TY - GEN A1 - Sikora, Patrick T1 - Europa- und verfassungsrechtliche Rechtsfragen der Einführung sogenannter Eurobonds N2 - Die vorliegende Arbeit setzt sich mit den europa- und verfassungsrechtlichen Rechtsfragen der Einführung sogenannter Eurobonds auseinander. Einleitend ordnet der Autor das Konzept der Eurobonds in den Kontext der Finanzkrise ein, um anschließend eine Begriffsklärung vorzunehmen. Dabei erläutert er auch die veränderbaren „Bausteine“ der Eurobonds und skizziert die Vielzahl bereits diskutierter Modelle. Im zweiten Abschnitt des Hauptteils widmet sich der Autor sodann den europarechtlichen Rechtsfragen der Eurobonds. Im Fokus stehen hier insbesondere die Erörterung der denkbaren Kompetenzgrundlagen und die Frage der Vereinbarkeit mit der sogenannten No-Bail-Out-Klausel des Art. 125 Abs. 1 AEUV. Dabei gelangt er zu dem Befund der Unvereinbarkeit von Eurobonds jeglicher Art mit dem Telos des Art. 125 Abs. 1 AEUV. Als Konsequenz wird auf die Notwendigkeit einer Vertragsänderung hingewiesen, wobei der Autor für die Durchführung des ordentlichen Vertragsänderungsverfahrens gem. Art. 48 Abs. 2-5 EUV plädiert. Im dritten Abschnitt wendet sich der Autor den verfassungsrechtlichen Rechtsfragen zu. Dabei wirft er ausgehend von der Integrationsverantwortung der deutschen Staatsorgane die Frage der Vereinbarkeit von Eurobonds mit der Budgethoheit des Bundestages auf. So gelangt er schließlich zu dem Befund, dass die Einführung von Eurobonds mit Blick auf das Budgetrecht im Grundsatz möglich ist. Im Anschluss hieran werden die verfassungsrechtlichen Grenzen der Übernahme von Gewährleistungen und die sich daraus ergebenden Folgen für die Einführung von Eurobonds diskutiert. In einem Resümee werden Ergebnisse der juristischen Analyse mit einem kurzen Seitenblick auf die US-amerikanische Geschichte zusammengefasst. T3 - Würzburger Arbeiten zum Wirtschaftsrecht - 5 KW - Finanzkrise KW - Schuldenkrise KW - Budgetrecht KW - Eurobonds KW - Euroanleihe KW - E-Bonds KW - Gewährleistungsübernahme KW - No-Bail-Out Y1 - 2014 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-98837 SN - 2193-5726 ER - TY - THES A1 - Koepke, Robin T1 - Capital Flows and Financial Stability in Emerging Markets: the Role of U.S. Monetary Policy T1 - Kapitalflüsse und Finanzstabilität in Schwellenländern: die Rolle der US-Geldpolitik N2 - Die Dissertation beschäftigt sich mit den Triebkräften der internationalen Kapitalströme in Schwellenländer sowie den Determinanten von Krisen in Schwellenländern. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Rolle der Geldpolitik in den USA. Die Dissertation besteht aus drei eigenständigen Kapiteln. Kapitel 1 nimmt eine Bestandsaufnahme der umfangreichen empirischen Literatur zu den Triebkräften von Kapitalströmen in Schwellenländer vor. Die empirische Evidenz hinsichtlich dieser Triebkräfte ist entlang mehrer Dimensionen strukturiert. So werden die Triebkräfte entsprechend des etablierten Paradigmas eingeordnet, nachdem zwischen externen Faktoren (z.B. US-Geldpolitik) und internen Faktoren (z.B. Wachstum in Schwellenländern) unterschieden wird (Calvo et al. 1993). Eine umfassende Auswertung der empirischen Literatur zeigt, dass externe Faktoren Portfolioinvestitionen am meisten beeinflussen, gefolgt von Zuflüssen von Banken. Für Direktinvestitionen hingegen ist die empirische Evidenz hinsichtlich einer Reihe externer Faktoren nicht eindeutig. Interne Faktoren sind für alle drei Arten von Kapitalströmen von erheblicher Bedeutung, insbesondere für Zuflüsse von Banken. Darüber hinaus unterscheidet die vorliegende Studie zwischen zyklischen und strukturellen Faktoren, die Kapitalströme beeinflussen. Eine historische Analyse deutet darauf hin, dass die Literatur die Bedeutung von zyklischen Faktoren zulasten längerfristiger struktureller Trends überbewertet hat. Kapitel 2 nimmt eine empirische Analyse der Triebkräfte von Portfolioinvestitionen in Schwellenländern vor, mit besonderem Fokus auf die Rolle der Geldpolitik der US-Zentralbank. Dabei werden zwei unterschiedliche Datensätze zu hochfrequenten Portfolioinvestitionen mit Hilfe eines Zeitreihenmodells analysiert. Die empirische Analyse zeigt, dass Portfolioinvestitionen erheblich vom Überraschungsmoment der US-Geldpolitik getrieben werden. Wenn Marktteilnehmer ihre Erwartungen bezüglich des künftigen Pfades der Leitzinsen verändern, dann hat dies direkte Auswirkungen auf das Verhalten von Portfolio-Kapitalströmen. Eine Verschiebung der erwarteten Leitzinsen nach unten [nach oben] erhöht [vermindert] die Portfoliozuflüsse in Schwellenländer. Dieses Ergebnis legt eine neue Interpretation der Rolle der US-Geldpolitik nahe. In der gegenwärtigen Literatur besteht die zentrale Überzeugung hinsichtlich der Rolle der US-Geldpolitik darin, dass sich eine Erhöhung der Leitzinsen negativ auf Kapitalflüsse in Schwellenländer auswirkt, unabhängig davon wie schnell die Leitzinsen erhöht werden (z.B. Fernandez-Arias 1996). Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit hingegen deuten darauf hin, dass eine Straffung der US-Geldpolitik sich nicht notwendigerweise negativ auf Portfolioinvestitionen auswirkt. Negative Effekte bleiben insbesondere dann aus, wenn eine Zinserhöhung von den Marktteilnehmern bereits erwartetet und somit eingepreist war. Eine Erhöhung der Leitzinsen kann sogar mit positiven Effekten auf Kapitalströme einhergehen, nämlich dann, wenn sie von einer Abwärtsbewegung im erwarteten Pfad der Leitzinsen begleitet ist (zum Beispiel weil die Zentralbank signalisiert, dass weitere Zinserhöhungen nicht zu erwarten sind). Umgekehrt kann die US-Geldpolitik Portfolioinvestitionen auch ohne eine Erhöhung der Leitzinsen beeinträchtigen, nämlich dann, wenn Marktteilnehmer ihre Erwartungen hinsichtlich der künftigen Leitzinsen nach oben revidieren. Kapitel 3 untersucht die Rolle der US-Geldpolitik hinsichtlich ihres Einflusses auf das Auftreten von Krisen in Schwellenländern. Es werden ein negativ-binomisches Zählmodell und ein Panel-Logitmodell ökonometrisch geschätzt, um die Determinanten von Währungskrisen, Bankenkrisen und Staatsbankrotten in 27 Schwellenländern zu analysieren. Die Schätzergebnisse deuten darauf hin, dass die Wahrscheinlichkeit von Krisen wesentlich höher ist, (1) wenn die US-Leitzinsen über ihrem natürlichen Niveau liegen, (2) während Zinsanhebungszyklen, und (3) wenn Marktteilnehmer von Signalen überrascht werden, dass die US-Zentralbank die Leitzinsen schneller als erwartet anheben wird. Diese Ergebnisse stehen im Gegensatz zur bestehenden Literatur, die interne Faktoren in Schwellenländern als die dominante Ursache von Krisen ansieht (z.B. Gourinchas und Obstfeld 2012). Die Ergebnisse dieser Studie weisen auch auf ein erhöhtes Risiko von Krisen in Schwellenländern in den kommenden Jahren hin, wenn die US-Zentralbank wie erwartet die Leitzinsen weiterhin graduell anheben wird. N2 - This dissertation focuses on the drivers of international capital flows to emerging markets, as well as the determinants of crises in emerging markets. Particular emphasis is devoted to the role of U.S. monetary policy. The dissertation consists of three independent chapters. Chapter 1 is a survey of the voluminous empirical literature on the drivers of capital flows to emerging markets. The contribution of the survey is to provide a comprehensive assessment of what we can say with relative confidence about the empirical drivers of EM capital flows. The evidence is structured based on the recognition that the drivers of capital flows vary over time and across different types of capital flows. The drivers are classified using the traditional framework for external and domestic factors (often referred to as “push versus pull” drivers), which is augmented by a distinction between cyclical and structural factors. Push factors are found to matter most for portfolio flows, somewhat less for banking flows, and least for foreign direct investment (FDI). Pull factors matter for all three components, but most for banking flows. A historical perspective suggests that the recent literature may have overemphasized the importance of cyclical factors at the expense of longer-term structural trends. Chapter 2 undertakes an empirical analysis of the drivers of portfolio flows to emerging markets, focusing on the role of Fed policy. A time series model is estimated to analyze two different concepts of high frequency portfolio flows, including monthly data on flows into investment funds and a novel dataset on monthly portfolio flows obtained from individual national sources. The evidence presented in this chapter suggests a more nuanced interpretation of the role of U.S. monetary policy. In