TY - THES A1 - Mehringer, Sarah T1 - Essays on Intergenerational Income Mobility in Germany and the United States T1 - Intergenerative Einkommensmobilität in Deutschland und den USA N2 - This dissertation consists of three contributions. Each addresses one specific aspect of intergenerational income mobility and is intended to be a stand-alone analysis. All chapters use comparable data for Germany and the United States to conduct country comparisons. As there are usually a large number of studies available for the United States, this approach is useful for comparing the empirical results to the existing literature. The first part conducts a direct country comparison of the structure and extent of intergenerational income mobility in Germany and the United States. In line with existing results, the estimated intergenerational income mobility of 0.49 in the United States is significantly higher than that of 0.31 in Germany. While the results for the intergenerational rank mobility are relatively similar, the level of intergenerational income share mobility is higher in the United States than in Germany. There are no significant indications of a nonlinear run of intergenerational income elasticity. A final decomposition of intergenerational income inequality shows both greater income mobility and stronger progressive income growth for Germany compared to the United States. Overall, no clear ranking of the two countries can be identified. To conclude, several economic policy recommendations to increase intergenerational income mobility in Germany are discussed. The second part examines the transmission channels of intergenerational income persistence in Germany and the United States. In principle, there are two ways in which well-off families may influence the adult incomes of their children: first through direct investments in their children's human capital (investment effect ), and second through the indirect transmission of human capital from parents to children (endowment effect ). In order to disentangle these two effects, a descriptive as well as a structural decomposition method are utilized. The results suggest that the investment effect and the endowment effect each account for approximately half of the estimated intergenerational income elasticity in Germany, while the investment effect is substantially more influential in the United States with a share of around 70 percent. With regard to economic policy, these results imply that equality of opportunity for children born to poor parents cannot be reached by the supply of financial means alone. Conversely, an efficient policy must additionally substitute for the missing direct transmission of human capital within socio-economically weak families. The third part explicitly focuses on the intergenerational income mobility among daughters. The restriction to men is commonly made in the empirical literature due to women‘s lower labor market participation. While most men work full-time, the majority of (married) women still work only part-time or not at all. Especially with the occurrence of assortative mating, daughters from well-off families are likely to marry rich men and might decide to reduce their labor supply as a result. Thus, the individual labor income of a daughter might not be a good indicator for her actual economic status. The baseline regression analysis shows a higher intergenerational income elasticity in Germany and a lower intergenerational income elasticity in the United States for women as compared to men. However, a separation by marital status reveals that in both countries unmarried women exhibit a higher intergenerational income elasticity than unmarried men, while married women feature a lower intergenerational income elasticity than married men. The reason for the lower mobility of unmarried women turns out to be a stronger human capital transmission from fathers to daughters than to sons. The higher mobility of married women is driven by a weaker human capital transmission and a higher labor supply elasticity with respect to spousal income for women as compared to men. In order to further study the effects of assortative mating, the subsample of married children is analyzed by different types of income. It shows that the estimated intergenerational income elasticity of children's household incomes is even higher than that of their individual incomes. This can be seen as an indication for strong assortative mating. If household income is interpreted as a measure of children‘s actual economic welfare, there are barely any differences between sons and