TY - THES A1 - Stock, Michael T1 - Untersuchungen zu immunologischen Pathomechanismen bei der Entstehung chronischer Schmerzsyndrome T1 - Investigations on immunological mechanisms in the development of chronic pain syndromes N2 - Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden anhand eines Tiermodells zunächst Hinweise für die pathogene Relevanz von Serumfaktoren für die Entstehung von chronischen Schmerzsyndromen und assoziierten Symptomen gesucht. Es zeigten sich bei Versuchsmäusen nach intraperitonealer Injektion von Serum eines Patienten mit komplexem regionalem Schmerzsyndrom (CRPS) im Vergleich zu Kontrolltieren, denen Serum von gesunden Blutspendern injiziert wurde, Veränderungen des Spezies-spezifischen, explorativen Verhaltensmusters, welche erste Hinweise auf schmerzassoziiertes Verhalten liefern. Aufgrund dieser Befunde und der Hypothese der Präsenz einer humoralen Autoimmunreaktion bei der Entstehung chronischer Schmerzsyndrome wurde die Seroprävalenz für Antikörper gegen eine Vielzahl potentieller Autoantigene bei Patienten mit CRPS oder Fibromyalgiesyndrom im Vergleich zu gesunden Kontrollprobanden mittels immunhistochemischer Färbungen gegen murines Gewebe untersucht, wobei kein für die beschriebenen Schmerzerkrankungen pathognomonischer Autoantikörper identifiziert werden konnte. Die vorliegende Arbeit erfüllte ihren Zweck als Pilotprojekt, indem sie wichtige Daten lieferte, die für weitere Untersuchungen wegweisend sind. Dies bezieht sich im Besondern auf notwendige Änderungen bei den In-vitro-Methoden zur Detektion von Autoantikörpern. Zudem müssen die In-vivo-Experimente unter Einbeziehung sensorischer Verhaltenstests wiederholt und durch Fraktionierung der injizierten Serumproben erweitert werden, um gegebenenfalls Autoantikörper als Pathogene der Erkrankungen identifizieren zu können. Die in der vorliegenden Arbeit beschriebenen Erkenntnisse bieten einen Einblick in mögliche pathophysiologische Mechanismen bei der Entstehung von chronischen, idiopathischen Schmerzzuständen und könnten als Basis für neue Überlegungen über den Einsatz immunmodulierender Therapiestrategien bei derartigen Syndromen dienen. N2 - The first aim of this thesis was to give evidence for the pathogenic role of humoral blood serum factors for the development of chronic pain states and associated symptoms by means of an in-vivo passive-transfer model. Mice were injected intraperitoneally with serum of a patient suffering from complex regional pain syndrome (CRPS) whereas abnormalities of species-specific explorative behavioural patterns, indicative of pain-related behaviour, were noted compared to control mice which had been injected with serum from healthy blood donors. Following these findings and according to the subsequently established hypothesis of the presence of a humoral autoimmune pathogenesis in chronic pain disorders, the prevalence of serum antibodies against a broad spectrum of potential autoantigens was investigated in patients suffering from CRPS or fibromyalgia syndrome compared to healthy controls using immunohistochemical staining of murine tissue sections whereas no pathognomonic binding pattern specific for the above mentioned diseases was found. The findings given in this thesis can be considered as a pilot project as they provide important data seminal for further investigations, especially considering necessary methodological changes to detect serum autoantibodies. The in-vivo experiments also have to be repeated including specific sensory testing and the fractionation of the injected serum samples in order to identify autoantibodies as the relevant pathogenic components. The above mentioned findings provide insight to potential pathophysiological mechanisms in the development of chronic idiopathic pain states and may serve as a basis for considering immunomodulating therapeutic strategies in such disorders. KW - Fibromyalgie KW - Sudeck-Syndrom KW - Autoantikörper KW - Chronischer Schmerz KW - autoimmun KW - CRPS KW - fibromyalgia KW - Sudeck KW - autoantibodies KW - autoimmune KW - chronic pain KW - CRPS Y1 - 2009 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-37533 ER - TY - JOUR A1 - Quarta, Serena A1 - Vogl, Christian A1 - Constantin, Cristina E. A1 - Üçeyler, Nurcan A1 - Sommer, Claudia A1 - Kress, Michaela T1 - Genetic evidence for an essential role of neuronally