the existing literature, it is traditionally argued that Fed policy tightening is unambiguously negative for capital flows to emerging markets. By contrast, the findings presented in this dissertation suggest that it is the surprise element of monetary policy that affects EM portfolio inflows. A shift in market expectations towards easier future U.S. monetary policy leads to greater foreign portfolio inflows and vice versa. Given current market expectations of sustained increases in the federal funds rate in coming years, EM portfolio flows could be boosted by a slower pace of Fed tightening than currently expected or could be reduced by a faster pace of Fed tightening. Chapter 3 examines the role of U.S. monetary policy in determining the incidence of emerging market crises. A negative binomial count model and a panel logit model are estimated to analyze the determinants of currency crises, banking crises, and sovereign defaults in a group of 27 emerging economies. The estimation results suggest that the probability of crises is substantially higher (1) when the federal funds rate is above its natural level, (2) during Fed policy tightening cycles, and (3) when market participants are surprised by signals that the Fed will tighten policy faster than previously expected. These findings contrast with the existing literature, which generally views domestic factors as the dominant determinants of emerging market crises. The findings also point to a heightened risk of emerging market crises in the coming years if the Fed continues to tighten monetary policy. KW - Internationale Kapitalbewegung KW - Entwicklungsländer KW - USA KW - Geldpolitik KW - emerging markets KW - capital flows KW - financial crises KW - monetary policy KW - Federal Reserve KW - Schwellenländer KW - Kapitalbewegung KW - Finanzkrise Y1 - 2016 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-140524 ER - TY - THES A1 - Dietz, Daniel T1 - Essays on Human Resource Management in view of training, retention and compensation T1 - Studien zum Personalmanagement in Bezug auf Weiterbildung, Verbleib im Unternehmen und Vergütung N2 - The analysis of how a general change, an economic shock and a modified institutional framework condition affect the HRM process, provide the motivation for the present dissertation. Thereby, the dissertation concentrates on certain areas of the HRM process, namely compensation, further training and retention, as well as changes and challenges that have been subject to a high degree of public interest in recent years. It consists of three essays, all self-contained and independently readable. The first essay investigates whether it is possible to keep employees in the establishment by offering further training measures. Therefore, this essay uses a comparison group approach and compares only training participants with those employees who had been selected by the employer to participate in training but had to cancel it for exogenous reasons. From a methodological point of view, by means of Fixed Effects and Diff GMM estimations, the essay also controls for time-variant and invariant unobserved heterogeneity as well as endogeneity of training participation. By simultaneously considering the components from the human capital theory as well as the monopsony theory, the essay shows that portability of general human capital contents and visibility of training, induced by training certificates, independently reduce the retention effect of training. The negative effect is much stronger if training is certified by external institutions and therefore credible. In addition, the effects of visibility and portability are distinct and thus also reduce the retention effect of training separately. However, the total effect of portable, visible and credible training on retention is still positive. Therefore, further training appears to be an effective measure to keep the qualified employees in the establishment. Second, the attention is on a short-term unpredictable economic shock: Essay 2 analyses whether and to what extent the Great Recession in 2008 and 2009 has had an impact on the individual training behaviour in establishments. From a theoretical point of view, the effects of the crisis on establishments' training activities are ambiguous. On the one hand, the reduced opportunity costs