TY - THES A1 - Sues, Jochen T1 - Tiere in der Räumungsvollstreckung N2 - Hält ein Mieter auf dem Mietobjekt eine Vielzahl von Tieren, so stellt sich für den Fall einer vom Vermieter eingeleiteten Räumungsvollstreckung die Frage, wie der Gerichtsvollzieher mit diesen Tieren zu verfahren hat. In der Zivilgerichtsbarkeit wird letztinstanzlich die Auffassung vertreten, nicht der Gerichtsvollzieher sei für die Inverwahrungnahme der Tiere zuständig, sondern vielmehr die öffentlichen Gefahrenabwehrbehörden. Die Verwaltungsgerichtsbarkeit verneint demgegenüber letztinstanzlich einen Anspruch des Vollstreckungsgläubigers auf Einschreiten öffentlicher Behörden und verweist denselben auf die Zuständigkeit des Gerichtsvollziehers und damit auf den Zivilrechtsweg. Dies führt letztlich dazu, dass sowohl der Gerichtsvollzieher als auch die öffentlichen Behörden ihre Zuständigkeit unter Berufung auf die jeweils maßgebliche Rechtsprechung ablehnen und der Räumungstitel dann tatsächlich nicht realisiert werden kann, also ein faktisches Vollstreckungshindernis besteht. Ausgehend von dieser Problematik wird die Frage der Handhabung von Tieren in der Räumungsvollstreckung in grundlegender und umfassender Weise erörtert sowie die eben geschilderte Konfliktsituation aufgelöst. Hierbei wird auf die Praxistauglichkeit der Ausführungen besonderer Wert gelegt. KW - Deutschland KW - Räumungsvollstreckung KW - Tiere KW - Tiere KW - Räumungsvollstreckung KW - Zwangsräumung KW - Zwangsvollstreckung KW - Gerichtsvollzieher KW - Kosten Y1 - 2001 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-430 ER - TY - THES A1 - Berndt, Roman T1 - Palaeoecology and taxonomy of the macrobenthic fauna from the Upper Cretaceous Ajlun Group, southern Jordan T1 - Paläoökologie und Taxonomie des Makrobenthos aus der oberkretazischen Ajlun-Gruppe, Süd-Jordanien N2 - The Upper Cretaceous Ajlun Group (Cenomanian-Turonian) of southern/south-eastern Jordan has been analysed in 15 detailed sections with thicknesses between 40 m and 200 m. Taxonomic, palaeoecological, taphonomic, and sedimentological aspects were taken into account. During the early Upper Cretaceous the study area was situated at the south-eastern margin of the Tethys Ocean, between the palaeo-shoreline in the south-east and an offshore carbonate platform in the west. Thus, the measured sections include a complete facies succession from terrestrial-dominated environments via marginal marine siliciclastics to an area of carbonate precipitation. So far, very little is known about the fauna and the depositional environment of the group, especially of the transitional marginal marine part. Also, in depth studies of the Cretaceous fauna of southern Jordan are very rare. Therefore, the benthic fauna of the area is described in an extensive taxonomic chapter. It consists of 117 taxa, 77 of which are bivalves, 22 gastropods, 9 echinoids, and 4 corals. The phyla Porifera, Bryozoa, and Brachiopoda are represented by 1 species each. Additionally, at least two species of decapod crustaceans were found. One bivalve species is new: Anthonya jordanica from Cenomanian claystones of the eastern study area. 41 quantitative samples of the benthic invertebrate fauna were grouped into nine associations and three assemblages by means of a Q-mode cluster analysis. These are described as remnants of former communities and their environments are discussed. Salinity and substrate consistency are assumed to have been the most important environmental parameters controlling the faunal distribution. The overall palaeo-environment is discussed on the basis of sedimentological and palaeoecological results. It was primarily influenced by the morphology of the sea floor, sediment supply, and salinity of the sea water. N2 - Mit Hilfe von 15 detaillierten Profilen mit Mächtigkeiten zwischen 40 m und 200 m wird die oberkretazische Ajlun-Gruppe (Cenoman-Turon) im Süden/Südosten Jordaniens auf Fazies- und Faunenverteilung untersucht. Dabei wird besonderes Augenmerk auf Taxonomie, Paläoökologie, Taphonomie und Sedimentologie gelegt. Während der frühen Oberkreide lag das Untersuchungsgebiet am Südostrand der Tethys, im Bereich zwischen Küstenlinie und einer vorgelagerten Karbonatplattform. Die Profile liefern einen kompletten Schnitt vom terrestrischen Ablagerungsraum im Südosten über stark siliziklastisch geprägte randlich marine Verhältnisse zu vollmarinen Bereichen