated in all three samples the face specific N170 component, with higher negative amplitudes in the event-related potentials at 170 ms after face presentation. LORETA source localisation revealed higher activity for the N170 in the Gyrus Fusiformis, a region well known for face processing. For the facial affect recognition no reliable parameters could be reported. The comparison between 22 schizophrenic patients and 22 healthy controls revealed deficits in the N170 component and therefore for face processing in the group of patients. This result has not been reported before but is accordance with reduced volumes of the Gyrus Fusiformis in schizophrenic patients KW - Schizophrener KW - Mimik KW - Gesunder KW - Neurophysiologie KW - Emotionserkennung KW - Gesichtsverarbeitung KW - EEG KW - EKP KW - Schizophrenie KW - facial affect decoding KW - face processing KW - EEG KW - ERP KW - schizophrenia Y1 - 2003 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-8202 ER - TY - THES A1 - Stöcker, Christian T1 - Der Einfluss von Handlungseffekten auf den Erwerb und die Ausführung von Bewegungssequenzen T1 - The influence of action effects on the acquisition and execution of movement sequences N2 - Die Arbeit befasst sich mit der Frage, welche Rolle die sensorischen Effekte von Handlungen beim Erwerb und der Steuerung von Bewegungen spielen. Dabei wird auf zwei experimentelle Ansätze zurückgegriffen, einerseits die serielle Wahlreaktionsaufgabe (SWR) und andererseits Trainingsstudien zum Erwerb kurzer motorischer Sequenzen. In der SWR ist es die Aufgabe der Versuchspersonen, auf nacheinander dargebotene Reize so schnell wie möglich, meist mit Tastendrücken, zu reagieren. Wenn die Abfolge der Tastendrücke einer bestimmten, statistisch festgelegten oder zyklisch wiederholten Struktur folgt, nehmen die Reaktionszeiten stark ab, wenn die Struktureigenschaften verändert werden, verschwindet dieser Übungsgewinn wieder. Anhand der einschlägigen Literatur wird zunächst belegt, dass sowohl statistische als auch relationale sowie raum-zeitliche Struktureigenschaften die Lernrate beeinflussen. Anschliessend wird diskutiert, zwischen welchen Elementen der Ereignissequenz, die eine SWR darstellt, Struktureigenschaften wirksam werden. Es wird der Nachweis geführt, dass die Bedeutung von Reaktionseffekten in diesem Zusammenhang in der Literatur bisher weitgehend vernachlässigt wurde. Ein ähnlicher Mangel zeigt sich auch in der Betrachgung der Literatur zum Training kurzer Bewegungsfolgen und den theoretischen Ansätzen zur motorischen Programmierung: Sensorische Effekte von Bewegungen werden in den Erklärungsmodellen nicht als bedeutsamer Faktor erkannt. Fußend auf der Logik des „ideomotorischen Prinzips“ wird in einer Serie von Experimenten der Nachweis geführt, dass Toneffekte, die kontingent an die Reaktionstasten gebunden sind, sich erleichternd auf den Erwerb und die Ausführung motorischer Sequenzen auswirken können. Im ersten Experiment wird in einer seriellen Wahlreaktionsaufgabe eine Gruppe von Versuchspersonen, die kontingent zugeordnete Toneffekte erzeugt mit zwei Kontrollgruppen (ohne Toneffekte und mit nicht-kontingenten Toneffekten) verglichen. Die kontigenten Toneffekte verbessern das serielle Lernen substantiell, die nicht-kontingenten Toneffekte haben keinen Einfluss. In Experiment 2 wird dieser Befund mit anderem Reizmaterial repliziert und es wird gezeigt, dass bedeutsame Kompatibilitätsbeziehungen zwischen den Reaktionstasten und den Tönen bestehen: Der nützliche Einfluss der Töne zeigt sich nur bei von links nach rechts aufsteigender Zuordnung. In beiden Experimenten kann eine Erklärung der Ergebnisse durch Unterschiede im „expliziten Wissen“ über die Sequenzstruktur ausgeschlossen werden. Experiment drei bis fünf zeigen, dass kontingent und aufsteigend zugeordnete Toneffekte auch das Erlernen kurzer Tastendruchsequenzen, die über einen längeren Zeitraum trainiert werden können, erleichtern. Am augenfälligsten ist dabei das Verschwinden des sogenannten Sequenzlängeneffektes, eines üblicherweise vorhandenen Unterschiedes in den Initiierungszeiten kürzerer und längerer motorischer Abfolgen. Mit geeigneten Toneffekten lassen sich längere Sequenzen ebenso schnell initiieren wie kürzere, was dafür spricht, dass die sensorischen Effekte bei der Erstellung des motorischen Programmes für die Bewegung eine Rolle spielen. In Experiment 4 und 5 nehmen auch die Zwischen-Tasten-Intervalle innerhalb der trainierten Sequenzen mit Toneffekten schneller ab und gleichen sich einander schneller an, was als Hinweis darauf interpretiert wird, dass die Toneffekte sich erleichternd auf das chunking, also die Zusammenfassung einzelner Elemente zu größeren Einheiten, auswirken. Diese Überlegung steht im Einklang mit aus der Literatur bekannten Überlegungen zur Reduktion des Sequenzlängeneffektes durch intensives Training, auch hier wurde in der Vergangenheit bereits ein Einfluss von chunking-Prozessen vermutet. Experiment 5 zeigt, dass der Einfluss der Toneffekte auch bei einem längeren Vorinformationsintervall nicht verschwindet, das heisst, auch wenn die Versuchspersonen Zeit haben, sich auf die gleich auszuführende Sequenz vorzubereiten, können mit Toneffekten geübte Sequenzen schneller initiiert werden. Dies spricht dagegen, dass die Toneffekte sich nur erleichternd auf die Aktionsauswahl auswirken, und dafür, dass ihnen auch bei Initiierung und Ausführung Bedeutung zukommt. Ein letztes Experiment zeigt, dass die beobachteten Befunde nicht unabhängig von den verwendeten Effekten sind, da sich bei einem Replikationsversuch mit visuellen Effekten (Ziffern) keine Unterschiede zwischen Experimental-und Kontrollbedignung beobachten lassen. Die Ergebnisse werden mit Blick auf die zukünftige Modellbildung im Bereich der Motoriksteuerung und der motorischen Programmierung diskutiert. Nachdem Alternativerklärungen ausgeschlossen werden können wird der Schluss gezogen, dass sensorische Effekte Teil der zu Auswahl und Steuerung von Bewegungen notwendigen internen Repräsentationen sein müssen. Geeignete Effekte können Erwerb und Ausführung beschleunigen. N2 - The thesis deals with the role of sensory effects for the acquisition and control of movement. Two experimental approaches are employed: The serial reaction time task (SRT) and a training paradigm for the acquisition of short movement sequences. In the SRT, participants are to respond as fast as possible to successively presented stimuli, usually with keystrokes. When the sequence of keystrokes follows a fixed structure, repeating or statistically constrained, response times are reduced, when the structural properties are changed, this practice benefit is lost. Some authors consider this result as an example of "implicit learning", since participants are often unable to relate the structure of the stimulus-response sequence afterwards. With reference to the relevant literature it is first shown that statistical as well as relational and temporal-spatial structural properties influence learning. Subsequently it is discussed between which elements of the event sequences an SRT represents structural properties exert their influence. The most promising approaches take links between various elements, i.e. stimuli, responses and response effects into account. It is demonstrated that the importance of response effects has largely been neglected in the literature so far. A similar picture emerges for the literature on practising short movement sequences: Sensory effects are not considered an important factor there. Based on the logic of the "ideomotor principle" a subsequent series of experiments demonstrates that tone effects contingently linked to the response keys can facilitate the acquisition