daughters. The intergenerational income elasticity of spousal income with respect to parental income is again relatively high, which in turn supports the hypothesis of strong assortative mating. The elasticity of the sons-in-law with respect to their fathers-in-law in Germany is even higher than that of the sons with respect to their own fathers. N2 - Die vorliegende Dissertation beschäftigt sich mit der intergenerativen Einkommensmobilität in Deutschland im Vergleich zu den USA. Im Zentrum der Analyse steht demnach die Frage, inwiefern Einkommensunterschiede zwischen armen und reichen Familien an die nächste Generation weitergegeben werden. Die vorliegende Arbeit setzt an der vorhandenen Literatur an und gliedert sich in drei Hauptkapitel, die jeweils einen bestimmten Aspekt der intergenerativen Einkommensmobilität. Der erste Teil der Arbeit untersucht Struktur und Ausmaß der intergenerativen Einkommensmobilität in Deutschland und den USA. Dafür werden unterschiedliche Mobilitätsmaße berechnet und die Ergebnisse für beide Länder miteinander verglichen. Im Einklang mit der bestehenden Literatur fällt die intergenerative Einkommenselastizität in Deutschland geringer aus als in den USA, was für eine höhere Mobilität in Deutschland spricht. Vergleicht man jedoch die intergenerative Rangmobilität, sind die Ergebnisse für beide Länder relativ ähnlich. Bei der intergenerativen Einkommensanteilsmobilität bestehen dagegen stärkere Unterschiede zwischen Deutschland und den USA. Mit jedem höheren Perzentil sinkt die Einkommensanteilsmobilität der Söhne im Vergleich zu ihren Vätern in Deutschland weniger stark als in den USA. Die Regression zur Mitte findet demnach in Deutschland langsamer statt als in den USA, was für eine höhere Mobilität in den USA spricht. Die Ergebnisse der bedingten und unbedingten Quantilsregression liefern für keines der beiden Länder Hinweise auf Nichtlinearitäten. Eine abschließende Dekomposition der intergenerativen Einkommensungleichheit ergibt für Deutschland sowohl eine größere Einkommensmobilität als auch ein stärkeres progressives Einkommenswachstum als für die USA. Insgesamt kann keine klare Rangfolge hinsichtlich der intergenerativen Einkommensmobilität in Deutschland und den USA festgestellt werden. Der zweite Teil der Dissertation beschäftigt sich mit der Frage, über welche Transmissionskanäle das Einkommen der Eltern das Einkommen ihrer Kinder beeinflusst. Dabei sind im Wesentlichen zwei Mechanismen denkbar. Zum einen können wohlhabende Familien mehr Geld in das Humankapital ihrer Kinder investieren, wodurch diese später ein höheres Einkommen auf dem Arbeitsmarkt erzielen (Investitionseffekt). Zum anderen verfügen Eltern mit einem hohen Einkommen tendenziell auch über ein höheres Humankapital, das sie auch ohne den Einsatz finanzieller Mittel an ihre Kinder weitergeben können (Humankapitaleffekt). Die empirische Analyse mithilfe unterschiedlicher Dekompositionsmethoden zeigt, dass der Investitionseffekt und der Humankapitaleffekt in Deutschland zu etwa gleichen Teilen zur geschätzten intergenerativen Einkommenselastizität beitragen, während in den USA der Investitionseffekt vor allem in den oberen Perzentilen deutlich stärker ausgeprägt ist. Für die Politik in Deutschland bedeuten diese Ergebnisse, dass die bloße Bereitstellung finanzieller Mittel für Kinder aus armen Familien nicht ausreicht, um ihre Aufwärtsmobilität zu fördern. Zusätzlich muss die fehlende direkte Weitergabe von Humankapital innerhalb sozioökonomisch schwacher Familien durch staatliche Angebote substituiert werden. Ziel des dritten Teils der Dissertation eine Untersuchung der intergenerativen Einkommensmobilität der Töchter. Der Hauptgrund für diese in der Literatur übliche Restriktion sind Probleme bei der statistischen Analyse, die sich aufgrund der geringeren Arbeitsmarktpartizipation von Frauen im Vergleich zu Männern ergeben. Eine erste Basisregression zeigt, dass die intergenerative Einkommenselastizität der Töchter in Deutschland höher ausfällt als die der Söhne, während es in den USA gerade umgekehrt ist. Eine Trennung nach Familienstand macht jedoch deutlich, dass in beiden Ländern unverheiratete Frauen eine höhere Einkommenselastizität aufweisen als unverheiratete Männer, wohingegen für verheiratete Frauen eine niedrigere Einkommenselastizität geschätzt wird als für verheiratete Männer, was im Wesentlichen auf eine stärkere Arbeitsstundenelastizität der Töchter im Hinblick auf das Einkommen ihres Ehepartners zurückzuführen ist. Um den Effekt der assortativen Paarung genauer zu untersuchen, werden anschließend die