mit Karbonatsedimentation. Insgesamt kann gerade der klastisch dominierte Übergangsbereich als bislang nahezu unbearbeitet gelten. Auch paläontologische Untersuchungen fehlen für dieses Zeitintervall bis auf wenige Ausnahmen nahezu völlig. Daher wurde zunächst in einem taxonomischen Teil eine Bestandsaufnahme der Fauna (mit Schwerpunkt auf Benthosorganismen) gemacht. Für das Arbeitsgebiet konnten 2 Ammonoideen und 117 Benthosarten bestimmt werden, die sich aus 77 Muschel-, 22 Schnecken-, 9 Seeigel- und 4 Korallentaxa, sowie je einen Vertreter der Schwämme, Bryozoen und Brachiopoden zusammensetzen. Zusätzlich wurden mindestens zwei neue Arten decapoder Krebse gefunden. Bei den Bivalven konnte die neue Art Anthonya jordanica sp. nov. aufgestellt werden. Der allgemein mäßige Erhaltungszustand der Fauna ließ die Aufstellung weiterer neuer Arten nicht zu, obwohl unter den in offener Nomenklatur geführten Taxa mit Sicherheit einige neue Arten sind. Nach einer Fazies-Analyse der verschiedenen lithologischen Einheiten wurden mit Hilfe einer paläoökologischen Analyse neun Faunenassoziationen und drei Faunenvergesellschaftungen ausgeschieden. Diese statistischen Einheiten, überwiegend Überreste ehemaliger Lebensgemeinschaften, werden beschrieben und die sie bestimmenden Milieuparameter diskutiert. Die wichtigsten, limitierenden Faktoren, welche die Verteilung der Faunengemeinschaften entscheidend steuern, sind die Salinität und das Substrat. KW - Ajlun KW - Palökologie KW - Tiere KW - Systematik KW - Palökologie KW - Kreide KW - Benthos KW - Jordanien KW - Cenoman KW - Palaeoecology KW - Cretaceous KW - benthic fauna KW - Jordan KW - Cenomanian Y1 - 2002 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-10974 ER - TY - BOOK A1 - Hovestadt, Thomas A1 - Roeser, J. A1 - Mühlenberg, M. T1 - Flächenbedarf von Tierpopulationen - als Kriterien für Maßnahmen des Biotopschutzes und als Datenbasis zur Beurteilung von Eingriffen in Natur und Landschaft N2 - Die Untersuchung des Flächenanspruchs von Tierpopulationen ist wegen folgender Gesichtspunkte wichtig: (a) Nachdem das Aussterben der Arten nicht nachläßt, erhebt sich die Frage nach den Möglichkeiten im Naturschutz, quantitative Forderungen zu begründen. (b) Da selbst gezielte Schutzmaßnahmen sinnlos werden, wenn die Voraussetzungen für das überleben der Arten oder Lebensgemeinschaften nicht gegeben sind, muß man sich fragen, wieviel an Umweltverschmutzung reduziert werden muß, damit der Artenschutz verwirklicht werden kann. Der "Extensivierungsspielraum" an sich reicht nicht aus. Die Frage nach dem Flächenanspruch schließt den Gedanken einer "mindestens notwendigen" Flächensicherung ein. Der Flächenbedarf einer Tierpopulation wird bestimmt durch (A) den Raumbedarf der Reproduktionseinheit, und (B) der Größe einer überlebensfähigen Population. (A) variiert durch die individuell und im Jahresverlauf schwankenden Aktionsraumgrößen und die unterschiedliche Habitatqualität. Die überlebensfähigkeit (B) einer Population ist von Zufallsprozessen abhängig und daher nur mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit abschätzbar. Vier verschiedene (nicht anthropogene) Faktoren können selbst in einem geeigneten Habi tat zum Aussterben von Populationen führen: (a) demographische und (b) genetische Zufallsprozesse, (c) Umweltschwankungen und (d) (Natur) katastrophen. Eine Absicherung gegen diese Risikofaktoren wird durch Vergrößerung der Population, Erhöhung der Zahl geeigneter Habitate und Verringerung der Isolierung zwischen den bewohnten Flächen erreicht. Eine Mindestforderung (Minimalareal die mindest notwendige Fläche, die geschützt werden muß) kann nur an der sog. "minimum viable population" bemessen werden. Die Gefährdungsgradanalyse ("population vulnerability analysis") für eine bestimmte Tierart liefert die notwendigen Angaben zur Habitatqualität, Flächengröße und Lage der Flächen, die für die Zukunftssicherung einer Population unter natürlichen Bedingungen (z.B. "mit 95%iger Wahrscheinlichkeit die nächsten 50 Jahre überlebensfähig" ) notwendig sind. Sowohl beim konstruktiven Artenschutz wie auch für die Schadensbegrenzung bei Eingriffsregelungen sollte eine Zielart ausgewählt werden, damit die Flächensicherung eindeutig quantitativ begründet werden kann. Die Auswahl einer Zielart erfolgt nach Kriterien wie überregionaler Gefährdungsgrad, Schlüsselart, Chancen der Populationssicherung und wird regional