and execution of motor sequences. In Experiment 1, a group of participants producing contingent tones with their keystrokes in an SRT is compared to two control groups, one producing non-contingent and one no tone effects. The contingent tone effects substantially improve serial learning, whereas no improvement is found for the non-contingent tone effects. This result is replicated in Experiment 2 with different stimulus material. It is also shown that there are compatibility relations between the response keys and the tones: The beneficial influence of the tone effects is observed only when they are mapped onto the response keys in ascending order from left to right. "Explicit knowledge" about sequence structure cannot explain the group differences in either experiment. Experiments 3 to 5 show that contingently and ascendingly mapped tone effects also facilitate the acquisition of short movement sequences being practiced for extended periods of time. The most obvious influence here is the disappearance of the sequence length effect. This is a usually found difference between the initiation times of shorter and longer motor sequences. With suitable tone effects, longer sequences can be initiated as fast as short sequences. This suggests that sensory effects play a role during the construction of motor programs for movement control. In Experiment 4 and 5, the interresponse intervals in the sequences practiced with tone effects also decrease faster and a trend for homogenization becomes apparent. This indicates that the tone effects facilitate chunking, i.e. the linking of single movement elements into larger units. This is in line with older notions from the motor learning literature. Chunking has for some time been considered responsible for the reduction of the sequence length effect through practice. Experiment 5 demonstrates that the influence of the tone effects does not disappear even when participants are given ample preparation time before having to start a sequence. Even then, sequences associated with tone effects can be initiated faster. This makes it unlikely that tone effects only facilitate action selection and favours the interpretation that they are important also for initiation and execution. The last Experiment shows that the observed results are not independent of the kind of effects presented. With visual effects (digits) no differential influences were observed. The results are discussed with reference to the future formulation of models on motor control and motor programming. Since alternative explanations of the data can be ruled out, the conclusion is drawn that sensory effects must be part of the internal representations used for selecting and controlling movements. If these effects have certain properties facilitating their association with the movements that produce them on the one hand and facilitating associations between themselves on the other hand, they can obviously accelerate the acquisition and execution of movement sequences. KW - Bewegungshandlung KW - Motorisches Lernen KW - Motorisches Lernen KW - Bewegungssequenzen KW - Handlungseffekte KW - ideomotorisches Prinzip KW - Sequenzlängeneffekt KW - motor learning KW - motor sequences KW - action effects KW - ideomotor principle KW - sequence length effect Y1 - 2002 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-5303 ER - TY - JOUR A1 - Rabinowitz, Mitchell A1 - Ornstein, Peter A. A1 - Folds-Bennett, Trisha H. A1 - Schneider, Wolfgang T1 - Age-related differences in speed of processing: Unconfounding age and experience N2 - No abstract available KW - Psychologie Y1 - 1994 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-62223 ER - TY - JOUR A1 - Bjorklund, David F. A1 - Schneider, Wolfgang A1 - Cassel, William S. A1 - Ashley, Elizabeth T1 - Training and Extension of a Memory Strategy: Evidence for Utilization Deficiencies in the Acquisition of an Organizational Strategy in High- and Low-IQ Children N2 - 143 9- and 10-year-oId children were classified into high- and Jow-IQ groups and given 4 different sort/recall lists (baseline, training, near [immediate] extension, far [l-week] extension) to assess training and extension of an organizational memory strategy. All children received categorized items of moderate typicality for Phases 1, 3, and 4. For Phase 2, children were assigned to either a training or control group, with half of the children in each group receiving category typical items and the others category atypical items. Levels of recall, sorting, and clustering were greater in Phase 2 for high-IQ children, for the typical lists, and for trained children. Both the high- and low-IQ children trained with typical items continued to show high levels of recall on the near extension phase. No group of subjects maintained high levels of recall after 1 week, although levels of sorting and/or clustering on the extension trials remained high for all groups of subjects except the low-IQ control children. This latter pattern (elevated sorting/clustering with low levels of recall) is an indication of a utilization deficiency, a phase in strategy development when children use a strategy but gain little or no benefit n performance. The results provide evidence for IQ, training, and material effects in the demonstration of a utilization deficiency. KW - Psychologie Y1 - 1994 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-62234 ER - TY - JOUR A1 - Kurtz-Costes, Beth E. A1 - Schneider, Wolfgang T1 - Self-concept, attributional beliefs, and school achievement: A longitudinal analysis N2 - No abstract available KW - Psychologie Y1 - 1994 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-62245 ER - TY - JOUR A1 - Hoffmann, Joachim T1 - Der implizite Erwerb von Handlungswissen JF - Psychologie und Sport : Zeitschrift für Sportpsychologie N2 - Der Beitrag beschäftigt sich mit Überlegungen zum Aufbau verhaltenssteuernder Strukturen. Er geht von dem Konzept de simpliziten Lernens aus, nach dem sich die Steuerung des Verhaltens, wenigstens unter bestimmten Bedingungen, unbewusst, aufmerksamkeitsunabhaengig und unwillkürlich an strukturelle Eigenschaften der Umgebung anpasst. Eine kritische Analyse einschlägiger Untersuchungen führt zu einer hypothetischen Lernstruktur, die es gestattet zu lernen, unter welchen Bedingungen welche Verhaltensakte zu welchen Konsequenzen führen. Der Lernprozess, so wird angenommen, wird in dieser Struktur von einem fundamentalen Beduerfnis nach sicherer Antizipierbarkeit von Verhaltenskonsequenzen getrieben. Eine Pilotstudie, die von diesen Annahmen ausgeht, wird ebenso diskutiert wie moegliche Anwendungen bei der Gestaltung von Trainingsprozessen im Sport. KW - Handlungspsychologie KW - Lernen KW - Lernpsychologie KW - Wissen Y1 - 1994 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-127709 VL - 8 IS - 2 ER - TY - CHAP A1 - Hommers, Wilfried A1 - Schmidt-Atzert, L. A1 - Heß, M. T1 - Der I S T 70: Überprüfung eines Verfahrens N2 - No abstract available Y1 - 1994 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-43871 ER - TY - CHAP A1 - Schneider, Wolfgang T1 - Methodische Ansätze der empirischen Erziehungs- und Sozialisationsforschung N2 - No abstract available. KW - Methode KW - Sozialisation KW - Pädagogik KW - Psychologie Y1 - 1994 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-87454 ER - TY - JOUR A1 - Weyers, P. A1 - Janke, W. A1 - Macht, Michael A1 - Weijers, H.