of training argue more in favour of an increase in further training. On the other hand, economic theory suggests decreasing training activities in the crisis because of reduced financial resources, uncertain future prospects, and, therefore, unclear returns on training. Using Difference-in-Differences analyses, this essay avoids endogeneity problems caused by unobservable third factors. The Great Recession in 2008 and 2009 can be seen as an exogenous and time-limited shock: this quasi-experimental setting helps to reveal the causal impact of the crisis on the training intensity and the number of training measures. Results indicate that there is a direct effect of the crisis on individual training activities in 2009 and 2010. This effect is stronger for unskilled employees than for employees with higher skill levels. Furthermore, the negative effect sets in with a time lag and lasts until the year 2010 (although there is already an economic upswing). Numerous analyses are used to check additional heterogeneities in training activities for other employee groups. Among others, particularly the area of executive compensation was affected by the economic crisis and the ensuing regulations in institutional framework conditions. The third essay of this dissertation deals with the question whether these changes had an impact on the compensation level and structure of executive board members. The focus is on the extent to which executive compensation is converging within and between different exchange segments in Germany. Based on a sample of CEOs and non-CEOs of German DAX and MDAX establishments, the evolution of executive compensation levels and structures (i.e., fractions of base pay, short- and long-term incentives) are examined during the period from 2006 until 2012. The results of descriptive as well as multivariate Fixed Effects analyses indicate isomorphism of both, pay levels and pay structures within (intra-segment-convergence) and between (inter-segment convergence) stock exchange segments especially for CEOs. However, for the other members of the management board (non-CEOs), there is only a convergence of the compensation structure within the segments. The results do not indicate either intra- or inter-segment convergence of salary levels. Altogether, the three essays of this dissertation provide a selection of the current changes and challenges that HRM has to deal with. From a methodological perspective, all three essays use different applied econometric estimation strategies. In order to eliminate estimation problems caused by time-invariant and variant unobserved heterogeneity and endogeneity, Fixed Effects, Diff GMM as well as Difference-in-Differences approaches are applied. In addition, sample selection, research design as well as identification strategy attempts to avoid estimation bias. The first two essays are based on a linked-employer-employee panel data set and adopt a personnel economic perspective. The third essay uses establishment-level data and is based on institutional theory. The first essay was written in cooperation with Thomas Zwick and the third essay was written in cooperation with Nathalie Haidegger-Rieß and Robert Wagner. N2 - Das Personalmanagement hat sich in den letzten Jahrzehnten von einer administrativen Funktion im Unternehmen hin zu einem ganzheitlich und strategisch ausgerichteten Prozess entwickelt. Dieser ist vor allem durch verschiedene Veränderungen und Herausforderungen induziert – beispielsweise den demographischen Wandel, die Globalisierung oder den Prozess der Individualisierung. Neben diesen generellen Trends haben in den letzten Jahren aber auch wirtschaftliche Schwankungen und Schocks sowie sich ändernde institutionelle bzw. rechtliche Rahmenbedingungen auf den gesamten Personalprozess Einfluss genommen. Die vorliegende Dissertation greift nach einer kurzen Einleitung drei Bereiche des Personalprozesses – Weiterbildung, Mitarbeiterbindung und Entlohnung – auf und untersucht, welche Auswirkungen kurz- und langfristige Veränderungen auf diese haben. Der drohende Fachkräftemangel macht es für Unternehmen umso wichtiger, verfügbare Personalressourcen langfristig an das Unternehmen zu binden. Der erste Aufsatz dieser Dissertation analysiert, inwiefern sich das Angebot von Weiterbildungsmaßnahmen auf den Verbleib von Mitarbeitern