expressed IL-6 signal transducer gp130 in the induction and maintenance of experimentally induced mechanical hypersensitivity \(in\) \(vivo\) and \(in\) \(vitro\) JF - Molecular Pain N2 - Tenderness and mechanical allodynia are key symptoms of malignant tumor, inflammation and neuropathy. The proinflammatory cytokine interleukin-6 (IL-6) is causally involved in all three pathologies. IL-6 not only regulates innate immunity and inflammation but also causes nociceptor sensitization and hyperalgesia. In general and in most cell types including immune cells and sensory neurons, IL-6 binds soluble mu receptor subunits which heteromerizes with membrane bound IL-6 signal transducer gp130. In the present study, we used a conditional knock-out strategy to investigate the importance of signal transducer gp130 expressed in C nociceptors for the generation and maintenance of mechanical hypersensitivity. Nociceptors were sensitized to mechanical stimuli by experimental tumor and this nociceptor sensitization was preserved at later stages of the pathology in control mice. However, in mice with a conditional deletion of gp130 in Nav1.8 expressing nociceptors mechanical hypersensitivity by experimental tumor, nerve injury or inflammation recovery was not preserved in the maintenance phase and nociceptors exhibited normal mechanical thresholds comparable to untreated mice. Together, the results argue for IL-6 signal transducer gp130 as an essential prerequisite in nociceptors for long-term mechanical hypersensitivity associated with cancer, inflammation and nerve injury. KW - Leukemia Inhibitory Factor KW - Mediated Inflammatory Hyperalgesia KW - Necrosis-factor-Alpha KW - Oncostatin-M-Receptor KW - Rat Sensory Neurons KW - Rheumatoid-Arthritis KW - Interleukin-6-Deficient mice KW - Peripheral Inflammation KW - Thermal Hyperalgesia KW - Heat Hyperalgesia KW - proinflammatory cytokine KW - Interleukin-6 KW - chronic pain KW - nociceptor sensitization KW - hyperalgesia KW - allodynia Y1 - 2011 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-140380 VL - 7,73 ER - TY - THES A1 - Schwab, Marco T1 - Genetische und erworbene thrombophile Gerinnungsstörungen als Quelle chronischer Schmerzsyndrome T1 - Inherited and acquired blood coagulation disorders as a source of chronic pain syndromes N2 - Anhand einer umfassenden Falldarstellung einer jungen Patientin mit einem lebensbedrohlichen Gesichtsschmerzsyndrom, das nach septischer Thrombose der periorbitalen venösen und arteriellen Gefäße aufgetreten war, wurde die Bedeutung einer medikamentösen Antikoagulation für die erfolgreiche Schmerztherapie herausgearbeitet. An diesem Fallbeispiel konnte aber auch gezeigt werden, dass keine sicheren Parameter für die Indikation einer solchen Gerinnungstherapie vorlagen. Die Bedeutung dieses Falls lag unzweifelhaft in der Erkenntnis, dass in einer anhaltenden Aktivierung des Kontaktsystems der Gerinnung ein bislang unterschätztes Potential für die Entstehung und Unterhaltung ungeklärter Schmerzen liegen könnte und nicht zuletzt auch daran, dass sich diese ätiologische Komponente in der Komplexität der Erkrankung diagnostisch nicht eindeutig sichern ließ. Mit der Translokation von LPS aus der intestinalen Mukosa in endothelial vorgeschädigte Gefäßabschnitte wurde eine Hypothese vorgetragen, die neben einer schwer detektierbaren inflammatorischen Komponente auch das prokoagulatorische Potential der Schmerzentstehung erklären könnte. Die prokoagulatorische Komponente dieses hypothetischen Entstehungs-mechanismus chronischer Schmerzen müsste, so die Arbeitshypothese, umso dominanter sein, wenn prokoagulatorisch wirksame genetische Faktoren bei den Patienten hinzukommen. Unter der Annahme, dass eine solche zusätzliche Diathese nicht nur eine Schrittmacherfunktion haben, sondern auch einen diagnostischen Beitrag liefern könnte, wurde dieses diagnostische Pilotprojekt mit der empirisch begründeten Heparintherapie von 97 Schmerzpatienten verbunden. Alle Pa-tienten wurden mit dem niedermolekularen Heparin Enoxaparin behandelt und nach zehn Behandlungstagen in vier verschiedene Respondergruppen (Gruppe 1 bis 4) eingeteilt. Diese Gruppen wurden auf fünf prothrombotische Parameter untersucht. Dazu wurden die Allelprävalenzen des Plasminogen Aktivator Inhibitor-(PAI-1 4G/5G) Polymorphismus, der Faktor V-Leiden-Mutation, der Prothrombin (G20210A) Genmutation sowie die Prävalenzen der Hyperfibrinogenämie und des Protein S-Mangels ermittelt. Mit Hilfe des exakten Fisher Tests wurden jeweils die Allelprävalenzen und Parameter sowohl der Respondergruppen 1 bis 3 mit einem Kollektiv der Allgemeinbevölkerung als auch mit dem Kollektiv der Non-Responder (Gruppe 4) verglichen. Die Prävalenz des Allels A der Faktor V-Leiden-Mutation G1691A war im Enoxaparin-Kollektiv bei den Respondern der Gruppen 1 bis 3 im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung und zur Non-Respondergruppe (Gruppe 4) signifikant erhöht. Die Allelprävalenzen und Parameter der übrigen prokoagulatorischen Faktoren unterschieden sich von denen der Kontrollgruppen nicht. Anhand des Kallikrein-Kinin-Systems als möglichem Effektor des Hämosta-sesystems konnten Hinweise auf die kausale Wirksamkeit des nieder-molekularen Heparins Enoxaparin bei der Behandlung chronischer Schmerzen gegeben werden. N2 - We showed that low molecular heparins (enoxaparin) may help as a remedy in chronic pain syndromes. In our findings the inherited disorder Factor V Leiden was significantly higher in patients with chronic pain that had a benefit from enoxaparin in comparison to non-responders and to common population. The effect was proven by the Kallikrein-kinin-system. KW - chronisches Schmerzsyndrom KW - Blutgerinnung KW - Thrombose KW - Enoxaparin KW - niedermolekulares Heparin KW - LPS KW - IgG KW - IgY KW - Bradykinin KW - Faktor V-Leiden KW - factor v-Leiden KW - coagulation KW - chronic pain KW - syndrome KW - thrombosis KW - lps KW - low molecular heparine KW - bradykinin KW - IgG KW - IgY KW - enoxaparin Y1 - 2012 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-77457 ER - TY - JOUR A1 - Kress, Michaela A1 - Hüttenhofer, Alexander A1 - Landry, Marc A1 - Kuner, Rohini A1 - Favereaux, Alexandre A1 - Greenberg, David A1 - Bednarik, Josef A1 - Heppenstall, Paul A1 - Kronenberg, Florian A1 - Malcangio, Marzia A1 - Rittner, Heike A1 - Üçeyler, Nurcan A1 - Trajanoski, Zlatko A1 - Mouritzen, Peter A1 - Birklein, Frank A1 - Sommer, Claudia A1 - Soreq, Hermona T1 - microRNAs in nociceptive circuits as predictors of future clinical applications JF - Frontiers in Molecular Neuroscience N2 - Neuro-immune alterations in the peripheral and central nervous system play a role in the pathophysiology of chronic pain, and non-coding RNAs – and microRNAs (miRNAs) in particular – regulate both immune and neuronal processes. Specifically, miRNAs control macromolecular complexes in neurons, glia and immune cells and regulate signals used for neuro-immune communication in the pain pathway. Therefore, miRNAs may be hypothesized as critically important master switches modulating chronic pain. In particular, understanding the concerted function of miRNA in the regulation of nociception and endogenous analgesia and defining the importance of miRNAs in the circuitries and cognitive, emotional and behavioral components involved in pain is expected to shed new light on the enigmatic pathophysiology of neuropathic pain, migraine and complex regional pain syndrome. Specific miRNAs may evolve as new druggable molecular targets for pain prevention and relief. Furthermore, predisposing miRNA expression patterns and inter-individual variations and polymorphisms in miRNAs and/or their binding sites may serve as biomarkers for pain and help to predict individual risks for certain types of pain and responsiveness to analgesic drugs. miRNA-based diagnostics are expected to develop into hands-on tools that allow better patient stratification, improved mechanism-based treatment, and targeted prevention strategies for high risk individuals. KW - chronic pain KW - biomarker KW - polymorphism KW - miRNA-based diagnostics KW - miRNA expression patterns KW - miRNA polymorphisms KW - antagomir KW - miRNA-based analgesic Y1 - 2013 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-154597 VL - 6 IS - 33 ER - TY - THES A1 - Leinders, Mathias T1 - microRNAs in chronic pain T1 - microRNAs bei chronischen Schmerzen N2 - Chronic pain is a common problem in clinical practice, not well understood clinically, and frequently tough to satisfactorily diagnose. Because the pathophysiology is so complex, finding effective treatments for people with chronic pain has been overall less than successful and typically reduced to an