-G. T1 - Social and nonsocial open field behaviour of rats under light and noise stimulation N2 - ln two experiments, male rats were observed in pairs under different environmental stimulations in an open field. ln Experiment 1, white noise of 85 dB(A) reduced social activities and increased defecation compared to 75 dB(A) and 65 dß(A). ln Experiment 2, the illumination of the open field was varied in addition to a variation of the noise intensity. Again, 85 dB(A) as compared to 50 dB(A) reduced social activities and increased defecation, but also led to changes in non-social behaviours such as sniffing, grooming, and rearing. ln contrast, 400 lx did not differ substantially in its effects from 40 lx in any of the observed behavioural categories. Altogether, the behaviour pattern under 85 dß(A) white noise cannot satisfactorily be explained only by increased anxiety or fear. Alternative explanations are discussed. KW - Psychologie KW - Social activity KW - Stress KW - Light stimulation KW - Noise stimulation KW - Environment KW - open field behaviour KW - Emotionality KW - Rat Y1 - 1993 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-61246 ER - TY - JOUR A1 - Schneider, Wolfgang A1 - Gruber, Hans A1 - Gold, Andreas A1 - Opwis, Klaus T1 - Chess expertise and memory for chess positions in children and adults N2 - No abstract available KW - Psychologie Y1 - 1993 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-62211 ER - TY - JOUR A1 - Macht, Michael A1 - Janke, Wilhelm T1 - Effects of short-term energy deprivation on stress reactions in humans N2 - No abstract available. KW - Stressreaktion Y1 - 1993 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-87093 ER - TY - CHAP A1 - Krüger, Hans-Peter A1 - Gold, Rainer A1 - Hüppe, A. T1 - Coergisms between drugs and alcohol - a psychopharmacological review N2 - No abstract available. KW - Rauschgift KW - Alkohol Y1 - 1993 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-69850 ER - TY - CHAP A1 - Hoffmann, Joachim T1 - Wird Wissen in Begriffen repräsentiert? T1 - Is knowledge represented in contexts? N2 - Die Arbeit geht von der allgemeinen Feststellung aus, daß die Repräsentation von Wissen der Reduktion des Aufwandes von zu erwartenden Informationsverarbeitungsprozessen dient. Es werden verschiedene Anforderungen an die menschliche Informationsverarbeitung betrachtet, und es wird jeweils gefragt, welche Eigenschaften die Wissensrepräsentation haben muß, um diesen Anforderungen zu genügen. Im einzelnen werden die Objektwahrnehmung, die anschauliche Vorstellungstätigkeit, die Aufmerksamkeitssteuerung, die Erkennung semantischer Relationen, die Handlungskontrolle und der Erwerb von Wortbedeutungen betrachtet. Es wird die Schlußfolgerung gezogen, daß eine Repräsentation in diskreten symbolischen Einheiten der Dynamik der Wissensnutzung unter den verschiedenen Anforderungen wenig gerecht wird. Es scheint naheliegender, Wissen direkt in Handlungseinheiten zu repräsentieren. Solche Einheiten sollten Informationen über einzelne Handlungen mit Informationen über Situationskontexte verbinden, in denen die Handlungen erfolgreich verwendet worden sind. Die Vorteile einer solchen handlungsorientierten Wissensrepräsentation werden diskutiert. N2 - This paper proceeds from the general notion that the representation of knowledge serves to reduce the effort in to be expected information processing. Various demands on human information processing are considered and it is respectively asked, what properlies knowledge representations should have in order to meet these demands. Objectrecognition, imagery activities, the control of attention, the recognition of semantic relations, the control of behavior, and the acquisition of word meaning are especially considered. It is concluded that a representation in discrete symbolic units hardly meets the requirements of a flexible use of knowledge; a representation hy behavioral units seems to be more promising. Such units should integrale information about behavioral steps with information about the contexts where this behavior has been successfully used. The advantages of such a behavioral-oriented representation of knowledge are discussed. KW - Wissensrepräsentation KW - Begriff Y1 - 1993 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-87000 ER - TY - JOUR A1 - Gaultney, Jane F. A1 - Bjorklund, David F. A1 - Schneider, Wolfgang T1 - The role of children's expertise in a Strategie memory task N2 - In a study intended to replicate and extend the findings from a recent experiment by Schneider and Bjorklund (1992), the expert/novice paradigm was used with second- and fourth-grade children in a sort/recall task. Children were classified as experts or novices for their knowledge of baseball, then given two sort/recall tasks, with a list consisting of either baseball or nonbaseball terms. Experts recalled more than novices on the baseball list only. While both groups used organizational strategies at sorting on the nonbaseball list, experts were marginally more strategic than novices on the baseball list, and no differences were found between the groups on either list for clustering. Baseball experts used more adultlike categories, suggesting that their enhanced levels of recall were attributed in part to strategy use, although there was also evidence that most of the substantial recall difference between the groups was attributed to item-specific effects associated with a more elaborated knowledge base. A second experiment using fifth-grade children on a multitrial sort/recall task using the baseball list also found increased recall by experts, and also found evidence of strategic behavior at the sort phase for trials 3 and 4. KW - Psychologie Y1 - 1992 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-62190 ER - TY - JOUR A1 - Schneider, Wolfgang A1 - Bjorklund, David F. T1 - Expertise, aptitude, and strategic remembering N2 - Second- and fourth-grade children were classified according to their knowledge of soccer (experts vs. novices) and IQ (high vs. low), and given 2 sort-recall tasks. One task included items related to the game of soccer and the other included items from familiar natural language categories. Previous research has shown that expertise in a snbject can compensate for low levels of performance on text comprehension tasks. Our results, the flrst examing the effects of both expertise and intelligence on a strategic memory task, were that soccer expert children recalled more items on the soccer list bnt not on the nonsoccer list than soccer novice children. However, soccer expertise did not modify a significant effect of IQ level, with high-IQ children recalling more than low-IQ children for all contrasts. Interest in soccer was found to be related to expertise but did not contribute to differences in memory performance. The results demonstrate that the knowledge base plays an important role in children's memory, but that domain knowledge cannot fully eliminate the effects of IQ on sort-recall tasks using domain-related materials. That is, although rich domain knowledge seemed to compensate for low aptitude, in that low-aptitude experts performed at the level of high-aptitude novices, its effects were not strong enough to eliminate performance differences between highand low-aptitude soccer experts. KW - Psychologie Y1 - 1992 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-62175 ER - TY - JOUR A1 - Woloshyn, Vera E. A1 - Pressley, Michael A1 - Schneider, Wolfgang T1 - Elaborative interrogation as a function of prior knowledge N2 - No abstract available KW - Psychologie Y1 - 1992 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-62187 ER - TY - JOUR A1 - Bjorklund, David F. A1 - Schneider, Wolfgang A1 - Harnishfeger, Katherine Kipp A1 - Cassel, William S. A1 - Bjorklund, Barbara R. A1 - Bernholtz, Jean E. T1 - The role of IQ, expertise, and motivation in the recall of familiar Information N2 - High- and low-IQ children in the first, third, and fifth grades performed two free-recall tasks: a sort-recall task with sets of categorically related pictures, and a class-recall task, with children recalling the current members of their school class. All children were deemed to be experts concerning the composition of their school class, but, unlike experts in other domains, had no special motivation associated with their expertise. Recall and clustering on both tasks were high. The high-IQ children performed better than low-IQ children only on the sort-recall task. IQ was significantly correlated with measures of performance on the sort-recall task but not on the class-recall task. The results reflect the fact that the memory benefits associated with being an expert (here, elimination of IQ effects) are related to the greater knowledge the expert possesses and not to factors of motivation. KW - Psychologie Y1 - 1992 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-62204 ER - TY - JOUR A1 - Krüger, H.