im Unternehmen auswirkt. Auf Basis der Humankapital- sowie Monopson-Theorie werden Hypothesen gebildet, die die Bindungswirkung von Trainingsmaßnahmen im Hinblick auf deren Übertragbarkeit, Sichtbarkeit und Glaubwürdigkeit unterscheiden. Mit Hilfe verknüpfter Betriebs- und Personendaten können umfangreiche Aspekte der Mitarbeiterbindung berücksichtigt werden. Das verwendete Forschungsdesign sowie die eingesetzten Schätztechniken ermöglichen zudem, für den Selektionseffekt von Weiterbildung sowie unbeobachtete Heterogenität zu kontrollieren. Die Ergebnisse zeigen, dass die Teilnahme an Weiterbildungsmaßnahmen den Verbleib von Mitarbeitern im Unternehmen erhöht. Dieser positive Effekt sinkt jedoch, wenn die Trainingsinhalte allgemeines Humankapital fördern – und somit gut auf andere Unternehmen übertragbar sind – sowie durch Weiterbildungszertifikate eine erhöhte Sichtbarkeit der Trainingsinhalte vorliegt. Der negative Effekt auf die Bindungswirkung verstärkt sich, wenn das Training von einer externen, unabhängigen Institution durchgeführt und das Zertifikat dieser Maßnahme von dieser Institution ausgestellt wird. Neben langfristigen Herausforderungen ist das Personalmanagement außerdem mit kurzfristigen und unvorhersehbaren Veränderungen konfrontiert, beispielsweise durch wirtschaftliche Schocks. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob Unternehmen auch in solchen Zeiten Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung einsetzen und wie sie dabei vorgehen. Der zweite Aufsatz in dieser Dissertation analysiert ebenfalls auf Basis der verknüpften Betriebs- und Personendaten, ob und inwieweit sich die Wirtschaftskrise der Jahre 2008 und 2009 auf das Weiterbildungsverhalten bestimmter Mitarbeitergruppen in Unternehmen ausgewirkt hat. Auf Basis eines quasi-experimentellen Forschungsdesigns (Diff-in-Diff) wird dabei der kausale Effekt dieses exogenen wirtschaftlichen Schocks auf die individuelle Weiterbildungsteilnahme eruiert. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Krise negativ auf die Weiterbildungsteilnahme auswirkt. Dieser Effekt ist bei ungelernten Mitarbeitern stärker ausgeprägt, als bei Mitarbeitern mit höherem Qualifikationsniveau. Der negative Effekt auf die Weiterbildung setzt mit zeitlicher Verzögerung im Jahr 2009 ein und dauert schließlich bis zum Jahr 2010, obwohl es zu diesem Zeitpunkt bereits einen wirtschaftlichen Aufschwung gibt. Darüber hinaus widmet sich diese Dissertation den Veränderungen innerhalb der rechtlichen und institutionellen Rahmenbedingungen des Personalmanagements. Diese waren in den letzten Jahren vor allem im Bereich der Vorstandsvergütung in Aktienunternehmen vorzufinden. Der dritte Aufsatz untersucht, inwiefern es in einem Umfeld, geprägt durch Veränderungen, zu einer Annäherung der Vorstandsvergütung innerhalb und zwischen unterschiedlichen Börsensegmenten (DAX und MDAX) kommt. Basierend auf der Annahme eines von der Institutionentheorie proklamierten isomorphen Organisationswandels werden Hypothesen hergeleitet, die mit Hilfe von deskriptiven und multivariaten Analysen überprüft werden. Die unter Einsatz eines umfangreichen Datensatzes zur Vorstandsvergütung gewonnenen Ergebnisse zeigen, dass sich die Gehaltsniveaus und -strukturen sowohl innerhalb als auch zwischen Börsensegmenten annähern. Diese Intra- und Inter-Segment-Konvergenzen werden vor allem bei der Vergütung von Vorstandsvorsitzenden deutlich. Bei der Entlohnung der anderen Mitglieder des Vorstands zeigt sich eine Angleichung der Gehaltsstruktur lediglich innerhalb der Segmente. Insgesamt betrachtet diese Dissertation mit den drei vorgestellten Aufsätzen unterschiedliche Aspekte des Personalmanagements und analysiert, inwiefern verschiedene Personalprozesse auf die institutionellen und allgemeinen Veränderungen reagieren. Während die ersten beiden Aufsätze eher eine personalökonomische Perspektive einnehmen, bezieht sich das dritte Papier auf einen institutionentheoretischen Ansatz. Die einzelnen Aufsätze sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden. Der erste Aufsatz ist in Zusammenarbeit mit Thomas Zwick und der dritte Aufsatz durch eine Kooperation mit Nathalie Haidegger-Rieß sowie Robert Wagner entstanden. KW - Human Resource Management KW - Employment KW - Labor Mobility KW - Executive Compensation KW - Training KW - Finanzkrise