unsatisfactory trial-and-error process, all of which translates into a significant burden to society. Knowledge of the mechanisms underlying the development of chronic pain, and moreover why some patients experience pain and others not, may aid in developing specific treatment regimens. Although nerve injuries are major contributors to pain chronification, they cannot explain the entire phenomenon. Considerable research has underscored the importance of the immune system for the development and maintenance of chronic pain, albeit the exact factors regulating inflammatory reactions remain unclear. Understanding the putative molecular and cellular regulator switches of inflammatory reactions will open novel opportunities for immune modulatory analgesics with putatively higher specificity and less adverse effects. It has become clear that small, non- coding RNA molecules known as microRNAs are in fact potent regulators of many thousands of genes and possibly cross-communicate between cellular pathways in multiple systems acting as so-called “master-switches”. Aberrant expression of miRNAs is now implicated in numerous disorders, including nerve injuries as well as in inflammatory processes. Moreover, compelling evidence supports the idea that miRNAs also regulate pain, and in analogy to the oncology field aid in the differential diagnosis of disease subtypes. In fact, first reports describing characteristic miRNA expression profiles in blood or cerebrospinal fluid of patients with distinct pain conditions are starting to emerge, however evidence linking specific miRNA expression profiles to specific pain disorders is still insufficient. The present thesis aimed at first, identifying specific miRNA signatures in two distinct chronic pain conditions, namely peripheral neuropathies of different etiologies and fibromyalgia syndrome. Second, it aimed at identifying miRNA profiles to better understand potential factors that differentiate painful from painless neuropathies and third, study the mechanistic role of miRNAs in the pathophysiology of pain, to pave the way for new druggable targets. Three studies were conducted in order to identify miRNA expression signatures that are characteristic for the given chronic pain disorder. The first study measured expression of miR-21, miR-146a and miR-155 in white blood cells, skin and nerve biopsies of patients with peripheral neuropathies. It shows that peripheral neuropathies of different etiologies are associated with increased peripheral miR-21 and miR-146a, but decreased miR-155 expression. More importantly, it was shown that painful neuropathies have increased sural nerve miR-21 and miR-155 expression, but reduced miR-146a and miR-155 expression in distal skin of painful neuropathies. These results point towards the potential use of miRNAs profiles to stratify painful neuropathies. The seconds study extends these findings and first analyzed the role of miR-132-3p in patients and subsequently in an animal model of neuropathic pain. Interestingly, miR-132-3p was upregulated in white blood cells and sural nerve biopsies of patients with painful neuropathies and in animals after spared nerve injury. Pharmacologically modulating the expression of miR-132-3p dose-dependently reversed pain behavior and pain aversion, indicating the pro-nociceptive effect of miR-132-3p in chronic pain. This study thus demonstrates the potential analgesic impact by modulating miRNA expression. Fibromyalgia is associated with chronic widespread pain and, at least in a subgroup, impairment in small nerve fiber morphology and function. Interestingly, the disease probably comprises subgroups with different underlying pathomechanisms. In accordance with this notion, the third study shows that fibromyalgia is associated with both aberrant white blood cell and cutaneous miRNA expression. Being the first of its kind, this study identified miR-let-7d and its downstream target IGF-1R as potential culprit for impaired small nerve fiber homeostasis in a subset of patients with decreased intra-epidermal nerve fiber density. The work presented in this thesis is a substantial contribution towards the goal of better characterizing chronic pain based on miRNA expression signatures and thus pave the way for new druggable targets. N2 - Chronische Schmerzen sind in der klinischen Praxis ein häufiges Problem, die