-P. A1 - Bonerad, E. M. A1 - Dennler, H. J. A1 - Dunkl, E. A1 - Friese, H. J. A1 - Hain, C. A1 - Kazenwadel, J. A1 - Kohnen, Ralf A1 - Maier, W. A1 - Menzel, M. T1 - Speech chronemics in drug evaluation N2 - No abstract available Y1 - 1992 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-41213 ER - TY - CHAP A1 - Körkel, Joachim A1 - Schneider, Wolfgang T1 - Domain-specific versus metacognitive knowledge effects on text recall and comprehension N2 - No abstract available. KW - Unterricht KW - Lerntheorie KW - Unterrichtspsychologie KW - Lernpsychologie KW - Pädagogische Psychologie Y1 - 1992 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-86647 ER - TY - JOUR A1 - Carr, Martha A1 - Schneider, Wolfgang T1 - Long-term maintenance of organizational strategies in kindergarten children N2 - The goal of the present study was to determine whether 4- and 5-year-old kindergarten children could be trained to maintain an organizational strategy over 2- and 8 week periods through an elaborate training program. A second goal was to assess the effects of the training program on strategy awareness. Twenty-eight kindergarten children were pretested on two sort-recall tasks and their awareness of the use of the clustering strategy was assessed through a protocol type procedure. Half the children received seven half-hour sessions of individual training in the clustering strategy and half the children participated in a control group. Both groups were post-tested on two sort-recall tasks 2 weeks following training and again 8 weeks following training. Strategy awareness, as measured by verbal protocol, was assessed at both post-test points. The elaborate strategy training program was successful in inducing short- and long-term strategy maintenance of the clustering strategy. Trained children’s clustering during sorting and clustering during recall was consistently related to the amount of items correctly recalled. No differences in strategy awareness were found. These findings demonstrate that the elaborate training procedure used in this study can be a very effective memory technique for young kindergarten children. KW - Psychologie Y1 - 1991 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-62157 ER - TY - CHAP A1 - Ellgring, Johann Heinrich T1 - Das Muskelspiel der Gefühle - Zur Verknüpfung von Mimik und Rückenmuskulatur mit dem subjektiven Erleben N2 - Kaum ein anderer Teil des menschlichen Körpers ist in der Lage, gefühlsmäßige Regungen in derart differenzierter Form auszudrücken wie die Mimik. Über den Zusammenhang zwischen muskulärer Aktivität und Emotionen wird versucht, in einigen Aspekten auch die Beziehung von Stimmungen zur Rückenmuskulatur herzustellen. Vor allem wird jedoch auf die Mimik als Verständigungsmittel eingegangen. Die neuroanatomische und neurophysiologische Basis der Mimik wird dargestellt sowie der Zusammenhang zwischen Stimulus-Situation und Emotionen einerseits und Emotionen und Ausdruck andererseits. Störungen dieser Beziehungen werden anhand von psychiatrischen und neurologischen Erkrankungen erläutert. Aus dem Ausdruck von Konflikten in der Mimik werden einige Bedingungen für psychosomatische Störungen nicht nur im Rückenbereich, sondern auch bei Kopfschmerzzuständen und Streßverhalten abgeleitet. Y1 - 1991 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-42984 ER - TY - CHAP A1 - Hommers, Wilfried A1 - Anderson, Norman H. T1 - Moral algebra of harm and recompense N2 - No abstract available KW - Informationsverarbeitung / Kognition Y1 - 1991 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-44046 ER - TY - JOUR A1 - Hommers, Wilfried T1 - Ist das Konzept des Anti-Typus entbehrlich? Eine Antwort des Mischverteilungsansatzes zu einem IPC-Anti-Typ : (Prof. Dr. Dr. G.A. Lienert zum 70. Geburtstag) N2 - Durch multidimensional skalierte Strukturen von Persönlichkeitsprofilen wurde eine AlternativHypothese für konfigurationsfrequenzanalytisch erlangte Konfigurationen begründet. Diese Alternativ- Hypothese besagte, daß die Anti-Typus-Konfigurationen eines dreivariaten 2x2x2- Datenvektors, aber auch die Neutral-Konfigurationen lediglich Folgen der Mischverteilung der Antworten zweier latenter, den Typen-Konfigurationen zuzuordnenden Klassen darstellen. Diese Hypothese wird an einem Datensatz zur Verteilung dichotomisierter Kontrollüberzeugungen geprüft und bestätigt. Das dabei konzipierte Konfigurale Fehlermodell (KFM) wird generell zur Ergänzung von Konfigurationsfrequenzanalysen (KFA) vorgeschlagen. N2 - The hypothesis based on the MDS-structure of related personality profiles was that the anti-typeconfigurations of a three-variate 2x2x2-data-vector as well as the statistically neutral configurations are merely consequences of the combined distributions of the responses resulting from two latent classes related to the types found in the data-vector by configural frequency analysis. This hypothesis was confirmed with a data set originating from dichotomized distributions of a three-variate measure of generalized locus of control. The conceptualized configural error model (CEM) is proposed as a general supplement to configural frequency analysis (CFA). KW - Klinische Psychologie / Zeitschrift /Psychiatrie / Zeitschrift / Klinische Psychiatrie / Psychotherapie Y1 - 1991 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-44109 ER - TY - CHAP A1 - Hommers, Wilfried T1 - Zum Gegenstand der Rechtspsychologie N2 - No abstract available. KW - Rechtspsychologie Y1 - 1991 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-87014 ER - TY - CHAP A1 - Ellgring, Johann Heinrich T1 - Introduction. The use of Video for behavior description and intervention N2 - No abstract available Y1 - 1991 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-42019 ER - TY - JOUR A1 - Weinert, Franz E. A1 - Schneider, Wolfgang A1 - Asendorpf, Jens B. A1 - Bullock, M. A1 - Helmke, Andreas A1 - Knopf, Monika A1 - Nunner-Winkler, G. A1 - Stern, E. A1 - Strube, G. A1 - Weber, Andreas T1 - Intra- und interindividuelle Unterschiede in der psychischen Entwicklung von Kindern N2 - No abstract available. KW - Kind KW - Psychische Entwicklung Y1 - 1991 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-86627 ER - TY - JOUR A1 - Kurtz, Beth E. A1 - Schneider, Wolfgang A1 - Carr, Martha A1 - Borkowski, John G. A1 - Rellinger, Elizabeth T1 - Strategy instruction and attributional beliefs in West Germany and the United States: Do teachers foster metacognitive development? N2 - Previous research has shown German children to be more strategic on sort-recall memory tasks than their American age-mates, and to show fewer effort-related attributions. We conducted this study to determine if those differences are due to systematic differences in the strategy instruction and attributional beliefs of German and U.S. teachers, and to