TY - JOUR A1 - Kippnich, Maximilian A1 - Kippnich, Uwe A1 - Erhard, Harald A1 - Meybohm, Patrick A1 - Wurmb, Thomas T1 - Weiterentwicklung im Katastrophenschutz: Ziel, Strategie und Taktik am Beispiel der Hochwasserkatastrophe 2021 im Ahrtal BT - Lessons learned aus Sicht der Medizinischen Task Force 47 (Unterfranken) JF - Notfall + Rettungsmedizin N2 - Hintergrund und Fragestellung Im Rahmen der überörtlichen Katastrophenhilfe war die Medizinische Task Force 47 (Unterfranken) im Juli 2021 bei der Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz (Ahrtal) im Einsatz. Mit dem Ziel, mögliche Verbesserungen im Katastrophenschutz aus Sicht einer überregionalen Einheit aus dem Einsatz ableiten zu können, wurde dieser wissenschaftlich evaluiert und die Erkenntnisse in einen übergeordneten Kontext gesetzt. Material und Methoden Nach Definition eines konkreten Auswerteprozesses wurden durch ein interdisziplinäres Expertengremium Einsatzunterlagen und relevante Konzepte des Bayerischen Roten Kreuzes gesichtet. Auf dieser Basis wurden Strategien und Taktiken entwickelt, um die vordefinierten Ziele zu erreichen. Ergebnisse Die Leistungsfähigkeit der Einsatzeinheiten könnte durch moderne Einsatzmittel (E-Bike, Drohnen, hochgeländegängige Fahrzeuge) gesteigert werden. Zur Erhöhung der Reaktionsfähigkeit könnten neue Schnell-Einsatz-Gruppen (SEG) erforderlich sein, die als Teil von BOS-übergreifenden Erkundungseinheiten agieren und in unwegsamen Geländen autark Einsatzaufträge abarbeiten können (SEG Erkundung und SEG Gelände-Infrastruktur-Logistik-Transport). Die taktischen Einheiten könnten in die regionale und überregionale Katastrophenhilfe eingebunden und synchronisiert werden. Diskussion Für den weitestgehend ehrenamtlich organisierten Katastrophenschutz in Deutschland könnte es in Zukunft erschwert sein, die Vielzahl möglicher modernster Einsatzmittel im hochkomplexen Umfeld einer Katastrophe sicher einsetzen zu können. Eine Teilprofessionalisierung durch hauptamtliche Führungs- und Einsatzkräfte könnte eine Lösung hierfür sein. N2 - Objectives In July 2021, the Medical Task Force 47 was deployed to the flood disaster in western Germany as part of the cross-regional disaster relief system. With the aim of deriving possible improvements in disaster management, it was scientifically evaluated. The focus of this study was the strategy to build up and to maintain a responsive and efficient rescue system. Materials and methods After defining an evaluation process, an interdisciplinary panel of experts reviewed operational documents and relevant concepts of the Bavarian Red Cross. Based on these, strategies and tactics were developed to achieve predefined goals. Results The performance of the emergency units could be increased by modern vehicles and equipment (eBikes, drones, all-terrain vehicles). To improve the response capability, new rapid response groups could be required that can take over the function of an advance command and can process mission assignments in impassable terrain autonomously. These could be integrated and synchronized into regional and cross-regional disaster relief. Conclusion In future, it could be difficult for Germany’s largely volunteer-organised disaster management to safely deploy the multitude of possible state-of-the-art resources in the highly complex environment of a disaster. Partial professionalization by full-time command and control staff could be one solution for this problem. T2 - Further developments in disaster control: goal, strategy and tactic using the example of the 2021 flood disaster in the Ahr valley: lessons learned from the perspective of the Medical Task Force 47 (Lower Franconia) KW - Hochwasser KW - Sturzflut KW - Katastrophenschutz KW - Medizinische Task Force KW - Kritische Infrastruktur KW - flooding KW - sudden flood KW - civil protection KW - medical task force KW - critical infrastructure Y1 - 2022 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-346737 SN - 1434-6222 ER - TY - JOUR A1 - Kippnich, Maximilian A1 - Skazel, Tobias