Ätiologie und Pathogenese jedoch oftmals unklar. Aufgrund der Komplexität des pathophysiologischen Ursprunges chronischer Schmerzen, ist bei einem Teil der Patienten Schmerzfreiheit oder Schmerzreduktion mit gängigen Analgetika nur insuffizient zu erreichen. Dies führt zu einer enormen sozio-ökonomischen Belastung für die Gesellschaft. Daher können Kenntnisse über die Mechanismen, die der Entwicklung von chronischen Schmerzen zugrunde liegen, und darüber hinaus, warum einige Patienten Schmerzen entwickeln und andere nicht, bei der Entwicklung spezifischer und individueller Behandlungsschemata helfen. Eine Vielzahl an Studien belegen die Bedeutung des Immunsystems für die Entwicklung und Aufrechterhaltung chronischer Schmerzen, wenngleich die genauen Faktoren, die entzündliche Reaktionen regulieren, noch unklar bleiben. Rezente Entdeckungen der hochkonservierten, nicht-kodierenden RNA-Moleküle, sogenannten microRNAs, lassen in der Tat darauf schließen, dass diese eine wichtige Rolle im Netzwerk der Genregulation spielen. microRNAs regulieren die hochspezifische „cross-communication“ mehrerer simultaner Signaltransduktionsvorgänge zellulärer Prozesse, und werden daher auch "master-switches" genannt. Interessanterweise, wurden aberrante Expressionen spezifischer miRNAs in zahlreichen Krankheiten, einschließlich Nervenverletzungen, sowie in entzündlichen Prozessen nachgewiesen. Darüber hinaus belegen stichhaltige Beweise nicht nur die Idee, dass miRNAs auch bei der Regulierung von Schmerzen eine wichtige Rolle spielen, sondern auch hilfreich bei der Differentialdiagnose von Krankheits- Subtypen sein können. Dies wurde bei rezenten onkologischen Studien deutlich. Tatsächlich weisen erste Berichte auf ein charakteristisches miRNA- Expressionsprofil in Blut oder Zerebrospinalflüssigkeit von Patienten mit verschiedenen Schmerztypen hin. Jedoch ist die Assoziation spezifischer miRNA-Expressionsprofile mit spezifischen Schmerzstörungen noch unzureichend. Die Zielvorgabe der vorliegenden Arbeit war daher zunächst, spezifische miRNA-Signaturen in zwei verschiedenen chronischen Schmerzzuständen zu identifizieren, nämlich peripheren Neuropathien verschiedener Ätiologien und dem Fibromyalgie-Syndrom. Zweitens wurden die erarbeiteten Ergebnisse dazu verwendet, bestimmte miRNA-Profile zu identifizieren, die schmerzhafte von schmerzlosen Neuropathien unterscheiden lassen und einen Hinweis auf die Pathologie der kleinkalibrigen Fasern bei der Fibromyalgie geben. Darüber hinaus wurde die mechanistische Rolle von miRNAs in der Pathophysiologie von Schmerzen Tierexperimentell untersucht, um künftig neuartige Therapien entwickeln zu können. Die erste Studie untersuchte die Expression von miR-21, miR-146a und miR-155 in weißen Blutkörperchen, Haut- und Nervenbiopsien bei Patienten mit peripheren Neuropathien. Sie zeigt, dass periphere Neuropathien verschiedener Ätiologien mit erhöhten peripheren miR-21 und miR-146a und verminderter miR- 155 Expression assoziiert sind. Wichtiger jedoch, dass Patienten mit schmerzhaften Neuropathien erhöhte miR-21 und miR-155-Expression im Suralis und verminderte miR-146a- und miR-155-Expression in distalen im Vergleich zu proximalen Hautbiopsien aufweisen. Diese Ergebnisse weisen auf die potenzielle Verwendung von miRNA-Profilen zur Stratifizierung schmerzhafter Neuropathien hin. Die zweite Studie baut dieses Ergebnis aus und untersuchte zunächst die Rolle von miR-132-3p im humanen und anschließend bei tierexperimentellen neuropathischen Schmerzen. Interessanterweise war miR-132-3p sowohl in weißen Blutkörperchen und Suralis-Nervenbiopsien von Patienten mit schmerzhaften Neuropathien als auch bei Tieren nach Läsion eines peripheren Nervens hochreguliert. Nach pharmakologischer Intervention gab es eine dosisabhängige Schmerzreduktion und Schmerzaversion, was somit auf den pro- nozizeptiven Effekt von miR-132-3p hinweist. Diese Studie zeigt somit die potenzielle analgetische Wirksamkeit microRNA-gerichteter pharmakologischer Interventionen. Das Fibromyalgie Syndrome ist eine chronische Erkrankung, die von einem multilokulären Schmerzbild und Beeinträchtigungen in kleinen Nervenfasern dominiert wird. Es wird angenommen, dass die Erkrankung wahrscheinlich aus Subgruppen mit unterschiedlichen zugrunde liegenden Pathomechanismen besteht. Die hierzu durchgeführte Studie zeigt, dass