explore metacognitive instructional practices in the two countries. Teachers responded to a questionnaire that inquired about their use of strategy instructions, fostering of reflective thinking in pupils, sources of children’s learning problems, and modeling of metacognitive skills such as monitoring. The second part of the questionnaire asked about the reasons underlying children’s academic successes and failures. German teachers reported more instruction of task-specific strategies, while American teachers showed more effort-related attributions. The types of strategies instructed and types of learning problems most frequently described varied across the two countries, and also according to how many years the teachers had taught. Results were discussed regarding their implications for metacognitive developmental theory, particularly regarding culture and other environmental influences on the development of controlled processing. KW - Psychologie Y1 - 1990 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-62145 ER - TY - JOUR A1 - Pressley, Michael A1 - Borkowski, John G. A1 - Schneider, Wolfgang T1 - Good information processing: What it is and how education can promote it N2 - The nature of good information processing is outlined as determined by intact neurology, information stored in long-term memory, and general cognitive tendencies, attitudes, and styles. Educators can promote the development of good information processing by promoting what is in long-term memory. This can be accomplished by teaching important literary, scientific, and cultural knowledge; teaching strategies; motivating the acquisition and use of important conceptual knowledge and strategies; and encouraging the general tendencies supporting good information processing. Good information processing can be produced by years of appropriate educational input. Good information processors cannot be produced by short-term interventions. KW - Psychologie Y1 - 1990 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-62127 ER - TY - JOUR A1 - Sodian, Beate A1 - Schneider, Wolfgang T1 - Children's understanding of cognitive cueing: How to manipulate cues to fool a competitor N2 - 4-6-year-old children's understanding of cognitive cuing was studied in 2 experiments using a strategic interaction paradigm. Ghildren could fool a competitor by hiding targets in locations that were labeled with semantically weakly associated cues and help a cooperative partner by hiding them in semantically highly associated locations. Very few 4-year-olds, half the 5-year-olds, and almost all 6-year-olds appropriately chose semantically highly vs. weakly associated hiding places to make the targets easy vs. difficult to find. The second experiment showed that 4-year-olds did not strategically manipulate cues as sources of information, although they themselves proficiently used them as such in a search task. These findings are discussed with regard to research on children's developing understanding of origins of knowledge and belief and with regard to recent claims that young preschoolers possess a metacognitive understanding of cognitive cuing. KW - Psychologie Y1 - 1990 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-62132 ER - TY - CHAP A1 - Ellgring, Johann Heinrich T1 - Sozialpsychologie: Ätiologie/Bedingungsanalyse N2 - No abstract available Y1 - 1990 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-41991 ER - TY - JOUR A1 - Hommers, Wilfried T1 - Entschuldigung, Drittentschädigung und Schadenshöhe als Einflußgrößen des Urteils von Kindern und Erwachsenen N2 - Kinder aus 3 Altersgruppen und Erwachsene beurteilten die verdiente Strafe für in Geschichten dargestellte Sachschäden, die aus Versehen oder aus Wut erfolgten. In den Geschichten wurde die Schadenshöhe variiert und außerdem, ob sich der Täter entschuldigte oder nicht bzw. ob der Geschädigte von einem Dritten eine Entschädigung erhielt oder nicht. Entschuldigung und Schadenshöhe hatten altersstabile Wirkungen, Entschuldigung etwa zweimal so stark wie die Schadenshöhe. Entschuldigung und Drittentschädigung hatten etwa gleichgroße Wirkungen, außer bei den Erwachsenen, bei denen die Wirkung der Drittentschädigung etwa auf die Stärke der Schadenswirkung abnahm. Der ursprüngliche Schaden war auch bei erfolgter Entschädigung, wenngleich schwächer, wirksam. Die Wirkungen der Ersatzleistung durch den Täter auf Strafurteile waren jedoch nicht völlig durch die Wirkungen von Entschuldigung und Entschädigung, erklärbar. N2 - Children of three age groups and adults rated the deserved punishment for vignettes describing property damages done inadvertantly or in anger. The amount of damage varied in the stories as weIl as whether the harmdoer apologized or whether someone else compensated the harm. The effect of apology and amount of damage were unrelated to age. Apology reduced the punishment twice as much as amount of damage. The effect of third-party compensation was the same as that of apology, but was reduced in adults to around the amount of damage. Even after compensation of the damage, the prior amount of damage was still - though to a lesser degree - relevant for the punishment judgments. However, the total explanation of the effects of the harmdoer's restitution by apology and third-party compensation was not possible. KW - Angewandte Psychologie / Zeitschrift / Experimentelle Psychologie Y1 - 1990 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-44095 ER - TY - JOUR A1 - Schneider, Wolfgang A1 - Uhl, Christhild T1 - Metagedächtnis, Strategienutzung und Gedächtnisleistung: Vergleichende Analysen bei Kindern, jüngeren Erwachsenen und alten Menschen N2 - Am Beispiel einer semantischen Kategorisierungsaufgabe (sort-recall task) wurde der Frage nachgegangen, in welchen Bestimmungsgrößen sich die Gedächtnisleistungen von Schulkindern, jüngeren sowie älteren Erwachsenen voneinander unterscheiden. Es wurde angenommen, daß für diese drei Altersgruppen Gedächtnisleistungen bei dieser Aufgabe in unterschiedlicher Weise durch Strategie- und Wissensaspekte bestimmt sind. Die im Vergleich zu Schulkindern und älteren Erwachsenen üblicherweise besseren Leistungen jüngerer Erwachsener sollten demnach im wesentlichen auf die konsequentere Nutzung von Gedächtnisstrategien rückführbar sein. Erwartet wurde weiterhin, daß die bei Schulkindern und älteren Erwachsenen oft vorfindbaren "Produktionsdefizite" in der Strategienutzung unterschiedliche Ursachen haben : fehlt es bei den Schülern am notwendigen Gedächtniswissen (Metagedächtnis), so sind die Defizite der älteren Menschen vorwiegend auf die mangelnde Erfahrung mit der Aufgabe zurückzuführen. Diese Annahmen wurden in einer Studie mit je 24 Probanden aus den drei genannten Altersgruppen überprüft. Während sich das erwartete Produktionsdefizit bei den Kindern auf unzureichendes Metagedächtnis zurückführen ließ, gab es wenig Anhaltspunkte dafür, daß das Strategiedefizit älterer Menschen in wesentlichen auf mangelnde Aufgabenerfahrung rückführbar ist. Leistungsunterschiede zwischen jüngeren und älteren Erwachsenen beruhen nicht auf unterschiedlichem Gedächtniswissen, sondern dürften auf dem kombinierten Einfluß von Strategie- und Kapazitätsdefiziten basieren. KW - Metagedächtnis KW - Strategie KW - Gedächtnisleistung KW - Kind KW - Erwachsener KW - Alter Y1 - 1990 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-69418 ER - TY - JOUR A1 - Ellgring, Johann Heinrich T1 - Facial expression as a behavioral indicator of emotional states N2 - This article gives an overview of possibilities for the assessment offacial behavior. With regard to validity, results from a longitudinal study of 36 depressed patients and nine controls as weil as often schizophrenic patients