A1 - Klingshirn, Hanna A1 - Gerken, Laura A1 - Heuschmann, Peter A1 - Haas, Kirsten A1 - Schutzmeier, Martha A1 - Brandstetter, Lilly A1 - Weismann, Dirk A1 - Reuschenbach, Bernd A1 - Meybohm, Patrick A1 - Wurmb, Thomas T1 - Analyse des Weaningprozesses bei Intensivpatienten im Hinblick auf Dokumentation und Verlegung in weiterbehandelnde Einheiten T1 - Analysis of the weaning process in intensive care patients with regard to documentation and transfer to further treatment units JF - Medizinische Klinik, Intensivmedizin und Notfallmedizin N2 - Hintergrund und Fragestellung Die Entwöhnung von Beatmungsgeräten wird nicht immer auf der primär behandelnden Intensivstation abgeschlossen. Die Weiterverlegung in andere Behandlungseinrichtungen stellt einen sensiblen Abschnitt in der Behandlung und Rehabilitation des Weaningpatienten dar. Ziel der vorliegenden Studie war die Untersuchung des Überleitungsmanagements und des Interhospitaltransfers von Weaningpatienten unter besonderer Berücksichtigung der Dokumentationsqualität. Methodik Es erfolge eine retrospektive Datenanalyse eines Jahrs (2018) auf 2 Intensivstationen eines Universitätsklinikums. Eingeschlossen wurden alle beatmeten Patienten mit folgenden Tracerdiagnosen: COPD, Asthma, Polytrauma, Pneumonie, Sepsis, ARDS und Reanimation (Beatmung > 24 h). Ergebnisse Insgesamt konnten 750 Patienten in die Untersuchung eingeschlossen werden (Alter 64 [52, 8–76; Median, IQR]; 32 % weiblich). Davon waren 48 (6,4 %) Patienten zum Zeitpunkt der Verlegung nicht entwöhnt (v. a. Sepsis und ARDS). Die Routinedokumentation war bei den Abschnitten „Spontaneous Breathing Trial“, „Bewertung der Entwöhungsbereitschaft“ und „vermutete Entwöhnbarkeit“ ausreichend, um die Erfüllung der Parameter der S2k-Leitlinie „Prolongiertes Weaning“ adäquat zu beurteilen. Vorwiegend wurden diese Patienten mit Tracheostoma (76 %) in Rehabilitationskliniken (44 %) mittels spezialisierten Rettungsmitteln des arztbegleiteten Patiententransports verlegt (75 %). Diskussion Die Verlegung nicht entwöhnter Patienten nach initialem Intensivaufenthalt ist ein relevantes Thema für den Interhospitaltransfer. Die Routinedokumentation eines strukturierten Weaningprozesses ist in Kernelementen ausreichend, um den Weaningprozess lückenlos zu beschreiben. Dies ist für die Kontinuität in der Weiterbehandlung dieser Patienten von großer Bedeutung. N2 - Background and Objectives Weaning from ventilators is not always finished in the primary intensive care unit (ICU) setting. Transfer to other treatment facilities is a sensitive stage in the treatment and rehabilitation of the weaning patient. The aim of the present study was to investigate transition management and interhospital transfer of weaning patients, with special emphasis on documentation quality. Methods A retrospective data analysis of one year (2018) in two ICUs of a university hospital was performed. All ventilated patients with the following tracer diagnoses were included: chronic obstructive pulmonary disease (COPD), asthma, patients with multiple injuries, pneumonia, sepsis, acute respiratory distress syndrome (ARDS), and cardiac arrest (ventilation > 24 h). Results A total of 750 patients were included in the study (median age 64 [IQR 52.8–76]; 32% female). In all, 48 (6.4%) patients were not weaned at the time of transfer (especially sepsis and ARDS). Routine documentation was sufficient for the sections “spontaneous breathing trial”, “assessment of readiness to wean” and “presumed weanability” to adequately assess the parameters of the German S2k guideline “prolonged weaning”. Predominantly, these patients were transferred with tracheostoma (76%) to rehabilitation units (44%) by specialized physician-assisted patient transport ambulances (75%). Discussion The transfer of ventilated patients after initial ICU stay is a relevant issue for interhospital transfer. Routine documentation of a structured weaning process is sufficient in core elements to describe the weaning process. This is of great importance for