Fibromyalgie-Patienten veränderte microRNA Expression sowohl in weißen Blutkörperchen als auch in der Haut aufweisen. Erstmals identifiziert diese Studie miR-let-7d und ihr „downstream-target“ IGF-1R als potentiellen Schädigungsmechanismus kleiner Nervenfaserfunktionen, in einer Subgruppe von Patienten mit verminderter intra-epidermalen Nervenfaserdichte. Die Ergebnisse, die in dieser Arbeit vorgestellt werden, liefern einen wesentlichen Beitrag, die Pathophysiologie chronischer Schmerzen, aufgrund von miRNA-Expressions-Signaturen zu charakterisieren. KW - chronic pain KW - microRNA KW - miRNS KW - Chronischer Schmerz Y1 - 2016 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-144395 ER - TY - JOUR A1 - Oehler, Beatrice A1 - Kistner, Katrin A1 - Martin, Corinna A1 - Schiller, Jürgen A1 - Mayer, Rafaela A1 - Mohammadi, Milad A1 - Sauer, Reine-Solange A1 - Filipovic, Milos R. A1 - Nieto, Francisco R. A1 - Kloka, Jan A1 - Pflücke, Diana A1 - Hill, Kerstin A1 - Schaefer, Michael A1 - Malcangio, Marzia A1 - Reeh, Peter W. A1 - Brack, Alexander A1 - Blum, Robert A1 - Rittner, Heike L. T1 - Inflammatory pain control by blocking oxidized phospholipid-mediated TRP channel activation JF - Scientific Reports N2 - Phospholipids occurring in cell membranes and lipoproteins are converted into oxidized phospholipids (OxPL) by oxidative stress promoting atherosclerotic plaque formation. Here, OxPL were characterized as novel targets in acute and chronic inflammatory pain. Oxidized 1-palmitoyl-2-arachidonoyl-sn-glycero-3-phosphocholine (OxPAPC) and its derivatives were identified in inflamed tissue by mass spectrometry and binding assays. They elicited calcium influx, hyperalgesia and induced pro-nociceptive peptide release. Genetic, pharmacological and mass spectrometric evidence in vivo as well as in vitro confirmed the role of transient receptor potential channels (TRPA1 and TRPV1) as OxPAPC targets. Treatment with the monoclonal antibody E06 or with apolipoprotein A-I mimetic peptide D-4F, capturing OxPAPC in atherosclerosis, prevented inflammatory hyperalgesia, and in vitro TRPA1 activation. Administration of D-4F or E06 to rats profoundly ameliorated mechanical hyperalgesia and inflammation in collagen-induced arthritis. These data reveal a clinically relevant role for OxPAPC in inflammation offering therapy for acute and chronic inflammatory pain treatment by scavenging OxPAPC. KW - chronic pain KW - ion channels in the nervous system KW - molecular medicine KW - pain Y1 - 2017 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-158536 VL - 7 IS - 5447 ER - TY - THES A1 - Dietz, Christopher Andreas T1 - Distinguishing phenotypes of Complex Regional Pain Syndrome T1 - Phänotypen des komplexen regionalen Schmerzsyndroms N2 - This work investigated phenotypes of complex regional pain syndrome (CRPS) with special interest in sensory abnormalities. Quantitative sensory testing (QST) was used to assess sensory function. In addition, clinical and sensory differences of fracture and CRPS patients were addressed. Finally, the longitudinal outcome of CRPS patients was part of this thesis. N2 - Diese Arbeit untersuchte Phänotypen des komplexen regionalen Schmerzsyndroms (CRPS) mit einem besonderen Augenmerk auf sensorischen Veränderungen. Diese sensorischen Auffälligkeiten wurden mittels quantitativer sensorischer Testung (QST) untersucht. Außerdem wurden klinische und sensorische Unterschiede zwischen Fraktur- und CRPS-Patient*Innen erarbeitet. Schließlich befasste sich diese Arbeit mit dem Langzeitverlauf des CRPS. KW - Complex regional pain syndrome KW - CRPS KW - Quantitative sensory testing KW - QST KW - pain KW - chronic pain KW - Komplexes regionales Schmerzsyndrom Y1 - 2022 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-256327 ER - TY - THES A1 - Held, Helena T1 - The effectiveness of non-occlusal therapies in relation to the chronicity of temporomandibular disorders: a systematic review with meta-analysis T1 - Die Effektivität von nicht-okklusalen Therapien in Bezug auf die Chronifizierung von Craniomandibulärer Dysfunktionen: eine Systematische Übersichtsarbeit mit Metaanalyse N2 - Background: That a differentiated treatment of subjects with low and high levels of disabling pain might be necessarily has only been suspected but not sufficiently confirmed so far. Furthermore, the effectiveness of extraoral