TY - THES A1 - Chiossi, Clarissa T1 - Neuronale Grundlagen der Persönlichkeit nach Gray: Ein Vergleich von Ego-Shooter-Spielern und -Nicht-Spielern T1 - The Neural Bases of Gray's Theory of Personality: A Comparison of Ego-Shooter-Gamers and -Non-Gamers N2 - Hintergrund: Das Spielen von Computerspielen ist ein viel diskutiertes Thema. Auf der Suche nach Auswirkungen des Spielens lassen sich einige Studien finden, die Veränderungen im Erleben und Verhalten zeigen [6-8]. Bei der Frage nach der Ursache hierfür, müssen Aspekte wie Persönlichkeit, Hirnphysiologie, neuronale Grundlagen und Genetik untersucht und diskutiert werden. Der bekannte Persönlichkeitsforscher J. Alan Gray beschreibt in seiner Reinforcement Sensitivity Theory (RST) drei verschiedene Hirnsysteme, die das Annäherungs- und Vermeidungsverhalten regulieren. Eines dieser Systeme, das Behavioral Inhibition System (BIS) wird ganz besonders häufig beim Spielen von sogenannten Ego-Shooter Spielen aktiviert. Ziel: Ziel der Untersuchung war es, herauszufinden, ob das Spielen dieser Computerspiele einen Trainingseffekt auf neurophysiologische Grundlagen der Persönlichkeit, genauer des BIS nach Gray, hat. Wenn es einen erlernten Effekt gibt, müsste ein signifikanter Unterschied zwischen den BIS scores der Spieler und Nicht-Spieler erkennbar sein. Sollte es keinen signifikanten Unterschied geben, kann es dennoch sein, dass sich das neuronale Substrat (also die physiologische Grundlage) des BIS durch das Training verändert, auch wenn dies dann nicht zu einem anderem Verhalten führt. Methoden: Es wurden die Ergebnisse von jeweils 17 Ego-Shooter-Spielern und Nicht-Spielern aus dem Fragebogen SPSRQ bezüglich Unterschieden in den Mittelwerten der BIS scores mithilfe eines t-Tests miteinander verglichen. Außerdem wurde von allen Probanden fMRT - Datenmaterial gewonnen und zunächst eine zweifaktorielle ANOVA durchgeführt: die Faktoren waren Spieler (Ja/Nein) und BIS score und gemessen wurde die neuronale Aktivität in Amygdala und Hippocampus im resting state. Um den bekannten Störfaktor Genetik miteinzubeziehen, erfolgte anschließend eine dreifaktorielle ANOVA mit der Kovariate TPH2. Für die Bestimmung dieser Kovariate wurde jedem Probanden ein Röhrchen Blut entnommen und eine Genotypisierung durchgeführt. Ergebnisse: Der Vergleich der BIS scores mittels t-Test liefert keinen signifikanten Unterschied zwischen Spielern und Nicht-Spielern. In der zweifaktoriellen Varianzanalyse zeigen sich signifikante Unterschiede und eine unterschiedliche Richtung der Korrelation. Während die Korrelation von neuronaler Aktivität und BIS score bei den Spielern positiv ist, ist sie bei den Nicht-Spielern negativ. Der Unterschied verliert in der dreifaktoriellen ANOVA mit der Kovariate TPH2 seine Signifikanz. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse der Arbeit führen zu der entscheidenden Frage, wie unterschiedliche neuronale Aktivitäten entstehen. Zwei sehr kontroverse Ansätze stehen sich dabei gegenüber: 1. Der Genotyp hat einen Einfluss auf die neuronale Plastizität während der Entwicklung. Die vorliegende Arbeit, wie auch frühere Studien -wie die von Hahn et al. [58] - geben Hinweise darauf, dass der Genotyp diesen Einfluss besitzt. Die Tendenz, die bei der Genotypisierung zu sehen ist, lässt die Spekulation zu, dass Personen mit einem bestimmten Genotyp eher zu Spielern werden, als Personen mit einer anderen Ausprägung. Um diese Frage zu klären, sind Untersuchungen mit einem größeren Stichprobenumfang notwendig. 2. Die Unterschiede sind das Ergebnis eines sogenannten Trainingseffektes, entstehen also durch Einfluss von außen und hängen ab von den jeweiligen Erlebnissen, die im Laufe eines Lebens gemacht werden. Trotz der Ergebnisse, die den starken Einfluss des Genotyps aufzeigen, bleibt eine Restwahrscheinlichkeit für den Trainingseffekt und der Anreiz für weitere Studien mit dieser Fragestellung. N2 - The Neural Bases of Gray's Theory of Personality: A Comparison of Ego-Shooter-Gamers and -Non-Gamers KW - Persönlichkeitstheorie KW - Persönlichkeit KW - Gray, Jeffrey Alan KW - Ego-Shooter KW - Funktionelle Kernspintomographie KW - Ballerspiel KW - Gewalt KW - Persönlichkeitsveränderung KW - BIS Y1 - 2013 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-93090 ER - TY - THES A1 - Neubauer, Iris T1 - Überwachung der Narkosetiefe : Wissenschaft und Wirklichkeit T1 - Monitoring depth of anaesthesia : Science and reality N2 - Überwachung der