KW - Vergütung Y1 - 2018 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-161969 ER - TY - BOOK A1 - Dickopf, Simon A1 - Hassan, Mira A1 - Künzler, Jan A1 - Renner, Regina T1 - Gerechtigkeitsurteile in einer unterfränkischen Großstadt vor und nach der Finanzkrise T1 - Justice Evaluations in a Lower Franconian City before and after the Financial Crisis N2 - In den letzten dreißig Jahren hat sich mit der Gerechtigkeitsforschung ein neues Forschungsfeld etabliert, in dem Gerechtigkeitsphilosophien und -ideologien und Gerechtigkeitsbewertungen empirisch untersucht werden. Wir wollen erstens einen methodologischen Beitrag zur Operationalisierung von Gerechtigkeitsurteilen leisten, indem wir ein neues Maß der Beurteilung von Verteilungsergebnissen vorschlagen. Ein Standardinstrument der Gerechtigkeitsforschung ist eine Itembatterie mit Ist- und Soll-Einschätzungen des Einkommens in neun verschiedenen Berufsgruppen. Die Itembatterie war in verschiedenen ISSP- und ISJP-Erhebungen implementiert. Gerechtigkeitsurteile sollten sowohl von den Werten, den Gerechtigkeitsprinzipien des Individuums, aber auch von seiner sozialen Lage abhängen. Wir gehen zweitens der Frage nach, wie sich die Finanzkrise von 2008/09 auf Urteile über die Gerechtigkeit von Einkommensverteilungen ausgewirkt hat: Hat die Krise dazu geführt, dass eine stärkere Nivellierung der Einkommensverteilung gefordert wird? Oder ist es vielmehr zu einer Polarisierung der Meinungen gekommen: Hat die Krise je nach Lage unterschiedlich auf die Gerechtigkeitsurteile verschiedener Gruppen gewirkt? Wir untersuchen diese Fragen mit Daten der Würzburg- Barometer von 2008 und 2009 (Zufallsauswahl, N = 760) in hierarchischen OLS-Regressionsmodellen. Unser Redistributions-Index ri zeigt an, ob Abweichungen vom gerechten Zustand gesehen werden, in welche Richtung die geforderten Umverteilungen gehen (Einkommensdifferenzierung versus Einkommensnivellierung), und in welchem Umfang Umverteilungen gefordert werden. Dieser ri setzt den von den Befragten geschätzten Istzustand der Einkommensvariation zwischen Berufsgruppen zur Einkommensvariation im Sollzustand in Beziehung und drückt Abweichungen zwischen Ist- und Sollzustand als relative prozentuale Differenzen aus. N2 - With the emergence of empirical justice research within the past thirty years a new scientific subject has been established which tries to analyse justice philosophies and ideologies as well as justice evaluations. First, we want to give a methodological input to the operationalization of justice evaluations by suggesting a new measure for evaluating distributive results. A standard instrument wellk-nown from several ISSP- and ISJP-surveys is a battery of items including nine different occu-pational titles asking for actual and just income estimations for every single one. Justice evaluations should depend on values, on individual justice ideologies but also on the individual’s position within social hierarchy. We secondarily research the question how the international finance crisis 2008/09 has influenced justice evaluations regarding income dis-tribution: Did the crisis lead to demands for levelling income distribution? Or do we in fact observe a polarisation of justice: Did the crisis determine justice evaluations in different ways depending on the individual’s social position? We examine these questions with data collected by the Wuerzburg-Barometer from 2008 and 2009 (random sample, N = 760) in hierarchical OLS-regression models. Our redistribution-index ri shows if there are any deviations from the just state. The direction of possibly demanded redistribution (income differentiation versus income levelling) can as well be measured as the amount of those demanded redistributions by using ri. This ri creates a relation between the estimated variation of actual and just incomes over the given occupa-tional titles and presents the result as a relative percentaged difference between the actual and just state. T3 - Würzburger Arbeitspapiere zur Politikwissenschaft und Soziologie (WAPS) - 1 KW - Gerechtigkeit KW - Franken KW - Würzburg KW - Finanzkrise KW - Finanzkrise KW - Großstadtsoziologie KW - Politikwissenschaft KW - Sozialforschung KW - Justice KW - Lower Franconia KW - Sociology Y1 - 2012 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-69396 ER -