therapy methods for TMD is still controversial in the literature. The present work could make an important contribution to this. Objectives: Five systematic reviews with meta-analysis were conducted to investigate the efficacy of extraoral therapies (acupuncture, laser, medication, psychosocial interventions, and physiotherapy) in the treatment of TMD in relation to the degree of chronicity of pain. Literature sources: With this objective, the databases Pubmed/MEDLINE, EMBASE, Cochrane Library, Livivo, OpenGrey, drks.de, Clinicaltrials.gov. were searched. Criteria for the selection of suitable studies: Adults suffering from painful TMD and treated with either acupuncture, laser, medication, psychosocial interventions, or physiotherapy. The studies were then examined for evidence in the subjects' characteristics suggesting that they were suffering from chronic TMD in terms of pain dysfunction. These included a high score on the GCPS, resistance to undergone treatments, multilocular pain, depression, and regular use of pain medication. The effectiveness of the five interventions was then differentiated according to the suspected degree of chronicity. Effectiveness was assessed by the following outcomes: patient- related current pain intensity, MMO, pain on palpation, temporomandibular joint sounds, depression, and somatization. Study evaluation: After the assessment of the studies, the quality assessment (Risk of Bias Tool of the Cochrane Institute) and the extraction of the data were conducted. After that five meta-analyses were carried out for each of the five interventions using the Review Manager of the Cochrane Institute (RevMan 5.3) Results: Acupuncture and dry needling were statistically significantly more effective in providing short-term pain relief compared to the control group in patients with low disability pain (p=0.04) and (p=0.02), respectively. Acupuncture or dry needling did not show a significant result in the improvement of MMO in the short-term period. Laser therapy is more effective in relieving pain (p<0.0001) and functional outcomes (p=0.03) in the short term compared to placebo for low disability pain. Botulinum toxin (p=0.003) and NSAIDs (p=0.03) showed significantly better short-term improvement in pain intensity for high disability pain. Low disability pain is significantly better treated by psychosocial interventions than by other treatments in terms of long-term pain relief (more than 12 months) (p=0.02). Patients with high disability pain had significantly lower depression scores after psychosocial interventions than after other treatments (p=0.008). Physiotherapy showed a statistically significant short-term analgesic effect in patients with high disability pain compared to placebo (p=0.04). Manual Therapy (MT) showed a statistically significant short-term analgesic effect in high disability pain compared to the control group (p=0.01). Patients with low disability pain showed a statistically significant short-term pain-relieving effect with the single intervention of MT in combination with exercise compared to the control groups (p=0.003). A statistically significant result in the improvement of MMO was found in the short-term period in low disability pain for the single interventions of physiotherapy (p=0.008) and physiotherapy in combination with another treatment compared to other treatments (p=0.03), MT compared to the control group (p=0.03) and physiotherapy compared to splint therapy (p=0.03). Clinical conclusion: Individual interventions of the five extraoral therapies confirm the hypothesis that painful TMDs respond differently to established therapies depending on the degree of chronic pain-related disability and that the prognosis of therapy is significantly influenced by the degree of chronic pain- related disability of the condition, according to the GCPS. Registration number of the review at PROSPERO: CRD42020202558 Keywords: meta-analysis, systematic review, temporomandibular disorders, extra oral therapy, acupuncture, laser, medication, psychosocial interventions, physiotherapy, low disability, high disability, pain, chronification N2 - Hintergrund: Das eine differenzierte Behandlung von Probanden mit funktionalem (fS) und dysfunktionalem Schmerz (dS) notwendig sein könnte, wurde bisher nur vermutet, aber nicht ausreichend bestätigt. Darüber hinaus ist