and their relatives will be referred to. These results are used to illustrate the following principles which have to be taken into account when studying facial behavior: a) communication strongly facilitates facial expression, b) activation of facial behavior follows the "principle of least effort", and c) the principle of individual specificity applies to the association of nonverbal behavior and mood states. Making allowance for these principles has, among others, consequences a) for situations or conditions under which to asses behavior (specifically conditions of communication), b) for data analysis (e.g., dealing with frequent and rare events), and c) for empirical or experimental strategies (e.g., aggregation of single-case longitudinal comparisons). From the results on facial behavior during depression it can be concluded that the nonverbal reaction tendencies of endogenous and neurotic depressed patients differ. Moreover, the differential behavioral pattems observed cast doubt on the assumption of a homogeneity of affects in depression. Taking into account the conditions which govern it, facial behavior has proved to be a valid and, especially, a differential indicator for pathoIogic affective states and their changes. Given the fact that a psychiatric illness generally incorporates emotional problems it is more than surprising that little attention has been paid to the systematic study of emotional behavior. Some of the reasons for this will be clarified in the following. N2 - Dieser Beitrag gibt eine Übersicht über die Möglichkeiten zur Erfassung mimischen Verhaltens. Zur Bewertung der Validität werden Ergebnisse aus einer Verlaufsuntersuchung an 36 depressiven Patienten und neun Kontrollpersonen sowie von zehn schizophrenen Patienten und ihren Angehörigen herangezogen. Diese Ergebnisse sollen die folgenden Prinzipien, die bei der Untersuchung mimischen Verhaltens zu berücksichtigen sind, illustrieren: a) Kommunikation erleichtert in hohem Maße das Auftreten mimischen Ausdrucks, b) die Aktivierung mimischen Verhaltens folgt dem "Prinzip des geringsten Aufwandes", und c) auf die Beziehung zwischen nonverbalem Verhalten und Stimmungszuständen trifft das Prinzip der Individuenzpezifität zu. Aus diesen Prinzipien ergeben sich Konsequenzen a)für die Situationen oder Bedingungen, unter denen Verhalten zu erfassen ist (speziell Bedingungen der Kommunikation), b) für die Datenanalyse (z. B. die statistische Behandlung häufiger und seltener Ereignisse) und c) für empirische oder experimentelle Strategien (z. B. die Aggregation von Einzelfall-Verlaufsbeobachtungen). Aus den Ergebnissen zum mimischen Verhalten in der Depression kann geschlossen werden, daß sich endogen und neurotisch depressive Patienten hinsichtlich ihrer nonverbalen Reaktionstendenzen unterscheiden. Darüber hinaus stellen die differentiellen Verhaltensmuster die Annahme einer Affekthomogenität in der Depression in Frage. Berücksichtigt man die Bedingungen, die das mimische Verhalten steuern, so erweist es sich als valider und insbesondere differentieller Indikator für pathologische affektive Zustände und deren Veränderungen. Angesichts der Tatsache, daß eine psychiatrische Erkrankung im allgemeinen emotionale Probleme beinhaltet, so ist es mehr als erstaunlich, daß bisher dem Studium des unmittelbaren emotionalen Ausdrucksverhaltens so wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Einigen Gründen hierfür wollen wir im folgenden nachgehen. KW - Psychologie Y1 - 1989 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-58753 ER - TY - CHAP A1 - Bossert, Sabine A1 - Meiler, Caroline A1 - Laessle, Reinhold A1 - Ellgring, Heiner A1 - Pirke, Karl-Martin T1 - Responses to visual perception of food in eating disorders N2 - No abstract available KW - Psychologie Y1 - 1989 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-58762 ER - TY - JOUR A1 - Carr, Martha A1 - Kurtz, Beth E. A1 - Schneider, Wolfgang A1 - Turner, Lisa A. A1 - Borkowski, John G. T1 - Strategy acquisition and transfer among American and German children: Environmental influences on metacognitive development N2 - This study explored the differential effects of strategy training on German and American elementaryschool children and assessed the role of parents in the development of their children's strategic behavior and metacognition. 184 German and 161 American children were pretested on memory and metamemory tasks. Children were then assigned to either an organizational strategy training condition or a control condition. All children were tested on the maintenance and far-transfer of the strategy and task-related metamemory 1 week following training. Parents completed questionnaires about strategy instruction in the home. Strategy maintenance and metacognition were reassessed 6 months following training. German children were more strategic than American children. Instructed children performed better than control children. German parents reported more instruction of strategies in the home. These data suggest that formal education is responsible for aspects of cognitive development that have sometimes been viewed as a function of age. KW - Psychologie Y1 - 1989 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-62082 ER - TY - JOUR A1 - Schneider, Wolfgang A1 - Körkel, Joachim A1 - Weinert, Franz E. T1 - Domain-Specific Knowledge and Memory Performance: A Comparison of High- and Low-Aptitude Children N2 - Two studies compared memory performance and text comprehension of groups that were equivalent on domain-specific knowledge but differed in overall aptitude, to investigate whether prior knowledge about a particular domain or overall aptitude level was more important when the task was to acquire and use new information in the domain of interest. Both studies dealt with third-, fifth-, and seventh-grade soccer experts' and novices' memory and comprehension of a story dealing with a soccer game. Several measures of memory performance, memory monitoring, and text comprehension were used. Levels of soccer knowledge and of overall aptitude were varied in a factorial design. Neither study detected significant differences between high-aptitude and low-aptitude experts, regardless of their ages. Low aptitude experts outperformed high-aptitude novices on all memory and comprehension measures. The results indicate that domain-specific knowledge can compensate for low overall aptitude on domain-related cognitive tasks. KW - Psychologie Y1 - 1989 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-62107 ER - TY - JOUR A1 - Schneider, Wolfgang A1 - Körkel, Joachim T1 - The knowledge base and text recall: Evidence from a short-term longitudinal study N2 - In a short-term longitudinal study, we investigated how domain-specific knowledge in soccer influences the amount of text recall and comprehension in elementary school and junior high school children of high and low overall aptitudes. Both level of soccer knowledge and overall aptitude were varied in a factorial design. Third, fifth, and seventh grade children were given several measures of text recall and comprehension and were retested on these measures about 1 year later. Performance was more a function of soccer knowledge than of aptitude level. KW - Psychologie Y1 - 1989 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-62093 ER - TY - JOUR A1 - Borkowski, John G. A1 - Schneider, Wolfgang A1 - Pressley, Michael T1 - The challenges of teaching good information processing to learning disabled students N2 - A MODEL of good information processing is sketched, describing how metacognitive knowledge influences strategy selection and use. Three factors pose particular problems for learning disabled students as they attempt to