continuity in the further treatment of these patients. KW - Weaning KW - Langzeitbeatmung KW - Interhospitaltransfer KW - Intensivtransport KW - Dokumentationsqualität KW - weaning KW - long-term ventilation KW - interhospital transfer KW - intensive care transport KW - documentation quality Y1 - 2022 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-346742 VL - 118 ER - TY - JOUR A1 - Fuchs, Konrad F. A1 - Eden, Lars A1 - Gilbert, Fabian A1 - Bernuth, Silvia A1 - Wurmb, Thomas A1 - Meffert, Rainer H. A1 - Jordan, Martin C. T1 - Führt eine COVID-19-bedingte Ausgangsbeschränkung zu einer Reduktion schwer verletzter Patienten an einem überregionalen Traumazentrum? JF - Der Unfallchirurg N2 - Hintergrund Intensiv- und Beatmungskapazitäten sind für die Behandlung COVID-19-erkrankter Patienten essenziell. Unabhängig davon beanspruchen auch schwer verletzte Patienten häufig Intensiv- und Beatmungskapazitäten. Daraus ergibt sich folgende Fragestellung: Führt eine Ausgangsbeschränkung zu einer Reduktion schwer verletzter Patienten, und kann hierdurch mit frei werdenden Intensivkapazitäten gerechnet werden? Material und Methoden Es erfolgte eine retrospektive Auswertung schwer verletzter Patienten mit einem Injury Severity Score (ISS) ≥16 zwischen dem 17.03.2020 und 30.04.2020 (landesweiter Shutdown) an einem überregionalen Traumazentrum. Erfasst wurden der Unfallmechanismus, ISS, Versicherungsträger (BG vs. GKV/PKV), ob es sich um einen dokumentierten Suizidversuch handelte, und ob eine operative Intervention innerhalb der ersten 24 h erforderlich war. Als Kontrollgruppe wurden die Daten des gleichen Zeitraums der Jahre 2018 und 2019 ausgewertet. Ergebnisse Es konnte keine wesentliche Veränderung bezüglich der Anzahl an schwer verletzten Patienten festgestellt werden (2018 n = 30, 2019 n = 23, 2020 n = 27). Es zeigten sich insgesamt keine deutlichen Veränderungen der absoluten Zahlen bezüglich der Intensivpflichtigkeit in den ersten 24 h und der Beatmungspflichtigkeit beim Verlassen des Schockraums. Die Anzahl an Patienten, die eine Operation innerhalb der ersten 24 h nach Eintreffen im Schockraum benötigten, war 2020 sogar leicht erhöht, jedoch nicht statistisch signifikant. Der durchschnittliche ISS blieb konstant. Bezüglich der Unfallursache zeigte sich 2020 kein Motorradfahrer, der einen nicht berufsgenossenschaftlich versicherten Unfall erlitt (2018 n = 5, 2019 n = 4, 2020 n = 0). Es wurde 2020 ein erhöhter Anteil an Arbeitsunfällen mit einem ISS ≥16 festgestellt (2018: 10 %, 2019: 26,1 %, 2020: 44,4 %). Diskussion Eine Ausgangsbeschränkung führte zu keiner Reduktion verletzter- und intensivpflichtiger Patienten am untersuchten Zentrum. Auch unter einer landesweiten Ausgangsbeschränkung muss für dieses Patientenkollektiv eine ausreichende Menge an Intensiv- und OP-Kapazitäten vorgehalten werden. Die Bestätigung dieser Ergebnisse durch Auswertung nationaler Register steht noch aus. KW - Pandemie KW - Intensivkapazitäten KW - Coronavirus KW - Injury Severity Score KW - Polytrauma Y1 - 2021 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-265268 VL - 124 IS - 5 ER - TY - JOUR A1 - Fuchs, Konrad F. A1 - Eden, Lars A1 - Gilbert, Fabian A1 - Bernuth, Silvia A1 - Wurmb, Thomas A1 - Meffert, Rainer H. A1 - Jordan, Martin C. T1 - Führt eine COVID-19 bedingte Ausgangsbeschränkung zu einer Reduktion schwerverletzter Patienten an einem überregionalen Traumazentrum? T1 - Do COVID-19 restrictions lead to a decrease in severely injured patients at a level 1 trauma center in Germany? JF - Der Unfallchirurg N2 - Hintergrund Intensiv- und Beatmungskapazitäten sind für die Behandlung COVID-19-erkrankter Patienten essenziell. Unabhängig davon beanspruchen auch schwer verletzte Patienten häufig Intensiv- und Beatmungskapazitäten. Daraus ergibt sich folgende Fragestellung: Führt eine Ausgangsbeschränkung zu einer Reduktion schwer verletzter Patienten, und kann hierdurch mit frei werdenden Intensivkapazitäten gerechnet werden? Material und Methoden Es erfolgte eine retrospektive Auswertung schwer