Narkosetiefe: Wissenschaft und Wirklichkeit Fragestellung: Die vorliegende systematische Übersicht soll einen Überblick über die wissenschaftlich getesteten Verfahren zur Bestimmung der Narkosetiefe schaffen. Darüber hinaus könnte die dadurch entstandene Wissensbank zur Errechnung eines kombinierten Narkosetiefenparameters dienen. Parallel dazu wird durch eine Umfrage die klinische Wirklichkeit abgebildet. Methoden: Mit Hilfe der Suchfunktionen der Internetdatenbanken der National Library of Medicine, Pubmed, Embase und Central aus der Cochrane Library wurden alle Veröffentlichungen über passende wissenschaftliche Studien zum Thema „Narkosetiefe-Monitoring“ ausgewählt, gesichtet, katalogisiert und verglichen. Gleichzeitig wurde eine Umfrage nach den tatsächlich angewandten Überwachungsverfahren der Narkosetiefe an 30 Universitätskliniken Deutschlands durchgeführt. Ergebnisse: Die Auswertung der 179 aus den Datenbanken ausgewählten Originalarbeiten ergab eine große Vielfalt an unterschiedlichen Möglichkeiten im Studiendesign. Es konnten vier gänzlich verschiedene Herangehensweisen definiert werden. Selbst innerhalb dieser vier Gruppen sind die Differenzen so groß, dass die jeweils zugeordneten Studien kaum untereinander verglichen werden können. Die Unterschiede wurden herausgestellt und tabellarisiert, so dass Studien mit ähnlichen oder gleichen Ansätzen, Bedingungen und Parametern erkannt werden können. Insgesamt fällt auf, dass in 70,8% der Studien EEG-basierte Monitore (wie z.B. BIS) mehr als in einem Vergleich oder als einziges untersucht wurden. Herz-Kreislauf-Parameter (wie z.B. Blutdruck und Herzfrequenz) wurden in 14,6% der Studien in mehr als einem Vergleich oder ausschließlich untersucht. Im Gegensatz dazu werden in den 313 Abteilungen der 30 befragten Universitätskliniken Deutschlands zu 9,3% EEG-basierte Monitore tatsächlich standardmäßig angewandt und zu 92,7 % Herz-Kreislauf-Parameter. Diskussion: Die Unterschiede in den 179 Originalarbeiten sind so zahlreich und vielfältig, dass aus ihren Ergebnissen keine Wissensbank für einen kombinierten Narkosetiefe-Parameter erstellt werden kann. In den Studien wurden hauptsächlich EEG-basierte Monitore untersucht, die im Gegensatz dazu in der klinischen Wirklichkeit nur selten und in bestimmten Situationen angewandt werden. Zu den am häufigsten eingesetzten Herz-Kreislauf-Parametern gibt es dagegen kaum geeignete und wenn nur schlecht vergleichbare wissenschaftliche Untersuchungen. Ein akzeptierter Goldstandart, der auch die für Patienten so schwerwiegenden Wachheitserlebnisse zuverlässig verhindern lässt, fehlt weiterhin. Schlussfolgerung: In Zukunft sollten Studien mit einheitlicheren Designs durchgeführt werden, damit direkte Vergleiche und Zusammenfassungen ermöglicht werden können. N2 - Monitoring depth of anaesthesia: Science and reality Introduction/Question: This survey provides a synopsis of the scientifically tested methods of determining depth of anaesthesia. The thus developed knowledge base may allow the calculation of a combined parameter for measuring depth of anaesthesia. Additionally the clinical practice of methods of monitoring depth of anaesthesia is mapped by a survey and enables comparisons to be made. Methods: Using the search functions of the internet databases of the National Library of Medicine, Pubmed and the Cochrane Library all suitable publications of scientific studies concerning the topic “depth of anaesthesia-monitoring” were selected, reviewed, catalogued and compared. In addition, a survey of the methods of measuring depth of anaesthesia currently used was conducted at 29 university-hospitals in Germany. Results: The evaluation of the 185 original studies generates a great variety of different possibilities in the design of the study. Four entirely different approaches to the topic could be defined. Even within these four groups the discrepancies were so wide, that the respectively assigned studies could hardly be compared to each other. The differences were emphasized and tabularised so that such studies with comparable conditions and parameters can be identified. Overall the following fact is striking (See figure below): In 70,8% of the studies EEG-based monitor-systems (e.g. BIS bispectral index) were investigated by more than one comparison or solely. Cardiovascular parameters (e.g. heart rate, blood pressure) were investigated in 14,6% of the studies more than once ore solely. In contrast to this