acquire metacognitive knowledge and to use study strategies productively: neurological impairments; deficiencies in general world knowledge; and negative beliefs, attitudes, and styles that limit self-efficacy. Creating an educational atmosphere that explicitly builds conceptual (domain-specific) knowledge and teaches positive beliefs about learning potential is essential in promoting metacognitively-oriented instruction. KW - Psychologie Y1 - 1989 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-62117 ER - TY - CHAP A1 - Hommers, Wilfried A1 - Anderson, Norman A. T1 - Algebraic schemes in legal thought and in everyday morality N2 - No abstract available KW - Kriminalpsychologie / Aufsatzsammlung Y1 - 1989 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-44015 ER - TY - CHAP A1 - Hommers, Wilfried T1 - Die empirische Gültigkeit impliziter Theorien des rechtlichen Denkens als Fragestellung der Rechtspsychologie N2 - No abstract available KW - Kognitive Psychologie / Aufsatzsammlung / Gerichtliche Psychologie / Schlagwort Klinische Psychologie Y1 - 1989 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-44050 ER - TY - JOUR A1 - Hommers, Wilfried A1 - Bohnert, Renate T1 - Das Urteil Geistigbehinderter über die Entschuldigung oder die Dritt-Entschädigung für einen Diebstahl N2 - Two groups of mentally retarded individuals whose averagemental age was either seven orten years, although being chronologically at least 18 years old, judged how bad "thefts" of two amounts of bon-bons appeared to them. The scimulus stories also informed the subjects whether the thief did or did not apologize afterwards or whether a third party did or did not compensate for tbe losses. Apology affecred tbe moral judgments twice as much as third-pany compensation, independeotly of the mental age of the subjects. Thus, with the mental age variation the age trend found in a prior srudy with normally gifted was not replicated. lnstead, even with an average mental age of seven years the retarded judged similarly to the adults and 10-year-olds of the prior study. However, the retarded were like the preschool children of the prior study as their judgments about the intended taking of cookies did not differ from their judgments about inadvenantly taking cookies. KW - Geistig Behinderter KW - Urteil KW - Entschuldigung KW - Entschädigung KW - Diebstahl Y1 - 1989 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-69678 ER - TY - JOUR A1 - Hommers, Wilfried T1 - Zur Validierung von Konfigurationstypen generalisierter Kontrollüberzeugungen N2 - Die Ergebnisse einer publizierten Arbeit zur Validierung von acht Konfigurationen generalisierter Kontrollüberzeugungen werden durch drei weitere Auswertungsschritte ergänzt. Die Anwendung der Interaktionsstrukturanalyse führt zu einer Hervorhebung von zwei Konfigurationen als Typen und zur Aufstellung einer 5-Gruppen-Hypothese über die Bildung einer Restgruppe aus den Neutral-Konfigurationen. Die Betrachtung der Unterschiede in den FPI-Mittelwerten der ursprünglichen acht Gruppen bestätigt die 5-Gruppen-Hypothese. Mit einer multidimensionalen geometrischen Darstellung der Profildistanzen wird in einem dritten Schritt versucht, neben der "Restgruppe" und den beiden "Typen"-Gruppen auch die Eigenständigkeit der beiden verbleibenden "Anti-Typen"-Gruppen zu validieren. N2 - The results of a priorly published study on the validity of eight configurations of generalized locus of control cognitions were analysed more intensively by three additional steps. The first step, application of the interaction-structure-analysis, supported the result of two configurations to be named as "Types" and yielded the derivation of a "restgroup"-hypothesis by their smaller profile differences in a personality inventory. Multidimensional scaling was applied as a third step to confirm the distinctiveness of the two remaining "Anti-Type"-configurations aside from the "restgroup" and the two "Type"-configurations. KW - Validierung KW - Locus of Control Y1 - 1989 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-69686 ER - TY - BOOK A1 - Schneider, Wolfgang A1 - Pressley, Michael T1 - Memory development between 2 and 20 N2 - No abstract available. KW - Kind KW - Gedächtnisleistung KW - Entwicklung KW - Jugend KW - Gedächtnisbildung Y1 - 1989 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-69977 ER - TY - BOOK A1 - Schneider, Wolfgang T1 - Zur Entwicklung des Meta-Gedächtnisses bei Kindern N2 - No abstract available. KW - Kind KW - Metagedächtnis KW - Entwicklung Y1 - 1989 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-87165 ER - TY - JOUR A1 - Schneider, Wolfgang T1 - Book Reviews: Cognition, Metacognition, and Reading N2 - No abstract available KW - Psychologie Y1 - 1988 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-62079 ER - TY - JOUR A1 - Hommers, Wilfried T1 - Implicit psychological theories in legal thought on sentencing and liability N2 - No abstract available KW - Haftung KW - Urteil KW - Verkündung Y1 - 1988 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-47093 ER - TY - JOUR A1 - Hommers, Wilfried T1 - Review of "Roskam, E.E., & Suck, R. (Eds.): Progress in mathematical psychology. Amsterdam: North-Holland, 1987, pp. 538." N2 - No abstract available Y1 - 1988 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-43525 ER - TY - JOUR A1 - Schneider, Wolfgang A1 - Sodian, Beate T1 - Metamemory-memory behavior relationships in young children: Evidence from a memory-for-location task N2 - No abstract available KW - Psychologie Y1 - 1988 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-62062 ER - TY - JOUR A1 - Hommers, Wilfried T1 - Die Wirkungen von Entschuldigung und Dritt-Entschädigung auf Strafurteile über zwei Schadensarten N2 - Kinder aus 3 Altersgruppen und Erwachsene beurteilten die verdiente Strafe aufgrund von Geschichten über zwei aus Wut erfolgte Schädigungen (Sachschaden und Körperschaden). Die Geschichten informierten außerdem darüber, ob sich der Täter entschuldigte oder ob ein Dritter dem Leidtragenden eine materielle Entschädigung gab. Die Dritt-Entschädigungsinformation reduzierte die Strafurteile der Vor- und Grundschüler geringfügig weniger als die Entschuldigungsinformation. Bei Erwachsenen war der Dritt-Entschädigungseffekt jedoch erheblich geringer als der Entschuldigungseffekt. Diese Ergebnisse trafen sowohl auf das mittlere Strafurteil als auch auf den Gebrauch von Strafe zu. Nur die Erwachsenen bestraften den Körperschaden mehr als den' Sachschaden. N2 - Children of three age groups and adults rated the deserved punishment for vignettes about a property damage and a personal injury, both of which were furiously done. The stories told the subjects also either whether the harmdoer apologized or whether someone else gave a material compensation to the harmed one. For preschoolers and elementary school children, the information about the third-party compensation reduced the punishment a Iittle less than the information about the apology. For adults, however, the effect ofthe thirdparty compensation was much smaller than the effect of the apology. These results were obtained with the mean punishment as well as with the frequencies of the decision to punish at all. Only the adults punished the personal injury more than the property damage. KW - Sozialpsychologie Y1 - 1988 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-43978 ER - TY - JOUR A1 - Krüger, Hans-Peter A1 - Stuckenberg, Annette A1 - Vollrath, Mark T1 - Stability and Variability in Interactive Behavior as Measured by Methods of "Speech Chronemics" N2 - Dyadic interaction is modelled os an adaptive process between personality of the partners involved and the characteristics of the theme. The theme