verletzter Patienten mit einem Injury Severity Score (ISS) ≥16 zwischen dem 17.03.2020 und 30.04.2020 (landesweiter Shutdown) an einem überregionalen Traumazentrum. Erfasst wurden der Unfallmechanismus, ISS, Versicherungsträger (BG vs. GKV/PKV), ob es sich um einen dokumentierten Suizidversuch handelte, und ob eine operative Intervention innerhalb der ersten 24 h erforderlich war. Als Kontrollgruppe wurden die Daten des gleichen Zeitraums der Jahre 2018 und 2019 ausgewertet. Ergebnisse Es konnte keine wesentliche Veränderung bezüglich der Anzahl an schwer verletzten Patienten festgestellt werden (2018 n = 30, 2019 n = 23, 2020 n = 27). Es zeigten sich insgesamt keine deutlichen Veränderungen der absoluten Zahlen bezüglich der Intensivpflichtigkeit in den ersten 24 h und der Beatmungspflichtigkeit beim Verlassen des Schockraums. Die Anzahl an Patienten, die eine Operation innerhalb der ersten 24 h nach Eintreffen im Schockraum benötigten, war 2020 sogar leicht erhöht, jedoch nicht statistisch signifikant. Der durchschnittliche ISS blieb konstant. Bezüglich der Unfallursache zeigte sich 2020 kein Motorradfahrer, der einen nicht berufsgenossenschaftlich versicherten Unfall erlitt (2018 n = 5, 2019 n = 4, 2020 n = 0). Es wurde 2020 ein erhöhter Anteil an Arbeitsunfällen mit einem ISS ≥16 festgestellt (2018: 10 %, 2019: 26,1 %, 2020: 44,4 %). Diskussion Eine Ausgangsbeschränkung führte zu keiner Reduktion verletzter- und intensivpflichtiger Patienten am untersuchten Zentrum. Auch unter einer landesweiten Ausgangsbeschränkung muss für dieses Patientenkollektiv eine ausreichende Menge an Intensiv- und OP-Kapazitäten vorgehalten werden. Die Bestätigung dieser Ergebnisse durch Auswertung nationaler Register steht noch aus. N2 - Background Intensive care and ventilator capacities are essential for treatment of COVID-19 patients. Severely injured patients are often in continuous need of intensive care and ventilator treatment. The question arises, whether restrictions related to COVID-19 have led to a decrease in severely injured patients and thus to an increase in intensive care unit (ICU) capacity. Material and methods A retrospective analysis of all seriously injured patients with an injury severity score (ISS) ≥16 was performed between 17 March and 30 April 2020 at a level 1 trauma center in Germany. The mechanism of injury and the ISS were recorded. Further data were collected as to whether it was a work-related accident, a documented suicide attempt and if surgery was necessary in the first 24 h after arrival in hospital. Data from 2018 and 2019 served as a control group. Results There was no substantial difference in the total number of seriously injured patients (2018 n = 30, 2019 n = 23, 2020 n = 27). Furthermore, there was no relevant difference in the number of patients needing intensive care or ventilator treatment when leaving the shock room. The number of patients needing an operative intervention within the first 24 h after arriving at hospital was slightly higher in 2020. The mean ISS was at a constant level during all 3 years. In 2020 there was no polytraumatized motorbike rider, who did not have a work-related accident (2018 n = 5, 2019 n = 4, 2020 n = 0). A noticeable increase in work-related accidents was observed (2018: 10%, 2019: 26.1%, 2020 44.4%). Discussion Restrictions related to COVID-19 did not lead to a reduction in seriously injured patients needing ICU care. Due to the monocentric data analysis there is room for misinterpretation. In general, intensive care and operating capacities should be managed with adequate consideration for seriously injured patients even in times of crisis, such as the COVID-19 pandemic. Confirmation through the German Trauma Register is pending. KW - Intensivkapazitäten KW - Coronavirus KW - Injury Severity Score KW - Polytrauma KW - Pandemie KW - ICU capacities KW - Corona virus KW - injury severity score KW - polytrauma KW - pandemic Y1 - 2021 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-232547 SN - 0177-5537 VL - 124 ER -