verheirateten Individuen noch einmal nach unterschiedlichen Einkommensarten untersucht. Dabei zeigt sich, dass die intergenerative Elastizität der Haushaltseinkommen tendenziell sogar größer ausfällt als die der Individualeinkommen, was für eine starke assortative Paarung spricht. Betrachtet man die Höhe des Haushaltseinkommens als das eigentliche Wohlstandsniveau einer Person, existieren außerdem keine gravierenden Unterschiede zwischen der Einkommensmobilität von Töchtern und Söhnen. KW - Deutschland KW - Intergenerative Einkommensmobilität KW - Intergenerational income mobility KW - Intergenerationenmobilität KW - Einkommensverteilung KW - USA KW - Soziale Mobilität Y1 - 2019 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-160693 ER - TY - THES A1 - Koepke, Robin T1 - Capital Flows and Financial Stability in Emerging Markets: the Role of U.S. Monetary Policy T1 - Kapitalflüsse und Finanzstabilität in Schwellenländern: die Rolle der US-Geldpolitik N2 - Die Dissertation beschäftigt sich mit den Triebkräften der internationalen Kapitalströme in Schwellenländer sowie den Determinanten von Krisen in Schwellenländern. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Rolle der Geldpolitik in den USA. Die Dissertation besteht aus drei eigenständigen Kapiteln. Kapitel 1 nimmt eine Bestandsaufnahme der umfangreichen empirischen Literatur zu den Triebkräften von Kapitalströmen in Schwellenländer vor. Die empirische Evidenz hinsichtlich dieser Triebkräfte ist entlang mehrer Dimensionen strukturiert. So werden die Triebkräfte entsprechend des etablierten Paradigmas eingeordnet, nachdem zwischen externen Faktoren (z.B. US-Geldpolitik) und internen Faktoren (z.B. Wachstum in Schwellenländern) unterschieden wird (Calvo et al. 1993). Eine umfassende Auswertung der empirischen Literatur zeigt, dass externe Faktoren Portfolioinvestitionen am meisten beeinflussen, gefolgt von Zuflüssen von Banken. Für Direktinvestitionen hingegen ist die empirische Evidenz hinsichtlich einer Reihe externer Faktoren nicht eindeutig. Interne Faktoren sind für alle drei Arten von Kapitalströmen von erheblicher Bedeutung, insbesondere für Zuflüsse von Banken. Darüber hinaus unterscheidet die vorliegende Studie zwischen zyklischen und strukturellen Faktoren, die Kapitalströme beeinflussen. Eine historische Analyse deutet darauf hin, dass die Literatur die Bedeutung von zyklischen Faktoren zulasten längerfristiger struktureller Trends überbewertet hat. Kapitel 2 nimmt eine empirische Analyse der Triebkräfte von Portfolioinvestitionen in Schwellenländern vor, mit besonderem Fokus auf die Rolle der Geldpolitik der US-Zentralbank. Dabei werden zwei unterschiedliche Datensätze zu hochfrequenten Portfolioinvestitionen mit Hilfe eines Zeitreihenmodells analysiert. Die empirische Analyse zeigt, dass Portfolioinvestitionen erheblich vom Überraschungsmoment der US-Geldpolitik getrieben werden. Wenn Marktteilnehmer ihre Erwartungen bezüglich des künftigen Pfades der Leitzinsen verändern, dann hat dies direkte Auswirkungen auf das Verhalten von Portfolio-Kapitalströmen. Eine Verschiebung der erwarteten Leitzinsen nach unten [nach oben] erhöht [vermindert] die Portfoliozuflüsse in Schwellenländer. Dieses Ergebnis legt eine neue Interpretation der Rolle der US-Geldpolitik nahe. In der gegenwärtigen Literatur besteht die zentrale Überzeugung hinsichtlich der Rolle der US-Geldpolitik darin, dass sich eine Erhöhung der Leitzinsen negativ auf Kapitalflüsse in Schwellenländer auswirkt, unabhängig davon wie schnell die Leitzinsen erhöht werden (z.B. Fernandez-Arias 1996). Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit hingegen deuten darauf hin, dass eine Straffung der US-Geldpolitik sich nicht notwendigerweise negativ auf Portfolioinvestitionen auswirkt. Negative Effekte bleiben insbesondere dann aus, wenn eine Zinserhöhung von den Marktteilnehmern bereits erwartetet und somit eingepreist war. Eine Erhöhung der Leitzinsen kann sogar mit positiven Effekten auf Kapitalströme einhergehen, nämlich dann, wenn sie von einer Abwärtsbewegung im erwarteten Pfad der Leitzinsen begleitet ist (zum Beispiel weil die Zentralbank signalisiert, dass weitere Zinserhöhungen nicht zu erwarten sind). Umgekehrt kann die US-Geldpolitik Portfolioinvestitionen auch ohne eine Erhöhung der Leitzinsen beeinträchtigen, nämlich dann, wenn Marktteilnehmer ihre Erwartungen hinsichtlich der künftigen Leitzinsen nach oben revidieren. Kapitel 3 untersucht die Rolle der US-Geldpolitik hinsichtlich ihres Einflusses auf das Auftreten von Krisen in Schwellenländern. Es werden ein negativ-binomisches Zählmodell