structure and the principles which control the adaptation process are referred to as "syntality". The material of the studies reported are the speech signals of the verbal interaction reduced to an on-off pattern. In a first study individual speech behavior was found to remain stable in dyads even if partners changed. The second study showed the stability of the speech patterns for different interaction themes even if dyads changed. These apparently contradictory results are reconciled by introducing the concept of "adaptive stability". Individual speech behavior does not happen at a stable activity level, but is characterized by a constant relationship (" less" or "more") to the respective activity of the other partner. Y1 - 1988 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-40908 ER - TY - CHAP A1 - Ellgring, Johann Heinrich T1 - Emotionen in der Verhaltenstherapie N2 - Anhand eines geschichtlichen Rückblicks und einer Zusammenfassung jüngerer Emotionstheorien wird die Bedeutung der Emotionen für die Verhaltenstherapie abgeleitet. Die Ursprünge in der verhaltenstherapeutischen Angstbehandlung zeigen, daß für die Verhaltenstherapie seit ihrem Beginn die Veränderung von emotionalen Störungen eine zentrale Aufgabe war. Aus jüngeren Theorien zu diskreten Emotionen und deren Komponenten lassen sich diagnostische und therapeutische Zielrichtungen spezifizieren. Als Komponenten der Emotionen werden die Bewertung der Situation, physiologische Aktivierung, Motivierung, Handlungsvorbereitung, Signal zum Organismus und Signal zur Umgebung erläutert. Von den verschiedenen Funktionen der Emotionen sind die Funktion des Antriebs für unser Verhalten, die Funktion der Koppelung zwischen Reizen und Reaktionen und die verhaltenssteuernde Funktion für die Therapie besonders bedeutsam. Beispiele von verschiedenen Ansätzen auf der somatisch-physiologischen Ebene, der kognitiven Ebene und der Verhaltens-Ebene geben einen Einblick in die Möglichkeiten der Verhaltenstherapiefür die Veränderung negativer emotionaler Zustände. Nach der kognitiven Wende scheint die emotionale Wende in der Verhaltenstherapie angezeigt. N2 - The relevance of emotions for behavior therapy is derived from a historical view and form a review of current theories on emotions. The origin of behavioral treatment of anxiety reveals thatfrom the beginning, a central task of behavior therapy was the change of emotional disturbances. It is shown that recent theories on discrete emotions and their components allow to derive and specify diagnostic and therapeutic goals. Evaluation of a situation, physiological arousal, motivation, preparation of action, signalling towards the organism and signalling towards the environment are discussed as components of emotions. From the various functions of emotion the function of driving the behavior, the function of coupling between stimuli and responses and the function of regulating the behavior are seen as specially relevant for therapy. The potentials of behavior therapy for changing negative emotional states is shown byexamples of approaches on the somatic-physiologicallevel, the cognitive level, and the behavioral level. After having undergone the cognitive turn it seems appropriate for behavior therapy to also focus on emotions. Y1 - 1988 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-41989 ER - TY - CHAP A1 - Hommers, Wilfried A1 - Endres, Johann T1 - Strafe und Schadensersatz als multivariater Response Komplex N2 - No abstract available Y1 - 1988 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-43895 ER - TY - CHAP A1 - Ellgring, Johann Heinrich T1 - Zur Entwicklung der Mimik als Verständigungsmittel N2 - No abstract available KW - Mimik Y1 - 1987 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-56811 ER - TY - JOUR A1 - Pressley, Michael A1 - Cariglia-Bull, Teresa A1 - Deane, Shelley A1 - Schneider, Wolfgang T1 - Short-term memory, verbal competence, and age as predictors of imagery instructional effectiveness N2 - No abstract available KW - Psychologie Y1 - 1987 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-62046 ER - TY - JOUR A1 - Schneider, Wolfgang A1 - Körkel, Joachim A1 - Weinert, Franz E. T1 - The effects of intelligence, self-concept, and attributional style on metamemory and memory behaviour N2 - No abstract available KW - Psychologie Y1 - 1987 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-62050 ER - TY - JOUR A1 - Schneider, Wolfgang A1 - Körkel, Joachim A1 - Vogel, Klaus T1 - Zusammenhänge zwischen Metagedächtnis, strategischem Verhalten und Gedächtnisleistungen im Grundschulalter: Eine entwicklungspsychologische Studie N2 - In der vorliegenden Studie wurde die Frage geprüft, inwieweit Schulanfänger im Vergleich zu fortgeschrittenen Grundschülern tatsächlich nur wenig darüber wissen, welche Strategien in freien Reproduktionsaufgaben (son-recall) voneilhaft sind. Zu diesem Zweck wurde das Metagedächtnis von Zweit- und Vienkläßlern, also ihr Wissen um die Vorteile unterschiedlicher Sortier- und Lernstrategien, mit ihrem Lernverhalten bzw. ihrem Leistungsvermögen in unterschiedlichen Varianten der sort-recall-Aufgabe verglichen. Diese Prozedur gestattete es, die Bewertung unterschiedlicher Strategien direkt mit ihrer jeweiligen Wirksamkeit zu vergleichen. Die an je 32 Zweit- und Viertkläßlern gewonnenen Befunde: lassen sich insgesamt so interpretieren, daß die jüngeren Kinder kaum etwas über angemessene Verhaltensweisen bei freien Reproduktionsaufgaben wissen; sie ziehen perzeptuelle Organisationsstrategien konzeptuellen (taxonomischen) Organisationsstrategien vor, profitieren tatsächlich jedoch signifikant mehr von konzeptuellen Strategien. Demgegenüber verfügten die: Vienkläßler in der Regel über angemessenes Metagedächtnis: sie schätzten taxonomische Strategien nicht nur höher ein, sondern profitierten auch de facto deutlich mehr von solchen Techniken. Die Befunde können insgesamt als Bestätigung der in der neueren Literatur verbreiteten Annahme gewertet werden, daß sich das Wissen um Gedächtnisanforderungen bei sort-recall-Aufgaben erst gegen Ende: der Grundschulzeit herausbildet. KW - Metagedächtnis KW - Verhalten KW - Gedächtnisleistung KW - Grundschulkind Y1 - 1987 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-87368 ER - TY - JOUR A1 - Sodian, Beate A1 - Schneider, Wolfgang A1 - Perlmutter, Marion T1 - Recall, clustering, and metamemory in young children N2 - Thirty-two 4-year-olds and thirty-two 6-year-olds were tested for free and cued recall following either play-and-remember or sort-and-remember instructions and assessed for their metamemory of the efficacy of conceptual and perceptual sorting strategies. The younger children recalled significantly more items under sort-and-remember than under play-and-remember instructions, whereas no significant recall differences between instructional conditions were found for the older children. However, 6-year-olds showed higher levels of recall than 4-year-olds in both instructional conditions. Category cues were much more effective than color cues, regardless of age. In addition, clustering scores indicated that conceptual organization at both encoding and retrieval increased with age and with instruction. These results show that from 4 to 6 years of age children are learning to spontaneously employ memory strategies. In addition, they highlight the increasing importance of conceptual organization to retention of young children. Finally, the metamemory data suggest that there may be a lag between children’s articulated declarative knowledge about the usefulness of conceptual organization and their procedural use of it. KW - Psychologie Y1 - 1986 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-62014 ER -