nach den bestehenden Voraussetzungen (Vorkommen, Habitatangebot, Regionalplan) angepaßt. Die wesentlichen Aspekte eines ZielartenKonzeptes sind: Der Flächenbedarf für Schutz- und Ausgleichsmaßnahmen wird an den Überlebensaussichten einzelner Tierpopulationen bemessen -- Die Zukunftssicherung muß natürliche Bedingungen (nicht ständige Stützmaßnahmen) voraussetzen -- Die Analyse von Risikofaktoren bildet die Grundlage für die Abschätzung der Zukunftsaussichten. Es sind wissenschaftlich begründete, quantitative Aussagen möglich. Durch die Sicherung von Flächen mit geeigneter Habitatqualität profitieren viele weitere Arten von den Schutzmaßnahmen. Es entsteht ein künftiger Forschungsbedarf vor allem zu den Gefährdungsgradanalysen ausgewählter Zielarten. Für die praktische Umsetzung sind die Aufstellung einer regional angepaßten Zielartenliste, Habitateignungsanalysen und die Entwicklung von Populationsmodellen für Zielarten von seiten der biologischen Wissenschaft nötig. KW - Tiere KW - Population KW - Flächenbedarf KW - Tierart KW - Flächenbedarf Y1 - 1991 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-33645 SN - 3-89336-057-3 ER - TY - THES A1 - Gilfert, Julia T1 - "Die machen schon was mit Menschen" : Eine kulturanthropologische Annäherung an Mensch-Rabenvogel-Beziehungen T1 - "They do change people in a way” : A cultural anthropological approach to human-corvid relationships N2 - Menschen und Rabenvögel teilen eine lange gemeinsame Kulturgeschichte. Wer hierbei den Anfang gemacht hat, ist schwer zu sagen. Fest steht aber, dass beide Spezies einander in mancherlei Hinsicht verblüffend ähnlich sind, und dass nicht nur Menschen Vögel beobachten, sondern auch umgekehrt. Über teilnehmende Beobachtung und zahlreiche Interviews mit Menschen, die regelmäßig Rabenvögel beobachten oder sie im Rahmen der Wildvogelhilfe pflegen, werden die unterschiedlichen Beschaffenheiten von Mensch-Rabenvogel-Beziehungen aufgezeigt. Dabei wird nach speziesübergreifenden Fürsorgepraktiken, Wissensaushandlungen und ethischen Diskursen gleichermaßen gefragt. Wie wichtig sind haptische und emotionale Berührungen bei der Pflege verletzter Krähen? Wie sind historisch-mythologische Bilder über Raben und Krähen in den Diskurs um Multispezies-Gemeinschaften zwischen Menschen und Rabenvögeln einzuordnen? Welches Potenzial könnten Mensch-Rabenvogel-Beziehungen für die verhaltensbiologische Forschung haben? Vor dem Hintergrund der Multispecies Studies werden Raben und Krähen als Akteur*innen verstanden, die mit Handlungs- und Wirkmacht (agency) ausgestattet sind. Ebenso wie die menschlichen Individuen sind sie dazu fähig, sich in andere Lebewesen, in Dinge und Orte einzuschreiben. Ziel der Studie ist es, Rabenvögel neu zu denken und ebenso Menschen in Verbindung mit Rabenvögeln neu zu denken, um dadurch den Tieren letztlich auf eine neue Art und Weise zu begegnen. N2 - Humans and corvids have been sharing their cultural history for a long time. It is hard to say who started it, but as a matter of fact, both species are stunningly similar to each other in several ways. And it is not only humans watching birds – it is them watching us right back. Using participant observation and numerous interviews with people frequently watching corvids or taking care of injured ones, various qualities of human-corvid relationships can be shown. The study enquires cross-species care practices, negotiations of knowledge and ethical discourses equally. How important is haptic and emotional touch in caring for corvids? How can historical and mythological images be contextualized within the discourse about multispecies communities? What could be the benefit of human-corvid relationships for behavioral biology? Against the background of multispecies studies, corvids are to be understood as actors provided with an agency. Just like human individuals they are capable of inscribing themselves into other creatures, places, and things. This study’s purpose is to understand and to think corvids (and humans in connection with corvids) in a new way to finally encounter them more adequately. T3 - Würzburger Studien zur Europäischen Ethnologie - 11 KW - Kulturanthropologie KW - Rabenvögel KW - Mensch KW - Tiere KW - Human-Animal Studies KW - Mensch-Tier-Studien KW - Multispecies Ethnography KW - Agency KW - Corvids KW - Vögel Y1 - 2021 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-249464 ER -