in the 313 interviewed departments of the 29 German university hospitals EEG-based monitoring systems are actually applied as a standard in 9,3%, whereas cardiovascular parameters are used in 92,7%. Discussion: The diversity of the original 185 papers made it impossible to yield a knowledge-base for a combined depth of anaesthesia-parameter from their results. The studies predominantly examined EEG-based monitors which poorly reflects the reality of clinical practice. Conversely, there are few suitable or comparable studies on the commonly used cardiovascular parameters. We are still lacking an accepted gold standard to allow us to reliably ensure that the distressing state of patient awareness during anaesthesia is avoided. Conclusion: In future several studies with the same or more similar designs should be conducted so that direct comparisons and combinations become possible. KW - Narkosetiefe KW - Monitoring KW - Elektroencephalogramm KW - Narkosezwischenfall KW - BIS KW - OAA/S KW - Wachheit KW - depth of anaesthesia KW - awareness Y1 - 2008 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-29505 ER - TY - THES A1 - Sommer, Christian T1 - Ist der Bispektralindex ein geeigneter Parameter zur Überwachung analgosedierter, beatmeter Patienten auf der Intensivstation? T1 - Is the Bispectral Index a practical parameter to observe analgo-sedation of ventilated patients of the intensive care unit? N2 - Für den Bispektral Index (BIS) ist eine gute Korrelation zum Grad der Sedierung, hervorgerufen durch unterschiedliche Sedativa wie auch zum Teil in Verbindung mit Opioiden, nachgewiesen [16]. Ziel dieser prospektiven Studie war es, die Eignung des BIS für das Sedationsmonitoring auf der Intensivstation zu überprüfen, da hier nach wie vor mangels valider Überwachungssysteme hauptsächlich klinische Scoringverfahren zum Einsatz kommen. Nach Zustimmung der örtlichen Ethikkommission wurde bei 19 beatmeten, operativen Intensivpatienten ohne zentralneurologische Vorerkrankungen zweimal täglich bis zur Extubation der BIS Vs. 3.11 (Aspect Medical Systems, Natick, MA, USA) soweit der entsprechende Score der modifizierten Ramsay-Scale, Cook-Scale, Glasgow-Coma-Scale, Sedation-/Agitation-Scale und der Obeserver´s Assessment of Altertness Scale erhoben und miteinander korreliert. Erfasst wurden ferner alle Labor- und Kreislaufparameter wie auch die Medikation. Insgesamt wurden 247 Messungen durchgeführt. Nur bei 11 von 19 Patienten (58%) lässt sich eine positive Korrelation zwischen BIS und allen Scores zeigen (0.64    0,7, p < 0,0001). Verlässliche Hinweise zur Unterscheidung zwischen Patienten mit und ohne Korrelation zeigten sich nach 4–15 Messungen (Mittel 8,4). Bei Patienten mit Korrelation waren die Steigungen der jeweiligen Regressionsgeraden signifikant verschieden voneinander (p < 0,05). N2 - For the bispectral index (BIS) a good correlation with the degree of sedation, which is caused by different sedatives as well as in connection with opoids, is proven. The goal of this prospective study was to review the suitability of BIS for the monitoring of sedation in the intensive care unit, since here only mainly clinical scoring systems are being used due to missing valid monitoring systems. In line with the agreement of the local ethics committee 19 intubated, operated, intensive care patients without any central neurological disorder, were surveyed twice a day until extubation of BIS Vs. 3.11 (Aspect Medical Systems, Natick, MA, USA) as far as the equivalent score of the modified Ramsay-Scale, Cook-Scale, Glasgow-Coma-Scale, Sedation-/Agitation-Scale and the Obeserver´s Assessment of Altertness Scale and correlated with each other. Furthermore all laboratory and cardiovascular system parameters as well as medication were recorded. In total 247 readings were performed. Only with 11 of the 19 patients (58%) a positive correlation between BIS and all scores could be shown (0.64    0,7, p < 0,0001). Reliable indicators to differentiate between patients with and without correlation were shown after 4 -15 readings (middle 8,4) . For patients with correlation the increase of the respective degree of regression was significantly different of each other (p < 0,05). KW - Bispektral Index KW - BIS KW - Sedationsscores KW - Intensivstation KW - EEG KW - bispectral index KW - EEG KW - sedation scores KW - intensive care unit KW - BIS Y1 - 2005 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-18001 ER -