und ein Panel-Logitmodell ökonometrisch geschätzt, um die Determinanten von Währungskrisen, Bankenkrisen und Staatsbankrotten in 27 Schwellenländern zu analysieren. Die Schätzergebnisse deuten darauf hin, dass die Wahrscheinlichkeit von Krisen wesentlich höher ist, (1) wenn die US-Leitzinsen über ihrem natürlichen Niveau liegen, (2) während Zinsanhebungszyklen, und (3) wenn Marktteilnehmer von Signalen überrascht werden, dass die US-Zentralbank die Leitzinsen schneller als erwartet anheben wird. Diese Ergebnisse stehen im Gegensatz zur bestehenden Literatur, die interne Faktoren in Schwellenländern als die dominante Ursache von Krisen ansieht (z.B. Gourinchas und Obstfeld 2012). Die Ergebnisse dieser Studie weisen auch auf ein erhöhtes Risiko von Krisen in Schwellenländern in den kommenden Jahren hin, wenn die US-Zentralbank wie erwartet die Leitzinsen weiterhin graduell anheben wird. N2 - This dissertation focuses on the drivers of international capital flows to emerging markets, as well as the determinants of crises in emerging markets. Particular emphasis is devoted to the role of U.S. monetary policy. The dissertation consists of three independent chapters. Chapter 1 is a survey of the voluminous empirical literature on the drivers of capital flows to emerging markets. The contribution of the survey is to provide a comprehensive assessment of what we can say with relative confidence about the empirical drivers of EM capital flows. The evidence is structured based on the recognition that the drivers of capital flows vary over time and across different types of capital flows. The drivers are classified using the traditional framework for external and domestic factors (often referred to as “push versus pull” drivers), which is augmented by a distinction between cyclical and structural factors. Push factors are found to matter most for portfolio flows, somewhat less for banking flows, and least for foreign direct investment (FDI). Pull factors matter for all three components, but most for banking flows. A historical perspective suggests that the recent literature may have overemphasized the importance of cyclical factors at the expense of longer-term structural trends. Chapter 2 undertakes an empirical analysis of the drivers of portfolio flows to emerging markets, focusing on the role of Fed policy. A time series model is estimated to analyze two different concepts of high frequency portfolio flows, including monthly data on flows into investment funds and a novel dataset on monthly portfolio flows obtained from individual national sources. The evidence presented in this chapter suggests a more nuanced interpretation of the role of U.S. monetary policy. In the existing literature, it is traditionally argued that Fed policy tightening is unambiguously negative for capital flows to emerging markets. By contrast, the findings presented in this dissertation suggest that it is the surprise element of monetary policy that affects EM portfolio inflows. A shift in market expectations towards easier future U.S. monetary policy leads to greater foreign portfolio inflows and vice versa. Given current market expectations of sustained increases in the federal funds rate in coming years, EM portfolio flows could be boosted by a slower pace of Fed tightening than currently expected or could be reduced by a faster pace of Fed tightening. Chapter 3 examines the role of U.S. monetary policy in determining the incidence of emerging market crises. A negative binomial count model and a panel logit model are estimated to analyze the determinants of currency crises, banking crises, and sovereign defaults in a group of 27 emerging economies. The estimation results suggest that the probability of crises is substantially higher (1) when the federal funds rate is above its natural level, (2) during Fed policy tightening cycles, and (3) when market participants are surprised by signals that the Fed will tighten policy faster than previously expected. These findings contrast with the existing literature, which generally views domestic factors as the dominant determinants of emerging market crises. The findings also point to a heightened risk of emerging market crises in the coming years if the Fed continues to tighten monetary policy. KW - Internationale Kapitalbewegung KW - Entwicklungsländer KW - USA KW - Geldpolitik KW - emerging markets KW - capital flows KW - financial crises KW - monetary policy KW - Federal Reserve KW - Schwellenländer KW - Kapitalbewegung KW - Finanzkrise Y1 - 2016 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-140524 ER -