die Wirksamkeit extraoraler Therapiemethoden bei CMD in der Literatur noch umstritten. Die vorliegende Arbeit könnte hierzu einen wichtigen Beitrag leisten. Ziele: Fünf systematische Übersichten mit Metaanalyse wurden durchgeführt, um die Wirksamkeit extraoraler Therapien (Akupunktur, Laser, Medikamente, psychosoziale Interventionen und Physiotherapie) bei der Behandlung von einer schmerzhaften CMD in Abhängigkeit von dem Chronifizierungsgrad zu untersuchen. Literaturquellen: Die Datenbanken Pubmed/MEDLINE, EMBASE, Cochrane Library, Livivo, OpenGrey, drks.de und Clinicaltrials.gov wurden durchsucht. Auswahlkriterien: Erwachsene PatientInnen, die an schmerzhaften CMD leiden und entweder mit Akupunktur, Laser, Medikamenten, psychosoziale Interventionen oder Physiotherapie behandelt wurden. Die Studien wurden dann auf Hinweise in den Probandenmerkmalen untersucht, die darauf schließen lassen, dass die ProbandInnen unter chronischer CMD im Sinne einer Schmerzdysfunktion leiden. Dazu gehörten ein hoher Wert im GCPS, Behandlungen, die die Probanden bereits erfolglos durchgeführt hatten, multilokuläre Schmerzen, Depressionen und regelmäßige Einnahme von Schmerzmitteln. Anschließend wurde die Wirksamkeit der fünf Interventionen nach dem vermuteten Grad der Chronifizierung differenziert. Die Wirksamkeit wurde anhand der folgenden Ergebnisse untersucht: patientenbezogene aktuelle Schmerzintensität, MMO, Schmerz bei Palpation, Kiefergelenkgeräusche, Depression und Somatisierung. Studienbewertung: Nach der Bewertung der Studien, der Qualitätsbeurteilung (Risk of Bias Tool des Cochrane-Instituts) und der Extraktion der Daten wurden für jede der fünf Interventionen fünf Meta-Analysen mit dem Review Manager des Cochrane-Instituts (RevMan 5.3) durchgeführt Ergebnisse: Akupunktur und Dry Needling waren statistisch signifikant wirksamer bei der kurzfristigen Schmerzlinderung im Vergleich zur Kontrollgruppe bei Patienten mit geringem Grad an beeinträchtigendem Schmerz (p=0,04) bzw. (p=0,02). Akupunktur oder Dry-Needling zeigten im kurzfristigen Zeitraum kein statistisch signifikantes Ergebnis in der Verbesserung der Kieferöffnung. Die Lasertherapie ist im Vergleich zu Placebo bei funktionalem Schmerz kurzfristig wirksamer bei der Reduktion der Schmerzintensität (p<0,0001) und funktionellen Ergebnissen (p=0,03). Botulinumtoxin (p=0,003) und NSARs (p=0,03) zeigten eine signifikant bessere kurzfristige Verbesserung der Schmerzintensität bei dS. FS werden durch die psychosozialen Interventionen signifikant besser behandelt als durch andere Behandlungen, was die langfristige Schmerzlinderung (mehr als 12 Monate) betrifft (p=0,02). PatientInnen mit dS wiesen nach psychosozialen Interventionen signifikant niedrigere Depressionswerte auf als nach anderen Behandlungen (p=0.008). Physiotherapie zeigte eine statistisch signifikante kurzfristige schmerzlindernde Wirkung bei PatientInnen mit dS im Vergleich zu Placebo (p=0,04). Manuelle Therapie (MT) zeigte eine statistisch signifikante kurzfristige schmerzlindernde Wirkung bei dS im Vergleich zur Kontrollgruppe (p=0,01). Bei PatientInnen mit fS zeigte sich im Vergleich zu den Kontrollgruppen eine statistisch signifikante kurzfristige schmerzlindernde Wirkung bei der Einzelintervention von MT in Kombination mit Bewegung (p=0,003). Ein statistisch signifikantes Ergebnis bei der Verbesserung der MMO wurde im Kurzzeitzeitraum bei fS für die Einzelinterventionen der Physiotherapie (p=0,008) und der Physiotherapie in Kombination mit einer anderen Behandlung im Vergleich zu anderen Behandlungen (p=0,03), der MT im Vergleich zur Kontrollgruppe (p=0,03) und der Physiotherapie im Vergleich zur Schienentherapie festgestellt (p=0,03). Schlussfolgerung: Einzelne Interventionen der fünf extraoralen Therapien bestätigen die Hypothese, dass schmerzhafte CMD je nach Grad der Schmerz Chronifizierung unterschiedlich auf etablierte Therapien ansprechen und dass die Prognose der Therapie signifikant durch den Grad der Chronifizierung der Erkrankung beeinflusst wird. Registrierungsnummer der Review bei PROSPERO: CRD42020202558. KW - Metaanalyse KW - Gesichtsschmerz KW - Lasertherapie KW - Akupunktur KW - systematic review KW - TMD KW - chronic pain KW - extraoral intervention Y1 - 2024 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-347990 N1 - Appendix VII bis X fehlen in der gedr. Ausgabe ER -